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Rudolf von Rothweil war Furstbischof von Strassburg eigentlich Bischofselekt von 1162 bis 1179 unter der Herrschaft des Kaisers Friedrich I dem Pontifikat von Alexander III und der Schirmherrschaft der Mainzer Metropoliten Konrad I von Wittelsbach und Christian I von Buch Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 2 1 Ein schismatischer Bischof 2 2 Territorialer Schutz des Bistums 3 Zeuge fur Urkunden von Friedrich I 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 AnmerkungenHerkunft und Familie BearbeitenKaiser Friedrich I erfuhr bei einem Treffen in Burgund mit Konig Ludwig VII von Frankreich hinsichtlich des papstlichen Schismas dass der ihm zugetane Bischof von Strassburg Burchard von Michelbach gestorben war Aufgrund seiner Macht uber das politische Geschehen in seiner heimatlichen Region liess er seinen Hofkaplan Rudolf Stiftsherr im Munster von Strassburg und Propst von Sankt Thomas zum Bischof wahlen Rudolf stammte aus der alteingesessenen elsassischen Familie von Rothweil die im 16 Jahrhundert erlosch In einer Schenkung des Grafen Hugo von Dagsburg an das Kloster Baumgarten die Bischof Rudolf beurkundete wird ein Bernhard von Rotenwill 1 erwahnt der ein Blutsverwandter Consanguineus von Rudolf ist Der edle Herr Bernhard von Rotenwill der allerdings im obengenannten Kloster begraben wurde und sein Neffe Anihel von Andlau 2 der erste urkundlich belegte Stammvater Primus hujus familiae des regional einflussreichen Adelsgeschlechts von Andlau mit dem Vornamen Andelo oder Anihel 3 waren Dienstleute der Grafen von Dagsburg der Habsburger und des Zahringer Geschlechts Alle nennen sich wahrscheinlich nach dem Kleinadel von Rotweil im Breisgau Leben und Wirken BearbeitenEin schismatischer Bischof Bearbeiten Da dieser Bischof der Gunst des Kaisers seine Wahl verdankte nahm er wohl oder ubel Partei fur den Gegenpapst Viktor IV und gehorte somit rein kirchengeschichtlich zu den schismatischen Bischofen des Strassburger Bistums Gleichwohl empfing Rudolf die Bischofsweihe 4 nicht von Viktor IV der am 22 April 1164 starb sondern von dessen ebenfalls schismatischem Nachfolger dem Gegenpapst Paschalis III bei einem militarischen Zug von Friedrich Barbarossa nach Italien 5 Paschalis III wurde unter anderem dadurch bekannt dass er entgegen der Meinung des rechtmassigen Papstes Alexander III und der vorigen Pontifizes auf Wunsch des staufischen Monarchen Karl den Grossen heiligsprach In der Tat zog Friedrich 1166 uber die Alpen um den unrechtmassig ernannten Papst zu unterstutzen Er bemachtigte sich zur Einschuchterung der Hafenstadt Ancona und zwang Rom am 24 Juli 1167 zur Kapitulation Papst Alexander III floh nach Benevent Paschalis III wurde am 30 Juli 1167 vom Kaiser inthronisiert 6 So konnte der neue Papst dem Kaiser und dessen Gemahlin die Krone am 1 August 1167 erneut aufsetzen und den im Gefolge des Kaisers befindlichen Bischof Burchard weihen A 1 A 2 Die Pest brach unter den Truppen aus Friedrich von Rothenburg Herzog von Schwaben und Elsass starb neben anderen am 19 August daran so dass der Kaiser und sein Tross nicht mehr zogerten Italien zu verlassen Am 20 September 1168 starb Paschalis III und wurde durch Johann Abt von Strom unter dem Namen Calixt III ersetzt Kaiser Friedrich befurwortete diese