www.wikidata.de-de.nina.az
Das ehrsame Handwerk der Steinmetzen und Maurer im kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg ist seit 1615 schriftlich dokumentiert Fur das Handwerk in Kaisersteinbruch war die Haupthutte in Wiener Neustadt zustandig Die grossen Haupthutten Mitteleuropas waren Koln Strassburg Zurich und Wien Zunftkelch Archivfund war beschadigt wurde restauriertSchweizerhofbrunnen in der Hofburg zu Wien 1552Brunnen im Schloss Neugebaude 1570Der Kaiserstein wurde bereits fur die romische Villa von Konigshof Odes Kloster verwendet Der alteste erhaltene steinerne Brunnen Wiens der Schweizerhofbrunnen der Wiener Hofburg 1552 von Pietro Solari errichtet besteht aus Kaiserstein 1 Hauptartikel Verwendung von Kaiserstein als Baumaterial Hauptartikel Liste von italienisch schweizerischen Personlichkeiten in Kaisersteinbruch Hauptartikel Liste von bohmisch mahrischen Personlichkeiten in Kaisersteinbruch Das ganze Mittelalter hindurch waren die Steinmetzen und Maurer zwei voneinander getrennte Handwerke Eine gemeinsame Vorgangsweise der Wiener Maurer und Steinmetzen fand erst im 17 Jahrhundert statt als sie versuchten sich gegen die italienischen vor allem aus der Gegend von Como stammenden Meister zu wehren die von der Haupthutte als Storer und Pfuscher empfunden wurden 2 In der ungarischen Sprache kommen die Gemeinsamkeiten beider Berufe ihre fruhere Verbundenheit zum Ausdruck komuves Maurer wortwortlich ubersetzt Steinwerker kofarago Steinmetz ubersetzt Steinschnitzer Inhaltsverzeichnis 1 Kaiser Matthias bestatigte am 16 Marz 1617 die Handwerksordnung 2 Bericht fur die niederosterreichischen Herren 1618 3 Kaiser Ferdinand II bestatigte am 11 August 1625 die Handwerksordnung 4 Streit der Haupthutten in Wien und Wiener Neustadt 5 Steinmetzhandwerke des Leithagebirges schliessen sich 1649 in der Kaisersteinbrucher Viertellade zusammen 6 Kaiser Ferdinand III Bestatigung 1650 6 1 Schutzpatrone 7 Schreiben von Abt Michael Schnabel an Palatin Graf Paul Palffy 8 Kaiserlichte Bestatigungen 8 1 Nach dem Turkenkrieg Kaiser Leopold I Bestatigung der eigenstandigen Viertellade 1684 8 2 Kaiser Leopold I Bestatigung der eigenstandigen Viertellade 1690 8 3 Weg einiger kaiserlichen Urkunden 8 4 Zu Wiener Neustadt einverleibte Viertelladen 1700 8 5 Kaiser Karl VI Bestatigung der Viertellade 1714 8 6 Kaiserin Maria Theresias Bestatigung der Handwerksordnung 1747 8 7 Nach 1780 9 Hilfslade des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerks zur Unterstutzung der Witwen 10 Die Viertellade wurde am 7 Juni 1801 dem Wiener Neustadter Handwerk zuruckgegeben 11 Ein eigenstandiges dem Stift Heiligenkreuz unterstehendes Handwerk entstand 12 Auflosung des Kaisersteinbrucher Handwerks 1905 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseKaiser Matthias bestatigte am 16 Marz 1617 die Handwerksordnung Bearbeiten nbsp Dom von Wiener Neustadt nbsp Siegel des KAYSER STEINBRUCH im 17 Jahrhundert ab 1617 3 nbsp Hauptportal von Schloss Ebersdorf 1618 errichtetZum Zeitpunkt der Handwerksordnung des Jahres 1615 die Kaiser Matthias 1617 bestatigte 4 umfasste die Neustadter Zeche ausser der Stadt selbst noch die Handwerksgenossen von Kirchschlag Schottwien Neunkirchen Piesting Leobersdorf Pottenstein Ebenfurth Baden Gumpoldskirchen Modling Petersdorf Rodaun vom kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg von Deutsch und Ungarisch Brodersdorf Purbach Milchdorf Eisenstadt und Odenburg In Baden und in dem kaiserlichen Steinbruch befanden sich auch Zunftladen des Handwerks so genannte