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Die Stadterneuerung Berlins ist eine Form der Stadtentwicklung und war nach 1945 als Stadtumbau vorgesehen und nur zum Teil als Sanierung geplant Diese Stadterneuerung galt als Folge der weitlaufigen Kriegszerstorungen im Zweiten Weltkrieg durch die Bombardierung und vor allem durch den Artilleriebeschuss im abschliessenden Kampf um Berlin neben der Wiederherstellung des Verkehrsnetzes als das dringlichste Problem der neuen deutschen Verwaltung In den ersten Nachkriegsjahren erfolgte eine Reparatur des Altbaubestandes In der Bundesrepublik Deutschland und in West Berlin kam es in den Stadtkernen in den 1950er Jahren zu einzelnen Neubauprojekten und in den 1960er Jahren zu zahlreichen modernen Grosssiedlungen in den Aussenbereichen der Stadte Hier druckten jedoch bald die Kosten fur die ebenfalls neu zu errichtende Infrastruktur auf die Renditen und als Losung erschien der grossflachige Abriss alter Stadtquartiere da dort Verkehrswege und Versorgungssysteme schon vorhanden waren Gegen diese Vernichtung der Altbausubstanz zugunsten von Neubauten und auch von Autobahnbauplanen formierte sich ab Mitte der 1970er Jahre massiver Widerstand in der Bevolkerung und teils auch in gesellschaftlichen Institutionen in Behorden Parteien und auch Fachkreisen Da die Kahlschlagsanierung rechtlich und im demokratischen Dialog offensichtlich nicht zu stoppen war radikalisierten sich Anfang der 1980er Jahre Teile insbesondere der Jugend und begannen im grossen Massstab mit Hausbesetzungen Zum Zentrum dieser Entwicklungen wurde West Berlin Modernisierte Altbauten am ChamissoplatzIm Zusammenwirken mit Hausbesetzern und der liberalen Offentlichkeit gelang es der Grossorganisation IBA der Internationalen Bauausstellung durch die rechtsfahige Konzeption der Behutsamen Stadterneuerung eine durchsetzbare politisch praktische Alternative zu entwickeln die nach der deutschen Wiedervereinigung auch auf Ost Berlin angewandt werden konnte In der DDR hatte sich auf anderen Wegen eine ahnliche Entwicklung der Stadtzerstorung ausgebreitet die mit der Zeit ebenfalls politischen Zundstoff schuf und hier in passivem Widerstand und der Misswirtschaft der Behorden versandete Auch in Ost Berlin setzte sich ab Ende der 1970er Jahre ein Konzept zur Erneuerung der Altbausubstanz durch das zwar weniger wirksam war doch letztlich den Bestand alter Stadtquartiere mit in die deutsche Wiedervereinigung brachte Eine neue Wendung Ende der 1980er Jahre zum Abriss wurde dadurch gegenstandslos Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Berlin unter den Hohenzollern 1 2 Thema Mietskasernenstadt 1 3 Mitwirkung der Betroffenen 2 Etappen der Stadterneuerung in Berlin 2 1 Kriegsende 2 2 1950er Jahre 2 3 1960er Jahre 2 4 1970er Jahre 2 5 1980er Jahre 2 6 Hausbesetzungen 2 7 Internationale Bauausstellung IBA 3 Umschwung 3 1 Bilanz 1990 3 2 Legalisierte Hauser 3 3 Lebensqualitat 4 Ausblick 1990 5 Lage Berlin Ost 5 1 1970er Jahre 5 2 1980er Jahre 6 Wiedervereinigung in Berlin 7 Erste Folgen der Wiedervereinigung 7 1 Ausgangssituation 7 1 1 Berlin West 7 1 2 Berlin Ost 7 2 25 Millionen Programm 8 Erstes Gesamtberliner Stadterneuerungsprogramm 8 1 Zwischenbilanz 2005 bis Ende 2003 9 Haushaltsnotstand in Berlin 9 1 24 Bericht uber die Stadterneuerung bis Ende 2003 9 2 Wechsel der Konzeption zur Stadterneuerung 9 3 Neuausrichtung der Sanierungspolitik 10 Die Soziale Stadterneuerung 10 1 Leitsatze der Sozialen Stadterneuerung 10 2 Abschluss der Sanierung der 22 Gebiete 11 Zweites Gesamtberliner Stadterneuerungsprogramm 11 1 Neue Sanierungsgebiete 2007 2011 11 2 Sieben Sanierungsgebiete 12 Gegenwart Entwicklungen im Stadtbau 12 1 Forderung Soziale Stadterneuerung 12 2 Forderung Wohnbau 12 3 Forderung Wohneigentumsbau 12 4 Wohneigentumsmarkt 13 Literatur 14 Weblinks 15 Anmerkungen 16 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach der Antike wurde die Entwicklung von Stadt lange Zeiten nicht mehr reflektiert da es keine Instanzen gab die dafur hatten zustandig sein konnen Im Verlauf des Fruhmittelalters kam es zu einem fast vollstandigen Erloschen des stadtischen Lebens Siedlungsentwicklung war Wildwuchs und wurde allenfalls von Herrschern die sich in ihrem Umfeld Platz schaffen konnten aus einem personlichen Interesse heraus betrieben Einige wenige Neugrundungen gab es im karolingischen Kernland und erst unter den Ottonen setzte ab dem 10 Jahrhundert eine bescheidene Welle von Neugrundungen ein Eine Zunahme der Stadtgrundungen erfolgte nach 1100 bis in die zweite Halfte des 14 Jahrhunderts mit der allgemeinen europaischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung Um 1500 zu Beginn der Neuzeit entstanden bedeutende Stadte und mit dem Beginn dieser Urbanisierung wurden Wohnverhaltnisse im Zusammenhang mit der Entstehung stadtischer oder klerikaler Verwaltungsarbeit wieder in planerische Uberlegungen eingebracht In erster Linie ging es dabei um Abriss zugunsten von Neubauten von langfristiger angelegter Gestaltung kann erst wieder im Rahmen der Aufklarung gesprochen werden Die Renaissance definierte Stadtgrundriss und Stadtbild vor allem in geometrischer Hinsicht Die durchgreifenden baulichen rechtlichen und stadthygienischen Erlasse der Barock fursten bereiteten die Bewaltigung und Verwaltung der viel umfangreicheren Massenerscheinungen der sich ankundigenden Industrialisierung in den Stadten vor Dabei ging es auch um Stadthygiene So entstanden durch Haussmann in Paris auch Grosswohnbauten die von anderen Stadten nachgeahmt werden Das klassizistische England gab Impulse zum Einbezug der Natur in die engen finsteren Stadte Zunehmend setzen sich Bewegungen fur durchgrunte und hygienische Wohnviertel durch deren Realisierung aber erst gegen Ende des 19 Jahrhunderts in Gang kommt Berlin unter den Hohenzollern Bearbeiten nbsp Plan 1789 Im Sudwesten das noch unbebaute Kopenicker FeldEine durchdachte Stadtplanung unter Berucksichtigung allgemeiner Interessen war in Berlin lange ausgeschlossen und selbst die Preussische Stadteordnung des Freiherrn von Stein war an Berlin spurlos vorubergegangen Berlin kam nicht in den Genuss der Selbstverwaltung weil es Hohenzollernresidenz war und die Residenzen waren von der Selbstverwaltung ausgeschlossen In allen anderen Stadten unterstand die Polizei dem Magistrat In Berlin gab es eine Staatspolizei die dem Magistrat ubergeordnet war Selbst der preussische Konig musste machtlos zusehen wie sein Polizeiprasident ein Genie wie Karl Friedrich Schinkel schachmatt setzte und einen grosszugigen Stadtebau in Berlin verhinderte 1 Die Polizei hatte 1810 verfugt dass Berlin sich auf das Gebiet innerhalb der alten Zollmauer beschranken musse Erst unter dem Druck der Masseneinwanderung mit der beginnenden Industrialisierung kam es zur Stadterweiterung Platz fand sich dazu in sudostlicher Richtung 1812 erging durch den preussischen Innenminister Sack eine Verfugung an den Polizeiprasidenten LeCoq einen Bebauungsentwurf fur das Kopenicker Feld aufzustellen Bis dahin bestand das Gebiet aus Obstfeldern Gartnereien und Ackerland stellte jedoch innerhalb der Akzisemauern Zollmauer das grosste zusammenhangende Gelande fur eine Stadterweiterung dar 2 Schinkel und auch Lenne waren mit Planungen beschaftigt doch alles was den Stadtebau anging besorgte nach Schinkels Tod 1841 der Polizeiprasident 3 Erst nach einer Polizeiverordnung 1853 40 Jahre nach der ersten Befassung setzt dann auch auf dem Kopenicker Feld die Bautatigkeit rasant ein Hoch spekulativ und organisiert als Mietskasernenstadt 4 Thema Mietskasernenstadt Bearbeiten nbsp Tempo der Grunderjahre Bauarbeiten in der Grenadierstrasse heute Almstadtstrasse um 1875In Berlin entstand der Wedding ab 1862 im Zusammenhang mit dem Hobrecht Plan als erster Arbeiterwohnbezirk der Stadt in bis 1850 noch fast unbesiedeltem Gebiet Er wurde damit Teil des Wilhelminischen Mietshausgurtels um den damaligen Stadtkern der den durch die Industrialisierung ausgelosten Menschenstrom aufnahm 5 Eine Reflexion von Stadterneuerung begann schon bald angesichts der drastischen Entwicklungen im Rahmen der Industrialisierung nach den Stadterweiterungen der Kaiserzeit im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts mit den Schriften des Stadtebaukritikers Werner Hegemann Die Mietskasernenstadt wurde wie kein anderer Stadttyp in der Geschichte der Architektur verteufelt sie verkorperte in der Optik der stadtebaulichen Moderne die Un Stadt schlechthin die barbarische Verschmelzung von Menschenverachtung und Hasslichkeit Harald Bodenschatz Die Mietskasernenstadt in Stadterneuerung Berlin S 19 Im Jahr 1913 hatte sie der liberale Bodenreformer Damaschke Massengrab fur die Volkswohlfahrt genannt sie wurde von