www.wikidata.de-de.nina.az
Das Amt Schonberg war ein Amt der Grafschaft Erbach der Landgrafschaft Hessen Darmstadt und von 1806 bis 1822 des Grossherzogtums Hessen in dessen Provinz Starkenburg 1822 ging das Amt Schonberg in dem 1821 neu geschaffenen Landratsbezirk Lindenfels auf Verwaltungssitz war die Burg bzw das spatere Schloss Schonberg im Odenwald Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Umfang des Amtes 3 Amtmanner 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine erste urkundliche Erwahnung der Burg Schonberg erfolgte 1303 unter dem Namen castrum Schonenberg in einem Schiedsspruch zwischen den Herren von Breuberg und den Schenken von Erbach wegen der Schlosser zu Erbach und Schonberg Die Region um die Burg Schonberg war Bestandteil der Mark Heppenheim die Karl der Grosse zusammen mit Heppenheim am 20 Januar 773 dem Reichskloster Lorsch schenkte Als nach dem Niedergang des Klosters 1232 Kaiser Friedrich II die Reichsabtei Lorsch dem Erzbistum Mainz und seinem Bischof Siegfried III von Eppstein zur Reform uberstellte befand sich das Gebiet des spateren Amtes Schonberg im Besitz der Pfalzgrafen 1 Im Jahr 1339 war die Burg dann wohl im Besitz der Schenken von Erbach denn aus diesem Jahr stammt eine Urkunde in der der Schenk Konrad von Erbach seine Ehefrau Kunigunde geb von Brugge mit Willen seines Lehensherren Pfalzgraf Rudolf mit einem Viertel der Burg Schonberg zu der Gefalle in Schonberg Elmshausen Wilmshause Gronau Zell und Reilenbach gehoren bewittumt 1 Im Jahr 1398 belehnte Pfalzgraf Ruprecht Schenk Eberhard von Erbach mit der halben Feste Schonberg und mit seinem Teil der zugehorigen Dorfer und 1438 uberlasst Pfalzgraf Ludwig IV dem Schenk Otto von Erbach dasselbe Lehen 1443 wird dieses Lehen durch Ludwig IV an die Schenken Konrad Phillip und Otto von Erbach erneuert 1 Im Zuge des Landshuter Erbfolgekriegs wurden im Jahr 1504 die Burg und das ganze Tal durch die Truppen des Landgrafen Wilhelm verwustet Dieser fuhrte als Vollzieher der gegen die Kurpfalz verhangten Reichsacht ein Feldzug gegen die Kurpfalz und seine Verbundete zu denen auch die Grafen von Erbach zahlten Nach dem 1504 geschlossenen Waffenstillstand beklagten die Schenken zu Erbach gegen den hessischen Landgrafen Wilhelm zur Herausgabe des Schlosses Diese Klage wurde 1507 durch Kaiser Maximilian an das Reichskammergericht verwiesen Der Streit endete 1510 mit einem Vergleich nach dem die Burg an die Schenken von Erbach zuruckgegeben wurde allerdings unter dem Vorbehalt ewiger Offnung fur Hessen Dabei erhielten Schenk Eberhard drei Viertel und Schenk Valentin ein Viertel der Burg als hessisches Mannlehen 1530 gehorten zur Amt und Schloss Schonberg die Dorfer Schonberg Elmshausen Wilmshausen Mitlechtern und Scheuerberg Die Hohe Gerichtsbarkeit uber die Orte wurde von alters her durch die Zent Heppenheim ausgeubt dessen oberster Richter der 1267 erstmals erwahnte Burggraf auf der Starkenburg uber Heppenheim war 1532 belehnte Pfalzgraf Ludwig V den Schenk Eberhard von Erbach mit dem Schloss und gleichem Zubehor wie 1530 1 Im selben Jahr wurden die Schenken von Erbach in den Reichsgrafenstand erhoben und unterstanden damit unmittelbar dem Kaiser des Heiligen Romischen Reichs Deutscher Nation Im 16 Jahrhundert hielt die Reformation auch im Odenwald Einzug Bis 1544 hatten die Grafen von Erbach fur