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Kriegsverrat war ein deutscher juristischer Begriff fur Feindbegunstigung der kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten weitgehend verscharft und dann vor allem auch im Zusammenhang mit der Planung und Durchfuhrung des Zweiten Weltkriegs in seiner Bedeutung so weit gefasst wurde dass nahezu jedes unerwunschte Verhalten damit bestraft werden konnte Ursprunglich handelte es sich um Delikte nach dem Militarstrafgesetzbuch fur das Deutsche Reich von 1872 die in der Zeit des Nationalsozialismus als Landesverrat gewertet wurden und mit Todesstrafe bedroht waren Die NS Militarjustiz erhielt erweiterte Vollmachten und wendete dazu den 91b Reichsstrafgesetzbuch der ausserdem konkreter Tatbestandsmerkmale entkleidet worden war rechtsbeugend auch auf Zivilpersonen an Dadurch wurde er zu einem Willkurinstrument bei der Verfolgung politisch missliebiger Personen So konnten auch politischer Widerstand Unterstutzung von Juden oder Schwarzmarktdelikte unter dem Vorwand indirekter militarischer Folgen bestraft werden Mit diesem Gesetz wurden zehntausende Todesurteile und viele tausend Zuchthausurteile begrundet 1 Beim Militar wurden die unteren Range haufiger und harter bestraft als Offiziere die in Einzelfallen straffrei blieben Die Aufarbeitung dieser Urteile erfolgte erst viele Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus 2 Erst am 8 September 2009 nahm der Deutsche Bundestag einstimmig einen Gesetzentwurf an mit dem samtliche Verurteilungen wegen Kriegsverrats in der NS Zeit pauschal aufgehoben wurden 3 Teile der CDU CSU hatten damals ihren jahrzehntelangen Widerstand dagegen aufgegeben 4 5 Inhaltsverzeichnis 1 Juristische Grundlagen 1 1 Militarstrafrecht von 1872 bis 1934 1 2 Verscharfung des Gesetzes 1934 1 3 Rechtsvergleich 2 Anwendung 2 1 Exemplarische Einzelfalle 3 Rehabilitierung der Opfer 3 1 Bundesrepublik Deutschland 3 2 Osterreich 4 Revisionistische Sicht 5 Aufarbeitung und Forschung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseJuristische Grundlagen BearbeitenDie politisch weltanschaulichen Urteile der NS Justiz waren aus juristischer Sicht keine Rechtsprechung Ernst Fraenkel unterschied zwischen dem Normenstaat der bloss die Fassade eines Rechtsstaates aufrechterhalt in dem sich Unrecht noch auf Normen beruft und dem Massnahmenstaat der wie im Nationalsozialismus jedes Handeln ausserhalb der Norm erlaubt und staatliche Unrechtsmassnahmen der rechtlichen Kontrolle entzieht 6 Das betont weltanschauliche Urteilen der NS Justiz verdeutlicht eine Aussage des damaligen Militarrichters Erich Schwinge aus dem Jahr 1933 Die Frage welche Funktion Strafe hat und wie einzelne Rechtsguter also z B Nation Ehre Religion Sittlichkeit zu schutzen sind kann nur auf Grund eines bestimmten Welt und Gemeinschaftsbildes sicher und eindeutig beantwortet werden Der Richter muss sich als Vollstrecker eines einheitlichen Willens fuhlen 7 In diesem Geist stufte Schwinge auch pazifistische Propaganda sowie s eit dem Krieg mit Russland jegliche Unterstutzung der Ziele des Bolschewismus als Kriegsverrat ein 8 Militarstrafrecht von 1872 bis 1934 Bearbeiten nbsp Bekanntmachung der an dem Belgier Leon Trulin von deutschem Militar vollzogenen Todesstrafe nach einem Kriegsverratsurteil im besetzten Frankreich 1915Das Militarstrafgesetzbuch des Deutschen Reiches von 1872 welches sich stark am preussischen Militar Strafgesetzbuch von 1845 orientierte regelte das Delikt des Kriegsverrats in den Paragraphen 57 bis 61 56 verwies fur Verratsdelikte durch Militarangehorige in Friedenszeiten auf die entsprechenden Regelungen im Strafgesetzbuch Als Kriegsverrat galten demnach landesverraterische Taten entsprechend Reichsstrafgesetzbuch 80 bis 93 von Armeeangehorigen im Einsatz 57 Wer im Felde einen Landesverrath begeht wird wegen Kriegsverraths mit Zuchthaus nicht unter zehn Jahren oder mit lebenslanglichem Zuchthaus bestraft 9 Paragraph 58 ermoglichte die Todesstrafe fur genau definierte Taten wie Kollaboration und Geheimnisverrat die Zerstorung von Kommunikationseinrichtungen Befehlsverweigerung Propaganda fur den Feind und die eigenmachtige Befreiung Freilassung von Gefangenen 58 Wegen Kriegsverraths 57 wird mit dem Tode bestraft wer mit dem Vorsatze einer feindlichen Macht Vorschub zu leisten oder den deutschen oder verbundeten Truppen Nachtheil zuzufugen Anm Es folgen die Falle 1 bis 12 9 58 Abs 2 ermoglichte fur weniger schwere Falle eine Zuchthausstrafe anstelle der regularen Todesstrafe Nach 59 wurde die gemeinschaftliche Verabredung zum Kriegsverrat ohne dass es zum Versuch oder gar zur Ausfuhrung kommen musste mit mindestens funf Jahren Freiheitsstrafe bestraft Wer die Meldung eines geplanten Kriegsverrats unterliess sollte nach 60 die gleiche Strafe wie der eigentliche Tater erhalten 61 stellte fur das im Sinne einer Verhinderung rechtzeitige Anzeigen eines kriegsverraterischen Vorhabens Straflosigkeit in Aussicht Verscharfung des Gesetzes 1934 Bearbeiten nbsp