Viertelladen fur welche dieselben Bestimmungen galten wie fur die Neustadter 5 6 Einige wesentliche Artikel daraus Wer ein Gebaude gefuhrt hat muss ein Jahr fur dasselbe haften Ein Meister soll nur einen Lehrling haben den der Maurer auf drei der Steinmetz auf funf Jahre aufdingt Dieses Artikels wegen meldeten sich die kaiserlichen Meister in der Neustadt zu Wort Bei einer Handwerkssitzung am 25 Mai 1617 forderten sie weil der Bruch fern von einer Stadt und Flecken liegen tut und ein Lehrjunge weil man ihn taglich zur Holung allerley Victualien auch anderer Sachen gebrauchen muss nichts erfahren oder lernen konnte Jeder Meister 7 daselbst moge zwei Lehrjungen aufdingen Sie erhielten diese Sondergenehmigung die dann Jahre spater von anderen auch verlangt wurde Zu dieser Ordnung kamen Bestimmungen fur die Pallierer und die Gesellen Die Arbeitszeit begann mit Tagesanbruch von Georgi 24 April bis Michael 29 September um 5 Uhr Fruhstuck um 7 Uhr eine halbe Stunde Mittag um 11 Uhr eine Stunde Jause um 3 Uhr eine halbe Stunde Arbeitsschluss am Tagesende Im Winter begann die Arbeit um 6 Uhr Fruhstuck um 8 Uhr Mittag um 12 Uhr keine Jause 8 Das Amt des Obervorstehers der Viertellade der Steinmetz und Maurermeister auch als Viertelmeister bezeichnet wurde jahrlich gewechselt Dazu einige uberlieferte Beispiele Andre Ruffini 1626 Ambrosius Petruzzy 1640 Mathias Lorentisch 1644 Domenicus Petruzzy 1651 Giorgio Regondi 1657 Bericht fur die niederosterreichischen Herren 1618 Bearbeiten nbsp Abt Christoph Schaffer als BauherrIn einem Vertrag von 1609 wurde die Ortsherrlichkeit von Kaisersteinbruch der niederosterreichischen Kammer die Grundherrlichkeit dem Stift Heiligenkreuz zugesprochen Die niederosterreichischen Stande glaubten nun aufgrund der Ortsherrlichkeit der Kammer den Ort als ein osterreichisches Gut besteuern zu mussen Besonders energisch wurde die Einhebung der Weinsteuer des Taz gefordert Sie sandten ihren Diener und Rentmeister Johann Miller in den Steinbruch damit er dessen staatsrechtliche Zugehorigkeit ergrunden solle 9 10 Dieser Bericht zeigt die Anfange dieser Viertellade des Steinmetzhandwerkes auf Bericht des Johann Miller vom 20 Februar 1618 Auszug nicht ein Schuch weit in Osterreich ist dem ungarischen Stuel mit der Jurisdiktion unterworfen Auch der Heiligenkreuzer Abt Christoph Schaffer wurde befragt es steuern ihm Herrn Pralaten die sechs Meister Steinmetzen und ein Bildhauer nicht mehr als jahrlich 15 kr furs Haus denn sie haben keine Hausgrunde und all das Gesinde das sich in dem Steinbruch aufhalt lebt von der Arbeit bei diesen sechs Meistern Ulrich Payos Pietro de Magistris Leonhardt Holzapfl Nicolae di Novo Andre Ruffini und Antonius Bregno Sie sind alle Welsche darunter vier Meister Ihrer Kaiserlichen Majestat Fur den Fall dass Ihre Majestat ihrer bedurftig sind sie schuldig alle anderen Arbeiten beiseite zu legen und Ihrer Majestat Sachen zu befurdern Wie sie anjetzt auf Ebersdorf ein Haupttor fuhren und Herr Vizedom Christoph Strauss die Fuhrleute bezahlen muss es mussen sich die Meister eines guten Trunks befleissigen denn des Handwerks Gesinde sind viele und wie wollen sie sonst das Gesind in dieser Wildnis behalten So wird auch viel Wein getrunken von den Fuhrleuten die die verfertigten Werkstucke abfuhren und ist begrundet durch die Gute des ungarischen Weines und die grosse Bindt ist um ein gutes Seydl grosser als die osterreichische Mass 11 Kaiser Ferdinand II bestatigte am 11 August 1625 die Handwerksordnung Bearbeiten1624 wandten sich die gesamten Meister des