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Dieser Artikel behandelt den Aberglauben vom untergeschobenen Kind Zu Grimms Marchen siehe Der Wechselbalg zum fiktiven Volk der Wechselbalger siehe Volker im Star Trek Universum Der Wechselbalg war im Aberglauben des europaischen Mittelalters ein Saugling veraltet Balg der einer Wochnerin durch ein damonisches Wesen im Austausch gegen ihr eigenes Kind mit der Absicht untergeschoben wurde die Menschen zu belastigen und ihnen zu schaden In nichtchristlichen Glaubensvorstellungen wurde der Wechselbalg von Druden Zwergen oder Elfen gezeugt und untergeschoben Sie sorgten so geben die Erzahlungen als Motiv an um ihre Arterhaltung wofur sie ebenso wohlgestaltige Nachkommen wie die Menschen besitzen wollten Der Wechselbalg im christlichen Volksglauben war ein Kind von Hexen oder sogar des Teufels Der Teufel interessierte sich besonders fur ungetaufte Kinder weil ihnen das Himmelreich versagt blieb und er sie somit behalten konnte Die verangstigte Mutter betrachtete wiederum die Taufe als den besten Schutz vor einem Wechselbalg Der fur das Bose und Unheimliche stehende Begriff Wechselbalg taucht Anfang des 11 Jahrhunderts erstmals auf Die Praxis nach der die so bezeichneten behinderten oder fehlgebildeten Kinder haufig misshandelt oder umgebracht wurden erlebte ihren Hohepunkt gleichzeitig mit der Hexenverfolgung vom 15 bis zum 17 Jahrhundert und wirkte sich bis ins 19 Jahrhundert aus Die vermutlich fruhesten Vorstellungen von untergeschobenen Kindern in Europa finden sich bei den ubermutigen spukhaften aber noch nicht bosartigen Geistwesen der keltischen und germanischen Mythologie deren Tradition in zahlreichen Marchen und Sagen weiterlebt Die meisten mythischen Erzahlungen sind durch schriftliche Sammlungen aus dem 18 und 19 Jahrhundert uberliefert Vergleichbare Mythen sind auch aus anderen Teilen der Welt bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Sagen und Marchen 1 1 Kindertauschende Sagengestalten 1 2 Benennungen 1 3 Eigenschaften des Wechselbalgs 1 4 Typen europaischer Wechselbalgsagen 2 Christlicher Volksglaube und Wechselbalge 3 Umgang mit Wechselbalgen 4 Historische Beschreibungen 4 1 M Gottfried Voigt 4 2 Johannes Valentius Merbitzio 5 Historische Definitionen in Lexika 6 Aussereuropaische Vorstellungen 7 Literarische Verarbeitung 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseSagen und Marchen BearbeitenNaturgeister besitzen identifizierbare Charakterprofile Hinter ihnen steht der weit verbreitete Glaube an magische Machte in der Natur und an ein fruheres leibhaftiges Erleben derselben Erlebnisberichte von konkreten Situationen verloren im Lauf der Zeit ihre individuellen Zuge und gingen unter Anwendung stilistischer und inhaltlicher Gesetzmassigkeiten in einer abstrahierten Form in die Erzahltradition einfacher Sagen und komplexer strukturierter Marchen uber 1 Kindertauschende Sagengestalten Bearbeiten nbsp Nordische Trolle bewachen ein gestohlenes schones Menschenkind Illustration von John Bauer 1913Der romische Waldgott Silvanus soll sich zwar den Wochnerinnen gegenuber feindlich verhalten haben aber nicht mit Kindertausch in Verbindung stehen Mittelalterliche Interpretationen die ihn als Waldgeist und Wasserdamon sehen und damit fur einen Vorlaufer der Wechselbalggeschopfe nordlich der Alpen halten gelten heute als fragwurdig Sie waren ein Versuch den Glauben an Wechselbalge alt erscheinen zu lassen denn Silvanus wurde mit dem incubus gleichgesetzt der in Alptraumen Menschen uberfiel Dieser Damon