ihre Grafschaft das lutherische Glaubensbekenntnis eingefuhrt dem die Untertanen folgen mussten Im Jahr 1536 ist ein Streit zwischen den Grafen Eberhard von Erbach und dem Landgrafen Philipp von Hessen wegen des halben Amtes Schonberg beurkundet Dann 1546 ein Vergleich und Schiedsspruch zwischen dem Pfalzgrafen Friedrich und den Grafen Eberhard Valentin und Georg von Erbach wegen des Amtes Schonberg 1558 konnten sich die Erbacher Grafen ein weiteres Recht sichern als ihnen die bisher strittige Jagd im Amt Schonberg von der Kurpfalz zuerkannt wurde Da es im Grenzgebiet zwischen der Kurpfalz und der Grafschaft Erbach mehrere Vorfalle durch die unubersichtliche Gebietszugehorigkeit gab einigten sich am 4 Juni 1561 der Pfalzer Kurfurst Friedrich III mit den Brudern Georg Eberhard und Valentin Grafen von Erbach uber einen Gebietstausch Dadurch kamen die zu Pfalzer Thalzent gehorigen Dorfer Lautern Gadernheim und Reidelbach sowie der Anteil an Reichenbach an die Grafschaft Erbach und die erbachischen Dorfer Mittershausen Mitlechtern Scheuerberg Schannenbach Knoden Breitenwiesen sowie Oberlautern an die Pfalz Im Jahre 1588 belieh Graf Georg von Erbach die beiden Lehnesdorfer Zell und Reichenbach mit 3000 fl nach dem Willen des Pfalzgrafen Johann Casimir Damit sollte die durch George Johann I von Pfalz Valdez gegrundete Stadt Pfalzburg wieder eingelost werden die dieser fur 400 000 fl an Herzog Karl III von Lothringen verpfandet hatte Diese Summe kam aber nie zusammen sodass die Stadt nach Ablauf der Ruckkaufsfrist zum 1 Oktober 1590 an das Herzogtum Lothringen fiel 1 1607 wurde ein Vertrag zwischen den Grafen von Erbach und der Kurpfalz wegen des durch das Amt Schonberg an das mainzische Amt Starkenburg abzufuhrenden Zehnten geschlossen 1711 ist das Amt Schonberg mit einer Schuld von 45 000 fl an eine Frankfurter Handelshaus belastet 1 Nach den Verwustungen im Landshuter Erbfolgekrieg konnte sich das Amt bis zum Dreissigjahrigen Krieg der 1618 begann erholen Besonders in den letzten Friedensjahren war eine rege Bautatigkeit in Schloss und den Dorfern zu verzeichnen Spatestens 1622 hatte aber auch das Amt Schonberg unter dem Krieg zu leiden als von ligistische Truppen das Amt mehrfach uberfallen und ausplundert wurde Mitte der 1630er Jahre folgte mit dem Schwedisch Franzosischen Krieg das blutigste Kapitel des Dreissigjahrigen Krieges Aus der Region berichteten die Chronisten aus jener Zeit Pest und Hunger wuten im Land und dezimieren die Bevolkerung sodass die Dorfer ofters vollig leer stehen Als im Jahre 1648 Friede geschlossen wurde war die Bevolkerung in der Region auf ein Viertel geschrumpft etliche Dorfer waren uber Jahre menschenleer Nach kurzer Friedenszeit folgten die franzosischen Reunionskriege die fur die Region neue Heimsuchungen brachten Im Herbst 1696 wurde im Pfalzischen Erbfolgekrieg das Schloss Schonberg uberfallen Erst mit dem Frieden von Rijswijk 1697 zogen sich die Franzosen hinter den Rhein zuruck 2 Im Jahr 1717 kam es zur Teilung des Erbacher Grafenhauses und Schloss Schonberg wurde Sitz der jungeren Linie Erbach Schonberg unter Graf Georg August von Erbach Schonberg Dieser erhielt die Amter Schonberg und Konig und der Halfte der Herrschaft Breuberg Eine weitere Lehensurkunde ist aus dem Jahr 1722 erhalten in der Pfalzgraf Carl Philipp III dem Grafen von Erbach das Schloss