Wahl und erhielt dabei bewusst das Schisma aufrecht A 3 Am 26 Mai 1174 versammelte er die Reichsstande in Regensburg und forderte sie auf ihm zur Unterjochung Italiens zu verhelfen Die Belagerung von Alexandria scheiterte 1175 und am 4 Juni 1176 trafen beide Kriegsparteien bei Legnano aufeinander Friedrich erlitt eine vollige Niederlage Der stolze Kaiser musste sich vor dem mutigen und wahren Papst Alexander III beugen Dieser Papst der seit dem 9 Mai 1177 sein Domizil in Venedig hatte empfing den Kaiser dort am 24 Juli und sprach ihn von der Exkommunikation los Ob der Heilige Vater Rudolf von Rothweil gleichzeitig vergeben und dessen bischoflichen Titel anerkannt hat ist fragwurdig Denn der Papst eroffnete am 5 Marz 1179 das 3 Laterankonzil um Ordnung in die Missbrauche innerhalb des Klerus und dessen Hierarchie zu bringen Mehrere Pralaten unter anderem die Bischofe von Strassburg Basel und Metz wurden als Eindringlinge abgesetzt Die Regesten der Strassburger Bischofe erwahnen fur den 24 Juli 1177 dass Rudolf seiner Obodienz in Venedig abschwort und sich dem Papst Alexander III unterwirft 7 Ausserdem wurde auf dem Konzil die Zweidrittelmehrheit der Kardinale fur die Papstwahl festgelegt Rudolf von Rothweil stand demzufolge 17 Jahre lang der Strassburger Diozese mehr oder minder im Dienste des Kaisers und nicht im Sinne der Kirche vor Rudolf ubernahm sein Amt ohne Zustimmung eines rechtmassig gewahlten Papstes da er von dem Gegenpapst Paschalis III geweiht wurde Somit blieb Rudolf fur seine ganze Amtszeit ein Elekt A 4 Alexander III setzte ihn und die Bischofe von Metz und Basel im April 1179 ab 8 Territorialer Schutz des Bistums Bearbeiten Das Bistum Strassburg wie allerdings auch seine unmittelbaren Nachbarn Metz und Basel konnte sich trotz des zunehmenden Unabhangigkeitswillens seitens der Stadtburger und Zunfte territorial allmahlich stabilisieren und teilweise erweitern Dies hatte eine notwendige Sicherheits und Befestigungspolitik zur Folge Der Kaiser der sich als Wahlelsasser in seiner Residenzstadt Hagenau in den elsassisch lothringischen politischen Angelegenheiten verstand riet dem Bischof in den 1170er Jahren die Burg Hohbarr A 5 zu strategischen und defensiven Zwecken oberhalb des Zorntals der damaligen Handels und Kommunikationsachse zwischen Lothringen und Elsass ferner Frankreich und Deutschland zu errichten Der felsige Berg der als idealer Standort am Tor des Elsass oder des Bistums gewahlt wurde gehorte aber zu der Reichsabtei Maursmunster in unmittelbarer Nahe Rudolf entschadigte die Abtei mit Bewilligung des Bischofs von Metz unter dessen Jurisdiktion die Abtei stand mit 30 Ackern im fruchtbareren Gingsheimer Bann einige Kilometer weiter ostlich 9 Zeuge fur Urkunden von Friedrich I BearbeitenElekt oder Bischof Rudolf erscheint als Zeuge in folgenden Sachen Am 8 Juli 1163 als Kaiser Friedrich I das Kloster Maursmunster in seinem Schutz auf Bitten von Bischof von Metz Theoderich nahm 10 Am 1 November 1164 in Ulm als Kaiser Friedrich I das Kloster Weissenau in seinem Besitzstand bestatigte 11 Am 30 Januar 1164 in Strassburg in einer Urkunde zugunsten von Erzbischof Heribert von Besancon 12 Am 23 April 1167 bei Rimini in einer Urkunde von Friedrich I zugunsten des Markgrafen Heinrich von Tuscien 13 Am 1 August 1167 in Rom als Friedrich I Erzbischof