Paragraph 57 59 und 160 des Gesetzes von 1934Das NS Regime verscharfte nach der Machtergreifung 1933 die Bestimmungen zu Hoch und Landesverrat im zivilen Strafgesetzbuch sowie zum Kriegsverrat im Militarstrafgesetzbuch Bereits im Marz 1933 war eine Verordnung des Reichsprasidenten Paul von Hindenburg zur Beschleunigung des Verfahrens in Hochverrats und Landesverratsangelegenheiten ergangen welche die Voruntersuchung einschrankte und keinen Eroffnungsbeschluss mehr erforderte 10 Am 14 April 1934 wurden die Bestimmungen zu Hoch und Landesverrat verscharfend geandert Da die militarrechtliche Regelung zum Kriegsverrat ausdrucklich auf diesem Paragraphen beruhte war dabei die Neufassung von 91 von Bedeutung 91 b Wer im Inland oder als Deutscher im Ausland es unternimmt wahrend eines Krieges gegen das Reich oder in Beziehung auf einen drohenden Krieg der feindlichen Macht Vorschub zu leisten oder der Kriegsmacht des Reichs oder seiner Bundesgenossen einen Nachteil zuzufugen wird mit dem Tode oder mit lebenslangem Zuchthaus bestraft Wenn die Tat nur einen unbedeutenden Nachteil fur das Reich oder seine Bundesgenossen und nur ein unbedeutender Vorteil fur die feindliche Macht herbeigefuhrt hat schwerere Folgen auch nicht herbeifuhren konnte so kann auf Zuchthaus nicht unter zwei Jahren erkannt werden 11 Die Vorschriften des Strafgesetzbuches zum Landesverrat wurden wahrend des Krieges zweimal 1942 und 1944 weiter verscharft Ebenfalls 1934 wurden im Zuge der Verscharfung des Militarstrafgesetzbuches auch die Gesetzesvorschriften zum Kriegsverrat neu gefasst Zum einen entfielen alle genaueren Tatbestandsdefinitionen der Regelung von 1872 zum anderen sah das Gesetz fortan fur Kriegsverrat generell die Todesstrafe vor 57 Wer im Felde einen Landesverrat nach 91 b des Strafgesetzbuches begeht wird wegen Kriegsverrats mit dem Tode bestraft 12 Ausserdem wurde der wegen Kriegsverrats zu belangende Personenkreis erweitert 160 sah schon in der Version von 1872 die Verurteilung auch von Auslandern vor 160 Ein Auslander oder Deutscher welcher wahrend eines gegen das Deutsche Reich ausgebrochenen Krieges auf dem Kriegsschauplatze sich einer der in den 57 bis 59 und 134 vorgesehenen Handlungen schuldig macht ist nach den in diesem Paragraphen gegebenen Bestimmungen zu bestrafen 12 Dies wurde explizit um die Unabhangigkeit der staatlichen Zugehorigkeit des Tatorts auch wenn sie im Ausland begangen worden sind erganzt Mit der Ersten Verordnung zur Erganzung der KSSVO vom 1 November 1939 13 wurden die Militargerichte ermachtigt das jeweils gesetzliche vorgesehene Strafmass in bestimmten Fallen zu uberschreiten und auch dort Todesstrafen zu verhangen wo dies gar nicht vorgesehen war Seit dem 31 Marz 1943 erlaubte die Vierte Verordnung zur Erganzung der KSSVO eine nochmalige Erweiterung des Strafrahmens wenn der regelmassige Strafrahmen nach gesundem Volksempfinden nicht ausreicht 14 Diese Regelungen und Verordnungen dehnten den wegen Kriegsverrats verfolgbaren Personenkreis auf alle vom Deutschen Reich und der Wehrmacht kontrollierten Gebiete aus Auf Kriegsverrat und jegliche Verwicklung darin ausser bei rechtzeitiger Anzeige selbiger stand nunmehr unausweichlich die Todesstrafe allenfalls mit der Hoffnung auf Begnadigung durch den zustandigen Gerichtsherrn Ausserdem erweiterten sie den Tatbestand Kriegsverrat ins Unbestimmte und eroffneten den Militargerichten der Wehrmacht alle Moglichkeiten damit jegliche Form abweichenden oder widerstandigen Verhaltens ja auch nur eine solche Gesinnung mit der Todesstrafe zu verfolgen Erich Schwinge ein bis 1945 einflussreicher Kommentator des Militarstrafgesetzbuches definierte das Vorschubleisten aus 91b StGB folgendermassen jede Verschiebung des Krafteverhaltnisses zugunsten des feindlichen Staates sofern dadurch irgendwie die militarische Lage beeinflusst werden kann Eine feindliche Macht im Sinne des 91b StGB sei nicht nur die eigentliche Kriegsmacht des Feindes sondern alle dem Gegner zu Gebote stehenden Mittel Nachteile im Sinne des 91b StGB wurden zugefugt wenn die Kampfkraft durch pazifistische Propaganda durch Erregung offentlicher Unruhen und Storung des Wirtschaftslebens geschwacht wird In solchen Falle war laut Schwinge stets Todesstrafe zu verhangen 15 1944 kommentierte er zudem seit dem Krieg mit Russland genugt fur die Todesstrafe wegen Kriegsverrats d Verf jegliche Unterstutzung der Ziele des Bolschewismus 16 Rechtsvergleich Bearbeiten Der vor 1934 bestehende Gesetzestext unabhangig von seiner rechtsbeugenden und verbrecherischen Auslegung und Anwendung in der nationalsozialistischen Rechtsprechung bewegt sich im damals und teilweise auch heute ublichen Rahmen anderer Staaten wie z B Grossbritanniens oder der Vereinigten Staaten Durch die Streichung der zuvor im Gesetzestext aufgefuhrten Straftatbestande ab 1934 wurde die Beurteilung ob uberhaupt ein strafwurdiges Delikt vorlag in das beliebige Ermessen von Anklagern und Richtern gestellt Damit verlor das Gesetz jeden rechtsstaatlichen Charakter