www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich II von Veringen 9 Marz 1223 war von 1202 bis zu seinem Tode Furstbischof von Strassburg unter der Herrschaft von den Kaisern Otto IV und Friedrich II unter den Pontifikaten von Innozenz III und Honorius III und unter der Schirmherrschaft des Mainzer Metropoliten Siegfried II von Eppstein Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Geistliche und weltliche Hoheit 3 Leben und Wirken 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerkunft und Familie Bearbeiten nbsp Hermann der LahmeHeinrich II stammte aus dem schwabischen Haus der Grafen von Veringen die von dem Herzog von Schwaben Burkhard I ihre Herkunft ableiten Er ist der Sohn von Marquard I von Veringen und Bruder von Heinrich Ulrich und Manegold Letzterer heiratete eine Nellenburger Erbtochter und wurde der Stammvater der Linie Nellenburger Veringen Sein Ururgrossvater Wolfrad von Veringen war Vater von dem beruhmten Hermann dem Lahmen der Monch zu Reichenau wurde und sich als Geschichtsschreiber Philosoph Astronom Dichter und Musiker auszeichnete Geistliche und weltliche Hoheit BearbeitenDer Strassburger Bischof war seit dem fruhen Mittelalter 1 Reichsfurst des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation In Personalunion mit seiner geistlichen Macht ubte er als Landesherr eine weltliche Herrschaft 2 uber das Hochstift Strassburg das sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem institutionellen allerdings territorial zersplitterten Flachenstaat entwickelte Der geistliche Einfluss des Strassburger Bischofs ging uber das Hochstift hinweg denn lediglich zwei Diozesen verwalteten das elsassische Territorium mit zahlreichen unabhangigen Reichsstadten geistlichen und weltlichen Herrschaften das Strassburger Bistum im Norden und das Basler Bistum im Suden Leben und Wirken Bearbeiten nbsp Sankt Thomas Kirche Strassburg nbsp Siegel des Sankt Thomas Herrenstifts StrassburgHeinrich entstammte dem schwabischen Geschlecht der Grafen von Veringen Er wurde ab 1181 als Kustos des Domkapitels erwahnt und war ab 1202 Dompropst und Propst von St Thomas Um 1200 bestand das Hohe Stift des Strassburger Munsters lediglich aus Mitgliedern des hohen Adels Die Kanoniker wurden nicht mehr durch den Bischof ernannt sondern unter sich durch Kooptation gewahlt Um dem Stift beitreten zu durfen musste der Bewerber 14 adelige Ahnen sowohl vaterlicherseits als auch mutterlicherseits nachweisen Darum konnten nur einige einflussreiche Geschlechter die vakanten Platze und die damit verbundenen Prabenden fur sich beanspruchen wie zum Beispiel die Ochsenstein die Geroldseck die Lichtenberg oder eben auch die Veringen Die Strassburger Stiftsherren liessen sich Herren Grossgrafen nennen und nur die wenigsten erhielten die Priesterweihe Sie wohnten nicht mehr in der Gemeinschaft sondern in Privathausern Die Grossgrafen grundeten den Grossen Chor damit entlohnte Geistliche an ihrer Stelle an den Gottesdiensten sangen 3 Heinrich gehorte zu den ordinierten Stiftsherren und wird durch den Annalisten als frommer friedfertiger und gutmutiger Mann beschrieben 4 Er wurde 1202 von Klerus und Volk zum Bischof von Strassburg gewahlt 5 jedoch erst im Jahre 1207 zum Bischof geweiht Er wartete vier Jahre lang auf die Weihe da die Metropole von Mainz in einem Schisma verwickelt war Papst Innozenz III hatte namlich Siegfried als Erzbischof von Mainz bestatigt der romisch deutsche Konig Philipp von Schwaben unterstutzte Leopold Bischof von Worms Zuletzt erlangte Heinrich vom Papst Dispens sich vom Erzbischof von Sens ordinieren zu lassen Im Streit zwischen Staufern und Welfen stand er anfanglich auf der Seite von Otto IV Dies nutzte die Stadt Strassburg um von Konig Philipp von Schwaben ein Privileg zu erwirken das ihre Burger von Steuern auf ihre ausserstadtischen Besitzungen befreite 1214 schloss sich Heinrich dem Staufer Friedrich II an Er einigte sich 1220 mit den Strassburger Burgern uber deren Forderungen Otto IV wurde 1208 zu Frankfurt