Reinald von Koln die Reichshofe Andernach und Eckenhagen schenkte 14 Im August 1167 in Pisa als Friedrich I Kloster Santa Maria de Serena in seinem Besitzstand bestatigte 15 Am 2 Juli 1173 in Speyer als Friedrich I den Mainzer Klerikern erlaubt uber ihr Vermogen frei zu verfugen 16 1176 bei dem Tausch zwischen dem Propst Jordanis von leberau und dem Schultheiss Burchard von Hagenau 17 Am 20 Juli 1177 in Brondolo bei Chioggia als Friedrich I das Domkapitel von Aquileja in seinem Besitzstand bestatigte 18 Literatur BearbeitenLudwig Gabriel Glockler Geschichte des Bistums Strassburg Druck Le Roux Strassburg 1879 484 Seiten Henry Riegert Le journal historique de l Alsace Editions L ALSACE Mulhouse 1980 tome 1 4eme edition 1995 120 Seiten Francis Rapp Le Diocese de Strasbourg Editions Beauchesne 1 Januar 1982 352 Seiten Kollektion Histoire des dioceses de France Nummer 14 Base numerique du patrimoine d Alsace BNPA Histoire de Strasbourg Centre regional et departemental de pedagogie CRDP Einzelnachweise Bearbeiten Regest Nr 595 in Hermann Bloch Regesten der Bischofe von Strassburg veroffentlicht von der Kommission zur Herausgabe der elsassischen Geschichtsquellen Teil 1 die Annalen der elsassischen Stauferzeit Verlag der wagnerschen Universitat und Buchhandlung Innsbruck 1908 Er wird in der Bestatigungsurkunde von 1171 erwahnt Allgemeine Literatur Zeitung Bd 3 4 Joh Gottfr Mullerische Buchhandlung 1788 Seite 84 Stephan Alexander Wurdtwein Nova Subsidia Diplomatica Ad Selecta Iuris Ecclesiastici Germaniae Et Historiarum Capita Elucidanda Ex Originalibvs Et Authenticis Documentis Congesta Notis Hinc Inde Necessariis Illustrata Et Edita Comprehensa Indicibus Chronologico Diplomatico Topographico Personarum Rerum Et Verborum Locupletissimis Instructa Bd 14 Google Book Goebhardt 1792 836 Seiten S 415 Man erfahrt es indirekt durch den Artikel 21 des Agnina Vertrages am 21 Oktober 1176 episcopis qui ordinati fuerunt a Guidone Cremensi Regest Nr 591 in Hermann Bloch Regesten der Bischofe von Strassburg veroffentlicht von der Kommission zur Herausgabe der elsassischen Geschichtsquellen Teil 1 die Annalen der elsassischen Stauferzeit Verlag der wagnerschen Universitat und Buchhandlung Innsbruck 1908 S 345 RI IV 2 2 n 1511 in Regesta Imperii Online aufgerufen am 23 Oktober 2014 Friedrich inthronisiert Papst Paschal III nach vorhergehendem feierlichen Empfang durch das Heer in St Peter Der Papst feiert die Messe und kront den Kaiser Cont Anonymi RI IV 2 2 n 1688 in Regesta Imperii Online aufgerufen am 23 Oktober 2014 Regest Nr 594 in Hermann Bloch Regesten der Bischofe von Strassburg veroffentlicht von der Kommission zur Herausgabe der elsassischen Geschichtsquellen Teil 1 die Annalen der elsassischen Stauferzeit Verlag der wagnerschen Universitat und Buchhandlung Innsbruck 1908 Qui depositi fuerunt Regest Nr 597 in Hermann Bloch Regesten der Bischofe von Strassburg veroffentlicht von der Kommission zur Herausgabe der elsassischen Geschichtsquellen Teil 1 die Annalen der elsassischen Stauferzeit Verlag der wagnerschen Universitat und Buchhandlung Innsbruck 1908 und die Quellen der Marbacher Annalen und der Basler Chroniken die vom Regest 597 zitiert werden Glockler S 208 Regest 578 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908 Regest 579 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908 