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Hirschenhof war eine von 1766 bis 1939 bestehende russlanddeutsche Siedlung an der Stelle des heutigen Dorfes Irsi in Lettland etwa 100 Kilometer ostlich von Riga Mit bis zu 3000 Einwohnern handelte es sich um die grosste geschlossene deutschsprachige Siedlung in Lettland Die fast ausschliesslich deutschstammigen Bewohner lebten weitgehend isoliert von den Deutsch Balten So entwickelte sich beeinflusst von der lettischen Sprache eine eigene deutsche Mundart Lage und Umfang der Kolonien Hirschenhof und HelfreichshofLage von Hirschenhof sudlich der rot eingezeichneten Kirche von Linden auf der Wegekarte des Wendenschen Kreises mit den Kirchspiel und Gutsgrenzen Riga Liv Estlandischen Landeskultur Bureau Jurjew Photolithographie E Bertelson 1904Die Grundung der Kolonie geht auf die russische Zarin Katharina II zuruck die 1766 deutsche Auswanderer auf dem Gebiet der ehemaligen Gutshofe Hirschenhof und dem etwas nordlich davon liegenden Helfreichshof ansiedelte die das bis dahin bewaldete und kaum bewohnte Land kultivieren sollten Die in deutschsprachigen Gebieten mit der Zusicherung von Privilegien wie Steuererleichterungen und Freiheit vom Militardienst angeworbenen Siedler die als Kolonisten bezeichnet wurden erhielten als Erbpachter Parzellen zur Urbarmachung zugeteilt Hirschenhof und Helfreichshof umfassten zusammen ursprunglich rund 4500 Hektar Land und nach Erweiterung des Gebiets und der Anlage weiterer Erbpachtstellen 6000 Hektar Drei grossere Waldstucke sollten erhalten bleiben von denen eines den Kolonisten gemeinsam gehorte Die Kolonisten wohnten meist auf verstreuten Einzelhofen Als die Bevolkerung wuchs und nicht mehr genug Land fur neue Hofe erworben werden konnte um jungere vom Anerbenrecht ausgeschlossene Sohne zu versorgen suchten Nachkommen der ersten Hirschenhofer Siedler nach einem Auskommen ausserhalb der Kolonie Das Passsystem erschwerte jedoch eine dauerhafte Niederlassung in den Stadten und den Erwerb der Burgerrechte Nach hundert Jahren fielen Beschrankungen und weitgehend auch die Privilegien 1867 weg und Hirschenhof wurde eine Koloniegemeinde kolonija pagast Hirschenhofer konnten sich nun leichter in baltischen und russischen Stadten integrieren behielten jedoch oft die Bindung an Hirschenhof 1939 wurden fast alle Bewohner der Siedlung sowie die vielen weiteren Nachfahren der ursprunglichen Siedler in den Warthegau umgesiedelt Die Hofe wurden an lettische Bauern verkauft In der seit 1940 Irsi genannten Ortschaft im Irsu pagast Gemeinde Irsi einem Verwaltungsbezirk im Bezirk Aizkraukle leben keine Deutschsprachigen mehr Im Zuge der landwirtschaftlichen Zentralisierung in der Sowjetzeit wurden die verstreut liegenden Einzelgehofte aufgegeben Bis auf wenige Gebaude im Dorfkern und den Nomali genannten Hof Nr 18 sind die Gebaude der Kolonie verschwunden Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 2 1 Grundung der Kolonie im 18 Jahrhundert 2 1 1 Einordnung 2 1 2 Werbung um Siedler 2 1 3 Anreise und Vertragsschluss 2 1 4 Entwicklung der Kolonie 2 2 Hirschenhof im 19 Jahrhundert 2 3 Hirschenhof im 20 Jahrhundert 2 3 1 Vorkriegszeit 2 3 2 Hirschenhof im Ersten Weltkrieg 2 3 3 Hirschenhof im unabhangigen Lettland 2 3 4 Aufgabe der deutsch baltischen Siedlung 3 Kultur 3 1 Kirche 3 2 Schule 3 3 Sprache 4 Erinnerung an die Kolonie Hirschenhof 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenDas Landgut Hirschenhof verdankt seinen Namen dem schwedischen Kapitan Abraham Larsson Hirsch 1604 1666 dem Konigin Christina das Land 1637 schenkte 1 Hirsch wurde 1645 unter dem Namen Cronhiort in spaterer schwedischer Schreibung Cronhjort heute Kronhjort deutsch auch Cronhirsch in den schwedischen Adel aufgenommen 2 Sein Sohn der spatere schwedische General Abraham Kronhjort wurde im nahegelegenen Kokenhusen geboren Hirsch Kronhjort verkaufte das Gut 1650 an den Kriegskommissar Kronshern Unter Karl XI wurden Ende des 17 Jahrhunderts im Zuge der sogenannten Reduktionen in Schwedisch Livland Guter der livlandischen Ritterschaft von der Regierung eingezogen 3 Hirschenhof wurde damit wieder ein Krongut Mit dem Frieden von Nystad 1721 wurde Livland nach dem Nordischen Krieg Teil des Russischen Reichs Hirschenhof lag bis zur ersten Teilung Polens 1772 im Grenzgebiet zu Polen Litauen 4 Von dem ehemaligen Gut ist nur eine Scheune erhalten Geschichte BearbeitenGrundung der Kolonie im 18 Jahrhundert Bearbeiten Einordnung Bearbeiten Als Kolonistensiedlung war Hirschenhof ein typisches Beispiel fur die Politik der Peuplierung der planmassigen Ansiedlung neuer Bevolkerungsgruppen die im Zeitalter des Aufgeklarten Absolutismus im 18 Jahrhundert viele Herrscher im Sinne der Kameralistik verfolgten 5 Durch die Peuplierung sollte der Landesausbau gefordert bisher unbewohnte und nicht bewirtschaftete oder durch die Kriege des 17 Jahrhunderts entvolkerte Gebiete sollten erschlossen werden Die Herrscher und ihre Verwaltungen hofften damit neue Staatseinnahmen zu generieren In Preussen beispielsweise wurden bereits im 17 Jahrhundert durch das Edikt von Potsdam von 1685 aus Frankreich vertriebene Protestanten die Hugenotten angesiedelt Die Friderizianische Kolonisation setzte dieses Programm im 18 Jahrhundert unter Friedrich II fort Auch der danische Konig Friedrich V beabsichtigte durch Kolonisierung von Heide und Moorgebieten im Herzogtum Schleswig die Wirtschaft im Lande zu fordern Dafur liess er den Legationsrat Johann Friedrich Moritz 1759 einen Aufruf in verschiedenen Zeitungen starten der Auswanderungswilligen Land und Steuerpriviligien versprach 6 Denen die sich bei ihm in Frankfurt am Main meldeten gab Moritz danische Passe aus und schickte sie nach Jutland wo sie im Laufe der Jahre 1760 und 1761 von danischen Beamten in Altona in Empfang genommen und auf die vorgesehenen Gebiete verteilt wurden Die Kultivierung des in den jutischen Heiden zugeteilten Landes erwies sich bald als deutlich schwieriger als erwartet vor allem weil die meisten Zugewanderten gar keine Landwirte waren oder zumindest keinerlei Erfahrung mit der Moorkultivierung mitbrachten Daruber hinaus waren die zugeteilten Parzellen von 9 bis hochstens 15 Hektar zu klein um