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Als Kleinkampfverbande der Kriegsmarine auch Kommando der Kleinkampfverbande K d K genannt 1 506 werden verschiedene Einheiten der deutschen Kriegsmarine bezeichnet die im Seekrieg des Zweiten Weltkriegs uber Kampfmittel von geringer Grosse verfugten Unter Kleinkampfmitteln verstand das Oberkommando der Marine selbstandig operierende und leicht verlegbare maritime Kampfeinheiten Dies waren in erster Linie bemannte Torpedos Kampfschwimmer Kleinst U Boote und Sprengboote 1 505 506 2 30 31 Der Einsatz der Kleinkampfverbande endete mit der Kapitulation der Wehrmacht am 8 Mai 1945 wobei die letzten beiden Kampfschwimmer noch bis zum 11 Mai 3 195 bzw 12 Mai 1945 agierten 4 161Ihre Aufstellung war Teil einer defensiv ausgerichteten Strategie der Kriegsmarine 1 505 die von Hitler unterstutzt wurde 5 Diese sah sich ab Fruhjahr 1944 gezwungen ein Seekampfkonzept zu entwickeln das es der Fuhrungsebene erlauben sollte mit einer Nadelstichtaktik 4 45 Versorgungs Kriegs und Handelsschiffe der Alliierten im Kustenvorfeld zu versenken und somit den Nachschub zu verringern Ihr Einsatz diente ferner auch der Storung der alliierten Schifffahrtsrouten und der Kraftebindung Gleichzeitig sollte der U Boot Krieg intensiviert werden um doch noch eine entscheidende Kriegswende zu erreichen 1 515 2 30 32 6 7 38 Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge und Konzeption 2 Aufstellung 3 Entwicklungsbeginn Rustungs und Produktionsschmieden 4 Physische und psychische Unzulanglichkeiten 5 Organisation 6 Truppenstarke 7 Auszeichnungswesen und Uniformierung 8 Einsatze 9 Bilanz 10 Bewertung der Verlustrate 11 Einsatzbewertung 12 Planspiele und globaler Terror 13 Einfluss auf spatere Einheiten 14 Literatur 15 Weblinks 16 Einzelnachweise 17 AnmerkungenUrsprunge und Konzeption BearbeitenAb den spaten 1930er Jahren entwickelte die kaiserlich japanische Marine verschiedene Kleinkampfmittel von denen einige Kleinst U Boote beim Angriff auf Pearl Harbor eingesetzt wurden Wahrend der Anfangsphase des Pazifikkriegs wurden die Mittel fur die Weiterentwicklung der japanischen Kleinkampfmittel grossenteils zusammengestrichen und erst wieder erhoht als die Japaner immer weiter in die Defensive gedrangt wurden und viele ihrer grossen Uberwassereinheiten verloren Die ersten maritimen Kleinkampfverbande auf dem europaischen Kriegsschauplatz wurden vom Konigreich Italien mit der Grundung der Decima MAS im Fruhjahr 1941 aufgestellt Italien konnte dabei auf Entwicklungs und Einsatzerfahrungen aus der Endphase des Ersten Weltkriegs zuruckgreifen und stellte dann bis 1943 die einzig erfolgreich operierenden Kleinkampfverbande im Mittelmeerraum Nach dem Waffenstillstand von Cassibile im September 1943 trat der Verband in die Streitkrafte der faschistischen Italienischen Sozialrepublik uber Schon im Fruhjahr 1942 hatte die britische Royal Navy eigene Kleinkampfmittel entwickelt Sie orientierte sich dabei an erbeuteten bzw geborgenen bemannten Torpedos und Kleinst U Booten der Italiener Die britischen Kleinkampfmittel unterstanden gemeinsam mit den Kampfschwimmern der Underwater Working Party UwWp Ab dem Fruhjahr 1944 begann auch die Kriegsmarine mit der Entwicklung eigener Kleinkampfmittel und der Aufstellung von Verbanden Man orientierte sich dabei jedoch nicht hauptsachlich an den Verbanden des Achsenpartners Italien 8 5 sondern an den britischen Entwicklungen welche als effektiver als die italienischen erachtet wurden Ein Hauptgrund fur die relativ spate Aufstellung der deutschen K Verbande war die noch bis in die ersten Kriegsjahre dominierende Doktrin Erich Raeders welche die deutschen Marinerustungsplane auf grosse Uberwassereinheiten konzentrierte So sah das Flottenrustungsprogramm von 1938 39 im Z Plan keine Kleinkampfverbande vor sondern hauptsachlich grosse Einheiten nbsp Zeitliche Ubersicht uber die kriegfuhrenden Seestreitkrafte des Zweiten Weltkriegs welche Kleinkampfmittel einsetztenErfolgreiche britische Kommandoaktionen und Sabotageakte in Saint Nazaire und Nordafrika die um die Jahreswende 1942 43 durchgefuhrt wurden fuhrten der deutschen Marinefuhrung um den neuen Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Grossadmiral Karl Donitz erstmals die Moglichkeit erfolgreicher Einsatze kleinster Marineeinheiten vor Augen Donitz erwog hiernach erstmals die Aufstellung eigener Kleinkampfverbande die er zu diesem Zeitpunkt als Mountbatten Organisation bezeichnete 9 11 Er wurde in diesen Uberlegungen durch verschiedene aussere Faktoren bestarkt So war die deutsche Werftindustrie durch die immer massiver werdenden alliierten Bombenangriffe kaum mehr in der Lage grossere Schiffe zu bauen In den neuen Untertagewerften konnten nur U Boote und andere kleinere Einheiten gebaut werden Ausserdem traf die Verknappung von Ressourcen wie Stahl die Kriegsmarine besonders stark da das Panzerprogramm des Heeres und das Jagerprogramm der Luftwaffe Vorrang vor dem U Boot Programm der Kriegsmarine besassen und dadurch bevorzugt Nachschub erhielten Als weiterer wichtiger Grund trat der Leistungsbeweis durch Briten und Italiener weit in den Vordergrund Diese hatten mit wenigen Soldaten und kleinsten Einheiten auch grossere Schiffseinheiten beschadigen und versenken konnen und daruber hinaus massive gegnerische Krafte gebunden Donitz sah daher in eigenen Kleinkampfmitteln eine kostengunstige Moglichkeit die deutsch besetzten Kusten mit einem Sperrnetz aus schnell herzustellenden kleinen Einheiten zu uberziehen um so eine mogliche Invasion der Festung Europa schwer zu behindern oder gar abwenden zu konnen Fur eine solche mogliche Invasion wurden folgende hauptsachlichen Uberlegungen angestellt 2 30 31 4 13 Im Hinblick auf die uberwaltigende Masse des amerikanischen Kriegsmaterials und deren Luftuberlegenheit sei die Entstehung eines Bruckenkopfes mit den vorhandenen deutschen Kraften nicht erfolgreich zu bekampfen Gebildete Bruckenkopfe wurden dabei durch Bombenteppiche deren Radius sich immer weiter vergrosserte vor deutschen Gegenangriffen abgeschirmt und ausgedehnt werden Wenn ein Angriff auf diese Bruckenkopfe erfolgen sollte musste er sich primar auf den Nachschub des Gegners konzentrieren Da eine alliierte Luftuberlegenheit angenommen werden musse sei die Unterbrechung der Nachschublinien nur durch eine Unterwasserwaffe vorstellbar Begunstigend wurde dabei angesehen dass die gegnerischen Schiffe in den engeren Kustenbereich vordringen mussten Hierbei konne demnach eine U Boot Waffe eingesetzt werden die nur uber einen geringen Fahrbereich verfuge aber dennoch maximale Sprengwirkung mit sich fuhren solle Die kunftigen Landungsstellen der alliierten Einheiten konnten nur erahnt werden Daher sei eine Unterwasserwaffe zu entwickeln die moglichst in grosser Stuckzahl hergestellt und per Nachttransport ohne grosseren Aufwand per Bahn und Lastkraftwagen zu jedem beliebigen Punkt gebracht werden konne Dort angekommen solle sie ohne grossere Vorrichtungen sofort zu Wasser gebracht werden konnen Die alliierte Invasion in Suditalien im September 1943 sowie die Landung in der Normandie im Juni 1944 stellten diese Situation jedoch her noch bevor K Verbande aufgestellt werden konnten Aufstellung BearbeitenBereits 1929 wurden der Marineleitung der damaligen Reichsmarine erste Entwurfe fur den Einsatz von bemannten Torpedos vorgelegt Allerdings wurden sie im Hinblick auf die Bedingungen des Versailler Vertrages abgelehnt Basis fur diese erste Konzeption sogenannter Kleinkampfmittel waren die von Italien im Ersten Weltkrieg eingesetzten Mignatta Im Zuge der Mobilmachung von 1938 wurden dem Oberkommando der Marine OKM unter Erich Raeder erneut mehrere Vorschlage fur bemannte Torpedos unterbreitet welche von diesem aus nicht bekannten Grunden abgelehnt wurden In der Folgezeit wurden immer wieder einzelne Konzepte beim OKM vorgelegt von denen allerdings keines bis zur