sein weibliches Gegenstuck hiess succubus paarte sich nachts mit einer Frau worauf sich der Samen vom Teufel auf sie ubertrug und sie einen Wechselbalg zur Welt brachte Lilith war ursprunglich eine altbabylonische Gottin und sank spater zu einem Nachtgespenst herab Als solches gilt sie in mittelalterlichen judischen Texten als des Teufels Mutter die Kinder stiehlt und totet indem sie ihnen Blut aussaugt Sie trachtete die neugeborenen Jungen ab dem achten und die Madchen ab dem zwanzigsten Tag schwach und krank zu machen In dieser Vorstellung kommt die Charakterisierung als Kindstauscherin nicht vor auch wenn die spatere christliche Sichtweise selbiges nahelegte 2 3 Einige typische Formen von Wechselbalgsagen lassen sich bis in die Entstehungszeit der Edda zuruckverfolgen und damit vorsichtig in die Zeit zwischen dem 9 und 13 Jahrhundert datieren Weiter zuruck gar bis ins Altertum reichende Motivursprunge der europaischen Wechselbalgsagen sind nicht nachgewiesen 4 Der Kindertausch wird in den Sagen allgemein der im jeweiligen Volksglauben dominierenden boswilligen Gestalt zugeschrieben 5 Vorstellungen ausserhalb der christlichen Glaubenswelt handeln von Elfen die in der nordischen Sagenwelt gelegentlich einer Frau ein Kind stehlen und dafur ein Kuckuckskind unterlegen Solche Fabelwesen zu denen auch Zwerge und in Skandinavien Trolle gehoren tun dies vor allem deshalb weil ihre eigenen Kinder so hasslich sind und sie gern die schonen Menschenkinder bei sich aufnehmen mochten In der keltischen Mythologie sind Tylwyth Teg Kobolde die gelegentlich Wechselbalge unterschieben Die in den nordspanischen Bergen in der Region Asturien bekannten Xanas erscheinen als schone Frauen die sich an Quellen aufhalten und gelegentlich Menschenkinder gegen ihre eigenen austauschen Im osteuropaischen Raum tauschen in den Mythen Wasserleute Wassermanner Kinder in der baltischen Mythologie heissen diese feenartigen Wesen die auch Glucks oder Erdfrauen genannt werden Laumes Singular Lauma Laume in der slawischen Sagenwelt Wilen und in Lappland Uldas Die Mittagsfrau polnisch poludnica tschechisch polednice erscheint in der slawischen Mythologie an heissen Tagen in der Mittagszeit auf den Feldern bringt die Menschen um den Verstand oder lahmt ihre Gliedmassen Da sie auch Kinder stiehlt und Wechselbalge zurucklasst sollen bei den Sorben und Tschechen Wochnerinnen als Vorsichtsmassnahme um die Mittagszeit das Haus nicht verlassen 6 Ahnliches berichten die Bruder Grimm auch von der Roggenmuhme einem Korndamon der deutschen Sage 7 In litauischen Marchen ersetzt die Laume ein Kind durch einen Wechselbalg Die Laume ist mit der gottlichen Laima auch wenn es Unscharfen gibt personell nicht verwandt auch nicht dem Namen nach Der litauische Name laume fuhrt auf Indogermanisch loudh ma und leudh wachsen zuruck Die so mit Wachstum verbundene Laume konnte ursprunglich eine Fruchtbarkeitsgottin gewesen sein Wie die Laume ihren damonischen Charakter erhielt ist sprachlich nicht zu erklaren In den Erzahlungen tauscht sie ein noch nicht getauftes Kind gegen einen mit Windeln umwickelten Besen Ofenreisig oder einen Wechselbalg laumiukas aus Manchmal ist im Marchen bei der Geburt die Wiege bereits durch eine Puppe besetzt die nun durch den echten Saugling ersetzt wird Bis zur Taufe wird das Kind nicht mit seinem richtigen sondern einem schlechten abwertenden Namen benannt um die boswilligen Machte irrezufuhren Um diese gefahrliche Zeitspanne kurzzuhalten wird das Kind unmittelbar nach der Geburt von der Hebamme gesegnet