auf den nahrstoffarmen Boden ausreichend Ertrage zu erzielen Konflikte mit der einheimischen Bevolkerung die die Moor und Heideflachen bis dahin zur Torf und Heideplackengewinnung genutzt hatte kamen hinzu Die danische Regierung liess deshalb schon nach wenigen Jahren das Programm auslaufen wodurch die Kolonisten sich weitgehend selbst uberlassen blieben 7 Vor diesem Hintergrund richtete sich die Siedlerwerbung von Kaiserin Katharina II besonders an jutische Siedler Diese brachten bereits Kultivierungserfahrung mit 8 auch wenn unter ihnen ebenso wie unter den ubrigen Neusiedlern nur wenige eigentliche Ackersleute waren 9 Werbung um Siedler Bearbeiten Kaiserin Katharina II holte ab 1763 deutsche Bauern in ihr Herrschaftsgebiet die bis dahin wenig bevolkerte Gegenden besiedeln und fortschrittliche Methoden in der Landwirtschaft einfuhren sollten Den kunftigen Kolonisten wurden jeweils ein Haus und mindestens 30 Dessjatinen etwas mehr als 30 Hektar Ackerland als unverausserliches Erbe versprochen Das war deutlich mehr Land als die meisten einheimischen Bauern bewirtschafteten Fur die ersten Anschaffungen an Ackergerat Vieh und Saatgut vergab die Krone zinslose Darlehen Dazu wurden den Kolonisten verschiedene Sonderrechte gewahrt wie Steuerbefreiungen fur die ersten Jahre je nach Zustand des vorgefundenen Landes bis zu zehn Jahre und auch danach Steuererleichterungen Religionsfreiheit und das Recht zur Selbstverwaltung auch vom Militardienst und von der Pflicht zur Einquartierung von Soldaten waren sie fur hundert Jahre befreit 10 Die Kolonisten mussten ihrer neuen Landesherrin Katharina II den Untertaneneid schworen und die russische Staatsangehorigkeit annehmen 11 Mit der Unterschrift unter den Vertrag verpflichteten sie sich das zugeteilte Land innerhalb weniger Jahre in ertragreiches Ackerland zu verwandeln und die Darlehen zuruckzuzahlen Aufgrund der versprochenen besseren Bedingungen wie mehr als doppelt soviel Land und langere Steuerfreiheit nahmen auch viele desillusionierte jutische Siedler darunter vierzig der spateren Hirschhofer Familien das russische Angebot an 12 Viele von ihnen stammten ursprunglich aus der Kurpfalz 13 Die meisten Auswanderer sammelten sich in Lubeck um von dort aus per Schiff nach St Petersburg zu gelangen Allein im Fruhjahr 1766 warteten in der Hansestadt mehr als zehntausend Menschen auf ihre Uberfahrt 14 Von St Petersburg aus reisten die spateren Kolonisten in ihre neuen Siedlungsgebiete bei Saratow an der Wolga oder in das 1764 geschaffene Gouvernement Neurussland Fur die Vertrage mit den Kolonisten und deren Betreuung war die 1762 gegrundete Tutelkanzlei fur Auslander zustandig die von Grigorij Orlov geleitet wurde Anreise und Vertragsschluss Bearbeiten Vierzig Familien ehemaliger jutischer Siedler gelangten am 18 Mai 1766 gemeinsam auf einem Schiff von Lubeck nach Kronstadt zunachst ohne zu wissen dass sie in Lettland und nicht an der Wolga angesiedelt werden sollten 15 Nur wenige Tage zuvor hatte Katharina II in einem Befehl vom 10 Mai 1766 verfugt dass auch auf den weitgehend wustliegenden Krongutern Hirschenhof und dem etwas nordlich davon gelegenen Helfreichshof heute im Bezirk Madona aus Deutschland angeworbene Neusiedler Waldgebiete in Ackerland verwandeln und eine bauerliche Musterkolonie anlegen sollten 8 Die bisherigen Bewohner acht Familien einheimischer Leibeigener die nur einen Teil des bewaldeten Gebiets mit einfachsten Mitteln bewirtschafteten wurden auf andere Kronguter umgesiedelt Nach wochenlanger Wartezeit in den Kasernen der kaiserlichen Residenz in Oranienbaum bei St Petersburg unterzeichneten die ersten 69 Familienvorstande der kunftigen Hirschenhofer Siedler am 17 August 1766 die Vertrage Anschliessend wurden sie von dem Kolonie Aufseher dem Landmesser Hinrich Erich Abramson der das bisherige Gutshaus als Wohnung erhielt in ihre neue Heimat gebracht Die Neusiedler wurden zunachst nach Dunamunde befordert und bei lettischen Bauern in Bolderaa bei Riga einquartiert wo sie erneut warten mussten Im Herbst 1766 16 trafen in Hirschenhof 85 Familien mit insgesamt 262 Personen ein 17 neben den Pfalzern die bereits in Jutland gewesen waren Familien aus Pommern und Hessen Darmstadt Nachdem bekannt war dass es auch eine Kolonie in Livland gab reisten weitere kunftige Siedler direkt nach Riga und unterschrieben dort am 11 November 1766 ihre gleichlautenden Kontrakte mit denen von ihren neuen Nachbarn im August unterzeichneten Vertragen 1 Dass sammtliche Hofes und Bauerlandereien von Hirschen und Helfreichshof den Deutschen Ansiedlern auf ewige Zeiten zum eigenthumlichen Besitze ubergeben werden sollen 2 Zur Ansiedelung jeder einzelnen Familie wurden dreissig Dessatinen oder nach Livlandischem Landesmaass sechszig Tonnenstellen Landes bestimmt und zwar 30 Tonnenstellen zu Acker und Garten 10 dito zu Heuschlag 10 dito zu Wald und 10 dito zum Gehoft und den Gebauden wie zu den Weideplatzen 3 Da alle Hofes und Bauer Aecker und Wiesen hiebei mit zur Vertheilung an die Colonisten kommen sollten einige Familien hiebei aber zu besonderem Vortheile gegen die ubrigen gekommen waren so ward ferner bestimmt dass diejenigen Colonisten welche a auf ganz cultivirtem Boden placirt wurden zu ihrer Einrichtung vier Freijahre erhalten sollten b die auf halbcultivirtem Boden deren 6 Freijahre zu geniessen hatten c diejenigen welche auf 1 3 2 2 oder 3 4 uncultivirtem Land placirt wurden acht Freijahre bekamen dagegen diejenigen welche d auf ganz wustes und uncultivirtes Land etabliret wurden nach Beschaffenheit dessen 9 bis 10 Freijahre geniessen sollten 16 Wie die ganze Colonie Verwaltung stets unter gehoriger Aufsicht und Controle der hohen Krone verbleibt eben so sind in specie die in den Grenzen der Colonie befindlichen Forste unter steter Aufsicht und Direction der Kronsforst Beamten zu erhalten um sie bestens zu conserviren Auch haben die Colonisten etwanige im Lande allgemein bestehende Accise und Zollverordnungen stets punklich zu erfullen und denselben stets gehorige Folge zu leisten 17 Dagegen hat die Colonie Gemeinde aus ihrer eigenen Mitte sich ihre Aeltesten Gerichtsbeamten Buchfuhrer und Schulnotstande zu wahlen 18 Das Colonie Gericht ist ferner noch