Maurer und Steinmetz Handwerkes welscher Nation aus den vier Vierteln Niederosterreichs an Kaiser Ferdinand II mit der Bitte um eine eigene Handwerksordnung Sie schrieben einfach die Anrede Kaysser 12 Die deutschen Handwerker behielten ihre Freiheiten die Italiener unterwarfen sich der vorgeschriebenen Ordnung Die Gesellen sollen mit den Meistern zu Fronleichnam bei Prozessionen mit den Zechfahnen nach romisch katholischem Brauch ausrucken das Sakrament des Altares ehren bei sonstiger Strafe von 10 lb Wachs fur den Gottesdienst Streit der Haupthutten in Wien und Wiener Neustadt BearbeitenIn den Streit der beiden Haupthutten in Wien und Wiener Neustadt um Machtbereiche grosseren Einfluss und viel Geld wurde die Viertellade in Kaisersteinbruch hineingezogen 13 Die Wiener Meister forderten die Kaiserischen Meister auf den Neustadtern den Gehorsam zu verweigern dort nicht zur Fronleichnams Prozession zu erscheinen der Brief endete mit einer klaren Erpressung 28 Mai 1644 solches haben wir Euch zur Nachrichtung erwidern wollen welchem Ihr gehorsamlich nachzukommen werdet wissen damit wir nit andere Mittel fur die Hand zu nehmen verursacht werden 29 Mai 1644 schon tags darauf fordern die Kaiserischen Meister die Neustadter auf den Wienern doch selber Antwort zu geben 14 4 November 1644 Verzeichnis der Kaisersteinbrucher Meister die auch fur die neuen kaiserlichen Freiheiten in Wien erlegen ein Meister 45 kr ein Geselle 15 kr 15 Pietro Maino Maderno erlegt fur ihn und seine 4 Gesellen 1 fl 45 kr Peter Concorz 7 Gesellen 2 fl 30 kr Hieronymus Bregno 1 Geselle Francesco della Torre 1 fl Ambrosius Petruzzy 2 Gesellen 1 fl 15 kr Antonius Purisol 2 Gesellen 1 fl 15 kr15 Marz 1651 Schreiben der Kaiserischen Meister an die Neustadter Zunft 16 den Herrn und Meistern ist zu berichten dass uns abermal vorgekommen dass die Wienerischen Meister unsere ausgelernten Gesellen nicht fur gut neben den ihren arbeiten lassen wollen auch gar nicht zum Handwerk gehen lassen Gott befohlen Steinmetzhandwerke des Leithagebirges schliessen sich 1649 in der Kaisersteinbrucher Viertellade zusammen BearbeitenUm die Ausweitung der kaiserlichen Freiheiten bemuhte sich der nobilitierte Hofbildhauer Pietro Maino Maderno und sein jungerer Mitmeister Ambrosius Regondi bei Graf Otto Felician von Heissenstein Regent der niederosterreichischen Lande 17 Der Wirkungsbereich der Kaisersteinbrucher Viertellade umfasste danach die Marktflecken der Herrschaft Scharfenegg Sommerein Mannersdorf Hof und Au weiters Maria Loretto Winden Jois und Kaisersteinbruch selbst 18 Das bedeutet dass jede Zunfthandlung wie Aufdingung Aufnahme von Lehrlingen Freisprechung zum Gesellen freisprechen usw vor offener Lade in Kaisersteinbruch abgehalten wurde Dieses Freisprechbuch der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch dokumentiert die tatsachliche Bedeutung dieses Handwerks Kaiser Ferdinand III Bestatigung 1650 BearbeitenFerdinand III bestatigte am 13 Dezember 1650 die Handwerksordnung der Steinmetz Zeche Wiener Neustadt und den incorporierten Meistern von Baden dem kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg Himberg Neunkirchen und Deutsch Brodersdorf Ordnung der Palliere und Gesellen ein jeder Pallier und Gesell soll morgens fruhe von Georgi 23 April bis Michaeli 29 September alssbaldt der Tag anbricht sich auf die Arbeit verfugen und bis auf die vollige Nacht dabey verbleiben auch ihren Fleiss nicht sparen sondern des Meisters Nutzen nach ihrem besten Vermogen betrachten Jeder Geselle soll sich Gruss und Geheimnis merken Sein