Mitunter ist in den Erzahlungen unklar ob die Hexe das echte Kind und nicht vielmehr die Puppe entfuhrt die in diesem Fall als Opfer vorzustellen ware Nach einer Interpretation vertauscht die Laume das Menschenkind gegen einen Strohbesen also eine grosskopfige stumme Kinderpuppe die nicht wachst Indem dieses Laumenkind geschlagen oder kurz in den Backofen geschoben wird soll der Rucktausch des echten Kindes erzwungen werden Von diesem Erzahlmuster sind Brauche im Umfeld der Geburt hergeleitet Zur Forderung der Geburt wurde eine Puppe in die Wiege gelegt und erst nach der Geburt oder der Namensgebung durch den Saugling ausgetauscht Es ist der Brauch uberliefert wonach ein runzliges zu fruh geborenes Kind auf den Backschieber gelegt und dreimal schweigend in den Ofen geschoben werden soll Der Backofen ist als der Ort zu verstehen an dem die Seelen der Verstorbenen mit dem puppenartigen Kind das sich nicht entwickeln kann weil es keine Seele abbekam verschmelzen Nach diesem Verstandnis lasst sich die Laume als Geburtsgottin betrachten 8 Benennungen Bearbeiten Im 16 Jahrhundert lauteten die lateinischen Bezeichnungen fur Wechselbalge cambiones campsiones campsores und cambiti von cambare wechseln tauschen umschrieben als verworffene Kinder untergeworfene Kinder infantes suppositi Wechselbutte oder Butte war im Oberdeutschen verbreitet selten waren Wechselbur Wechselburt und Wechselbalggeburde im Niederdeutschen In den Skandinavischen Sprachen hiess der Wechselbalg bortbyting bytesbarn bytisungar forbyttet barn und umbetbarn die alle auf das Verb bytta tauschen wechseln zuruckgehen Dem englischen changeling und changeling child entspricht das franzosische enfant change Polnisch podciep auch podjeb ist aus pod unten und ciepnac schmeissen werfen zusammengesetzt entsprechend heisst der Wechselbalg im Schlesischen Unterschmeissel Bezeichnungen die den Vorgang des Vertauschens beinhalten kommen auch in anderen slawischen Sprachen vor Daneben gibt es Namen die auf die Herkunft des Kindes verweisen im Deutschen etwa Zwergwechselbalg Wichtelbalg und Wichtelkind Im Pfalzer Dialekt kommt Elbentrotsch Nixkind Wasserbalg und Wasserbutte vor in Bayern Hexenbutte in Tirol Norglein und Norggl Weitere Herkunftsbezeichnungen sind trollbyting und viterby von vitre vatte Unterirdische in Skandinavien im Englischen elf child und fairy changeling und im Franzosischen enfant des fees Feenkind Nach ihrer Tatigkeit benannt wurden in Sachsen und in der Pfalz die Wechselbutte in Osterreich der Wechsler Sohn des Klagemutterls und in Ostdeutschland die Wechselfrau Zu den wilden Leuten in den Alpen gehoren Fanggen oder Fanken in Graubunden und Vorarlberg und Frau Viviana aus dem Fassatal 9 Ein Nachtweib in Galicien eine weisse Schlossfrau in Schlesien die witten juffers in den Niederlanden la bete Havette in der Normandie Margot la Fee und Korrigan in der Bretagne oder die witten Wiwer in Norddeutschland wurden ebenfalls des Kindertausches bezichtigt In einem gotlandischen Gerichtsbuch von 1690 werden ferner underbyggarna erwahnt die Polen kennen mamuny boginki und biegonki 10 Auf die damonischen oder magischen Eigenschaften verweisen Koblickskind Koboldskind und vor allem in Norddeutschland Kielkropf das auf Althochdeutsch chelckropf chelchropf und kielkopf zuruckgeht 11 Eigenschaften des Wechselbalgs Bearbeiten In den Erzahlungen wird der Wechselbalg oftmals widerspruchlich charakterisiert Er erscheint in der Gestalt eines Kindes jedoch mit dem Gesicht eines Greises Gegenuber gleichaltrigen Menschenkindern