www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel betrifft den sachsischen Landesbischof Fur den Theologen Johannes Hempel 1891 1964 siehe Johannes Hempel Theologe 1891 Johannes Hempel 23 Marz 1929 in Zittau 23 April 2020 in Dresden war ein deutscher evangelischer Theologe und von 1972 bis 1994 Landesbischof der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Johannes Hempel 2003 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Schwerpunkte seiner Arbeit 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben und Beruf BearbeitenHempel studierte nach der Schule zunachst Germanistik und Philosophie in Tubingen und dann evangelische Theologie in Heidelberg und Berlin 1949 kehrte er auf Bitte des damaligen sachsischen Landesbischofs Hugo Hahn nach Sachsen zuruck Ab 1955 war er Pfarrer in Gersdorf Kirchenbezirk Glauchau Rochlitz und ab 1959 Studieninspektor am Leipziger Predigerkolleg St Pauli wo auch die Promotion zum Dr theol erfolgte 1961 wurde er Direktor des Kollegs Von 1963 bis 1966 war er Studentenpfarrer in Leipzig 1 Im Oktober 1971 wahlte ihn die Synode der Evangelisch Lutherischen Kirche Sachsens zum Landesbischof Das Amt ubte er von 1972 bis zu seinem Ruhestand 1994 aus Im Oktober 1973 wurde er zum Vorsitzenden des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR BEK gewahlt Dieses Amt hatte er bis 1977 inne Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde er durch die EKD Synode zum Mitglied des neuen Rates der EKD und zum Stellvertreter des Ratsvorsitzenden gewahlt 1955 heiratete er Dorothea Schonbach Das Paar hatte zwei Sohne und eine Tochter Im November 1981 wurde Hempel als Nachfolger von Bischof Heinrich Rathke zum leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch Lutherische Kirche Deutschlands VELKD Bereich Ost VELK DDR gewahlt Ein Jahr spater wurde er gleichzeitig Vorsitzender der Konferenz der Kirchenleitungen des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR BEK und damit Nachfolger des Bischofs der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Werner Krusche der dieses Amt kurzzeitig innehatte Im August 1983 wurde Hempel zugleich einer der sieben Prasidenten des Okumenischen Rats der Kirchen 1986 verzichtete Hempel auf eine weitere Kandidatur als Vorsitzender des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR Zu seinem Nachfolger wurde der thuringische Bischof Werner Leich gewahlt Sein Amt als Leitender Bischof der VELK DDR hatte er bereits vorher aufgegeben auch hier wurde Werner Leich sein Nachfolger Hempel blieb aber weiterhin sachsischer Landesbischof bis zum Eintritt in den Ruhestand 1994 Zu seinem Nachfolger als Landesbischof wahlte die sachsische Synode dann Volker Kress Hempel lebte in Dresden Er starb im April 2020 im Alter von 91 Jahren im Altenzentrum der Diakonissenanstalt Dresden 2 Schwerpunkte seiner Arbeit BearbeitenHempel hat sich lebenslang fur eine verstandliche Verkundigung des Evangeliums und fur eine demokratische Kirche eingesetzt Daruber hinaus war er bemuht die Sprachfahigkeit und das Selbstbewusstsein von Christen in der atheistisch gepragten DDR zu starken Haufig benannte er Ungerechtigkeiten des SED Regimes gegenuber Christen Studenten Burgern uberhaupt was zeitweise z B in den Monaten vor dem Mauerfall 1989 zu Repressionen fuhrte sowohl ihm als auch anderen Amtstragern der sachsischen Kirche gegenuber 1989 fungierte er offentlich als Interpret erzurnter aufgebrachter Burger gegenuber der DDR Regierung und ermahnte diese wiederholt direkt mit den Burgern selbst zu sprechen und keine Gewalt anzuwenden Ehrungen BearbeitenHempel erhielt die Ehrendoktorwurden folgender Universitaten Karl Marx Universitat Leipzig Muhlenberg College USA University of Kent Grossbritannien 2004 wurde ihm das Grosse Bundesverdienstkreuz verliehen Die britische Konigin nahm ihn ehrenhalber in den Order of the British Empire auf In der Tageszeitung Dresdner Neueste Nachrichten wurde er im Jahre 2000 zu einem der 100 Dresdner des 20 Jahrhunderts gewahlt 3 Veroffentlichungen BearbeitenKirche wird auch in Zukunft sein Vortrage und Predigten Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 1994 ISBN 3 374 01525 5 Erfahrungen und Bewahrungen ein biographischer Ruckblick im Gesprach mit Udo Hahn Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2004 ISBN 3 374 02162 X Evangelisches Christsein Kernpunkte Erlauterungen Impulse Radius Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 87173 337 6 Literatur BearbeitenKurzbiografie zu Hempel Johannes In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Ulrich Kuhn Hrsg Kirche als Kulturfaktor Festgabe der Theologischen Fakultat der Universitat Leipzig zum 65 Geburtstag von Landesbischof Dr Dr h c Johannes Hempel DD Lutherisches Verlagshaus Hannover 1994 ISBN 3 7859 0691 9 Annehmen und frei bleiben Landesbischof i R Johannes Hempel im Gesprach mit Udo Hahn Lutherisches