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Dieser Artikel behandelt das Gebaude des 1990 wiedergegrundeten Sachsischen Landtages zu dessen Vorganger siehe Sachsisches Standehaus Der Sachsische Landtag ist ein Gebaude am Bernhard von Lindenau Platz in Dresden das dem Landesparlament des Freistaats Sachsen als Sitz dient Es besteht aus einem Altbau 1928 1931 der als Burogebaude saniert wurde und einem Neubau von Peter Kulka 1991 1994 mit dem Plenarsaal Kennzeichen des Neubaus sind einerseits transparente Glasfassaden und andererseits eine offenliegende Stahlskelettkonstruktion Seine Gesamtarchitektur aus Neu und Altbau wurde mehrfach preisgekront Der Neubau enthalt uberdies ein Burgerfoyer in dem regelmassig Ausstellungen stattfinden Sachsischer Landtag EingangSachsischer Landtag PlenarsaalSeit September 2023 steht der Erweiterungsbau des Sachsischen Landtags unter Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gebaude des Sachsischen Landtages liegt am linken Elbufer in der Wilsdruffer Vorstadt in Dresden Er wird begrenzt im Osten von der Elbe im Norden vom Erlweinspeicher und der Neuen Terrasse im Westen durch die Devrientstrasse und im Suden durch den Bernhard von Lindenau Platz Geschichte BearbeitenAls provisorische Tagungsstatte diente ab 1946 bis zum 23 Juli 1952 der Auflosung der Lander dem Sachsischen Landtag das 1910 1911 an der Konigsbrucker Strasse errichtete und bis 1945 dafur genutzte Soldatenheim heutiges Goethe Institut an der Konigsbrucker Strasse Der am 14 Oktober 1990 neu gewahlte Sachsische Landtag konstituierte sich nach der deutschen Wiedervereinigung und der Neubildung der Lander am 27 Oktober 1990 Von diesem Zeitpunkt an bis zum 17 September 1993 hatte er in der Dreikonigskirche in der Dresdner Neustadt seine Tagungsstatte Da die Kirchenraume keine dauerhafte Losung sein konnten suchte man nach einer geeigneten Losung Zunachst gab es keinen Zweifel dass das Parlament wieder in das an der Bruhlschen Terrasse gelegene Standehaus einziehen wurde Das vom Reichstagsarchitekten Paul Wallot errichtete Standehaus stand seit 1907 dem Parlament zur Verfugung Nicht nur sein scheinbar guter Bauzustand nach dessen Wiederaufbau nach 1945 sondern vor allem der traditionelle Bezug forderten die Uberlegungen es wieder als Parlamentsgebaude zu nutzen Tiefer gehende Betrachtungen fuhrten allerdings zu der Erkenntnis dass die im Standehaus seit langem untergebrachten Museen mit deren bedeutenden Sammlungen fur eine Wiedernutzung durch das Parlament einen nicht kalkulierbaren zeitlichen Unsicherheitsfaktor darstellten Vor allem sprach jedoch der Vergleich zwischen den Nutzungsanforderungen eines modernen Parlaments und den gegebenen baulichen Voraussetzungen von 1907 fur eine andere Losung Somit entschied man sich fur einen Neubau Am 20 Marz 1991 lobte man den ersten Realisierungswettbewerb fur Architektur in Sachsen aus Am 28 Mai desselben Jahres kurte das Preisgericht mit dem Vorsitzenden Winfried Sziegoleit Mitglieder des Preisgerichtes waren u a der Landtagsprasident Erich Iltgen und der Dresdner Dezernent fur Stadtentwicklung Ingolf Rossberg den Dresdner Architekten Peter Kulka zum Gewinner 2 der darauf mit den Planungen begann Am 1 Oktober begannen bereits die ersten Abbrucharbeiten und am 11 Dezember 1991 folgte