Serienreife weiterentwickelt wurde So hatte unter anderem Heinrich Drager von den Dragerwerken dem OKM im Oktober 1941 mehrere Plane fur ein Klein U Boot vorgelegt die jedoch abgelehnt wurden Mit der Ernennung von Karl Donitz zum Oberbefehlshaber der Kriegsmarine am 30 Januar 1943 setzte ein Umdenken in der Marinefuhrung ein So erfolgte bereits wahrend einer Besprechung zum Amtsantritt Donitz am 30 Januar die Erwahnung des potentiellen Nutzens von Kleinkampfverbanden In derselben Besprechung ausserte Donitz auch den Wunsch dass die Aufstellung derartiger Kleinkampfverbande unter der Leitung von Konteradmiral Hellmuth Heye erfolgen solle Da dieser jedoch von seinem Posten als Chef des Stabes des Marinegruppenkommandos Nord vorerst nicht abkommlich war wurde Vizeadmiral Eberhard Weichold zunachst mit der Planung und Aufstellung betraut Wahrend der Planungsphase bei der auch erstmals der Begriff K Verbande gebraucht wurde wurden folgende Schwerpunkte gesetzt um den Aufbau der Verbande zu forcieren Entwicklung und Bau eines brauchbaren Kleinst U Bootes nach britischem Muster sowie dessen Einsatz bei gezielten Einzelunternehmungen 2 32 9 17 Entwicklung von mehreren kleinen Torpedotragern fur verschiedene Verwendungszwecke darunter auch kleine Schnellboote nach dem Vorbild der italienischen Sprengboote Fortsetzen der Aufstellung und Ausbildung von Marineeinsatzkommandos M E K s die als Stosstrupps nach britischem Vorbild von kleinen Schiffen und U Booten aus Angriffe auf feindliche Kustenobjekte wie Radarstationen Geschutzstellungen und Hafeneinrichtungen durchfuhren sollten 2 74 9 17 nbsp Die japanischen Kleinst U Boote vom Typ A dienten als Vorbild fur die ersten deutschen Boote Da die Kriegsmarine uber keine Erfahrungen auf dem Gebiet der Kleinkampfmittel verfugte sandte das OKM an Paul Wenneker den Marineattache an der deutschen Botschaft in Tokio einen Fragenkatalog zur japanischen Kleinst U Boot Klasse Typ A Mit Hilfe dieses Kataloges sollte Wenneker benotigte Informationen zur Konstruktion und Einsatzfahigkeit des Typs A gewinnen Nach mehreren Anfragen erteilte die japanische Marinefuhrung Wenneker und dem italienischen Marineattache am 3 April 1943 die Erlaubnis zur Besichtigung eines Bootes Da die Japaner jedoch jede Auskunft uber die technischen Spezifikationen verweigerten brachte diese Besichtigung keinerlei neuen Erkenntnisse Da von Japan auch in Zukunft kein Informationstransfer zu erwarten war beschloss man sich fur den Aufbau der K Verbande an den Entwicklungen der Royal Navy zu orientieren Die bisher von den Italienern auf diesem Gebiet gesammelten Erfahrungen wurden dabei lediglich im Falle der Sprengboote genutzt A 1 Etwa zur gleichen Zeit begann Korvettenkapitan Hans Bartels in Heiligenhafen mit der Aufstellung der ersten mobilen und einsatzfahigen Einheit die die Bezeichnung Einsatzabteilung Heiligenhafen erhielt Die Einheit bestand aus 30 Marine und Heeresangehorigen und gliederte sich in zwei Kompanien Die Erste stand unter Bartels eigenem Kommando wahrend die Zweite von Kapitanleutnant Michael Opladen gefuhrt wurde Hauptaufgabe sollte es sein an der britischen Kuste sowie in der Adria verdeckte Kommandoaktionen durchzufuhren weshalb die Einsatzabteilung als Vorlaufer der spateren Marineeinsatzkommandos angesehen werden kann Die Abteilung war dem Marineoberkommando Ost unterstellt Die Mitglieder mussten sich zu strengster Geheimhaltung und zum Abbruch aller zivilen Kontakte auch mit der eigenen Familie verpflichten Daruber hinaus wurde ihnen eine dauerhafte Ausgangs und Urlaubssperre auferlegt Die ersten Ausbilder stammten uberwiegend aus den Reihen der Pioniere des Heeres die hauptsachlich in der Sowjetunion Fronterfahrung gesammelt hatten Spater kamen erfahrene Kraftfahrzeugmechaniker Funktechniker Sport und Schwimmlehrer Tauch und Nahkampfspezialisten hinzu um ein breites Spektrum mit der Ausbildung abdecken zu konnen 9 17 18Am 21 September 1943 zeigte ein Angriff britischer Kleinst U Boote der X Klasse auf das Schlachtschiff Tirpitz Operation Source wie verwundbar auch grosste Schiffe gegenuber solchen Attacken sein konnten Die Angreifer wurden nach dem Ablegen ihrer Grundminen von deutschen Patrouillen entdeckt und ihre Boote versenkt Die Kriegsmarine barg eines der versenkten X Craft und brachte es zur Untersuchung nach Deutschland wo es in der Folge fur das erste deutsche Kleinst U Boot den Hecht Modell stand Im Marz 1944 ubernahm Heye als Admiral der Kleinkampfverbande und Generalreferent Sonderkampfmittel im OKM die Fuhrung der K Verbande Nachdem Weichold bereits eine grobe Struktur fur die kunftigen Kleinkampfverbande geschaffen hatte musste Heye diese nur noch verfeinern Er legte den Fokus deshalb nun auf die moglichst schnelle Ausrustung der Verbande mit geeigneten Mitteln und die Rekrutierung weiterer Freiwilliger Eine von ihm gebildete Kommission bereiste ausgewahlte Ausbildungsstandorte fur Offiziere und Unteroffiziere und warb als geeignet erscheinende Personen an 9 23Entwicklungsbeginn Rustungs und Produktionsschmieden BearbeitenUberblick uber die Entwicklung der deutschen Kleinst U BooteHecht ab Mai 1944 Biber ab Mai 1944 Molch ab Juni 1944 Seehund ab September 1944 nbsp U Boot Typ Hecht nbsp U Boot Typ Biber nbsp U Boot Typ Molch nbsp U Boot Typ SeehundNach der technischen Analyse des geborgenen X Craft entstand auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse das erste Modell einer Klasse von Kleinst U Booten fur die Kriegsmarine der Hecht Dieser war imstande eine Haftmine oder einen Torpedo zu transportieren und einzusetzen Weitere Erkenntnisse fur die Entwicklung konnten aus einem britischen Boot des Typs Welman gewonnen werden Dieses mit der Kennung W 46 war wahrend einer Mission vor Bergen am 21 November 1943 in ein Fischernetz geraten und hierdurch zum Auftauchen gezwungen worden Dabei wurde es von einem in der Nahe befindlichen Wachboot entdeckt dessen Besatzung das Boot unbeschadet aufbringen konnte Auf der Grundlage des Welman entstand die deutsche Kleinst U Boot Klasse Biber Hecht und Biber wurden die Entwicklungsgrundmuster fur alle folgenden deutschen Kleinst U Boote Etwa zur gleichen Zeit entstand auch der erste bemannte Torpedo der Kriegsmarine der Neger Schopfer war Richard Mohr dessen Ein Mann Torpedo aufgrund von Planskizzen am 18 Marz 1944 durch Hitler zur Serienfertigung freigegeben wurde Zeitgleich genehmigte Hitler ebenfalls den Bau von vorerst 50 Kleinst U Booten Da Mohr sich bei der Entwicklung des Negers auf teilweise schon vorhandene Waffensysteme wie den G7 Torpedo dessen modifizierte Version den Rumpf des Negers bildete gestutzt hatte konnten die ersten Prototypen noch im Marz 1944 fertiggestellt werden Die Erprobung wurde in Eckernforde durch Johann Otto Krieg durchgefuhrt und offenbarte verschiedene Schwachen des Torpedos unter anderem seine Unfahigkeit zu tauchen Obwohl die Mangel hinreichend bekannt waren klassifizierte das OKM ihn aufgrund seiner einfachen Bauweise zugig zum frontreifen Gerat wohl auch vor dem Hintergrund dass zu diesem Zeitpunkt keine anderen einsatzreifen Kleinkampfmittel zur Verfugung standen Die ersten 40 Piloten der kunftigen Flottille bestanden aus Angehorigen des Heeres und der Waffen SS Aufgrund ihrer mangelnden Erfahrung auf den Gebieten der Nautik der Navigation und des Torpedoschiessens mussten diese Facher intensiv trainiert werden Insbesondere zur Navigationsausbildung wurde die zum Navigationsschulschiff umgebaute und als solches am 15 Juni 1944 in Dienst gestellte Spica das ehemalige Frachtschiff Orla genutzt Die praktische Ausbildung fand uberwiegend in Manovern statt die auch bei Nacht erfolgten Bei diesen kam es infolge eines technischen Defekts erstmals zum Tod eines Piloten Anfang August 1944 meldete Krieg schliesslich seinem Vorgesetzten Heye die volle Einsatzbereitschaft der neu aufgestellten K Flottille 361 Die K Verbande bezogen ihre