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Rufenach ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Brugg und liegt etwas mehr als zwei Kilometer nordlich des Bezirkshauptorts Brugg Rufenach ist nicht zu verwechseln mit der Ortschaft Rufenacht im Kanton Bern RufenachWappen von RufenachStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk BruggBFS Nr 4112i1f3f4Postleitzahl 5235Koordinaten 657737 262312 47 50902 8 20504 378 Koordinaten 47 30 32 N 8 12 18 O CH1903 657737 262312Hohe 378 m u M Hohenbereich 336 522 m u M 1 Flache 4 17 km 2 Einwohner 856 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 205 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 13 9 31 Dezember 2022 4 Gemeindeammann Andreas UlrichWebsite www ruefenach chRufenach RufenachLage der GemeindeKarte von Rufenachww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gemeinde erstreckt sich am Nordfuss des Bruggerbergs 516 m u M und des Reinerbergs 516 m u M den sudostlichsten Auslaufern des Tafeljuras Sie besteht aus den drei Dorfern Rufenach Hinterrein 394 m u M und Vorderrein 397 m u M Die zwei letztgenannten Dorfer bildeten bis 1898 die selbstandige Gemeinde Rein Am westlichsten ist Rufenach das mitten in der weiten Rufenacher Ebene liegt Leicht erhoht in der Mitte liegt Hinterrein Am ostlichsten liegt Vorderrein auf einem vorspringenden Hugel Die Ostseite dieses Hugels fallt sehr steil zur Aare ab der Hohenunterschied betragt rund 70 Meter Entwassert wird das Gemeindegebiet durch den Reinerbach 5 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 417 Hektaren davon sind 171 Hektaren bewaldet und 49 Hektaren uberbaut 6 Der hochste Punkt liegt auf 522 Metern auf dem Reinerberg der tiefste auf 325 Metern nahe dem Aareufer bei Vorderrein Nachbargemeinden sind Villigen im Norden und Nordosten Brugg im Sudosten Riniken im Sudwesten und Remigen im Nordwesten Geschichte Bearbeiten1914 kamen bei Ausgrabungen im Rufenacher Dorfzentrum die Reste eines romischen Gutshofes zum Vorschein Munzen und diverse Gegenstande lassen darauf schliessen dass die Anlage vom spaten 1 bis zum mittleren 4 Jahrhundert bewohnt war 7 Seit dem 8 Jahrhundert war Rein der Mittelpunkt eines Hofes das dem Kloster Murbach im Elsass gehorte als Hof bezeichnete man damals die Grundherrschaft uber ein grosseres Gebiet Er umfasste neben Rein und Rufenach auch die Dorfer Lauffohr Remigen Stilli und Villigen Die erste urkundliche Erwahnung von Rufinach erfolgte im Jahr 1227 Der Ortsname stammt vom spatlateinischen praedium Rufinacum und bedeutet dem Rufinus gehorendes Landgut 8 Im 13 Jahrhundert fassten die Habsburger ihre Herrschaftsrechte westlich und nordlich von Brugg im Gericht Bozberg zusammen Dazu gehorten neben den obgenannten Dorfern auch Oberbozberg Unterbozberg Linn und Monthal In diesen Dorfern ubten die Habsburger die Blutgerichtsbarkeit aus Konig Rudolf I kaufte 1291 den Hof Rein und war damit nicht nur oberster Richter sondern auch der bedeutendste Grundherr 1345 schenkte Konigin Agnes von Ungarn den Hof dem Kloster Wittichen im Kinzigtal Ab 1348 wechselte das Gericht durch Verpfandung mehrmals den Besitzer und kam 1377 schliesslich zur Herrschaft Schenkenberg Als 1460 die Stadt Bern das Gebiet westlich der Aare eroberte anderte sich an den Rechten des Klosters nichts Die Nonnen mussten allerdings die Einfuhrung der Reformation im Jahr 1528 hinnehmen 1544 verkaufte das Kloster den Hof Rein an Graf Hartmann von Hallwyl Im Jahr 1566 erfolgte die Trennung des Gerichtsbezirks Bozberg und die Gerichtsfalle des Hofes Rein wurden von nun an in Stilli verhandelt Zwischen 1588 und 1599 erwarb die Stadt Brugg zwei Drittel des Hofes Bern das ubrige Drittel Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein entmachteten die Gnadigen Herren von Bern und riefen die Helvetische Republik aus Der Hof Rein gehorte nun zum Kanton Aargau 1799 verlief die Frontlinie im Zweiten Koalitionskrieg mitten durch das untere Aaretal In der Region gab es mehrere Feldlager der franzosischen Armee Durch Requisitionen und Plunderungen erlitten die Dorfbewohner grosse Not 1803 loste der Kanton Aargau den Hof Rein auf und erhob die einzelnen Dorfer zu selbstandigen Gemeinden Rund hundert Jahre spater verfolgte der Kanton eine aktive Fusionspolitik und loste zahlreiche kleine Gemeinden auf Unter anderem sollte Rein mit der Gemeinde Rufenach verschmolzen werden Die Bewohner Reins wehrten sich und zogen den Fall bis vor das Bundesgericht jedoch ohne Erfolg Am 1 Januar 1898 wurde die Fusion vollzogen Wahrend des Zweiten Weltkriegs gehorte die Sperrstelle Rein Roost der 5 Division 1939 40 zu den wichtigsten Abschnitten der Limmatstellung der Schweizer Armee Bis weit ins 20 Jahrhundert hinein blieben Rufenach und Rein landwirtschaftlich gepragte Dorfer Ab den 1960er Jahren verstarkte sich die Bautatigkeit und die Einwohnerzahl stieg um mehr als das Zweieinhalbfache Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Rufenach Die aus dem 9 Jahrhundert stammende Kirche Rein