Schonberg und die Zugehorigen Dorfer als Lehen uberlasst 1 Das ausgehende 18 und beginnende 19 Jahrhundert brachte Europa weitreichende Anderungen Infolge der Napoleonischen Kriege wurde das Heilige Romische Reich Deutscher Nation durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 neu geordnet Dieses letzte Gesetzeswerk des alten Reiches setzte Bestimmungen des Friedens von Luneville um und leitete das Ende des alten Reiches ein Unter Druck Napoleons grundete sich 1806 der Rheinbund dies geschah mit dem gleichzeitigen Reichsaustritt der Mitgliedsterritorien Dies fuhrte am 6 August 1806 zur Niederlegung der Reichskrone womit das alte Reich aufhorte zu bestehen Am 14 August 1806 erhob Napoleon die Landgrafschaft Hessen Darmstadt gegen den Beitritt zum Rheinbund und Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich zum Grossherzogtum andernfalls drohte er mit Invasion Durch die Rheinbundakte wurde die Grafschaft Erbach mediatisiert und zum grossten Teil in das neu gegrundete Grossherzogtum Hessen eingegliedert dazu gehorte auch das Amt Schonberg Das Amt blieb vorerst als standesherrschaftliches Amt erhalten Bereits am 9 Dezember 1803 wurde durch eine Ausfuhrungsverordnung das Gerichtswesen in der Landgrafschaft Hessen Darmstadt neu organisiert Fur das Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Das Hofgericht war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Damit hatten die Zente und die mit ihnen verbundenen Zentgerichte endgultig ihre Funktion eingebusst Die Bestimmungen galten auch im 1806 gegrundeten Grossherzogtum Hessen Nach der endgultigen Niederlage Napoleons regelte der Wiener Kongress 1814 15 auch die territorialen Verhaltnisse fur Hessen und die Zugehorigkeit der Grafschaft Erbach zum Furstentum Starkenburg des Grossherzogtums Hessen bestatigt Daraufhin wurden 1816 im Grossherzogtum Provinzen gebildet und dabei das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet in Provinz Starkenburg umbenannt In dem Edikt vom 17 Februar 1820 wurden die Rechte der mediatisierten Standesherren auf dem Gebiet des Grossherzogtums Hessen geregelt Dieses behielt auch nach dem Inkrafttreten der Verfassung am 7 Dezember des gleichen Jahres seine Gultigkeit Erst mit dem Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 15 April 1848 das infolge Marzrevolution 1848 erlassen wurde und am 9 August 1848 in Kraft trat wurden das Edikt endgultig aufgehoben 3 Nach dem Edikt von 1820 blieb die Niedere Gerichtsbarkeit in der Kompetenz der Standesherren und wurde in deren Bezirken in erster und zweiter Instanz durch ihre eigenen Beamten ausgeubt Weiterhin verblieben den Standesherren 4 Alle ihre Besitzungen auch wenn sie vor der Medialisation diese nur fur die Dauer ihres mannlichen Geschlechts von Kaiser und Reich als Lehen besassen alle bisher bezogenen Zehnten Grundzinsen und Gulten alle aus der Horigkeit fliessenden Einkunfte alle bisherigen Gefalle von Bergwerken Forsten Jagten und Fischereien die Taxen und Gebuhren welche die standesherrlichen Diener bisher bezogen die Weg und Bruckengelder von offentlichen Wegen fur deren Instandhaltung die herrschaftlichen Frohnden und bestfalligen Loskaufgelder die Zollbefreiung von allen Hausbedurfnissen die Befreiung von den Weg und Chausseegeldern in ihren Standesherrschaften Nachdem das Grossherzogtum 1820 eine neue Verfassung