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Eckenhagen ist ein heilklimatischer Kurort 1 und die zweitgrosste von 106 Ortschaften der Gemeinde Reichshof im Oberbergischen Kreis im nordrhein westfalischen Regierungsbezirk Koln in Deutschland EckenhagenGemeinde ReichshofKoordinaten 50 59 N 7 42 O 50 988055555556 7 6936111111111 312 Koordinaten 50 59 17 N 7 41 37 OHohe 312 m u NHNEinwohner 1932 31 Dez 2019 Eingemeindung 1 Juli 1969Postleitzahl 51580Vorwahl 02265Karte Lage von Eckenhagen in ReichshofBlick auf die Barockkirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Geschichte 2 1 Eigen Eckenhagen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Freizeit 5 Verkehr 5 1 Radwege 6 Bildungs und Erziehungseinrichtungen 7 Kirchengemeinden 8 Besonderheiten 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 EinzelnachweiseLage und Beschreibung BearbeitenEckenhagen liegt nordlich der Wiehltalsperre 2 die nachstgelegenen Zentren sind Gummersbach 20 km nordwestlich Koln 50 km westlich Olpe 20 km nordostlich und Siegen 34 km sudostlich Geschichte Bearbeiten nbsp Altstadt Eckenhagen nbsp Innenbereich der BarockkircheDie alteste Geschichte der Gegend ist unbekannt Erst ab dem 12 Jahrhundert stehen geschichtliche Quellen zur Verfugung Eckenhagen war aber ganz offensichtlich Reichsbesitz Die Reichshofe sind hauptsachlich eine Schopfung Karls des Grossen Man nimmt an dass die Grundung des Reichshofes Eckenhagen zu dieser Zeit erfolgte Mit Urkunden zu belegen ist es nicht 1167 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwahnt und zwar in einem Dokument betreffend der Schenkung des Reichshofs Eckenhagen durch Kaiser Friedrich Barbarossa an den Erzbischof des Erzbistums Koln Rainald von Dassel 3 Ferner gewahren und schenken wir ihm und seinen Nachfolgern fur alle Zeiten unsren ganzen Hof zu Eckenhagen samt seinen Leuten Besitzungen Silbergruben und allen anderen Gerechtsamen und allem Zubehor des Hofes Die Schreibweise der Erstnennung war Eckenhagen In einer Urkunde in lateinisch von 1204 wurde eine Honschaft als Kirchspiel Eckinhain im Decania Sybergensis angefuhrt 4 In den nach dem Tode Barbarossas ausbrechenden Kampfen zwischen der staufischen und der welfischen Linie wanderte Eckenhagen wie ein Spielball in die Hande des jeweiligen Gunstlings Erst in der Zeit des Kolner Erzbischofes Konrad von Hochstaden 1238 1261 wurde Eckenhagen so nimmt man an durch Kauf an Sayn abgetreten In einem Vertrag vom 27 Mai 1257 in dem Zwistigkeiten zwischen Johann von Sponheim und dessen Sohn Gottfried von Sayn auf der einen und ihrem Verwandten Adolf von Berg auf der anderen Seite beigelegt wurden ubertrug Sayn die Gerichtsbarkeit von Eckenhagen an Berg Somit ging Eckenhagen in die bergische Verwaltung uber der Besitz Eigentum der beiden spateren Burgermeistereien Eckenhagen und Denklingen jedoch erst im Siegburger Vertrag 1604 Im Bereich Amt Windeck begann die Reformation bereits in den 1560er Jahren und es kam zur Bildung reformierter Gemeinden In Eckenhagen ist bereits 1569 unter dem Prediger Johann Lang diese nachweisbar 5 Ab Mitte der 1610er Jahre wurde die Gemeinden wieder von katholischen Priestern ubernommen da im Herzogtum Berg der evangelische Glaube wieder weitgehend unterdruckt wurde Nach 1672 erfolgte ein Religionsvergleich zwischen den Herzogen von Berg und Brandenburg und in Eckenhagen konnte wieder die evangelische Gemeinde aktiv werden 6 So fanden beispielsweise evangelische Synoden bereits 1679 und 1781 in Eckenhagen statt 7 In einer Untersuchung von 1831 lebten in der Gemeinde 276 evangelische und 121 katholische Personen 8 Eigen Eckenhagen Bearbeiten In dem Vertrag von 1257 wurde also die Landeshoheit ubertragen und es entstand das Eigen von Eckenhagen ein vollstandig freies Eigentum im Gegensatz zum Lehen Diese Bezeichnung wahlte man insbesondere dann wenn der Bereich vollstandig durch fremde umliegende Gebiete als geschlossenes Ganzes gekennzeichnet war Im Eckenhagener Weistum heisst es dazu So sitzen wir allhie tuschen vier oder funf Herren Landen Ausbau und Abrundung der