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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Farbe Begriffsklarung aufgefuhrt Farbe ist ein durch das Auge vermittelter und das Gehirn aufbereiteter Sinneseindruck der durch Licht hervorgerufen wird genauer durch die Wahrnehmung elektromagnetischer Strahlung der Wellenlange zwischen 400 und 780 Nanometern 1 2 3 Buntstifte in verschiedenen FarbenTechnischen Anwendungen liegt in den meisten Fallen die Farbdefinition der DIN 5033 zugrunde Farbe ist der Sinneseindruck durch den sich zwei aneinandergrenzende strukturlose Teile des Gesichtsfeldes bei einaugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge allein unterscheiden lassen 4 Einfacher formuliert Farbe ist die einzige Eigenschaft die es erlaubt mit dem Auge zwei strukturlose Flachen gleicher Helligkeit zu unterscheiden Das bedeutet Farbwahrnehmung ist ein Gebiet der Psychophysik Es geht um physikalische Reize Licht und Wahrnehmung Farbe Die Farbwahrnehmung ist eine subjektive Empfindung welche nicht nur durch die Art der einfallenden Lichtstrahlung sondern auch durch die Beschaffenheit der Augen Empfindlichkeit der Rezeptoren und den Wahrnehmungsapparat bestimmt wird Zur Erforschung der Farbwahrnehmung wurden psychophysische Experimente an ca 20 Personen durchgefuhrt Das gemittelte Ergebnis fuhrte 1931 zum CIE Normvalenzsystem Dieses System bildet die Grundlage fur die meisten Farbmodelle in technischen Anwendungen Es bildet nur wenige wesentliche Zusammenhange ab und ist dadurch relativ einfach handhabbar Das Thema Farbe wird in vielen Fachgebieten behandelt Es gibt hierbei z B psychologische kulturelle biologische neurologische medizinische und philosophische Aspekte In der Alltagssprache werden farbgebende Substanzen ebenfalls als Farbe bezeichnet Siehe den Artikel Farbmittel Pigmente Farbstoffe In diesem Artikel geht es um Stoffe mit denen die Farbe von Gegenstanden verandert werden kann wie Malerfarben 5 4 Farbe stammt von mittelhochdeutsch varwe Farbe Farbung In anderen Sprachen wird starker zwischen dem Effekt Farbe farbig und dem Farbmittel unterschieden so im Englischen colour und dye stuff oder pigment oder in den romanischen Sprachen z B spanisch color und tenir Andere optische Wahrnehmungsphanomene wie Struktur Licht Schatten Wirkungen Glanz oder Rauheit sind vom Farbbegriff zu unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Wahrnehmung 2 Farbbezeichnungen 2 1 Von der Wahrnehmung zum Begriff 2 2 Farbbegriffe und Farbworter 2 3 Farbkataloge und Farbkoordinaten 3 Physikalische Aspekte 3 1 Lichtfarbe 3 2 Korperfarben 4 Physiologische Aspekte 5 Psychologische Aspekte 5 1 Das visuelle System 5 2 Psychische Wirkung von Farben und Farbnamen 5 2 1 Kalt oder warm 5 3 Psychologische Farbtests 5 4 Farbtypenlehre 6 Philosophische Aspekte 7 Farbenlehre 7 1 Farbordnung 7 1 1 Farbsystem Farbmodell Farbraum 7 2 Farbraum 7 2 1 Farbvergleich 7 3 Mischen von Farben 7 4 Spektral und Mischfarben 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseWahrnehmung Bearbeiten Hauptartikel Farbwahrnehmung Farbe ergibt sich aus der Wahrnehmung von Licht Sie entsteht durch den visuellen Reiz von Farbrezeptoren des Menschen und einiger Tierarten Farbe ist vergleichbar zur Empfindung von Druck oder Rauheit die durch einen mechanischen Reiz von Rezeptoren in der Haut hervorgerufen wird Farbe ist also nicht die physikalische Eigenschaft eines betrachteten Objekts oder gesehenen Lichtes sondern sie ist subjektives Empfinden Farbempfindung Spektralfarben 1 etwa Farbton Wellenlangenbereich l displaystyle lambda nbsp in nmViolett 380 420Blau 420 490Grun 490 575Gelb 575 585Orange 585 650Rot 650 780Die physikalische Ursache fur die Farbwahrnehmung ist die Intensitatsverteilung elektromagnetischer Wellen zwischen ca 400 nm und 780 nm Das sind die Grenzen des fur die meisten Menschen sichtbaren Teils des elektromagnetischen Spektrums Die Grenzen sind jedoch nicht scharf zu ziehen und sind auch altersabhangig 1 Unter optimalen Bedingungen konnen die Grenzen der menschlichen Wahrnehmung 310 nm UV bis 1100 nm NIR betragen 6 7 Schmalbandiges Licht monochromatisches Licht bei einer bestimmten Wellenlange ergibt als Farbeindruck eine Spektralfarbe Die Kombination von vielen Wellenlangen mit unterschiedlichen Intensitaten im sichtbaren Licht lost Nervenreize aus deren Miteinander als Farbe wahrgenommen wird Beispiel Die Kombination aus violettem und rotem Licht ergibt Magenta Magenta ist eine Farbe die nicht durch schmalbandiges Licht erzeugt werden kann und die daher nicht im Regenbogen enthalten ist Die visuelle Wahrnehmung erfolgt durch Rezeptoren die sich auf der Netzhaut des Auges befinden Stabchen fur Hell Dunkel Kontrast die Zapfen nicht Zapfchen fur die Farbwahrnehmung Die Weiterverarbeitung findet stufenweise statt ausgehend den Nervenzellen in der Retina z B Kontrastverstarkung bis zur bewussten Wahrnehmung im Gehirn Das optische Phanomen der Farbwahrnehmung ist ein Forschungsgebiet von umfassender Komplexitat Es sind physikalische Aspekte Spektrum Lichtreiz physiologische Aspekte Rezeptoren Zentralnervensystem psychologische Aspekte