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Martin Kruse 21 April 1929 in Lauenberg heute Ortsteil der Stadt Dassel Niedersachsen 29 April 2022 in Berlin 1 war ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe und Bischof sowie Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland Martin Kruse neben Hanna Renate Laurien 1991 bei der Feierstunde in der Gedenkstatte PlotzenseeInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Wirken als Bischof 1 1 1 Engagement im Hausbesetzerkonflikt 1 1 2 Nach dem Mauerfall 2 Auszeichnungen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMartin Kruse wurde als zweites von sieben Kindern funf Bruder eine Schwester eines lutherischen Pfarrers geboren und wuchs von 1931 bis 1938 in Sulzhayn Thuringen von 1938 bis 1947 in Lingen im Emsland auf Einer seiner Bruder war der Kirchenmusiker Helmut Kruse Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Kruse zum Volkssturm eingezogen Nach dem Abitur am Gymnasium Georgianum in Lingen studierte er von 1947 bis 1953 Evangelische Theologie an den Universitaten Mainz Heidelberg Bethel und Gottingen Er trat in den Dienst der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers und absolvierte das Vikariat in Adelheide heute Stadtteil von Delmenhorst Linz in Osterreich und am Predigerseminar in Loccum 1957 ubernahm Kruse das Referat Jugendbildung an der Evangelischen Akademie Loccum und wurde dort Studienleiter und 1960 Stiftsprediger Von 1964 bis 1970 war er Konventualstudiendirektor des Loccumer Predigerseminars Mit einer Arbeit uber Philipp Jacob Spener 1635 1705 promovierte er 1969 bei Heinrich Bornkamm in Heidelberg zum Doktor der Theologie 1970 erhielt Kruse die Ernennung zum Landessuperintendenten des Sprengels Stade Von 1975 bis 1976 war er zudem Vorsitzender des Evangelischen Dorfhelferinnenwerks Niedersachsen e V Wirken als Bischof Bearbeiten Von 1977 bis 1994 war er Bischof der Evangelischen Kirche von Berlin Brandenburg bis 1991 in der West Region danach fur die gesamte Landeskirche Ausserdem war er von 1985 bis 1991 Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland Engagement im Hausbesetzerkonflikt Bearbeiten Nachdem im September 1981 im Rahmen einer Grossaktion der Polizei der Hausbesetzer Klaus Jurgen Rattay ums Leben kam eskalierten die Unruhen Doch neben den emotionalen Reaktionen wirkte das Geschehen auch als Schock auf allen Seiten und die sich verbreitende Besonnenheit fuhrte auch zur Initiative des Regierenden Burgermeisters Richard von Weizsacker mit dem Ziel einer dauerhaften friedlichen Losung der Konflikte Bereits kurz nach dem todlichen Vorfall hatte der Bischof am 8 Oktober 1981 einen Brief an die evangelischen Christen in Berlin verfasst mit der Einleitung 2 Wir stehen in diesen Wochen in einer harten Bewahrungsprobe als Stadt als Kirche als Christen Keiner kann sich einfach heraushalten und so tun als gingen ihn die Entwicklungen und Auseinandersetzungen in unsrer Stadt nichts an Starker als in irgendeiner Stadt der Bundesrepublik ist uns bewusst wir sitzen in einem Boot es geht um unsere gemeinsame Zukunft Martin Kruse An die evangelischen Christen 1981 Stattbau 1984 S 17 Der Bischof beauftragte noch im Oktober 1981 den Synodalen und Rechtsanwalt Rainer Papenfuss als glaubwurdiger Vermittler ein Gesprach mit den Konfliktparteien in Gang zu bringen Die Initiative des Bischofs wurde von der Synode der Evangelischen Kirche in Berlin am 14 November 1981 unterstutzt In einem von zahlreichen Wechselfallen begleiteten Prozess gelang es mit der Organisation Netzwerk Selbsthilfe als Vermittler zu den Hausbesetzern den alternativen Sanierungstrager STATTBAU zu grunden mit dem eine grosse Anzahl besetzter Hauser saniert und legalisiert werden konnte und die friedliche Losung