der erste Spatenstich Am 19 Mai 1992 fand die Grundsteinlegung statt und im November feierte man bereits Richtfest der Neubauten In diesem Zusammenhang wurde der dem Erlweinspeicher vorgelagerte Wolfsche Speicher der in den 1920er Jahren entstanden war ersatzlos abgerissen und an dessen Stelle eine Grunflache angelegt Anlasslich des 3 Jahrestages der Deutschen Einheit am 3 Oktober 1993 wurde eine Festsitzung im neuen Plenarsaal abgehalten Seine erste offizielle Sitzung erfolgte wenige Tage spater am 14 Oktober 1993 Die offizielle Ubergabe fand jedoch erst am 12 Februar 1994 statt 3 Am 1 Februar 1995 erhielt Kulkas Buro den Auftrag zur Planung der Rekonstruktions Umbau und Erweiterungsarbeiten des ehemaligen Gebaudes des Landesfinanzamtes in der Dresdner Devrientstrasse Dieses wurde zwischen 1928 und 1931 errichtet und war von 1946 bis 1990 Sitz der Stadt und Bezirksleitung der SED Am 15 September 1997 ubergab man auch das Gebaude offiziell dem Landtag das seitdem uneingeschrankt benutzbar ist Letztlich wurde noch die Hollandische Strasse vor dem Landtag von September bis Dezember 1999 umgebaut und als Platzanlage neu gestaltet Am 6 Dezember 1999 erhielt dieser den neuen Namen Bernhard von Lindenau Platz Beim Elbhochwasser 2002 wurde das Gebaude stark in Mitleidenschaft gezogen Bei der Schadensbeseitigung wurden zusatzliche Elemente eines praventiven Hochwasserschutzes umgesetzt beispielsweise die Verlegung der empfindlichen Technikzentralen ins Obergeschoss Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Die Sachsenkarte im Plenarsaal des Sachsischen Landtags nbsp Das Burgerfoyer des Sachsischen Landtags bei einer AusstellungDer Altbau wurde fur das Landesfinanzamt und die Zollverwaltung im Stil der Neuen Sachlichkeit von Barthold und Tiede 1928 bis 1931 erbaut Die Putzfassaden sind sehr nuchtern mit einfachen Fensterreihungen uber die ganze Lange des kubischen Gebaudes 4 gestaltet worden Die Fenster des Altbaus haben vorgezogene Gewande aus Granit die Dacher sind flachgeneigt An der Ecke Bernhard von Lindenau Platz Devrientstrasse befindet sich ein Turmbau mit Haupteingang Wahrend der Elbflugel und der Zollspeicher an der Kleinen Packhofstrasse im Krieg zerstort wurden blieben die beiden anderen Flugel an der Devrientstrasse und dem Bernhard von Lindenau Platz erhalten 5 Peter Kulka entschied sich im Rahmen des Wettbewerbes fur einen kontrastierenden Gebaudekomplex der aus der alten Gebaudesubstanz und einem Neubau besteht 6 Das alte Landesfinanzamt soll die Buros aufnehmen das neue Gebaude den neuen Haupteingang mit dem Plenarsaal Den Neubau wahlte er niedriger als den turmbekronten Altbau und ordnet sich damit diesem einerseits unter wie er auch gegenuber dem Uferbereich eine abgesetzte Front bildet Diese Staffelung in der Gebaudehohe bildet auch die Fortsetzung der Bebauung des Terrassenufers die niedrige Gebaude am Fluss und hohere Gebaude dahinter aufweist Damit errang er bei dem ausgelobten Wettbewerb den ersten Preis Von 1991 bis 1994 baute Kulka den Elbflugel und den Flugel entlang der Kleinen Packhofstrasse als Stahlskelettbau mit transparenter Glasfassade im Stil der klassischen Moderne auf 7 Am Gelenk der beiden Flugel in der Nordecke befindet sich der Sitzungssaal mit gekrummter Glasfassade Dieser Saal ruht unter einem