sowie sprachlich konventionelle und kulturelle Aspekte verflochten Der Zusammenhang der Begriffe Farbreiz Farbvalenz und Farbwahrnehmung Begriff Wirkort Wirkart FachgebietFarbreiz Lichtstrahlung Erzeugung Transport Reflexion Absorption von Photonen Physik Elektrodynamik Optik Farbvalenz Auge Zapfen Spektrale Absorptionskurve der S M und L Zapfen Physiologie PsychophysikFarbwahrnehmung Netzhaut Zentralnervensystem Gehirn Bewusstsein Erfassen filtern verarbeiten merken erkennen bewerten klassifizieren wiedererkennen benennen assoziieren reagieren Physiologie Psychologie Neurobiologie Linguistik Philosophie des GeistesFarbbezeichnungen BearbeitenVon der Wahrnehmung zum Begriff Bearbeiten Die Wahrnehmung einer Qualitat eines Farbeindruckes entsteht vor seiner Benennung durch Worte erstes Signalsystem 8 Beispiele fur Wahrnehmungen Gras hat eine charakteristische Farbe Blut hat eine ganz andere Farbe eine Zitrone ebenfalls Klares Glas ist farblos ohne eigene Farbe Gras Blut Zitrone Glas konnen durch die entsprechende Farbigkeit wiedererkannt werden Fur die Wiedererkennung ist es nicht erforderlich zu wissen dass die Farbe von Gras mit grun bezeichnet wird Die Farbwahrnehmung wird dabei beeinflusst durch Farbstimmungen die zeitliche und raumliche Vorwirkung individuelle Erfahrung und Training der Wahrnehmung Worte Begriffe Namen Benennungen beschreiben die wahrgenommenen Farbeindrucke wie Grun Rot Gelb Blau Tiefblau Blassblau Himmelblau Rotblau Farbunterschiede konnen durch Worte benannt und damit Wahrnehmungen mitgeteilt werden Neben dem Zeigen von materiellen Proben kann deshalb auch durch Worte von und uber Farben gesprochen werden zweites Signalsystem 8 Dem liegt die konventionelle Ubereinkunft zugrunde von Generationen gepragt und in der Kindheit erlernt Bei verschiedenen Menschen kann die individuelle Wahrnehmung objektiv gleich benannter Farben durchaus unterschiedlich sein Diese Individualitaten gehen bis zum teilweisen oder vollstandigen Ausfall von Rezeptoren bis zur Farbenfehlsichtigkeit Farbbegriffe dienen zum gemeinsamen Verstandnis der Umwelt Hinzu kommen weitere nichtverbale Konventionen Rot ist an der Ampel oben und Grun ist bei der Ampel unten Das ermoglicht auch Farbenblinden das Erkennen einer roten bzw grunen Ampel Im Sinne von Farbe im allgemeinen Sprachgebrauch bestehen Gruppenbezeichnungen fur Klassen des Sinneseindrucks die beispielsweise als Korperfarbe bei Tageslicht eine Objekteigenschaft beschreibt Farbbegriffe und Farbworter Bearbeiten In allen modernen Sprachen gibt es eine grosse Zahl nuancierender Worter fur einzelne Farben Im Englischen etwa gibt es mehr als 3000 Farbausdrucke sowohl als Nomen als auch als Adjektiv vorkommend 9 Unser Bedurfnis Farben zu benennen wird mit der Zeit immer starker Bedingt durch die Einflusse der Umwelt kennen nach einer Studie aus den 2010er Jahren Vierjahrige so viele Farbbezeichnungen wie vor hundert Jahren Achtjahrige 10 Mitunter fehlen in einer Sprache gewisse Farbnamen Lucken dieser Art konnen durch Entlehnung aus anderen Sprachen oder durch Umfunktionierung bereits vorhandener Gegenstandsnamen gefullt werden Beispiele dafur sind das spate Auftreten von Orange Rosa Turkis oder Magenta im Deutschen Die Wortbedeutungen unterliegen oft einem von sozialen und kulturellen Faktoren bestimmten Wandel Wenn verschiedene Sprachen das Farbenspektrum anders aufteilen wie in asiatischen Sprachen kann es zu Irritationen bei Ubersetzungen fuhren Beispiele dafur finden sich beim Diskussionspunkt der blauen und grunen Tone Es kann in einzelnen Sprachen eigene objektgebundene Farbbezeichnungen fur bestimmte Einsatzzwecke geben beispielsweise gilt blond im Deutschen nur fur menschliches dagegen falb nur fur tierisches Haar Hauptartikel Farblexem Hauptartikel Prototypensemantik Die Anfange Basic Colour Terms Farb Grundworter Seit 1969 beschaftigten sich vor allem angelsachsische Linguisten mit der Frage ob Farb Grundworter basic color terms in einer sprachuniversalen Implikationshierarchie stehen 11 Brent Berlin und Paul Kay 12 schlugen vor dass alle Sprachen der Welt eine minimale Besetzung von zwei Farbkategorien in ihrem Wortschatz d h Farbtermini fur Weiss hell und Schwarz dunkel haben Dazu treten als dritte Kategorie Rot als vierte Gelb oder Grun und weiter bis maximal elf Farb Grundwortern Die Theorie wurde seit dem kritisiert modifiziert und ist der Gegenstand weiterer Forschungen Zur Dokumentation deutscher Farbbezeichnungen einschliesslich Farbmittelnamen in allen Sprachperioden bietet das historische Lexikon von William Jervis Jones 13 eine Sammlung von Farbnamen und Ableitungen mit Textbelegen Das Werk besteht aus Band I Quellen und Literatur Althochdeutsch Mittelhochdeutsch und den Banden II bis V fur Fruhneuhochdeutsch bis Neuhochdeutsch Weitere Farbnamen finden sich unter Webfarbe Benannte Farben Liste der Farbstoffe Liste von Farbnamen Kategorie in Wikipedia Liste der Farben im Farbkreis nach Aemilius MullerFarbkataloge und Farbkoordinaten Bearbeiten Fur die prazise Farbbezeichnung sind Begriffe nicht ausreichend Es werden Kataloge mit klaren Bezugsgrossen Nummerierungen oder Koordinaten