bis 1990 abgeschlossen war Nach dem Mauerfall Bearbeiten Einem breiten Publikum wurde er als regelmassiger Sprecher der ARD Sendung Das Wort zum Sonntag bekannt 3 u a der ersten Sendung nach dem Mauerfall Ab 1994 lebte Kruse im Ruhestand in Berlin Sein Nachfolger im Bischofsamt wurde Wolfgang Huber Kruse war seit 1959 mit Marianne Kittel verheiratet Sie waren Eltern von zwei Tochtern und zwei Sohnen Er starb in der Nacht zum 29 April 2022 im Alter von 93 Jahren 4 Auszeichnungen Bearbeiten2011 Verdienstorden des Landes BrandenburgPublikationen BearbeitenSpeners Kritik am landesherrlichen Kirchenregiment und ihre Vorgeschichte Luther Verlag Witten 1971 Arbeiten zur Geschichte des Pietismus 10 Hochwurden 10 Hannover 1984 Vancouver fur Berlin Versuch einer Bilanz Wichern Verlag GmbH Berlin 1984 Wie geht es weiter mit der Kirche Wetzlar 1985 Verfuhrung zur Gute 5 Auflage Hannover 1i986 Blumen am Dienstag Berlin 1989 Aufmerksamkeiten 2 Auflage Berlin 1991 Die Evangelische Kirche in Deutschland und ihre Vereinigung Wetzlar 1991 Das Ganze im Blick behalten Wetzlar 1991 Die Stalingrad Madonna Das Werk Kurt Reubers als Dokument der Versohnung Hannover 1996 Es kam immer anders Erinnerungen eines Bischofs Freiburg 2009 ISBN 978 3 7831 3411 7 Literatur BearbeitenThomas Kruger Carola Wolf Udo Hahn Hrsg Wer ist wo in der evangelischen Kirche Personen und Funktionen Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 932194 29 2 Karl Heinrich Lutcke Hrsg Sanfte Geistesgegenwart Bischof Martin Kruse zum 90 Geburtstag Evangelische Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Berlin 2019 pdf Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Martin Kruse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die letzte Wahrheit Predigt von Bischof Dr Martin Kruse am 20 Juli 1984 in der Gedenkstatte Plotzensee Berlin Stiftung 20 Juli 1944 OnlineEinzelnachweise Bearbeiten EKD trauert um Bruckenbauer Martin Kruse In evangelisch de 29 April 2022 abgerufen am 29 April 2022 Schreiben vom 8 Oktober 1981 und 15 Marz 1982 vollstandig dokumentiert in Stattbau informiert 1984 S 17 bis 22 Vgl Sprecherinnen und Sprecher seit 1954 Fruherer Berlin Brandenburger Bischof Martin Kruse tot In rbb24 de 29 April 2022 abgerufen am 29 April 2022 Ratsvorsitzende der EKD und Vorsitzende des BEK Ratsvorsitzende der EKD Theophil Wurm 1945 1949 Otto Dibelius 1949 1961 Kurt Scharf 1961 1967 Hermann Dietzfelbinger 1967 1973 Helmut Class 1973 1979 Eduard Lohse 1979 1985 Martin Kruse 1985 1991 Klaus Engelhardt 1991 1997 Manfred Kock 1997 2003 Wolfgang Huber 2003 2009 Margot Kassmann 2009 2010 Nikolaus Schneider 2010 2014 Heinrich Bedford Strohm 2014 2021 Annette Kurschus seit 2021 Vorsitzende des Kirchenbundes der DDR Albrecht Schonherr 1969 1981 Werner Krusche 1981 1982 Johannes Hempel 1982 1986 Werner Leich 1986 1990 Christoph Demke 1990 1991 Siehe auch Evangelische Kirche in Deutschland und Bund der Evangelischen Kirchen in der DDRLandessuperintendenten des Sprengels Stade der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Franz Wiebe 1936 1948 Hans Hoyer 1950 1970 Martin Kruse 1970 1977 Karl Manzke 1977 1992 Jurgen Johannesdotter 1992 2001 Manfred Horch 2001 2009 Hans Christian Brandy seit 2010 VorgangerAmtNachfolger 1 Kurt Scharf Bereich West und 2 Gottfried Forck bis 1991 Bereich Ost Bischof der Ev Kirche in Berlin Brandenburg bis 1991 nur noch fur den Bereich West 1976 1993Wolfgang HuberNormdaten Person GND 139539026 lobid OGND AKS LCCN n94009178 VIAF 101267636 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kruse MartinKURZBESCHREIBUNG lutherischer Theologe und BischofGEBURTSDATUM 21 April 1929GEBURTSORT Lauenberg NiedersachsenSTERBEDATUM 29 April 2022STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Kruse amp oldid 239075871