Ehrenzeichen in Obacht halten und nicht um eine Kanne Wein oder Bier an die Wand schmieren Nur dann auf ein Stuck Stein schlagen wenn es Meister oder Polier erlauben Auf der Wanderschaft soll sich ein Geselle gut benehmen und nicht jedem Meister gleich den Gruss uberbringen Er soll auch keinen blauen Montag machen Er soll kein ehrliches Madchen schwangern oder betrugen nbsp Quattuor Coronati Zunftfahne 1650Schutzpatrone Bearbeiten Das von alters her verwendete Wappen auf ihren Zechfahnen darauf die funf heiligen Schutzpatrone Claudius mit einem Massstab Nicostratus 19 mit dem Winkelmass Symphorianus mit dem Zirkel Castorius mit der Gesichtsmass Simplicius mit zwei Steinmeisseln in der rechten und eine Triangel Bleywag in der linken Hand haltend Alle funf sind in altromischer Tracht mit nach vorne gerichtetem Gesicht und grunen Lorbeerkranzen auf dem Haupt nebeneinander stehend vor welchem auf grunem Rasen eine der quer liegende Saule aus rotem Marmor hinter solcher auf drei Staffeln darauf ist ein achteckiges einfaches Kreuz aufgerichtet alles aus weissem Stein gehauen 20 In alten Steinmetzurkunden werden sie seit alters her zitiert So in der Ordnung der Steinmetzen zu Strassburg 1459 Im Namen des Vaters des Suns und des Heiligen Geistes und der wurdigen Mutter Marien und auch ihr seligen Diener der Heiligen Vier gekronten zu ewigem Gedachtnis angesehen Schreiben von Abt Michael Schnabel an Palatin Graf Paul Palffy BearbeitenDer Richter im Steinbruch Ambrosius Regondi hatte den Heiligenkreuzer Abt Michael Schnabel beim Palatin Paul Palffy wegen Abloschung des Kaiseradlers auf dem Kirchturm zur Anzeige gebracht Der Abt rechtfertigt sich am 31 Marz 1653 Diesen Steinmetzen hat das Maul jederzeit nach Osterreich und der kaiserlichen Hofkammer geschmeckt daher sie sich im Kaiser Steinbruch wohnend geschrieben und so genannt werden wollen meine Unterthanen haben ohne mein Vorwissen eine Handwerksordnung aufgerichtet sie halten eigentumliche Zusammenkunfte ab sie stellen Prozessionen an Hauptartikel Kirchweihe im Artikel Kaisersteinbrucher Kirche und Konfrontation bei der Kirchweihe im Artikel Pietro Maino MadernoKaiserlichte Bestatigungen BearbeitenNach dem Turkenkrieg Kaiser Leopold I Bestatigung der eigenstandigen Viertellade 1684 Bearbeiten Am 3 Dezember 1684 wurde festgehalten Es ist jedermann bekannt dass durch den feindlichen Turkischen Einfall das Land Osterreich unter der Enns dermassen verwustet und entvolkert worden dass an der Mannschaft sonderlich der Handwerker Maurern Steinmetzen ein grosser Mangel bei der Stadt Wien und auf dem Lande erscheinen wird 21 Meister und Gesellen sie kommen woher wo sie wollen auf dem Lande befindlichen Zunften ungehindert arbeiten konnen Diese Genehmigung und Verlangerung zu betrachten war als ein Dokument der wieder eingekehrten Normalitat Kaiser Leopold I Bestatigung der eigenstandigen Viertellade 1690 Bearbeiten Am 29 Marz 1689 genehmigte Leopold I dem Handwerk der Steinmetz und Maurermeister in Wiener Neustadt und den incorporierten Viertelladen ihre Handwerksordnung Wie dann auch kein einziger Steinmetz so der Bruderschaft nicht einverleibt kein Schuch ausgearbeiteten Stein in die Stadt oder an den Orth wo die Lade und Bucher liegen nicht geben sollen bis er sich mit besagter Bruderschaft verglichen und eingekauft habe Am 1 Juni 1690 erhielt die Viertellade Kaisersteinbruch eine bestatigte Kopie Dieses Exemplar ist seinem bei der Hauptlade allhier liegenden Original von Wort zu Wort gleichlautend collationiert und mit dem grosseren Insigl