Verlagshaus Hannover 1996 ISBN 3 7859 0720 6 Cornelia Schnapka Bartmuss Die evangelischen Studentengemeinden Leipzig und Halle Saale in den Jahren 1945 bis 1971 Dissertation Universitat Leipzig 2008 besonders S 237 239 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Hempel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johannes Hempel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Johannes Hempel in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten In einem Bericht der SED Bezirksleitung Leipzig im Studienjahr 1963 64 und in der Autobiografie Hempels werden Person und Situation wie folgt charakterisiert Seine aussere Erscheinung sei unkonventionell und eher weltlich als pfaffisch Er hatte nach kurzer Zeit einen guten Kontakt zu den Studenten herstellen und Anerkennung erringen konnen Der lies Die staatlichen Stellen sahen in seiner Arbeit die Fortsetzung der Linie Dietrich Mendts 1053 Das Hauptaugenmerk lag auch bei ihm auf der Bibelarbeit Die Studierenden verlangten nicht nach der Beantwortung politischer oder kultureller Fragen sondern Diese Studentengeneration war von einer Leidenschaft zur Bibel gepragt 1054 Cornelia Schnapka Bartmuss Die evangelischen Studentengemeinden Leipzig und Halle Saale in den Jahren 1945 bis 1971 Dissertation Universitat Leipzig Leipzig 2008 S 238 sowie Anm 1053 und 1054 zitiert hier aus SachsStAL Sachsisches Staatsarchiv Leipzig SED Bezirksleitung Leipzig IV A 4 066 sowie im letzten Satz aus Hempel Erfahrungen und Bewahrungen S 31 Nach staatlichen Einschatzungen wandte er Hempel sich in offentlichen Veranstaltungen weder direkt und offensichtlich gegen die DDR noch gegen die SED Er betonte dass das Bekenntnis zu Gott kein Bekenntnis gegen die Regierung sei Aber er gebe einzelne versteckte und auf die DDR und die SED bezogene diskriminierende Hinweise Cornelia Schnapka Bartmuss Die evangelischen Studentengemeinden S 239 Landesbischof Johannes Hempel gestorben In mdr de 23 April 2020 archiviert vom Original am 23 April 2020 abgerufen am 18 Dezember 2022 Landesbischof i R Johannes Hempel heute verstorben In evlks de 23 April 2020 abgerufen am 18 Dezember 2022 100 Dresdner des 20 Jahrhunderts In Dresdner Neueste Nachrichten Dresdner Nachrichten GmbH amp Co KG Dresden 31 Dezember 1999 S 22 Ratsvorsitzende der EKD und Vorsitzende des BEK Ratsvorsitzende der EKD Theophil Wurm 1945 1949 Otto Dibelius 1949 1961 Kurt Scharf 1961 1967 Hermann Dietzfelbinger 1967 1973 Helmut Class 1973 1979 Eduard Lohse 1979 1985 Martin Kruse 1985 1991 Klaus Engelhardt 1991 1997 Manfred Kock 1997 2003 Wolfgang Huber 2003 2009 Margot Kassmann 2009 2010 Nikolaus Schneider 2010 2014 Heinrich Bedford Strohm 2014 2021 Annette Kurschus seit 2021 Vorsitzende des Kirchenbundes der DDR Albrecht Schonherr 1969 1981 Werner Krusche 1981 1982 Johannes Hempel 1982 1986 Werner Leich 1986 1990 Christoph Demke 1990 1991 Siehe auch Evangelische Kirche in Deutschland und Bund der Evangelischen Kirchen in der DDRLeitende Bischofe der Vereinigten Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands seit 1948 1968 1991 Bereich West und Bereich Ost Gesamt Deutschland bzw Bereich West 1968 1991 Wilhelm Henke Hans Meiser Hanns Lilje Hans Otto Wolber Eduard Lohse Gerhard Heintze Karlheinz Stoll Gerhard Muller Horst Hirschler Hans Christian Knuth Johannes Friedrich Gerhard Ulrich Ralf MeisterBereich Ost 1968 1991 Niklot Beste Ingo Braecklein Heinrich Rathke Johannes Hempel Werner Leich Christoph StierLandesbischofe der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Ludwig Ihmels 1922 1933 Friedrich Coch 1933 1945 Franz Lau 1945 1947 Hugo Hahn 1947 1953 Gottfried Noth 1953 1971 Johannes Hempel 1971 1994 Volker Kress 1994 2004 Jochen Bohl 2004 2015 Carsten Rentzing 2015 2019 Thilo Daniel 2019 2020 vertretungsweise Tobias Bilz seit 2020 Studentenpfarrer Studierendenpfarrerder Evangelischen Studentengemeinde Evangelischen Studierendengemeinde Leipzig ESG Leipzig Johann Gerhard Kunze 1925 1933 Willy Daniel Schuster 1933 1935 Robert Hellmuth Werner Peuckert 1935 1940 N N 1940 1945 Johannes Willy Rissmann 1945 1946 Heinz Joachim Wagner 1946 1946 Gottfried Voigt 1946 1947 Wolfgang Caffier 1947 Gothart Fehlberg 1947 1954 Georg Siegfried Schmutzler 1954 1957 Werner Tannert 1957 1958 komm Vakanzvertr Siegfried Kugler 1958 Vak vertr Dietrich Mendt 1958 1963 Johannes Hempel 1963 1967 Konrad Huttel von Heidenfeld 1967 1972 Christoph Magirius 1972 1979 Dieter Ziebarth 1979 1984 Michael Barthels 1984 1991 Udo Thorn 1991 1994 Stephan Bickhardt 1995 2006 Frank Martin 2006 2018 Markus Franz 2018 Normdaten Person GND 119360853 lobid OGND AKS LCCN n94073765 VIAF 62356859 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hempel JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 23 Marz 1929GEBURTSORT ZittauSTERBEDATUM 23 April 2020STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Hempel amp oldid 228996372