ist der Wechselbalg meist wesentlich kleiner manchmal dagegen wesentlich grosser weil er einen dicken Korper mit plumpen Gliedmassen hat Er ist in seiner Entwicklung zuruckgeblieben oder derart missgebildet dass er kaum noch Menschenahnlichkeit besitzt Uberwiegend werden Jungen ausgetauscht Erzahlungen von Madchen sind selten Auch wenn er klein und schwach aussieht so hat er doch einen ubermassigen Appetit und verschlingt so viel Essen und Getranke wie mehrere Erwachsene zusammen Manchen Erzahlungen zufolge isst er alles was er finden kann sogar Frosche Mause rohe Fische und Schweinefutter 12 Seine Zeit verbringt der Wechselbalg hauptsachlich im Bett gelegentlich kriecht er im Zimmer herum und hockt sich in eine Ecke Er ist faul dumm boshaft verschmutzt schreit und gibt unverstandliche Gerausche von sich Auf der anderen Seite ist er geschickt und spielt seine Dummheit nur vor um die Menschen zu argern weil er in Wahrheit schlau und geschickt ist Zwar lernt er sehr spat oder nie sprechen er ist aber nicht taubstumm In den meisten Fallen lebt er nicht lange bis 18 oder 19 Jahre manchmal kann er jedoch als Hof oder Hausgeist mehrere Menschenleben alt werden In einer Oberlausitzer Sage heisst es Das Kind wuchs doch es war ganz blode und blieb nirgends anders als in seinem Loche das es sich in der Nahe der Treppe ausgescharrt hatte Doch wenn alle fort waren kroch es an den Wanden auf und nieder Mit elf Jahren starb der Wechselbalg 13 Um ihn zum Verschwinden zu bringen werden in den Erzahlungen zum einen drastische Foltermethoden angewandt Er wird uber das Feuer gehalten in kaltes oder heisses Wasser getaucht geschlagen oder mit Nadeln gestochen Dadurch sollen seine wahren Eltern herbeigelockt werden Zum anderen zeigt sich der Wechselbalg fur Feingespur empfanglich Wenn es gelingt ihm durch Verwunderung ein Lachen zu entlocken verschwindet er Oder man schafft ihn einfach fort 14 In einer Wechselbalg Ballade aus dem Kuhlandchen geschieht dies mit nackter Gewalt Er nahm den Wechselbalg bei den Haaren und schleudert ihn uber die Tafel 15 Typen europaischer Wechselbalgsagen Bearbeiten Die europaischen Wechselbalgsagen bestehen aus zwei Hauptgruppen In der einen wird der Vorgang des Umtausches geschildert in der anderen verrat der Wechselbalg seine wahre Natur Letztere Gruppe beinhaltet einen Verwunderungsvers durch den sich der Wechselbalg offenbart wenn er zuvor durch einen ungewohnlichen Anblick in Erstaunen versetzt wurde Andere Bezeichnungen sind Altersvers oder Altersspruch weil sich der Wechselbalg bemussigt fuhlt sein hohes Alter zu verraten Auf solche Weise zum Reden oder zum Lachen gebracht ist es moglich den Wechselbalg zur Herausgabe des richtigen Kindes zu zwingen Verwunderungsverse konnen auch Sagen ohne Wechselbalge enthalten Abgesehen von den unterschiedlichen Erstaunen bewirkenden Mitteln ist ein Ratgeber notig der uber die Kenntnisse in der Anwendung dieser Mittel verfugt Als Ratgeber treten auf Nachbarn und kluge alte Frauen alte weise Manner Wandersleute die um einen Schlafplatz fur die Nacht gebeten haben und Geistliche Die Sagen werden nach den entsprechenden Mitteln eingeteilt in Eierschalen auf dem Herd Der Ratgeber empfiehlt moglichst viele Eierschalen auf den Herd auf den Boden vor das Kind oder anderswo hinzulegen Gelegentlich kommen detailliertere Anweisungen uber die Art und genaue Anzahl der Eierschalen hinzu Sie mussen zuvor uber einen bestimmten Zeitraum aufbewahrt an einem bestimmten Tag ausgelegt oder hoch aufgeturmt werden Bier brauen in einer