benotigt Farbkataloge mit Farbdarstellungen bieten eine Verbindung zwischen Farbbezeichnungen und flachiger Farbdarstellung Diese Kataloge sind Mustersammlungen in denen materielle Proben von definierten Farbtonen enthalten sind Diese werden je nach Branche als Mappen Einzelmuster oder Farbfacher ausgegeben Eine Liste mit Farbkatalogen findet sich auf der Seite Liste der Farbraume Die Farbkoordinaten sind zur Verarbeitung von Farbinformationen mit digitalen Geraten z B Computer Drucker Bildschirm Kamera unerlasslich Farbkoordinaten beziehen sich immer auf einen zugehorigen Farbraum der mit angegeben werden muss Farbe kann als dreidimensionale Eigenschaft dargestellt werden d h die Farbraume verwenden ublicherweise 3 Koordinaten 3 Zahlenangaben Bei der Ansteuerung von komplexeren Systemen ist das oft nicht ausreichend gute Foto Drucker haben z B 8 12 verschiedene Farbpatronen Siehe auch Kapitel FarbenlehrePhysikalische Aspekte BearbeitenLichtfarbe Bearbeiten Hauptartikel Lichtfarbe Damit Farbe wahrgenommen werden kann ist Licht aus einer Lichtquelle notig Lichtfarbe ist die Farbe einer selbstleuchtenden Lichtquelle Beispiele sind Sonne Leuchten Bildschirmpixel Fur den Gesamteindruck mehrerer farbiger Beleuchtungsquellen gelten die Gesetze der additiven Farbmischung Beispiel Rote Lampe Grune Lampe Gelbes Licht Korperfarben Bearbeiten Hauptartikel Korperfarbe Korperfarbe ist die Farbe von Korpern die nicht selbst leuchten Diese benotigen Lichtstrahlung um sichtbar zu sein Korperfarben entstehen wenn einfallendes Licht auf einer Korperoberflache teilweise absorbiert und anderenteils ins Auge reflektiert wird Dabei kann auch durch die Struktur der Oberflache eine physikalisch begrundete Farbung Strukturfarben etwa die schillernden Flecken auf den Flugeln eines Schmetterlings entstehen Die wahrgenommenen Korperfarben hangen stark von der Beleuchtungsquelle ab beispielsweise erscheint ein grunes Blatt wenn es mit rein rotem Licht beleuchtet wird schwarz denn es reflektiert keine roten Anteile Fur Korperfarben und deren Farbmittel gelten bei Reflexion die Gesetze der additiven Farbmischung und bei Transmission durch farbige Schichten die subtraktive Farbmischung In der Malerei wird der Begriff Gegenstandsfarbe genutzt und im speziellen Falle Lokalfarbe als Gegensatz zum Gesamtton Physiologische Aspekte Bearbeiten Hauptartikel Farbwahrnehmung Rezeptoren zur Farbwahrnehmung durch das menschliche Auge sind drei verschiedene Zapfentypen mit unterschiedlichen spektralen Empfindlichkeiten Je nach Energie der einfallenden Photonen wird durch eine chemische Reaktion ein elektrischer Reiz aktiviert dieser geht an den Sehnerv Das Verhaltnis der Reizung der drei empfangenden Zapfentypen fuhrt in der Wahrnehmung zu einem entsprechenden Farbton Je nach Intensitat der Reize nehmen wir die Farben als gesattigt oder verblasst war Farbsattigung Dieser Vorgang liegt der Dreifarben Theorie zugrunde Grau Weiss oder Schwarz ergeben sich als Wahrnehmungen wenn alle drei Zapfen in nahezu gleicher Quantitat erregt werden Von Hering stammt dagegen die Vierfarben Theorie die von Gegenfarbpaaren Grun Rot und Gelb Blau ausgeht Sie beschreibt eher die vom Sehnerv geleiteten und im Grosshirn wahrgenommenen Zusammenhange Rezeptoren fur das Sehen durch das menschliche Auge bei schwachen Lichtverhaltnissen sind die Stabchen Sie sind lichtempfindlicher als die Zapfen Nachtsehen liefern aber keine Farbinformation Es entsteht ein grau Eindruck Nachts sind alle Katzen grau Wenn die Intensitat der einfallenden Photonen die Wahrnehmungsschwelle auch der Stabchen Zellen unterschreitet entsteht der Eindruck Schwarz im Sinne von Finsternis physiologisch besser als Eigengrau benannt Ubermassige Helligkeit bei Glanz oder bei Blick in die Sonne uberreizt beide Sehsysteme durch Blendung Das blendende Weiss verursacht Schmerz als Warnreaktion des Korpers Da das Sehpurpur nicht ausreichend schnell rekombiniert kann bei intensiven Blendungen vorubergehende Blindheit eintreten Zapfen und Stabchen gehen entwicklungshistorisch auf die gleichen lichtreagierenden Ausgangszellen zuruck Die Evolution fuhrte dazu dass das Wahrnehmungsspektrum von Tierarten vom menschlichen abweicht Bienen sind im Ultravioletten besser ausgerustet Bei Vogeln hat sich die Kontrastwahrnehmung zwischen roten Fruchten und grunem Laub als wichtiger erwiesen Fur Fische ist die bessere Wahrnehmung von kurzwelliger Strahlung notig da langerwellige Anteile des Sonnenlichtes durch Wasser absorbiert werden Von Farbe zu sprechen ist bezuglich des Sehens der Tiere aber nur in dem Sinne moglich dass Licht in Abhangigkeit von der Wellenlange unterschiedlich registriert wird Der Farbeindruck entsteht erst im Bewusstsein Psychologische Aspekte BearbeitenDas visuelle System Bearbeiten Die Arbeitsweise des visuellen Systems im Zentralnervensystem und besonders im Gehirn im Zusammenspiel mit dem Gefuhlszentrum ist noch nahezu unerforscht Beim Sehvorgang verbindet das Grosshirn einen Sinneseindruck mit einer dazugehorenden Erinnerung Die empfundene Farbe eines Objektes ist nicht immer mit der messtechnischen da physikalischen vergleichbar