So setzte der bis 1998 in Grossbritannien gultige Treason Act von 1814 17 basierend auf dem Treason Act von 1351 die Todesstrafe als obligatorisches Strafmass fur bestimmte Verratsdelikte fest band diese aber recht eng an Delikte gegen die Souveranitat der Krone When a Man doth compass or imagine the Death of our Lord the King or of our Lady his Queen or of their eldest Son and Heir or if a Man do violate the King s Companion 18 Der amerikanische Uniform Code of Military Justice sieht ebenfalls immer noch die Todesstrafe vor definiert dabei aber die in Frage kommenden Handlungen konkreter als die NS Gesetzgebung 904 Article 104 Aiding the enemy Any person who 1 aids or attempts to aid the enemy with arms ammunition supplies money or other things or 2 without proper authority knowingly harbors or protects or gives intelligence to or communicates or corresponds with or holds any intercourse with the enemy either directly or indirectly shall suffer death or such other punishment as a court martial or military commission may direct 19 Auch das Schweizer Militarstrafgesetz ermoglichte bis 1992 fur relativ genau definierte Tatbestande des militarischen Landesverrats die Todesstrafe Auf dieser Basis wurden im Zweiten Weltkrieg 30 Soldaten zum Tod verurteilt Heute ist bei schweren Fallen lebenslange Freiheitsstrafe vorgesehen Artikel 87 1 Wer vorsatzlich in einer Zeit da Truppen zum aktiven Dienste aufgeboten sind die Unternehmungen der schweizerischen Armee unmittelbar stort oder gefahrdet wer insbesondere der Armee dienende Verkehrs oder Nachrichtenmittel Anlagen oder Sachen beschadigt oder vernichtet oder den Betrieb von Anstalten die der Armee dienen hindert oder stort wird mit Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren bestraft 3 In schweren Fallen kann auf lebenslangliche Freiheitsstrafe erkannt werden 20 Eine kritische Aufarbeitung vieler fragwurdiger Urteile seitens der Schweiz erfolgt seit 1998 21 Anwendung Bearbeiten nbsp Denkmal fur den unbekannten Wehrmachtsdeserteur errichtet 1995 auf dem Petersberg in ErfurtEin Teil der nationalsozialistischen Urteile unter Anwendung des 57 wie zum Beispiel Sabotage Kollaboration mit dem Feind militarischer Geheimnisverrat Fahnenflucht oder Befehlsverweigerung wurde auch in anderen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Staaten ahnlich geahndet Zu sehen sind jedoch die unterschiedlichen Zielsetzungen in der Anwendung Wahrend es auf westalliierter Seite darum ging relevantes fur die eigenen Streitkrafte schadliches Verhalten zu sanktionieren ging es dem Nationalsozialistischen Deutschland darum die eigenen Truppen zusatzlich auf der ideologischen Linie zu halten Daher ruhrt auch die geringe Prazisierung der Tatbestandsmerkmale und die grosse Freiheit beim Strafmass im Gesetzestext sie erlaubte das Gesetz auch gegen Regimekritiker und politisch Andersdenkende mit grosster Harte anzuwenden auch wenn direkt nachteilige Auswirkungen auf die eigenen Truppen kaum nachweisbar waren 22 Auf diesem Hintergrund konnen die exzessive Anwendung der Militargerichtsbarkeit auf deutscher Seite und die sehr moderate Spruchpraxis der Alliierten andererseits nicht erstaunen Insgesamt fallten die Militargerichte im Krieg mindestens 40 000 Todesurteile westliche Alliierte 300 von denen mehr als drei Viertel vollstreckt wurden 1 Weltkrieg 32 Hinrichtungen bei 148 Todesurteilen Selbst Zeitstrafen bedeuteten fur die Verurteilten nicht selten den Tod da sie in KZ eingeliefert oder bei Himmelsfahrtskommandos eingesetzt wurden Friedemann Bedurftig Stichwort Militargerichtsbarkeit in Lexikon Drittes Reich 23 Manfred Messerschmidt kommt in Die Wehrmachtjustiz 1933 1945 zu folgenden Zahlen 24 Wahrend von 1907 bis 1932 in Deutschland 1547 Todesurteile verhangt worden sind wovon 393 vollstreckt wurden haben die Wehrmachtgerichte niedrig angesetzt 25 000 Todesurteile verhangt Davon sind 18 22 000 vollstreckt worden das entspricht nahezu dem Funfzigfachen Der andere Teil der Urteile beruhte auf falscher rechtsbeugender Auslegung der Gesetze unter haufiger Missachtung von anerkannten Rechtsgrundsatzen z B der Ausserkraftsetzung des Analogieverbotes im Jahr 1935 25 sowie der Grundrechte und Verfahrensrechte der Angeklagten 26 So ist es nicht ersichtlich wie z B die Solidaritat mit verfolgten Juden allgemein oppositionelle Haltungen und Handlungen Schwarzmarktdelikte und viele andere Vergehen unter 56 61 subsumierbar sein sollen Speziell die teilweise Anwendung auf Zivilpersonen 27 widerspricht eindeutig dem damaligen Gesetzestext Dabei ist zu beachten dass auf deutscher Seite sehr viel mehr Todesurteile als auf west alliierter Seite verhangt wurden Seit Kriegsbeginn war das Reichskriegsgericht nach 14 der Kriegsstrafverfahrensordnung KStVO fur Hochverrat Landesverrat und Kriegsverrat zustandig auch wenn das Delikt von einem Zivilisten begangen wurde 28 Mit der Kriegssonderstrafrechtsverordnung KSSVO und der Kriegsstrafverfahrensordnung KStVO erhielt die Militarjustiz zu Beginn des Zweiten