Eierschale ist eine Variante in Norddeutschland und Skandinavien die vereinzelt auch auf den Britischen Inseln und in den Niederlanden vorkommt Im Marchen Nr 30 der Bruder Grimm heisst es Ein Lauschen und ein Flohchen die lebten zusammen in einem Haushalt und brauten das Bier in einer Eierschale Hier passt die Eierschale in ihrer Grosse zu den handelnden Figuren ansonsten lost gerade die Winzigkeit des Gefasses Erstaunen aus Alternative Braugefasse sind Fingerhut und Nussschale Ein grosser Loffel in einem kleinen Gefass verwundert die Wechselbalge ebenso und bringt sie zum Sprechen In Ungarn wird von einem grossen Holzloffel in einem kleinen Topf gesprochen in Skandinavien ruhrt man Speisen in einer Eierschale mit einem grossen Loffel um In Island hat das Ruhrgerat einen Stiel der so lang ist dass er bis in den Kuchenkamin hinaufreicht Die Hausfrau kann eine ungewohnliche Wurst aus einem Schwein einem Hund einer Katze oder einem Spatz zubereiten In einer danischen Sage kocht die Mutter Blutwurst in einem Katzenfell In den anderen skandinavischen Landern ist das Motiv ebenfalls belegt In einer Sage aus Oldenburg bringt dies den Wechselbalg zu dem Frageruf Wurst mit Haut und Wurst mit Haar Wurst mit Augen und Wurst mit Knochen darin 16 Die Samen bevorzugen einen Hund in England wird ein ganzes Schwein zu Pudding eingekocht In der westschwedischen Region Bohuslan gibt der Wechselbalg sein Alter preis Nun bin ich so alt dass ich mich von 18 Muttern habe saugen lassen aber noch nie habe ich Hundepudding gesehen 17 Schuhsohlen vorsetzen ist eine Methode die in Norddeutschland und vereinzelt in den Niederlanden angewandt wird Bei den Kaschuben kommen auch andere ungeniessbare Sachen wie kleine Steine Holzstucke und Leder auf den Teller Ein karges Essen kann ferner aus einer geringen Menge bestehen Beim Motiv Brei oder Grutze vorsetzen geht es um eine winzige Menge Grutze die in einem grossen Topf gekocht wird 18 Die Altersverse habe eine festgelegte Struktur Haufig sind Vergleiche mit Wald So heisst es ganz einfach im 1812 niedergeschriebenen Marchen 39 3 der Bruder Grimm Nun bin ich so alt wie der Westerwald In einem schwedischen Marchen aussert sich der Wechselbalg Nun habe ich drei Eichenwalder aufwachsen sehen und drei wieder verfaulen Ein anderer Vergleich mit dem der Wechselbalg sein hohes Alter preisgibt ist der Vergleich zwischen Eichel und Eiche wie er an fruhester Stelle in der walisischen Erzahlsammlung Mabinogion zu finden ist zweite Halfte des 10 Jahrhunderts Diese Formel kommt nur in Wales und der Bretagne vor und handelt von einer mehrere hundert Jahre alten Eiche die der Wechselbalg in seiner Jugend als Eichel in der Krone eines anderen Baumes gesehen hat Hiervon sind eine Reihe weiteren Vergleiche abgeleitet teilweise blieb nur eine verkummerte Form erhalten etwa Ich bin jetzt so alt wie die Welt 19 Wenn es durch irgendeinen Wechselbalgspruch gelingt den Wechselbalg zum Sprechen zu bringen verrat er seine Herkunft und muss aus der menschlichen Gemeinschaft verschwinden Neben dem Verwunderungsvers Altersvers gibt es zu diesem Zweck noch die Weihformel Vermutlich geht diese auf eine von Martin Luthers Tischreden zuruck die in mehrere Erzahlvarianten umgewandelt wurde Demnach kommen die Eltern mit ihrem Kind in der Wiege uber eine Flussbrucke als sie von unten eine Stimme Wilkropp rufen horen Das bislang stumme Kind antwortet mit o ho worauf die Stimme fragt Wo willtu hin Das Kind gibt sich zu erkennen Ich will gen Hockstent und will mich lassen weigeln Daraufhin werfen