insbesondere dazu berufen auf einen ordentlichen Lebenswandel und treuliche Pflichterfullung aller Colonisten zu wachen sie zur besten Verwaltung und Couservation ihrer Landereien Colonie Erben genannt sammt gehoriger Erhaltung aller darauf befindlichen und spater noch aufzufuhrenden Gebaude und Baulichkeiten anzuhalten eben so wie dafur Sorge zu tragen dass die Vorschusse der hohen Krone sobald der Termin zu deren Ruckzahlung eingetreten stets punktlichst beigetrieben und entrichtet werden 19 Die Erbfolge im beweglichen und unbeweglichen Eigenthume der Colonisten ist nach den Verordnungen des Kaiserlichen Tutel Conseils zu handhaben doch wird hiebei noch expresse bestimmt wie die Inhaber der ihnen zugetheilten Colonie Landereien selbige weder zu verkaufen noch zu verpfanden geschweige denn gar zu verschulden oder in kleine Theile zu parcelliren befugt sein sollen sondern selbige zur besseren Conservation immer im volligen ungeschmalerten Complex auf den nachfolgenden Wirth zu erhalten und zu vererben haben 20 Schliesslich haben die vom Auslande eintreffenden Colonisten vor Antritt der ihnen zugetheilten Landereien Ihro Kaiserlichen Majestat den gebuhrenden Unterthans Eid zu leisten und sich hiedurch zu dessen strengster Erfullung und gewissenhafter Ausfuhrung des Feierlichsten zu verpflichten Contract vom 11 Novbr 1766 11 Zum Ende des Jahres 1766 lebten 416 deutsche Siedler in der Kolonie 18 Die bereits ansassigen lettischen Familien sind nicht mitgezahlt Entwicklung der Kolonie Bearbeiten Entgegen den ihnen gegenuber gemachten Versprechungen fanden die Kolonisten weder Hauser noch durch Rodung vorbereitetes Land vor Nicht einmal die Parzellen waren abgesteckt und das notwendige Gerat war auch nicht vorhanden Nur einige Familien konnten die von den umgesiedelten lettischen Leibeigenenen verlassenen Gebaude ubernehmen 19 Die von der Regierung versprochenen Holzhauser nach einheitlichem Bautyp und Abmassen von 17 10 5 m wurden erst nach der Ankunft der neuen Bewohner errichtet die solange in Behelfsunterkunften oder wieder bei lettischen Bauern in der Umgebung notdurftig untergebracht wurden Die Wirtschaftsgebaude mussten von den Kolonisten aus eigenen Mitteln erbaut werden Nur das Bauholz erhielten sie zugewiesen Unter diesen Umstanden dauerte es lange bis die Boden urbar gemacht wurden und Ertrag brachten zumal unter den Neusiedlern nur wenige erfahrene Landwirte waren 20 Zwar sollte die Steuerbefreiung wegen des schlechten Zustandes des Landes zehn statt funf Jahre dauern doch war es unter den gegebenen Umstanden kaum zu schaffen wie vorgesehen die Halfte des zugeteilten Landes in ertragreiche Acker zu verwandeln Zudem mussten nach zehn Jahren auch die zur Verfugung gestellten Geratschaften Saatgut und Vieh abgezahlt werden Die ganze Colonie Gemeinde hatte fur deren prompte Ruckzahlung solidarisch zu haften 11 Fur alle ubrigen Abgaben und Steuern wie fur Land und Wegebau oder den Unterhalt des Pastors der Kirche im nahegelegenen Linden lettisch Liepkalne der die Kolonisten zugeteilt wurden gab es auch in den ersten Jahren keine Erleichterung Den an das Leben in Dorfern gewohnten Kolonisten fiel es zudem schwer sich damit anzufreunden dass ihre neuen Hofe nach Art der lettischen Bauern vereinzelt lagen Nachdem bereits mehrere der Umsiedler die Reise nicht uberlebt hatten starben in den ersten Jahren zahlreiche weitere Kolonisten Da wegen der schlechten Bedingungen schon 1766 die Ersten die Kolonie verlassen wollten und manchen auch die Flucht uber die Duna nach Polen gelang setzte der Kolonie Aufseher Militar ein um die Siedler am Verlassen ihrer Parzellen zu hindern und zur Weiterarbeit zu zwingen denn die russische Regierung hatte hohe Ausgaben in das Kolonisierungsprojekt gesteckt die die Kolonisten abzuarbeiten hatten Trotzdem standen 1769 aufgrund von Tod oder Flucht zwolf der 85 Hofe leer weshalb Leutnant Arnoldi am 14 Marz 1769 zwolf weitere Kolonistenfamilien nach Hirschenhof brachte 21 Diese Familien waren ebenfalls um 1765 66 ins Baltikum gekommen um auf Gutern deutsch baltischer Gutsherren zu arbeiten Etwa die Halfte 22 hatte zuvor auf dem Gut Waiwara in Wirmland 23 das Karl von Sievers gehorte 24 gelebt wahrend die ubrigen Familien 25 vom Gut Ullila bei Dorpat 26 dessen Besitzer Oberst Alexander Magnus von Riedt 27 war kamen Bis 1782 kamen weitere Kolonisten nach Hirschenhof Nun wurden auch im Krongut Helfreichshof Parzellen aufgeteilt deren Bewohner mangels geeigneter Ausstattung mit Werkzeug und Dunger Schwendbau und Brandrodung betrieben 28 Zusatzlich zur eigenen Arbeitskraft beschaftigten die Kolonisten Letten als Knechte und Magde Das Angebot in die Kolonistenvertrage fur die freien Hofe einzusteigen lehnten die Letten jedoch ab 29 Nach der Dritten polnischen Teilung 1795 liessen sich Polen die auch als nunmehr russische Staatsangehorige anders als die Letten keine Leibeigenen waren als Arbeitskrafte in der Kolonie nieder 30 Trotz der schwierigen Anfangsbedingungen dauerte es nur eine Generation bis die Kolonie wuchs Das Land wurde knapp obwohl die Kolonisten bis ins 20 Jahrhundert hinein fast nur untereinander heirateten Diese Binnenheiraten waren auch darin begrundet dass die Kolonisten fur Eheschliessungen mit Auswartigen eine Genehmigung aus Riga beantragen mussten 31 Ehen mit lettischen oder polnischen Nachbarn kamen vor waren aber selten 32 Da das Land laut Vertrag weder verkauft und geteilt werden durfte praktizierten die Siedler eine strenge Primogenitur Jungere Sohne die nicht als Erbe in den Pachtvertrag eintreten konnten verliessen schon bald die Kolonie um sich woanders in Livland Arbeit zu suchen Das wurde mit der Flucht aus der Leibeigenschaft gleichgesetzt und entsprechend bestraft Am 21 September 1798 verfugte daher das Generalgouverment in Riga dass sich alle Hirschenhofer in die Kolonie zuruckzubegeben hatten Dort bekamen jungere Sohne denen eine Hofubernahme unmoglich war Passe die es ihnen ermoglichten in Riga oder an anderen Orten nach Arbeit zu suchen 33 Dafur mussten sie jahrlich 2 5 Taler an die Krone errichten 34 Ihren privilegierten Status als Kolonisten durften sie beibehalten solange sie in der Kolonie eingeschrieben waren Das konnte die Pacht