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50 046182 10 233048 Koordinaten 50 2 46 3 N 10 13 59 OSt Johannis in SchweinfurtKonfession evangelisch lutherisch bis 1542 romisch katholischPatrozinium Johannes der Taufer Johannes Evangelist Weihejahr um 1250Rang DekanatskirchePfarrgemeinde St JohannisAnschrift Martin Luther Platz 197421 SchweinfurtSt Johannis auch Johanniskirche in Schweinfurt war die Hauptkirche der ehemaligen Reichsstadt Schweinfurt und ist heute eine evangelisch lutherische Pfarrkirche die sich am Sitz des Evangelisch Lutherischen Dekanats Schweinfurt befindet St Johannis ist eine der kunsthistorisch bedeutsamsten evangelischen Kirchen im frankischen Maingebiet und steht auf dem Martin Luther Platz einem erhabenen Platz nordlich des Marktplatzes Sie war als Burgerkirche geplant und ab 1325 trug allein der Rat der Stadt Schweinfurt die Baulast Geweiht ist sie dem Evangelisten Johannes und Johannes dem Taufer 1 Im Herrenchor hangt das alteste Konfessionsbild Suddeutschlands das Schweinfurter Konfessionsbild Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 2 1 Sudseite 2 2 Westseite 2 3 Nordseite 2 3 1 Turm 2 3 1 1 Inschriften 2 3 1 2 Glocken 2 4 Ostseite 2 5 Innen 3 Ausstattung 3 1 Querhaus 3 2 Turmkapelle 3 3 Chor 3 4 Taufkapelle 3 5 Langhaus 3 6 Herrenchor 3 7 Schweinfurter Konfessionsbild 3 8 Empore und Orgel 4 Bibliothek 5 Bilder Galerie 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Brautportal auch Brauttor 1240 Die Baugeschichte der Kirche beginnt im 13 Jahrhundert 2 Um das Jahr 1200 wurde der Bau einer dreischiffigen Basilika und eines kleinen Chors begonnen Zu Beginn gingen die Bauarbeiten zugig voran 1237 war der Nordturm vollendet Das Brautportal auf der Sudseite ein Wahrzeichen der Stadt wurde 1240 errichtet Mit dem Kauf eines Steinbruchs in Sommersdorf wurde die Kirche 1325 erstmals urkundlich als ecclesia als Pfarrkirche erwahnt 1360 stand der Kirchenbau in seiner ersten Form Auf den Sudturm hatte man verzichtet Im Jahr 1364 wurde eine Fruhmesse gestiftet nbsp Gotischer Taufstein 1367 Bei einer ersten Erneuerung im Jahr 1400 wurde der kleine Chor abgerissen und durch einen grosseren gotischen ersetzt sowie die Sakristei angebaut 1411 war der neue Chor fertiggestellt 1417 war das Gotteshaus erstmals vollstandig unterkellert Im Jahr 1460 folgte der Anbau des spateren Herrenchors als Heilig Grab Kapelle Der heute nicht mehr vorhandene gotische Hochaltar wurde 1484 geschaffen 1542 hatte die Freie Reichsstadt Schweinfurt die Reformation ubernommen St Johannis wurde evangelische Stadtkirche Bei der Verwustung der Stadt im Markgraflerkrieg 1554 wurde sie schwer beschadigt Ab 1555 erfolgte der Wiederaufbau Zum Ende des 16 Jahrhunderts erhielt die Kirche Holzemporen im Suden Nach erneuter Renovierung im Jahr 1604 wurde 1620 der Treppenturm im Nordwesten angebaut Im Jahr 1662 bekam St Johannis eine Barockorgel die heute nicht mehr vorhanden ist 1707 1739 wurde die Kirche innen umfassend renoviert Durch den Einbau von Holzemporen wurde sie stark verandert Die ursprunglichen Pultdacher wurden durch Mansarddacher ersetzt der basilikale Charakter