Weltkriegs weitreichende juristischen Grundsatzen widersprechende Machtmittel 29 Fur Verurteilte wurde die Berufungsmoglichkeit abgeschafft nicht jedoch fur Richter und Anklager welche teilweise identisch waren die haufig zu milde erscheinende Urteile nicht akzeptierten und den Fall neu verhandeln liessen Kriegsverrat stellte nach Erkenntnis des Militarhistorikers Wolfram Wette ein radikalisiertes NS Recht dar welches in der Praxis in unklarer Weise politische Verratsdelikte betraf und so formal fehlerhaft auch Hochverratsfalle unter 57 subsumierte Damit sollten zugleich im Nachhinein auch uber 300 politische Morde an Soldaten Pazifisten und Demokraten durch die radikalen Rechten in der Zwischenkriegszeit gerechtfertigt werden Bereits ab 1933 wurde auf Betreiben der NSDAP die Todesstrafe allgemein fur alle Handlungen verhangt die geeignet waren dem kriegfuhrenden Deutschen Reich einen Nachteil zuzufugen und den Feindmachten Vorschub zu leisten worunter auch das Eintreten fur rein pazifistische Ziele fiel In der Praxis verfolgte die NS Militarjustiz damit uberwiegend abweichendes und widerstandiges Handeln mit der Hochststrafe 30 Exemplarische Einzelfalle Bearbeiten Neben der Hilfe fur Kriegsgefangene wurden das Uberlaufen zu und der Kontakt mit Partisanen aber auch nur Schwarzmarktdelikte als Kriegsverrat abgeurteilt Nach Untersuchungen von Wolfram Wette wurden ferner politischer Widerstand widerstandige politische Gesinnung und die Unterstutzung verfolgter Juden als Kriegsverrat geahndet allerdings nicht immer konsequent wie der Fall des militarischen Oberbefehlshabers Ost Johannes Blaskowitz zeigt Dieser hatte wiederholt gegen Vernichtungsaktionen der SS Einsatzgruppen protestiert und sich damit den Unmut Adolf Hitlers zugezogen 31 Angewandt wurde das Kriegsrecht so Wolfram Wette vorwiegend gegen einfache Soldaten Militarischer Landesverrat der traditionellen Eliten wurde dagegen auch da schwerer aufzudecken seltener verfolgt Die NS Justiz hielt sich in der Verfolgung von Angehorigen der traditionellen Eliten zuruck Die vielen langst gut erforschten landesverraterischen Auslandskontakte von Politikern Diplomaten und Offizieren die dem nationalkonservativen Widerstand angehorten hatten eigentlich wegen Landes und Kriegsverrats verfolgt werden mussen Der ruckblickende Betrachter registriert jedoch mit einigem Erstaunen dass die nationalkonservativen Oppositionellen seinerzeit durchweg unentdeckt blieben von der Gestapo und der Justiz nur mit geringem Nachdruck oder gar nicht verfolgt und daher auch nicht bestraft wurden Im hoheren Offizierskorps gehorte es zum guten Stil und zum viel beschworenen Korpsgeist sich nicht gegenseitig ans Messer zu liefern 30 Ein in diesem Zusammenhang exemplarischer Fall ist der des Oberstleutnants Helmuth Groscurth 32 der sowohl gegen einen Pogrom an 900 Juden und Russen einschliesslich Frauen und Kinder Anfang Juli 1941 in Zloczow Ukraine als auch vergeblich gegen eine Massenerschiessung von 90 judischen Kindern am 20 August 1941 33 intervenierte Seine provokante 32 Argumentation gegenuber seinen Vorgesetzten In vorliegendem Falle sind aber Massnahmen gegen Frauen und Kinder ergriffen die sich in nichts unterscheiden von Greueln des Gegners die fortlaufend der Truppe bekannt gegeben werden Er setzte damit Erschiessungen durch SS Einsatzkommandos gleich mit vorangegangenen Morden der sowjetischen Geheimpolizei dennoch wurde er nicht angeklagt Groscurth starb an Fleckfieber kurz nachdem er am 2 Februar 1943 in Stalingrad in sowjetische Kriegsgefangenschaft geraten war Der Chef des Heerespersonalamtes Rudolf Schmundt machte Ende 1942 in einer Weisung unmissverstandlich klar dass von jedem Wehrmachtsoffizier eine eindeutige vollig kompromisslose Haltung in der Judenfrage verlangt werde und es keinerlei sei es auch noch so lockere Verbindung zwischen einem Offizier und einem Angehorigen der judischen Rasse geben durfe 34 Ein Opfer dieser Weisung war der Feldwebel Anton Schmid der in der Versprengtenstelle in Vilnius stationiert war Er hatte enge Kontakte zur judischen Untergrundorganisation versteckte judische Arbeitskrafte verschaffte ihnen falsche Papiere und rettete mehrere hundert Juden durch Transporte an sicherere Orte Er wurde im Januar 1942 verhaftet und kam vor das Kriegsgericht der Feld Kommandantur V 814 Wilna das ihn im Februar 1942 zum Tode verurteilte Nach Wolfram Wette 35 ist allerdings nicht bekannt unter welchen Militarstraftatbestand die Richter seine Hilfe fur die Juden umgedeutet haben da das Kriegsgerichtsurteil verloren ging Wegen Kriegsverrats und Kollaboration mit dem Feind wurde das SPD und spatere KPD Mitglied Adolf Pogede zum Tode verurteilt der 1944 an seinem Standort Kontakte zu sowjetischen Kriegsgefangenen unterhielt 30 Der Stabsgefreite Josef Salz wurde z B allein aufgrund oppositioneller Haltung welche ihm aufgrund seiner Tagebucheintrage zur Last gelegt wurde verurteilt Im Urteil hiess es in dem er sich als Freund der Juden und Bolschewisten ausgab und