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Jivova deutsch Giebau ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt sieben Kilometer ostlich von Sternberk und gehort zum Okres Olomouc JivovaJivova Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Olomoucky krajBezirk OlomoucFlache 1528 1 haGeographische Lage 49 43 N 17 24 O 49 711666666667 17 399166666667 561 Koordinaten 49 42 42 N 17 23 57 OHohe 561 m n m Einwohner 648 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 783 98Kfz Kennzeichen MVerkehrStrasse Dolany Moravsky BerounBahnanschluss Olomouc Opava vychodStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Milada Malikova Stand 2011 Adresse Jivova 69783 16 Dolany u OlomouceGemeindenummer 503142Website www obecjivova cz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenJivova befindet sich in der zum Niederen Gesenke gehorenden Domasovska vrchovina Domstadtler Bergland Das Dorf erstreckt sich entlang des Baches Jivovsky potok im Hochland zwischen den Talern des Trusovicky potok und der Bystrice Drei Kilometer ostlich liegt beim Magdalensky Mlyn Magdalenenmuhle an der Bahnstrecke Olomouc Opava vychod die Bahnstation Jivova Nordlich erheben sich die Skalice 616 m und der Hranicny 636 m im Nordosten die Baba 639 m und Straziste 639 m ostlich die Kupa 608 m und der Mlynsky vrch 574 m im Suden die Jedlina 616 m und die Jedova 633 m sowie westlich die Koruna 573 m Nachbarorte sind Tesikovsky Mlyn und Hranicne Petrovice im Norden Domasov nad Bystrici und die Wustung Bela im Nordosten Pansky Mlyn Magdalensky Mlyn und die Wustung Smilov im Osten Smilovsky Mlyn im Sudosten Hruba Voda Stary Mlyn und Pohorany im Suden Belkovice und Lastany im Sudwesten Domasov u Sternberka Na Mlynku und Sternberk im Westen sowie Stachov und Tesikov im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Nachricht uber den von Olmutz in die Provinz Troppau fuhrenden Handelsweg Gywowska cesta erfolgte in einer auf den 9 September 1220 datierten Urkunde des Markgrafen Vladislav Heinrich die sich als Falschung aus dem 14 Jahrhundert erwiesen hat Darin entschied der Markgraf angeblich in einem Streit zwischen den Untertanen seiner Frau Hedwig in Luzice und dem Kloster Hradisko uber den Wald zwischen Lastany und dem Gebirge 1269 wurde die Gywowska czesta bei einem durch Ottokar II Premysl beigelegten Grenzstreit uber die Walder bei Domasov u Sternberka zwischen dem Olmutzer Burggrafen Albert von Sternberg 3 und dessen Brudern 4 mit dem Kloster Hradisko als Grenze der Guter genannt Es ist daher anzunehmen dass das Dorf Gywow zu dieser Zeit bereits existiert hat und zu den Gutern des Klosters gehort haben muss Im Zusammenhang mit dem Ubergang des Gutes Rotiberg an das Bistum Olmutz und dem Bau der markgraflichen Burg Twingenberg wurde der Ort jedoch nicht erwahnt Der erste urkundliche Nachweis uber Gibaw erfolgte am 26 Janner 1364 zusammen mit weiteren Dorfern aus der naheren und weiteren Umgebung in einer Urkunde uber die Erhebung des Zinses zur Erhaltung der im Dezember 1363 durch Markgraf Johann Heinrich an die Stadt Olmutz verkauften Marchbrucke unter der Olmutzer Burg Gibaw hatte dabei mit 18 Groschen den hochsten Betrag zu entrichten Durch Vergleiche mit anderen bruckenzinspflichtigen Orten kann geschlossen werden dass Gibaw zu dieser Zeit mit 36 Huben und ca 45 Wirtschaften das grosste Dorf weit und breit war 1371 wurde Gywowa erstmals als landesherrliches Gut bezeichnet Im Jahre 1405 schenkten