der Kirche ging dabei verloren Im Jahr 1744 war der Bau des sudwestlichen Treppenturms abgeschlossen 1888 wurde eine Heizung 1905 eine elektrische Beleuchtung eingebaut 3 Bei einer umfassenden Renovierung im Jahr 1911 entfernte Professor Otto Schulz zahlreiche Erganzungen des Barocks und legte die Fresken und Malereien des Mittelalters wieder frei Mehrere neue Eingange wurden geschaffen farbige Glasfenster die heute nicht mehr existieren angeschafft Der Zweite Weltkrieg verschonte St Johannis nicht einige Kunstwerke konnten jedoch ab 1942 im neugeschaffenen geschutzten Archivraum im Turmuntergeschoss eingelagert werden Die unmittelbare Nachkriegszeit wurde fur den Wiederaufbau genutzt Die Holzteile der Kirche wurden entfernt eine Holzdecke wurde eingezogen 1960 1964 wurden die Aussenmauern renoviert Hierbei wurde das Nordportal in ein Fenster zuruckverwandelt In den Jahren 1984 1992 folgte die Innenerneuerung der Johanniskirche Die Turmkapelle wurde innen wieder geoffnet die Sakristei erhielt einen Westzugang Die Kirche wird vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege unter der Nummer D 6 62 000 104 eingeordnet 4 Architektur BearbeitenAcht Jahrhunderte mit ihren Kriegen Wiederaufbauten und Erganzungen drucken sich in der Architektur aus Eine eindeutige stilgeschichtliche Einordnung ist deshalb schwierig Sudseite Bearbeiten Die Schauseite der Kirche aus frankischem Sandstein wird von der machtigen Giebelwand des Querhauses dominiert Ihre Zweischiffigkeit ist auch von aussen erkennbar In der Mitte befindet sich das spatromanische Brautportal weitere Gliederungen bestehen aus Lisenen verschiedenen Friesen und den Gewanden der Rundfenster Blendarkaden mit Knospenkapitellen weisen bereits auf die Formen der fruhen Gotik hin Neueren Datums sind die beiden Spitzfenster die 1890 im neugotischen Stil erbaut wurden nbsp St Johannis Merian Stich von 1646Das Brautportal wird von Ornamenten der Spatromanik mit Rankenwerk und mehreren Fabelwesen gepragt Der Meister ist unbekannt Im Jahre 1891 mussten mehrere Teile neugotisch erganzt werden Joseph Metzger schuf die Saulen der Figuren und die Figur des Apostels Johannes links Johannes der Taufer rechts entstand wohl im 14 Jahrhundert Das Tympanon ist zerstort die Ornamentik der Bogenkehlen besteht aus Drachen die mit Lowen ringen nbsp Schweinfurt auf einem Merian Stich von 1648 mit St Johannis Nr 1 Rechts vom Giebel ist der Unterbau des verworfenen Sudturmes erkennbar Daneben befindet sich die Sakristeierweiterung von 1411 Die Dacher zu verschiedenen Seiten schrag abfallend wurden nach einer 1646 angefertigten Zeichnung fur Matthaus Merian verandert Die Sudseite schliesst rechts mit dem Chor ab Er hat Pultdacher und Stirngiebel und ist mit Kreuzblumen geschmuckt Links vom Querhaus befindet sich die kleine 1739 barockisierte Taufkapelle mit einem Mansarddach 5 Das Langhaus Sudportal mit einem fruhgotischen Portalbogen schliesst sich links an Die Gewande sind mit Wulsten Kanten und Hohlkehlen verziert Die aussere Bogenkehle zeigt Eichenlaubornament 1962 wurde die Maske im Scheitel erganzt Das Tympanon fehlt die Figuren in der