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Stilli schweizerdeutsch ˈʃti lɪ 1 ist ein Dorf im Schweizer Kanton Aargau Es liegt etwa dreieinhalb Kilometer nordostlich des Bezirkshauptorts Brugg Bis Ende 2005 war Stilli eine eigenstandige politische Gemeinde im Bezirk Brugg und gehort seither zu Villigen Ortsteil StilliWappen von Ortsteil StilliStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk BruggEinwohnergemeinde Villigeni2Postleitzahl 5233fruhere BFS Nr 4116Koordinaten 659753 263258 47 51735 8 23193 333 Koordinaten 47 31 2 N 8 13 55 O CH1903 659753 263258Hohe 333 m u M Einwohner 397 31 Dez 2004 Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 25 9 31 Dez 2010 Website www villigen chAnsicht von Stilli Ansicht von StilliKarteStilli Schweiz www Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Bevolkerung 5 Verkehr 6 Personlichkeiten 7 Sehenswurdigkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftbild aus 300 m von Walter Mittelholzer 1922 Das Gemeindegebiet von Stilli war mit einer Flache von 57 Hektaren das zweitkleinste des Kantons Es umfasste einen drei Kilometer langen Streifen von 25 bis 210 Metern Breite entlang dem westlichen Ufer der Aare wobei das Flussbett mehr als einen Drittel der Flache einnahm Der 40 Meter hohen Boschung uber der Flussniederung entlang verlief die ehemalige Gemeindegrenze zu Villigen Das Dorf liegt rund eineinhalb Kilometer nordlich der Mundung der Limmat in die Aare im so genannten Wasserschloss der Schweiz In der Aare liegt die kleine Insel Fischergrieni die durch angeschwemmtes Geschiebe entstanden ist 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht des Dorfes um 1710 im March Buch des Samuel Bodmer nbsp Gemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2006 nbsp Fahre in Stilli um 1900 Ubersetzen der 10 Infanteriebrigade uber die Aare Die erste urkundliche Erwahnung des Flurnamens Stilli stammt aus dem Jahr 1269 Auf Althochdeutsch bezeichnet er eine ruhig dahinfliessende Wasserstelle 1 Die Siedlung entstand im Jahr 1446 als die Besitzer der Herrschaft Schenkenberg beschlossen in der Nahe der ehemaligen Kleinstadt Freudenau eine Fahre uber die Aare einzurichten und damit neue Einnahmequellen zu erschliessen Um die Taverne und die Muhle siedelten sich Menschen an die hauptsachlich vom Fischfang und vom Schiffsverkehr lebten 3 Die Schiffer von Stilli beforderten Guter von Bern Luzern und Zurich bis nach Laufenburg und Zurzach teilweise sogar bis nach Holland Grund und Boden waren Teil des Hofes Rein der dem Kloster Wittichen im Kinzigtal gehorte Als 1460 die Stadt Bern das Gebiet westlich der Aare eroberte und es den Untertanengebieten des Berner Aargaus anfugte anderte sich an den Rechten des Klosters nichts Dieses musste allerdings die Einfuhrung der Reformation im Jahr 1528 hinnehmen 1544 verkaufte es den Hof Rein an den Grafen Hartmann von Hallwyl Ab 1566 war Stilli der Hauptort eines neuen Gerichtsbezirkes der auch die Dorfer Lauffohr Monthal Rein Remigen Riniken Rufenach und Villigen umfasste Zwischen 1588 und 1599 erwarb die Stadt Brugg zwei Drittel des Hofes Bern das ubrige Drittel Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein entmachteten die Gnadigen Herren von Bern und riefen die Helvetische Republik aus Der Hof Rein kam jetzt zum neuen Kanton Aargau 1799 verlief die Frontlinie im Zweiten Koalitionskrieg mitten durch das untere Aaretal In der Region gab es mehrere Feldlager der franzosischen Armee Durch Requisitionen und Plunderungen erlitten die Dorfbewohner grosse Not 1803 loste der Kanton den Hof Rein auf und erhob die einzelnen Dorfer zu selbstandigen Gemeinden 1903 endete der traditionsreiche Fahrbetrieb uber die Aare mit der Eroffnung einer 188 Meter langen Strassenbrucke die 1969 bis 1970 durch