Vielmehr ist das wahrgenommene Bild eines Objektes uberdeckt vom Wissen zu diesem Objekt In der Psychologie ist der Begriff Gedachtnisfarben eingeburgert wenn es um Farbwahrnehmung geht Objekte mit einem typischen Farbton werden also unter Ruckgriff auf den im Gedachtnis gespeicherten prototypischen Farbton wahrgenommen So werden Tomaten in einem intensiveren Rot wahrgenommen als es ihrer tatsachlichen Erscheinung entspricht Eine Wiese erscheint selbst in der Dammerung noch grun Der blaue Himmel ist solch eine Ausbildung fur die Romer war der Himmel licht im Sinne von hell In der Farbmetrik kann diese Individualisierung zu Schwierigkeiten fuhren da zwei physikalisch gleiche Farben von verschiedenen Personen nicht zwangslaufig gleich beurteilt werden Die Wahrnehmung von Farben wirkt psychologisch auf zweierlei Art Farbe ruft Assoziationen hervor also Vorstellungen meistens Erinnerungen an Dinge wie Rot Feuer Grun Gras Gelb Zitrone Farbe ruft Gefuhle Farbgefuhl Gefuhlston Anmutungsqualitat Gefuhlscharakter hervor Diese kommen zum Ausdruck wenn Substantive in Eigenschaftsworter verwandelt oder von vornherein Eigenschaftsworter verwendet werden die am ehesten Gefuhle auszudrucken vermogen Rot gefahrlich Grun giftig Gelb frisch Farbe kann dabei auf der Gefuhlsebene vergangene Erfahrungen aktivieren Assoziationen und Gefuhle infolge von Farbwahrnehmung gehen in die Traditionen der Kultur im jeweiligen Volksbereich ein Nach der Empiristischen Theorie der Gefuhlswirkung von Farben werden Farbgefuhle individuell und implizit unbewusst nicht erinnerbar gelernt Das sind vor allem Gefuhle die der Mensch auf Grund ererbter Triebstruktur und Daseinsthematik ursprunglich gegenuber bestimmten uberall vorkommenden Universalobjekten oder Universalsituationen entwickelt Universalobjekte blauer Himmel klares Wasser grune Vegetation rotes Feuer rotes Blut als Lebenssaft gelbe Sonne brauner Erdboden braune bis graue Fakalien grauer Felsen schwarze Brandreste Universalsituationen sind solche in denen sich der Mensch taglich befindet dunkle schwarze Nacht heller weisser Tag Weil die Erfahrung und die Erziehung diesen gefuhlsbesetzten Dinge eine von der Kultur bestimmte Farbe beigibt entwickelt der Mensch Gefuhle schon dann wenn er die Farbe allein wahrnimmt Die Reaktion auf die Farbe ist sodann bereits eingepragt Rot alarmiert auch wenn das vermeintlich dazugehorende Feuer fehlt und nur die Wand des Raumes grell rot gestrichen ist Das entspricht dem Erlernen bedingter Reflexe bei Pawlows Hunden durch klassische Konditionierung Psychische Wirkung von Farben und Farbnamen Bearbeiten Reizt Licht eines bestimmten Lichtspektrums das Auge hat das ausser der einfachen Sinnesempfindung wie kirschrot himmelblau komplexere und farbspezifische psychische Wirkungen im Zentralnervensystem Bei Menschen derselben Kultur gibt es durch Tradition und Erziehung viele Gemeinsamkeiten aber auch individuelle Unterschiede in der Wirkung Farbempfindung wirkt genauso wie andere Eindrucke auf die Psyche ein Unubliche Farbung kann Details hervorheben 14 oder verbergen 15 und dadurch irritieren Eine Wirkung der Farbwahrnehmung auf die Psyche wird in vielen Kulturen angenommen was sich in Sprichwortern und Redewendungen niederschlagt Sie wird intuitiv oder bewusst fur Effekte bei der kunstlerischen Gestaltung sowie in der Mode und Werbebranche genutzt Dabei helfen psychologische Farbtests eine angestrebte Wirkung zu erreichen Die emotionale Wirkung von Farbnamen nutzt die Werbung fur kommerzielle Produkte da hier Verknupfungen zu ansprechenden allgemein bekannten Gegenstanden oder Situationen nutzbar sind z B die Bezeichnung Sahara als Oberflachenfarbe von Autos steht symbolisch fur Sehnsucht oder Weite und Ferrari Rot soll Gedanken an Leistung und Geschwindigkeit wecken Zweifellos ist durch Kultur Psyche und Erziehung eine Symbolik der Farben vorhanden was sich mitunter in Sprichworter und Bewertungen ausdruckt In diesem Sinne stehen Farbnamen auch fur Gefuhle und umgekehrt Kalt oder warm Bearbeiten Durch die Erfahrung konnen sich bestimmte Beziehungen zu den Farben ergeben wie dies fur das Temperaturempfinden gilt Warme Farben Die warme Jahreszeit wird von den gelben und roten Tonen bestimmt offenes Feuer hat durch gluhende Kohlenstoffteilchen diese Farben Aus der Erfahrung und der Uberlieferung gelten die Farbtone vom Gelbgrun bis ins violette Rot hinein als warm Kalte Farben Das kalte blaue Wasser die turkisen Eisschatten im Winter und an Eisbergen das giftige Blaugrun wirken abweisend und kuhl Farbtone die im Farbkreis den warmen Farben gegenuberliegen werden als kalt empfunden und demgemass kalte Farben genannt Darauf beruht zum Beispiel Goethes Farbenlehre Diese Beziehung darf nicht mit der physikalisch definierten Farbtemperatur von Lichtquellen verwechselt werden Zudem unterliegt sie individuellen und kulturellen Unterschieden der Farbwahrnehmung So gilt Blau meist als kalte Farbe wurde im Mittelalter aber als warm eingestuft und beispielsweise mit der Gottesmutter Maria assoziiert Psychologische Farbtests Bearbeiten Von psychologischen Farbtests wie dem Luscher Farbtest