inneren Bogenkehle sind schwer zu entziffern Es handelt sich wohl um zwei Tiere und zwei Manner einer mit einem Schwert Weiterhin sind phantastische Lebewesen mit Menschenkorpern erkennbar Zwei Konsolen mit einem Affen und einem Fabeltier tragen den Tursturz Der Bogen ist mit einem Masswerkrelief geschmuckt Links vom Portal befinden sich Wetzrillen Westseite Bearbeiten Die Westseite der Kirche erscheint wesentlich schlichter als die Sudseite und wird nur durch die beiden Treppenturme gegliedert Der nordliche wurde 1620 errichtet und musste 1950 neu aufgebaut werden Im Jahr 1744 entstand der sudliche Turm Das Portal das zeitgleich mit dem Langhausportal im Suden entstand befindet sich nicht in der Mitte der Wand sondern ist weit nach Suden verschoben Es gleicht diesem in Form und Grosse Allerdings ist es kaum geschmuckt Lediglich ein Kreuz im Giebelfeld und das Johannissiegel von 1963 gliedern es Ebenfalls 1963 entstanden die Stutzkonsolen des Tympanons Nordseite Bearbeiten Die Johanniskirche wirkt im Norden festungsartig mit Wandstarken von 1 40 m Dies erklart sich aus der ursprunglichen Nahe zur Stadtmauer die parallel verlief Gegliedert wird die Fassade dort durch das Querhaus den Herrenchor und den einzigen Turm Die Rundbogenfenster im schlichten Querhausgiebel rechts vom Turm stammen aus dem Jahr 1911 Auf der linken Seite des Turmes befindet sich der gotische Chor mit hohen Fenstern von 1411 Die seit 1911 erwahnten farbigen Glasfenster gingen im Zweiten Weltkrieg verloren Der Herrenchor rechts vom Querhausgiebel entstand 1562 Seine Volutengiebel haben Renaissanceformen Ursprunglich eingewolbt wurde er 1762 barockisiert Die Gewande der Fenster haben spatgotische Ausformungen Der Meister der auch an der Langhausnordwand arbeitete hat sich mit seinem Zeichen dort verewigt Turm Bearbeiten Der Turm hat sechs Geschosse und uberragt mit seinen 43 Metern das ubrige Gebaude Die untersten Etagen sind im romanischen Stil errichtet Innen befindet sich die Turmkapelle Zwei Rundbogenfenster stammen aus der ersten Bauphase des Gotteshauses um das Jahr 1200 Im Jahr 1989 wurde die Aussentur entfernt als die Turmkapelle wieder vom Kircheninneren aus betreten werden konnte Nach dem Markgraflerkrieg wurden die drei oberen Geschosse erneut errichtet 6 Im Jahr 1562 war der Aufbau abgeschlossen eine niedrige Kuppel mit Laterne wurde aufgesetzt Im funften Geschoss hangen vier Glocken auf der letzten Etage lag fruher die Turmerwohnung Das Sandsteinmauerwerk wurde dort nur an den Ecken hochgezogen Mehrere Kanonenkugeln wurden eingemauert Ein primitiver Lastenaufzug diente dem letzten Turmbewohner einem Schuster zum Transport seiner Waren Inschriften Bearbeiten Zwei Inschriften in der Ostwand des Turmes auf 18 m beschreiben den Wiederaufbau des Turmes nach 1554 Sie lauten links ANO 1 5 54 IAP DEM 1 MAII im Jahre 1554 am Tage Jacobi Philippi dem 1 Mai was den Zerstorungstermin nennt und rechts ANNO 1560 DEN 10 IVNII im Jahre 1560 am 10 Juni Damit wird der Beginn des Wiederaufbaus genannt Glocken Bearbeiten Die Glocken sind auf die Tone d f g b gestimmt und folgen dem Te Deum Motiv Kurz nach der