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Werner von Achalm als Bischof Werner II um 1048 49 14 November 1077 1 war zwischen 1065 und 1077 Bischof von Strassburg Eingesetzt von Konig Heinrich IV und vom Papst deshalb der Simonie bezichtigt war er personlich vom Investiturstreit betroffen und begleitete Heinrich IV 1077 nach Canossa Sein Name fehlt im Nekrolog des hohen Stiftes Strassburg weil er starb ohne mit dem Heiligen Stuhl ausgesohnt gewesen zu sein 2 Werners Amtszeit verlief wahrend der Pontifikate von Alexander II und Gregor VII Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Wirken als Bischof 2 1 Eifriger Parteiganger Konig Heinrichs IV 2 2 Gang nach Canossa 2 3 Tod wahrend des Feldzugs gegen Hirsau 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 AnmerkungenHerkunft und Familie Bearbeiten nbsp Burgruine AchalmWerner ist ein Enkel von Egino I der Altere von Dettingen Graf von Achalm und Urach der die Burg Achalm erbaute A 1 und ein Sohn von Graf Rudolf I von Achalm und Adelheid von Wulflingen Tochter des Grafen Liutold von Mompelgard Schwester des Erzbischofs Hunfried von Ravenna Werner hatte neun Geschwister Zwei davon starben bereits als Kinder Kuno von Achalm Wulflingen und Liutold von Achalm ubernahmen als Grafen von Achalm bzw Wulflingen elterliche Positionen und stifteten gemeinsam das Kloster Zwiefalten 3 Werner II war nicht das einzige Mitglied des Achalmer Geschlechts das Einfluss auf das weltliche oder geistliche Geschehen im Elsass ausuben sollte Seine Schwester Beatrix von Achalm wurde Abtissin von Eschau und seine andere Schwester Mathilde von Achalm bzw Mechthild von Horburg heiratete Graf Kuno I von Lechsgemund Deren Sohn Otto begrundete die Linie der elsassischen Grafen von Horburg Ihr Sohn Burkhard von Lechsgemund wurde Bischof von Utrecht Werners Schwager Werner III von Gruningen der kurz nach der Investitur Werners von Achalm getotet wurde und dessen Sohn Graf Werner IV von Gruningen verfugten auch uber elsassischen Besitz und zahlten als Reichssturmfahnriche ebenfalls zum engeren Umfeld von Heinrich IV Werner von Achalm war gemass den Quellen erst 16 Jahre alt 4 A 2 als er im Januar 1065 zum Erstaunen des Pontifex als Bischof von Strassburg eingesetzt wurde Er muss also anno 1048 oder Anfang 1049 geboren sein Bei einem Feldzug gegen das fur die cluniazensische Reformbewegung stehende Kloster Hirsau fiel er im Alter von 30 oder 31 Jahren in Pforzheim Wirken als Bischof Bearbeiten nbsp Ein Simonie betreibender Abt Douai Frankreich nbsp Papst Gregor VII nbsp Ideale Machtverteilung Bild des Heidelberger SachsenspiegelsEifriger Parteiganger Konig Heinrichs IV Bearbeiten Hauptartikel Investiturstreit Hauptartikel Simonie Konig Heinrich IV ernannte 1065 Werner von Achalm zum Bischof von Strassburg obwohl er erst 16 Jahre alt war Er setzte sich politisch fur den Konig und gegen die papstliche Hoheit ein Dadurch trug der junge Bischof von Strassburg aktiv zum Investiturstreit bei Er wurde ein erstes Mal wegen seines unsittlichen Verhaltens von Papst Alexander II aller bischoflichen Amtsverrichtungen provisorisch enthoben Darauf pilgerte er als Busser nach Rom versohnte sich mit dessen Nachfolger Papst Gregor VII und erhielt Verzeihung auf Probe unter der Bedingung dass er sich besserte Papst Gregor schrieb der Grafin Mathilde sie moge den Bischof von Strassburg nicht mehr belastigen 5 Insgeheim verharrte Werner II aber in seiner Abneigung gegen die papstliche Politik insbesondere was den Zolibat anbelangte Bald lehnte er sich wieder offen gegen die gregorianische Reform auf und ermunterte seine geweihten Bruder wie er selbst