SPD und KPD gemeinsam bekampft in der Nazizeit wechselte dann die Optik Die Viertel galten nun als fruchtbarer Nahrboden fur die marxistische Arbeiterbewegung sie galten als Brutstatte des verhassten politischen Gegners die gesaubert werden mussten 6 Geandert wurde von keiner Seite etwas Diese kulturelle Entwertung des Kasernen Stadtebautyps verbreitete sich seit den beiden Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg und wurde auch vielfach kunstlerisch thematisiert Ab den 1960er Jahren diente dieses Bild als argumentative Grundlage zur Flachensanierung der nun moglichen praktischen Umsetzung der Kritik 7 Gleichsam unerkannt erfolgte nach dem Zweiten Weltkrieg dann in den 1970er und 1980er Jahren eine partielle Rehabilitierung der Mietskasernenstadt in den Augen vor allem der neuen Jugendgenerationen Der Protest gegen den Abriss ganzer Hauserblocke entstand nicht nur aus okonomischen Motiven preiswerter Wohnraum sondern auch im Kontrast zur Asthetik und Struktur der Neubauten aus den Moglichkeiten zu wohnlicher Nachbarschaft von Zusammenleben grosse Wohnungen von Arbeiten Gewerbe Ateliers in den Fabriketagen Dies wurde im realistischen Blick auf die Notwendigkeit einer nicht von privaten sondern von sozialen Interessen bestimmten Verfugung und Gestaltung gesehen Dazu boten historisch allmahlich die Betroffenenmodelle der nach der Naziherrschaft nun auch hier demokratisch zu regelnden Burgerbeteiligung in der Stadtentwicklung erstmals neue Ansatze Mitwirkung der Betroffenen Bearbeiten Die Mitwirkung der Bewohner war anfanglich kein Ziel es waren allein Politiker Verwaltungsbedienstete Planer Architekten und andere Fachleute die mangelhafte oder gute Wohnungs oder Sozialverhaltnisse definierten 8 Und als Betroffene galten allenfalls Eigentumer Erst uber die Sicherung der Rechte der Bewohner und deren Information uber Planungen gelang es diese Gruppe in die Entwicklung der Gesetzgebung und Finanzierung der Stadtentwicklung zu integrieren Etappen der Stadterneuerung in Berlin BearbeitenKriegsende Bearbeiten nbsp Stadtzentrum Berlin Zustand 1947Im Jahr 1945 war Berlin ein konzentrisch in breiten Schneisen grossraumig zerstortes Ruinenfeld Die durch alliierte Luftangriffe stark beeintrachtigten Innenstadtbereiche wurden nach dem Einschluss der Stadt am 25 April 1945 durch die sowjetische Artillerie niedergelegt Zumeist beschadigt erhalten im Kampf um Berlin blieben die ausserhalb der Schneisen gelegenen Strassenzuge der Mietskasernenstadt generell die nicht verteidigten Bereiche der Stadt Planer wie Hans Scharoun mit dem Kollektivplan und Max Traut entwickelten schon bald Vorstellungen die auf dem Papier radikal mit der Mietskasernenstadt abrechneten doch die Not diktierte das Programm die alte Stadt wurde wieder notdurftig repariert 9 Die Wohnraumbeschaffung stand in den ersten Nachkriegsjahren zusammen mit der Rekonstruktion der Verkehrsnetze im Zentrum aller Bemuhungen die stadtischen Funktionen in der Trummerlandschaft Berlin wieder in Betrieb zu nehmen Neben der Reichsbahn und der BVG konnte sich die Siemens Bauunion rasch reorganisieren Die Bauindustrie insgesamt orientiert sich zuerst auf die Erstellung von Neubauten in den Aussenbezirken 1950er Jahre Bearbeiten Die Ernst Reuter Siedlung von 1953 bis 1955 in Berlin Gesundbrunnen war das erste Demonstrativbauvorhaben der Nachkriegszeit das die von Abriss und Neubau gepragte Stadterneuerung in West Berlin einleitete Im Stadtinnern entstand auf dem Boden der Stadt des 19 Jahrhunderts das Hansaviertel im Bezirk Tiergarten das zentrale Prestigeobjekt der Interbau der Internationalen Bauausstellung 1957 nbsp Hansaviertel Klopstockstrasse 1957Argumentativ doch noch selten praktisch wurde die Auflosung der Enge der alten Quartiere angeprangert Larm Schmutz das Durcheinander von Wohnen und Gewerbe von Kirchen zwischen Kneipen und Tanzlokalen der Verfall 10 In den Aussenbereichen begann die Vorbereitungen fur die neuen Grosssiedlungen des folgenden Jahrzehnts 1960er Jahre Bearbeiten Nun entstanden im Westteil Berlins neue Vorstadte das Markische Viertel die Gropiusstadt und das Falkenhagener Feld Doch die Kostensteigerungen in den 1960er Jahren bei der Errichtung von Neubaukomplexen in den Aussenbereichen es mussten die kompletten Verkehrs und Versorgungsnetze mit errichtet werden fuhrten zur Uberlegung durch den Abriss von Altbauvierteln und ihre Neubebauung gunstiger voranzukommen Die Infrastruktur als Basis war dort schon vorhanden Mitentscheidend war dass auch der gesamte technische und burokratische Apparat der Bauindustrie auf die Neubebauung von freien Flachen ausgerichtet war 11 Ebenso die Fachkrafte und die Kapazitaten der Zulieferbetriebe Jede Umstellung hatte hohe Investitionen bedeutet So wurde im Jahre 1963 das Erste Stadterneuerungsprogramm verkundet Erneuerung bedeutete dabei zunachst Abriss und Neubau Das erste grosse Experimentierfeld wurde das Sanierungsgebiet Wedding Brunnenstrasse SWB nbsp Wutzkyallee 1968Doch der soziale Gedanke begann sich bereits in den lokalen Bauverwaltungen und auch unter Gutachtern und Planern zu verbreiten Tabula rasa heimlicher Traum bei der Stadterneuerung schied in Wedding als gangbarer Weg aus 12 Qualitat dieser Phase in den 1960er Jahren so die Autoren Suhr und Enke sei die neue Bodenordnung gewesen 1968 waren im SWB bereits 43 aller sanierungsbedurftigen Grundstucke im Eigentum von gemeinnutzigen Sanierungstragern wobei weitgehend spekulative Bodenpreise vermieden werden konnten 13 Die Grundlagen fur einen grosseren politischen Einfluss auf die Stadtentwicklung war damit gelegt Doch ohne eine neue Haltung den Methoden gegenuber wurde dadurch lediglich der Geldfluss umgelenkt Den Finanzierungsbedenken der Bauindustrie kam der Staat entgegen indem gesetzlich verankert wurde im Stadtebauforderungsgesetz StBauFG das am 1 August 1971 in Berlin in Kraft trat dass samtliche unrentierlichen Kosten von der offentlichen Hand erstattet wurden das sind die Kosten fur die Umsetzung der Mieter Entmietung Abriss der Hauser und Freimachung der Grundstucke Auch die durch die Spekulation hochgetriebenen Grundstuckspreise werden ausgeglichen indem bis zu 70 der Grundstuckskosten dem Sanierungstrager erstattet werden Der Staat schuf der Bauindustrie die gleichen Voraussetzungen wie sie in Neubaugebieten am Stadtrand existierten Die Flachensanierung begann Bernd Laurisch Kein Abriss unter dieser Nummer Werkbund Archiv 7 1981 S 14 Auf den Punkt gebracht Mit offentlichen Geldern subventioniert kauften gemeinnutzige Wohnungsbaugesellschaften ganze Hauserblocks auf um sie ebenfalls staatlich gefordert abzureissen und an ihre Stelle Neubauten zu setzen 14 Im Hintergrund agierte dabei der beruchtigte Berliner Filz die fur beide Seiten gewinntrachtige Verflechtung von Politik und Wirtschaft 1970er Jahre Bearbeiten Gleichzeitig entwickelte sich jedoch eine breite fachoffentliche Diskussion zur Stadterneuerung in Folge der 68er Bewegung und dem veranderten Berufsbild der Architekten und Stadtplaner und dem kritischen Hinterfragen der gesellschaftlichen Ursachen und Hintergrunde der damaligen Stadterneuerungspraxis 15 In dem am 1 August 1971 in Kraft getretenen Stadtebauforderungsgesetz StBauFG wurde zwar auch den sozialen Aspekten durch die Forderung nach Aufstellung von Sozialplanen fur die Betroffenen mehr Gewicht als bisher eingeraumt doch gab es noch keine Regelungen zur praktischen Umsetzung Und die Frage nach flachenhafter Erneuerung oder Erhaltung wurde ebenfalls nicht entschieden Da fur die 1970er Jahre ein starker Bevolkerungsruckgang A 1 erwartet wurde ging die Stadtplanung davon aus dass es insbesondere in den grunderzeitlichen Wohnquartieren zu erheblichem Leerstand kommen wurde und das erwartete Ausschmoren z B des Gebietes Kreuzberg SO 36 hatte hierfur fur den Stadtumbau die notwendigen Voraussetzungen geschaffen 16 nbsp Neues Kreuzberger Zentrum NKZ Unter hierfur verstanden Sanierungstrager sowie die Bauwirtschaft nach wie vor die Kahlschlagsanierung mit anfolgender Neubebauung zum Modell wurde in jener Zeit das Neue Kreuzberger Zentrum NKZ am Kottbusser Tor Eine starker volkswirtschaftliche orientierte Betrachtungsweise der auftretenden Kosten so wie sie nun die Stadtverwaltung vornehmen musste die uber den Vergleich der reinen Baukosten hinausging zeigte dass eine Verlagerung des Schwerpunktes der Stadterneuerung auf die Instandsetzung und Modernisierung von Altbauten auch okonomisch sinnvoll ist Zwischen dem theoretisch als notwendig Erkannten und der Praxis so der Autor klaffte also weiterhin eine deutliche Lucke 17 Wahrend die Befurworter eines behutsamen Vorgehens sich mit Pilotprojekten die allerdings noch heftig umstritten waren befassten trieben Politik und Bauwirtschaft