Wiedererrichtung des Turmes wurde die 1563 entstandene Zwolf Uhr Glocke im Glockenstuhl aufgehangt Es folgte 1574 die Elf Uhr Glocke 1767 die Vaterunser Glocke und 1956 die Auferstehungsglocke 7 Ostseite Bearbeiten nbsp Orgelempore und KanzelAuf der Ostseite der Kirche wird der Chorabschluss von zweifach gestuften Strebepfeiler eingerahmt Teile des Chores sind uberbaut sodass ein Funfachtelschluss entstand Dort befindet sich eine Chorpforte Das genaue Errichtungsdatum ist unbekannt in den Quellen ist es mit dem Jahr 1665 erwahnt Innen Bearbeiten Die vielschichtige aussere Gestalt der Kirche wird im Inneren fortgefuhrt Das Querhaus erscheint untypisch fur die ursprungliche Basilika wesentlich breiter als das Mittelschiff Die Bauskulptur mit einigen Konsolen vom Meister des Brautportals stammt aus der Spatromanik Man erkennt Hornkonsolen die an zisterziensische Bauformen erinnern Es gibt figurliche Darstellungen Bar Monster Steinmetz Knospen und Rankenkapitelle Zum Chor fuhren einige Stufen Der romanische Teil des Chores ist zwischen den Turmunterbauten eingezwangt Wieder ist in den Konsolen das Werk des Meisters des Brautportals zu erkennen Im gotischen weiter ostlichen Teil haben funf spitzbogige Fenster Kappengewolbe Auch dort befinden sich qualitatvolle Konsolen Gewolbegurte und Schlusssteine In der Sakristei begegnen sich ebenfalls zwei Bauphasen Sie schliesst westlich an die Unterbauten des nicht errichteten Sudturms an im Osten folgt die Erweiterung von 1411 mit Rippenkreuzgewolbe In den Gewolbekonsolen stellen zwei Figuren moglicherweise das Stifterehepaar dar Der Schlussstein enthalt eine Lamm Gottes Darstellung Eine Tur wurde 1911 angebracht Im Suden befindet sich eine Piscina in einer spitzbogigen Nische 8 Das Langhaus ist breiter als lang und hat holzerne Flachdecken Sie wurden 1990 zuletzt nach Entwurfen von Hubert Distler erneuert Eine ursprungliche Einwolbung ist anzunehmen 1739 angebrachte Rundbogen trennen das Mittelschiff von den Seitenschiffen Die Empore im Langhaus hat eine Masswerkbrustung Ausstattung BearbeitenAuch im Inneren der Kirche begegnen sich viele Epochen und Stile Die Kunstwerke stammen aus verschiedenen Zeiten und reprasentieren den Wandel in der sakralen Einrichtung Querhaus Bearbeiten nbsp Gotisches QuerhausIm Querhaus befindet sich im Norden die Sammlung der Stuhlschildchen Sie nennen bis 1911 die Eigentumer der Sitzplatze Rechts von der Turmkapelle ist auf einem von Peter Dell dem Jungeren Schuler Tilman Riemenschneiders geschaffenen Epitaph die 1552 verstorbene Margaretha von Wenkheim mit ihrem Mann dargestellt Beide knien vor einem beschadigten Kruzifix Uber der Inschrift sind ihre Kinder darunter Moritz von Wenkheim erkennbar Daruber zeigt ein Fresko aus dem Jahr 1480 die Mannalese der Israeliten Eine weitere Grabtafel aus Bronze ist dem 1535 verstorbenen Kaspar Senf dem Vater der Humanisten Kilian und Johannes Sinapius gewidmet Neben ihm sind seine beiden Ehefrauen dargestellt Turmkapelle Bearbeiten Im Inneren der schlichten Kapelle die zu den altesten Bauteilen der Kirche gehort befindet sich die sogenannte Sandstein Madonna mit dem