die Eltern den Wechselbalg ins Wasser 20 Christlicher Volksglaube und Wechselbalge Bearbeiten nbsp Der Teufel tauscht ein Baby gegen einen Wechselbalg aus Anfang 15 Jahrhundert Ausschnitt aus der Legende des heiligen Stephanus von Martino di BartolomeoDas alteste literarische Zeugnis fur den Begriff Wechselbalg findet sich in einer Psalmenubersetzung des Benediktiner Monchs Notker III um 950 1022 wo er fremediu chint mit althochdeutsch wihselinc umschreibt 21 Aus filii alieni macht Notker uuihselinga iudei 22 und meint offensichtlich untergeschobene Kinder Folglich war dies zu seiner Zeit eine bekannte Vorstellung In den St Pauler Bruchstucken verwendet Notker das Wort wehselkint Eike von Repgow 1180 90 bis nach 1233 erwahnt in seinem Rechtsbuch Sachsenspiegel einen altvil der als geistig zuruckgebliebene Person vermutlich falschlich als zweigeschlechtliche Person oder nach verschiedenen Herleitungen als Wechselbalg erklart wurde Im Mittelhochdeutschen kommen die Schreibweisen wehselkint wihselinc wechseling wehsel balc und wehselkalp vor 23 Ab dem 11 Jahrhundert wurden Geisteskrankheiten und korperliche Gebrechen vermehrt mit dem Wirken von Damonen als Besessenheit erklart Hildegard von Bingen 1098 1179 fuhrte in ihren magisch naturmedizinischen Werken die Eigenschaften der belebten Natur regelmassig auf Teufel Druden oder Hexen zuruck Die Kirche ubernahm heidnische Vorstellungen und liess anstelle der alten Damonen nun Teufel und Hexen als Gegenspieler der frommen Menschen auftreten Die Vertauschung der Kinder durch Elfen wurde von Kirchenlehrern entsprechend umgedeutet 24 Der Kardinal und Kreuzzugsprediger Jakob von Vitry 1160 70 1240 warnte in einer seiner Predigten vor dem chamium mittellatein wohl zu cambio Tausch einem Jungen der viele Ammen aussaugen und dennoch nicht wachsen wurde 25 Jakob von Vitry schrieb Predigten fur Priester die im Predigtvortrag nicht so geubt waren und empfahl ihnen zum besseren Verstandnis fur die einfachen Leute eine moralisierende Geschichte am Ende hinzuzufugen Seine Geschichte vom Wechselbalg chamium war nicht als abschliessendes Beispiel sondern als Glaubenszeugnis fur den Beginn der Predigt vorgesehen Die zu vermittelnde Botschaft war klar Die auf solche Art nachgewiesene Existenz des Teufels sollte den christlichen Glauben bestarken Genauso wie Wechselbalg und Teufel gemass dem Zeugnis testimonia kirchlicher Autoritaten existieren sollten enthielten andere Geschichten beispielsweise die Behauptung dass ein halbangefressenes Brot nicht ein Werk der Mause sondern des Teufels sei und nur Gott davor behuten konne 26 Solche Predigten hatten weitreichende Auswirkungen auf den mittelalterlichen Volksglauben und trugen dazu bei das Phanomen Wechselbalg nicht nur als eine vorgestellte Realitat sondern auch als historisch weit zuruckreichende Tradition erscheinen zu lassen Die weitere Diskussion ging darum ob Wechselbalge nur von Damonen gezeugt oder selbst Damonen seien Letztere Ansicht vertrat unter anderem der Heidelberger Theologe Nikolaus Magni von Jauer um 1355 1435 26 Thomas von Aquin um 1225 1274 pragte in seinem einflussreichen damonologischen System den Glauben dass durch den Verkehr eines incubus mit einer Frau ein Wechselbalg gezeugt werde Nach seiner Theorie kann der unkorperliche teuflische Geist einen Korper annehmen wobei aber der Samen nicht aus diesem Korper stammt sondern von einem Mann mit dem der Teufel zuvor in Gestalt eines succubus den Beischlaf durchgefuhrt hatte Als incubus ubertragt er diesen Samen dem er seine eigenen