Einsatzwaffen und Gerate spater von einer zunehmenden Zahl von Herstellern Darunter befanden sich auch viele italienische Firmen die uberwiegend Motorenteile fur die Spreng und Schnellboote der Typen M T M M T R M T R M M T S M und M T S M A lieferten Deren Produktion konnte jedoch gegen Ende 1944 aufgrund der zunehmenden Partisanentatigkeit und der sich zuruckziehenden Front in Italien nicht mehr aufrechterhalten werden Bauwerften der K VerbandeTorpedoversuchsanstalt Surendorf Flender Werke in Lubeck DESCHIMAG in Bremen Germaniawerft in Kiel Howaldtswerke Deutsche Werft in Kiel Schichau Werke in Konigsberg Klockner Humboldt Deutz Werk in Ulm Bussing NAG in Elbing und Braunschweig Simmering in Graz Parker in Wien AEG in Frankfurt am Main Adam Opel AG in Russelsheim Fordwerke in Koln Alfa Romeo in Turin Fiat in Turin Ansaldo Werft in Genua Baglietto in Varazze C A B I in MailandGesamtproduktionszahlen von KleinkampfmittelnGesamtproduktionszahlen von K MittelnK Mittel 05 1944 06 1944 07 1944 08 1944 09 1944 10 1944 11 1944 12 1944 01 1945 02 1945 03 1945 04 1945 GesamtMolch 3 8 125 110 57 28 32 363 2 182Biber 3 6 19 50 117 73 56 324 2 182Hecht 2 1 7 43 53 2 182Seehund 3 35 61 70 35 27 46 8 285 10 185Linsen 36 72 144 233 385 222 61 37 11 1201 2 200MTM 10 45 50 58 50 52 83 348 2 200SMA 1 16 3 4 3 7 6 7 16 63 2 200Hydra 13 11 9 6 39 2 200Gesamt 42 36 154 366 516 615 395 218 216 49 55 14 2676Physische und psychische Unzulanglichkeiten BearbeitenDie konstruktionsbedingte Enge der Kleinkampfmittel fuhrte unter den K Piloten die umgangssprachlich auch als Kapitane bezeichnet wurden dazu dass diese schon bei den Erprobungsfahrten ernste psychische Probleme wie Klaustrophobie und Panikattacken aufzeigten Ferner litten sie oftmals auch an Angststorungen Hinzu kamen menschliche Bedurfnisse wie Miktion und Stuhlgang Viele Piloten litten auch an heftiger Flatulenz der man mit einer strikten nicht blahenden Diat vor und wahrend des Einsatzes zu begegnen suchte Den Piloten blieb wahrend der Fahrt nichts anderes ubrig als ihre Absonderungen in Gefassen und Behaltern aufzufangen die dann bei Gelegenheit im Zuge einer Uberwasserfahrt entleert wurden Oft war dies jedoch nicht moglich und insbesondere die Besatzungen der Seehunde sassen teilweise bis zur Hufte in einer Mischung aus hereingespultem Meerwasser Dieseldestillat ausgetretenem Ol Kot Urin und Erbrochenem Zum Teil herrschten dabei so extreme hygienische Bedingungen dass Besatzungsmitglieder ernsthaft erkrankten Um dem vorzubeugen durchliefen die angehenden Einzelkampfer eine harte Ausbildung in der sie ihre geistige und korperliche Fitness erhohen sollten Ihr Trainingsalltag bestand morgens aus einem 10 000 Meter Lauf gefolgt von Nahkampfubungen oder Nachtmarschen uber 30 km Die Einsatzvorbereitung umfasste auch Sitzubungen in den K Mitteln die 20 Stunden dauern konnten 3 42 43Den physischen Problemen der Piloten begegnete man mit der D IX Tablette welche ein Drogenmix von Oxycodon Markenname Eukodal ein schmerzstillendes Opioid Kokain und Methamphetamin Markenname Pervitin war Ausgedehnte Versuche mit diesem Praparat zeigten dass der Pilot in eine zwei bis drei Tage anhaltende Euphorie verfiel und anschliessend in totale Erschopfung Spatere Seehund Besatzungen deren Missionen mehrere Tage dauern konnten bekamen spater auch pures Pervitin beziehungsweise das identische Isophan welches nach tagelangem Einnehmen Halluzinationen verursachen konnte Die Anwendung von Pervitin war erstmals im September 1938 von der Kriegsmarine an 90 Probanden in der Militararztlichen Akademie in Berlin untersucht worden 1944 erfolgte die Ausdehnung dieser Versuche auf Sportler sowie Haftlinge des KZ Sachsenhausen Resultat dieser Versuche war dass die Arzte von Pervitin abrieten da es nach der Vollwirksamkeit ein Versagen des Zentralnervensystems verursachen konnte Sie schlugen daher vor dass die Piloten stattdessen hauptsachlich Kola Schokolade Scho Ka Kola und nur in geringen Dosen zusatzlich Pervitin zu sich nehmen sollten Die Schokolade bestand aus 52 5 Kakao und 0 2 Koffein Der Einsatz von Aufputschmitteln zur Leistungssteigerung war im Zweiten Weltkrieg weit verbreitet So erhielten Kraftfahrer im deutschen Heer haufig Aufputschmittel um die enormen Fahrstrecken an der Ostfront bewaltigen zu konnen Diese Praxis wurde zumindest auch auf britischer und amerikanischer Seite eingesetzt A 2 3 75 10 111Organisation BearbeitenWaffengattungen der Kleinkampfverbande der KriegsmarineSprengboote Schnellboote Bemannte Torpedos Kleinst U Boote EinsatzkommandosLinse M T M ital M T R ital M T R M ital Tornado Prototyp Hydra M T S M ital M T S M A ital Schlitten Prototyp Wal Prototyp Seedrache Prototyp Kobra Prototyp Neger Marder SLCs ital Hai Prototyp Biber Seehund Hecht Molch Delphin Prototyp Schwertwal Prototyp Seeteufel Prototyp Kampfschwimmer KampftaucherDie Organisation der Kleinkampfverbande der Kriegsmarine umfasste eine Vielzahl von internen Strukturen an deren oberem Ende der Befehlsstab der K Verbande stand Ihm unmittelbar unterstellt war der operative Fuhrungsstab der Kleinkampfmittel mit den zugehorigen Personal und Ausbildungsabteilungen Die truppenarztliche Versorgung oblag dem Quartiermeisterstab Taktisch gegliedert wurden die K Verbande durch die Kleinkampfmittelstabe K Stabe die sich nach dem jeweiligen Einsatzgebiet benannten Der weitere Aufbau umfasste neben diversen Lehrkommandos auch die Marineeinsatzkommandos die K Flottillen sowie die K Divisionen Aus der etablierten Aufbaustruktur formten sich in diesem Zusammenhang die unterschiedlichen Waffengattungen der K Verbande die grob gegliedert drei wichtige Komponenten umfassten die Gruppe der Kleinst U Boote der Sprengboote und der Kampfschwimmer Die Kriegsmarine orientierte sich hierbei an der historischen Vorlage der italienischen Decima MAS die ebenfalls diese drei Waffengattungen als Kleinkampfmittel betrachtete Daneben diente die eigens aufgestellte Forschungs und Entwicklungsabteilung der K Verbande der Erprobung diverser Prototypen von denen einige richtungsweisend und ihrer Zeit weit voraus andere wiederum rein utopisch waren Truppenstarke BearbeitenIn der Aufbauphase der K Verbande errechnete Heye einen Personalbedarf von 17 402 Personen Davon sollten 794 Offiziere und Offiziersanwarter sowie 16 608 Unteroffiziere und Mannschaften sein Der grosste Teil war fur die Bodenorganisation geplant die vor allem aus Kraftfahrern Verwaltungsangestellten sowie Wartungs und Reparaturmannschaften bestehen sollte 1 507 Donitz gab dieser Anforderung nach und bestatigte gleichzeitig dass er Heye in der Personalfrage jegliche Unterstutzung zukommen lassen werde Allerdings versagte er Heye die Moglichkeit Kommandanten normaler U Boote fur seine Verbande anzuwerben Die Rekrutierung geschah mittels Werbung und gezielter Propaganda da der Eintritt in die K Verbande grundsatzlich auf freiwilliger Basis erfolgen sollte Zunachst umfasste der Stamm der K Verbande nur wenige hundert Personen Mit dem Aufbau der Verbande stieg die Truppenstarke bis Oktober 1944 auf etwa 8 000 Mann einschliesslich Bodenpersonal 10 164 Wie sich diese auf die verschiedenen Zweige der K Verbande verteilten ist nicht bekannt ebenso fehlen zwischenzeitliche Personalbilanzen So kann nur anhand der bekannten Bootseinheiten geschatzt werden in welcher Grossenordnung sich die Truppenstarke zu verschiedenen Zeitpunkten bewegte So waren im Schelderaum Mitte Dezember 1944 221 Bootseinheiten und Ende Januar 1945 263 Einheiten stationiert diese Zahl gibt somit in etwa die Zahl der Piloten und Steuermanner an Konkretere Zahlen ergeben sich erst wieder zum Kriegsende So gingen am 6 Mai 1945 im niederlandischen IJmuiden etwa 3 000 Mann vorwiegend Angehorige der Seehund Flottillen in Kriegsgefangenschaft Diese Zahlen die in anderen Quellen mit etwa 5 000 Personen beziffert werden 3 123 sind jedoch nicht nach Angehorigen der K Verbande und