Grafschaft Berg gingen einher mit der Bildung der Verwaltungsbezirke der Amter Das politische Gefuge erhielt festere Formen als 1260 das Amt Windeck Vogtei wurde Eckenhagen hatte ein eigenes Landgericht das trotz Zugehorigkeit zum Amt Windeck eine Besonderheit aufwies Dieses Landgericht hatte in fruheren Zeiten keine Konsultation im Amt Windeck Fur Rechtsbelehrung war hier das Landgericht Lindlar im Amt Steinbach zustandig Konnte es also hier in zweifelhaften Fallen zu keinem Urteil kommen so musste man das Landgericht Lindlar aufsuchen dessen Urteil bei der nachsten Gerichtsverhandlung in Eckenhagen nur verkundet wurde Berufung aus Eckenhagen oder dem Amt Windeck ging zum Hauptgericht Porz Im Jahre 1575 kam es durch Zeugenverhore und Grenzbegehungen zu einer Festlegung der Grenze zwischen Homburg und Berg Diesem Umstand verdankt die im selben Jahr gefertigte Mercatorkarte vom Amt Windeck zu dem das Eigen von Eckenhain seit 1257 gehorte ihre Entstehung Am 12 Juni 1604 wurde der Siegburger Vertrag geschlossen um die Grenzstreitigkeiten zwischen den Nachbarn zu beenden am 19 November des Jahres steckte man die Grenzen endgultig ab 1777 vernichtete ein Grossbrand 47 Wohnhauser die alte Kirche und das Schulgebaude Im Zuge des Wiederaufbaus entstand die bis heute erhaltene Barockkirche mit ihrer bedeutenden Orgel Am 15 Marz 1806 wurde aus dem Herzogtum Berg unter Einbeziehung weiterer Gebiete das Grossherzogtum Berg geschaffen Die alte Amtsverfassung wurde beseitigt neue Verwaltungsbezirke Arrondissements traten an ihre Stelle Diese wurden in Mairien Burgermeistereien aufgeteilt Im Kanton Waldbrol des Arrondissements Siegen im Departement Sieg wurden dabei unter anderem die beiden Mairien Denklingen und Eckenhagen eingerichtet 9 10 Die napoleonische Regierung griff uberall ordnend ein schaffte insbesondere die Leibeigenschaft ab Die Leibeigenen erhielten alle burgerlichen Rechte und das Ackerland als volles Eigentum Code Napoleon vom 1 Januar 1810 gultig bis 1900 Diesen Rechten standen allerdings Anordnungen gegenuber die mancherlei Erschwernisse Schikanen und finanzielle Lasten mit sich brachten Nachdem das Bergische Land 1815 an Preussen gefallen war wurden aus den beiden bergischen Mairien die preussischen Burgermeistereien Denklingen und Eckenhagen die 1816 zum neuen Kreis Waldbrol kamen 11 Die Selbstandigkeit der Gemeinde Eckenhagen endete am 1 Juli 1969 im Zuge der Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Eckenhagen wurde mit Denklingen zur neuen Gemeinde Reichshof vereinigt Kleine Gebiete der Gemeinden Lieberhausen Numbrecht Waldbrol und Wiehl kamen hinzu 12 Das neue Rathaus wurde in Denklingen errichtet Seit 1991 ist Eckenhagen heilklimatischer Kurort seit 1998 Standort eines bedeutenden Reha Klinikums fur die Indikationen Onkologie Neurologie und Pneumologie BevolkerungsentwicklungJahr Einwohner1991 16962005 20412008 20602015 20232017 19622018 20482019 1932Sehenswurdigkeiten BearbeitenBarockkirche Eckenhagen Mineraliengrotte und Puppenmuseum Eckenhagen Im Museum in der Barbarossastrasse befinden sich uber 600 Puppen in volkstumlichen Trachten aus aller Welt Ausserdem sind Mineralienfunde aus den oberbergischen Gruben bei Mittelagger und Wildberg ausgestellt Erganzende Exponate kommen aus dem ehemaligen Jugoslawien der Toscana und anderen aussereuropaischen Staaten Bauernhofmuseum Eckenhagen Affen und Vogelpark EckenhagenFreizeit BearbeitenEckenhagen ist sowohl sommers wie winters Zielort fur den regionalen Tourismus der bei Schnee Skisport am Blockhaus und Langlauf zulasst im Sommer ein Ziel fur Radtouren und Wanderungen darstellt Daruber hinaus existieren ein Vogelpark und das Hallenbad mit Sauna Auch der Heissluftballonsport hat hier eine Hochburg Verkehr BearbeitenRadwege Bearbeiten Von Eckenhagen aus startet eine der vier themengebundenen Fahrradtouren der Gemeinde Reichshof Tour de EckenhagenDiese Tour ist die zweitlangste Tour des Fahrradparks und hat 550 Hohenmeter und Steigungen zum Teil uber 10 Ausgangspunkt Rodener Platz in Eckenhagen Routen Name Wegzeichen Fahrstrecke