offiziell als romisch deutscher Konig anerkannt Im darauf folgenden Jahr verlobte er sich zu Wurzburg mit Beatrix der elfjahrigen Tochter Philipps Bischof Heinrich wohnte der Verlobung bei und begleitete Otto nach Rom um am 5 Oktober 1209 Zeuge von dessen Kronung als Kaiser zu sein Als der Graf von Kyburg den jungen Friedrich Basel begleitete kann ihm der Bischof von Strassburg mit 500 Reisigen entgegen Friedrich erneuerte denselben 1214 die alten Privilegien die Kaiser Otto II Erkenbald bald verliehen hatte 6 Zum besseren Ausuben seines Amtes und fur eine effizientere Verwaltung seines Bezirks teilte Bischof Heinrich den Sprengel um das Jahr 1205 in 13 sogenannten langen Kapiteln die er den sieben von Bischof Heddo errichteten Erzdiakonaten 7 unterstellte 4 Unter der Regierung des Bischofs Heinrich war das Kloster St Leonard bei Bœrsch ganzlich in Verfall gekommen so entschloss sich Bischof Heinrich fur dessen Vereinigung mit der Propstei im Jahre 1214 In demselben Jahr liess der Bischof das Schloss Dachstein restaurieren 1215 versprach Bischof Heinrich in der Versammlung zu Aachen sich mit Kaiser Friedrich II dem funften Kreuzzug nach Jerusalem anzuschliessen Doch der Kaiser verzogerte sein Vorhaben und der Bischof von Strassburg starb am 11 Marz 1223 ohne seine Gelubde vollzogen zu haben Sein Leichnam wurde in der Sankt Andreaskapelle beigesetzt 8 9 Literatur BearbeitenLudwig Spach Heinrich von Vehringen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 621 f Ludwig Fuchs Heinrich II von Veringen In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 401 Digitalisat Ludwig Gabriel Glockler Geschichte des Bistums Strassburg Druck Le Roux Strassburg 1879 S 223 226 Francis Rapp Le Diocese de Strasbourg Editions Beauchesne 1 Januar 1982 Kollektion Histoire des dioceses de France Nummer 14 Base numerique du patrimoine d Alsace BNPA Histoire de Strasbourg Centre regional et departemental de pedagogie CRDP Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Mertens Der Furst Mittelalterliche Wirklichkeiten und Ideen Koln 1998 S 71 um 1190 gab es 92 geistliche und 22 weltliche Reichsfursten unter ihnen der Bischof von Strassburg Ernst Schubert Reichsfurst In Lexikon des Mittelalters VII S 617 f Henry Riegert Le journal historique de l Alsace Editions L ALSACE Mulhouse 1980 Band 1 4 Auflage 1995 S 103 a b Glockler Geschichte des Bistums Strassburg S 223 Fuchs Heinrich II von Veringen Glockler Geschichte des Bistums Strassburg S 224 Spach Heinrich von Veringen Glockler Geschichte des Bistums Strassburg S 226 Spach Heinrich von Vehringen S 621 622 Bischofe und Furstbischofe von Strassburg 1001 bis 1506 Vorganger Alawich II Bischofe von Strassburg 1001 bis 1100 Werner I von Habsburg Wilhelm I Salier Wizelin auch Hezilo Werner II von Achalm Theobald Otto von HohenstaufenFurstbischofe von Strassburg 1100 bis 1506 Balduin Kuno von Michelbach Bruno von Haigerloch Wiesneck Eberhard von Furstenberg Bruno von Haigerloch Wiesneck Gebhard von Urach Burchard von Michelbach Rudolf von Rothweil Konrad I von Geroldseck Heinrich I von Hasenburg Konrad II von Huneburg Heinrich II von Veringen Berthold I von Teck Heinrich III von Stahleck Walter von Geroldseck Heinrich IV von Geroldseck am Wasichen Konrad III von Lichtenberg Friedrich I von Lichtenberg Johann I von Strassburg Berthold II von Buchegg Johann II von Lichtenberg Johann III von Luxemburg Ligny Lamprecht von Brunn Friedrich II von Blankenheim Ludwig von Thierstein Burkhard II von Lutzelstein Wilhelm II von Diest Konrad IV von Bussnang Ruprecht von Pfalz Simmern Albrecht von Pfalz Mosbach Nachfolger Wilhelm III von Hohnstein Normdaten Person GND 138771960 lobid OGND AKS VIAF 95399976 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heinrich II von VeringenALTERNATIVNAMEN Heinrich von VehringenKURZBESCHREIBUNG Bischof von Strassburg 1202 1223 GEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 9 Marz 1223 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich II von Veringen amp oldid 216383706