stehenden Jesusknaben Sie tragt eine Krone und halt einen Apfel in der Hand Sie lasst sich in keine Epoche eindeutig einordnen weshalb sie in die Ubergangszeit von der Romanik zur Gotik eingruppiert wird Mit ihrer Haltung und dem Faltenwurf des Rockes scheint sie dem ausgehenden 13 Jahrhundert zugehorig Details wie das Schultertuch ihr Haar und ihre Krone ahneln allerdings Grabmalplastiken der Erfurter Severikirche Dementsprechend ware sie stilgeschichtlich in die zweite Halfte des 14 Jahrhunderts einzuordnen Ein Eingriff in die Skulptur geschah mit der Uberarbeitung der Augen 9 Chor Bearbeiten nbsp Hochaltar im Chorraum Das zentrale Gemalde wurde aus urheberrechtlichen Grunden rot abgedeckt Der Hochaltar in der Mitte des grossen Chorraums geschaffen 1783 von Materno Bossi kam im Jahr 1806 nach der Sakularisation des Klosters Heidenfeld in die Johanniskirche Auf dem ursprunglichen Altarbild von Oswald Onghers das durch eines des Malers Johann Adam Philipp Stossel ersetzt wurde war die Kreuzigung dargestellt Bekront wird der Altar von der den Heiligen Geist symbolisierenden Taube im Strahlenkranz Das zweite Altarblatt ging bei der Bombardierung Schweinfurts im Zweiten Weltkrieg verloren Beim Wiederaufbau schuf der Maler Adolf Kleemann 1959 ein drittes Altarbild Es zeigt das Erbarmen und die Auferstehung Jesu in einer modernen Welt Durch die bunten Farben des Bildes und die gesetzteren Tone des Altars entsteht ein Kontrast Eingerahmt ist der Altar von vier Figuren der Spatgotik aus Holz mit von links nach rechts Maria mit dem Jesuskind der ursprunglich ein eigener Altar zugedacht war dem Apostel Johannes Johannes dem Taufer und einem attributlosen Bischof wohl Kilian Eine Inschrift am Saum der Marienfigur mit der Jahreszahl 1510 lautet MARIA BIT DEIN KINT FUR VN S Ein Triumphkreuz wohl von 1911 uberragt den Chor Umstritten ist die zeitliche Einordnung in das Jahr 1484 als das Kreuz Teil eines gotischen Altars gewesen sein soll Jesus tragt echtes menschliches Bart und Haupthaar Die Bestuhlung im Chor stammt aus der Bauzeit spater erhielt es eine Renaissance Bedachung Die Trenngitter enthalten historisierende Elemente des Jahres 1911 Das Bildnis Martin Luthers rechts im Chor wurde von dem gehorlosen Maler Wilhelm Bauer im Jahr 1811 gemalt Gegenuber hangt das Bild Johannes predigt in der Wuste von Conrad Geiger 1807 Von mehrere Fresken ist das Bild auf der Sudseite hervorzuheben das Christus am Kreuz zeigt Er halt in der linken Hand drei rote Rosen und nimmt einer gekronten Frauengestalt ein Schwert ab Das Fresko symbolisiert die geistige Bewegung der Mystik Von mehreren Grabplatten in Chor sind auf den beiden der rechten Seite Valentin von Munster 1582 und Margaretha von Munster 1619 dargestellt Ein Epitaph aus Bronze auf der gegenuberliegenden Seite zeigt den 1637 verstorbenen Balthasar Ruffer Reichsvogt in Schweinfurt Die Epitaphmalerei Auferweckung des Lazarus ist dem Ratskonsulenten Georg Ruprecht gewidmet der 1603 verstarb Ausserdem befinden sich dort die Grablegen Paul Bruckners 1622 und Georg Ofners 1532 Vom Epitaph des Glockengiessers Klaus Zeitlos ist ein Bronzebeschlag in