eine neue Stahlverbundbrucke ersetzt wurde Im Jahr 2007 erhielt die Brucke einen neuen Deckbelag und einen breiteren Fussgangerweg 4 Im September 2003 beschlossen die Stimmberechtigten von Stilli die Eigenstandigkeit ihrer Gemeinde aufzugeben und sich per 1 Januar 2006 der Gemeinde Villigen anzuschliessen Wappen BearbeitenDie Blasonierung des ehemaligen Gemeindewappens lautet In Blau weisser Anker uberdeckt von kreuzweise gestelltem weissem Ruder und weissem Stachel Das Wappenmotiv erschien erstmals 1838 auf einem Papiersiegel Erinnert wird damit an die Flussschifffahrt die einst der mit Abstand wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde war 5 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 6 Jahr 1702 1750 1800 1850 1900 1950 1980 2000Einwohner 144 254 293 392 252 280 474 357Am 31 Dezember 2004 ein Jahr vor der Eingemeindung lebten 397 Menschen in Stilli der Auslanderanteil betrug 25 9 Bei der Volkszahlung 2000 bezeichneten sich 38 8 als reformiert und 32 2 als romisch katholisch 29 0 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 7 84 9 gaben Deutsch als ihre Hauptsprache an 5 0 Italienisch und 2 5 Serbokroatisch 8 Verkehr BearbeitenStilli liegt an der Kreuzung der Hauptstrasse 5 mit mehreren Nebenstrassen eine Brucke fuhrt uber die Aare nach Wurenlingen Das Dorf wird durch zwei Postautolinien erschlossen die vom Bahnhof Brugg aus nach Bad Zurzach bzw nach Dottingen fuhren mit Zusatzkursen zum Paul Scherrer Institut in Villigen Der Bahnhof Siggenthal Wurenlingen liegt etwa einen halben Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Flusses An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Brugg uber Stilli und Villigen nach Riniken An der neuen Brucke uber die Aare ist seit 1972 die Grossplastik Wassertor des in Stilli aufgewachsenen Kunstlers Albert Siegenthaler montiert 9 In Stilli endet der historische Lehrpfad Flosserweg Personlichkeiten BearbeitenJohann Jakob Baumann 1824 1889 Pfarrer und Politiker geboren in Stilli Mina Hofstetter 1883 1967 Landwirtin und Pionierin der biologischen LandwirtschaftSehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in VilligenLiteratur BearbeitenMax Baumann Stilli In Historisches Lexikon der Schweiz Michael Stettler Emil Maurer Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band II Die Bezirke Lenzburg Brugg Wiese Verlag Basel 1953 DNB 750561750 Max Baumann Stilli Von Fahrleuten Schiffern und Fischern im Aargau Der Fluss als Existenzgrundlage landlicher Bevolkerung Chronos Verlag Zurich 1996 ISBN 978 3 905312 14 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stilli Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 411 412 Landeskarte der Schweiz Blatt 1070 Swisstopo Robert Benz Wie im Dorf einst funf Familien mit der Fahre wirtschaftlich aufbluhten Aargauer Zeitung 4 Februar 2013 abgerufen am 8 Juni 2019 Werner Roshardt Neubau der aarebrucke bei Stilli In Schweizerische Bauzeitung 88 1970 S 1061 1064 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 284 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 8 Juni 2019 Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit sowie nach Bezirken und Gemeinden Statistisches Amt des Kantons Aargau archiviert vom Original am 5 November 2012 abgerufen am 24 August 2012 Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 8 Juni 2019 Werkverzeichnis Albert SiegenthalerPolitische Gemeinden im Bezirk Brugg Auenstein Birr Birrhard Brugg Bozberg Habsburg Hausen Lupfig Mandach Monthal Mulligen Remigen Riniken Rufenach Schinznach Thalheim Veltheim Villigen Villnachern WindischEhemalige Gemeinden Altenburg Bozen Effingen Elfingen Gallenkirch Hottwil Lauffohr Linn Oberbozberg Oberflachs Rein Scherz Schinznach Bad 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