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Bozen schweizerdeutsch ˈboːtse 1 ist ein Dorf im Schweizer Kanton Aargau Es liegt an der Westseite des Bozberg im oberen Fricktal Bis zum 31 Dezember 2021 bildete Bozen eine eigenstandige Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg seither ist es eines von vier Dorfern in der neu entstandenen Gemeinde Boztal im Bezirk Laufenburg BozenWappen von BozenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk LaufenburgEinwohnergemeinde Boztali2Postleitzahl 5076fruhere BFS Nr 4094Koordinaten 648633 260652 47 49483 8 08401 405 Koordinaten 47 29 41 N 8 5 2 O CH1903 648633 260652Hohe 405 m u M Flache 3 96 km Einwohner 815 31 Dezember 2021 Einwohnerdichte 206 Einw pro km Website www boeztal chBlick auf Bozen Blick auf BozenKarteBozen Schweiz wwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2022 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf liegt westlich des Bozbergpasses am Oberlauf der Sissle und ist von sanft ansteigenden Hugeln des Tafeljuras umgeben Es sind dies der Schemel im Norden 615 m u M der Hessenberg im Nordosten 507 m u M und der Muliberg im Sudwesten 473 m u M Ein kurzes Seitental fuhrt nordostwarts in Richtung Elfingen An den Sudhangen des Schemels und Hessenbergs befinden sich mehrere Rebberge 2 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 396 Hektaren davon sind 89 Hektaren mit Wald bedeckt und 50 Hektaren uberbaut 3 Der hochste Punkt ist der Gipfel des Schemels auf 615 Metern der tiefste liegt auf 397 Metern an der Sissle Das Gemeindegebiet von Bozen ist Teil des Juraparks Aargau einem Regionalen Naturpark von nationaler Bedeutung Nachbargemeinden sind Elfingen im Norden Effingen im Osten Zeihen im Suden und Hornussen im Westen Geschichte BearbeitenMehrere Funde deuten darauf hin dass die Gegend bereits wahrend der Jungsteinzeit besiedelt war Zur Zeit der Romer ab Ende des 1 bis Mitte des 3 Jahrhunderts befand sich hier ein einfacher Gutshof dessen Grundriss mit Wohn und Badetrakt 1923 28 freigelegt wurde 4 Die erste urkundliche Erwahnung von Boze erfolgte in einem Dokument aus dem Jahr 1284 Der Ortsname stammt vom lateinischen ad montem Vocetum wobei Vocetum auf das keltische Wort Voceton zuruckgeht das mit Wald oder Geholz ubersetzt werden kann 1 nbsp Historisches Luftbild von Walter Mittelholzer von 1923Im Mittelalter war das Dorf Teil des Dinghofes Elfingen das dem Kloster Murbach im Elsass gehorte Der Dinghof verfugte uber umfassende Rechte in der naheren Umgebung und wurde 1291 an die Habsburger verkauft Konigin Agnes von Ungarn schenkte 1322 den Besitz dem Kloster Konigsfelden in Windisch Daneben entstand im 14 Jahrhundert als Gerichtsbezirk die Twingherrschaft Botzberg die zuerst den Herren von Schonau und ab dem fruhen 15 Jahrhundert der Familie des Arnold von Rotberg aus Basel gehorte Diese ubten die niedere Gerichtsbarkeit aus 1460 eroberte Bern die Herrschaft Schenkenberg wozu auch Bozen gehorte Damit sicherten sich die Berner den wichtigen Pass uber den Bozberg an der Grenze zu Vorderosterreich Bozen war nun Hauptort eines Gerichtsbezirks und somit Teil der Untertanengebiete im Berner Aargau Bern kaufte 1514 den Rotbergern die niederen Herrschaftsrechte ab der einstmals bedeutende Elfinger Dinghof horte damit auf zu existieren 1528 fuhrten die Berner die Reformation ein Im Marz 1798 nahmen franzosische Truppen die Schweiz ein entmachteten die Gnadigen Herren von Bern und riefen die Helvetische Republik aus Bozen gehort seither zum Kanton Aargau In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts sank die Bevolkerungszahl um fast ein Drittel da viele verarmte Dorfbewohner auswanderten teils aus eigenem Entschluss teils auf Drangen von anderen Uber ein Jahrhundert lang stagnierte die Einwohnerzahl wahrend sie anderswo deutlich zunahm Ab 1980 nahm die Bautatigkeit deutlich zu vor allem seit der Eroffnung der Bozbergautobahn im Jahr 1996 Seit Juni 2017 liefen Abklarungen zur Fusion der Gemeinden Bozen Effingen Elfingen und Hornussen Die Gemeindeversammlung stimmte dem Vorhaben am 27 Juni 2019 zu die Volksabstimmung vom 24 November 2019 bestatigte dieses Ergebnis mit 236 Ja zu 83 Nein Stimmen Die drei Gemeinden schlossen sich zum 1 Januar 2022 zur Gemeinde Boztal zusammen 5 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Boztal nbsp Der Grenzstein von 1733 zwischen Bozen und Hornussen markierte auch die Grenze zwischen Bern und dem osterreichischen Fricktal nbsp Kirche BozenDie Marienkapelle wurde erstmals 1381 als Filialkirche von Elfingen erwahnt 1667 brach man die alte zu klein gewordene Kapelle