erhalten hatte wurde durch die Verwaltungsreform in den Jahren von 1821 22 zum ersten Mal eine Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung vorgenommen Die standesherrlichen Rechte der Gerichtsbarkeit und Verwaltung blieben aber zum Teil noch bis 1848 erhalten Fur die Verwaltungsaufgaben wurden Landratsbezirke gebildet und die Orte des Amtes Schonberg wurden 1822 dem neu geschaffenen Landratsbezirk Lindenfels zugeteilt Fur die Gerichtsbarkeit in der ersten Instanz wurden Landgerichte installiert Furth wurde Sitz des neu geschaffenen Landgerichts Furth dessen Amtsbereich deckungsgleich mit dem des Landratsbezirks Lindenfels war Die Polizeigerechtsame des ehemaligen Amts Schonau enthielten die Burgermeistereien Elmshausen mit Wilmshausen Gadernheim mit Lautern und Raidelbach Gronau Reichenbach mit Hohenstein heute ein Forsthaus in der Gemarkung Reichenbach Rimbach Litzelrimbach heute eine Siedlung in der Gemarkung Rimbach und Monsbach heute als Munschbach ein Weiler in der Gemarkung von Rimbach Schonberg Zell und Zotzenbach mit Mengelbach gehort heute als Unter Mengelbach zur Gemarkung von Zotzenbach Sie werden im Namen der Standesherrschaft des Grafen von Erbach Schonberg vom Landrath verwaltet In den standesherrlichen Gebieten der Provinz Starkenburg bestanden weiterhin die Justizkanzlei in Michelstadt fur Gerichtsfalle zweiter Instanz die dem Hofgericht nachgeordnet war Mit Wirkung zum 1 August 1826 wurden entsprechend der Bekanntmachung die Verwaltung der landrathlichen Geschafte und der Justiz erster Instanz in dem vormaligen Amte Schonberg betr vom 7 Juli 1826 alle Funktionen des aufgelosten Amtes Schonberg dem Landratsbezirk Lindenfels bzw dem Landgericht Furth ubertragen 5 Umfang des Amtes BearbeitenAls das Amt Schonberg 1806 an das Grossherzogtum Hessen Darmstadt kam hatte es folgenden Umfang 6 7 Schonberg Reichenbach Railbach ehemaliger Weiler sudlich Breitenwiesen Elmshausen Gadernheim Gronau Hohenstein Lautern Rimbach mit Lutzelrimbach Minsbach heute als Munschbach ein Weiler in der Gemarkung von Rimbach Unter Mongelbach Unter und Ober Raidelbach heute Raidelbach Wilmshausen Zell Zotzenbach Konrad Dahl berichtet 1812 in seiner Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues uber das Amt Schonberg Wir kommen nun auf die Graflich Erbachischen zur Cent Heppenheim gehorigen Orte oder das Amt Schonberg Dieses Amt erstreckt sich gleich einem Arme aus dem Odenwald bis nahe an die Bergstrasse und ist ein ziemlich fruchtbarer und auch mit guten Weinen gesegneter Distrikt Er ist einer Graflichen Linie der Schenken von Erbach eigen die sich davon Erbach Schonberg benennt und die vogteilich Jurisdiktion darin besitzt Man hat zu bemerken 1 Da Graflich Residenzschloss Schonberg Mons speciosus eine halb Stunde von Bensheim auf einem Berge gelegen woselbst man eine vortreffliche Aussicht hat Uber das Alter dieses Schlosses lasst sich mit Gewissheit nichts bestimmen wahrscheinlich ist es erst in mittleren Zeiten erbauet worden und war zu den Zeiten des Faustrechtes und nachher ein fester Platz in den Odenwald Dieses Schloss war sammt seinem Zugehor anfangs Lorscher und nachher Pfalzisches Lehen und kam als solch letzteres an das Haus Erbach Die Schenken von Erbach haben es anfangs als ein Ganerbenhaus besessen und war desfalls ein besonderer Burgqfrieden errichtet