www.wikidata.de-de.nina.az
Mit Farbmanagement englisch colo u r management soll erreicht werden dass eine Vorlage die mit einem beliebigen Eingabegerat erfasst wurde an einem beliebigen Ausgabegerat moglichst ahnlich wiedergegeben wird Zwischen der Ein und Ausgabe eines Bildes besteht immer ein Unterschied Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Farbprofile 3 Profilerstellung 3 1 Scanner 3 2 Monitore 3 3 Drucker 4 Umsetzung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksGrundlagen BearbeitenEine hohe Ahnlichkeit der Farben zwischen der Ein und Ausgabe eines Bildes wird Farbtreue genannt Um diese Farbtreue zu erreichen werden Farbmanagementsysteme CMS englisch color management system verwendet die allerdings niemals eine 100 Ubereinstimmung liefern konnen Farbmanagementsysteme benutzen gerateabhangige Farbbeschreibungen Gerateprofile englisch Device Connection Space DCS gerateunabhangige Austausch Farbraume englisch Profile Connection Space PCS Siehe hierzu auch die Differenzierung von Farbmodell und Farbraum dd Die Aufgabe eines Farbmanagementsystems besteht darin die gerateabhangigen Farbbeschreibungen der Ein und Ausgabegerate mit Hilfe des gerateunabhangigen Austausch Farbraums ineinander zu konvertieren Dadurch wird erreicht dass jedes Gerat in einem Farbmanagementsystem die Farben annahernd gleich darstellt Ein einfaches Beispiel ist der Ausdruck von farbigen Dokumenten die mit einem Farbmanagementsystem auf dem Monitor und auf dem Ausdruck annahernd identisch aussehen Als Gerateprofil kommen in der Regel ICC Profile zum Einsatz Die beteiligten Farbmodelle sind haufig das RGB Farbmodell fur Digitalkameras und Monitore und das CMYK Farbmodell fur Drucker Die beteiligten Farbraume RGB und CMYK sind Bestandteile der genannten Farbmodelle Der gerateunabhangige CIELab Farbraum dient in diesem Fall als Bindeglied zwischen den anderen Farbraumen Neben dem L a b Farbraum auf dem die gangigen CM Systeme basieren gibt es auch andere medienneutrale Farbraume wie etwa L u v welcher im Gegensatz zu L a b eher zur Messung von Lichtfarben benutzt wird Auch XYZ und xyY sind solche physikalischen Raume denen gemeinsam ist alle vom menschlichen Auge wahrnehmbaren Farben also das sichtbare Licht darstellen zu konnen Color Management wird beispielsweise haufig in der Druck Foto und Werbeindustrie eingesetzt Die Nachfrage nach Color Management Losungen steigt nicht nur bei den Profis sondern auch bei Hobbyfotografen und ambitionierten Amateuren stetig an Farbprofile BearbeitenWie jeder Mensch individuell Farben wahrnimmt haben auch Gerate zumindest Gerateklassen unterschiedliche Farbraume in denen sie Farben registrieren oder darstellen Eine solche Individualitat ist durch Konstruktionsunterschiede und Produktionsschwankungen bedingt Farbprofile konnen die Farbdaten einer Gerateklasse oder die Individualitat eines speziellen Gerates widerspiegeln Das Standard Format fur Farbprofile wurde vom ICC englisch International Color Consortium entwickelt und in der ISO Norm 15076 international standardisiert Jedes an der Konvertierung beteiligte Gerat Monitor Digitalkamera Scanner etc braucht sein eigenes Profil Es enthalt Ubersetzungstabellen oder Berechnungsparameter anhand derer die Konvertierung der Farbdaten vom bzw in den PCS profile connection space Verbindungsfarbraum erfolgt Als PCS werden uberwiegend XYZ und LAB verwendet Hinsichtlich ihres Verwendungszweckes unterscheidet man Eingabeprofile RGB PCS Ausgabeprofile PCS RGB oder CMYK und Devicelink Profile die ein direktes Gamut Mapping ohne den Umweg uber einen PCS zwischen zwei CMYK Farbraumen gestatten Hinsichtlich ihres inneren Aufbaues