den Kahlschlag weiter schliesslich war auch die Stadtautobahn mit potentiellem Anschluss nach Ost Berlin nach wie vor in der Planung Die Bremser dieses Konzepts versuchten darauf mit einer Veranderung der Rahmenbedingungen fur die Stadterneuerung zum Teil unter Einbeziehung einer vorgeschalteten Seminarphase und einer Beteiligung der betroffenen Bewohner und mit einer erweiterten Vergabe von Gutachten zu reagieren Entsprechend wurde in Teilen der Verwaltung ein Mitwirkungsmodell fur die Vorbereitung und Durchfuhrung von Stadterneuerungsmassnahmen entwickelt und in den Ausfuhrungsvorschriften des StBauFG 1977 verbindlich geregelt ohne allerdings die Mitsprache an der Planung bereits einlosen zu konnen 18 Die breite stadtische Opposition gegen die Stadterneuerungspolitik nach 19 seit etwa 1973 verliess im Rahmen der Alternativbewegung zunehmend die fur die Betroffenen eingerichteten Gremien und begann sich in selbstorganisierten Gruppen zu strukturieren und zu vernetzen Im Juli 1977 kam es zu einem ersten Konflikt als Stadtteilgruppen in Kreuzberg die zum Abriss vorgesehene alte Feuerwache in der Reichenberger Strasse besetzten um sie in ein Stadtteilzentrum umzuwandeln Wahrend das Berliner Oberverwaltungsgericht den Abrissantrag neu entschied liess der damalige Stadtbaurat die Wache im Morgengrauen raumen und abreissen A 2 Zahlreiche uber die gesetzliche Betroffenenbeteiligung gewahlte Vertreter grundeten danach den Stammtisch SO 36 aus dem spater die unabhangige Burgerinitiative SO 36 hervorging 20 nbsp Abriss im Block 104Eine neue Dynamik gewann der Wettlauf um die Rettung der alten Bausubstanz auch in den von Pfarrer Klaus Dunze initiierten 1977 78 durchgefuhrten Strategien fur Kreuzberg fur das Gebiet SO 36 Damit war ein Prozess in Gang gebracht den der Autor in seinem Resumee auf den Punkt bringt Die veranderte Form der Stadterneuerung musste erkampft werden 21 1980er Jahre Bearbeiten Diese Kampfsituation liess nicht mehr lange auf sich warten Schon Mitte der 1970er Jahre war Selbstorganisation A 3 zur gangigen Handlungsweise in allen Lebensbereichen nicht nur der Jugend geworden und die Handlungsweise der Sanierer in Kreuzberg Neukolln dem Wedding und auch in Charlottenburg forderte den Widerstand geradezu heraus Uber zwei Jahrzehnte hinweg wurden ganze Blocke und Strassenzuge entmietet gesprengt und abgeraumt Wer diesem Prozess ausgesetzt war erlebte Sanierung Heilung als Zerstorung der Stadt Ein grosser Teil der Bevolkerung war standig vom Abriss ihres Hauses bedroht Die Hauser waren im staatlichen Auftrag von Wohnungsbaugesellschaften aufgekauft und dann auf Abriss bewirtschaftete worden d h es wurde moglichst wenig repariert Die Instandhaltung unterblieb fast ganz Lange vor dem Abriss wurde dann entmietet So standen in West Berlin tausende Wohnungen leer wahrend 80 000 Haushalte mit Wohnberechtigungsschein dringend eine Wohnung suchten Hardt Waltherr Hamer Behutsame Stadterneuerung S 58 ff nbsp US Army bei der HauserkampfubungAuf den zunehmenden Widerstand auch von Mietern die sich nicht vertreiben lassen wollten reagierten manche Sanierungstrager durch Zerstorungsakte in noch teilbewohnten Gebauden die auch Erneuerungsmoglichkeiten vorbeugen sollten Die US Army erhielt vom Senat die Erlaubnis im Sanierungsgebiet Manover im Hauserkampf durchzufuhren Danach war an den Hausern dann wirklich nichts mehr zu retten und die letzten Mieter sahen zu dass sie moglichst schnell diesen Kampfplatz verlassen konnten 22 Hausbesetzungen Bearbeiten Im Jahr 1979 kam es zu ersten Instandbesetzungen die Vorgange waren so stark in der Bevolkerung eingebettet dass kaum Massnahmen dagegen ergriffen wurden Oft wurde parallel auch auf rechtlichem Wege vorgegangen In der Gorlitzer Strasse 74 nach der Zweckentfremdungs verbotsverordnung die Leerstand von mehr als drei Monaten verbot Nach jahrelangem Tauziehen wurden zwei Wohnungen in dem Haus besetzt Der Vorgang fand grosses Aufsehen Die offentliche Meinung war durch die Geschehnisse der letzten Jahre Hauseigentumern und Wohnungsbaugesellschaften gegenuber ausserst skeptisch geworden und in der Presse fand diese Aktion ein durchweg positives Echo Kurz darauf vermietete die Gesellschaft die zwei und noch weitere 40 Wohnungen 23 Eine Reihe von Wohnungen in verschiedenen Gebauden wurden auch heimlich oder sporadisch bewohnt Die erste grosse Aktion war die Instandbesetzung in der Cuvrystrasse Dennoch hatte sich die Bewegung kaum uber einen kleinen Bereich in Kreuzberg SO 36 hinaus verbreitet doch das Potenzial dazu wuchs standig und nach einer Raumung am Kreuzberger Fraenkelufer entzundete es sich in der ersten Strassenschlacht am 12 Dezember 1980 um das Kottbusser Tor In den nachsten Monaten nahmen die Besetzungen viel schneller zu als die Polizei die Hauser raumen konnte Im Mai 1981 waren 168 Hauser in Berlin besetzt davon 86 in Kreuzberg Aus Sympathie gingen damals immer wieder aus den verschiedensten Anlassen Zehntausende auf die Strasse So wurden die Politiker schliesslich zu Betroffenen ihrer eigenen Beschlusse zur Stadtentwicklung 24 In einer reprasentativen Umfrage 1981 des Instituts fur Demoskopie Allensbach antworteten auf die Frage ob die Hausbesetzer mit ihrer Kritik an der Kahlschlagsanierung recht hatten 53 7 Prozent der Befragten mit Ja Weitere 18 Prozent waren unentschieden wahrend 31 Prozent keinerlei Verstandnis hatten 86 Prozent der Bevolkerung befurworteten eine sanfte und nichtpolizeiliche Losung des Instandbesetzerkonfliktes 25 nbsp Letzte 1980er Jahre Kahlschlagflache heuteIn diese Zeit fiel dann faktisch auch das Ende der Flachensanierung noch heute erkennbar im Block 104 an der Skalitzer Strasse zwischen den U Bahnhofen Kottbusser Tor und Gorlitzer Bahnhof der noch zum grossten Teil abgerissen wurde dessen Hauserreihe zur Oranienstrasse hin jedoch stehenblieb Die kahle Flache wurde nicht mehr neu bebaut sondern in einen Park verwandelt Internationale Bauausstellung IBA Bearbeiten nbsp IBA Bauten am FraenkeluferEntscheidend fur den Durchbruch zu einem neuen Sanierungs Konzept auf der politischen Ebene wurde eine Gesellschaft die Internationale Bauausstellung 1987 die 1979 auf Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses gegrundet wurde Sie sollte einerseits Stadtflachen die seit dem Krieg zerstort oder danach abgeraumt brach lagen neu bebauen Andererseits sollte sie das Altstadtquartier im ostlichen Kreuzberg zwischen Spree Landwehrkanal und ehemaligem Luisenstadtischen Kanal erneuern eben jenes Gebiet in dem der Schwerpunkt der Emporung gegen die bisherige Sanierungspolitik lag In der IBA konnten sich Stadtplaner Architekten die Fachleute zahlreicher Bau Sparten sammeln und sie kamen mit den Zustandigen in den Amtern an einen Tisch in der Regel auf beiden Seiten Mannern und Frauen denen die Notwendigkeit einer neuen Politik bewusst war Im Sommer 1979 wurde Hardt Waltherr Hamer zum Planungsdirektor der Altstadtquartiere berufen Nach kurzer Zeit wurde den an der IBA Beteiligten klar dass der Beschluss des Abgeordnetenhauses im Sinne einer Formulierung des Projektes selbst nicht geeignet war Ohne Mitsprache und Beteiligung der Bewohner waren die Probleme nicht zu bewaltigen Nach den bisher ublichen Losungsverfahren war jedenfalls Kreuzberg nicht zu retten 26 Grundsatzlich so im Nachhinein formuliert war es in der IBA und dann in ihrer Nachfolgeorganisation S T E R N klar dass sie ohne die Hausbesetzer nichts und die Besetzer ohne die IBA nichts bewirkt hatten Dennoch so Hamer Die grosste Wirkung hatten seinerzeit aber wohl die Instandbesetzer Ihr Rechtsbruch war fur viele Berliner moralisch gerechtfertigt 27 Umschwung BearbeitenSchon 1979 1980 packten die IBA Mitarbeiter bei der Winterfestmachung auch praktisch und organisatorisch mit an und parallel wurde konzeptionell gearbeitet Gegen den damals ganz unnachgiebigen Widerstand insbesondere einiger zustandiger Amter und Eigentumer haben wir zusammen mit den Betroffenen 12 Grundsatze der behutsamen Stadterneuerung entwickelt 28 Im Zuge der Auseinandersetzungen auf den Strassen und der Flut der Besetzungen kam es in Berlin jedoch zu einer Polarisierung der offentlichen Meinungen die insbesondere von der Springer Presse kompromisslos durchgesetzt wurde Allenfalls wurde noch zwischen verhandlungsbereiten und kriminellen Hausbesetzern unterschieden Doch im Kern konnte die Misere der Stadterneuerung nicht fortpolemisiert werden und die Opposition gegen eine Fortsetzung der bisherigen Politik und eine gewaltsame Beseitigung des Widerstandes festigte sich in allen gesellschaftlichen Bereichen Vorerst war jedoch fur die Mehrheit der Berliner die Hausbesetzungen ein unertraglicher Zustand und so sorgten sie in den Wahlen 1981 fur den Sturz der Regierung 29 In