quadratischen Stahldach das von vier massiven Kreuzstutzen getragen wird Details der Kreuzstutzen und die Konstruktion des uberkragenden Kassettendaches 4 wurden nach dem Vorbild der Neuen Nationalgalerie Ludwig Mies van der Rohes erbaut Ein Haupteingang mit weit vorkragendem dunnen Dach fuhrt zum Plenarsaal 6 Im Innern hat der Plenarsaal die Form eines Kreises wobei die im ersten Obergeschoss des Plenarsaals befindliche Besuchertribune diese Form wieder aufnimmt Die Wand des Plenarsaals besteht aus einer gekrummten Holzverkleidung die im Erdgeschoss beginnt und seine Fortsetzung im Obergeschoss hinter der Besuchertribune findet Diese Wand trennt den Plenarsaal vom Abgeordnetenfoyer Uber dem Hauptportal befindet sich im Dachgeschoss das Restaurant Chiaveri das einen Teil des Landtagsdaches als Freiterrasse nutzt Der Altbau wiederum wurde im Wesentlichen in seinem vorgefundenen ausseren Bestand belassen und zeigt auch im Inneren mit dem grosszugigen Treppenaufgang die Architektur seiner Entstehungsjahre Die eigentlichen Buros sind jedoch nutzungsseitig auf die modernen Erfordernisse zugeschnitten worden Auszeichnungen Bearbeiten1 Preis des Bundes Deutscher Architekten BDA in Sachsen 1994 8 Deutscher Stahlbaupreis 1994 8 Auszeichnung Deutscher Architekturpreis 1995 8 Nominierung fur den Mies van der Rohe Award for European Architecture 1994 8 Literatur BearbeitenIngeborg Flagge Dresden Stadtfuhrer zeitgenossischer Architektur Das Beispiel Darmstadt 2004 ISBN 3 935243 48 0 S 9 Sachsischer Landtag Gilbert Lupfer Bernhard Sterra und Martin Worner Hrsg Architekturfuhrer Dresden Dietrich Reimer Verlag Berlin 1997 ISBN 3 496 01179 3 Holger Gantz 100 Bauwerke in Dresden Ein Wegweiser zu Bauwerken von historischem und baukunstlerischem Rang Schnell und Steiner Regensburg 1997 ISBN 3 7954 1111 4 Walter May Werner Pampel und Hans Konrad Architekturfuhrer DDR Bezirk Dresden VEB Verlag fur Bauwesen Berlin 1979 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sachsischer Landtag Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Architektur auf der Website des Sachsischen Landtages Kunst am Bau auf der Website des Sachsischen Landtages Zollschule Dresden auf Zollgrenzschutz deEinzelnachweise Bearbeiten Neubau des Sachsischen Landtags steht jetzt unter Denkmalschutz Sachsischer Landtag 27 September 2023 abgerufen am 28 September 2023 Architektenwettbewerb Memento vom 24 Juli 2015 im Internet Archive Projekt Landtag Sachsischer Landtag abgerufen am 3 Juli 2017 a b Gantz S 16f Nr 14 Sachsischer Landtag Devrientstrasse 4 Hollandische Strasse 2 May et al S 29 Bild Nr 23 Bezirks und Stadtleitung der SED Devrientstr 4 1928 31 Arch Thiede a b Lupfer et al Nr 35 Sachsischer Landtag ICCD Internationales Congress Center Dresden Architektur korrespondierend mit der Flusslandschaft In das neue Dresden de Abgerufen am 9 Februar 2015 a b c d 1991 1997 Sachsischer Landtag Dresden Nicht mehr online verfugbar Peter Kulka Architektur archiviert vom Original am 9 Februar 2015 abgerufen am 9 Februar 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www peterkulka de 51 056724677222 13 733092546389 Koordinaten 51 3 24 2 N 13 43 59 1 O Normdaten Geografikum GND 7508455 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsischer Landtag Gebaude amp oldid 237702857