unterscheidet man Matrix Profile und LUT Profile look up table Matrix Profile verwendet man vorzugsweise fur Gerate deren Farbverhalten von relativ wenigen Einflussen abhangig ist und sich deshalb hinreichend gut z B in Form einer 3 3 Umrechungsmatrix beschreiben lasst Die Dateigrosse von Matrixprofilen ist relativ klein wenige Kilobyte LUT Profile finden fur Gerate Anwendung deren Farbverhalten von vielen Faktoren abhangt und zu komplex ist als dass es sich uber eine einfache Matrix Transformation hinreichend genau beschreiben liesse LUT Profile konnen bis zu mehrere Megabyte gross sein Dabei ist zu berucksichtigen dass ein Profil immer nur fur einen bestimmten Zustand des betreffenden Gerats gilt Wird also zum Beispiel die Papiersorte von einem weissen auf ein gelbliches Papier gewechselt so fuhren dieselben CMYK Werte zu abweichenden Farben Ahnliches gilt fur Monitore wenn zum Beispiel am Helligkeitsregler gedreht wird Profilerstellung Bearbeiten nbsp IT8 7 1 TargetDie Profilerstellung basiert auf einer Farbmessung Dabei werden Farben deren genaue Farbwerte bekannt sind vom Gerat wiedergegeben Monitor Drucker oder gemessen Scanner und dann mit den bekannten Werten verglichen Daraus ergibt sich unter anderem der Gamut der die Fahigkeit der Farbwiedergabe eines Gerates beschreibt Je nach Geratetyp erfolgt die Erstellung von Profilen auf unterschiedliche Art und Weise Profile mussen regelmassig neu generiert werden da sich insbesondere Monitore im Laufe der Zeit verandern Herstellerprofile etwa sind nur fur die Serie nicht jedoch fur das spezifische Gerat passend Scanner Bearbeiten Zur Erstellung eines Scannerprofils benutzt man eine Vorlage mit vielen kleinen unterschiedlichen Farbfeldern IT8 Target das vom Hersteller mit einem Spektralphotometer vermessen wurde Der Scanner liest diese Vorlage ein und vergleicht gelesene Farbwerte mit den Referenzwerten des Targets Aus den Unterschieden dieser Werte wird nun das ICC Profil berechnet und dadurch ist nun der geratespezifische Farbraum RGB Farbraum mit einem gerateunabhangigen Farbraum L a b Farbraum derart verknupft dass die Farbwerte die der Scanner liest farbverbindlich wiedergegeben werden konnen Monitore Bearbeiten Zur Monitorprofilerstellung kommen ein Farbmessgerat und eine dazu passende Software zum Einsatz Das Farbmessgerat ist mit dem Messcomputer und der Software verbunden und wird normalerweise in der Mitte des Monitors positioniert Nach dem Start des Messlaufes stellt die Software auf dem Monitor nacheinander Farben dar deren genauer RGB Wert der Software bekannt ist Das Farbmessgerat liefert den CIELab Wert der tatsachlich sichtbaren Farbe an die Software zuruck Nachdem diese Prozedur fur alle RGB Werte durchlaufen worden ist kann jeder moglichen RGB Farbe ein CIELab Wert zugeordnet werden Beispiel Die Software stellt ein perfektes Rot RGB 255 0 0 dar Das Messgerat liefert zuruck dass der Monitor den Wert CIELab 0 73 0 26 anzeigt Damit kann jeder Wert aus RGB nach CIELab ubersetzt werden RGB 255 0 0 CIELab 0 73 0 26 RGB 254 0 0 CIELab 0 72 0 25 RGB 253 0 0 CIELab 0 71 0 24 RGB 252 0 0 CIELab 0 71 0 23 Nicht alle Monitore sind in der Lage die RGB Werte vollstandig wiederzugeben Das fuhrt dazu dass bei diesen Monitoren verschiedenen RGB Werten gleiche CIELab Werte zugewiesen werden RGB 255 0 0 CIELab 0 70 0 20 RGB 254 0 0 CIELab 0 70 0 20 RGB 253 0 0 CIELab 0 70 0 20 RGB 252 0 0 CIELab 0 70 0 20 Diese charakteristischen geratespezifischen Eigenheiten der Farbwiedergabe sind der Grund warum Farbmanagement uberhaupt zum Einsatz kommt Drucker Bearbeiten nbsp Ein Testchart wird mit einem Spektralfotometer ausgemessenAuch wenn alle