www.wikidata.de-de.nina.az
Bernhard August von Lindenau 11 Juni 1779 in Pohlhof bei Altenburg 21 Mai 1 1854 ebenda war ein deutscher Jurist Astronom Minister und Mazen Nach der sachsischen Verfassung von 1831 war er bis 1843 der erste Vorsitzende des Gesamtministeriums Regierungschef und bis 1834 zugleich Innenminister Wahrend der Revolution 1848 gehorte er der Frankfurter Nationalversammlung an Aus seiner Kunstsammlung ging das Lindenau Museum Altenburg hervor Bernhard von LindenauBernhard von Lindenau gilt als einer der bedeutendsten Staatsmanner des Konigreichs Sachsen der insbesondere fur enge Beziehungen des Konigreichs zu den sachsischen Herzogtumern stand 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLindenau war der Sohn von Johann August von Lindenau Herr auf Pohlhof Windischleuba und Nobitz sachsen altenburgischer Appellationsgerichtsrat und Landschaftsdirektor und seiner Ehefrau Agnes geborene Senfft von Pilsach Er studierte nach Privatunterricht an der Universitat Leipzig Rechte Kameralistik und Mathematik ab 1798 war er als Staatsbeamter im Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg zunachst in Altenburg ab 1801 als Kammerrat in Gotha tatig Hier begannen seine astronomischen Studien bei Oberstallmeister Georg Gottlieb Leberecht von Hardenberg und schliesslich bei Franz Xaver von Zach auf der Seeberg Sternwarte am Rande der Stadt nbsp Bernhard von Lindenau Gemalde von Johann Matthias Grassi 18141804 musste er infolge der Abreise Zachs die Sternwarte interimistisch ubernehmen Nach einer Zwischenzeit in Altenburg wurde er von Herzog August von Sachsen Gotha Altenburg zum Direktor der Sternwarte berufen Er pflegte engen Kontakt zu Carl Friedrich Gauss der mehrfach auf dem Seeberg weilte Nachdem 1813 die Sternwarte von den Franzosen geplundert worden war nahm er noch im gleichen Jahr als General Adjutant des Herzogs Carl August von Sachsen Weimar Eisenach am Befreiungskrieg teil Er wurde in dieser Funktion im Fruhjahr 1814 nach Paris gesandt wo er bei einem Duell schwer verwundet wurde Von 1815 bis 1818 gab er die Zeitschrift fur Astronomie und verwandte Wissenschaften heraus In dieser Zeit 1817 wurde er allerdings in den Staatsdienst zuruckberufen und musste von der Astronomie Abschied nehmen Er wurde wiederum in Altenburg Vizeprasident der Standekammer Ab 1820 wurde er Minister und Geheimer Rat in Gotha und musste ab 1822 fur den krankheitsbedingt unzurechnungsfahigen Herzog Friedrich IV die Regierungsgeschafte ubernehmen was ihm im Gothaer Volksmund den Beinamen Herzog Bernhard einbrachte Durch seine umsichtige Arbeit blieb das Herzogshaus bis zum Tode Friedrichs 1825 handlungsfahig 1821 legte von Lindenau einen reformierten Verfassungsentwurf vor der von der Standekammer zwar angenommen durch den Tod des Herzogs 1822 aber trotzdem nicht umgesetzt wurde 2 1822 wurde von Lindenau in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Nach der folgenden Neuorganisation der Thuringer Herzogtumer trat Lindenau 1827 in den Dienst des Konigreichs Sachsen Zunachst Gesandter beim Bundestag in Frankfurt am Main ging er 1829 nach Dresden wo er Mitglied des Geheimen Rates und 1830 Kabinettsminister bzw nach Einfuhrung der ersten sachsischen Verfassung am 1 Dezember 1831 Vorsitzender des neugeschaffenen Gesamtministeriums wurde In dieser Funktion war er bis zu seinem Abschied 1843 tatig Von 1831 bis 1834 ubte er zugleich auch das Amt des Innenministers aus 1828 stellte von Lindenau erneut sein diplomatisches Geschick unter Beweis als er als Reaktion auf die Grundung zweier Handelsvereine nordlich und sudlich Sachsens die Grundung des Mitteldeutschen