sonstigen Angehorigen von Luftwaffe Marine und Heer unterschieden worden Deshalb konnen daraus keine exakten Zahlen fur die Angehorigen der K Verbande in den Niederlanden entnommen werden Am 8 Mai 1945 kapitulierten die in Norwegen stationierten K Verbande mit insgesamt 2 485 Mann 10 342 343 Hinzu kommen die Personalbestande der K Verbande an der Adriakuste die in den ersten Maitagen 1945 in regularen Heereseinheiten eingesetzt worden waren Unberucksichtigt sind hierbei auch die Personalstarken der Marineeinsatzkommandos des Lehrpersonals der diversen Ausbildungseinrichtungen sowie der in Aufstellung befindlichen Verbande wie der 1 Hydra Flottille Bis Kriegsende wurden etwa 450 Kampfschwimmer ausgebildet 3 123 Diese Zahlen legen den Schluss nahe dass die Gesamtstarke der K Verbande bei etwa 10 000 Mann lag Davon waren circa 2 500 Piloten oder Steuermanner von denen wiederum etwa 250 Steuermanner bei den Seehunden waren Andere Quellen beziffern die Personalstarke der K Verbande zum Kriegsende mit ca 16 000 Mann 3 5Auszeichnungswesen und Uniformierung Bearbeiten nbsp Das Kampfabzeichen der Kleinkampfmittel 2 Stufe das nach dem 2 K Einsatz verliehen und am linken Oberarm getragen wurde Innerhalb der Verbande wurden die strengen Dienstvorschriften von Kriegsmarine und Wehrmacht hinsichtlich der Bekleidung nicht in dem Masse umgesetzt wie dies an anderen Stellen haufig der Fall war So wurden Dienst und Rangabzeichen selten getragen Dies ging auf eine Initiative Heyes zuruck welcher damit eine gewisse Zwanglosigkeit schaffen und den Einzelnen das Gefuhl vermitteln sollte zu einer besonderen Einheit zu gehoren Ausserdem sollte es Soldaten unterschiedlicher Range darin bestarken abseits dieser unbefangen miteinander umzugehen 9 19Die Angehorigen der K Flottille 611 1 Sturmboot Flottille waren berechtigt das Armelband Hitlerjugend zu tragen A 3 Diese Berechtigung wurde im Zuge einer Militarparade in Dresden durch Reichsjugendfuhrer Artur Axmann und Karl Donitz dem Flottillenchef Kapitanleutnant Ullrich der mit seinen Angehorigen bei der Parade zugegen war im Namen des Fuhrers verliehen Das Armelband glich dem der 12 SS Panzer Division und unterschied sich nur durch seinen marineblauen Grundstoff Es wurde jedoch aus Sicherheitsgrunden von den Angehorigen der Flottille im Einsatz nicht getragen da man Repressalien durch alliierte Vernehmungsoffiziere im Falle einer Gefangennahme befurchtete 10 62Orden und Ehrenzeichen wurden nach unterschiedlichen Kriterien verliehen Die ubliche Auszeichnung fur die erfolgreiche Versenkung eines Handelsschiffes oder eines Zerstorers war das Deutsche Kreuz in Gold War ein Kreuzer versenkt worden konnte der Betroffene sogar auf das Ritterkreuz hoffen In der Regel wurde das Eiserne Kreuz II und oder I Klasse nach dem ersten Einsatz gemeinsam oder auch einzeln verliehen Dabei spielte es keine Rolle ob die Mission von Erfolg gekront war oder nicht 10 175 176 Wahrend im Zuge der alliierten Invasion in der Normandie das Ritterkreuz an sechs Angehorige der K Verbande fur verhaltnismassig geringe Leistungen verliehen worden war wurden spatere und weitaus hoher eingestufte Taten nicht mit der hochsten Tapferkeitsauszeichnung gewurdigt Stattdessen wurde das Deutsche Kreuz in Gold bis Kriegsende an Dutzende Angehorige der K Verbande verliehen so im Zusammenhang mit den Seekampfen in der Normandie bereits 13 Mal Weitere Verleihungen erfolgten auch an Kampfschwimmer sowie Seehund Besatzungen Die Verleihungspraxis diente daher eher der Anspornung als der Wurdigung von militarischen Erfolgen Fur im Einsatz erlittene Verwundungen wurde das Verwundetenabzeichen ausgegeben Allerdings wurden eventuelle Verletzungen bei Ubungsfahrten ohne direkte Feindeinwirkung nicht angerechnet Bis Ende November 1944 fehlte jedoch innerhalb der K Verbande ein waffentypisches Kampfabzeichen das den Beliehenen klar als Angehorigen der K Verbande kennzeichnete Voruberlegungen die zunachst das U Boot Kriegsabzeichen ins Auge gefasst hatten wurden verworfen da dieses nicht die gesamte Bandbreite der K Einsatze Sprengboote und Kampfschwimmer abdecken konnte Stattdessen wurde am 30 November 1944 das Bewahrungs und Kampfabzeichen der Kleinkampfmittel geschaffen um kunftige K Einsatze aller Angehorigen wurdigen zu konnen 10 26 Bei dem Entwurf der Bewahrungs und Kampfabzeichen wurde auf Hakenkreuz und Reichsadler verzichtet und der Sagefisch als Symbol der K Verbande gewahlt Einsatze BearbeitenDie Seekampfeinsatze der deutschen Kleinkampfmittel konzentrierten sich zunachst im April 1944 auf die Westkuste Italiens und den Seeraum bei Anzio um den dort gebildeten Bruckenkopf der US amerikanischen Armee anzugreifen und somit den Nachschub zu unterbinden oder zumindest zu storen Nach deren Scheitern verlagerte sich das Kampfgeschehen der K Verbande an die Invasionsfront in der Normandie wo es im Juli und August 1944 zu heftigen Seekampfen kam Hierbei erlitten die K Verbande hohe Verluste wahrend die Verluste der Alliierten verhaltnismassig gering ausfielen Einfluss auf den weiteren Kriegsverlauf nahmen die K Einsatze rund um die Landung in der Normandie damit nicht Nach dem zwischen Ende August und Anfang September begonnenen Ruckzug der Wehrmacht nach Zentral und Ostfrankreich formierten die K Verbande sich bis Jahresende an der hollandischen Kuste neu Von dort aus griffen sie ab Oktober 1944 mit Bibern und Linsen in den Seekampf um die Scheldemundung und ihre wichtigen Schifffahrtslinien wieder ein Im Januar 1945 erreichten auch die neu in Dienst gestellten Seehunde Holland und operierten bis Ende April 1945 unter schlechten ausseren Bedingungen im Gebiet zwischen Holland und der Themsemundung mit massigem Erfolg Die verbliebenen K Verbande im Mittelmeerraum sowie in der Adria in der Hauptsache Linsen und Marder traten bis Kriegsende nur noch sporadisch in Aktion und konnten die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfullen Ihre Einsatze gegen Seeziele vor der sudfranzosischen und kroatischen Kuste verliefen unter hohen Verlusten meist erfolglos Die Kampfschwimmer der K Verbande agierten seit Juni 1944 an den meisten wichtigen Frontabschnitten mit wechselndem Erfolg Allerdings konnten sie deutlich mehr ihre Ziele erfullen als die U und Sprengboote Die in Norwegen stationierten K Verbande griffen abgesehen von einem einzelnen Versuch nicht mehr in das Kriegsgeschehen ein Im Endkampf um das Deutsche Reich wurden die verbliebenen K Verbande fur zahlreiche Flussunternehmungen herangezogen Hauptaufgabe sollte hierbei die Zerstorung von wichtigen Bruckenubergangen an der West wie Ostfront sein Vor allem die Kampfschwimmer konnten ihre Missionen erneut mehr oder minder erfullen Bilanz BearbeitenVersenkungsstatistik der K Verbande nach Fock 2 182Waffengattung Versenkungen Beschadigungenbemannter Torpedo 1 Kreuzer2 Zerstorer3 M Boote1 Handelsschiff1 Trawler1 LCG Kleinst U Boot 1 Zerstorer9 Handelsschiffe 18 451 BRT 3 Handelsschiffe 18 384 BRT Sprengboote Gesamtsumme 19 Schiffe 3 SchiffeIn der Nachbewertung der Erfolge der deutschen K Verbande sowie anderer maritimer Kleinkampfverbande im Zweiten Weltkrieg zeigt sich dass diese nicht den von der Propaganda oft behaupteten uberragenden Erfolg hatten Selbst die Seehunde die als das vielversprechendste der deutschen Projekte angesehen wurden konnten die in sie gesetzten Erwartungen meist auch aufgrund technischer Mangel nicht erfullen Uber die tatsachlichen Erfolgsraten der K Verbande existieren verschiedene Angaben Sie schwanken je nach Quelle zwischen 15 und 19 versenkten Schiffen wobei die versenkte Tonnageangabe ebenfalls starken Differenzen unterworfen ist Die Literaturwerke von Paterson 10 und Blocksdorf 3 zeigen keine Endbilanz auf und beschranken sich auf die Versenkungserfolge und Beschadigungen an den einzelnen Schauplatzen beziehungsweise wahrend der dargestellten Operationen Die hochste Versenkungsziffer allein fur den