Drucker letztendlich nach dem Prinzip der subtraktiven Farbmischung mit den Druckfarben CMYK und ggf auch weiteren Farben arbeiten so prasentiert sich die ubergrosse Mehrheit der fur den Privat und Office Bereich vorgesehenen Gerate als RGB Device gegenuber dem Betriebssystem Die erforderliche Farbseparation Umrechnung v RGB nach CMYK wird vom Treiber oder der Druckerhardware vorgenommen ohne dass der Anwender darauf Einfluss hat Lediglich Drucker fur professionelle Zwecke z B Proofsysteme oder Grossformatdrucker meist per Postscript angesteuert erscheinen am System als echte CMYK Devices Die Erzeugung von ICC Profilen fur Drucker erfolgt indem man ein Testchart mit vielen Farbfeldern ausdruckt deren Farbwerte bekannt sind Anschliessend werden die L a b Werte dieser Farbfelder mit einem Spektralfotometer gemessen Dadurch wird eine Beziehung zwischen den ausgedruckten RGB bzw CMYK Daten und den sichtbaren CIE L a b Farbwerten hergestellt Es ist also bekannt welcher Farbeindruck L a b Wert entsteht wenn eine bestimmte Tinten oder Toner Kombination auf diesem Drucker ausgegeben wird In einem Profilerstellungsprogramm werden die gemessenen Daten in eine Form gebracht die der Spezifikation des ICC International Color Consortium entspricht Es entstehen standardisierte Tabellen die eine Umrechnung von RGB bzw CMYK in den PCS CIELAB oder XYZ und umgekehrt erlauben Zu beachten ist dass man fur jede Tinten Toner und Papierkombination ein eigenes Profil erstellen muss um berechenbare und korrekte Druckergebnisse zu erhalten Eine zweite Moglichkeit zur Drucker Profilierung bietet die Software hoherwertiger Scanner von verschiedenen Herstellern mittels einer Standardprofilierung So ist ein vorhandener Scanner vorausgesetzt keine zusatzliche Hardware erforderlich um eine ICC Profilierung des Druckers vorzunehmen Umsetzung BearbeitenLiegen die Profile fur Eingabe und Ausgabegerat vor so kann mit Hilfe des Color Management Moduls CMM eine Umsetzung der Farbbeschreibungen erfolgen Das Color Management Modul ist dabei der Farbrechner der die Werte aus den Tabellen Farbprofil liest und falls erforderlich Anpassungen vornimmt Auf diese Weise kann Bildpunkt fur Bildpunkt eine Umsetzung von RGB Daten in CIELab Farbwerte und schliesslich in CMYK Werte fur das betreffende Ein und Ausgabegerat erreicht werden Mit Hilfe des Farbmanagements ist es moglich beliebige Gerate miteinander zu kombinieren und trotzdem das jeweils bestmogliche Ergebnis je nach Moglichkeiten des Ausgabegerats zu erhalten Das hier beschriebene Vorgehen ist heute in der Druckpraxis Standard Siehe auch BearbeitenKalibrierung Farbmanagement Literatur BearbeitenBruce Fraser Chris Murphy Fred Bunting Real World Color Management 2 Auflage Peachpit Press 2004 ISBN 0 321 26722 2 Rolf Gierling Farbmanagement 3 Auflage MITP Verlag Bonn 2006 ISBN 3 8266 1626 X Jan Peter Homann Digitales Colormanagement 3 Auflage Springer Heidelberg 2005 ISBN 3 540 66274 X Andreas Kunert Farbmanagement in der Digitalfotografie 2 Auflage MITP Verlag ISBN 3 8266 1645 6 Hansl Loos Farbmessung Grundlagen der Farbmetrik Verlag Beruf und Schule Itzehoe 1989 ISBN 3 88013 380 8 Christian Piskulla PDF X und Colormanagement Cleverprinting Verlag Holle 2016 Kurt Schlapfer Farbmetrik in der grafischen Industrie 3 Auflage UGRA Verlag 2002 ISBN 3 9520403 1 2 Weblinks BearbeitenEuropean Color Initiative ECI Spiegel Artikel uber Farbmanagement in der Fotografie Original http www colorfoto de ratgeber 3 1 5 8 0 5 cofo200902 046 049 pdf Grundlegendes uber Farbmanagement kostenfreies pdf Book Arbeitsfarbraume Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbmanagement amp oldid 206785407