oder den Erwerb von Gasthofen Muhlen oder Glashutten auf dem Gebiet der Kolonie und in deren Umgebung erleichtern Es war aber nicht moglich zusatzlich zu den Privilegien Burgerrechte in den Stadten und damit die Mitgliedschaft bei den deutschen Zunften zu erhalten Die Niederlassung als Handwerksmeister in den deutsch baltisch dominierten Stadten war damit nicht moglich Viele Hirschenhofer liessen sich daher nach ihrer Ausbildung wieder in der Kolonie nieder Andere zogen in lettische und russische Stadte und integrierten sich dort in das deutsch baltische Burgertum mussten dafur aber ihren privilegierten Status als Kolonisten aufgeben Auch als Handwerker in Riga behielten die ehemaligen Hirschenhofer jedoch oft uber Generationen die Bindung an die Kolonie 35 Entgegen dem im Vertrag von 1766 enthaltenen Versprechen sich selbst verwalten zu durfen wurde die Kolonie Hirschenhof lange von der Tutel Kanzlei eingesetzten Aufsehern und den benachbarten deutsch baltischen Gutsherren betreut beziehungsweise uberwacht Hirschenhof im 19 Jahrhundert Bearbeiten Trotz der schlechten Anfangsbedingungen nahm die Bevolkerung schnell zu Bei der ersten offiziellen Volkszahlung 1816 lebten 1321 deutsche Siedler in der Kolonie einheimische Arbeitskrafte nicht mitgezahlt 18 Nachdem die lettischen Bauern 1819 aus der Leibeigenschaft entlassen worden waren versuchten die Hirschenhofer ihr im Vertrag von 1766 festgeschriebenes Recht zur Selbstverwaltung 11 durchzusetzen doch erst 1830 gelang die Installation einer Schulzenverwaltung 34 Es wurde ein Gemeindehaus im Zentrum der Kolonie errichtet in dem die monatlichen Versammlungen der Erbpachter und der Haushaltsvorstande der Handwerkerfamilien stattfanden Die gewahlten Schulzen wurden vor dem Pastor in Linden vereidigt was allerdings nur bedingt eine Befreiung vom deutsch baltischen Adel war da die Gutsherren im Kirchspiel uber den Pastor und die Kirchspielsangelegenheiten bestimmen konnten Um das Gemeindehaus entwickelte sich ein Dorfzentrum Zwischen 1828 und 1838 stieg die Einwohnerzahl von 1664 auf 1910 18 Auch wenn in dieser Zeit Obstgarten angelegt wurden entsprachen die landwirtschaftlichen Ertrage nicht den Erwartungen Die deutschbaltische Wochenzeitung Das Inland erklarte 1838 die von Kaiserin Katharina II geplante Kultivierung des Landes als Misserfolg Die Kolonisten hatten es nicht geschafft durch zweckmassigere Methode des Ackerbaus und der Landwirthschaft uberhaupt ein Vorbild der Letten zu sein 36 nbsp Hirschenhof im Kolonialatlas von Paul Langhans 1897Bis 1858 konnten die Hischenhofer ihre steuerlichen Privilegien verteidigen Durch Umstellung auf Kartoffelanbau und Vieh und Pferdezucht waren die Ertrage gestiegen Die bewirtschafteten Flachen hatten sich seit 1767 verachtfacht auch durch die Integration vorher unabhangiger lettischer Hofe in die Kolonie Da die einzelnen Bauernstellen aufgrund des vorgeschriebenen Anerbenrechts nach dem nur ein Kind das gesamte Land erbte ihre ursprungliche Grosse behalten hatten waren die Kolonisten trotz weit hoherem Bevolkerungswachstum deutlich wohlhabender als die benachbarten lettischen Bauern bei denen wiederholte Erbteilungen zu Uberbevolkerung und Verarmung fuhrte 37 Anderweitige Leute und Nationale schlossen sich daher gerne der Gemeinde an Bei der Volkszahlung 1860 gaben von den 2511 in Hirschenhof lebenden Menschen 103 an dass sie Letten waren Gleichzeitig lebten etwa 800 Kolonisten mit Passen ausserhalb der Kolonie 38 Der Okonom A von Hagemeister kritisierte jedoch die nach wie vor zu wenig fortschrittliche Landwirtschaft 39 die er grosstenteils auf die zu geringe Unterstutzung der Neusiedler in der Anfangszeit zuruckfuhrte Mit fast 3000 Einwohnern wurde 1867 die Hochstzahl der Bewohner erreicht Ab diesem Jahr konnten die bisherigen Erbpachter ihr Land kaufen und Privateigentumer werden Die Kolonie Hirschenhof wurde zu einer eigenen Gemeinde jedoch mit dem Sonderstatus einer kolonija pagast einer Koloniegemeinde der einige der bisherigen Privilegien wie eine eigene Verwaltung weiter garantierte Die auf hundert Jahre begrenzte Befreiung von der Wehrpflicht lief 1874 aus Mit dem Ubergang des Landes in den Privatbesitz fiel auch das Verbot das Erbe zu teilen oder zu verkaufen fort In der Folgezeit wurden manche Grundstucke wiederholt geteilt und andere zu grosseren Einheiten zusammengelegt Teilweise bearbeiteten die Besitzer das Land auch nicht mehr selbst sondern verpachteten es an andere Hirschenhofer oder auch an Einheimische Damit entwickelten sich die Besitzverhaltnisse auseinander 40 Obwohl fur die Hirschenhofer nunmehr Freizugigkeit bestand blieben viele in der ehemaligen Kolonie eingeschrieben 41 Hirschenhof im 20 Jahrhundert Bearbeiten Vorkriegszeit Bearbeiten Um 1900 gab es in Hirschenhof 108 Bauern und 84 Handwerkerstellen Ein landwirtschaftlicher Verein zur gemeinschaftlichen Nutzung von Landmaschinen und zur Erleichterung des Absatzes der Erzeugnisse wurde 1903 gegrundet Die Russische Revolution 1905 liess die Kolonie anders als den deutsch baltischen Adel weitgehend unberuhrt 42 Im Jahr 1906 wurde die Schulzenverwaltung durch die russische Gemeindeverwaltung abgelost 43 Nach der Revolution 1905 suchte die Livlandische Ritterschaft die sich durch die fortschreitende Russifizierung bedroht sah erstmals eine engere Verbindung zu den Hirschenhofer Kolonisten die sie bis dahin wegen ihres gesellschaftlich niedrigeren Standes verachtet hatte und finanzierte den Bau der deutschen Schule im Ortszentrum 44 Hirschenhof im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Im Ersten Weltkrieg befahl die russische Regierung die Evakuierung aller deutschen Siedler aus dem Gouvernement Livland obwohl viele Familien Soldaten im russischen Heer stellten Daraufhin wurden 1916 die meisten Hirschenhofer teilweise mit Gewalt deportiert und in die Verbannung nach Sibirien geschickt Das betraf nicht nur die in der ehemaligen Kolonie Lebenden sondern auch alle die dort zwar eingeschrieben waren aber teilweise uber Generationen keine Verbindung mehr dorthin hatten 41 Die Gemeinde wurde aufgelost Durch die Deportation wurde die historisch gewachsene Loyalitat der Hirschenhofer zu Russland schwer belastet 45 Die Hofe