ab und erbaute an ihrer Stelle die heute noch bestehende Reformierte Kirche im spatbarocken Stil Seit Juni 2009 ist der so genannte Ruedi Kelch ein Abendmahlskelch aus der Zeit um 1640 in der Kirche ausgestellt 6 Wappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Gelb schwarzer Balken Bis 1915 besass die Gemeinde kein eigenes Wappen Sie ubernahm dann vorerst inoffiziell jenes der Herren von Rotberg Die definitive Einfuhrung erfolgte im Jahr 1953 7 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 8 Jahr 1764 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 361 539 376 371 383 403 389 372 518 657 699 804Am 31 Dezember 2021 lebten 815 Menschen in Bozen der Auslanderanteil betrug 17 8 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 44 0 als reformiert und 22 7 als romisch katholisch 33 3 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 9 92 8 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 2 0 Albanisch und 1 8 Serbokroatisch 10 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Brugg zustandig Bozen gehort zum Friedensrichterkreis VIII Brugg 11 Wirtschaft BearbeitenIn Bozen gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 170 Arbeitsplatze davon 22 in der Landwirtschaft 17 in der Industrie und 61 im Dienstleistungssektor 12 Die meisten Erwerbstatigen sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in den grosseren Gemeinden des Fricktals Von Bedeutung ist weiterhin der Weinbau An den Sudhangen von Schemel und Hessenberg war im Jahr 2018 eine Flache von 10 75 Hektaren mit Reben bestockt wobei die Sorten Blauburgunder und Riesling Sylvaner uberwiegen 13 Verkehr BearbeitenBozen liegt an der Hauptstrasse 3 von Basel uber den Bozbergpass nach Zurich Von dieser zweigt die Kantonsstrasse 460 nach Elfingen und ins Hochrheintal ab Am sudwestlichen Dorfrand fuhrt die Autobahn A3 vorbei Die nachsten Anschlusse befinden sich zwischen Effingen und Zeihen nur in Fahrtrichtung Zurich sowie bei Frick Die Anbindung an das Netz des offentlichen Verkehrs erfolgt durch eine Postautolinie zwischen dem Bahnhof Frick und dem Bahnhof Brugg An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Frick uber Bozen nach Densburen Bildung BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber einen Kindergarten und ein Schulhaus in dem die Primarschule unterrichtet wird Samtliche Oberstufen Realschule Sekundarschule und Bezirksschule konnen in Frick besucht werden Die nachstgelegenen Gymnasien sind die Alte Kantonsschule und die Neue Kantonsschule beide in Aarau Personlichkeiten BearbeitenRoland Brack 1972 Unternehmer Marie Heim Vogtlin 1845 1916 erste Arztin der SchweizLiteratur BearbeitenFelix Muller Bozen In Historisches Lexikon der Schweiz Michael Stettler Emil Maurer Die Kunstdenkmaeler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band II Die Bezirke Lenzburg und Brugg Birkhauser Verlag Basel 1953 DNB 750561750 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bozen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde BozenEinzelnachweise Bearbeiten a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 105 107 Landeskarte der Schweiz Blatt 1069 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 9 Juni 2019 Martin Hartmann Hans Weber Die Romer im Aargau Verlag Sauerlander Aarau 1985 ISBN 3 7941 2539 8 S 165 Marco Fischer Gemeindefusion Boztal erhalt in allen vier Gemeinden ein Ja Aargauer Zeitung 24 November 2019 abgerufen am 25 November 2019 Zeitung Sonntag vom 21 Juni 2009 S 57 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 129 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 9 Juni 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 9 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 9 Juni 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 18 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 9 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Weinlesekontrolle 2018 Kanton Aargau PDF 2 4 MB Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg 2019 abgerufen am 18 Juni 2019 Politische Gemeinden im Bezirk Brugg Auenstein Birr Birrhard Brugg Bozberg Habsburg Hausen Lupfig Mandach Monthal Mulligen Remigen Riniken Rufenach Schinznach Thalheim Veltheim Villigen Villnachern WindischEhemalige Gemeinden Altenburg Bozen Effingen Elfingen Gallenkirch Hottwil Lauffohr Linn Oberbozberg Oberflachs Rein Scherz Schinznach Bad Schinznach Dorf Stilli Umiken UnterbozbergKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Normdaten Geografikum GND 4532018 4 lobid OGND AKS VIAF 249392144 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bozen amp oldid 239263494