Kreuzberg allerdings zog die Alternative Liste in die Bezirksverordnetenversammlung ein und sie konnte mit Werner Orlowsky auch den Baustadtrat stellen Hier gelang es fur die Zwolf Grundsatze im Fruhjahr 1982 die bezirkliche Zustimmung zu erlangen und Im Marz 1983 nahm das Abgeordnetenhaus schliesslich diese Grundsatze als Leitlinie zustimmend zur Kenntnis 30 Damit war die Flachensanierung endgultig abgeschafft und die Behutsame Stadterneuerung durchgesetzt Nach dem Tod des Demonstranten Klaus Jurgen Rattay am 22 September 1981 gewann auf beiden Seiten allmahlich die Besonnenheit die Oberhand der Regierende Burgermeister von West Berlin Richard von Weizsacker initiierte einen Verstandigungskurs der nach einigen Wechselfallen langfristig zu einer Beruhigung fuhrte in deren Rahmen gut ein Drittel der besetzten Hauser legalisiert werden konnte Massgebenden Anteil an der friedlichen Losung hatten Bischof Martin Kruse und die Evangelische Kirche in Berlin mit ihrem Verhandlungsfuhrer Rainer Papenfuss die von der spaten 68er Bewegung betriebene Organisation Netzwerk Selbsthilfe als Vermittler zu den Hausbesetzern der Bausenator Ulrich Rastemborski als vorsichtiger Unterstutzer und schliesslich der dabei gegrundete alternative Sanierungstrager Stattbau der auf Basis der Behutsamen Stadterneuerung bis 1990 in Kreuzberg 13 besetzte Hauser sanieren und legalisieren konnte nbsp Nicht abgerissene Hauserzeile in der OranienstrasseDamit hatte die Gegenkultur ihre Basis vor allem in Kreuzberg bewahrt und die ursprunglichen Motive von Hausbesetzerbewegung und den vielfaltig aktiven Teilen in der Bevolkerung waren durchgesetzt die bestehende Bausubstanz der alten Stadtquartiere wurde behutsam erneuert und die damit verbundene kleinteilige Lebensqualitat blieb weitgehend erhalten Bilanz 1990 Bearbeiten Neben diesen offensichtlichen auch amtlich festgeschriebenen Erfolgen versuchte die IBA auch die okonomische Seite ihres Engagements zu berechnen Hardt Waltherr Hamer stellte sich die Aufgabe den Unkenrufen zum Trotz nachzuweisen dass die Betroffenenbeteiligung weder Verzogerung noch Verteuerung bringe Er rechnete vor Vorher waren von der Entscheidung uber Entmietung durchgreifende Erneuerung oder Abriss und Neubau bis zum Wiedereinzug der Bewohner etwa sieben Jahre notig Heute 1990 braucht die Erneuerung zwar immer noch zu lange etwa zwei Jahre Und Das Abstimmungsverfahren hat geholfen dass der Forderungsaufwand je Wohnung im IBA Gebiet durchschnittlich um 60 niedriger ist als es nach dem ursprunglichen Programm des Abgeordnetenhauses von 1979 hatte sein mussen Zudem seien durch den modifizierten IBA Auftrag mit 4260 Wohnungen mehr als ursprunglich vorgesehen erneuert worden Die durchschnittlichen Gesamtbaukosten Wohnung mit 80 m beliefen sich nach Hamer 1989 Neubau 4780 DM m Erneuerung 2070 DM m Modernisierungskosten nach 17 II WohnBauG lagen zuvor um 130 hoher als vergleichbare Neubaukosten die behutsame Stadterneuerung fuhrte tatsachlich zu einer drastischen Reduzierung der Baukosten und in Verbindung damit zu bezahlbaren Mieten nach der Erneuerung 31 Legalisierte Hauser Bearbeiten Es ist nachvollziehbar dass die Angaben zur Zahl der langerfristig besetzten ca 170 und dann auch der legalisierten Hauser ca 60 in der Literatur schwankt die Grossenordnungen sind allerdings erfasst nbsp Ehemaliges Besetzerhaus am HeinrichplatzLebensqualitat Bearbeiten Selbstorganisation und Selbsthilfe wurden zu Schlusselworten einer politischen Veranderung Die uberschaubare Komplexitat der alten Quartiere die Vielfalt der stadtebaulich integrierten Nutzungen die menschlichen Dimensionen des grunderzeitlichen Stadtraums sowie die Offenheit ihrer Nischen und Winkel fur neue Lebensmodelle gilt vielen als das stadtische Synonym eines alternativen gesellschaftlichen Entwurfs Autoren Erneuerung in Selbsthilfe in Stadterneuerung S 155 Dieses Engagement der Beteiligten die gerne auch zusammengefasst als benachteiligte Gruppen definiert wurden 32 resultierte jedoch nicht aus defensiven Motiven das scheinbar Unmogliche das die Gesamtgesellschaft uberraschende intensive und auch nachhaltige Tun der ausserordentliche personliche Einsatz einer ganzen Jugendgeneration genauer betrachtet waren es zwei aufeinander folgende Altersgruppierungen A 4 wurzelte in der plotzlich aufgetretenen und erkannten Chance grossere stadtische Bereiche als eine Art eigenes Territorium zu vereinnahmen und auch zu etablieren Wie der Blick heute auf diese Stadtregionen zeigt ist dies auch gelungen die in den Jahrzehnten danach folgenden Jugendgenerationen mussten nichts anderes mehr tun als einfach weiterzumachen 33 Das war Mitte der 1980er Jahre als die turbulente Hausbesetzerzeit wieder abgeklungen war noch nicht zu uberblicken Mit der sich ankundigenden Auflosung der Ost West Konfrontation und schliesslich dem Mauerfall im November 1989 war auch die interne Selbstfindung der West Berliner zu Ende Nun begann ein weitaus ubergreifenderes politisches Geschehen das jedoch auch in der nun ehemals geteilten Stadt das nachste Kapitel Stadterneuerung aufschlug Ein Fazit zog Volker Hassemer unter Richard von Weizsacker von 1981 bis 1983 Senator fur Stadtentwicklung und Umweltschutz Die IBA manifestierte die endgultige Wende in einem lang anhaltenden sozialen und gesellschaftlichen Konflikt um die Wunschbarkeit und Vertretbarkeit der Altbausubstanz Bis zu diesem Projekt wirkte die Abrissmentalitat die in der Nachkriegszeit der Kriegszerstorung nicht nur in Berlin eine zweite Zerstorungswelle folgen liess Die IBA unter Hardt Waltherr Hamer wendete dieses Blatt zugunsten einer Altbaumodernisierung die dann architektonisch sozial und finanziell zum Vorbild wurde Die legendaren Auseinandersetzungen in Kreuzberg SO 36 die zahen Konflikte zwischen Burgern Investoren Politikern Verwaltungen Architekten und Stadtplanern wurden durch die Ergebnisse der Altbau IBA und die sie positiv begleitende Politik endgultig und unumkehrbar entschieden 34 Ausblick 1990 BearbeitenMit der deutschen Wiedervereinigung kam eine auch vollig neue zudem uberraschende Lage auf die Stadtverwaltungen zu Nicht nur Hardt Walther Hamer befurchtete dass die Behutsame Stadterneuerung nur eine Episode der achtziger Jahre bleiben konnte wenn sie von der Politik nun wieder gekippt wurde Denn mit den Ost Berliner Rekonstruktionsgebiete n in Stadtmitte Prenzlauer Berg und Friedrichshain ist ein Vielfaches an verrotteter Bausubstanz zu sichern und vor dem endgultigen Verfall zu retten eine riesige Zahl leerer oder nicht benutzbarer Wohnungen muss wieder bewohnbar gemacht werden Die Aufgaben waren gross auch das Verkehrsnetz im Osten fast die komplette Infrastruktur befand sich in ahnlichem Zustand und es ging nicht nur darum einen organisierten Ruckfall in die Zeit von Kahlschlagsanierung zu vermeiden sondern Verfahrensweisen der Sicherung gegen Aufwertung und ungewolltem Zugriff sowie zum Schutz schwacher Nutzungen die zugleich eine Konsolidierung dieser Gebiete anstreben mussen entwickelt werden Zu erwarten waren Widerspruche zwischen Hauptstadtfunktionen und Quartiersentwicklung doch kam es nun darauf an in der Behutsamen Stadterneuerung mehr als nur ein Korrektiv zu sehen und ihr als Gegengewicht und Erganzung einer metropolitanen Planung eine zentrale Rolle in der Berliner Stadtentwicklung zuzuweisen 35 Lage Berlin Ost Bearbeiten nbsp Karl Marx Allee 1967Bis weit in die 1960er Jahre war die Situation im Westen und Osten der Stadt ahnlich Bis zu diesem Zeitpunkt ging es in den Altbaugebieten darum notwendige Instandsetzungsmassnahmen durchzufuhren um eine weitere Bewohnbarkeit zu sichern Bis dahin war man im Osten der Ansicht dass die Berliner Mietskasernenbebauung als Erbe kapitalistischer Bodenspekulation nicht erhaltenswurdig sei und uber kurz oder lang Neubauten weichen musse Grossflachige Abrissplanungen scheiterten jedoch an den okonomischen Bedingungen an Wohnungsnot und an der schwierigen Verlagerung von Industrie und Gewerbe 36 Politisch gewollt war in den 1960er Jahren die Konzentration auf den Wiederaufbau des Stadtzentrums das 1969 zum 20 Jahrestag der DDR eingeweiht wurde Alles andere musste vernachlassigt werden und die Unzufriedenheit unter der Bevolkerung zur Wohnungslage nahm zu 1970er Jahre Bearbeiten Deshalb wurde 1971 auf dem VIII Parteitag der SED das Wohnungsbauprogramm zum Schwerpunkt des sozialpolitischen Programms ernannt In reprasentativen Bereichen den komplexen Umgestaltungsgebieten fur Privilegierte wurden sorgfaltige Modernisierungen durchgefuhrt in der Masse der Bezirke waren die Massnahmen Verbesserungen der Wohnqualitat und deren ungenaue Definition liess Widerspruche zwischen statistisch abgerechneter Modernisierung und tatsachlich erfolgter Veranderung