wird behauptet von der Bevorzugung bestimmter Farben und Farbkombinationen auf die Personlichkeit der Testperson schliessen zu konnen Allgemeiner sollen Farbtests Auskunft geben wie eine Personlichkeit auf welche Farben reagiert In zahlreichen Studien konnten diese Behauptungen nie gestutzt werden 16 Farbtypenlehre Bearbeiten Die Farbtypenlehre schliesst von Hautton Augen und Haarfarbe auf eine harmonische Farbauswahl fur Kleidung Make up und Innenarchitektur Philosophische Aspekte BearbeitenDas Phanomen der Farbe wirft philosophische Fragestellungen auf 17 18 Was ist eigentlich rot Die Antwort scheint klar bis man daruber langer nachdenkt Ist rot wirklich ein objektiver Teil der Realitat so wie Form Gewicht Grosse Ist Farbe mit wissenschaftlichen Methoden objektiv messbar Oder ist Farbe mehr ein Gefuhl wie Schmerz Geschmack Warme und daher subjektiv Dann ware der Apfel also nur dann rot wenn ihn jemand betrachtet Die Philosophie unterscheidet an dieser Stelle zwischen Subjektivismus und Realismus Realismus behauptet Objekte sind farbig Die Farbigkeit ist Teil der Natur von Objekten und nicht nur Einbildung von Personen Der erste Eindruck sagt uns dass der Apfel tatsachlich rot ist Farbe gehort zur Realitat in der wir leben Subjektivismus entgegnet Farbe ist eine subjektive Empfindung Farbe gehort nicht zum Objekt sondern zur Person die Farbe empfindet Farbe ist trotzdem eine real existierende Empfindung innerhalb eines Beobachters und Menschen konnen sich daruber austauschen Gegensatzliche Positionen werden in der Philosophie oft durch Synthese also durch neue Thesen aufgelost Eine Moglichkeit der Argumentation besteht darin den Widerspruch zwischen den beiden Positionen zu leugnen Es besteht kein Widerspruch da Realismus und Subjektivismus auf verschiedenen Ebenen argumentieren Keine der beiden Ebenen ist die einzig richtige Ebene sondern es gibt beide Ebenen Eine andere Moglichkeit ist folgende Behauptung Es gibt Eigenschaften der Objekte eine Ursache durch die sie uns farbig erscheinen In der Philosophiegeschichte wurden folgende Arten der Eigenschaften unterschieden Eigenschaften wie Form Gewicht Grosse wurden primare Eigenschaften genannt wahrend Schmerz Geschmack Warme sekundare Eigenschaften genannt wurden Primare Eigenschaften konnten physikalisch gemessen werden Sekundare Eigenschaften seien Empfindungen Dazu passen folgende Zitate von John Locke 1632 1704 Such qualities which in truth are nothing in the objects themselves but powers to produce various sensations in us by their primary qualities that is by the bulk figure texture and motion of their insensible parts as colours sounds tastes and so forth These I call secondary qualities Locke An Essay Concerning Human Understanding Bk II Chpt VIII 10 dd Nihil est in intellectu quod non prius fuerit in sensibus Nichts ist im Verstand was nicht vorher in den Sinnen gewesen ware dd Eine Denkrichtung des reduktionistischen Realismust 17 ist Die Wahrnehmung der Farben sei nur in physikalischen Eigenschaften bzw in primaren Eigenschaften der Objekte begrundet Beispielsweise in Eigenschaften die zu einer selektiven Lichtreflektion fuhren die von der Wellenlange des Lichtes abhangt Diese Sichtweise wird von einigen Autoren Physikalismus genannt 17 18 Es gibt viele weitere philosophische Sichtweisen Manche legen den Fokus mehr auf den Zusammenhang zwischen Wahrnehmung Erkenntnis und Bewusstsein Diese findet man beispielsweise in der Erkenntnistheorie oder der Philosophie des Geistes Ein Thema der Philosophie des Geistes ist die Frage was das bewusste Wahrnehmen beispielsweise einer Farbe denn eigentlich sei Dieses subjektive Erleben wird von manchen Autoren auch mit Qualia bezeichnet Bei der Diskussion von Qualia wird Farbe gerne als Beispiel verwendet Farbenlehre Bearbeiten Hauptartikel Farbenlehre Farbordnung Bearbeiten Hauptartikel Farbsystem Farbsystem Farbmodell Farbraum Bearbeiten Seit Jahrhunderten versucht der Mensch Ordnung in die Welt der Farben zu bringen Dazu wurden verschiedene Farbordnungssysteme aufgestellt und weiterentwickelt Zu diesen Farbsystemen gehoren Farbkreise Farbkataloge und auch Farbmodelle Farbsystem ist der Uberbegriff Farbmodelle fuhren zu konkreten Farbraumen in denen Farben uber ein numerisches Koordinatensystem definiert sind Dabei werden oft 3 Koordinaten verwendet Ein typisches Beispiel ist das RGB Farbmodell mit dem verschiedene Farbraume definiert wurden wie sRGB Fur Farbmodelle und Farbraume haben sich verschiedene geometrische Darstellungsformen eingeburgert Sie werden Farbkorper genannt Die Form des Korpers hebt bestimmte Aspekte des Farbsystems hervor Die Palette reicht von linearen Anordnungen von Aristoteles uber flachenhafte Darstellungen wie Kreis Dreieck Sechseck bis zu raumlichen Gebilden wie Wurfel Kugel Rhomboeder oder Doppelkegel Die Aufgaben der Ordnungen sind vielfaltig Asthetisch orientierte Systeme werden verwendet um daraus Farbschemata abzuleiten also Farbzusammenstellungen die gewisse Wirkungen erzeugen Dazu gehort beispielsweise das Thema der Komplementarfarben Wissenschaftlich orientierte Systeme dienen dem Verstandnis der Zusammenhange