verfertigt ausgehandigt worden Actum Hauptlade Neustadt Weg einiger kaiserlichen Urkunden Bearbeiten Frau Ulrike Lahner ubergab 1990 dem Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch mit U1 U2 bezeichnete Blatter A4 Kopien handgeschriebener Texte wie sich herausstellte der Handwerksordnungen von 1650 1684 1690 die ihr der Stadtpfarrer von Bruck an der Leitha ubergeben hatte Auf die Frage Was machen eure Kaisersteinbrucher Urkunden in der Pfarre Bruck an der Leitha ware zu antworten Das nordliche Burgenland war in der NS Zeit ein Teil von Niederosterreich Kaisersteinbruch zwangsweise abgesiedelt und das Stalag XVII A errichtet worden Jahre spater der weitere Weg fuhrte nach Wien die Pfarren hatten durch Kriegsereignisse ungeklarte Dokumente an das Dom und Diozesanarchiv Wien zu ubergeben wo sie im Keller deponiert wurden Der Archivar Johann Weissensteiner war erfolgreich fand die Originale zu den kopierten Blattern Dann wurden diese Kaisersteinbrucher Urkunden in das Niederosterreichische Landesarchiv verbracht Einmal konnten sie betrachtet werden an eine Ruckgabe sei nicht zu denken 22 Zu Wiener Neustadt einverleibte Viertelladen 1700 Bearbeiten Neunkirchen Baden Pottendorf Bruck an der Leitha kaiserlicher Steinbruch Eisenstadt Himberg die samtlich wieder Meister aus der Umgebung unter sich hatten Im Jahre 1709 wurde der Taglohn fur die Steinmetz Maurer und Zimmerergesellen fur den Sommer mit 9 fur den Winter mit 8 Groschen festgesetzt Kaiser Karl VI Bestatigung der Viertellade 1714 Bearbeiten nbsp 1720 errichtete das Steinmetzhandwerk einen Hochaltar in der Kaisersteinbrucher KircheDurch den Ausbruch der ungarischen Rebellion mit dem Beginn des Kuruzzenrummels im Jahr 1703 war es den Meistern und Gesellen aus Kaisersteinbruch aber auch aus den niederosterreichischen Orten nicht mehr moglich an den Zunftversammlungen in Wiener Neustadt teilzunehmen weil Streifen der ungarischen Aufstandischen jeden Reiseverkehr unterbanden Die Zechmeister konnten nach dem Tod Kaiser Leopold I ihre Handwerksordnungen von Kaiser Joseph I 1705 1711 nicht bestatigen lassen denn die Meisterschaft war zerstreut das Gewerbe unterbrochen und in einen notleidenden Zustand Nach dem Frieden von Szatmar 1711 ging der ungarische Unabhangigkeitskrieg zu Ende da brach die Pest aus und wegen der grassierenden Contagionsgefahr war die Verbindung mit Wiener Neustadt weiterhin unterbrochen Die zur Bestreitung der althabenden Handwerksordnung und Freiheit erforderlichen Mittel konnten nicht aufgebracht werden Aus diesem Grund genehmigte Karl VI im Jahr 1714 mit einem Brief die Viertellade der Maurer und Steinmetze in Kaisersteinbruch 23 die der Hauptlade in Wiener Neustadt unterstand Die Zunftordnung umfasst 38 Artikel die Punkte 1 bis 21 betreffen die Ordnung der Meister die Punkte 22 bis 38 die Ordnung der Poliere und Gesellen Wenn ein redlicher Meister von der Bruderschaft an und aufgenommen werden wollte musste er ein Meisterstuck wie es ihm von Meistern und der Bruderschaft anbefohlen und auferlegt fleissig und gerecht machen Wenn er es dann verfertigt hatte und von der ganzen Bruderschaft anerkannt und fur gut gehalten wurde hatte er fur das Meistermahl hochstens 6 bis 10 Gulden rheinisch in die Lade zu geben und alle Quatember 12 Pfennig zu reichen Man durfte keinen Werkmann oder Meister der inner Jahresfrist nicht zum hochwurdigen Sakrament gegangen in die Bruderschaft aufnehmen wie auch denjenigen so nicht die christliche Ordnung hielt oder das Seine mit unordentlichen Spielen verspielte Es durfte kein