die Markgrafen Jobst und Prokop Dibaw der Kartause Vallis Josaphat in Dolany Das Dorf erlosch wahrend der Hussitenkriege und wurde ab 1437 als wust bezeichnet Nach uber 100 Jahren liess der Prior der um 1443 errichteten Kartause Olmutz das erloschene Dorf Giba bzw Guban 1543 durch deutsche und tschechische Siedler aus Domstadtl Weska Dolany und Krakorice wiederbesiedeln Die neuen Siedler waren auf vier Jahre von Fron und Abgaben befreit und erhielten zudem das Wasserrecht in der Feistritz Die Kartause behielt nur die Bauplatze fur eine Kirche Schule Spital Brettsage Fleischbanke sowie ein Brauhaus dessen Abtretung an die Gemeinde zugesichert wurde Der Ort erhielt ein eigenes Siegel das neben der Jahreszahl 1543 die Inschrift S Gibovy Cartvsiensum trug Ab 1571 wurde das Dorf als Gibe bezeichnet Binnen kurzer Zeit wuchs Jivova bzw Jivove auf 46 Huben mit 55 Anwesen an Am 22 Mai 1581 erhob Kaiser Rudolf II den Ort zum Stadtchen Dabei erhielt Gibav das Recht zur Abhaltung von zwei Jahrmarkten und einem Wochenmarkt sowie zur Siegelung mit grunem Wachs und dem Fuhren eines Wappens Dieses zeigte in der linken Halfte des Schildes einen goldenen Mond und Stern auf blauem Feld sowie rechtsseitig auf rotem Feld drei grune Hugel mit einer grunen Eiche Das neue Siegel zeigte das Wappen und die Umschrift SIGIL DER STAT GIBAV Der Prior Kaspar bewilligte dem Stadtchen im selben Jahre die Errichtung eines eigenen Brauhauses Am 15 Juli 1581 uberliess die Kartause dem Stadtchen neun weitere Hufen Ackerland am Kohlenberg Uhlirsky vrch Im Jahre 1582 schenkte der Prior Thomas dem Stadtchen Gibaw einen Platz in der Au am Jivovsky potok zum Bau der zinsfreien Auenmuhle Nivsky mlyn Weitere Namensformen waren Jivova ab 1627 Giebau ab 1669 Gibau ab 1751 Gibavia 1771 Gubau und Gibawa ab 1798 5 Seit 1616 bildeten die Backer und Muller eine gemeinschaftliche Innung Nach dem Standeaufstand von 1618 ersuchten die Untertanen aus Giebau erfolglos um die Einrichtung einer evangelischen Pfarre 1634 wurde in Jivova eine Administratur des Augustiner Chorherrenstift Sternberg eingerichtet und Matriken gefuhrt Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde Giebau deutschsprachig Seit 1660 besteht in Giebau ein katholisches Pfarramt zu dessen Sprengel das Dorf Pohorsch gehorte 1663 bewilligte Prior Valentin Martini dem Stadtchen den freien Weinschank Die Herrenmuhle an der Feistritz ist seit 1663 und die erste Schule seit 1672 nachweisbar Im Jahre 1687 erwarb die Kirche ein Bildnis der Schmerzhaften Jungfrau Maria aus der Wallfahrtskirche Tschenstochau Dieses fand seinen Platz in der neuen Pfarrkirche St Bartholomaus Die seit 1752 anstehende Entscheidung zum Bau der neuen Kaiserstrasse wurde 1755 zugunsten der Trasse uber Sternberk entschieden damit verlor das Stadtchen an Bedeutung 1782 wurde die Olmutzer Kartause aufgehoben und Giebau dem Religionsfond zugeordnet Danach wurde die Herrschaft Dolany mit den Gutern des ehemaligen Klosters Hradisko zur Kameralherrschaft Hradisch zusammengeschlossen Ein Stadtbrand legte Giebau am 7 August 1808 in Schutt und Asche 1825 wurde die Herrschaft Dolany an Philipp Ludwig Graf Saint Genois d Aneaucourt verkauft Im darauffolgenden Jahre wurde der zweiklassige Schulunterricht aufgenommen Im Jahre 1834 bestand Giebau aus 190 Hausern und hatte 1389 Einwohner 1836 brach eine Choleraepidemie aus Im Jahre 1847 erhielt Giebau das Privileg fur zwei weitere Jahrmarkte Die Bewohner lebten vom