die Wand eingelassen 10 Taufkapelle Bearbeiten nbsp Das Epitaph Conrads von Seinsheim im LanghausDie Taufkapelle war eine Stiftung des Burgers Friedrich Ruckert dessen Wappenstein den Schlussstein des Gewolbes ziert Die Entstehung kann auf das Jahr 1360 datiert werden Im Osten sind Fresken der Funf Hallen des Bethesda Teiches und der Taufe des Kammerers aus dem Mohrenland eventuell 1604 von Stephan Brechtel mit rot grauer Blattornamentik gerahmt Gegenuber ist ein barocker Handtuchhalter angebracht Der achteckige Taufstein in der Taufkapelle tragt eine umlaufende lateinische Inschrift Ubermalte gotische Malereien in den Feldern mit Szenen aus dem Leben Johannes des Taufers darunter auch seine Geburt und Bilder der Apostel wurden 1911 freigelegt Im beginnenden 17 Jahrhundert erhielt der Taufstein einen holzernen Deckel mit dem Glaubensbekenntnis und Johannesbildern 11 Langhaus Bearbeiten Die 1694 gestiftete Kanzel im rechten Teil des Langhauses ist reich ausgestattet Die Stifterwappen von Andreas Tauber und seiner Ehefrau Dorothea uber der Kanzeltur stammen aus einer unbekannten Werkstatt Der Aufbau der Kanzel ahnelt denen aus markgraflichen Bildhauerstatten Sie ist acht Meter hoch und ruht auf einem Mosestrager In den Kanzelkorpus sind Statuetten der Evangelisten und von Johannes dem Taufer eingelassen von links nach rechts Matthaus Markus Johannes der Taufer Lukas und Johannes Den Schalldeckel kront der auferstandene Jesus umringt von Putten auf Akanthuswerk die Marterwerkzeuge tragen Am Rand des Deckels befinden sich figurliche Darstellungen der Apostel Andreas steht vorne was als Hinweis auf den Stifter Andreas Tauber zu verstehen ist 12 Das von Putten durchsetzte Schnitzwerk ist reich verziert Gemeindealtar und Lesepult von 1990 stehen daneben Vom 14 bis zum 18 Jahrhundert war das Gotteshaus Grablege fur die stadtische Oberschicht der Stadt Schweinfurt dadurch sind die vielen in der Kirche vorhandenen Grabmaler erklarbar Von den 23 Grabmalern an den Wanden ist das alteste dem 1369 gestorbenen Conrad von Seinsheim gewidmet Von 1588 stammt die Grabplatte fur Wolff von Steinau geschaffen von dem Bildhauer Hans Werner der sich auf dem Epitaph selbst verewigt hat Herrenchor Bearbeiten Der Herrenchor weist teilweise erneuertes Masswerk auf Der Bilderzyklus mit dem Leben Jesu beginnt mit der Taufe und setzt sich auf der Empore fort Die Kunstwerke wurden im Jahr 1711 geschaffen der Maler war Andreas Bruckner Die Rahmungen fertigte Johann Philipp Zehnder Unter anderem ist die Geisselung Christi dargestellt Schweinfurter Konfessionsbild Bearbeiten Hauptartikel Konfessionsbild St Johannis Kirche Schweinfurt nbsp Mitte des Schweinfurter KonfessionsbildesIm Herrenchor hangt das alteste Konfessionsbild Suddeutschlands wohl aus dem ausgehenden 16 Jahrhundert bezugnehmend auf die Confessio Augustana des Jahres 1530 Es ist in drei Abschnitte gegliedert In der Mitte ist Kaiser Karl V umgeben von Fursten von links nach rechts Furst Wolfgang zu Anhalt Landgraf Philipp zu Hessen Markgraf Georg von Brandenburg Herzog Johann von Sachsen Ernst und Franz von Luneburg und den Vertretern der Stadte