wurden an vor den deutschen Truppen aus Kurland gefluchtete Bauern ubergeben Nach der deutschen Besetzung des Baltikums 1918 durften die deportierten Deutschstammigen zuruckkehren Die Hirschenhofer erhielten ihre Hofe zuruck und eine Unterstutzung fur den Neuanfang durch die deutsche Heeresverwaltung 20 Die Schulen wurden neu gegrundet und die Kirchengemeinde bekam eine eigene von der lettischen Gemeinde getrennte deutsche Pfarrstelle deren Inhaber seit 1934 in einem vom Gustav Adolf Werk finanzierten Pfarrhaus mit einer kleinen Kapelle im Dorf lebte 46 Die Kirche in Linden nutzten die Hirschenhofer weiterhin gemeinsam bzw abwechselnd mit der lettischen Gemeinde 47 Hirschenhof im unabhangigen Lettland Bearbeiten Den Lettischen Unabhangigkeitskrieg 1918 19 unterstutzten auch Hirschenhofer Kolonisten in der Baltischen Landeswehr Mit Robert Erhardt der 1907 1912 schon Mitglied der russischen Duma gewesen war wurde ein Nachkomme der ersten Kolonisten Finanzminister der zweiten und dritten provisorischen lettischen Regierung Da die Hirschenhofer Eigentumer ihres Landes und nicht Pachter deutsch baltischer Grossgrundbesitzer waren blieb Hirschenhof von der lettischen Landreform unberuhrt Der Sonderstatus als kolonija pagast Kolonie Gemeinde wurde aber 1925 aufgehoben Als Minderheit hatten die Hirschenhofer als lettlandische Burger deutscher Nationalitat das Recht auf Selbstverwaltung und Schulunterricht in der Familiensprache wobei die lettische Sprache ab der zweiten Klasse Pflicht war 48 In den folgenden Jahren nahm der Anteil der Deutschen an der Gesamtbevolkerung von Hirschenhof kontinuierlich ab von 91 1926 auf etwa 85 1931 Dennoch blieb Hirschenhof bis zu Umsiedlung der Deutsch Balten 1939 die einzige Gemeinde in Lettland mit deutscher Bevolkerungsmehrheit 49 und durfte auch nach dem Staatsstreich vom 15 Mai 1934 bei dem Lettisch als Staatssprache auch im Alltag durchgesetzt werden sollte weiterhin seine Verwaltungsgeschafte auf Deutsch fuhren Zur Gemeinde gehorten 1931 uber 70 000 Hektar landwirtschaftliche Flache die von 213 Betrieben bewirtschaftet wurde eine gemeinschaftlich betriebene Molkerei und eine Wassermuhle 50 Zur selben Zeit wohnten etwa 2000 Nachkommen der Siedler von 1766 in der Kolonie Weitere rund 8000 Nachkommen der Hirschenhofer lebten in Lettland verteilt und zahlten als Sondergruppe zu den Deutsch Balten 51 Aufgabe der deutsch baltischen Siedlung Bearbeiten Nach 1933 galt die Hirschenhofer Kolonie als Beispiel fur die nationalsozialistisch propagierte Ostsiedlung So war Hirschenhof fur Werner Conze ein Stuck gesicherten deutschen Volksbodens 52 und damit ein Beispiel fur die nationalsozialistische Ideologie der Ausweitung des deutschen Lebensraums nach Osten 53 Gleichzeitig wurde aber unter den Kolonisten fur die Heimkehr ins Reich geworben Auch wenn langst nicht alle Hirschenhofer uberzeugte Nationalsozialisten waren fuhrte doch die Angst vor dem sowjetischen Kommunismus dazu dass sich der Grossteil der Hirschenhofer nach dem Deutsch Sowjetischen Grenz und Freundschaftsvertrag vom 28 September 1939 aus der lettischen Staatsangehorigkeit entlassen liess Die Kolonie wurde innerhalb kurzester Zeit im November 1939 geraumt Insgesamt 1600 Kolonisten reisten aus und liessen 172 Hofe zuruck Etwa vierzig Familien blieben in Hirschenhof Die fruheren Bewohner wurden gemeinsam in den Warthegau umgesiedelt 54 Der immobile Besitz der Auswanderer fiel an den lettischen Staat der die Hofe weiterverkaufte Lettland wurde 1940 als Lettische Sozialistische Sowjetrepublik Teil der Sowjetunion Der bis dahin als Hirschenhof bezeichnete Ort wurde nun Irsi russisch Irshi genannt Bis 1941 wurden die Landereien vor allem an katholische Bauern aus Lettgallen vergeben die sich in den verlassenen Hausern niederliessen und im Ortskern eine Scheune zu einer katholischen Kirche umbauten Im September 1944 brannte die Rote Armee den Dorfkern nieder 55 1945 flohen die fruheren Bewohner der Kolonie aus dem Warthegau in den Westen Die Kirche in Liepkalne wurde nach Auflosung der lutherischen Kirchengemeinde 1959 von der Kolchose als Dungerlager genutzt und verfiel die Orgel und die sonstige Ausstattung gingen verloren 55 Nach der Einrichtung einer Kolchose und einer Sowchose mit zentralisierten Arbeitersiedlungen wurde 1971 die Gemeindestruktur aufgehoben Ab den 1970er Jahren wurden viele der Kolonistenhauser abgerissen andere standen leer und verfielen Das ehemalige Wirtshaus beherbergt die ortliche Grundschule 56 Kultur BearbeitenKirche Bearbeiten nbsp Ruine der lutherischen Kirche Liepkalne 2003 Den Kolonisten war es verboten eine eigene Kirche zu bauen und einen Pastor zu berufen Stattdessen gehorten sie dem lettischen lutherischen Kirchspiel Linden lettisch Liepkalne an 11 dessen Kirche genau zwischen dem Hirschenhof im Suden und Helfreichshof im Norden lag und zu der auch eine lettische Schule gehorte Mitglieder des Kirchspiels waren neben den Kolonisten deutsch baltische Herren der umliegenden Guter deren Verwalter und Arbeiter sowie lettische Bauern die bis 1819 Leibeigene waren Der Pastor hielt am Sonntagvormittag einen lettischen und am Nachmittag einen deutschen Gottesdienst 55 Kirchenbucher wurden getrennt fur die deutschsprachigen und die als Undeutsche bezeichneten lettischen Gemeindeglieder gefuhrt Fur die vergrosserte Gemeinde wurde die 1680 errichtete Holzkapelle durch einen grosseren Holzbau ersetzt 57 Als die Kolonie eine Gemeinde wurde ersetzten die ehemaligen Kolonisten und nunmehrigen Landeigentumer die bisherige Holzkirche in Linden Liepkalne 1867 68 durch eine steinerne Kirche Erst nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Hirschenhof eine eigene deutschsprachige Pfarrstelle deren Inhaber im Dorf wohnte wo auch eine kleine Kapelle errichtet wurde Die Kirche von Liepkalne wurde weiterhin abwechselnd mit der lettischen Gemeinde genutzt Der Hirschenhofer Friedhof befand sich in der Nahe der Kirche Schule Bearbeiten Eine richtige Schule gab es in der Kolonie lange nicht Viele der ersten Siedler waren Analphabeten Die meisten hatten die Vertrage nur mit drei Kreuzen unterzeichnet 58 Einzelne als Schulmeister beauftragte Kolonisten unterrichteten neben ihrem eigentlichen Beruf