Kleinhandel Weberei Flachsspinnerei und Holzarbeiten Wegen der Hohenlage und des steinigen Bodens auf dem nur Hafer gut gedieh spielte die Landwirtschaft nur eine untergeordnete Rolle Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb der Ort immer zur Herrschaft Dolany untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Giebau Jibava ab 1850 eine Marktgemeinde in der Bezirkshauptmannschaft Sternberg Die Weberinnung erreichte 1855 ihre hochste Mitgliederzahl 1862 wurde ein neues Schulhaus eingeweiht Der Stadtbrand von 1863 vernichtete 40 Hauser Als tschechischer Name wurde ab 1867 Jivava und seit den 1870er Jahren parallel auch Jivova verwendet Mit 1966 Einwohnern erreichte Giebau im Jahre 1869 die hochste Einwohnerzahl in seiner Geschichte Nachdem im Jahre 1872 entlang der Feistritz die Eisenbahn von Olmutz nach Troppau vollendet worden war bemuhte sich die Gemeinde lange Zeit um die Errichtung einer Bahnstation 1873 wurde die erste Dampfdreschmaschine in Betrieb genommen Mit dem Gut Klasterni Hradisko wurden 1878 auch die Giebauer Walder an die Fursten von Liechtenstein verkauft und an deren Herrschaft Sternberg angeschlossen Die Freiwillige Feuerwehr grundete sich 1886 Zwei Jahre spater entstand eine Ortsgruppe des Bundes der Deutschen in Nordmahren Im Jahre 1899 wurde der Bau der neuen Strasse nach Sternberg abgeschlossen Die Ortsgruppe der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bildete sich 1900 Die Bahnstation Giebau entstand 1908 an der Herrenmuhle im Feistritztal 1911 wurde die Mobelfabrik Gromes Baier amp Co gegrundet Im Jahr darauf weihte der Katholische Volksbund das neuerbaute Katholische Haus ein Rudolf Wanzl grundete 1918 eine Schlosserei die er spater zu einem Waagenbaubetrieb und Landmaschinenhandel mit 20 Mitarbeitern ausbaute Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch der k u k Monarchie gehorte Giebau ab dem 29 Oktober 1918 zur Provinz Sudetenland und wurde 1919 der Tschechoslowakei zugesprochen Im Jahre 1919 wurde Giebau an das Elektrizitatsnetz angeschlossen Bei den Wahlen von 1919 gewannen in Giebau die Deutschen Sozialdemokraten DSAP 1923 wurde der tschechische Ortsname Jivova eingefuhrt Im Jahre 1930 hatte der Markt Giebau 1553 Einwohner 1939 waren es 1534 1933 bildete sich eine Ortsgruppe der Sudetendeutschen Heimatfront und zwei Jahre spater gewann in Giebau die Sudetendeutsche Partei SdP die Parlamentswahl Im Marz 1938 schlossen sich mit Ausnahme der DSAP die deutschen Parteien an die SdP an Nach dem Munchner Abkommen wurde Giebau am 8 Oktober 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und dem Landkreis Sternberg zugeordnet Am 5 Mai 1945 nahm die Rote Armee Giebau ein Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck und die deutschen Bewohner wurden 1946 nach Bayern vertrieben 1949 wurde in Jivova die erste Landwirtschaftliche Einheitsgenossenschaft JZD im Okres Sternberk gegrundet Die Mobelfabrik stellte 1952 die Produktion ein Die Turnhalle wurde 1960 zum Kulturhaus umgebaut Nach der Aufhebung des Okres Sternberk kam die Gemeinde 1961 zum Okres Olomouc 1985 erfolgte der erste offizielle Besuch von Vertriebenen aus der Bundesrepublik Deutschland Zwei Jahre spater war Baubeginn fur ein Gruppenwasserwerk 1991 wurde das neue Pfarrhaus geweiht Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Jivova sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Jivova gehort die Ansiedlung Pansky Mlyn Herrenmuhle Sehenswurdigkeiten