Monat April 1945 wird mit ca 120 000 BRT beziffert und soll einzig durch Boote vom Typ Seehund erzielt worden sein 11 Eine ahnliche als utopisch anzusehende Zahl ist die Versenkungsrate der Biber die von Dezember 1944 bis April 1945 ca 95 000 BRT versenkt haben sollen 12 187 Die Versenkungserfolge der Linsen werden allein im Zuge der Einsatze in der Normandie mit 12 Schiffen beziffert darunter ein Tanker mit 40 000 t sowie die HMS Quorn und die HMS Gairsay Wahrend die Versenkung der beiden britischen Kriegsschiffe bestatigt wurde gibt es keinen Beweis fur die Versenkung des namenlosen Tankers 4 67 9 81Im Vergleich der insgesamt versenkten und beschadigten Schiffe mit dem Aufwand und den durch die erfolgreiche alliierte Abwehr und technische Mangel verloren gegangenen Einheiten auf deutscher Seite wird die Bilanz der K Verbande von Rahn als negativ bewertet 1 518 Tarrant schliesst sich dieser Meinung an betont jedoch zusatzlich noch die Planlosigkeit der Einsatze welche diese trotz unbestrittener Tapferkeit zusatzlich wirkungslos bleiben liess 7 273 Daruber hinaus stuft er alle Entwicklungen ausser dem Seehund der die in ihn gesteckten Erwartungen ebenfalls nicht erfullen konnte als Fehlentwicklungen ohne militarischen Nutzen ein 7 233 In seinem Werk Das letzte Jahr der deutschen Kriegsmarine Mai 1944 bis Mai 1945 beziffert er die Zahl versenkter Schiffe mit 42 und die beschadigter mit sechs macht jedoch keine Tonnageangaben Er bezieht sich dabei auf ein Werk William Shirers aus dem Jahr 1960 13 Rahn wiederum ubernahm diese Zahlen von Tarrant fugte jedoch hinzu dass die Seehunde von Januar bis Mai 1945 neun Schiffe mit 18 451 BRT versenkt hatten 1 515 Diese Abweichung scheint dadurch zustande gekommen zu sein dass die Bilanz Tarrants Ende April 1945 abschliesst wahrend die Rahns bis zur Kapitulation am 8 Mai geht Harald Fock benennt in seiner Publikation Marine Kleinkampfmittel Nikol Verlagsvertretungen eine Gesamtversenkung April 1944 bis Mai 1945 von 19 Schiffen inklusive des Zerstorers La Combattante mit mehr als 18 451 BRT sowie vier Beschadigungen mit mehr als 18 384 BRT 2 182 Von alliierter Seite wurde die Versenkung der La Combattante hingegen durch einen Minentreffer begrundet 4 152 Einsatzstatistiken der K Verbande nach ausgewahlten MonatenK Einsatze im April 1944 1 505Waffengattung Feindfahrten Verluste Versenkungen BeschadigungenNeger 23 10 Gesamt 23 10 K Einsatze im Januar 1945 7 261Waffengattung Feindfahrten Verluste Versenkungen BeschadigungenSeehund 44 10 1 Biber amp Molch 15 10 Linsen 15 7 Gesamt 74 27 1 K Einsatze im Februar 1945 7 264Waffengattung Feindfahrten Verluste Versenkungen BeschadigungenSeehund 33 4 2 1Biber amp Molch 14 6 Linsen 24 3 Gesamt 71 13 2 1K Einsatze im Marz 1945 7 268Waffengattung Feindfahrten Verluste Versenkungen BeschadigungenSeehund 29 9 3 Biber amp Molch 56 42 3 1Linse 66 27 Gesamt 151 78 6 1K Einsatze im April 1945 7 272Waffengattung Feindfahrten Verluste Versenkungen BeschadigungenSeehund 36 12 2 2Biber amp Molch 17 9 4 1Linse 66 17 Gesamt 119 38 6 3Einsatzanzahl und Einsatzverluste der K Verbande Januar bis Mai 1945 7 273Waffengattung Feindfahrten Verluste Verlustrate Versenkungen BeschadigungenSeehund 142 35 25 8 17 301 BRT 3 18 384 BRT Biber und Molch 102 70 69 7 491 BRT 2 15 516 BRT Linsen 171 54 32 Gesamtsumme 415 159 42 15 17 792 BRT 5 33 900 BRT Die Grunde fur das Versagen der K Verbande waren vielfaltiger Natur Neben der Unerfahrenheit der Besatzungen und technischen Problemen waren ebenso schlechtes Wetter und das Abschnuren des Nachschubs durch die alliierte Luftuberlegenheit Grunde Vor allem letzteres fuhrte gemeinsam mit der zusammenbrechenden Front ab Februar 1945 zu einer erheblichen Einschrankung der Einsatzbereitschaft So zwang der Ersatzteilmangel die Flottillenchefs vor Ort dazu einen Teil ihrer Einheiten als Ausschlachtmodelle zu verwenden um zumindest noch ein Minimum an Einsatzleistung gewahrleisten zu konnen Die sinkenden Zuweisungen an Treibstoff fuhrten schon ab Januar 1945 dazu dass einzelne K Verbande gar nicht mehr einsatzfahig waren Die Weisung des OKM Brennstoffvorrate auf das ausserste zu schonen bedeutete in der Praxis die Boote an die Kette zu legen Alle Ubungs und Routinefahrten wurden gestrichen und der Einsatz der K Verbande nur noch fur aussichtsreiche Gefechtshandlungen gestattet In Holland flossen die noch vorhandenen Kapazitaten grosstenteils den Seehunden zu da diese nach Auffassung des OKM den grossten militarischen Nutzen erbringen konnten Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich dass viele der Flottillen noch bis Ende April zumindest geringfugig in der Lage waren Operationen durchzufuhren Profitieren konnten die Verbande dabei von der Unterstutzung durch Rustungsminister Albert Speer welcher dem Seehund Bauprogramm hochste Prioritat einraumte Daher wurden in der Endphase fast nur noch diese gebaut Die K Verbande litten mit zunehmendem Kriegsverlauf auch unter einem Mangel an Personal um ihre Verluste auszugleichen Die zunachst auf Freiwilligenbasis laufende Rekrutierung erbrachte immer weniger Meldungen geeigneter Personen sodass Admiral Heye zunehmend besorgt war dass die Einsatzfahigkeit nicht durch die Anzahl und den technischen Zustand von Booten sondern durch mangelnde Zahlen an Piloten begrenzt wurde 1 514 7 233 Der Personalengpass hing auch damit zusammen dass die Bedienung der Seehunde qualifiziertes Personal erforderte Die Marineschule Murwik und andere Lehrkommandos konnten diesen Bedarf nicht mehr ausreichend decken weshalb die Ausbildungszeit verkurzt wurde Die hierdurch entstehenden teils eklatanten Wissenslucken der Piloten fuhrten haufig zu Schaden an den Booten durch falsche Bedienung Die deutsche Rustungsindustrie produzierte von Mai 1944 bis April 1945 insgesamt 2 676 Einheiten der verschiedenen Typen was aufgrund der hohen erlittenen Verluste zu keiner Zeit ausreichte den Bedarf der einzelnen Verbande zu decken 2 170 Die hohen Verluste der K Verbande insbesondere in der Schlacht um die Scheldemundung und im Mittelmeer resultierten auch aus der alliierten Lufthoheit wegen der die Luftwaffe nicht in der Lage war bei Operationen ausreichend oder uberhaupt Luftdeckung zu gewahren Dadurch fielen viele Boote alliierten Fliegern zum Opfer Als sich diese Verlustzahlen hauften fragte Hitler personlich bei Hermann Goring dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe an ob denn nicht wenigstens die Einsatzhafen durch ausreichend Flakgeschutze abgeschirmt werden konnten und ob es moglich sei die Biber und Seehunde auf ihrem An und Ruckmarschweg durch kunstliche Nebelbanke zu schutzen Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Wehrmacht zeigte sich in den K Verbanden anscheinend kaum ein Nachlassen der Moral oder allgemeine Auflosungserscheinungen Dies kann eventuell durch den informellen Fuhrungsstil von Brandi und Heye bedingt gewesen sein welche ihren Soldaten trotzdem und wiederholt das Gefuhl zu vermitteln versuchten zu einer besonderen Eliteeinheit zu gehoren 10 26 27Bewertung der Verlustrate BearbeitenEinsatzanzahl und Einsatzverluste der K Verbande Januar bis Mai 1945 7 273Waffengattung Einsatze Verluste VerlustrateSeehund 142 35 25 Biber und Molch 102 70 69 Linse 171 54 32 Gesamtsumme 415 159 42 Verglichen mit den Ausfallen anderer Truppengattungen uber den ganzen Krieg betrachtet sind die Verluste der K Verbande als aussergewohnlich hoch anzusehen Eine Erklarung dieser Verlustrate gestaltet sich schwierig da sie parallel zum Schicksal der U Boot Waffe in den Jahren 1944 und 1945 verlief bei der in dieser Zeit die Verluste ebenfalls stark in die Hohe gingen Haufig wird jedoch das Argument vorgebracht der hohe Tribut an Menschenleben sei auch dadurch zustande gekommen dass die K Verbande teilweise als Selbstmordkommandos aufgestellt und ihr Personal zu fanatisierten Einzelkampfern indoktriniert worden sei Hierdurch seien die