eine Frau zu ehelichen 6 Da Werner den Zolibat willentlich nicht einhielt beschloss Papst Gregor IV 1074 diesen aus seinem Bischofs und Priesteramt zu entlassen Vor Werners Ernennung 1065 hatte bereits Papst Nikolaus II die Simonie auf der Synode von 1059 1060 als dreifaltige simonistische Haresie bezeichnet Jeder Kauf von Amtern geschweige denn von hohen geweihten Amtern sollte unausweichlich mit der Entlassung des Amtsinhabers aus dem Amt bestraft werden Dies hatte zu einem ersten Schisma gefuhrt Mehrere simonistische Bischofe besonders aus der Lombardei versammelten sich in Basel Gleich nach dem Tod von Papst Nikolaus und wahrend in Rom Alexander II gewahlt wurde erkoren sie 1061 den Bischof Pietro Cadalus von Parma der den Namen Honorius II annahm 7 Der Bischof von Koln konnte das Schisma in einem Konzil zu Mantua unterdrucken Am 15 August 1071 wohnte Werner von Achalm einer Synode zu Mainz bei in der Karl Stiftsherr von Magdeburg der durch Simonie den Bischofssitz von Konstanz erworben hatte zur Niederlegung seiner Wurde gezwungen wurde Werner wusste demnach Bescheid uber die zunehmend abschlagige Reaktion der Papste auf den Kauf von geistlichen Amtern Die Simonie hatte sich besonders unter der Regierung des jungen Herrschers Heinrich IV breit gemacht der Bistumer oder Abteien treuen Weggefahrten ubergab oder den Meistbietenden vermachte um an Geld zu kommen Nachdem Kardinal Hildebrand unter dem Namen Gregor VII die Nachfolge Papst Alexanders II angetreten hatte hielt er am 9 Marz 1074 ein Konzil zu Rom ab das die Simonie und den Verstoss gegen den Zolibat unter geistlichen Wurdentragern scharf rugen und verdammen sollte Darauf wurden Werner von Achalm und der 1067 ebenfalls minderjahrig eingesetzte Bischof Heinrich von Speyer durch eine romische Synode ihrer Amter entbunden Werner setzte sich daruber hinweg Anstelle von Heinrich von Scharfenberg wurde 1074 in Speyer Bischof Rudiger Huzmann eingesetzt der ebenfalls zum Konig hielt Werner sollte zum zweiten Mal nach Rom reisen um sich vor dem Konzil das vom 24 bis zum 28 Februar 1075 tagte zu rechtfertigen Weil er nicht kam verfasste der erzurnte Pontifex am 3 September einen Brief an Siegfried Erzbischof von Mainz um ihn uber die Haresie Werners zu informieren und den Metropoliten zu entsprechenden Konsequenzen zu veranlassen Damit wir die Kirche von diesem faulenden Mitglied das sie entehrt reinigen 5 Ebenso vergebens versuchte der Papst ausserdem den Konig in die Pflicht zu nehmen den kirchlichen Dekreten Nachdruck zu verleihen und kunftig von der Investitur abzusehen Da entsandte der Papst seine Legaten nach Deutschland und liess Konig Heinrich zu Goslar auffordern nach Rom zu reisen um sich in einer Kirchenversammlung zu rechtfertigen Dieser wies die papstlichen Legaten zuruck Dem Rat mehrerer simonistischer Bischofe gemass versammelte er am 23 Januar 1076 die deutschen Bischofe zu Worms Kardinal Hugo der Weise stand der Versammlung einem Conciliabulum vor in dem Bischof Werner von Strassburg den zehnten Rang besetzte Papst Gregor wurde fur abgesetzt erklart und ein Kleriker von Parma namens Roland wurde beauftragt die Wormser Beschlusse dem Papst zu uberbringen Gregor VII versammelte wiederum die ihm getreuen Bischofe in der Laterankirche um den Gesandten des Kaisers zu vernehmen Als die Romer horten dass sie einen neuen Papst anstelle von Gregor der einen Wolf im Schafstall Christi sei wahlen sollten musste der Papst personlich eingreifen um den kaiserlichen Gesandten Roland zu schutzen Daraufhin versammelten sich 110 Bischofe denen Gregor VII zuerst schilderte was er zuvor unternommen hatte um den Konig eines