damonischen Eigenschaften hinzufugt auf die Frau Somit ist der Teufel bei dem fleischlichen Verkehr mit Menschen erst Succubus dann Incubus also nicht wirklicher Vater weil allgemein Damonen zwar gelegentlich einen Korper annehmen konnen aber keinen eigenen Korper haben und sich nicht selbst fortpflanzen konnen 27 In der fruhen Neuzeit wurde der 1487 vom Dominikaner Heinrich Kramer verfasste Hexenhammer Malleus maleficiarum das Hauptwerk zur Legitimation der Hexenverfolgung Bis zum Jahr 1669 erschienen 29 Auflagen Nachdem durch haarspalterische Schlusse und Trugschlusse die Existenz von Hexen dargelegt war musste folgerichtig gegen die Leugnung der Hexerei unerbittlich vorgegangen werden wobei sich die Zahlen der umgebrachten Hexen in protestantischen und katholischen Gebieten kaum unterschieden 28 Das Werk erklarte das Hexentreiben hauptsachlich mit der Schlechtigkeit der weiblichen Natur und berief sich unter anderem auf den Fall der 56 jahrigen Angele de la Barthe die 1275 den allnachtlichen Umgang mit dem Teufel gestanden habe und dafur in Toulouse lebendig verbrannt worden sei Dabei soll sie ein Ungeheuer mit Wolfskopf und Schlangenschwanz zur Welt gebracht haben Um es zu ernahren habe sie in jeder Nacht kleine Kinder stehlen mussen 29 30 Der Fall erscheint lediglich in einer Chronik aus dem 15 Jahrhundert wird aber von keiner zeitgenossischen Quelle erwahnt Deshalb und weil die Anklage der Teufelsbuhlschaft nicht zur angegebenen Zeit passe wird der Bericht von manchen Historikern als Fiktion betrachtet 31 nbsp Wandmalerei um 1450 in der Kirche von Undlose Danemark Der Teufel tauscht ein gewickeltes Baby bei dem es sich um den heiligen Laurentius handelt dem die Kirche gewidmet ist gegen einen Wechselbalg aus und ubergibt das Kind einem Damon Im englischen Sprachraum taucht das Wort fur Wechselbalg changeling 1555 auf Damit wurden zunachst ohne Mitwirkung von Damonen auf irgendeine Weise ausgetauschte Kinder oder auch Erwachsene bezeichnet In einer weiteren Bedeutung stand changeling fur Menschen deren psychische Stimmung und Meinung sich standig andert In beiden Fallen hatte das Wort ursprunglich nichts mit dem Volksglauben zu tun Erst in einem Mitte des 17 Jahrhunderts erschienenen Worterbuch zeigt sich eine Bedeutungsveranderung in dem Verweis Idiot siehe changeling So nannte man einfaltige Frauen und in zweiter Linie auch Manner die keinen festen Glauben besassen und sich von jedem falschen Propheten und Betruger uberzeugen liessen Der anglikanische Bischof Samuel Parker 1640 1687 verortete die Blodheit eines changeling genannten Jugendlichen in dessen Hirnfunktion wodurch er unfahig war seine Leidenschaften und seinen Appetit zu zugeln Kurz der changeling wurde bei Parker zum Gegenentwurf des sich unter Kontrolle haltenden puritanischen Menschen Der Dissenter Samuel Portage 1633 1691 brachte erstmals den Teufel ins Spiel Religiose Sekten bezeichneten in den 1640er und 1650er Jahren geistig zuruckgebliebene oder melancholische Menschen als changelings die vom Teufel besessen waren Portage gehorte zur mystischen Sekte der Behemisten benannt nach ihrem Grunder Jakob Bohme die mit Engeln in Kontakt traten und in allem Unerklarlichen ein teuflisches Wirken ausmachten Fur Behemisten war der menschliche Idealzustand auf Erden erreichbar und zugleich war die Anwesenheit des Teufels eine Realitat In dem langen epischen Gedicht uber die Schopfung Mundorum Explicatio schrieb Portage uber incubi die ihren Samen mit magischen Mitteln in alten Hexen einbrachten Wahrend der