zwischen den Farben oder als Basis fur die technisch orientierten Systeme Technisch orientierte Systeme werden verwendet um Farben im Druck oder in elektronischen Medien zu erzeugen und anzuwenden Dazu gehort auch Farbmessung Messung von Farbabstanden Sammlungen wie Farbpaletten Farbkataloge dienen der Kommunikation und auch praktischen ZweckenFarbraum Bearbeiten Hauptartikel Farbraum Hauptartikel Liste der FarbraumeFarbraume sind in der technischen Anwendung von besonderer Bedeutung In Farbraumen werden Farben quantitativ mit Hilfe von Zahlen beschrieben In manchen Farbraumen sind die Zahlenwerte interpretierbar als Mischungsanteil von Grundfarben oder Primarfarben In vielen Fallen liegt aber keine direkte Korrespondenz mit Empfindungen vor Beispielsweise lasst sich die Angabe L 75 a 5 b 33 im L a b Farbraum nicht intuitiv einer Farbe zuordnen Die quantitative Beschreibung fuhrt zur Moglichkeit der Farbmessung Farbabstandsmessung reproduzierbaren Verarbeitung von Farben und Farbinformationen Als Beispiel dient folgender Prozess Ein Farbbild wird durch eine Kamera oder Scanner erfasst Die Bilddatei wird in einen Computer geladen durch verschiedene Software in mehreren Schritten verarbeitet uber das Internet verbreitet mit einem Bildschirm betrachtet und auf einem Drucker ausgegeben Die Abfolge der Prozessschritte wird auch Farb Workflow genannt Typische Farbraume fur Farb Workflow von Bilderfassung bis Bildwiedergabe Farbraum Anwendung ErklarungsRGB Ausgabe von Bildern am Bildschirm und im Internet Verwendung in Bilddateien JPEG PNG und fur HDTV Geratefarbraum Lichtfarben Relativ kleiner Farbraum der auf vielen Geraten darstellbar ist Kameras und Monitore Default Farbraum von RGB YPbPr Farbmodell JPEG Bildkompression Zwischenformat bei der JPEG Bildkompression AdobeRGB Bildverarbeitungsprogramme Arbeitsfarbraum Grosser Farbraum CMYK 4 Farb Druck Geratefarbraum Druckerfarbraum L a b CIELAB Farbmanagement Austauschfarbraum Vergleichsbasis fur alle anderen beteiligten Farbraume PCS Profile Connection Space Jedes beteiligte Gerat hat andere technische Moglichkeiten mit Farbinformationen umzugehen Die Farbraume der Gerate sind technisch bedingt begrenzt Manche Grate konnen die definierten Farbraume nicht vollstandig ausnutzen manche uberschreiten sie Der Farbumfang Gamut ist unterschiedlich Die Farbraume von Druckern hangen unter anderem auch von der verwendeten Papiersorte ab Daher ist fur die meisten Gerate ein geratespezifisches ICC Farbprofil vorhanden das im Farbmanagement verwendet wird um Bildinformationen in einen anderen Farbraum umzurechnen Bei hohen Anforderungen an die Farbtreue ist eine regelmassige Kalibrierung und Anpassung der ICC Profile der Gerate erforderlich Allerdings wird in der Regel ein gewisser Unterschied bleiben Oft verandert z B der Betrachtungswinkel den wahrgenommenen Farbeindruck Das ICC Profil gibt die Abweichung des Geratefarbraums zu einem standardisierten grosseren Farbraum an dem Austauschfarbraum Der Austauschfarbraum ist gegeben durch das CIE Lab Modell das auf Untersuchungen der menschlichen Farbwahrnehmung basiert so dass darin alle vom Menschen wahrnehmbaren Farben enthalten sind Je nach Verwendungszweck sind verschiedene Farbraume erforderlich Es existieren dafur nationale und internationale Standards und Quasi Standards beispielsweise die Webfarben fur die Bildschirmdarstellung von Farben in einem Internetbrowser Die Webfarben sind ein Teil der vom World Wide Web Consortium herausgegebenen CSS 3 Spezifikation Farbvergleich Bearbeiten Farbmodelle bzw Farbraume wie CIELAB sRGB erlauben es Farben rechnerisch miteinander zu vergleichen Hierbei ist zu beachten dass der Farbumfang Gamut des Modells ausreichend gross ist ansonsten mussen Out Of Gamut Farbtone darauf projiziert werden Aufgrund der wahrnehmungsgerechten Definition von CIELAB sind auch die hiermit berechneten Farbabstande Delta E aussagekraftiger als bei RGB Berechnungen Um Korperfarben unabhangiger vom Umgebungslicht bewerten zu konnen werden in verschiedenen Industriebranchen genormte Graumassstabe als Vergleichsobjekte eingesetzt An den Graumassstaben lasst sich der der Einfluss der Beleuchtung auf den Farbeindruck ermitteln Mischen von Farben Bearbeiten Hauptartikel Farbmischung Soll eine grosse Anzahl verschiedener Farben erzeugt werden so wird die gewunschte Farbe meist aus einer geringen Anzahl Grundfarben gemischt Oft genugen dazu drei Grundfarben die jedoch im realen Praxisfall als Farbstoff oder auch Licht meist nicht zur Verfugung stehen nbsp Mischung von 8 bit basierten Farben mit Java generiert Additive Farbmischung Ausgehend von Schwarz alle Grundfarben fehlen also jeweils 0 wird die Ergebnisfarbe heller je mehr Grundfarbe hinzugegeben wird Bei geeigneten Grundfarben kann hierdurch hell weiss erreicht werden auf diese Weise arbeiten zum Beispiel Computer Monitore Typischerweise werden Rot Grun und Blau in unterschiedlichen Anteilen gemischt RGB Subtraktive Farbmischung Ausgehend von einem definierten Frequenzspektrum z B gleichmassiges Weiss wird die Ergebnisfarbe dunkler je mehr Frequenzanteile herausgefiltert werden z B