Besseren zu belehren Da Heinrich IV sich nicht fugte verhangte der Pontifex den Kirchenbann uber ihn und begrundete seine Entscheidung wie folgt Anstatt die vom Heiligen Stuhl wegen Vergeudung und Simonie bestraften Bischofe von seinem Hof zu entfernen unterstutze er diese Der Konig zerreisse durch ein Schisma den mystischen Leib Christi Corpus Christi mysticum Der Konig wolle seine Fehler nicht bereuen und mache sich deshalb selber schuldig 8 Zugleich exkommunizierte der Papst den Erzbischof von Mainz Siegfried I und mehrere andere abtrunnige Bischofe darunter auch Werner von Achalm Gang nach Canossa Bearbeiten nbsp Heinrich IV vor Gregor VII in Canossa nbsp Altar der Sankt Lorenz Kapelle bei dem Werner bestattet wurdeOppositionelle Fursten versammelten sich am 16 Oktober 1076 auf dem Furstentag zu Trebur und drohten den Konig abzusetzen falls er nicht auf dem Reichstag zu Augsburg im Februar 1077 seine Sache untersuchen und entscheiden liesse um seinen Konflikt mit dem Papst beizulegen Heinrich zog es vor sich mit dem Papst personlich auszusohnen anstatt seine Sunden auf einem Reichstag zu bekennen Er machte sich gegen Weihnachten auf den Weg und begab sich von seiner Gemahlin Berta seinem kleinen Sohn und Freunden wie Werner II begleitet durch Burgund und Savoyen uber die Alpen nach Canossa in Italien 9 A 3 Moglicherweise wollte er seinem Herrn bei seinem Busseakt freundschaftlich beistehen und sich gemeinsam mit ihm dem unnachgiebigen Papst Gregor unterwerfen 10 Gregor VII der sich damals in dieser Burg befand liess Heinrich im Bussergewand auch Cilicium genannt und mit entblossten Fussen drei Tage vor den Mauern warten bis er den Besserung gelobenden Konig vom Kirchenbann loste Doch der Konig brach seinen feierlichen Eid im Kreise seiner Anhanger bald wieder und begann Gregors Parteiganger zu bekampfen Tod wahrend des Feldzugs gegen Hirsau Bearbeiten Als Bischof Werner II erfuhr dass Oppositionsfursten sich wieder in Forchheim trafen um auf Vorschlag von Hugo VIII von Egisheim Werner I von Habsburg und von Berthold I von Zahringen den schwabischen Herzog Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkonig zu wahlen verbundete er sich mit dem Basler Bischof Burchard von Hasenburg um die Ortenau im Gebiet Bertholds von Zahringen anzugreifen Der Zahringer zwang das bischofliche Heer allerdings in die Flucht Darauf erhielt Werner von Heinrich IV den Auftrag das Reformkloster Hirsau das dem romischen Stuhl sehr zugetan war zu zerstoren Als Werner von Achalm am 14 November 1077 der Hirsauer Legende nach seine Krieger anspornen wollte die Abtei zu plundern soll er tot vom Pferde gefallen sein Der Leichnam des exkommunizierten Bischofs wurde im Strassburger Munster in der Gruft vor dem Sankt Lorenzen Altar bestattet Werners Bruder Kuno und Liutold von Achalm sowie ihr Neffe Werner IV von Gruningen unterstutzten danach den Wiederaufbau von Kloster Hirsau durch Stiftungen moglicherweise als Wiedergutmachung 11 Literatur BearbeitenBase numerique du patrimoine d Alsace BNPA Histoire de Strasbourg Centre regional et departemental de pedagogie CRDP Artikel Werner von Achalm Digitalisat abgerufen am 27 Juli 2014 Ludwig Gabriel Glockler Geschichte des Bistums Strassburg Druck Le Roux Strassburg 1879 484 Seiten Francis Rapp Le Diocese de Strasbourg Editions Beauchesne 1982 Kollektion Histoire des dioceses de France Nummer 14 352 Seiten Johannes Christophorus Schmidlin Versuch einer kurzen Geschichte der ehemaligen Grafen von Urach und Achalm In Beytrage zur Geschichte des Herzogthums Wirtenberg Band 1 Mezler Stuttgart 1780 Digitalisat Strasbourg la ville au Moyen Age Alsace