K Verbande teils selbst schuld an dieser hohen Quote Dieser Aussage wird jedoch haufig widersprochen Die K Verbande als Ganzes waren ahnlich wie die Rammjager der Luftwaffe die oft als Beispiele deutscher Suizideinsatze genannt werden prinzipiell nicht als Selbstopfereinheit aufgestellt worden 3 5 4 171 Weder hier noch dort gab es direkt befohlene Todeseinsatze auch wenn bei den K Verbanden diese verklausuliert vor dem Einsatz oder per Funk vereinzelt ausgegeben worden sind Jedoch sahen sowohl Luftrammstosse wie auch Seekollisionsfahrten immer eine rechtzeitige Ausstiegsmoglichkeit des Fahrers beziehungsweise Piloten vor 1 504 Heye formulierte es in einer 1955 erschienenen Publikation so dass die hochzivilisierten Volker der weissen Rasse und die Besatzung dieser Kampfmittel im Gegensatz zu beispielsweise den Todesfliegern der Japaner eine echte Chance auf Uberleben des Kampfeinsatzes und eine Ruckkehr haben mussen 1 505 4 6 8 6 9 8 Damit unterstrich Heye einen der tragenden Grundsatze der K Verbande Dieser besagte dass jeder Einzelkampfer vor dem Einsatz die Gewissheit haben musste diesen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu uberleben Tatsachlich sollten die K Manner die von der feindlichen Abwehr entdeckt und verfolgt wurden eine Gefangenschaft dem Heldentod vorziehen 3 5 In einem von ihm geausserten Zitat geht Heye sogar noch weiter und versucht den Spagat zwischen dem Opferwillen einiger weniger und der Sinnlosigkeit dieser Taten zu erklaren 9 108 Es mag sein dass man auch in unserem Volke den einen oder anderen findet der nicht nur die Bereitwilligkeit bekundet einen solchen Opfertod zu sterben sondern auch die seelischen Krafte hat es durchzufuhren Ich war und bin aber der Ansicht dass solche Taten von Angehorigen kultivierter Volker der weissen Rasse nicht mehr vollbracht werden konnen Wohl konnen Tausende tapferer Manner im plotzlichen Rausch eines Kampfes ohne Rucksicht auf ihr eigenes Leben handeln wie es sicher oft in allen Wehrmachten der Welt vorgekommen ist aber der Opfertod der Stunden oder Tage vor seinem Eintritt fur den betreffenden Menschen unausweichlich feststeht wird bei unseren Volkern kaum zur allgemein anwendbaren Kampfform werden konnen Der Europaer besitzt nicht den religiosen Fanatismus der ihn zu solchen Taten befahigte er besitzt auch nicht mehr die primitive Verachtung des Todes und damit seines eigenen Lebens Seine heute rassistisch anmutende Ausserung wird von der Forderung des OKM unterstrichen welches bei der Konzipierung der K Waffen von wiederverwendbaren Geraten oder zumindest aber von Kampfmitteln mit denen der Soldat nach dem Angriff die Moglichkeit hatte zu den eigenen Linien zuruckzukehren ausging Einzige Ausnahme waren die Sprengboote des Typs Linse die vor der geplanten Kollision nach Absprung des Piloten den restlichen Weg zum Ziel unbemannt oder ferngesteuert zurucklegen sollten So waren weder Neger noch Biber Molch Hecht oder Seehund mit Sprengkontakten oder Aufschlagzundern ausgerustet die einen Suizideinsatz mittels Rammstoss wie bei den japanischen Kaiten ermoglicht hatten Ebenso gegen eine Aufopferungspraxis sprechen der meist akute Personalmangel der K Verbande 7 223 sowie der hohe Ausbildungsaufwand der Einzelkampfer 1 514 Das proklamierte Opfertum wurde anscheinend auch von den Ausbildungsoffizieren nicht an die Soldaten vermittelt So ausserte Johann Otto Krieg gegenuber seinen Schulern mehrmals dass sie wenn sie zum Schluss gekommen seien ihnen bestehe keine Moglichkeit zur Heimkehr an das nachste Schiff heranfahren den Neger beziehungsweise Marder versenken und um Hilfe schreien sollten Eine Selbstaufopferung sei sinnlos da das Uberleben und sei es in Gefangenschaft das Wichtigste sei 4 58Allerdings wurden diese Argumente und Aussagen im Kampfeinsatz von den beteiligten Befehlshabern und Einzelkampfern teilweise negiert So finden sich ab August 1944 in den Kriegstagebuchern der Seekriegsleitung immer haufiger die Worte Winkelried Kamikaze Opferganger bzw Opferkampfer Totaleinsatz und Sturmwikinger Diese Begriffe umschreiben eine militarische Einsatzform bei denen Soldaten bewusst und willentlich von ihren Befehlshabern oder Kommandeuren in den Einsatztod geschickt wurden oder dies freiwillig taten um militarische Erfolge zu erringen Der Ehrenname Winkelried war hierbei der gelaufigste Er wurde nach dem legendaren Schweizer Nationalhelden Arnold Winkelried benannt und sollte postum allen Kampfern verliehen werden die im Opfergang fur Fuhrer Volk und Vaterland im Einsatz ums Leben gekommen waren Die ersten die diesen Beinamen erhalten sollten waren 10 junge Manner der K Flottille 361 die vor ihrem Einsatz angekundigt hatten ohne Rucksicht auf ihren Fahrbereich oder die Moglichkeit einer Ruckkehr alle lohnenden Ziele zu vernichten A 4 Keiner der 10 kehrte von dem Einsatz zuruck 1 509 14 Laut Friedrich Bohme zu dieser Zeit Chef des Kommandostabes West der K Verbande waren diese Manner es wert wegen ihrer Opferbereitschaft als Winkelriede bezeichnet zu werden In dem von Donitz unterzeichneten und im Marine Verordnungsblatt veroffentlichten Nachruf hiess es Der Geist der aus diesen Mannern spricht soll fur jeden Soldaten der Kriegsmarine Beispiel und Ansporn zur hochsten Pflichterfullung sein Eine derartige wenn auch verklausulierte weitere Aufforderung zur Selbstopferung gab es am 3 August 1944 als Admiral Heye die an diesem Tage eingesetzten Neger und Marder Piloten durch einen sogenannten Anfeuerungsspruch Anfeuerungs FT aufforderte Winkelriede fur die hart kampfende Landfront zu sein Ob die betroffenen Piloten dadurch in ihrem Einsatz und Opferungswillen bestarkt wurden ist nicht uberliefert Befragte Zeitzeugen nach dem Krieg schwiegen sich hinsichtlich der Dimension der Einsatze aus 1 520 Derartige Aufforderungen sind nur bei den Einsatzen bemannter Torpedos bekannt geworden Bei spateren Einsatzen der Biber und Seehunde sind sie entgegen den Aussagen von Donitz nicht mehr belegt Bei einem Lagevortrag vor Hitler benutzte Donitz am 18 Januar 1945 erstmals den Begriff Sturmwikinger So waren seiner Meinung nach die K Verbande aufgrund der weiten Entfernungen zum Ziel nur als Sturmwikinger einzusetzen Bei einer Vernehmung nach dem Krieg sagte er dass die K Verbande von vornherein als Verbrauch betrachtet worden seien Sie waren billig herzustellen und schnell zu ersetzen 15 Ahnlich ausserte sich auch Heye in seiner 1955 erschienenen Publikation in der er aussagte dass der ideale Einzelkampfer der Mann ist der aus eigener Initiative auch ohne Befehl im Sinne der Fuhrung handelt e 9 8 Pt 3 Auch wenn britische Nachkriegsberichte die Selbstopfer Dimension der K Verbande ausdrucklich unterstreichen kann sie nicht abstrahiert und auch nicht auf alle Waffensysteme der K Verbande projiziert werden Dies gilt auch fur die Ausserungen Donitz Ob nun die enorm hohen Verlustzahlen dieser Zeit auf tatsachlichem Opferungswillen beruhten oder schlicht auf der Unzulanglichkeit ihrer Kampfmittel und der Intensitat der Kampfhandlungen ist nicht mehr exakt feststellbar Es war vermutlich eine Kombination aller drei Faktoren Einsatzbewertung Bearbeiten nbsp Von den Alliierten bei Kriegsende erbeutete Seehunde im Endstadium der FertigungMilitarisch bewertet stellten die K Verbande zu keinem Zeitpunkt eine ernsthafte Bedrohung fur die alliierte Schifffahrt im Mittelmeer oder im Armelkanal dar Ihre Einsatze waren zu schwach und ohne die notige Intensitat Einzig die Kampfschwimmer der Kriegsmarine und ihre Marineeinsatzkommandos konnten die ihnen ubertragenen Kampfauftrage befriedigend losen Die Grunde fur das Scheitern des Konzepts der Kleinkampfverbande sind vielfaltiger Natur So konzipierte das OKM die Verbande anfangs als rein defensiv 1 505 9 16 ausgerichtete Truppe versuchte sie jedoch durch die sich uberschlagenden Ereignisse in Italien und der Normandie zunehmend offensiv 10 346 wie konventionell grosse U Boote