wovon Schneider eine Urkunde No LIII liefert In der Folge wurde solches das Residenzschloss der Grafen von Erbach Schonberg die solches auch bis itzt in schonem Stande erhalten haben In dasiger Schlosskapelle war vormals ein Altarbeneficium gestiftet Der bei dem Schlosse befindlich Garten ist uberaus angenehm und sehenswurdig 2 Das Dorf Schonberg liegt wie ein halber Mond um den Berg herum worauf das Schloss steht und an der Ziegelbach Es ist nach Bensheim eingepfarrt die Einwohner gehen aber weil sie meist lutherisch sind nach Gronau zur Kirche Wohngebaude zahlt der Ort 54 und darin 402 Einwohner Unten am Ende des Ortes ist ein Muhle Auf der entgegengesetzten Seite des Schlosses Schonberg ist der Petersberg 3 Wilhelmshausen auch Willmshausen und Willmannshausen genennt ist ein Dorfchen an der Lauter oder Ziegelbach gleich oberhalb Schonberg gelegen mit 11 Hauser und 78 Bewohnern 4 Ellmannshausen oder Eimshausen liegt wieder etwas weiter und oberhalb dem vorigen Dorfe 1 Stunde von Bensheim ebenfalls an der Ziegelbach ist aber ziemlich grosser und hat in 32 Hausern 274 Bewohner Bei diesem Orte sind Bleigruben wovon der dritte Theil dem Hause Erbach als Lehen von Kurpfalz verliehen worden Beide Orte pfarren nach Bensheim 5 Reichenbach ein Pfarrdorf eine Stunde oberhalb Schonberg und an der Lauterbach gelegen Es ist sehr alt und kommt schon unter diesem Namen in der Lorscher Wildbannsbeschreibung von 1012 vor Wahrscheinlich ist es auch das Reonga das in der Heppenheim Grenzbeschreibung 796 vorkommt Im Jahr 1514 war dieser Ort noch Pfalzisches unmittelbares Eigenthum und hatte derselbe ein Pfalzisches Schopfengericht wie auch noch zwei andere Gerichte der Schenken zu Erbach und der Herrn von Ulner die beide Guther und Leibeigene darin hatten Zu dem Pfalzischen Gerichte gehorten auch die ausgegangenen Dorfchen Oreuelbach und Hahnredt Im Jahr 1561 wurde besagtes Reichenbach so wie Lautern Gadern und Railbach von Kurpfalz tauschweis an Erbach abgetretten dagegen hat letzteres seine Dorfer Mitlechtern Knoden Breitenwisen Schannebach Scheuerberg und Oberlaudenbach an Kurpfalz uberlassen welch letztere hierauf zum Oberamte Lindenfels was die vogteiliche Jurisdiktion betrifft gezogen wurden die Centgerichtsbarkeit blieb aber noch wie gesagt worden bis zum Jahr 1714 bei dem Oberamte Heppenheim Den Synodalregistern bei Wurdwein Archidoec Mog T I p 468 zu Folge war Reichenboch in alteren Zeiten ebenfalls ein Filial von Bensheim denn die dasige Kirche wird 152l noch Gliali Ecclesia genennt Die Schenken zu Erbach stifteten aber wahrscheinlich daselbst bald hierauf eine Pfarrei denn schon im Jahr l523 heisst es dass die Schenken Eberhard und Valentin zur Pfarrkirche in Reichenbach prasentirt hatten Reichenbach hat 60 Wohngebaude und 545 Bewohner Unterhalb des Orte an der Lauter ist eine Papiermuhle die guten Abgang hat Nicht weit von Reichenbach aber etwas seitwarts liegt 6 Hohenstein ein kleines Dorfchen von 8 Hausern mit 47 Bewohnern liegt eine klein halbe Stunde von Reichenbach 7 Lautern ein kleines Dorf eine halbe Stunde oberhalb Reichenbach an der Lauterbach Luitra kommt in der Lorscher Wildbannsbeschreibung 1012 unter dem Namen Luddera vor Es ist so wie das vorige ein Filial von Reichenbach hat 18 Hauser und 22 Seelen 8 Gadern oder Gadernheim ein betrachtliches Dorf Filial von Reichenbach von 64 