als Bauern oder Handwerker die Kinder der Nachbarhofe in ihrer eigenen Wohnung im Lesen Ab 1810 gab es eine Schreibschule die 1819 im Zusammenhang mit der Aufhebung der Leibeigenschaft in den Ostseegouvernements die die Landbesitzer zur Einrichtung von Schulen fur die Landbevolkerung verpflichtete ein eigenes Gebaude bekam 59 An dieser russischen Schule wurden jedoch nur zwanzig Kinder in Schreiben Rechnen Religion und Russisch unterrichtet 60 Da es keine deutsche Schule gab waren noch 1860 fast alle Kolonisten Analphabeten 20 Die erste deutsche Schule mit einem eigens dafur gebauten Schulgebaude wurde erst 1884 am sudostlichen Rand der Kolonie gegrundet Die Einrichtung der vierklassigen Elementarschule im westlichen Teil konnte die Gemeinde 1909 gegen die Schulzen durchsetzen 1910 wurde mit Hilfe des Deutschen Vereins in Livland zusammen mit dem deutsch baltischen Adel der Nachbarguter eine zentrale deutsche Schule neben der seit 1810 bestehenden russischen Schule errichtet Diese Schule hatte nach 1918 sieben Klassen und bot auch ein Internat fur die Kinder der entfernter liegenden Hofe an 61 1925 gab es insgesamt vier deutsche Schulen in der Kolonie Sprache Bearbeiten Die Kolonisten lebten verhaltnismassig isoliert In den Augen der haufig schon seit Jahrhunderten als lokale Oberschicht in Lettland ansassigen Deutsch Balten galten sie als ungebildet Als der bauerlichen Schicht zugehorig wurden sie teilweise nicht einmal als Deutsche wahrgenommen 62 Wahrend die Deutsch Balten im Zuge des 17 18 Jahrhunderts vom Mittelniederdeutschen zum Hochdeutschen wechselten behielten die neuangesiedelten zumeist aus der Kurpfalz und Hessen Darmstadt stammenden Bauern ihre Herkunftsdialekte bei Im Hirschendorfer Deutsch wurden einerseits alte Wendungen konserviert und andererseits Vokabular der lettischen Nachbarn aufgenommen 63 Im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts war die Kolonie als Sprachinsel Forschungsobjekt 64 Walther Mitzka stellte 1923 als Herkunftsdialekt besonders Rheinfrankisch heraus Jedoch hatte dieser Dialekt sich unter dem Einfluss der Sprache der gebildeten Deutsch Balten verschliffen und sich mit lettischen und teilweise auch russischen Einflussen zu einer eigenen Mundart gemischt 65 die Mitzka als verdorbenes Hochdeutsch 66 oder veraltetes Baltendeutsch ansah Erinnerung an die Kolonie Hirschenhof BearbeitenVon den meisten Gebauden der Kolonie Hirschenhof sind hochstens Ruinen geblieben Nur der heute Nomali genannte Hof Nr 18 67 ist noch weitgehend im Originalzustand erhalten 68 Er wurde 2013 in die Liste der staatlich geschutzten Kulturdenkmaler aufgenommen 67 Zu dem Gehoft gehort ein durch die im Grundstein eingemeisselte Jahreszahl auf 1892 datiertes Wohnhaus bei dem sich moglicherweise Teile eines alteren Gebaudes aus der Zeit der Koloniegrundung erhalten haben Es handelt sich um ein Holzblockhaus auf einem Steinmauerwerkfundament dessen Satteldach mit Holzspanen gedeckt ist Haupt und Stirnfassade sind mit senkrechten Brettern verkleidet die Hoffassade ist unverkleidet Die ursprunglichen holzernen Fensterrahmen aus dem spaten 19 und fruhen 20 Jahrhundert sind erhalten geblieben In allen Raumen befinden sich Balkendecken und Dielenboden Die ursprungliche Anordnung der Raume und der grosste Teil der Einrichtung und Haushaltsgegenstande sind erhalten geblieben Zum Gehoft gehoren eine unterkellerte Scheune vom Ende des 19 Jahrhunderts sowie weitere aus Holz errichtete Nebengebaude Auf dem aufgelassenen deutschen Friedhof waren beim Zerfall der Sowjetunion 1989 noch 138 Grabsteine erhalten 69 auf denen die Namen von 176 Personen standen Seit 1992 steht ein Gedenkstein fur die deutsche Kolonie Hirschenhof vor dem einstigen Gemeindehaus 13 Um die Geschichte der Kolonie Hirschenhof kummert sich der Verein Hirsenhofas mantojums Das Erbe von Hirschenhof der 2020 nach Artis Pabriks kulturhistorischem Essay Auf der Suche nach Hirschenhof von 2018 den zweisprachigen Bildband Hirschenhof Irsi pagatnes pedas Hirschenhof Irsi das Gestern im Heute von Undine Pabriks Bollow und Artis Pabriks herausgab 70 Im ehemaligen Gemeindehaus 71 und in der Schule gibt es Ausstellungen Personlichkeiten BearbeitenBekannte Nachkommen der Hirschenhofer Siedler von 1766 69 sind 20 Robert Erhardt 1874 in Riga war Altester der Grossen Gilde und Dumaabgeordneter in Riga und 1919 20 Finanzminister der neuen lettischen Republik Er stammte von Johan Georg Erhardt ab der 1760 vom Odenwald nach Jutland gezogen war und 1766 zusammen mit seiner Frau die er dort geheiratet hatte und zwei Kleinkindern nach Hirschenhof kam 17 Sein Vater Johann Jacob 1847 hatte als jungerer Sohn Hirschenhof nach 1867 verlassen und war in Riga zum Direktor einer Versicherung aufgestiegen Der Komiker Heinz Erhardt war ein Neffe von Robert Erhard 72 Der Mathematiker Rudolf Gangnus 1883 1949 stammte aus einer grossen Familie die uber Jutland nach Hirschenhof gelangt war und im Laufe der Zeit mehrere Erben ubernommen hatte Als Nachfahre eines jungeren Sohn ohne Erbpachtstelle betrieb sein Vater eine Glasblaserei westlich von Riga Gangnus studierte in Moskau schloss sich dort der Revolution an und machte Karriere im Bildungswesen 1938 1943 befand er sich als Konterrevolutionar im Gulag Otto Juljewitsch Schmidt 1891 1956 gehorte ebenfalls zu den Nachkommen der ehemaligen jutischen Siedler Sein Vater Julius Friedrich Schmidt heiratete eine Lettin und zog von Hirschenhof ins heutige Belarus und spater nach Kiew Als Arktisforscher war Schmidt Leiter des Geophysikalischen Instituts an der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften Daneben befasste er sich mit Mathematik und Psychoanalyse Der lettische Politiker Artis Pabriks 1966 73 Literatur BearbeitenDie deutsche Ackerbau Colonie zu Hirschenhof in Livland Teil 1 In Das Inland Nr 5 Tartu 2 Februar 1838 S 65 70 Digitalisat Die deutsche Ackerbau Colonie zu Hirschenhof in Livland Teil 2 In Das Inland Nr 6 Tartu 2 Februar 1838 S 81 84 Digitalisat A von Hagemeister Die Deutsche Colonie zu Hirschenhof und Helfreichshof Teil 1 In Das Inland Nr 28 Tartu 23 Juli 1860 Sp 521 529 Digitalisat A von Hagemeister Die Deutsche Colonie zu Hirschenhof und Helfreichshof Teil 2 In Das Inland