das deutsche Volk seine Fuhrung und Wehrmacht in ubler Weise schmahte und verleumdete und dadurch seine Kampfbereitschaft geschwacht und es gleichzeitig unternommen dem Feind billiges Propagandamaterial in die Hande zu spielen Ein weiteres bekanntes Opfer war Harro Schulze Boysen der am 22 Dezember 1942 wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Landesverrats im Strafgefangnis Berlin Plotzensee gehangt wurde Ein naher erforschter Fall ist das in Abwesenheit ergangene und nicht vollstreckte Todesurteil gegen den 1944 nach der Schlacht von Stalingrad dem Nationalkomitee Freies Deutschland und dem Bund Deutscher Offiziere beigetretenen General Walther von Seydlitz Kurzbach Wegen Kriegsverrats und sogenannter Rundfunkverbrechen wurden Johannes Prassek Eduard Muller Hermann Lange und Karl Friedrich Stellbrink am 10 November 1943 durch Enthauptung hingerichtet Die Opfer wurden zum 60 Jahrestag ihrer Hinrichtung als Lubecker Martyrer bezeichnet Rehabilitierung der Opfer BearbeitenDie uberlebenden Justizopfer wurden in der Nachkriegszeit zum Teil wenig beachtet und ausgegrenzt 36 Nicht ihr Widerstand wurde vorrangig hervorgehoben und gewurdigt sondern uber ihre eventuell zwielichtigen Motive debattiert Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Ein Beispiel hierfur sind die Gerichtsverhandlungen der 1950er Jahre zur Erschiessung des Kommandeurs der Dusseldorfer Schutzpolizei Oberstleutnant Franz Jurgens und weiterer vier Personen die um der Bevolkerung sinnloses Leid zu ersparen die Stadt Dusseldorf kampflos an die alliierten Truppen ubergeben wollten Aktion Rheinland 37 Die Ermordung von Jurgens und den vier Zivilisten wurden vom Marz 1949 bis zum Dezember 1952 in vier Gerichtsverfahren untersucht Das Landgericht Dusseldorf 1949 interpretierte es nach 1945 geltendem Recht als militarischen Aufruhr Das Landgericht Wuppertal 1950 und der Bundesgerichtshof 1952 erklarten die Standgerichtsverfahren fur rechtsverbindlich Unter anderem beriefen sie sich darauf dass es in fast allen Staaten in Kriegszeiten Standgerichte gebe 38 Dagegen wird heute anerkannt Die Wehrmachtgerichte waren ein Instrument des nationalsozialistischen Unrechtsstaates Richard von Weizsacker 2007 39 Jahrzehntelang wurden die Opfer der NS Militarjustiz teilweise nicht rehabilitiert da der Gesetzgeber der Ansicht war dass sich darunter eine ganze Reihe von Straftatbestanden wie Kriegsverrat Plunderungen sowie Misshandlung von Untergebenen befinden bei denen die Aufhebung des Urteils ohne Einzelfallprufung nicht verantwortbar erscheine 40 Des Weiteren wurde noch im Jahr 2007 eine generelle Aufhebung der Urteile laut Bundesjustizministerin Brigitte Zypries aufgrund nicht ausschliessbarer Lebensgefahrdung als moglicher Folge von Kriegsverrat abgelehnt 41 2006 und 2007 wurde im Bundestag uber eine Rehabilitierung beraten 5 42 In der Debatte am 10 Mai 2007 unterstutzte die Fraktion von Bundnis 90 Die Grunen den Antrag der PDS auf Aufnahme dieser Urteile in das NS Aufhebungsgesetz von 2002 Die Gesetzeserganzung von 2002 fuhrte hinsichtlich der Militarjustizurteile eine lange Liste von Tatbestanden des Militarstrafgesetzesbuches auf Urteile die nach diesen Vorschriften ergangen waren wurden pauschal aufgehoben Die Bundesvereinigung Opfer der NS Militarjustiz hat die Reform damals sehr begrusst allerdings seitdem auch moniert dass in dieser langen Liste der Strafvorschriften die Bestimmungen zum Kriegsverrat noch fehlen Das Anliegen auch noch die Bestimmungen gegen Kriegsverrat in das NS Aufhebungsgesetz mit einzubeziehen ist berechtigt Wir werden dem Antrag also zustimmen Volker Beck 43 Die CDU CSU Bundestagsfraktion lehnte diesen Antrag ab mit Verweis auf das Bundesverfassungsgerichtsurteil vom 19 Februar 1957 sowie mit Hinweis auf die im Gesetz vom 25 August 1998 in 1 bereits festgeschriebene Unrechtmassigkeit nationalsozialistischer gegen elementare Gedanken der Gerechtigkeit verstossende Urteile nach dem 30 Januar 1933 Es Anm Das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt dass unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Gesetze entstanden sind denen die Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit gewissermassen auf der Stirn geschrieben stand und dass ihnen deshalb jede Gultigkeit als Recht abgesprochen werden muss Das Verfassungsgericht hat aber auch ausgefuhrt dass nicht alle Gesetze nur weil sie in der Nazizeit erlassen wurden ohne Prufung ihres Inhaltes pauschal als rechtsunwirksam aufgehoben werden durfen Norbert Geis 44 Im Sommer 2009 verstandigte sich der Bundestag darauf alle nach dem 91b des Reichsstrafgesetzbuches im Nationalsozialismus verurteilten sogenannten Kriegsverrater in einem Gesetz zu rehabilitieren 45 46 Der Gesetzentwurf wurde vom Deutschen Bundestag am 8 September 2009 einstimmig angenommen 47 Ein bedeutendes Problem ergab sich lange Zeit aus der bestehenden Rechtmassigkeit damaliger Urteile in Bezug auf die Durchsetzung finanzieller Anspruche wie z B Hinterbliebenenrenten So war nach einer