war einst der Mittelpunkt einer ausgedehnten Pfarrei und wies romanische und gotische Elemente auf Wegen Baufalligkeit musste sie 1863 abgetragen werden An ihrer Stelle entstand 1864 nach den Planen des Zurcher Staatsbaumeisters Johann Caspar Wolff ein Neubau im Stile des Historismus 1814 stiftete der Baumwollindustrielle Johann Heinrich Meyer ein Armen und Waisenhaus die Meyersche Anstalt Die Anlage im Stile des landlichen Klassizismus diente von 1947 bis 2016 als Beobachtungsstation der kantonalen Kinder und Jugendpsychiatrie 9 Das historische Wirtshaus Blauer Engel erhielt seinen heutigen Namen wahrend des Zweiten Weltkriegs als die Wirtshaustochter Anni Vogt die im Dorf einquartierten Soldaten in der blauen Aargauer Tracht bewirtete 10 nbsp Kirche Vorderrein nbsp Hauptgebaude der ehemaligen Meyerschen Anstalt nbsp Speisewirtschaft Blauer Engel nbsp Denkmal der 5 Division Aktivdienst 1939 45 von Ernst Leu 1940 nbsp GemeindehausWappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Blau gelbe Korngarbe Das Gemeindesiegel aus dem Jahr 1821 zeigte noch einen stehenden Stier Die Korngarbe erscheint erstmals auf dem Siegel von 1872 und weist auf die landwirtschaftliche Tradition der Gemeinde hin 11 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 12 Jahr 1764 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 124 370 266 283 272 334 450 518 624 727 867 863Am 31 Dezember 2022 lebten 856 Menschen in Rufenach der Auslanderanteil betrug 13 9 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 42 3 als reformiert und 28 6 als romisch katholisch 29 1 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 13 94 9 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an sowie je 1 1 Albanisch und Portugiesisch 14 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Brugg zustandig Rufenach gehort zum Friedensrichterkreis VIII Brugg 15 Gemeindeammann ist Andreas Ulrich Stand Februar 2023 16 Wirtschaft BearbeitenIn Rufenach gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 230 Arbeitsplatze davon 18 in der Landwirtschaft 12 in der Industrie und 70 im Dienstleistungssektor 17 Die meisten Erwerbstatigen sind Wegpendler und arbeiten in Brugg und Umgebung Verkehr BearbeitenRufenach Vorderrein und Hinterrein werden durch Nebenstrassen erschlossen Die Kantonsstrasse 277 von Stilli uber Remigen nach Laufenburg fuhrt wenige hundert Meter nordlich an den Dorfern vorbei Eine Postautolinie vom Bahnhof Brugg nach Monthal bindet die Gemeinde an das Netz des offentlichen Verkehrs an An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Brugg uber Rufenach Villigen und Remigen nach Riniken Bildung BearbeitenRufenach verfugt uber einen Kindergarten und ein Schulhaus in dem die Primarschule unterrichtet wird Samtliche Oberstufen Realschule Sekundarschule und Bezirksschule konnen in Brugg besucht werden Die nachstgelegenen Gymnasien sind die Kantonsschule Baden und die Kantonsschule Wettingen Personlichkeiten BearbeitenPaul Haller 1882 1920 Schriftsteller Erwin Haller 1885 1971 Lehrer und Germanist Editor der Werke seines Bruders PaulLiteratur BearbeitenFelix Muller Rufenach In Historisches Lexikon der Schweiz Michael Stettler Emil Maurer Die Kunstdenkmaeler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band II Die Bezirke Lenzburg und Brugg Birkhauser Verlag Basel 1953 DNB 750561750 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rufenach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde RufenachEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Landeskarte der Schweiz Blatt 1070 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 9 Juni 2019 Martin Hartmann Hans Weber Die Romer im Aargau Verlag Sauerlander Aarau 1985 ISBN 3 7941 2539 8 S 195 196 Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 363 365 Deborah Blauer In verlassenem Gebaude brennt Licht Was geht in der ehemaligen Kinderstation vor sich Aargauer Zeitung 12 Februar 2018 abgerufen am 9 Juni 2019 Das traditionsreichste Restaurant der Region Brugg Blauer Engel abgerufen am 9 Juni 2019 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 253 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 9 Oktober 2018 abgerufen am 9 Juni 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 9 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 9 Juni 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 18 Juni 2019 Gemeinderat Gemeinde Rufenach abgerufen am 15 Februar 2023 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 9 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Politische Gemeinden im Bezirk Brugg Auenstein Birr Birrhard Brugg Bozberg Habsburg Hausen Lupfig Mandach Monthal Mulligen Remigen Riniken Rufenach Schinznach Thalheim Veltheim Villigen Villnachern WindischEhemalige Gemeinden Altenburg Bozen Effingen Elfingen Gallenkirch Hottwil Lauffohr Linn Oberbozberg Oberflachs Rein Scherz Schinznach Bad Schinznach Dorf Stilli Umiken UnterbozbergKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rufenach amp oldid 231173058