Handelsvereins mit forcierte Ein entsprechender Vertrag zwischen den sachsischen Herzogtumern und dem Konigreich wurde auf dem Oberschonaer Gut der von Carlowitz am 26 Marz 1828 unterzeichnet Auch Hessen Kassel trat dem Vertragsgebiet bei und nicht dem unter preussischer Fuhrung stehenden Preussisch Hessischen Zollverein nbsp Das Lindenau Museum in AltenburgLindenau erhielt zahlreiche Ehrungen fur seine wissenschaftliche und politische Tatigkeit und wurde Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und Akademien 1837 wurde er Ehrendoktor der Universitat Leipzig 3 Fur Franz Xaver von Zach blieb er bis zu dessen Tode 1832 der Rechtsberater und Vermogensverwalter Daraus bildete er die Lindenau Zachsche Stiftung zur Forderung junger Kunstler und Techniker In Altenburg entstand aus seinen Kunstsammlungen das Lindenau Museum Vom 18 Mai bis zum 18 September 1848 war er fraktionsloser Abgeordneter fur Sachsen Altenburg in der Frankfurter Nationalversammlung Er gehorte unter anderem dem Geschaftsordnungsausschuss an und fungierte als Zweiter Altersprasident in der Eroffnungssitzung nbsp Grabstatte Bernhard von LindenauEr starb am 21 Mai 1854 75 jahrig im Pohlhof dem Rittergut seiner Eltern und Grosseltern Zu seiner Beisetzung sandte die Stadt Dresden und die Koniglich Sachsische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig der er seit 1846 als ordentliches Mitglied angehorte 4 Abgeordnete Er wurde auf dem Friedhof in Altenburg unweit der Gottesackerkirche beigesetzt 5 Der Asteroid 9322 Lindenau und der Mondkrater Lindenau wurden nach ihm benannt 6 Seit dem 6 Dezember 1999 tragt der Platz vor dem Sachsischen Landtag seinen Namen 7 Seit 1995 vergibt der Museumsverband Thuringen e V die Bernhard von Lindenau Medaille zur Wurdigung ausserordentlicher Verdienste um das thuringische Museumswesen 8 Schriften Auswahl BearbeitenTables barometriques Becker Gotha 1809 Digitalisat Tabulae Veneris novae et correctae Becker Gotha 1810 Digitalisat Tabulae Martis novae et correctae ex theoria gravitatis clarissimi de La Place et ex observationibus recentissimis erutae Schoen Eisenberg 1811 Digitalisat Investigatio nova orbitae a Mercurio circa Solem descriptae accedunt tabulae planetae ex elementis recens repertis et theoria gravitatis Becker Gotha 1913 Digitalisat Verfassung des Kunst und Handwerksvereins im Herzogthum Altenburg Hofbuchdruckerei Altenburg 1823 Digitalisat Negativer Beitrag zur Erklarung kometarischer Schweif und Nebelbildungen In Astronomische Nachrichten Nr 689 1849 Digitalisat Literatur BearbeitenPasch Lindenau Bernhard von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 681 686 Karlheinz Blaschke Lindenau Bernhard von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 592 f Digitalisat August Procksch Freiherr Bernhard August von Lindenau als Kunstfreund Ein Beitrag zu seiner Biographie Pierer Altenburg 1899 Digitalisat Jurgen Helfricht Astronomiegeschichte Dresdens Dresdner Miniaturen Bd 9 Hellerau Verlag Dresden 2001 ISBN 3 910184 76 6 S 81 82 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernhard von Lindenau Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Bernhard von Lindenau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Bernhard von Lindenau in der Sachsischen Bibliografie Werke von und uber Bernhard von Lindenau in der Deutschen Digitalen Bibliothek Oliver Werner Lindenau Bernhard August von In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Lindenau Museum Altenburg Veroffentlichungen von B von Lindenau im Astrophysics Data System Hansen P A Todesanzeige Bernhard von Lindenau Astronomische Nachrichten Bd 38 1854 S 313 Nachruf