Entscheidung des Bundessozialgerichts die Zahlung einer Rente nur dann moglich wenn nachgewiesen werden konnte dass bei damaligen Urteilen im Einzelfall jeglicher Rechtfertigungsgrund fur die Ausschopfung des Strafrahmens fehlte oder gar der Strafrahmen uberschritten worden ist 48 Bereits 1991 distanzierte sich das Bundessozialgericht jedoch explizit von seiner bisherigen Rechtsprechung und kam zu der Ansicht dass bei der Beurteilung von Militarjustizurteilen zu berucksichtigen sei dass ein Unrechtsstaat einen volkerrechtswidrigen Krieg gefuhrt hat in dem jeder Widerstand auch der des einfachen Ungehorsams oder des Verlassens der Truppe mit Todesstrafe geahndet wurde und daher auch ruckschauend als Widerstand gegen ein Unrechtsregime nicht von der Entschadigung nach dem Bundesversorgungsgesetz ausgeschlossen werden darf Die Praxis lasse vermuten dass die Todesurteile der Wehrmachtsgerichte grundsatzlich offensichtlich unrechtmassige Urteile im Sinne ergangener Verfassungsgerichtsurteile seien 49 Osterreich Bearbeiten Der osterreichische Nationalrat hat 2002 eine Aufhebung von Urteilen gegen osterreichische Staatsburger nach 57 ff beschlossen 1 Durch dieses Gesetz werden verurteilende militarstrafgerichtliche Entscheidungen der NS Militargerichte an Osterreichern die unter Verstoss gegen elementare Gedanken der Gerechtigkeit nach dem 12 Marz 1938 zur Durchsetzung oder Aufrechterhaltung des nationalsozialistischen Unrechtsregimes ergangen sind aufgehoben 3 Entscheidungen im Sinne des 1 sind insbesondere Entscheidungen aufgrund der Delikte Hochverrat Kriegsverrat Entscheidungen aufgrund der 57 bis 60 62 bis 65 67 69 bis 73 77 89 80 bis 85 87 89 91 92 94 bis 97 99 bis 104 106 bis 108 110 bis 112 139 141 144 147 147a 150 des Militarstrafgesetzbuches in den Fassungen der Gesetze vom 16 Juni 1926 RGBl I S 275 16 Juli 1935 RGBl I S 1021 und 10 Oktober 1940 RGBl I S 1347 50 Am 21 Oktober 2009 beschloss das osterreichische Parlament eine umfassendere Regelung von NS Unrechtsurteilen die wie der deutsche Beschluss im September 2009 Kriegsverrater in einer Generalklausel pauschal rehabilitiert Im beschlossenen Aufhebungs und Rehabilitierungsgesetz werden ausserdem alle Wehrmachtsdeserteure rehabilitiert samtliche Urteile des Volksgerichtshofs der Standgerichte und der Sondergerichte aus der NS Zeit fur nichtig erklart ebenso die Entscheidungen des Erbgesundheitsgerichts das Zwangssterilisierungen und abtreibungen bewirkte 51 Revisionistische Sicht Bearbeiten nbsp Gedenkplatte fur das entwendete Deserteursdenkmal in BraunschweigAus rechtsextremer geschichtsrevisionistischer Sicht wird Kriegsverrat ebenso wie Landesverrat und Hochverrat meist als ethisch verwerflich gemeinschaftsschadlich und kriminell abgelehnt 52 So schreibt Georg Franz Willing Verrat hat zu allen Zeiten bei allen Volkern und Staaten als eines der schandlichsten Verbrechen gegolten und ist immer als solches bestraft worden Der Verrat bedroht und zerstort durch Treu und Eidbruch die sittlichen Grundlagen jeder Gemeinschaft ahnlich wie Meuterei Fahnenflucht Feigheit vor dem Feinde deren Wurzel der Verrat an der eingegangenen Bindung gegenuber der Gemeinschaft ist 53 Die Wurdigung und Auseinandersetzung mit solchen Fallen von Widerstand wird als Geburtsmakel einer von den Alliierten angeblich abhangigen Bundesrepublik verurteilt So wird auch in dem auf dieser Tagung behandelten Fall der laufende Landes und Kriegsverrat der mit dem Hochverrat verbunden war als Widerstand beschonigt und verherrlicht ja die Widerstandsidee wurde zur geistigen Grundlage der Bundesrepublik Deutschland 54 Der ehemalige Militarrichter Erich Schwinge von 1948 bis 1968 wieder Universitatsprofessor in Marburg vertrat im Jahr 1993 die Ansicht dass nicht nur die ehemaligen Wehrmachtsrichter sondern auch die militarischen Beisitzer der Spruchkorper sowie die Gerichtsherren denen die Bestatigung der Urteile oblag stigmatisiert wurden Die grundsatzliche Einstufung des Wirkens deutscher Militargerichtsbarkeit als offensichtliches Unrecht sei unzutreffend und beruhe auf einseitiger und unwissenschaftlicher Auswertung der historischen Tatsachen 55 Aufarbeitung und Forschung BearbeitenDie Forschung ist schwierig aufgrund von kriegsbedingtem Quellenverlust einer unklaren Trennung von Justiz und Militarjustiz sowie aufgrund der Tatsache dass die Wehrmacht ab 1944 keine Statistiken mehr fuhrte Uber die Gesamtzahl der Falle gibt es keine verlasslichen Zahlen weil die historische Forschung sich bisher kaum mit den Urteilen der Feldkriegsgerichte beschaftigt hat 56 In vielen Fallen ist nur das Urteil des Kriegsgerichts samt Begrundung uberliefert Dort wird allerdings nicht die Rettungsaktion thematisiert sondern es werden Tatbestande wie Diebstahl Feindbegunstigung Kriegsverrat oder Geheimnisverrat die mittels der Paragraphen des Militarstrafgesetzbuches erfassbar waren angesprochen Uber Anton Schmid und weitere Retter aus der Wehrmacht hat zwischen 1999 und 2004 eine Gruppe von etwa 30 deutschen Historikern