Nr 29 Tartu 30 Juli 1860 Sp 537 544 Digitalisat Walther Mitzka Hirschenhof Zur Sprache der deutschen Bauern in Livland In Zeitschrift fur Deutsche Mundarten Band 18 1923 S 53 87 JSTOR 40498165 Werner Conze Hirschenhof die Geschichte einer deutschen Sprachinsel in Livland Um ein Nachwort von Eduard Neander erweitert 2 Auflage Hirschhendt Hannover 1963 Hans Feldmann Heinz von zur Muhlen Hrsg Lettland Sudlivland und Kurland Baltisches historisches Ortslexikon Band 2 Bohlau Verlag Koln Wien 1990 ISBN 3 412 06889 6 S 219 Gustav Gangnus Hirschenhof in Livland in seiner Grundungsphase in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Ostforschung Band 43 1994 S 496 516 zfo online de Gustav Gangnus Die Hirschenhofer In Wilfried Schlau Hrsg Sozialgeschichte der baltischen Deutschen Mare Balticum Koln 1997 ISBN 3 929081 21 0 S 185 210 Art Irsu pagasts In Astrida Iltnere Red Latvijas pagasti Latvijas pagasti novadi pilsetu un novadu lauku teritorijas Enciklopedija Band 1 A L Preses Nams Riga 2001 ISBN 9984 00 412 0 S 365 367 Gustav Gangnus Vom Elsass hinaus in die Welt Stammtafeln und Geschichte Gangnus auch Gagnus Gagnuss Gagnuss Gangnuss Gangnuss Gangus Gangnuss Gannus u a Hrsg Deutsch Baltische Genealogische Gesellschaft Baltische Ahnen und Stammtafeln Sonderheft 28 2003 ISSN 0721 202X Gustav Gangnus Grunderfamilien und Ersteinwanderer der Kolonie Hirschenhof in Livland In Baltische Ahnen und Stammtafeln Band 52 De Gruyter 2010 ISSN 0408 2915 S 115 136 Karina Kulbach Fricke Familienbuch der Hirschenhofer fur das 18 und 19 Jahrhundert In Deutsch Baltische Genealogische Gesellschaft Hrsg DBGG Genealogen Echo Heft 13 2012 S 19 20 Digitalisat Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 ISBN 978 9934 19566 2 Artis Pabriks und Undine Pabriks Bollow Hirschenhof Irsi pagatnes pedas Hirschenhof Irsi das Gestern im Heute Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2020 ISBN 978 9934 23130 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Irsi parish Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gustav Gangnus Daheim bei Heinz Erhardt In Das Ostpreussenblatt vom 30 Juni 2001 Folge 26 S 6 Kolonie Hirschenhof 1766 1939 Interaktive Karte mit den Hofgrenzen Hofnummern und Wirten nach Conzes Skizzen von 1934 Joachim Bredull Bremen Jutta Rzadkowski Livland Hirschenhof und Helfreichshof In deutsche kolonisten de 20 Oktober 2016 abgerufen am 13 Februar 2022 Bilder der Kirchenruine Abgerufen am 1 Juni 2022 lettisch Guna Sevkina Irsu muiza vesturiskajas kartes Herrenhaus Hirschenhof auf alten Karten In historia lv 22 Juni 2022 abgerufen am 12 Oktober 2023 lettisch Anmerkungen Bearbeiten Hans Feldmann Heinz von zur Muhlen Hrsg Baltisches historisches Ortslexikon Teil 2 Lettland Sudlivland und Kurland Bohlau Koln 1990 S 219 Friherrl atten Cronhjort In Svenska Adelns Attar Taflor Abrahamsson Granfelt Band 1 S 419 schwedisch google de abgerufen am 2 Juni 2022 Historischer und soziokultureller Hintergrund In Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs Vom Mittelalter bis zur Gegenwart De Gruyter Berlin Boston 2011 S 1 136 hier S 6 Gustav Gangnus Hirschenhof in Livland in seiner Grundungsphase in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Ostforschung Band 43 1994 S 496 516 hier S 506 508 Gustav Gangnus Hirschenhof in Livland in seiner Grundungsphase in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Ostforschung Band 43 1994 S 496 516 hier S 498 Zu Moritz und dem danischen Moorkolonisierungsprojekt siehe Vivian Specht Legationsrat und Seelenverkaufer Johann Friedrich Moritz 1716 1771 und die Anfange der Moor und Heidekolonisation auf der jutischen Halbinsel In Rundbrief des Arbeitskreises zur Wirtschafts und Sozialgeschichte Schleswig Holsteins Band 131 2022 S 38 41 arbeitskreis geschichte de PDF abgerufen am 5 Mai 2023 Gustav Gangnus Hirschenhof in Livland in seiner Grundungsphase in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Ostforschung Band 43 1994 S 496 516 hier S 499 502 a b Gerhard Lang Kolonisten aus Jutland in Hirschenhof 2007 abgerufen am 14 Februar 2022 A von Hagemeister Die Deutsche Colonie zu Hirschenhof und Helfreichshof Teil 1 In Das Inland Nr 28 Tartu 23 Juli 1860 Sp 521 529 hier Sp 527 Ein erster Aufruf zur Einwanderung war 1762 ohne Resonanz geblieben da er mit keinerlei Garantien und Privilegien verbunden gewesen war Dazu siehe das Einladungsmanifest vom 22 Juli 1763 Katharinas 2 Einladungsmanifest In Deutsche in Russland Abgerufen am 2 Januar 2024 a b c d e Contract vom 11 Novbr 1766 Riga In deutsche kolonisten de Abgerufen am 1 Juni 2022 Moorkolonisation in Danemark In deutsche kolonisten de Abgerufen am 1 Juni 2022 a b Alexander Welscher Hirschenhof Deutsche Kolonie in Lettland Goetheinstitut abgerufen am 13 Februar 2022 Gustav Gangnus Hirschenhof in Livland in seiner Grundungsphase in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Ostforschung Band 43 1994 S 496 516 hier S 504 Gustav Gangnus Hirschenhof in Livland in seiner Grundungsphase in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts In Zeitschrift fur Ostforschung Band 43 1994 S 496 516 hier S 505 Eingekommene Schiffe Den 24ten Septemb Nr 578 In Rigische Anzeigen 44 Latvijas Nacionala digitala biblioteka 30 Oktober 1766 S 316 abgerufen am 15 Marz 2022 a b Kolonisten Hirschenhof 1766 In deutsche kolonisten de Abgerufen am 29 April 2023 a b c Die deutsche Ackerbau Colonie zu Hirschenhof in Livland Teil 1 In Das Inland Nr 5 Tartu 2 Februar 1838 Sp 65 70 hier Sp 67 68 A von Hagemeister Die Deutsche Colonie zu Hirschenhof und Helfreichshof Teil 1 In Das Inland Nr 28 Tartu 23 Juli 1860 Sp 521 529 hier S 525 a b c d Livland Hirschenhof und Helfreichshof In deutsche kolonisten de Abgerufen am 13 Februar 2022 Werner Conze Hirschenhof die Geschichte einer deutschen Sprachinsel in Livland S 141 Rahvusarhiiv SAAGA EAA 1230 2 2 Vaivara kogudus Kirikuraamatud ja nimistud Sunni abielu surmameetrika ja andmed koguduse tegevuse kohta 1764 1799 S 22 25 29 32 36 Gutshofe Estlands Kirchspiel Vaivara Waiwara Rahvusarhiiv SAAGA EAA 1230 1 45 Toimik Siivertsi moisa omaniku Carl Sieversi ja Vaivara kiriku vahel toimunud maade vahetamise kohta 15 12 1767 11 06 1776 S 2 Rahvusarhiiv SAAGA EAA 