durch Pigmente oder Farbfilter welche die Frequenzanteile schlucken und jeweils in ihrer Wirksamkeit wie eine Grundfarbe betrachtet werden Werden alle Frequenzanteile im sichtbaren Spektrum herausgefiltert ist die resultierende Farbe im Idealfall Schwarz Auf dieser Basis arbeiten zum Beispiel Drucker Typisch sind hier die Grundfarben Cyan Magenta und Yellow dt Gelb kurz als CMY bezeichnet Meist kommt noch Schwarz hinzu CMYK Das K steht fur Key plate dt Schlusselplatte die schwarz druckende Druckplatte und wird hinzugefugt um die Kontraste zu erhohen und ein tieferes Schwarz drucken zu konnen Die Integrierte Mischung wurde von Kuppers in seiner Farblehre vorgeschlagen um realitatsnaher den Streufaktor von Korperfarben zu beachten der bei der ublichen Form der subtraktiven Farbmischung unbeachtet bleibt 19 Neben der Absorption der Farbschichten ist die Streuung in realen Oberflachen farbbeeinflussend eine theoretische Betrachtung und einen rechnerischen Ansatz liefert die Kubelka Munk Funktion In Kuppers integrierter Farbmischung ist sowohl die additive als auch die subtraktive Farbmischung enthalten nbsp Additive Farbmischung mit roten grunen blauen Lichtern nbsp Subtraktive Farbmischung mit magenta cyan gelben Farbmitteln nbsp Farbenkreis von Goethe Original Freies Deutsches Hochstift Frankfurter Goethe Museum nbsp Der Rhomboeder Farbkorper der Farbenlehre nach Kuppers nbsp Der Farbwurfel des RGB Farbraumes und des CMY RaumesSpektral und Mischfarben Bearbeiten Hauptartikel Grundfarbe Spektralfarbe ist jener Eindruck der durch den Reiz eines Ausschnitts des sichtbaren Spektrums entsteht Eine geeignete Methode hierfur ist die Zerlegung weissen Lichts durch ein Prisma oder ein Streugitter Die Intensitat und der Eindruck der Spektralfarbe ist von der Breite des Wellenlangenintervalls abhangig also auch die Reinheit der Spektralfarbe Andererseits reprasentieren die einzelnen Wellenlangen des Spektrums im sichtbaren Licht nur einen kleinen Teil moglicher Farben Zu bemerken ist Im Regenbogen sind zwar die Spektralfarben aber nicht deren Mischungen zu sehen Besonders Farben der Purpurlinie zwischen Violett und Rot konnen nicht als Spektralfarbe auftreten es sind Valenzfarben nbsp Rechteckspektrum Mittel Optimalfarbe nach Ostwald hier mit 40 nm Breite 550 bis 590 nm Optimalfarben sind nach Wilhelm Ostwald idealisierte Spektralfarben von endlicher Breite des Intervalls der Wellenlange bei denen nur die Intensitat 0 und 100 existiert Eine Optimalfarbe ist eine Korperfarbe deren Remissionskurve b l eine rechtwinklige Kurve es sind nur die Remissionsgrade b l 0 und b l 1 erlaubt und maximal zwei Sprungstellen im sichtbaren Bereich Es gibt nur vier Optimalfarbtypen Kurzendfarben kurzwellige Seite ist 1 Blau Langendfarben langwellige Seite ist 1 Rot Mittelfarbe am lang und kurzwelligen Ende keine Remission Grun Mittelfehlfarbe Remission an beiden Enden 1 aber keine Remission in der Mitte Veil die Purpurfarben Der beigefugte erlauternde Farbname dient nur der Erlauterung und ist je nach der Breite des Bereichs der vollen Remission zu verstehen Eine Langendfarbe die bis nahezu zum kurzwelligen Ende des sichtbaren Spektrums reicht ist ein strahlendes Weiss mit blauem Stich Entsprechendes gilt fur die anderen Typen Andererseits ist ein nur schmaler Streifen einer Mittelfarbe Schwarz bestenfalls Schwarz mit Farbstich Darstellung von Spektralfarben Eine Darstellung von Spektralfarben am Monitor ist auf Grund der unterschiedlichen Erzeugung der Strahlung und der damit verbundenen ungleichen spektralen Verteilung nur annahernd moglich Hierzu sei auf den Hinweis am Ende verwiesen Eine ungefahre Zuordnung von Spektralfarben zu sRGB Werten findet sich unter Weblinks nbsp Beispielbild mit einer grossen Anzahl von Mischungen von Primarfarben und verschiedenen IntensitatenMischfarben sind alle Farbtone die durch Farbmischung entstehen gleichgultig ob dies durch Mischung von Strahlen Bildschirm oder beleuchtete reflektierende Flachen Druckerzeugnisse erfolgt Bestimmte Mischfarben konnen dem menschlichen Auge durch Metamerie als identisch erscheinen obwohl die Intensitat des reizenden Lichtes an unterschiedlichen Stellen der Wellenlangenskala ungleich ist Metamerie ist ihrerseits von der Beleuchtungsquelle abhangig dieser Effekt liegt darin begrundet dass das quasikontinuierliche Spektrum der das Auge treffenden Strahlung Farbreiz auf nur drei wahrnehmende Zapfentypen abgebildet wird Literatur BearbeitenHarald Braem Die Macht der Farben Langen Muller Munchen 2003 ISBN 3 7844 7156 0 Hajo Duchting Farbe am Bauhaus Mann Berlin 1996 ISBN 3 7861 1667 9 Hans Gekeler DuMont s Handbuch der Farbe Systematik und Asthetik DuMont Koln 1988 ISBN 3 7701 2111 2 Rolf Gierling Farbmanagement MITP Bonn 2006 3 Aufl ISBN 3 8266 1626 X Johann Wolfgang von Goethe Zur Farbenlehre Cotta Tubingen 1810 Eva Heller Wie Farben auf Gefuhl und Verstand wirken Knaur Droemer 2000 ISBN 3 426 27174 5 Johannes Itten Kunst der Farbe Otto Maier Ravensburg 1970 ISBN 3 473 61551 X Friedrich Kobler Manfred Koller Farbigkeit der Architektur in Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Bd 7 1975 Sp 