wie Manfred Messerschmidt Arno Lustiger Detlef Bald Norbert Haase Jakob Knab Johannes Winter Hermine Wullner Gerd R Ueberschar und Peter Steinkamp geforscht Ausfuhrlich dargestellt sind ihre Rettungstaten und Lebensgeschichten in den beiden Buchern Retter in Uniform und Zivilcourage Die Ergebnisse zweijahriger Forschungsarbeit wurden von der Stiftung Denkmal fur die ermordeten Juden Europas in einer Ausstellung Was damals Recht war Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht zusammengestellt 57 In Koln wurde im September 2009 das Denkmal fur Wehrmachtsdeserteure und Kriegsgegner eingeweiht 58 Am Ballhausplatz in Wien wurde am 24 Oktober 2014 das grosse osterreichische Denkmal fur die Verfolgten der NS Militarjustiz feierlich von Bundesprasident Heinz Fischer eroffnet 59 Literatur BearbeitenRudolf Absolon Das Wehrmachtstrafrecht im 2 Weltkrieg Sammlung der grundlegenden Gesetze Verordnungen und Erlasse Kornelimunster 1958 Jorg Friedrich Freispruch fur die Nazi Justiz Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 1983 ISBN 3 499 15348 3 Karl Hollweg Der Kriegsverrat nach geltendem Recht dem Vorentwurf und dem Gegenentwurf unter Berucksichtigung des Militarstrafgesetzbuches Noska Borna Leipzig 1912 OCLC 34174917 Paul Mayer Landes und Kriegsverrat mit besonderer Berucksichtigung der Strafgesetzentwurfe 1925 und 1927 und der Geschichte des Militarstrafrechts Ulm 1930 Manfred Messerschmidt Die Wehrmachtjustiz 1933 1945 Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2005 ISBN 3 506 71349 3 Der Kampf an der inneren Front Rezension von Bernd Boll Deutschlandradio 19 Dezember 2005 Ingo Muller Furchtbare Juristen Kindler Verlag Munchen 1987 ISBN 3 463 40038 3 Erich Schwinge Verfalschung und Wahrheit Das Bild der Wehrmachtgerichtsbarkeit Hohenrain Verlag Tubingen Zurich Paris 1988 ISBN 3 89180 020 7 Wolfram Wette Detlef Vogel Hrsg Mitarbeit Ricarda Berthold und Helmut Kramer Das letzte Tabu NS Militarjustiz und Kriegsverrat Aufbau Berlin 2007 ISBN 978 3 351 02654 7 Hochverrat im Unrechtsstaat In Tagesspiegel 8 Oktober 2007 Online Rezension von Hannes Schwenger Wolfram Wette Retter in Uniform Fischer Frankfurt 2002 ISBN 3 596 15221 6 Wolfram Wette Zivilcourage Emporte Helfer und Retter aus Wehrmacht Polizei und SS Fischer Frankfurt 2004 ISBN 3 596 15852 4 Vinzenz Jobst Mit dem Tode bestraft fur immer ehrlos Kitab Klagenfurt 2013 ISBN 978 3 902878 24 3 Weblinks BearbeitenWanderausstellung Was damals Recht war Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht Anlage 10 Reden der Bundestagsfraktionen zum Entwurf eines 2 Anderungsgesetzes 10 Februar 2007 betr Kriegsverrater PDF Datei 2 38 MB Dokumentation Online Gedenkstatte fur 16 junge Luxemburger hingerichtet im Herbst 1944 in Diez Wegen Kriegsverrats verurteilt Auszug aus einem Vortrag von Wolfram Wette auf dem Evangelischen Kirchentag Frankfurter Rundschau 16 Juni 2007 Helmut Kramer Ruckfall in Verdrangung und Schuldabwehr Letzter Versuch zur Ehrenrettung der Wehrmachtjustiz PDF Datei 34 kB Helmut Kramer 4 August 2009 Die Kriegsverrater werden rehabilitiert nicht rehabilitiert sind damit die Politiker die diese Entscheidung 64 Jahre hinausgezogert haben PDF 32 kB Einzelnachweise Bearbeiten Wolfram Wette Detlef Vogel Hrsg Mitarbeit Ricarda Berthold und Helmut Kramer Das letzte Tabu NS Militarjustiz und Kriegsverrat Aufbau Berlin 2007 ISBN 978 3 351 02654 7 Hier die Lizenzausgabe der Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2007 S 27 Ulrike Gramann Der 20 Juli die Wehrmacht und die Bundeswehr Arbeitsstelle Frieden und Abrustung Memento vom 1 August 2007 im Internet Archive PDF 136 kB 16 13405 vom 17 Juni 2009 PDF 90 kB Rehabilitation der Kriegsverrater Memento vom 21 Juli 2012 im Webarchiv archive today a b Das Parlament 31 August 2009 Memento vom 2 Februar 2014 im Internet Archive Ernst Fraenkel Der Doppelstaat Europaische Verlagsanstalt Hamburg 2001 ISBN 3 434 50504 0 Erich Schwinge Die gegenwartige Lage der Strafrechtspflege Halle 1933 S 22 Zitiert nach Detlef Garbe In jedem Einzelfall bis zur Todesstrafe Hamburger Stiftung fur Sozialgeschichte Hamburg 1989 ISBN 3 927106 00 3 S 17 Frank Brendle Nationalistisch aufgeladen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 19 Januar 2009 a b Militar Strafgesetzbuch fur das Deutsche Reich vom 20 Juni 1872 Verordnung des Reichsprasidenten zur Beschleunigung des Verfahrens in Hochverrats und Landesverratssachen vom 18 Marz 1933 91 b Gesetz zur Anderung von Vorschriften des Strafrechts und des Strafverfahrens vom 24 April 1934 a b Das Reichsgesetzblatt auf der Website der Osterreichischen Nationalbibliothek Erste Verordnung zur Erganzung der KSSVO vom 1 November 1939 In Reichsgesetzblatt 1939 I S 2131 Vierte Verordnung zur Erganzung der KSSVO vom 31 Marz 1943 In Reichsgesetzblatt 1943 I S 261 Militarstrafgesetzbuch Erlautert von Erich Schwinge Berlin 2 Auflage 1939 S 166f Militarstrafgesetzbuch nebst Kriegssonderstrafverordnung Erl v Dr Erich Schwinge ord Professor der Rechte an der