Hausern und 441 Seelen liegt an dem Ursprunge der Luitra und kommt allschon in der Heppenheim Pfarrgranzbeschreibung 805 namentlich vor Von Bensheim ist dieser Ort zwei Stunden von Reichenbach aber drei Viertelstunden entfernt 9 Zell Cella ein ziemlich betrachtliches Dorf eine halbe Stunde von Bensheim und eine Stunde von Heppenheim und an der Muhlbach oder Meerbach gelegen ist ein alter Ort der in Trad Laur mehrmalen vorkommt Er hatte auch schon fruhzeitig eine Kirche welch ein gewisser Billungus dem Kloster Lorsch sammt allen dazugehorigen Einkunften schenkte mit dem Beding dass der Prior oder sonst ein Geistlicher alle Woche dreimal daselbst den Gottesdienst Divina verrichten sollte Cod Laur No 38l1 Diese Kirche oder Kapelle war dem h Michael geweihet wie aus dem Necrologio Laurezham erhellet das in dem Urkundenbuche VII Heft zu finden ist Auch in der Folge wurde diese Fillalkirche von Bensheim beibehalten und noch wirklich sieht man einig Rudera derselben nach welchen alle Jahre von Bensheim aus in Prozession gefuhrt und zu Behauptung des alten Pfarr und Kirchenbesitzes ein Predigt gehalten wird Zell ist ziemlich lang hat 64 Hauser und 358 Bewohner An der Meerbach sind drei Muhlen 10 Gronau ein lutherisches Pfarrdorf eine klein Stunde von Bensheim und eine halbe Stunde von Schonberg heisst in alten Urkunden Grunowe auch Grunau und Grunau Es liegt in einem schlonen grunen Thale an der Meerbach woher auch Schneider seinen Namen leiten will Eben besagter Schneider macht in der Erbachisch Historie S 296 aus der alten Filialkirche zu Gronau die ein gestiftets Beneficium zur h Anna hatte eine alte Pfarrkirche und Pfarrei welches aber sicherlich falsch ist denn aus dem dass an zuweilen auch Lokalkaplane Pfarrer Plebanos nannte wie solches in der Urkunde No LV bei Schneider der Fall zu seyn scheint ist eine bekannte Sache und lasst sich hieraus noch kein eigentliches Pfarrrecht ableiten Im alten Pfarrtodtenbuch der Pfarrei Bensheim kommt im Jahr 1462 Herr Athel Pfarrer in Reichenbach vor und noch vorher wird er Johannes Athelem Plebanus in Reichenbach genennt und doch war dieser kein Pfarrer sondern nur Kaplan zu Reichenbach wie au Wurdwein 1 c erhellet und auch daraus zu fliessen scheint weil er nach Bensheim begraben wurde Gronau hat 60 Wohnhauser und 337 Bewohner Unterhalb des Dorfes aber auf der Seite ist eine Muhle zu finden 11 Railbach auch Reitelbach und Raitelbach genennt ein kleines Dorfchen an den Grenzen des vormaligen Oberamtes Lindenfels und an der Strasse die von Reichelsheim nach Bensheim zieht von welch letzterer Stadt solches 2 Stunden entfernt liegt ist eines von jenen Orten welche von Kurpfalz an Erbach durch Tausch uberlassen worden sind Es enthalt in 8 Hausern 63 menschliche Seelen Man heilt es in Ober und Nieder Railbach 12 Rimbach ein Pfarrdorf welches von den ubrigen Amtsortschaften ganz abgesondert und zwischen Furth und Moelenbach an der Weschmtz liegt so wie es auch wirklich in der Heppenheim Markbeschreibung 774 unter dem Namen Rintbach vorkommt Eben so wird es auch in einer Lorscher Urkunde vom Jahr 877 No 4l Cod Lauresh genennt Es ist also ein sehr alter Ort Seine Pfarrei aber ist nicht so alt denn es gehorte noch vor der Reformation als Filial nach Morlenbach wie wir aus dem alten Wormser Synodalregister vom Jahr 1466 woselbst es unter dem Namen Rumpach mit