in den Wohnungen zu Letztlich fuhrte das dann zu Fehleinschatzungen bei der Losung der Probleme in den Altbaugebieten deren Nachhaltigkeit zudem durch die Vorgabe einer Restnutzungsdauer von 30 Jahren relativiert war nbsp Restaurierter Arkonaplatz 1984Die Bemuhungen am Arkonaplatz und am Arnimplatz waren erfolgreich und fanden grossen Zuspruch unter der Bevolkerung Plotzlich waren modernisierte Altbauwohnungen mit Ofenheizung attraktiver als Neubauwohnungen am Rande der Stadt geworden 37 In der Politik wurde die Erneuerung der Altbaugebiete ab 1976 fester Bestandteil der Losung der Wohnungsfrage und 1979 war der Umschwung eingeleitet Die vorhandenen Altbaugebiete der Grunderzeit wurden als Bestandteil der Stadt akzeptiert und zur endgultigen Konsolidierung freigegeben A 5 In der Parallelitat der Ereignisse war damit 1979 im Osten regierungsamtlich vorgegeben was im Westen der Stadt gerade erkampft wurde Die Folgen waren jedoch letztlich sehr verschieden 1980er Jahre Bearbeiten Im Osten war der politische Zundstoff ebenfalls hoch genannt wird das Palisadendreieck Friedrichshain denn dringendste Instandsetzungsmassnahmen waren bereits in grossem Umfang vernachlassigt worden Da die Baukapazitaten beschrankt waren konnten die kommunalen Wohnungsverwaltungen nur mit Hilfe staatlicher Subventionen ihre Bausubstanz bewirtschaften selbst Privateigentumer hatten kaum eine Chance zur Pflege und Erhaltung ihrer Gebaude Zur Beschleunigung der Arbeiten wurden andere Bezirke zur Unterstutzung der Bauvorhaben in Ost Berlin herangezogen naturlich zu Lasten ihrer eigenen Bauvorhaben Der Bezirk Suhl erhielt den Auftrag im Palisadendreieck komplette Leistungen zu realisieren 38 Friedrichshain wurde zum Modellbeispiel fur die innerstadtische Stadterneuerung dazu kamen jedoch bald die grossen zentralen Vorhaben der Innenstadt die zur 750 Jahr Feier Berlins im Jahr 1987 fertiggestellt werden sollten Deshalb kamen 1985 86 Bezirke aus der DDR verstarkt zum Einsatz nbsp Frankfurter Allee Frankfurter TorZahlreiche Paradeobjekte machten zum Stadtjubilaum Eindruck doch Dieser optimistische Aufschwung war nach den Feierlichkeiten schnell vergessen Ernuchtert stellte man 1987 fest dass in der Innenstadt mit dem bisher eingeschlagenen Weg der Einheit von Neubau und Modernisierung wie er in der Frankfurter Allee demonstriert wurde die Probleme bis 1990 nicht losbar sind Nun wurde wieder der Wohnungsabriss mit der Tendenz zu Flachenabrissen drastisch erhoht und der differenzierte Plattenbau fur innerstadtische Standorte abgebrochen Es kam nun wieder die fur extensive Neubaustandorte weiterentwickelte Grossplattenbauweise zum Einsatz 39 Die dadurch erforderliche drastische Vorgehensweise der grossflachige Abriss sollte im Prenzlauer Berg an der Rykestrasse beginnen stiess nun jedoch auf heftigen Widerstand der Bewohner dieser Gebiete Burgerinitiativen entstanden die sich gegen Abrisse und Plattenbauten wehrten Die politischen Ereignisse im November 1989 setzten allen staatlichen Planungen ein Ende 40 Wiedervereinigung in Berlin BearbeitenZwar war davon auszugehen dass nach dem Mauerfall auch die Stadtentwicklung im Westen der Stadt im bisherigen Sinne fortzufuhren war doch das eigentliche Problem lag im Ostteil in dem im Vergleich eine jahrzehntelang vernachlassigte Bausubstanz gewaltige offentliche Anstrengungen erfordern wird allein zur Beseitigung der baulichen Mangel 41 Hamer umriss Mitte 1990 seine Perspektive Die Zukunft von Gesamt Berlin wird von einer den Bestand und die Struktur der Innenstadtgebiete sichernden Planungspolitik sowie einer Weiterentwicklung des Verfahrens der behutsamen Stadterneuerung abhangen Die zu erwartenden Widerspruche zwischen Hauptstadt Funktionen und Quartiersentwicklung sind absehbar Er pladierte dafur das bisherige Konzept nicht nur als Korrektiv einer metropolitanen Planung anzuwenden sondern als Gegengewicht und Erganzung Er war realistisch genug um zu sehen dass die Hauptstadt Funktionen in der Innenstadt sich keinem sozialen Konzept fugen wurden 42 Die wichtigsten Entscheidungen fur die Zukunft der Stadterneuerung in Berlin fiel nach der politischen Einigung am 3 Oktober 1990 und nach einer Bestandsaufnahme der Lage in beiden Stadthalften Expertengruppe Stadterneuerung des provisorischen Regionalausschusses zum einen durch die Abstimmung im Bundestag Berlin wieder zur Hauptstadt Deutschlands zu machen Aufgrund des Parlamentsbeschlusses vom 20 Juni 1991 wurde Berlin im Jahr 1999 auch Sitz von Parlament und Regierung Zum andern mit dem Beschluss des Abgeordnetenhauses 1993 A 6 die behutsame Stadterneuerung in Modifizierungen auch auf den Ostteil der Stadt anzuwenden Damit war die Gefahr dass nach der engagierten Kritik der siebziger Jahre die zur Praxis der behutsamen Stadterneuerung in den achtziger Jahren fuhrte die neunziger Jahre das Jahrzehnt der unkritischen Macher unter falschem Etikett werden 43 im Ansatz gebannt Erste Folgen der Wiedervereinigung BearbeitenDie Wiedervereinigung ermoglichte nicht nur eine neue Sichtweise auf die neue Grossstadt Berlin sie warf auch schnell die Problematik auf die angesichts der politischen und emotionalen Dimensionen anfangs nahezu unbeachteten okonomischen Konsequenzen kamen ans Licht als Schritt fur Schritt das wirtschaftliche Desaster der DDR deutlich wurde Die erschreckende Bilanz beschrankte sich nicht nur auf den Produktionssektor sondern gleichermassen auf die gesamte Wohnungswirtschaft 44 Ausgangssituation Bearbeiten Fur Berlin und die Region wurde eine Expertengruppe Stadterneuerung des Provisorischen Regionalausschusses gebildet die im Uberblick fur das Gebiet mit 1 57 Millionen Wohnungen einen Erneuerungsbedarf allein fur ca 178 000 Wohnungen in dem bis 1918 errichteten Wohnungsbestand ermittelt hatte Fur die Jahre 1991 1992 errechnete die Expertengruppe ein notwendiges Konjunkturprogramm in Hohe von 2 8 Mrd DM fur Berlin Ost und die Region da aufgrund der Einkommenssituation in der bisherigen DDR ein privatwirtschaftlicher Anschub noch nicht greifen konnte und deshalb nur eine zeitlich begrenzte staatliche Forderung einen Einbruch in der Bauwirtschaft verhindern kann 45 Berlin West Bearbeiten Fur den Westteil der Stadt galt nach der Wiedervereinigung noch das SEE Gutachten zur Stadterneuerung und entwicklung AGS 1988 Hier war ein Handlungsbedarf fur ca 40 000 Wohnungen in der Kategorie bis 1918 ermittelt hauptsachlich fur die Innenstadtbezirke in Bezug auf Blocke mit niedrigem Ausstattungsstandard Erganzend wurden fur verschiedene Baugruppen Defizite im Wohnumfeld festgestellt 46 Berlin Ost Bearbeiten nbsp Samariterviertel Schreinerstrasse 1991Fur den Ostteil der Stadt wurde nach den gleichen Kriterien ein Erneuerungsbedarf von rund 70 000 Wohnungen in der Baugruppe vor 1918 in den Innenstadtbezirken Mitte Prenzlauer Berg und Friedrichshain ermittelt Die ubrigen 68 000 Wohnungen betrafen Gebaudegruppen mit zwei bis dreigeschossiger Bebauung als geschlossene Quartiersstruktur meist aus dem 18 und 19 Jahrhundert in der Peripherie Berlins und in Altstadtbereichen der Stadte des Umfeldes sowie Vorstadtbereiche mit Einzelgebauden und Villen aus der Grunderzeit drittens Orte mit Siedlungscharakter und Dorflagen 47 Insbesondere galt die Situation der innerstadtischen Altbauquartiere in Ost Berlin als alarmierend Hoher Leerstand in Ost Berlin ca 25 000 Wohnungen allein im Prenzlauer Berg ca 8 000 jahrzehntelange unterlassene Instandhaltung und fortgeschrittener Verfall Mangel an dringend benotigten Baumaterialien keine kostendeckende Bewirtschaftung der Hauser aus den laufenden Mieteinnahmen Stadterneuerung ohne Burgerbeteiligung und ohne Rucksicht auf soziale Strukturen und individuelle Bedurfnisse Abriss historisch wertvoller Gebaude 48 Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der gebotenen Eile beschloss am 6 Februar 1990 der Senat die ausserplanmassige Mittelbereitstellung zur Forderung dringender Stadterneuerungsmassnahmen im Grossraum Berlin in Hohe von 25 Millionen DM fur in den Jahren 1990 und 1991 zu realisierende Massnahmen Die Mittel sollten insbesondere in Mitte und Prenzlauer Berg eingesetzt werden und die Vergabe war an die Bedingung geknupft dass aus Ost Berlin Komplementarmittel fur die Erneuerungsmassnahmen bereitgestellt werden Damit wurde insgesamt ein Bauvolumen von ca 60 Millionen DM aktiviert 49 25 Millionen Programm Bearbeiten Mit der finanziellen Abwicklung und der Kontrolle der Massnahmen wurden fur das Land Berlin von der Senatsverwaltung fur Bau und Wohnungswesen beauftragt DeGeWo BSM L I S T S T E R N SPI STATTBAU und die ARGE MITTELSTRASSE Gegrundet wurde eine Projektkommission die aus Mitarbeitern des Ministeriums fur Bauwesen und Wohnungswirtschaft des Magistrats der