Universitat Wien Kriegsgerichtsrat a D Berlin 6 Auflage 1944 S 155 Treason Act 1814 auf The UK Statue Lawbase Treason Act 1351 auf The UK Statue Lawbase Der Uniform Code of Military Jusice auf Cornell University Law School Gesetzestext auf der Seite der Bundesbehorden der Schweizerischen Eidgenossenschaft Bulletin officiel Les proces verbaux du Conseil national et du Conseil des Etats Petition zur Revision aller Todesurteile und des Washingtoner Abkommens von 1946 Nicht mehr online verfugbar In parlament ch Archiviert vom Original am 27 September 2007 abgerufen am 31 Dezember 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www parlament ch Wolfram Wette Detlef Vogel Hrsg Das letzte Tabu NS Militarjustiz und Kriegsverrat Aufbau Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 351 02654 7 Stichwort Militargerichtsbarkeit In Friedemann Bedurftig Lexikon Drittes Reich Piper Munchen Zurich 1997 ISBN 3 492 22369 9 Der Kampf an der inneren Front Rezension von Messerschmidts Die Wehrmachtjustiz 1933 1945 Deutschlandradio 19 Dezember 2005 Gesetz zur Anderung des Strafgesetzbuchs Reichsgesetzblatt Jahrgang 1935 Teil I S 839 Thomas Walter Schnelle Justiz gute Justiz In Walter Manoschek Opfer der NS Militarjustiz Mandelbaum Wien 2003 ISBN 3 85476 101 5 S 28 Manfred Messerschmidt Die Wehrmachtjustiz 1933 1945 Schoningh Paderborn Munchen Wien Zurich 2005 ISBN 3 506 71349 3 S 242 ff Manfred Messerschmidt Die Wehrmachtjustiz 1933 1945 Schoningh 2005 ISBN 3 506 71349 3 Kapitel Zustandigkeit und Rechtsprechung bei Hoch Landes und Kriegsverrat S 109 116 Franz W Seidler Die Militargerichtsbarkeit der Deutschen Wehrmacht 1939 1945 Herbig Munchen Berlin 1991 ISBN 3 7766 1706 3 S 44 46 a b c Wegen Kriegsverrats verurteilt Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Auszug aus einem Vortrag von Wolfram Wette auf dem Evangelischen Kirchentag Frankfurter Rundschau 16 Juni 2007 Teil 1 amp 2 Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Oldenbourg Munchen 2007 S 184 f a b Christian Streit Gegen die Grauel Wie sich der Generalstabsoffizier Helmuth Groscurth dem Morden in der Sowjetunion widersetzte In Suddeutsche Zeitung vom 9 Dezember 2017 abgerufen am 28 Dezember 2017 Bericht Groscurths vom 21 August 1941 fur den Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Sud General Georg von Sodenstern uber die Vorgange in Belaja Zerkow am 20 August 1941 In Fluchschrift abgerufen am 29 Dezember 2017 Dermot Bradley und Richard Schulze Kossens Hrsg Tatigkeitsbericht des Chefs des Heerespersonalamtes General Rudolf Schmundt 1 Oktober 1942 29 Oktober 1944 Osnabruck 1984 S 15 und 16 Wolfram Wette Zivilcourage in Uniform in Die Zeit 9 November 2006 Nr 46 Vgl die Forschungsarbeiten Gedenkstatte Deutscher Widerstand und der Bundesvereinigung Opfer der NS Militarjustiz e V Die Ereignisse des 16 und 17 April 1945 in Dusseldorf Aktion Rheinland PDF 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entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gruene bundestag de Norbert Geis Pauschale Aufhebung von Urteilen die auf Kriegsverrat gestutzt sind abzulehnen Rede zum Antrag der Linksfraktion vom 10 Mai 2007 Memento vom 13 Dezember 2013 im Internet Archive Tagesschau Spate Wiederherstellung der Wurde Memento vom 5 Juli 2009 im Internet Archive https web archive org web 20090702101122 http www fr online de in und ausland politik aktuell em cnt 1817495 Focus 64 Jahre nach Zweitem Weltkrieg sind Kriegsverrater Urteile aufgehoben vom 8 September 2009 aufgerufen am 8 September 2009 Zweites Gesetz zur Anderung des NS AufhG vom 24 September 2009 BGBl I S 3150 Urteil des BSG in NJW 1992 934 Urteil des BSG in NJW 1992 936 Bundesgesetz zur Rehabilitierung der Opfer der NS Militarjustiz Nicht mehr online verfugbar In parlament gv at Ehemals im Original abgerufen am 31 Dezember 2021 1 2 Vorlage Toter Link www parlament gv at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven FAZ 23 Oktober 2009 S 7 stoertebeker net Kriminelle Widerstandskampfer Rehabilitierung fur Edelweisspiraten in Koln Memento vom 23 Dezember 2004 im Internet Archive Georg Franz Willing Verrat und Widerstand aus ethischer und theologischer Sicht In Peter Dehoust Die Niederwerfung des Reiches Krieg Verrat Prozesse Nation Europa Coburg 1983 ISBN 3 920677 00 5 S 126 Georg Franz Willig Verrat und Widerstand aus ethischer und theologischer Sicht In Peter Dehoust Die Niederwerfung des Reiches Krieg Verrat Prozesse Nation Europa Coburg 1983 ISBN 3 920677 00 5 S 127 Erich Schwinge in NJW 1993 369 asf Nachrichten nachrichten 2006 2 quartal Appell der Aktion Suhnezeichen Friedensdienste Ankundigung der Wanderausstellung Was damals Recht war Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht auf H Soz u Kult 30 Mai 2007 Denkmal fur Deserteure In FAZ online 3 September 2009 ORF Spate Rehabilitation Deserteursdenkmal enthullt 24 Oktober 2014 nbsp Dieser Artikel wurde am 27 Juni 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegsverrat im Nationalsozialismus amp oldid 238469410