auf B v Lindenau N N Bernard von Lindenau Monthly Notices of the Royal Astronomical Society Vol 15 1855 S 106 Nachruf englisch Nachlass von Bernhard von Lindenau in der Sachsischen Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden B A von Lindenau Eintrag bei der Koniglich Niederlandischen Akademie der WissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten Die Biographie von Procksch s Link sowie die Nachrufe in den Astronomischen Nachrichten und den Monthly Notices s Links nennen als Todesdatum den 21 Mai die Biographien in der ADB wie auch der NDB s Links nennen den 12 Mai a b Biografie von Bernhard von Lindenau 1779 1854 In Sachsische Biografie ISGV e V abgerufen am 1 Januar 2023 Verzeichnis der Ehrenpromotionen Nicht mehr online verfugbar Archiv der Universitat Leipzig archiviert vom Original am 19 Oktober 2020 abgerufen am 21 Oktober 2020 Mitglieder der SAW Bernhard August von Lindenau Sachsische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 11 November 2016 Der Friedhof Altenburg Einer der altesten noch genutzten Stadtfriedhofe In viaregia org Bernhard von Lindenau im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGS Bernhard von Lindenau Platz In Website des Sachsischen Landtags Bernhard von Lindenau Medaille Museumsverband Thuringen e V In museumsverband thueringen de abgerufen am 26 Mai 2023Ministerprasidenten von Sachsen Konigreich Bernhard von Lindenau Julius Traugott von Konneritz Karl Braun Gustav Friedrich Held Ferdinand von Zschinsky Friedrich Ferdinand von Beust Johann Paul von Falkenstein Richard von Friesen Alfred von Fabrice Karl von Gerber Hans von Thummel Rudolf Schurig Georg von Metzsch Reichenbach Konrad Wilhelm von Ruger Victor Alexander von Otto Max von Hausen Heinrich Gustav Beck Rudolf Heinze Freistaat I Richard Lipinski Georg Gradnauer Wilhelm Buck Erich Zeigner Rudolf Heinze Alfred Fellisch Max Heldt Wilhelm Bunger Walther Schieck NS Zeit Manfred von Killinger Martin Mutschmann Nachkriegszeit Rudolf Friedrichs Max Seydewitz Freistaat II Kurt Biedenkopf Georg Milbradt Stanislaw Tillich Michael Kretschmer Siehe auch Liste der sachsischen MinisterprasidentenInnenminister Sachsens Konigreich Sachsen Bernhard von Lindenau Hans Georg von Carlowitz Eduard von Nostitz und Janckendorf Johann Paul von Falkenstein Ferdinand Zschinsky Martin Gotthard Oberlander Albert Christian Weinlig Richard von Friesen Friedrich Ferdinand von Beust Hermann von Nostitz Wallwitz Georg von Metzsch Reichenbach Wilhelm von Hohenthal Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eckstadt Walter Koch Freistaat Sachsen Richard Lipinski Georg Gradnauer Karl Otto Uhlig Otto Kuhn Richard Lipinski Hermann Liebmann Max Muller Julius Dehne Willibalt Apelt Friedrich Wilhelm Richter Sachsen im NS Staat Manfred von Killinger Karl Fritsch Sachsen in der Nachkriegszeit Kurt Fischer Wilhelm Zaisser Artur Hofmann Freistaat Sachsen Rudolf Krause Heinz Eggert Klaus Hardraht Horst Rasch Thomas de Maiziere Albrecht Buttolo Markus Ulbig Roland Woller Armin Schuster Siehe auch Sachsisches Staatsministerium des Innern VorgangerAmtNachfolgerDetlev von EinsiedelKabinettsministerdes Konigreichs Sachsen 1830 1831 Normdaten Person GND 118780042 lobid OGND AKS LCCN nb99146981 VIAF 39418848 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindenau Bernhard vonALTERNATIVNAMEN Lindenau Bernhard August von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Astronom Minister und MazenGEBURTSDATUM 11 Juni 1779GEBURTSORT Pohlhof AltenburgSTERBEDATUM 21 Mai 1854STERBEORT Pohlhof Altenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard von Lindenau amp oldid 238691244