Stadtbezirke Mitte und Prenzlauer Berg des Sprecherrats der Ostberliner Burgerinitiativen der Senatsverwaltung fur Bau und Wohnungswesen und ab 1 April 1990 des Koordinationsburos bestand Am 1 April 1990 war eine Arbeitsgruppe beauftragt worden die Koordination zur Abwicklung des Programms in Ost Berlin zu ubernehmen und ab 9 Juli 1990 wurde das Koordinationsburo in Prenzlauer Berg eroffnet 50 Neben den Fachaufgaben sah das 25 Millionen Programm auch die Unterstutzung von Selbsthilfegruppen und eine Initiierung demokratischer Planungs und Beteiligungsprozesse vor Die ersten Sitzungen waren noch stark gepragt von Kontroversen zwischen den Verantwortlichen der alten Machtstrukturen und Mitgliedern der Burgerinitiativen 51 Im Juni 1990 wurde die Liste der zur Forderung vorgesehenen Projekte einvernehmlich verabschiedet A 7 Die Autoren Borgelt Dieser und Keckstein als Mitglieder des Koordinationsburos resumierten dass die Zusammenfuhrung der Partner in Ost und West in gemeinsamer Arbeit beiden Seiten viel abverlangt hatte und erhebliche Reibungsverluste und zusatzlicher Aufwand gegenuber vergleichbaren Projekten in West Berlin zu bewaltigen waren Die Akteure wurden standig mit neuen Problemen konfrontiert Die West Berliner Programme durfen nicht unreflektiert auf die Ost Berliner Verhaltnisse ubertragen werden Insofern leistet das 25 Millionen Programm mehr als zunachst mit ihm intendiert war 52 Erstes Gesamtberliner Stadterneuerungsprogramm BearbeitenDas Programm wurde 1993 95 aufgelegt Es wies 22 Sanierungsgebiete aus 53 In Mitte Spandauer Vorstadt Rosenthaler Vorstadt Karte Nr XVI und XVII Beusselstrasse Stephankiez Soldiner Strasse In Friedrichshain Kreuzberg Samariterviertel Warschauer Strasse Traveplatz Ostkreuz In Pankow Helmholtzplatz Kollwitzplatz Teutoburger Platz Winsstrasse Botzowstrasse Komponistenviertel Weissensee Wollankstrasse In Neukolln Kottbusser Damm Ost Weserstrasse Treptow Kopenick Altstadt Kietzer Vorstadt Oberschoneweide In Lichtenberg Kaskelstrasse Weitlingstrasse Zwischenbilanz 2005 bis Ende 2003 Bearbeiten Nachdem die Stadt Berlin nach diesem beschaftigungsintensiven ersten Erneuerungsprogramm den Aussenring der Altstadt um das Zentrum mit der Behutsamen Stadterneuerung im Norden im Osten Pankow zum Suden hin Friedrichshain Kreuzberg geschlossen hatte zog der Senat nach zehn Jahren eine Zwischenbilanz In dieser Bilanz vom Februar 2005 54 wurde festgestellt werden dass die Sanierung der Wohnsubstanz in den 22 Gebieten uber die Halfte der Wohnungen mit Erneuerungsbedarf ausmachte A 8 Das Investitionsvolumen zur Erneuerung der Gemeinbedarfseinrichtungen z B Schulen Kindertagesstatten sowie der Investitionen fur das offentliche Wohnumfeld Strassen Stadtplatze Grunanlagen erreichte jeweils jedoch nur knapp uber ein Drittel der Planungsziele im vorgesehenen Zeitraum bis Ende 2003 In der Zwischenbilanz wurde festgestellt dass sich die Leitsatze gemeint ist die Behutsame Stadterneuerung in den vergangenen 11 Jahren bei der weiteren Konkretisierung der Sanierungsziele und der Durchfuhrung der Sanierung grundsatzlich bewahrt haben dass jedoch in der jetzigen Finanzsituation Berlins fortdauernde Haushaltsnotlage die bisherige Strategie der Stadterneuerung nicht unverandert fortgesetzt werden kann Mitgeteilt wurde gleichzeitig dass das Finanzengagement Berlins fur die Stadterneuerung bereits neu ausgerichtet sei die offentlichen Mittel konzentriert wurden und somit die Standards und Prioritaten erneut zu prufen waren Durch diese hier Anfang 2005 angefuhrte Haushaltsnotlage die sich schon seit langerem angebahnt hatte und die Anfang 2002 allgemein bekannt wurde war die Stadt Berlin unter einen enormen Einsparungsdruck geraten Haushaltsnotstand in Berlin BearbeitenAm Dienstag den 5 Februar 2002 eroffnete der Finanzsenator der Stadt Berlin Thilo Sarrazin dem Senat wie ernst die Haushaltslage in Berlin wirklich ist Sarrazin teilte mit dass sich die Hauptstadt pro Kopf ihrer Bevolkerung mehr leiste als alle anderen Stadtstaaten beim Wohnungsbau sogar funfmal soviel 55 Erganzend meldete der Tagesspiegel am 27 Marz 2002 Auch wenn Berlin konsequent spare steuere das Land auf einen Haushaltsnotstand zu 56 November 2002 Der Berliner Senat hat offiziell eine extreme Haushaltsnotlage des Landes festgestellt 57 24 Bericht uber die Stadterneuerung bis Ende 2003 Bearbeiten Der im November 2002 erklarte Haushaltsnotstand hatte unweigerlich tiefe Einschnitte im Programm zur Stadterneuerung zur Folge und zwang die Verwaltung zu einer vermutlich ungeplant umfangreichen Zwischenbilanz Der 24 Bericht uber die Stadterneuerung Berichtszeitraum 01 01 2002 31 12 2003 Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Drucksache Nr 15 3790 wurde da er noch einen Vorgang Anfang Februar 2005 erfasste fruhestens im Februar 2005 vorgelegt als Mitteilung des Prasidenten des Abgeordnetenhauses Der Bericht beschreibt im Vorwort die Neuausrichtung des Gesamt Berliner Stadterneuerungsprogramms das nun als Soziale Stadterneuerung bezeichnet wird Zentraler Grundsatz ab 2002 war die politische Leitlinie Fordermittel vorrangig fur offentliches Eigentum einzusetzen Der 24 Bericht enthalt auch eine umfassenden Bilanzierung der finanziellen Aspekte Kosten und Finanzierungsubersicht eine Sanierungsbilanz von 1964 bis 2004 sowie eine Darstellung des 2001 von der Bundesregierung beschlossenen Programmes Stadtumbau Ost Das aktuell laufende Programm 22 Sanierungsgebiete zeige bereits sichtbare Erfolge und da es kein nennenswertes Leerstandsproblem in den grunderzeitlichen Sanierungsgebieten mehr gabe zeige sich also dass die Strategie zunachst die Wohnsubstanz in Ordnung zu bringen erfolgreich war 58 Wechsel der Konzeption zur Stadterneuerung Bearbeiten Da nun ab 1999 verstarkt die Defizite im offentlichen Raum und der schlechte Zustand der sozialen und kulturellen Infrastruktur in den Blickpunkt der Aktivitaten geruckt sei waren die Leitsatze der Stadterneuerung den geanderten Rahmenbedingungen und den eingeleiteten Paradigmenwechseln angepasst worden 59 Nachdem der Bericht bemuht ist sachliche Grunde fur die mogliche Reduzierung der Kosten fur die Wohnumfeldverbesserung von 1 7 Milliarden Euro auf 805 Millionen Euro zu nennen und die Zukunftsfahigkeit Berlins zu versichern 60 wird in der Folge doch noch Klartext angesteuert Angesichts der angespannten Finanzlage Berlins und des inzwischen erreichten Erneuerungszustandes der Wohnsubstanz wurde mit dem Haushaltsplan 2002 die Forderung der Instandsetzung und Modernisierung der Wohngebaude in den Sanierungsgebieten eingestellt Im Rahmen der Programme der Stadterneuerung wurde der Grundsatz offentliches Geld fur offentliche Zwecke privates Geld fur private Zwecke umgesetzt Die Stadt setzt ihre Fordermittel nur noch ein zur Qualifizierung der offentlichen Infrastruktur der Aufwertung des Wohnumfeldes und fur die Finanzierung von Ordnungsmassnahmen z B Bodenordnung Sozialplanaufgaben der Gemeinde Einsatz von Sanierungsbeauftragten und tragern zur Steuerung des Sanierungsprozesses Neuausrichtung der Sanierungspolitik Bearbeiten Die Neuausrichtung wird dem Erfolg der baulichen Erneuerung zugeschrieben doch dieser erfordert begleitend verstarkt privates Engagement und macht den Einsatz privaten Kapitals in die Wohn und Gewerbesubstanz unerlasslich 61 Uber die Modernisierung und Instandsetzung von Wohnraum wurde die Zwischenbilanz bis Ende 2003 gezogen 62 Gelobt wird die Behutsame Stadterneuerung die namentlich nicht genannt wird Die Leitsatze haben sich in der Vergangenheit bei der weiteren Konkretisierung und der Durchfuhrung der Sanierungsziele bewahrt Sie haben dazu beigetragen die Sanierung sozialvertraglich zu gestalten und zugig umzusetzen Mit der nun erforderlichen Anpassung und Neuorientierung der neuen Leitsatze werden Sanierungsziele grundsatzlicher und gesamtstadtischer Bedeutung geandert 63 Die Soziale Stadterneuerung BearbeitenAufgrund der Haushaltsnotlage wurde somit entschieden kunftig nur noch die offentlichen Pflichtaufgaben in der Infrastruktur zu finanzieren und den Wohnungsbau dem privaten Kapital zu uberlassen Vor diesem Hintergrund wurden neun neue Leitsatze zur Stadterneuerung verabschiedet die in der Fortsetzung der Behutsamen Stadterneuerung vom Senat von Berlin am 1 Februar 2005 zustimmend zur Kenntnis genommen wurden Senatsbeschluss Nr 2334 05 Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung IVc Leitsatze 2005 Leitsatze der Sozialen Stadterneuerung Bearbeiten Diese als Stadtentwicklungspolitische n Handlungsschwerpunkte bezeichneten Leitsatze sind hier in Kurzfassung skizziert 1 Konzentration auf Innenstadtbereiche vor Peripherie oder Umland 2 Aufwertung der dortigen baulichen Struktur auch durch Abriss Im Mittelpunkt