sowie Schnell und Torpedoboote einzusetzen Aufgrund der mangelhaften Reichweite und Bewaffnung konnte dieses Konzept mit den vorhandenen Mitteln kaum praktisch umgesetzt werden 2 Kritische Bewertung der K Mittel Der Marinehistoriker Werner Rahn vertritt hierbei die Meinung dass der Einsatz der Kleinkampfmittel gemessen am militarischen Nutzen faktisch nutzlos war 16 Auch Heye erkannte nach dem Krieg an dass die Kleinkampfmittel gleich welcher Art bestenfalls nur eine Erganzung der regularen Seekampfmittel sein konnten diese aber zu keinem Zeitpunkt ersetzten 4 6 Sie waren bestenfalls dafur geeignet gewesen starkere Seekrafte des Gegners zu zersplittern oder zu binden 9 16 Pt 1Selbst die erhoffte psychologische Wirkung auf den Gegner blieb aus Die K Mittel waren keine Wunderwaffen und sie erzeugten auch keinen Schockeffekt wie ihn das erste Erscheinen der Tiger Panzer unter amerikanischen Heeressoldaten erzeugt hatte Die britischen Erfahrungen mit der Decima MAS im Mittelmeer 1942 und 1943 hatten das Element der Uberraschung negiert Eine effektive Bekampfung von Kleinkampfmitteln egal welcher Art war durch massiven Geleitschutz verscharfte Wachsamkeit und gezieltes Sperrfeuer moglich Wo die Alliierten auf deutsche K Einheiten stiessen wichen sie diesen nicht aus sondern stellten und vernichteten sie Hierbei erlangten insbesondere die britischen Jagdflugzeuge hohe Abschusszahlen an Seehunden und Bibern Schon im August 1944 hatte Heye geaussert dass der Uberraschungseffekt und damit der militarische Erfolg ausschliesslich davon abhingen moglichst viele unterschiedliche Waffentypen in Kleinstserie dem Gegner entgegenzustellen 4 53 Sobald dieser sich auf diese oder jene eingestellt hatte verlor die K Waffe ihren Schockeffekt und musste durch ein neues Waffensystem abgelost werden Somit sollte der Gegner praktisch in einen standigen Anpassungszwang versetzt werden der es den deutschen Kraften ermoglichen sollte ihr militarisches Ziel zu erreichen 7 273 Die Industrie konnte oder wollte diesem Konzept Heyes trotz einer ausreichenden Zahl an Entwurfen nicht folgen und fokussierte sich auf die Serienfertigung von Standardmodellen wodurch ein hoherer Ausstoss an Booten erreicht wurde Dadurch dass den Alliierten ihre Gegner relativ genau bekannt waren konnten sie ihre Abwehrmassnahmen optimieren 9 65 General Dwight D Eisenhower bemerkte spater jedoch 2 168 Es scheint wahrscheinlich dass falls die Deutschen diese Waffen sechs Monate fruher eingesetzt hatten als sie es taten unsere Invasion in Europa sich ausserordentlich schwierig vielleicht als unmoglich erwiesen hatte Die Entschlusselung des Enigma Schlussels durch britische Kryptologen in Bletchley Park erschwerte den Einsatz der K Verbande noch zusatzlich Diese verwendeten innerhalb ihrer Maschine den Eichendorf Code den die britische Admiralitat Bonito nannte Allerdings benotigten die britischen Wissenschaftler zwischen 2 und 14 Tagen fur die Entschlusselung eingehender K Nachrichten sodass daraus haufig kein operativer Vorteil gezogen werden konnte Zudem wahrten die K Verbande weitestgehend Funkstille oder gaben in ihren Nachrichten nie exakte Angaben zu bevorstehenden oder laufenden Einsatzen an Daher beschrankten sich die Alliierten auf eine allgemeine Warnung SUB SUB SUB SUB Submarine dt U Boot 7 104 12 186Schlussfolgernd lasst sich feststellen dass die K Verbande der Kriegsmarine zu fruh eingesetzt wurden und potentiell wirksame Modelle wie der Seehund zu spat an die Front kamen um einen wirklichen Einfluss auf das Kriegsgeschehen nehmen zu konnen Ihr einziger Erfolg war die Erzeugung einer starken Diversionswirkung bei den Alliierten die allein in der Scheldemundung bis zu 500 Boote und 1 500 Flugzeuge mit der Jagd nach Kleinkampfmitteln beschaftigten 2 94 Sie waren daher wie von Donitz bereits 1944 ausgesagt hatte keine Schiffsvernichter sondern dienten eher der Schiffs und Luftkraftebindung 7 273 Hochstens die bei Kriegsende in Entwicklung befindlichen neuen Modelle bei denen man die Mangel der Vorganger moglichst zu beheben suchte hatten eventuell einen effektiveren Seekrieg fuhren konnen Ob dies noch irgendeinen Einfluss gehabt hatte bleibt allerdings fraglich 2 169 10 347 348Planspiele und globaler Terror BearbeitenTrotz oder gerade aufgrund der sich haufenden Niederlagen an allen Fronten entwickelte die Kriegsmarine ahnlich dem Projekt des Amerika Bombers utopische Planspiele die weit uber die Grenzen Europas hinaus global Einsatze und Attacken moglich machen sollten 4 168 Technische Fortschritte wie der des revolutionaren Walter Antriebs mogen darauf Einfluss genommen haben Alle im Frontgeschehen stehenden K Mittel wurden permanent weiterentwickelt so u a der Biber II und der Biber III wie auch der Seehund II die rein technisch gesehen immer grossere Einsatzgebiete erreichen konnten 9 101Schon nach der alliierten Invasion in der Normandie entwickelte der deutsche Geheimdienst Plane die im Zuge der Operation Pluto verlegte Olleitung England Frankreich zu sabotieren Hier sollten die Kleinst U Boote der K Verbande zum Einsatz kommen um am vermuteten Pipelineverlauf mittels Haken den Meeresgrund abzusuchen Die so entdeckte Pipeline sollte mit Nipolit gesprengt werden Der Plan wurde jedoch schnell aufgegeben Stattdessen sollten Kampftaucher die Pipeline anbohren und eine zersetzende chemische Flussigkeit infiltrieren Diese sollte farb und geruchlos sein und dafur sorgen dass einmal damit gestartete Motoren zerstort wurden Im Idealfall sollte dies Tausende von Fahrzeugen betreffen 4 167 9 203Zu den weiteren Konzepten fur Opfereinsatze von Kleinkampfmitteln gehorte der geplante Einsatz eines einzelnen Bibers im Sueskanal Er sollte an Bord einer BV 222 in das Zielgebiet geflogen werden und dort ohne die Moglichkeit einer Ruckkehr das erstbeste Handelsschiff im Kanal torpedieren und versenken Dieses Wrack sollte den alliierten Nachschub durch den Suezkanal fur Wochen blockieren und damit der deutschen Front in Italien eine Atempause verschaffen Das Unternehmen scheiterte nicht am Willen des OKM sondern an der Vernichtung der Triebwerke der vorgesehenen BV 222 die zu einer letzten Uberprufung vor dem Einsatzbeginn ausgebaut worden waren und bei einem Bombenangriff auf die Werkshalle zerstort wurden 2 93 4 168Andere Planspiele sahen vor acht bis zehn Kampfschwimmer im Hafen vom New York auszusetzen damit diese dort mittels Sprengfischen Minen Schiffe beschadigen oder versenken konnten Selbst die Zerstorung der Schleusen des Panamakanals wurde geplant sowie das Abwerfen von mehreren Linse Sprengbooten mittels Go 242 in die Bucht von Scapa Flow um dort die britische Flotte anzugreifen Keine Nation der Erde sollte sicher vor deutschen Angriffen sein Zu einer Geheimmission brach Ende Januar 1945 der als norwegisch getarnte Kriegsfischkutter KfK 203 von Harstad Norwegen aus um sein Ziel Vorderindien und den Persischen Golf anzusteuern Mit an Bord waren 12 Kampfschwimmer der K Verbande Das OKM fing noch wenige Wochen spater das verabredete Kurzsignal des Kriegsfischkutters an der Westkuste Afrikas auf Danach verliert sich dessen Spur 4 169 9 205Der letzte Einsatzbefehl erreichte Donitz Mitte April 1945 als Hitler eine eigens fur ihn zur Verfugung stehende Leibwache anforderte die aus bewahrten Soldaten der K Verbande bestehen sollte Hintergrund hierfur war Hitlers steigendes Misstrauen gegenuber seiner SS Leibstandarte Am 27 April 1945 sammelten sich 30 K Kampfer auf dem Flugplatz Rerik um in das brennende Berlin geflogen zu werden Der in einer zur Verfugung gestellten Ju 52 fliegende Aufklarer fand uber Berlin jedoch keinen sicheren Flugplatz mehr Eine Landung auf der Ost West Achse vor dem Brandenburger Tor schien moglich doch massives sowjetisches Flakfeuer zwang den Piloten zur Umkehr Am 28 April 1945 erfolgte ein weiterer Aufklarungsversuch der jedoch erbrachte dass die beabsichtigte Landebahn von Einschlagkratern