Kap 2 1 La ville sous l episcopat de Wernher und Kap 2 2 Strasbourg et la querelle des investitures Digitalisat abgerufen am 28 Juli 2014 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Achalm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Roman Catholic Archdiocese of Strasbourg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten HERMANN JOSEF PRETSCH Benediktinerabtei Zwiefalten Geschichte Landesarchiv Baden Wurttemberg abgerufen am 30 April 2021 Ludwig G Glockler Geschichte des Bistums Strassburg Druck Le Roux Strassburg 1879 Seite 171 Johannes Christophorus Schmidlin Versuch einer kurzen Geschichte der ehemaligen Grafen von Urach und Achalm In Beytrage zur Geschichte des Herzogthums Wirtenberg Band 1 Mezler Stuttgart 1780 S 46ff und 109 196 Digitalisat Histoire de Strasbourg Kap 2 1 La ville sous l episcopat de Wernher encyclopedie bseditions a b Glockler S 168 Base numerique du patrimoine d Alsace BNPA in Zusammenarbeit mit dem regionalen und departementalen padagogischen Zentrum Eintrag Werner von Achalm Nicht mit dem spateren Honorius II zu verwechseln Siehe WRI III 2 3 n 778 in Regesta Imperii Online Abgerufen am 28 Juli 2014 Francis Rapp Le Diocese de Strasbourg Editions Beauchesne 1982 Collection histoire des dioceses de France S 37 Geschichte der Stadt und des Bistums Strassburg Kapitel 2 2 Strasbourg et la querelle des investitures Encyclopedia BSeditions online franzosisch Eugen Schneider Codex Hirsaugiensis Stuttgart 1887 S 35 im Original Fol 39a und S 54 im Original Fol 65a Anmerkungen Bearbeiten Zu Eginos Nachkommen zahlten neben der nach zwei Generationen erloschenen Achalmer Linie die Grafen von Urach von denen eine Seitenlinie in das Furstenhaus Furstenberg mundete Le cours des evenements change brusquement lorsque le fils de Henri III le futur empereur Henri IV 1056 1106 a peine age de seize ans nomme au siege de Strasbourg en mars 1065 un adversaire acharne de la cause gregorienne Werner d Achalm 1065 1077 Die Anwesenheit Werners von Achalm in Canossa wird nochmal in der Online Ausgabe der elsassischen Regionalzeitung DNA 1 Abgerufen am 27 Juli 2014 erwahnt Le 14 novembre 1077 mourut Werner II von Achalm il fut present a Canossa en 1077 aux cotes de Henri IV oppose a Gregoire VII Bischofe und Furstbischofe von Strassburg 1001 bis 1506 Vorganger Alawich II Bischofe von Strassburg 1001 bis 1100 Werner I von Habsburg Wilhelm I Salier Wizelin auch Hezilo Werner II von Achalm Theobald Otto von HohenstaufenFurstbischofe von Strassburg 1100 bis 1506 Balduin Kuno von Michelbach Bruno von Haigerloch Wiesneck Eberhard von Furstenberg Bruno von Haigerloch Wiesneck Gebhard von Urach Burchard von Michelbach Rudolf von Rothweil Konrad I von Geroldseck Heinrich I von Hasenburg Konrad II von Huneburg Heinrich II von Veringen Berthold I von Teck Heinrich III von Stahleck Walter von Geroldseck Heinrich IV von Geroldseck am Wasichen Konrad III von Lichtenberg Friedrich I von Lichtenberg Johann I von Strassburg Berthold II von Buchegg Johann II von Lichtenberg Johann III von Luxemburg Ligny Lamprecht von Brunn Friedrich II von Blankenheim Ludwig von Thierstein Burkhard II von Lutzelstein Wilhelm II von Diest Konrad IV von Bussnang Ruprecht von Pfalz Simmern Albrecht von Pfalz Mosbach Nachfolger Wilhelm III von Hohnstein Normdaten Person GND 137803400 lobid OGND AKS VIAF 85984938 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werner II von AchalmKURZBESCHREIBUNG Geistlicher Bischof von StrassburgGEBURTSDATUM um 1048STERBEDATUM 14 November 1077STERBEORT Hirsau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner II von Achalm amp oldid 237073880