Soziale Infrastruktur und offentliches Wohnumfeld 3 Orientierung an Belangen und Interessen der Betroffenen Vermeidung von Verdrangung und Ausrichtung auf stabilisierend wirkende Bevolkerungsgruppen insbesondere junge Familien und die Bedurfnisse der alteren Bevolkerung als zukunftig wachsender Bevolkerungsanteil Der Erhalt bezahlbaren Wohnraums und damit das Entgegenwirken der Verdrangung einkommensschwacher Bevolkerungsgruppen wird als wichtige Aufgabe genannt Zur Sicherung sozialer Ziele wird der Einsatz von Stadtebaumitteln auch bei privaten Baumassnahmen als notwendig bezeichnet 4 Einrichtung von Betroffenenvertretungen und Starkung von Eigeninitiative von Bewohnern Grundeigentumern und Gewerbetreibenden 5 Entwicklung des Gewerbebestandes Standortmarketing und Ausschopfung des Potenzials der Stadterneuerung fur Beschaftigung schaffende Massnahmen 6 Forderung einer nach formlicher Festlegung zugigen Durchfuhrung innerhalb eines verkurzten Zeitplans Begrenzung der Erneuerung auf die notwendigen Massnahmen bei reduzierten Standards 7 Die 1993 gewahlte Organisationsstruktur zur Unterstutzung Berlins bei der Steuerung des Sanierungsprozesses durch Sanierungsbeauftragte statt unternehmerische oder treuhanderische Sanierungstrager hat sich bewahrt und ist beizubehalten 8 Finanzengagement Berlins und Finanzierungsregelungen 9 Grundlage der Erneuerung der Altbauinstanz sind Eigentumerinvestitionen und privates Kapital Die Finanzierung der Baumassnahmen ist allein Sache der privaten Investoren Die Stadterneuerung unterstutzt durch Beratung zugiger Anwendung sanierungsrechtlicher Instrumente Forderung eines positiven Investitionsklimas Definition des zeitgemassen und ortsublichen Wohnstandards Der volle Wortlaut der neun Leitsatze der Sozialen Stadterneuerung von 2005 mit Erlauterungen siehe Weblinks Abschluss der Sanierung der 22 Gebiete Bearbeiten Die Schwerpunkte des Ersten Gesamtberliner Stadterneuerungsprogramms ab 1993 1995 lagen in der Hauptsache in Ost Berlin in Mitte Prenzlauer Berg Pankow und Friedrichshain Insgesamt wurden bis Ende 2011 uber 1 96 Milliarden Euro offentliche Mittel in die 22 Gebiete investiert In 21 der 22 Gebiete sind die Arbeiten mittlerweile Stand 2016 beendet 64 Zweites Gesamtberliner Stadterneuerungsprogramm BearbeitenWahrend das Erste Gesamtberliner Stadterneuerungsprogramm noch lief wurde das Zweite aufgelegt Neue Sanierungsgebiete 2007 2011 Bearbeiten Nach der Kenntnisnahme der Leitsatze zur Sozialen Stadterneuerung durch den Berliner Senat im Februar 2005 bestand eine neue Handlungsgrundlage fur weitere Beschlusse die im Gegensatz zu vorangegangenen Projekten sich ausschliesslich auf Innenstadtbereiche bezogen Eine Ausnahme bildete Spandau Bereits am 22 Mai 2007 beschloss der Senat von Berlin Vorbereitende Untersuchungen fur die Karl Marx Strasse in Neukolln Dabei war eine intensive Abstimmung notwendig sodass die Ergebnisse erst 2011 vorlagen Am 3 Marz 2009 wurden Vorbereitende Untersuchungen fur weitere sechs Gebiete beschlossen hinzu kam Mitte 2009 ein integriertes Entwicklungskonzept fur die Nordliche Luisenstadt dem schliesslich bis 2011 entsprechende Konzepte auch fur die anderen sieben Sanierungsgebiete folgten Somit war die Formliche Festlegung aller acht Gebiete am 15 Marz 2011 durch Senatsbeschluss moglich Dabei wurden die zwei Neukollner Bereiche zu einem Gebiet zusammengefasst 65 Sieben Sanierungsgebiete Bearbeiten Allen Sanierungsgebieten werden hohe Defizite als Funktionsschwache in Nutzung und Gestaltung im Erneuerungsbedarf in der offentlichen Erschliessung in der Infrastruktur etwa im gewerblichen Sektor und oder eine hohe Problemdichte zugeordnet Besonders grosse Brachen fallen in der Frankfurter Allee Nord an zum Beispiel das MfS Areal Generell wurden in allen Gebieten Abwartstendenzen festgestellt Die Liste Mitte Turmstrasse Moabit Mitte Mullerstrasse Wedding Mitte Nordliche Luisenstadt Friedrichshain Kreuzberg Sudliche Friedrichstadt Spandau Wilhelmstrasse Neukolln Karl Marx Strasse und Maybachufer Elbestrasse Lichtenberg Frankfurter Allee NordInsgesamt handelt es sich um uber 2500 Grundstucke auf einer Flache von 539 Hektar 66 mit 74 668 Einwohnern Eingeplant sind 216 Millionen Euro Zur Finanzierung wurde eine Reihe verschiedener Topfe vorgesehen Ausser in Friedrichshain Kreuzberg und Lichtenberg mit zehn Jahren sind als Durchfuhrungsfrist fur die Sanierungsmassnahmen 15 Jahre vorgegeben Gegenwart Entwicklungen im Stadtbau Bearbeiten Gegenwart meint hier die vorerst letzte Phase von Stadterneuerung in Berlin die in Bezug auf die soziale Infrastruktur 2016 von der Bundesregierung eroffnet wurde Forderung Soziale Stadterneuerung Bearbeiten Mitte Juni 2016 beschloss das Kabinett ab 2017 zusatzlich 200 Millionen Euro pro Jahr in die Sanierung von Schulen und den Ausbau von Stadtteilzentren zu stecken Weitere 100 Millionen Euro wird das Bauministerium uber Stadtumbauprogramme und das Programm Soziale Stadt investieren Bundesbauministerin Barbara Hendricks SPD sagte dazu Mit diesen Investitionen konnen wir heute die sozialen Ghettos von morgen verhindern 67 Forderung Wohnbau Bearbeiten Der Wohnbau wird in Deutschland nur noch insofern gefordert als es eine deutsche Spezialitat ist so der OECD Bericht Policies to promote access to good quality affordable housing in OECD countires 68 private Wohnungsbauunternehmen durch zeitlich begrenzte Subventionen zum Bau von Sozialwohnungen anzuregen 69 Forderung Wohneigentumsbau Bearbeiten Die Wohneigentumsquote ist in Deutschland gering Deutschland liegt im internationalen Vergleich mit 42 nur noch vor Schweden am Schluss der Tabelle Die staatliche Forderung ist entsprechend gering A 9 Laut dem Amt fur Statistik wurden 2015 in der Hauptstadt Deutschlands 10 722 Wohnungen fertiggestellt davon 4 477 Eigentumswohnungen Durchschnittlicher Quadratmeterpreis Etwa 3 600 Euro Und das obwohl der politische Wille den Mietwohnungsbau derzeit begunstigt 70 Wohneigentumsmarkt Bearbeiten Der von staatlichem Einfluss nur uber Infrastrukturvorhaben beeinflusste private Wohnungsbau wird zunehmend von grossen eigenstandigen Neubau Komplexen fur Eigentumswohnungen gepragt sodass die Behauptung an Bedeutung gewinnt dass Immobilien in der wirtschaftlichen Entwicklung von Stadten eine entscheidende Rolle spielen Diese Analyse der Immobilienberatungsgesellschaft Jones Lang Lasalle bewahrheite sich auch in Berlin Hier stehen das Carre Voltaire in der Kurfurstenstrasse das Palais Varnhagen in der Franzosischen Strasse oder der High Park um den U Bahnhof Mendelssohn Bartholdy Park fur dieses Konzept Im gehobenen und erst recht im noch jungen Luxussegment fur mehr als 5 000 bis 6 000 Euro pro Quadratmeter zahlen in erster Linie auslandische Investoren zu den Kaufern Interessant sind zentrale Standorte und es werden auch Preise um 10 000 Euro erwartet obwohl die Luft ab 15 000 Euro extrem dunn werde Berlin besitzt hier nicht das entsprechend weitlaufige luxuriose Umfeld es ist zwar unheimlich angesagt ist der Dreh und Angelpunkt Europas Projektentwickler Pantera doch ob sie sich auch fur Standorte jenseits des Zentrums in Wedding Lichtenberg Neukolln oder Tegel erwarmen konnen bleibt abzuwarten 71 Das Luxussegment umfasst nur ein Prozent des Wohnungsmarkts 72 Literatur BearbeitenVolker Hassemer Wozu Berlin Eine Streitschrift B amp S Siebenhaar Verlag Berlin Kassel 2011 ISBN 978 3 936962 87 1 Walter Kiaulehn Berlin Schicksal einer Weltstadt Biederstein Verlag Munchen Berlin 1958 Bernd Laurisch Kein Abriss unter dieser Nummer Werkbund Archiv 7 Anabas Verlag Giessen 1981 ISBN 3 87038 088 8 Sven Reichardt Authentizitat und Gemeinschaft Linksalternatives Leben in den siebziger und fruhen achtziger Jahren Suhrkamp Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 518 29675 2 Verschiedene Autoren in Stadterneuerung Berlin Hrsg Senatsverwaltung fur Bau und Wohnungswesen Berlin 1990 Heinrich Suhr Dieter Enke Die Phase der Sechziger Jahre Urs Kohlbrenner Umbruch in den Siebziger Jahren Grundlage und Modelle der bewahrenden Stadterneuerung Hardt Waltherr Hamer Behutsame Stadterneuerung Mehrere Autoren Erneuerung in Selbsthilfe Ernst Kristen 20 Jahre Modernisierung und Rekonstruktion in Berlin Ost Dieter Geffers Die neunziger Jahre Aufgaben und Perspektiven Einleitung Iris Spielmann Schwerpunkte zukunftiger Stadterneuerung in Berlin und der Region Christiane Borgelt Hartwig Dieser Veronika Keckstein Das 25 Millionen Programm Initialzundung und Perspektiven fur die Stadterneuerung in Berlin Ost Andrej Holm Die Restrukturierung des Raumes transcript Verlag Bielefeld 2006 ISBN 3 89942 521 9 Weblinks Bearbeiten24 Bericht uber die Stadterneuerung 2002 03 Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Drucksache Nr 15 