ubersat sei und keine sichere Landung garantiere Ein Absprung mittels Fallschirm am 29 April 1945 ware durch den dichten Rauch der vielen brennenden Hauser beinahe unmoglich gewesen Der Plan wurde erneut um einen Tag verschoben und nach Hitlers Selbstmord am 30 April abgebrochen da die Manner nicht mehr benotigt wurden 4 170 9 206Einfluss auf spatere Einheiten BearbeitenNach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8 Mai 1945 wurden bis Mitte des Monats zahlreiche Kleinst U Boote des Typs Seehund britische beziehungsweise sowjetische Kriegsbeute Mindestens vier Seehunde wurden daruber hinaus von der franzosischen Marine beschlagnahmt Ferner wurden samtliche Konstruktionsunterlagen die in der Entwicklungsabteilung der K Verbande abgelegt waren sichergestellt Nachdem die Briten ihre amerikanischen Bundnispartner vom Wert der deutschen Kleinkampfmittel uberzeugt hatten arrangierte die United States Navy eine Vorfuhrung der Gerate in amerikanischen Gewassern Dazu reisten Ende Mai 1945 sieben ehemalige Seehundpiloten der K Verbande nach Florida In Fort Lauderdale wurden Mitte Juni 1945 ein Biber ein Molch ein Hai und ein Seehund vor Reprasentanten der US Navy vorgefuhrt Funf italienische Angehorige der Decima MAS fuhrten ihrerseits Sturmboote und SLCs vor Der Seehund wurde nach Abschluss der Testserie bei Artillerieschiessubungen vor Florida versenkt 10 344 Uber den weiteren Verbleib der Boote und eine eventuelle spatere Nutzung durch die Alliierten ist nichts bekannt geworden Mit der Auflosung der Wehrmacht am 26 August 1946 17 verschwanden auch die letzten Uberbleibsel der K Verbande der Kriegsmarine Ihr Grundkonzept wurde spater in abgewandelter und angepasster Form in der Bundesmarine und in der Volksmarine der DDR aufgegriffen So besass die Bundesmarine diverse Kleinst U Boote darunter die U Boot Klasse 202 mit Einsatzverdrangungen von 60 100 und 180 t sowie die Kampfschwimmer und Waffentaucher 2 173 Die Volksmarine ihrerseits grundete die Spezialabteilung der Kampfschwimmer der NVA sowie die 6 Flottille die im Rahmen des Warschauer Paktes als offensiver Schnellbootsverband diente Bei der 6 Flottille waren auch Kleinst Torpedoschnellboote der Typen Iltis und Forelle im Einsatz die als Kleinkampfmittel betrachtet werden konnten 2 181 182Literatur BearbeitenLawrence Paterson Waffen der Verzweiflung Deutsche Kampfschwimmer und Kleinst U Boote im Zweiten Weltkrieg 1 Auflage Ullstein Verlag 2009 ISBN 978 3 548 26887 3 Harald Fock Marine Kleinkampfmittel Nikol Verlagsvertretungen 1997 ISBN 3 930656 34 5 Helmut Blocksdorf Das Kommando Kleinkampfverbande der Kriegsmarine 1 Auflage Motorbuch Verlag 2003 ISBN 3 613 02330 X Werner Rahn Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit R Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57674 7 Cajus Bekker Einzelkampfer auf See Die deutschen Torpedoreiter Froschmanner und Sprengbootpiloten im Zweiten Weltkrieg Stalling Verlag 1968 Cajus Bekker und liebten doch das Leben Die erregenden Abenteuer deutscher Torpedoreiter Froschmanner und Sprengbootpiloten Adolf Sponholtz Verlag Hannover 8 Auflage 1980 Erstauflage 1956 ISBN 3 453 00009 9 Paul Kemp Bemannte Torpedos und Klein U Boote Motorbuch Verlag 1999 ISBN 3 613 01936 1 Martin Grabatsch Torpedoreiter Sturmschwimmer Sprengbootfahrer Welserfuhl Verlag 1979 ISBN 3 85339 159 X Helmuth Heye Marine Kleinkampfmittel In Wehrkunde Ausgabe Nr 8 Jahrgang 1959 Jurgen Gebauer Marine Enzyklopadie Verlagshaus Brand 1998 ISBN 3 89488 078 3 Richard Lakowski Reichs u Kriegsmarine Geheim 1919 1945 Verlagshaus Brand 1993 ISBN 3 89488 031 7 Klaus Matthes Die Seehunde Klein U Boote Koehler Verlag 1996 ISBN 3 8132 0484 7 Manfred Lau Schiffssterben vor Algier Motorbuch Verlag 2001 ISBN 3 613 02098 X Michael Welham Kampfschwimmer Geschichte Ausrustung Einsatze Motorbuch Verlag 1996 ISBN 3 613 01730 X Michael Jung Sabotage unter Wasser Die deutschen Kampfschwimmer im Zweiten Weltkrieg Mittler 2004 ISBN 3 8132 0818 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleinst U Boot Hecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Kleinst U Boot Biber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Kleinst U Boot Molch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Decima MAS Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o Werner Rahn Deutsche Marinen im Wandel Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit R Oldenbourg Munchen 2005 ISBN 3 486 57674 7 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Harald Fock Marine Kleinkampfmittel Nikol Verlagsvertretungen 1997 ISBN 3 930656 34 5 a b c d e f g h i Helmut Blocksdorf Das Kommando der Kleinkampfverbande der Kriegsmarine 1 Auflage Motorbuch Verlag 2003 ISBN 3 613 02330 X a b c d e f g h i j k l m n o Cajus Bekker und liebten doch das Leben Die erregenden Abenteuer deutscher Torpedoreiter Froschmanner und Sprengbootpiloten Adolf Sponholtz Verlag Hannover 8 Auflage 1980 Erstauflage 1956 ISBN 3 453 00009 9 Gerhard Wagner Lagevortrage des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine vor Hitler 1939 1945 Im Auftrag des Arbeitskreises fur Wehrforschung J F Lehmann Verlag Munchen 1972 S 570 Siegfried Beyer Gerhard Koop Die Deutsche Kriegsmarine 1935 1945 Band 3 Podzun Pallas Verlag ISBN 3 89350 699 3 S 86 a b c d e f g h i j k l m n V E Tarrant Das letzte Jahr der deutschen Kriegsmarine Mai 1944 bis Mai 1945 Podzun Pallas Verlag Ausgabe 1994 ISBN 3 7909 0561 5 a b C E T Warren und James Benson und uber uns die Wogen Die britischen Torpedoreiter und Kleinst U Boote 1942 45 Verlagsgesellschaft Jugenheim Koehler 1962 a b c d e f g h i j k l m n o p q Cajus Bekker Einzelkampfer auf See Die deutschen Torpedoreiter Froschmanner und Sprengbootpiloten im Zweiten Weltkrieg Stalling Oldenburg 1968 a b c d e f g h i j k l Lawrence Paterson Waffen der Verzweiflung Deutsche Kampfschwimmer und Kleinst U Boote im Zweiten Weltkrieg 1 Auflage Ullstein Verlag 2009 Janusz Piekalkwicz Der Zweite Weltkrieg Weltbild Verlag 1993 ISBN 3 89350 544 X S 1026 a b Cajus Bekker Kampf und Untergang der Kriegsmarine Adolf Sponholtz Verlag Hannover 1953 William L Shirer The Rise and Fall of the Third Reich Simon and Schuster 1960 S 1138 Kriegstagebuch der Seekriegsleitung Teil A Stabsquartier Berlin Mikrofilm T1022 3 8 44 Peter Padfield War Beneath the Sea Submarine Conflict During World War II Wiley Verlag 1998 ISBN 0 471 24945 9 S 456 Vergleiche die Dokumentarreihe des ZDF Endsequenz Kontrollratsgesetz Nr 34 vom 20 August 1946 Memento des Originals vom 26 Marz 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verfassungen deAnmerkungen Bearbeiten In Bezug auf Kleinst U Boote hatte die Marina Militare der Kriegsmarine bereits mehrmals erfolglos vorgeschlagen gemeinsam mit den Deutschen Entwicklungen durchzufuhren da man bereits Erfahrungen mit dem Bau und Einsatz solcher Boote hatte vgl Kleinst U Boot CC Klasse u a Berichte uber Drogenabhangige bzw Todesfalle infolge von Drogenkonsum innerhalb der K Verbande liegen nicht vor Die Verleihung fuhrte dazu dass das kunftige Stammpersonal der Flottille ausschliesslich aus jungen Mannern der Hitlerjugend rekrutiert wurde Es waren die Oberleutnante zur See Winzer und Schiebel Leutnant zur See Hasen Oberfahnrich zur See Pettke Obersteuermann Preuschoff Steuermannsmaat Schroeger Maschinenmaat Guski und die beiden Matrosen Roth und Glaubrecht Der zehnte Mann ist nicht namentlich bekannt Kleinkampfmittel der deutschen Marinen 1902 1945 Kleinst U Boote K Projekt Molch Hecht Biber Seehund Delphin Schwertwal Manta Seeteufel Tarpon XXVII XXXIV XXVII F XXVII G XXXIV XXXII GrundhaiSchnellboote Sturmboote Hydra Seedrache Wal Schlitten Kobra M T S M M T S M A M T L PlanungsstudienSprengboote FL Linse Tornado M T M M T R M T R M Bemannte Torpedos Neger Marder HaiSonstige Kampfschwimmer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinkampfverbande der Kriegsmarine amp oldid 235865654