Werkmann oder Meister von einem Gesellen Geld nehmen damit er ihm etwas lehre was das Steinwerk beruhrte Desgleichen sollte auch kein Polier und Geselle einen anderen um Geld unterweisen wie vorher beschrieben Da aber einer den anderen unterweisen wolle mochten sie es ein Stuck ums andere oder um guter Gesellschaft willen tun Es wurden alle geistlichen und weltlichen Obrigkeiten ermahnt die bei der Wiener Neustadter Zeche inkorporierten Steinmetze und Maurer bei ihren habenden Wappen ruhig verbleiben zu lassen und daran fur sich selbst keine Irrung Eingriffe Hinderungen oder Beschwerungen noch jemand anderen zu tun gestatten nbsp Siegel des KAISER STEINBRUCH 18 JahrhundertKaiserin Maria Theresias Bestatigung der Handwerksordnung 1747 Bearbeiten Wir Maria Theresia von Gottes Gnaden Romische Kaiserin etc 24 25 tun kund mit diesem Brief allermanniglich dass die der Neustadterischen Zunft einverleibten Meister als zur Neustadt Baden in Unserem kaiserlich koniglichen Steinbruch am Leithaberg Eisenstadt Bruck an der Leitha 26 Himberg Neunkirchen und Deutsch Brodersdorf alleruntertanigst gebeten Wir geruhen als jetzt regierende Frau und Erblands Furstin in Osterreich die 1714 bestatigte Handwerksordnung und Freiheit gleichfalls zu erneuern und zu gestatten Artikel 27am heiligen Fronleichnamstag sollen alle dieser Bruderschaft einverleibten Meister und Gesellen bei ihren Zechmeistern zusammenkommen sich zur Kirche begeben das hochwurdigste Altar Sacrament mit ihren Kreuzfahnen in der Prozession ehrbar und erbaulich begleiten Beim nachfolgenden Gottesdienst solle die Zunfttruhe eroffnet und andere Zechmeister erwahlt werden Nach 1780 Bearbeiten Unter der Herrschaft Josephs II sollte eine liberale Ordnung des Wirtschaftslebens durchgesetzt werden Das Selbstverwaltungsrecht des Gewerbes wurde vom aufgeklarten Absolutismus stark beschnitten Nach 1780 wurden unter Joseph II keine Zunftordnungen mehr konfirmiert 27 Hilfslade des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerks zur Unterstutzung der Witwen BearbeitenAm 2 Marz 1800 wurde Steinmetzmeister Augustin Weinkopf begraben der Pfarrverweser Pater Bonifaz Greiner schreibt das hiesige Handwerk der Steinmetze mochte einen Beitrag der Hilfslade hiesiger Steinmetzmeister und Gesellen fur Witwen leisten Wenn ein Steinmetzmeister oder Geselle stirbt so ist zur Hilfe der Witwen zuerst nur fur die Witwen unter hiesigen Steinmetzen eine Hilfslade errichtet und dem Steinmetzmeister Laurenz Pansipp anvertraut worden Alle vom Zechmeister bis letzten Gesellen des Handwerks gibt jahrlich einige Kreuzer zu dieser Hilfslade davon bezahlte mir besagter Laurenz Pansipp die halbe Stolgebuhr den Rest die Witwe denn 4 Gulden ist die Begrabnisgebuhr fur Steinmetzmeister Weitere 30 Kreuzer dem Schullehrer 30 Kr dem Totengraber somit hatte die Weinkopfin 3 Fl aus der Hilfslade zum ersten Mal bekommen und so wird dieses auch fernerhin beobachtet werden Das Steinmetzhandwerk erscheint bei solchen Begrabnissen vor der Kirche mit ihren Standarten und geht ordentlich zu dem Leichenhause mithin und begleitet es so mit brennenden Wachskerzen zur Grabstatt Die Viertellade wurde am 7 Juni 1801 dem Wiener Neustadter Handwerk zuruckgegeben BearbeitenDas Kaisersteinbrucher Handwerk gehorte ab 1618 zu Wiener Neustadt als Zentrum samtlicher Zunftaktivitaten Die von Neustadt gehabte Viertellade 4 tl laad wurde zuruckgegeben Eintragung im Freisprechbuch der Steinmetzen und Maurer in Steinbruch vom 7 Juni 1801 28 Die vier Marktflecken namlich Sommerein Mannersdorf Hof und Auer