Nurnberg und Reutlingen dargestellt 13 Dahinter sind ungefahr weitere 500 Personen zu sehen Kleine Bibelzitate in Gold sind uberall im Bild angebracht Die Darstellungen gehen auf die Riten des evangelischen Gottesdienstes ein So ist zum Beispiel das Abendmahl in beiderlei Gestalt dargestellt und erlautert Dem Katechismusunterricht und der Kirchenmusik sind eigene Szenen gewidmet Unter dem Altartisch werden die Gerippe der nicht evangelischen Glaubensrichtungen allegorisch entsorgt Das Bild ist Vorlage fur das Konfessionsbild der Eisenacher Georgenkirche 14 Empore und Orgel Bearbeiten Die Empore enthalt weitere Bilder des Jesu Zyklus der Kirche beginnend im Herrenchor 15 Die Orgel wurde 1992 von der Firma Sandtner aus Dillingen an der Donau gebaut Hans Jurgen Richter schuf die Disposition Das Werk enthalt 53 Register auf 3 Manualen und Pedal Die Gestaltung ubernahm Franz Lichtblau Die Schleierbretter wurden von Karlheinz Hoffmann aus Lindenholz gefertigt I Hauptwerk C g31 Praestant 16 2 Principal 8 3 Gedeckt 8 4 Flute harm 8 5 Viole de Gambe 8 6 Octave 4 7 Blockflote 4 8 Quinte 2 2 3 9 Superoctave 2 10 Mixtur V 2 11 Cimbel III 1 12 Cornet V13 Trompette 16 14 Trompette 8 15 Clairon 4 II Schwellwerk C g316 Bourdon 16 17 Principal 8 18 Copula 8 19 Salicional 8 20 Voix celeste 8 21 Prestant 4 22 Flute octaviante 4 23 Viola 4 24 Nazard 2 2 3 25 Quart de Nazard 2 26 Tierce 1 3 5 27 Septime 1 1 7 28 None 2 29 Plein Jeu 4 5f 2 2 3 30 Basson 16 31 Trompette harm 8 32 Fagott Hautbois 8 33 Clairon harm 4 Tremulant III Schwellwerk C g334 Principal 8 35 Rohrflote 8 36 Quintade 8 37 Octave 4 38 Spitzflote 4 39 Sesquialter II 2 2 3 40 Doublette 2 41 Larigot 1 1 3 42 Sifflet 1 43 Mixtur IV 1 1 3 44 Cromorne 8 45 Voix humane 8 TremulantCarillon Pedal C f146 Principalbass 16 47 Subbass 16 48 Quintbass 10 2 3 49 Octavbass 8 50 Gedecktbass 8 51 Octave 4 52 Flote 4 53 Mixtur III 2 2 3 54 Bombarde 16 55 Trompette 8 56 Schalmey 4 Koppeln III II III I II I III P II P I P Spielhilfen 64 fache Setzerkombination Einfuhrung uber Hubmagnete in die mechanische Registertraktur Doppeltraktur Registercrescendo Tutti Pleno Zungen Remo Card Stimmtonhohe 440 Hz bei 15 C Stimmtonart gleichschwebend 16 Bibliothek BearbeitenDie Sakristei der Johanniskirche beherbergte seit 1574 uber Jahrhunderte eine historische Kirchenbibliothek mit reichem Altbestand 17 Diese steht seit 2014 als Depositum der Kirchengemeinde in der Schweinfurter Bibliothek Otto Schafer 18 Bilder Galerie Bearbeiten nbsp Wolff von Steinaus Grabplatte nbsp Margaretha von Munsters Grablege nbsp Epitaph des Kaspar Senf nbsp Georg Ofners Grabplatte nbsp Ein Teil der Stuhlschildersammlung nbsp Mannalese im Querhaus nbsp Madonna in der TurmkapelleSiehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten in SchweinfurtLiteratur BearbeitenAndrea Brandl Das spatromanisch fruhgotische Portal am sudlichen Querhaus der Johanniskirche in Schweinfurt In Streiflichter Schweinfurt Schweinfurt 1992 Hans Hahn Die Johanniskirche und ihre Vorgangerbauten Gedanken uber die Besiedlung der Schweinfurter Gemarkung In Schweinfurter Mainleite Schweinfurt 1991 Erich Saffert