1262 2 2 Puhja kogudus Kirikuraamatud ja nimistud Sunni abielu surmameetrika ja andmed koguduse tegevuse kohta 1751 1795 S 84 Gutshofe Estlands Kirchspiel Puhja Kawelecht GDZ SUB Gottingen Maximilian Gritzner Der Adel der Russ Ostseeprovinzen II Abth Der Nichtimmatrikulierte Adel Hrsg Bauer amp Raspe Nurnberg 1901 S 186 166 Riedt A von Hagemeister Die Deutsche Colonie zu Hirschenhof und Helfreichshof Teil 1 In Das Inland Nr 28 Tartu 23 Juli 1860 Sp 521 529 hier S 526 Gustav Gangnus Hirschenhof in Livland in seiner Grundungsphase in der zweiten Halfte des 18 Jahrhundert S 513 f Gustav Gangnus Daheim bei Heinz Erhardt In Das Ostpreussenblatt 30 Juni 2001 S 6 preussische allgemeine de PDF Gustav Gangnus Hirschenhof in Livland in seiner Grundungsphase in der zweiten Halfte des 18 Jahrhundert S 511 Jonathan Dewald Lost Worlds The Emergence of French Social History 1815 1970 Penn State University Press 2021 S 191 Konrad Schulz Der deutsche Bauer in Lettland Versuch einer geschichtlichen Darstellung In Baltische Monatsschrift 1929 S 143 157 hier S 144 a b Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 29 Reinhard Wittram Geschichte der Ostseelande Livland Estland Kurland 1180 1918 Umrisse und Querschnitte Munchen Berlin 1945 S 132 Die deutsche Ackerbau Colonie zu Hirschenhof in Livland Teil 1 In Das Inland Nr 5 Tartu 2 Februar 1838 Sp 65 70 hier Sp 69 70 Jonathan Dewald Lost Worlds The Emergence of French Social History 1815 1970 Penn State University Press 2021 S 198 A von Hagemeister Die Deutsche Colonie zu Hirschenhof und Helfreichshof Teil 2 In Das Inland Nr 29 Tartu 30 Juli 1860 Sp 537 544 hier Sp 539 A von Hagemeister Die Deutsche Colonie zu Hirschenhof und Helfreichshof Teil 2 In Das Inland Nr 29 Tartu 30 Juli 1860 Sp 537 544 hier Sp 538 540 Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 24 f a b Die Ansiedlung der Deutschen in Livland Die Hirschenhofer Deutschbalten Abgerufen am 14 Februar 2022 Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 24 f Konrad Schulz Der deutsche Bauer in Lettland Versuch einer geschichtlichen Darstellung In Baltische Monatsschrift 1929 S 143 157 hier S 144 f Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 32 f Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 39 Konrad Schulz Der deutsche Bauer in Lettland Versuch einer geschichtlichen Darstellung In Baltische Monatsschrift 1929 S 143 157 hier S 145 f Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 49 Die lettische Minderheitendeklaration vom 7 Juli 1923 PDF Abgerufen am 17 Februar 2022 Percy Meyer Lettland nach der Volkszahlung 1930 In Osteuropa Band 6 1931 S 469 475 hier S 472 JSTOR 44928403 Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 45 Wilfried Schlau Zur Wanderungs und Sozialgeschichte der baltischen Deutschen In Ders Hrsg Die Deutsch Balten Langen Muller Munchen 1995 ISBN 3 7844 2524 0 S 32 50 hier S 40f Werner Conze Hirschenhof die Geschichte einer deutschen Sprachinsel in Livland Berlin 1934 S 31 Werner Conze Die deutsche Volksinsel Hirschenhof im gesellschaftlichen Aufbau des baltischen Deutschtums In Auslanddeutsche Volksforschung 1937 S 152 163 Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 55 65 a b c Liepkalnes evangeliski luteriska baznica Abgerufen am 1 Mai 2022 lettisch Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 13 und 67 Informationstafel an der Kirche von Liepkalne Abgerufen am 29 April 2023 das rote Feld neben dem Kirchensymbol anklicken Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 21 Vija Daukste Die Bildung als politischer Faktor in der Geschichte Lettlands Die Bauernschul und Bildungspolitik der deutschbaltischen Ritterschaften im 19 Jahrhundert In Imbi Sooman Stefan Donecker Hrsg The Baltic Frontier revisited Power structures and cross cultural interactions in the Baltic Sea Region Wien 2009 ISBN 978 3 9501575 1 2 S 107 120 hier S 110 111 Werner Conze Hirschenhof die Geschichte einer deutschen Sprachinsel in Livland S 123 125 Werner Conze Hirschenhof die Geschichte einer deutschen Sprachinsel in Livland S 126 ff Vgl August Wilhelm Hupel Topographische Nachrichten von Lief und Ehstland Band I Riga 1774 S 174 Ohne auf die verschiedenen Stande zu sehen theilt man des Landes Einwohner in zwo Hauptklassen in Deutsche und Undeutsche Unter den lezten versteht man alle Erbleute oder mit einem Wort die Bauern Wer nicht Bauer ist heisst ein Deutscher wenn er auch kein deutsches Wort sprechen kann Historischer und soziokultureller Hintergrund In Lexikon der deutschsprachigen Literatur des Baltikums und St Petersburgs Vom Mittelalter bis zur Gegenwart De Gruyter Berlin Boston 2011 S 1 136 hier S 129 f Siehe die Aufsatze W Mitzka Hirschenhof In Zeitschrift fur Deutsche Mundarten Band 18 1923 S 53 87 JSTOR 40498165 und Werner Conze Hirschenhof die Geschichte einer deutschen Sprachinsel in Livland Die erste Auflage dieser Schrift erschien 1934 als Conzes Dissertation und wurde 1963 erneut aufgelegt W Mitzka Hirschenhof In Zeitschrift fur Deutsche Mundarten Band 18 1923 S 53 87 S 66 JSTOR 40498165 W Mitzka Hirschenhof In Zeitschrift fur Deutsche Mundarten Band 18 1923 S 53 87 hier S 55 JSTOR 40498165 a b 8947 Irsu muizas vacu kolonijas saimnieciba Nr 18 tagad zemnieku seta Nomali Abgerufen am 27 Oktober 2022 lettisch Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 17 19 und 74 79 Gustav Gangnus Helmut Gangnus Grabinschriften auf dem Friedhof Linden Liepkalne der Kolonie Hirschenhof Irsi bei Kokenhusen Koknese Funde 1988 89 In Deutsch Baltische Genealogische Gesellschaft Hrsg Baltische Ahnen und Stammtafeln BAST 39 Jahrgang 1997 Isabella von Pantzer Koln 1997 ISSN 0408 2915 S 136 141 Hirschenhof Irsi Pagatnes pedas Hirschenhof Irsi Traces of the past Abgerufen am 14 Februar 2022 Das ehemalige Gemeindehaus von Irsi Hirschenhof In visitkoknese lv Abgerufen am 17 Februar 2022 Gustav Gangnus Daheim bei Heinz Erhardt In Das Ostpreussenblatt vom 30 Juni 2001 Folge 26 S 6 Artis Pabriks Auf der Suche nach Hirschenhof Ein kulturhistorisches Essay Hrsg Hirsenhofas mantojums Riga 2018 S 6 nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Oktober 2023 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirschenhof Kolonie amp oldid 240757527