Morlenbach vorkommt ersehen In diesem Orte hatte das Erzstlft Mainz auch noch im 16 Jahrhundert eine Burg und Wohnung Haus und Burgstadel welche Gerhard Vetzer als Mainzisches Lehen besass im Jahr 1409 aber dem Schenken Conrad von Erbach von Kurmainz zu Lehen gegeben worden welches auch diesem Graflichen Hause in der Folge geblieben ist Rimbach hat dermalen 9 Hauser und 698 Bewohner Von Furth ist es eine starke von Morlenbach aber nur eine halb Stunde entfernt 13 Zotzenbach ist ebenfalls ein betrachtlicher Ort und ein Filial von Rimbach wovon es eine halbe Stunde entfernt ist Es hatte vor diesem eine besondere Kapelle und einen Kaplan dem Schenk Heinrich im Jahr 1381 ein Malter Korn jahrlich vermacht hat Dieser Ort hat vor Zeiten und noch im Jahr 1475 ein besonderes Gericht wie uns die Urkunde bei Schneider No 39 5 S 563 lehrt Zotzenbach enthalt 55 Hauser und 432 Einwohner 14 Lutzel Rimbach ist ein Weiler und Filial von Rimbach von welchem selbiger ein halb Stunde entfernt ist Es hat nur 3 Hauser mit 22 Seelen 15 Monsbach oder Meisenbach auch Munschbach genannt ist gleichfalls ein Weiler bei Rimbach von 6 Hausern und 84 Seelen 16 Mengelbach ist nicht minder ein kleiner Weiler von 5 Hausern und 44 Seelen drei Viertelstunden von Zotzenbach entlegen Die zum Amt Schonberg noch weiter gehorigen Weiler Ritschweier Rutschweiler oder Ritschweiler und Kanzelbach gehoren nicht hieher es wird aber von denselben doch noch anderwarts die Rede seyn Das ganze Amt Schonberg mit Ausnahme dieser beiden kleinen Dorfchen begreift also 1 Schloss und 16 Dorfer und Weiler worin 626 Wohngebaude und 38l5 Einwohner sich befinden 8 Amtmanner BearbeitenAls Amtmanner wurden uberliefert 1 1614 Michael Scharf von Scharfenstein gestorben 1614 1663 Johann Stefhan Mayen 1673 Amtsverweser Heinrich Rudolf Stegemann 1720 Johann Gunter Engelschall 1774 Johann Christoph JosephWeblinks BearbeitenVerschonerungsverein Reichenbach Das Lautertal wird hessisch Memento vom 22 November 2015 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamenbuch Starkenburg Darmstadt 1937 S 641 642 Manfred Schaarschmidt Die Geschichte Schonbergs Januar 2003 archiviert vom Original am 27 Marz 2009 abgerufen am 15 Oktober 2015 Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 7 August 1848 In Grossherzog von Hessen Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1848 Nr 40 S 237 241 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 42 9 MB Neueste Lander und Volkerkunde Ein geographisches Lesebuch fur alle Stande 22 Band Mecklenburg Kur Hessen Hessen Darmstadt Weimar 1823 S 358ff bei google books Bekanntmachung die Verwaltung der landrathlichen Geschafte und der Justiz erster Instanz in dem vormaligen Amte Schonberg betr vom 7 Juli 1826 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1826 Nr 17 S 178 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 OCLC 165696316 S 26 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche L Ewald Historische Uebersicht der Territorial Veraenderungen der Landgrafschaft Hessen Darmstadt und des Grossherzogthums Hessen G Jonghaus Darmstadt 1862 online bei der Bayerischen Staatsbibliothek Konrad Dahl Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues Darmstadt 1812 S 97ff Online bei Google Books Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Schonberg Odenwald amp oldid 236633685