Die St Johanniskirche zu Schweinfurt am Main Schweinfurt 1971 Erich Schneider Evangelische Kirchen Schweinfurt Munchen 1988 Erich Schneider Evangelische Kirchen in Schweinfurt In Grosse Kunstfuhrer Band 201 Schnell amp Steiner Regensburg 1997 ISBN 978 3 7954 1143 5 Wiltrud Wossner Die Johanniskirche Wissenswertes aus acht Jahrhunderten von A bis Z 31 Aufsatze uber Bauteile Einrichtung und Kunst In Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Schweinfurt Hrsg 450 Jahre Reformation in Schweinfurt Schriften zum Jubilaumsjahr Schweinfurt 1992 Wiltrud Wossner Die St Johanniskirche Schweinfurt Schweinfurt 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannis Schweinfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Peter Hofmann Schweinfurtfuhrer St Johannis Peter Hofmann Schweinfurtfuhrer St Johannis in alten AnsichtenEinzelnachweise Bearbeiten Saffert Erich Die St Johannis Kirche zu Schweinfurt am Main S 3 Vgl Schneider Erich Evangelische Kirchen 1997 S 8 Hier ist das 11 Jahrhundert erwahnt Wossner Wiltrud Die St Johanniskirche Schweinfurt S 7 Geodaten 1 2 Vorlage Toter Link geodaten bayern de Denkmalnummer D 6 62 000 104 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2018 Suche in Webarchiven abgerufen am 14 Juli 2013 Brandl Andrea Das Portal der Johanniskirche S 223 Vgl Schneider Erich Evangelische Kirchen Schweinfurt Schneider Erich Evangelische Kirchen 1997 S 10 Saffert Erich Die St Johannis Kirche zu Schweinfurt am Main S 8 Wossner Wiltrud Die Johanniskirche 31 Aufsatze S 183 f Saffert Erich Die St Johannis Kirche zu Schweinfurt am Main S 7 Pfarramt Schweinfurt Taufkapelle abgerufen am 15 Juli 2013 Wossner Wiltrud Die Johanniskirche 31 Aufsatze S 130 Pfarramt Schweinfurt Konfessionsbild abgerufen am 15 Juli 2013 Wossner Wiltrud Die St Johanniskirche Schweinfurt S 30 Wossner Wiltrud Die Johanniskirche 31 Aufsatze S 199 Sandtner Orgelbau Orgel St Johanniskirche abgerufen am 23 August 2013 Eintrag zur Sakristeibibliothek im Handbuch der historischen Buchbestande online In die Sakristei gehorig Pressemitteilung des Ev Luth Dekanats Schweinfurt vom 29 September 2014 abgerufen am 22 November 2014 Kirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Schweinfurt Bad Bocklet St Johannes Bad Kissingen Erloserkirche Bergrheinfeld Zum guten Hirten Bergtheim St Matthaus Euerbach St Cosmas und St Damian Geldersheim Fruhmesskapelle Gochsheim St Michael Madenhausen St Wendelin Massbach St Bartholomaus Niederwerrn Evangelische Kirche Obbach Evangelische Kirche Obereisenheim Evangelische Kirche Oerlenbach Friedenskirche Poppenlauer Auferstehungskirche Rothhausen St Agidius Schonungen Christuskirche Schwebheim Auferstehungskirche Schweinfurt Auferstehungskirche Christuskirche Dreieinigkeitskirche Gustav Adolf Kirche Kreuzkirche St Johannis St Lukas St Salvator Sennfeld Dreieinigkeitskirche Thundorf Evangelische Kirche Volkershausen Evangelische Kirche Weipoltshausen St Bartholomaus Werneck Schlosskirche Zell St Matthaus Normdaten Geografikum GND 4315540 6 lobid OGND AKS VIAF 236510373 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Schweinfurt amp oldid 239096485