BearbeitenBarocke Kirche des hl Bartholomaus erbaut 1717 1720 Der Kirchbau mit 4000 Platzen wurde 1723 mit Altarbildern sowie 14 Wand und Gewolbefresken der Leidensstationen Christi von Johann Christoph Handke vollendet Wegen der Tschenstochauer Madonna bildete die Kirche ein beliebtes Wallfahrtsziel Im Jahre 1987 wurde sie saniert und wieder unter Denkmalschutz gestellt Rathaus der eingeschossige Bau mit viereckigem Glockenturmchen entstand im 18 Jahrhundert Seine heutige Gestalt erhielt es beim Umbau zum Ende des 19 Jahrhunderts Statue des hl Florian mit Seitenfiguren der hll Johannes von Gott und Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1867 Sie wurde 1945 auf das Gelande des Staatsgutes versetzt und kehrte 1991 auf ihren alten Platz vor dem Haus Nr 13 im Ortszentrum zuruck wo sie von Erzbischof Frantisek Vanak geweiht wurde Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1836 wahrscheinlich von Bernhard Kutzer geschaffen Steinkreuz in Form eines Kleeblattes mit Corpus Christi in der Mitte des Friedhofes geschaffen 1840 Reste der Burg Tepenec Karlsburg bzw Twingenberg westlich des Ortes uber der Mundung des Jivovsky potok in den Trusovicky potok Nachdem Markgraf Karl den Berg Rotiberg 1340 von Bischof Jan Volek erworben hatte liess er dort eine markgrafliche Burg anlegen Sie wurde zum Ende des 14 Jahrhunderts wahrend des mahrischen Bruderkrieges zerstort Philipp Ludwig Graf Saint Genois d Aneaucourt liess 1825 auf dem Tepenec einen als Philippspyramide bezeichneten Obelisken aufstellen und daneben den nach seiner Frau benannten Johannatempel errichten den Nachbau eines antiken Tempels Durch den im 19 Jahrhundert am Tepenec aufgenommenen Steinbruch wurde fast der gesamte Berg abgebaut so dass von der Burg nur noch Mauerreste der Vorbefestigungen erhalten sind Naturpark Udoli Bystrice Naturreservat Hrubovodske sute ostlich des Dorfes am rechten Ufer der Bystrice zwischen den Bahnstationen Jivova und Hruba VodaSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenFlorian Kratschmer von Forstburg 1843 1922 osterreichischer Hygieniker Rudolf Wanzl 1924 2011 deutscher UnternehmerLiteratur BearbeitenGregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert Band 5 Olmutzer Kreis Selbstverlag Brunn 1839 S 426 ff Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 503142 Jivova Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http genealogy euweb cz sternbg sternbg2 html Genealogie Albert und seine Nachkommen http genealogy euweb cz sternbg sternbg1 html Genealogie Alberts Bruder Mistopisny rejstrik obci ceskeho Slezska a severni Moravy S 234 Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archives cz PDF 2 2 MB Stadte und Gemeinden im Okres Olomouc Bezirk Olmutz Babice Belkovice Lastany Bila Lhota Bilsko Blatec Bohunovice Bouzov Bukovany Bystrocice Bystrovany Cervenka Daskabat Dlouha Loucka Dolany Doloplazy Domasov nad Bystrici Domasov u Sternberka Drahanovice Dub nad Moravou Dubcany Grygov Hanovice Hlasnice Hlubocky Hlusovice Hnevotin Hnojice Horka nad Moravou Horni Lodenice Hranicne Petrovice Huzova Charvaty Cholina Jivova Komarov Kozlov Kozusany Tazaly Krcman Krelov Bruchotin Libava TrUbPl Libos Lipina Lipinka Litovel Loucany Loucka Lubenice Luka Lutin Luzice Majetin Medlov Merotin Mesto Libava Mladec Mladejovice Moravsky Beroun Mrsklesy Mutkov Naklo Namest na Hane Norbercany Nova Hradecna Olbramice Olomouc Paseka 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