WeglangeTour deEckenhagen nbsp Wehnrath Schonenbach Mittelagger OberaggerHungringhausen Hecke Eckenhagen 25 kmOffentlicher NahverkehrOVAG VBL Linie Linienweg Mo Fr Sa So 303 Waldbrol Denklingen Eckenhagen Derschlag Gummersbach 30 60 Min 60 Min 60 Min 321 Eckenhagen Wehnrath Volkenrath Wiehl 5 7 Fahrten kein Verkehr kein Verkehr345 Eckenhagen Wildbergerhutte Waldbrol 60 120 Min 4 Fahrten 3 FahrtenBildungs und Erziehungseinrichtungen BearbeitenGemeinschaftsgrundschule Gesamtschule Reichshof Kinderheim St Josefshaus EckenhagenKirchengemeinden BearbeitenKatholische Kirchengemeinde St Franziskus Xaverius Katholischer Kirchenchor Cacilia Eckenhagen Evangelische Kirchengemeinde Evangelischer Kirchenchor EckenhagenBesonderheiten BearbeitenIn Eckenhagen befindet sich die einzige Online Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes im Kreis dort werden alle 10 Minuten Lufttemperatur und Luftfeuchte Sonnenscheindauer und Temperatur im Erdboden gemessen Personlichkeiten BearbeitenOtto Muller 1870 1944 romisch katholischer Priester Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus in Eckenhagen geboren Sabine Lisicki 1989 deutsche Tennisspielerin lebte in ihrer Kindheit in EckenhagenLiteratur BearbeitenOswald Gerhard Eckenhagen und Denklingen im Wandel der ZeitenEinzelnachweise Bearbeiten Reichshof Eckenhagen Heilklimatischer Kurort Abgerufen am 8 Juli 2021 Google Maps Abgerufen am 19 April 2019 de US Klaus Pampus Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte Beitrage zur Oberbergischen Geschichte Sonderbd 1 Oberbergische Abteilung 1924 e V des Bergischen Geschichtsvereins Gummersbach 1998 ISBN 3 88265 206 3 Anton Joseph Binterim Joseph Hubert Mooren In Die Erzdiocese Koln im Mittelalter III Die rheinfrankischen Decanate 1892 Dusseldorf Voss S 421 443 Heinrich Friedrich Jacobson In Geschichtliche Quellen des evangelischen Kirchenrcts der Provoinz Rheinland und Westfalen 1844 S 62 40 Heinrich Friedrich Jacobson In Geschichtliche Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinz Rheinland und Westfalen 1844 S 136 114 Heinrich Friedrich Jacobson In Geschichtliche Quellen des evangelischen Kirchenrechts der Provinz Rheinland und Westfalen 1844 S 217 195 Hermann Hengstenberg In Das ehemalige Herzogtum Berg 1897 Elberfeld S 78 68 Heinrich Berghaus Deutschland vor funfzig Jahren Geschichte der Gebiets Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes Digitalisat 1862 S 353 abgerufen am 11 November 2022 Erlauterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz S 87 Gemeindeverzeichnis Rheinprovinz 1871 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Kommunale Schriften fur Nordrhein Westfalen Band 32 Deutscher Gemeindeverlag 1970 ISSN 0454 2584 S 81 Ortsteile von Reichshof Aggermuhle Allenbach Allinghausen Alpe Berghausen Bieshausen Blankenbach Blasseifen Blockhaus Borner Branscheid Breidenbach Bruchermuhle Buchen Burgmuhle Denklingen Dorn Dreschhausen Dreslingen Drespe Eckenhagen Eichholz Denklingen Eichholz Eckenhagen Eiershagen Erdingen Ersbach Fahrenberg Feld Feldermuhle Freckhausen Grunschlade Grunewald Hahn Hahnen Denklingen Hahnen Eckenhagen Hahnbuche Hahnenseifen Halsterbach Hamig Hardt Hasbach Hasenbach Hassel Hecke Heidberg Heide Heienbach Heikausen Heischeid Heseln Hespert Hundhausen Hunsheim Kalbertal Kamp Komp Denklingen Komp Eckenhagen Konradshof Leienschlade Lepperhof Loffelsterz Lusberg Meiswinkel Mennkausen Mittelagger Muhlenschlade Mullerheide Nebelseifen Nespen Neumuhle Niedersteimel Nosbach Nothausen Oberagger Obersteimel Oberwehnrath Odenspiel Osingen Ohlhagen Pettseifen Pochwerk Rabenschlade Schalenbach Schemmerhausen Schmittseifen Schneppenberg Schneppenhurth Schonenbach Singelbert Sinspert Sotterbach Stein Sterzenbach Tillkausen Ulbert Volkenrath Wald Wehnrath Welpe Wiedenhof Wiehl Wildberg Wildbergerhutte Windfus Wolfkammer Wolfseifen Zimmerseifen Siehe auch Reichshof und Oberbergischer Kreis Normdaten Geografikum GND 104949802X lobid OGND AKS VIAF 307314518 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eckenhagen amp oldid 238439559