Steinmetz und Maurermeister haben sich lauth Regierungsbefehl von hier nach Bruck einverleiben mussen Die seit 1649 hier beim ehrsamen Handwerk einverleibt gewesen sind Nichts dauert ewig Beispiele10 Juni 1792 Maria Loretto Ist von einem ehrsamen Handwerk der Steinmetzen und Maurer hier in Kaisersteinbruch Stefan Binder von Stotzing dessen Eltern Stefan Binder sel Margaretha Binderin noch am Leben zu einem Steinmetzgesellen offentlich freigesprochen worden und hat seine 5 Lehrjahre beim Lehrmeister Georg Holler Steinmetzmeister in Loretto der Hauptburge Friedrich Franz der Nebenburge Johann Koch beide Steinmetzgesellen in Loretto erlegt seine Gebuhr in die Lade mit 1 fl 7 Juni 1795 Sommerein Ist von einem Handwerk der Steinmetzen und Maurer allhier in Kaisersteinbruch offentlich freigesprochen worden Mathias Hillebrandt dessen Vater Johannes Hillebrandt Fischer in Sommerein Ehefrau Anna Maria der 3 Lehrjahre bei seinem Meister Lorenz Stadler Maurermeister in Sommerein vollig ausgelernt Hauptburge war Georg Schlegl der Nebenburge Leopold Stadler beide Maurergesellen in Sommerein erlegt seine Gebuhr in die Lade mit 1 fl 7 Juni 1795 Mannersdorf Ist von einem ehrsamen Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch offentlich freigesprochen worden Joseph Lichtenecker welcher seine 5 Lehrjahr beim Vater Thomas Lichtenecker Steinmetzmeister in Mannersdorf vollig ausgelernet hat Der Hauptburge war Mathias Schuss Steinmetzmeister in Mannersdorf der Nebenburge Lorenz Stadler Maurermeister in Sommerein erlegt seine Gebuhr in die Lade mit 1 fl 10 Juni 1798 Kaisersteinbruch Hat Meister Michael Gehmacher vor einem ganzen ehrsamen Handwerk der Steinmetzen und Maurer allhier in Kaisersteinbruch seinen Jung namens Michael Schreyer vor offener Lade zu einem Steinmetzen freigesprochen dessen Eltern sind Adam Schreyer Dreissigst Aufseher und Ehefrau Elisabeth Hauptburge war Martin Madle Steinmetzmeister allhier Nebenburge Jakob Hasenohrl Steinmetzgeselle allhier erlegt seine Gebuhr in die Lade mit 1 fl Ein eigenstandiges dem Stift Heiligenkreuz unterstehendes Handwerk entstand Bearbeiten nbsp Siegel der ehrsamen Steinmetzen und Maurer im HEILIGENKREUZER STEINBRUCH 1801 nbsp Siegel der ehrsamen Steinmetzen und Maurer im HEILIGENKREUZER STEINBRUCH 1801 mit den Quattuor CoronatiDie von Neustadt gehabte Viertellade 4 tl laad wurde zuruckgegeben und von heute an unsere selbstandige Handwerkslade unter unserer gnadigen Herrschaft Schutz Konigshof heute zum erstenmale Handwerk gehalten Steinmetzmeister Karl Gehmacher1801 endete die Bezeichnung Kaisersteinbruch bis 1804 ist Heiligenkreuzer Steinbruch zu lesen ab dann Steinbruch Beispiel 3 Juni 1804 Heiligenkreuzer SteinbruchHat Herr Zechmeister Michael Gehmacher Steinmetzmeister allhier seinen Sohn Michael zu einem Steinmetzgesellen offentlich freigesprochen der hat 5 Lehrjahre vollig ausgelernet dessen Burgen Karl Gehmacher Steinmetzmeister allhier und Martin Madle junior sind ihrer Burgschaft entledigt hat seine Gebuhr in die Lade erlegt mit 1 fl Auflosung des Kaisersteinbrucher Handwerks 1905 BearbeitenAm 16 Juni 1905 loste sich die Innung des Steinmetzhandwerkes in Kaisersteinbruch auf Die Innung verfugte uber einen Fonds von 244 Kronen und 82 Heller zu religiosen zu Luxus und auch zu dem Zwecke wenn ein Steinmetz der in diesem Protokoll eingetragen ist fur das 50 Jubilaum seiner Freisprechung 20 Kronen erhalt Weblinks BearbeitenHelmuth Furch 1992 2015 Elias Huegel Hofsteinmetz mit dem Bild Apotheose des Elias Hugel 1995 Kaisersteinbrucher Kirche Festschrift 