3790 Anfang 2005 Leitsatze zur Stadterneuerung fur die Sanierungsgebiete in Berlin von 2005 PDF 45 kB Berliner Sanierungsgebiete bis 2026 Berliner Stadtsanierung In ardmediathek de 10 Juni 1965 abgerufen am 26 November 2021 Anmerkungen Bearbeiten Diese Erwartung stand im Zusammenhang mit dem Bau der Mauer der den Menschenzustrom aus dem Osten unterbrach mit der Abwanderung vieler Wirtschaftsunternehmen aus der Inselstadt in attraktivere westdeutsche Zentren und einer zunehmend als unsicher eingeschatzten politischen Lage Nicht damit gerechnet wurde dass gerade diese Situation der Stadt fur eine grosse Zahl junger Leute uberall aus der Bundesrepublik Studenten Provinzfluchter Kriegsdienstverweigerer Neugrunder in der Aufbruchstimmung der 1970er Jahre besonders interessant wurde Das Gericht hat dagegen aufs scharfste protestiert seine Entscheidung aber nie bekannt gegeben Laurisch S 24 Im Gegensatz zur 68er Bewegung ging die Selbstorganisation in der Alternativbewegung weit uber eine Bildung politischer Gruppen hinaus Ausloser dieser neuen Handlungsweise waren die Unistreiks in Berlin und der Bundesrepublik in den Jahren 1976 bis 1978 Hier stellten Abertausende junger Leute fest dass sie eine gemeinsame Generation mit gleichem Denken Fuhlen und damit auch Ideen waren Nachdem erkannt war dass an den Universitaten letztlich wenig zu verandern war und dort auch die Isolierung drohte erfolgte eine kollektive Hinwendung in die Stadtteile Im Berlin des Sanierungschaos war rasch nicht nur Widerstand organisiert sondern erfolgte auch eine Grunderwelle in vielen Lebens und Arbeitsbereichen die dann auch den Hausbesetzungen eine logistische Basis bildete Es handelt sich bei den spater sogenannten Alternativen nicht um schichtspezifische Aktivitaten etwa von Studenten man beachte hier die zeitgleiche Jugendzentrumsbewegung der 1970er Jahre die Starke bestand gerade im Aufeinander Zugehen und nicht in der Abgrenzung Die nachste Altersstufe in den 1980er Jahren waren u a die Punks hier war die Abgrenzung Mode Musik wieder starker ausgepragt doch war die Zielrichtung die eigene Unabhangigkeit oder Autonomie noch die gleiche Im Februar 1979 wurde auf der XIII Bezirksdelegiertenkonferenz der SED die Abrissminimierung in den innerstadtischen Altbaugebieten festgelegt Kirsten S 76 77 Mit Senatsbeschluss Nr 3816 93 vom 31 August 1993 uber die Neunte Verordnung uber die formliche Festlegung von Sanierungsgebieten wurden Leitsatze zur Stadterneuerung in Berlin vom damaligen Senat zustimmend zur Kenntnis genommen Mit den Senatsbeschlussen Nr 5237 94 vom 11 Oktober 1994 und Nr 6328 95 vom 26 September 1995 10 und 11 Verordnung uber die formliche Festlegung von Sanierungsgebieten hat der Senat deren Geltung erweitert und auch fur diese neuen Sanierungsgebiete bestatigt 24 Bericht der Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Anfang 2005 siehe Weblinks Mit neue Sanierungsgebiete sind hier die 22 Gebiete des Ersten Gesamtberliner Stadterneuerungsprogramms gemeint Es handelte sich um 11 Projektkategorien mit insgesamt 49 Vorhaben Die Liste in Borgelt Dieser Keckstein Das 25 Millionen Programm in Stadterneuerung Berlin 1990 S 105 mit anfolgenden Kurzbeschreibungen von funf Projekten S 105 108 Von den ca 79 000 Wohnungen ca 41 300 erneuert davon 28 000 umfassend und davon fast 60 mit offentlicher Forderung Berlin hat diese Erneuerungsmassnahmen mit 887 Millionen Euro finanziell unterstutzt Die erheblichen privaten Investitionen sowie steuerliche und offentliche Forderung haben den Erneuerungsprozess im Altbaubestand inzwischen soweit vorangebracht dass durchschnittlich 52 des Wohnungsbestandes der Gebiete erneuert sind Senat 1 Februar 2005 Angaben zum 31 Dezember 2003 Um die Aussageweise dieser internationalen Wohneigentumsquote einzuschatzen ist zu berucksichtigen dass an erster Stelle Lettland mit 95 vor Ungarn und Estland liegt Die Quote ist kein analoger Gradmesser fur den Reichtum einer Gesellschaft Einzelnachweise Bearbeiten Walter Kiaulehn Berlin Schicksal einer Weltstadt Biederstein Verlag Munchen Berlin 1958 S 84 Florian von Buttlar Stefanie Endlich Lenne im Hinterhof Die Geschichte eines Berliner Hauserblocks Hrsg Deutscher Werkbund Berlin e V in Zusammenarbeit mit der S T E R N Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH Transit Buchverlag Berlin 1989 S 11 f Kiaulehn S 86 Butlar Endlich S 18 Suhr Enke in Stadterneuerung Berlin Hrsg Senatsverwaltung fur Bau und Wohnungswesen Berlin 1990 S 35 Bodenschatz S 20 ff Bodenschatz S 19 Heinrich Suhr Dieter Enke Die Phase der Sechziger Jahre in Stadterneuerung Berlin Hrsg Senatsverwaltung fur Bau und Wohnungswesen Berlin 1990 S 33 Bodenschatz S 22 Bodenschatz S 22 f Bernd Laurisch Kein Abriss unter dieser Nummer Werbund Archiv 7 Anabas Verlag Giessen 1981 S 14 Gerhard Fehl Eine Stadtbilduntersuchung Stadtbauwelt 18 1968 zitiert in Suhr Enke S 35 Suhr Enke S 34 Sven Reichardt Authentizitat und Gemeinschaft Linksalternatives Leben in den siebziger und fruhen achtziger Jahren Suhrkamp Verlag Berlin 2014 S 499 Urs Kohlbrenner Umbruch in den Siebziger Jahren Grundlage und Modelle der bewahrenden Stadterneuerung in Stadterneuerung Berlin S 45 Kohlbrenner S 46 Kohlbrenner S 48 49 Kohlbrenner S 52 54 Bodenschatz S 23 Bernd Laurisch Kein Abriss unter dieser Nummer S 24 Urs Kohlbrenner Umbruch in den Siebziger Jahren Grundlage und Modelle der bewahrenden Stadterneuerung S 54 Laurisch S 27 Laurisch S 35 f Hamer S 61 Reichardt Authentizitat und Gemeinschaft Berlin 2014 S 500 u 570 Ahnliche Zahlen 1981 Marplan Institut Offenbach Die letzte Angabe von Infratest Hamer S 62 Hardt Waltherr Hamer Behutsame Stadterneuerung S 63 Hamer S 63 Hamer S 63 f Hamer S 64 Hamer S 68 Autoren S 158 Der Blick in die Zeitschriften z B Hausbesetzerpost und Flugblatter der 1980er Jahre zeigt sofort dass es nicht um Protest oder Anklage und Forderungen ging sondern um eine aktive auch territoriale Aneignung von Freiraumen Volker Hassemer Wozu Berlin Eine Streitschrift B amp S Siebenhaar Verlag Berlin Kassel 2011 S 34 Hamer S 70 72 Ernst Kristen 20 Jahre Modernisierung und Rekonstruktion in Berlin Ost in Stadterneuerung Berlin Hrsg Senatsverwaltung fur Bau und Wohnungswesen Berlin 1990 S 73 Kirsten S 73 75 Kirsten S 79 Kirsten S 80 82 Ernst Kristen 20 Jahre Modernisierung und Rekonstruktion in Berlin Ost in Stadterneuerung Berlin 1990 S 82 Dieter Geffers Die neunziger Jahre Aufgaben und Perspektiven Einleitung in Stadterneuerung Berlin 1990 S 85 Hamer S 71 f Kohlbrenner S 55 Christiane Borgelt Hartwig Dieser Veronika Keckstein Das 25 Millionen Programm Initialzundung und Perspektiven fur die Stadterneuerung in Berlin Ost in Stadterneuerung Berlin 1990 S 101 Iris Spielmann Schwerpunkte zukunftiger Stadterneuerung in Berlin und der Region in Stadterneuerung Berlin 1990 S 86 und 88 Spielmann S 86 Spielmann S 87 f Borgelt Dieser Keckstein Das 25 Millionen Programm in Stadterneuerung Berlin 1990 S 101 Borgelt Dieser Keckstein S 102 Borgelt u a S 103 f Borgelt u a S 104 Borgelt u a S 108 24 Bericht uber die Stadterneuerung 2002 03 Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Drucksache Nr 15 3790 Anfang 2005 Hier und bis zum Ende des Kapitels liegt die Mitteilung der Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung vom 1 Februar 2005 Leitsatze zur Stadterneuerung fur die Sanierungsgebiete in Berlin zu Grunde Abrufbar Leitsatze zur Stadterneuerung 2005 Holger Kulik Haushaltsnotstand in Berlin Sudamerikanische Verhaltnisse In Spiegel Online 5 Februar 2002 Berlin steht vor Haushaltsnotstand Bei Tagesspiegel Online 27 Marz 2002 Berlin erklart Haushaltsnotstand In tagesschau de archiv 5 November 2002 S 2 Vorwort S 2 f S 3 S 5 S 11 f S 17 Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung und Umwelt Stadterneuerung Berliner Sanierungsgebiete in Berliner Sanierungsgebiete 1 Abschnitt Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung und Umwelt Stadterneuerung Berliner Sanierungsgebiete in Sieben Sanierungsgebiete 2 Abschnitt 1 2 Vorlage Toter Link www stadtentwicklung berlin de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ein Hektar sind 10 000 m Die sieben Gebiete umfassen somit 5 39 km Susanne Ehlerding Rote Laterne bei der Forderung von Wohneigentum OECD Studie Deutschland ist dafur stark bei Investitionen ins soziale Umfeld In Der Tagesspiegel 18 Juni 2016 1 S Ehlerding OECD Studie In Der Tagesspiegel 18 Juni 2016 Tong Jin Smith Der Zuzug der Vermogenden ist nicht aufzuhalten In Der Tagesspiegel 18 Juni 2016 T J Smith Zuzug der Vermogenden In Der Tagesspiegel 18 Juni 2016 Tong Jin Smith Die soziale Mischung macht s In Der Tagesspiegel 18 Juni 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadterneuerung Berlin amp oldid 236740430