und Wurttembergische Urkunden Band II 147 Nr 381 Regest 580 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908 Regest 582 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908 Regest 584 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908 Regest 585 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908 Regest 588 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908 Regest 599 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908 Regest 600 in Hermann Bloch Elsassische Annalen zu den Regesten der Strassburger Bischofe Stauferzeit Verlag der Wagnerschen Universitatsbuchhandlung 1908Anmerkungen Bearbeiten Auf Wunsch des Kaisers Chron Magni presb Reichersperg weihte Paschalis 15 Elekten zu Patriarchen Erzbischofen Bischofen und Abten darunter namentlich Erzbischof Heribert von Besancon und Abt Hermann von Fulda sowie wohl die Bischofe Ludwig von Basel und Rudolf von Strassburg Im Herbst 1166 in Lodi bestatigte Friedrich I unter Mitwirkung seines Kanzlers Christian den Papst Paschalis III RI IV 2 2 n 1601 in Regesta Imperii Online aufgerufen am 23 Oktober 2014 Das hatte er schon mit Paschalis III getan da er sich 1165 verpflichtet hatte Paschalis gegen Alexander III zu unterstutzen RI IV 2 2 n 1475 in Regesta Imperii Online aufgerufen am 23 Oktober 2014 Genannt Argentinensis electus in dem Regest Nr 579 oder 580 in Hermann Bloch Regesten der Bischofe von Strassburg veroffentlicht von der Kommission zur Herausgabe der elsassischen Geschichtsquellen Teil 1 die Annalen der elsassischen Stauferzeit Verlag der wagnerschen Universitat und Buchhandlung Innsbruck 1908 Genannt Borra der Tausch der Landereien wird im Regest Nr 586 beschrieben in Hermann Bloch Regesten der Bischofe von Strassburg veroffentlicht von der Kommission zur Herausgabe der elsassischen Geschichtsquellen Teil 1 die Annalen der elsassischen Stauferzeit Verlag der wagnerschen Universitat und Buchhandlung Innsbruck 1908 Bischofe und Furstbischofe von Strassburg 1001 bis 1506 Vorganger Alawich II Bischofe von Strassburg 1001 bis 1100 Werner I von Habsburg Wilhelm I Salier Wizelin auch Hezilo Werner II von Achalm Theobald Otto von HohenstaufenFurstbischofe von Strassburg 1100 bis 1506 Balduin Kuno von Michelbach Bruno von Haigerloch Wiesneck Eberhard von Furstenberg Bruno von Haigerloch Wiesneck Gebhard von Urach Burchard von Michelbach Rudolf von Rothweil Konrad I von Geroldseck Heinrich I von Hasenburg Konrad II von Huneburg Heinrich II von Veringen Berthold I von Teck Heinrich III von Stahleck Walter von Geroldseck Heinrich IV von Geroldseck am Wasichen Konrad III von Lichtenberg Friedrich I von Lichtenberg Johann I von Strassburg Berthold II von Buchegg Johann II von Lichtenberg Johann III von Luxemburg Ligny Lamprecht von Brunn Friedrich II von Blankenheim Ludwig von Thierstein Burkhard II von Lutzelstein Wilhelm II von Diest Konrad IV von Bussnang Ruprecht von Pfalz Simmern Albrecht von Pfalz Mosbach Nachfolger Wilhelm III von Hohnstein Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Juni 2018 PersonendatenNAME Rudolf von RothweilALTERNATIVNAMEN Rudolf von StrassburgKURZBESCHREIBUNG Bischof von StrassburgGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM 1179 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf von Rothweil amp oldid 216576527