1995 Grafl Harrachsches Archiv und der Kaiser Steinbruch 2002 Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1 2004 Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 2Einzelnachweise Bearbeiten kaiserstein Fotos Flickr com Johanna M Nemeth Entwicklung der Zunft der Bau und Maurermeister in Wien 1683 1800 Dissertation Universitat Wien 1982 Museum Mosonmagyarovar Siegel des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes Stadtarchiv Wiener Neustadt Denen burgerlichen Steinmetz und Maurer in der Neustadt Zechbuch angefangen anno 1617 Josef Mayer Geschichte von Wiener Neustadt 4 Bande 1924 1928 Helmuth Furch Denen Meistern eines ehrsamen Handwerks der Steinmetzen und Maurer im kaisl Steinbruch am Leithaberg In Mitteilungen des Museums und Kulturvereines Kaisersteinbruch Teil 1 Nr 29 Oktober 1993 ISBN 978 3 9504555 3 3 S 18 25 Stadtarchiv Wiener Neustadt Beschreibung der ehrsamen Meister der beiden loblichen Handwerke der Steinmetzen und Maurer Namen welche sich in die von der Rom Kaysl Majestat befreiten Handwerksordnung und allhiesigen Neustatterischen Zech incorporiert haben Angefangen anno 1617 Josef Mayer Geschichte von Wiener Neustadt 3 Band S 414 Harald Prickler Bgl Hbl 1961 Helmuth Furch 400 Jahre Kaisersteinbruch 1590 1990 Festschrift Bericht des Johann Miller 1618 Kaisersteinbruch 1990 ISBN 978 3 9504555 1 9 S 22 f Niederosterreichisches Landesarchiv Standische Akten B 9 24 Kaiser Ferdinand II In Helmuth Furch Historisches Lexikon Kaisersteinbruch 2 Band I Z Kaisersteinbruch 2004 ISBN 978 3 9504555 8 8 S 270 f Helmuth Furch Denen Meistern eines ehrsamen Handwerks der Steinmetzen und Maurer im kaisl Steinbruch am Leithaberg In Mitteilungen des Museums und Kulturvereines Kaisersteinbruch Teil 2 Nr 30 Janner 1994 S 21 29 Stadtarchiv Wiener Neustadt Steinmetzakten H 111 Wiener Stadt und Landesarchiv Steinmetzakten A 61 22 Stadtarchiv Wiener Neustadt Steinmetzakten CVIN 10 14 Stadtarchiv Wiener Neustadt H 109 1 Schreiben des Ortsrichters Andre Ruffini am 11 Mai 1644 an die Neustadter Meister Landesarchiv Burgenland Zunftakten Freisprechbuch der Steinmetzen und Maurer in Steinbruch A VI 1l Fasc 1 2 Am Buchdeckel mit ab 1764 beschrieben tatsachlich ab 1791 Heiligenlexikon Nicostratus Auszuge eines Dokumentes aus dem Archiv Mosonmagyarovar Codex Austriacus 12 Februar 1684 Leopoldus Dieser Sachverhalt kann von Frau Ulrike Lahner Kaisersteinbruch dem Leiter des Museums Helmuth Furch und dem damaligen Burgermeister von Bruck an der Leitha Herr Berger bestatigt werden Hans Kietaibl Die Bruderschaft der Maurer und Steinmetze in Kaisersteinbruch In Helmuth Furch Elias Hugel Hofsteinmetzmeister Kaisersteinbruch 1992 ISBN 978 3 9504555 2 6 S 18 22 Archiv Mosonmagyarovar Dokument der Handwerksordnung 1747 von Maria Theresia Helmuth Furch Handwerksordnung 1764 In Mitteilungen des Museums und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr 9 Juni 1991 S 8f Stadtarchiv Bruck an der Leitha Protokoll und Meisterbuch eines ehrsamen Handwerks der Steinmetz und Maurer Viertellade Bruck an der Leitha anno 1749 Roman Sandgruber Institut fur Wirtschafts und Sozialgeschichte der Universitat Wien Das historische Gewerbe Satzung und Leben der Zunfte Age d Homme Karolinger Verlag Wien 1980 S 84 Landesarchiv Burgenland Zunftakten Freisprechbuch der Steinmetzen und Maurer in Steinbruch A VI 1l Fasc 1 2 Am Buchdeckel mit ab 1764 beschrieben tatsachlich ab 1791 47 988227 16 701794 Koordinaten 47 59 17 6 N 16 42 6 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch amp oldid 237460310