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Ingo Braecklein 29 August 1906 in Eisenach 5 August 2001 in Triptis war Bischof der Evangelischen Landeskirche von Thuringen und inoffizieller Mitarbeiter der DDR Staatssicherheit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBraecklein studierte Theologie in Jena Marburg und Tubingen und war ab 1933 Vikar und spater Pfarrer in Allendorf Er trat 1933 der SA und zum 1 Mai desselben Jahres der NSDAP bei Mitgliedsnummer 3 260 600 1 war aber zugleich Mitunterzeichner des Wittenberger Bundes der sich gegen das Deutsche Christentum wandte 1939 bis 1945 war er Kriegsfreiwilliger zuletzt im Rang eines Oberleutnants Er kam in britische Kriegsgefangenschaft Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland war er Pfarrer in Allendorf und Saalfeld Saale und 1950 bis 1959 Superintendent in Weimar Ab 1959 war er Mitglied des Landeskirchenrates von Thuringen und Stellvertreter des Landesbischofs Moritz Mitzenheim Als Mitglied des Weimarer Arbeitskreises setzte er sich fur eine staatsnahe Kirchenpolitik und die organisatorische Abspaltung der evangelischen Kirchen in der DDR von der EKD ein 2 Braecklein war Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz CFK und beteiligte sich an der I Allchristlichen Friedensversammlung ACFV 1961 und der II ACFV die 1964 in Prag stattfand 1968 bis 1970 war er Prasident der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch Lutherischen Kirche in der DDR VELK und 1969 Prases der Synode des Bundes Evangelischer Kirchen in der DDR 1970 wurde er trotz Protesten wegen seiner Vergangenheit als NS Offizier 3 zum Bischof der Thuringischen Landeskirche gewahlt weil seine Karriere stark durch das Ministerium fur Staatssicherheit unterstutzt wurde und diese Bischofsernennung schon seit 1957 von Erich Mielke geplant war Im Juni 1970 konnten Braeckleins Fuhrungsoffiziere bei der Staatssicherheit Hans Buhl und Hartmut Kullik ihrem Mitarbeiter Ingo zur Bischofswahl gratulieren 4 Braecklein war von 1971 bis 1977 Leitender Bischof der VELK Er setzte sich fur das Miteinander von Marxisten und Christen in der DDR ein das Ministerium fur Staatssicherheit notierte dass er entscheidend geholfen habe die staatliche Politik durch seinen personlichen Einsatz in der Kirche durchzusetzen 1971 wurde er mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Gold ausgezeichnet 1978 trat Braecklein in den Ruhestand 1991 wurde er von der Thuringischen Landeskirche mit der Leitung des Vertrauensausschusses zur Aufarbeitung von MfS Kontakten kirchlicher Mitarbeiter betraut 1992 benannte ihn Manfred Stolpe als Mitwisser seiner konspirativen Kontakte zum MfS 1996 tauchten Dokumente auf die belegen dass Braecklein seit 1956 rund 30 Jahre lang Informationen an die Staatssicherheit geliefert hatte und seit 1959 als inoffizieller Mitarbeiter Ingo des Ministeriums fur Staatssicherheit gearbeitet hatte Er lieferte Spitzelberichte uber seine Pfarrer und versprach der Staatssicherheit missliebige Angestellte zu entlassen 4 Literatur BearbeitenRoger Sitter Ehrhart Neubert Braecklein Ingo In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Hagen Findeis Sakularisierung der Lebensfuhrung oder das Weltliche der Religion Die Lebensgeschichte des Thuringer Bischofs Ingo Braecklein Vortrag 2003 5 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ingo Braecklein im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 3661241 Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Peter Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 50 Christian Dietrich Der Weimarer Arbeitskreis die Ost CDU und der Thuringer Weg der evangelischen Kirche in epd Dokumentation Nr 20 2012 15 Mai 2012 S 38 52 Gerhard Besier Die Kirche gehorsamer Diener des Staates In Die Welt 11 September 1996 abgerufen am 18 Dezember 2022 a b Stasi Oft nur peinlich In Der Spiegel 35 1996 26 August 1996 S 76 77 abgerufen am 18 Dezember 2022 Arbeitsgemeinschaft Objektive Hermeneutik Programm der 12 Tagung der Arbeitsgemeinschaft Objektive Hermeneutik e V am 21 23 Marz 2003 Frankfurt am Main Religiositat in der sakularisierten Welt In agoh de Abgerufen am 18 Dezember 2022 Leitende Bischofe der Vereinigten Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands seit 1948 1968 1991 Bereich West und Bereich Ost Gesamt Deutschland bzw Bereich West 1968 1991 Wilhelm Henke Hans Meiser Hanns Lilje Hans Otto Wolber Eduard Lohse Gerhard Heintze Karlheinz Stoll Gerhard Muller Horst Hirschler Hans Christian Knuth Johannes Friedrich Gerhard Ulrich Ralf MeisterBereich Ost 1968 1991 Niklot Beste Ingo Braecklein Heinrich Rathke Johannes Hempel Werner Leich Christoph Stier Landesbischofe der Evangelisch Lutherischen Kirche in Thuringen Wilhelm Reichardt 1920 1934 Martin Sasse 1934 1942 Hugo Ronck 1943 1945 Moritz Mitzenheim 1945 1970 Ingo Braecklein 1970 1978 Werner Leich 1978 1992 Roland Hoffmann 1992 2001 Christoph Kahler 2001 2008 Normdaten Person GND 118514202 lobid OGND AKS LCCN n78011389 VIAF 42628897 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braecklein IngoKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Bischof der Evangelischen Landeskirche von Thuringen inoffizieller Mitarbeiter der DDR StaatssicherheitGEBURTSDATUM 29 August 1906GEBURTSORT EisenachSTERBEDATUM 5 August 2001STERBEORT Triptis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ingo Braecklein amp oldid 228980703