274 428 insbesondere Sp 282 ff Harald Kuppers Die Logik der Farbe Theoretische Grundlagen der Farbenlehre Callwey Munchen 1981 2 Aufl ISBN 3 7667 0601 2 Marina Linares Alles Wissenswerte uber Farben Die Blaue Eule Essen 2005 ISBN 3 89924 147 9 Narciso Silvestrini Ernst Peter Fischer Farbsysteme in Kunst und Wissenschaft DuMont Koln 2005 ISBN 3 8321 7203 3 Horst O Mayer Einfuhrung in die Wahrnehmungs Lern und Werbepsychologie Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57675 5 Emil Ernst Ploss Ein Buch von alten Farben Technologie der Textilfarben im Mittelalter mit einem Ausblick auf die festen Farben Heidelberg Berlin 1962 2 Auflage von Studien zu den deutschen Maler und Farberbuchern des Mittelalters Philosophische Dissertation Munchen 1952 Neudruck Moos Munchen 1977 4 Auflage ISBN 3 7879 0064 0 Petra E Weingart Rudolf Forster Hrsg Ich und die Farbe sind eins Kovac Hamburg 2005 ISBN 3 8300 1813 4 Norbert Welsch Claus Chr Liebmann Farben Natur Technik Kunst Spektrum Munchen 2004 ISBN 3 8274 1563 2 Gudrun Wolfschmidt Hrsg Farben in Kulturgeschichte und Naturwissenschaft Tredition Hamburg 2011 ISBN 978 3 8424 2200 1 Begleitbuch zur Ausstellung in Hamburg 2010 2012 Nuncius Hamburgensis Beitrage zur Geschichte der Naturwissenschaften Band 18 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Farbe Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Farbe Zitate nbsp Wiktionary Farbe Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Allgemein Farben sehen messen und wiedergeben von Dietrich Zawischa Farbsysteme in Kunst und Wissenschaft Farbnamen eigene Kenntnis testen Colour and Vision Research Labs Farbwerte Spektralwerte und Tristimulus Werte UCL Farbdefinitionen unterteilt nach SchattierungenUbersichtsartikel Eric M Rubenstein Eintrag in J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Barry Maund Eintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und Parameter 3 und nicht Parameter 2Einzelnachweise Bearbeiten a b c Was versteht man unter Licht In https www bfs 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abgerufen am 2 Oktober 2023 George A Miller Worter Streifzuge durch die Psycholinguistik Herausgegeben und aus dem Amerikanischen ubersetzt von Joachim Grabowski und Christiane Fellbaum Spektrum der Wissenschaft Heidelberg 1993 Lizenzausgabe Zweitausendeins Frankfurt am Main 1995 2 Auflage ebenda 1996 ISBN 3 86150 115 5 S 239 242 Farbbezeichnungen Studie von Martin Oswald von der Padagogischen Hochschule Weingarten Vortrag auf der Konferenz Farbe in der Bildung Deutsches Farbenzentrum und Universitat Halle Wittenberg Zur langen Debatte zwischen Sprachuniversalisten und relativisten mit Hinblick auf Farbnamengebung siehe den Beitrag Linguistic relativity and the color naming debate der englischsprachigen Wikipedia en Linguistic relativity and the color naming debate Kritische Bemerkungen zu diesem Fragenkomplex finden sich in zwei deutschsprachigen Monographien Beat Lehmann ROT ist nicht rot ist nicht rot Eine Bilanz und Neuinterpretation der linguistischen Relativitatstheorie Tubingen Narr 1998 Dazu Iwar Werlen Sprachliche Relativitat Eine problemorientierte Einfuhrung Tubingen Basel Francke 2002 Basic Color Terms Their Universality and Evolution Berkeley Los Angeles 1969 University of California Press William Jervis Jones Historisches Lexikon deutscher Farbbezeichnungen Akademie Verlag De Gruyter 2013 Online in der Google Buchsuche ISBN 978 3 05 005953 2 rosa Licht zur Akne Betonung Blaues Licht in Toiletten Memento vom 24 November 2011 im Internet Archive um Drogenkonsumenten das Sehen der Venen zu erschweren T W A Whitfield T J Wiltshire Color psychology A critical review In Genetic Social amp General Psychology Monographs Vol 116 Nr 4 1990 ISSN 8756 7547 S 387 ff a b c Eric M Rubenstein Color In Internet Enzyclopedia of Philosophy IEP Abgerufen am 1 November 2023 englisch a b Fabian Dorsch Die Natur der Farben In Epistemische Studien ISBN 978 3 86838 050 7 abgerufen von https philpapers org Ontos Verlag 1 Januar 2009 abgerufen am 1 November 2023 Harald Kuppers Die Logik der Farben Callway 1981 ISBN 3 7667 0601 2Die in diesem Artikel angezeigten Farben sind nicht farbverbindlich und konnen auf verschiedenen Anzeigegeraten unterschiedlich erscheinen Eine Moglichkeit die Darstellung mit rein visuellen Mitteln naherungsweise zu kalibrieren bietet das nebenstehende Testbild nur bei nativer Anzeigeauflosung und wenn die Seite nicht gezoomt dargestellt wird Das Anzeigegerat in den sRGB Modus setzen sofern vorhanden Tritt auf einer der drei grauen Flachen ein Buchstabe R fur Rot G fur Grun oder B fur Blau stark hervor sollte die Gammakorrektur des entsprechenden Farbkanals korrigiert werden Eine ausfuhrlichere Beschreibung dazu bietet Hilfe Farbdarstellung nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 37 38 min 21 2 MB Text der gesprochenen Version 14 Januar 2020 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia Normdaten Sachbegriff GND 4016443 3 lobid OGND AKS LCCN sh85028577 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbe amp oldid 239396297 Psychische Wirkung von Farben und Farbnamen