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Friedrich Otto Coch 11 Dezember 1887 in Eisenach 9 September 1945 in Hersbruck war ein deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher und Nationalsozialist Als fuhrender Vertreter der Deutschen Christen war er von 1933 bis 1945 Landesbischof der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeine Eltern waren der Geheime Justizrat Ferdinand Coch und dessen Ehefrau Martha von Ribbeck Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Rostock und Leipzig war Coch zunachst zwei Jahre als Hauslehrer im vorpommerschen Utzedel tatig Er wurde 1914 Gefangnisseelsorger der Haftanstalt Hoheneck im Erzgebirge im Ersten Weltkrieg 1916 Feldgeistlicher Nach dem Krieg war er ab 1918 Pfarrer des Schwesternhauses Arnsdorf 1921 Gemeindepfarrer von St Nikolai in Freiberg Seit 1927 war Coch Landespfarrer der Inneren Mission und Leiter des Pressverbandes der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Nominell war er als Pfarrer der Dresdner Frauenkirche zugeordnet wo er Vertretungsdienste ubernahm 1 Zum 1 Marz 1931 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 437 507 2 wurde im Jahr darauf Gaufachberater fur Kirchenfragen in Sachsen und im Mai 1933 Fuhrer der Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Pfarrer in Sachsen einer Vorlauferorganisation der Deutschen Christen Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und dem Tod des Bischofs Ludwig Ihmels wurde Coch am 30 Juni auf Betreiben des sachsischen Innenministers Karl Fritsch NSDAP als kommissarischer Landesbischof in Sachsen eingesetzt Die braune Landessynode die von Vertretern der Deutschen Christen dominiert wurde bestatigte ihn im August 1933 einstimmig in diesem Amt Im September 1933 nahm Coch an der Deutschen Nationalsynode in Wittenberg teil die Ludwig Muller zum Reichsbischof wahlte Wahrend Cochs feierlicher Amtseinfuhrung am 10 Dezember 1933 wehte oben auf der Kuppel der Dresdner Frauenkirche die Hakenkreuzfahne die Kirche hiess ab Herbst 1934 nach Angabe der Zeit Dom der Deutschen Christen 3 Zugleich wurde er Fuhrer der Glaubensgemeinschaft Deutsche Christen in Sachsen und Herausgeber der Monatszeitschrift Christenkreuz und Hakenkreuz Wahrend Coch in den ersten zwei Jahren seines Amtes gemass dem Fuhrerprinzip uber die Landeskirche herrschte war sein Einfluss ab Ende 1935 eingeschrankt Im Sinne einer Befriedung des Kirchenkampfes zwischen Deutschen Christen und Bekennender Kirche musste er seine Macht mit dem Landeskirchenausschuss teilen dem auch Mitglieder der Bekennenden Kirche angehorten Dieser wurde jedoch 1937 mit Gewalt aufgelost anschliessend hatte der Leiter des Landeskirchenamts Johannes Klotsche ab 1938 Prasident des Landeskonsistoriums die faktische Fuhrung der Landeskirche inne Cochs Amt als Landesbischof hatte nur noch reprasentative Funktion 4 5 Nach der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 floh Coch nach Bad Elster wo er in amerikanische Gefangenschaft geriet Er starb nach Kriegsende in US Internierung im ehemaligen KZ Aussenlager Hersbruck 6 7 Er war mit Elisabeth Adolfine Caroline Wagner verheiratet das Paar hatte mehrere Kinder Publikationen BearbeitenFriedrich Coch Die Kirche im Dritten Reich Quelle amp Meyer Leipzig 1933 Walter Grundmann Totale Kirche im totalen Staat Ansprache in der Thomaskirche zu Leipzig am 19 Oktober 1933 zur Eroffnung der sachsischen Volksmissionswoche Geleitwort Friedrich Coch Verlag O Gunther Dresden 1934 Friedrich Coch Predigt im Eroffnungsgottesdienst fur die 16 ordentliche evangelisch lutherische Landessynode in der Domkirche zu Dresden am 11 August 1933 Verlag Naumann Dresden 1933 Friedrich Coch Hg Christenkreuz und Hakenkreuz Monatsblatt fur deutsche Christen Dresden 1933f spater Weimar insgesamt 1 1933 4 1936 Literatur BearbeitenGerhard Lindemann Friedrich Coch Der Weg einer braunen Karriere in der Landeskirche In Konstantin Hermann Gerhard Lindemann Zwischen Christuskreuz und Hakenkreuz Biografien von Theologen der Evangelisch lutherischen Landeskirche Sachsens im Nationalsozialismus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2017 ISBN 978 3 8471 0726 2 S 61 86 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer TB 2 akt Aufl Frankfurt 2005 S 95 Degeners Wer ist s X Ausgabe Berlin 1935 S 252 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Coch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Friedrich Coch in der Sachsischen Bibliografie Cochs Amtseinfuhrung als Bischof 1934 Hitlerjugend und er grussen sich mit dem Hitlergruss vor der Kirche Liebe fur die braunen Bruder Der Sonntag 3 Mai 2015Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Lindemann Friedrich Coch Der Weg einer braunen Karriere in der Landeskirche In Konstantin Hermann Gerhard Lindemann Zwischen Christuskreuz und Hakenkreuz Biografien von Theologen der Evangelisch lutherischen Landeskirche Sachsens im Nationalsozialismus Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2017 S 61 86 hier S 61 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 21500677 Emanuel Eckardt Dresden Das Wunder von Dresden In Die Zeit 20 Oktober 2005 ISSN 0044 2070 zeit de abgerufen am 16 Dezember 2019 Nach anderer Angabe hiess die Frauenkirche Dom zu Dresden Kirchliches Gemeindeblatt fur Sachsen vom 1 Dezember 1934 letzte Seite Mike Schmeitzner Francesca Weil Sachsen 1933 1945 Der historische Reisefuhrer Ch Links Verlag Berlin 2014 S 85 Die sachsischen Bischofe Evangelisch Lutherische Landeskirche Sachsens abgerufen am 29 April 2022 Matthias Wolfes Protestantische Theologie und moderne Welt Studien zur Geschichte der liberalen Theologie nach 1918 Walter de Gruyter 1999 ISBN 978 3 11 016639 2 google de abgerufen am 16 Dezember 2019 Konstantin Hermann Gerhard Lindemann Zwischen Christuskreuz und Hakenkreuz Biografien von Theologen der Evangelisch lutherischen Landeskirche Sachsens im Nationalsozialismus Vandenhoeck amp Ruprecht 2017 ISBN 978 3 8470 0726 5 google de abgerufen am 16 Dezember 2019 Landesbischofe der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Ludwig Ihmels 1922 1933 Friedrich Coch 1933 1945 Franz Lau 1945 1947 Hugo Hahn 1947 1953 Gottfried Noth 1953 1971 Johannes Hempel 1971 1994 Volker Kress 1994 2004 Jochen Bohl 2004 2015 Carsten Rentzing 2015 2019 Thilo Daniel 2019 2020 vertretungsweise Tobias Bilz seit 2020 Normdaten Person GND 124364675 lobid OGND AKS VIAF 77246118 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Coch FriedrichALTERNATIVNAMEN Coch Friedrich Otto vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Bischof der Deutschen Christen im Dritten ReichGEBURTSDATUM 11 Dezember 1887GEBURTSORT Eisenach ThuringenSTERBEDATUM 9 September 1945STERBEORT Hersbruck Mittelfranken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Coch amp oldid 230811984