Stuart Restauration war der Teufel eine treibende Kraft hinter den Dingen der Natur Wo er im mittelalterlichen Glauben unter der genauen Beobachtung Gottes gestanden hatte entwickelte er nun ein gewisses aktives Eigenleben Der Teufel bediente sich der Hexen weil er nicht auf direktem Weg Nachkommen zeugen konnte und erschuf die changelings um sein teuflisches Wesen unter die Menschen zu bringen Die Fragen richteten sich allgemein darauf wie der Teufel und die Geister etwas machten um ihre grundsatzlich anerkannte Existenz ging es dabei nicht 32 Eine grobe Aufzahlung der korperlichen Charakteristika lautet Wechselbalger sind missgestaltig besitzen angeborene Abnormitaten wie uberzahlige Finger bestehen nur aus einem Leib ohne Glieder sind von zwergenhaftem Wuchs und in den meisten Fallen besonders hasslich Wechselbalger haben einen grossen unformigen Schadel eine blasse Gesichtsfarbe struppige Haare starre oder schielende Augen und sind ausserdem schwach und kranklich Besassen sie einen grossen Kropf so galten sie als Kielkropf Geschilderte Krankheitssymptome lassen an Hydrocephalus Wasserkopf oder die durch Vitaminmangel verursachte fruher haufige Rachitis Knochenerweichung denken Ihre psychischen Eigenschaften werden als geistig zuruckgeblieben geringes oder kein Sprachvermogen faul unordentlich verwahrlost und unruhig beschrieben 33 Umgang mit Wechselbalgen Bearbeiten nbsp Kind mit den Symptomen von Hydrocephalus Wasserkopf Illustration von Michael Schmerbach in Rudolf Virchow 1856 34 Es gab verschiedene magische Abwehrmechanismen um das Auswechseln des Sauglings zu verhindern So sollten zum Beispiel die Plazenta unter der Wiege liegen gelassen das Kind nach seinem wahren Alter befragt oder drei Lichter im Kinderzimmer entzundet werden Eine hilfreiche Vorsorgemassnahme schien zu sein bei oder in der Wiege ein Gebetbuch eine Bibel oder ein Blatt eines solchen Buches zu platzieren Ein Kreuz oder ein Rosenkranz erfullten dieselbe Wirkung Erst mit der Taufe des Kindes war die Gefahr endgultig gebannt Wenn es jedoch dem Teufel gelang sich der ungetauften Kinder zu bemachtigen so war es nicht mehr moglich diese von der Erbsunde zu erlosen Gerade auf solche Kinder hatte es der Teufel abgesehen weil er ihnen den Eintritt ins Himmelreich verwehren konnte Wie die ungetauft verstorbenen Kinder kamen die vom Teufel erfassten Kinder zwar nicht zu den Verdammten in die Holle dafur an einen speziell vorgesehenen Vorhof der Holle limbus puerorum wo ihnen die Gottesschau versagt bleibt War ein Kind als Wechselbalg diagnostiziert so empfahl Erasmus Francisci in seinem Werk Der Hollische Proteus oder Tausendkunstige Versteller Nurnberg 1695 Es ist bekandt dass Etliche den Wechselbalg gleich auff den Misthauffen geworffen und bald hernach ihr rechtes Kind wieder bekommen Ob aber einer jedweden Mutter solches von der Obrigkeit wuerde gut gesprochen werden steht dahin weil die Umstaende dabey offt sehr veraenderlich fallen Darum das Sicherste ist bey solchem Vorfall verstaendige Theologos nebst Goettlicher Anruffung um Raht zu begrussen 35 nbsp Frau mit Kretinismus Illustration in Rudolf Virchow 1856 36 Konnte ein Wechselbalg nicht zuruckgetauscht werden so wurde er in der Regel getotet Ein Versuch das rechtmassige Kind zuruckzuerhalten war den Wechselbalg einzuschuchtern indem man ihn mit kochendem Wasser ubergoss 1654 verbrannte man im schlesischen Ort Zuckmantel uber hundert Menschen einschliesslich Sauglingen und Kindern weil sie als Geschopfe des Teufels galten Martin Luther wollte die Wechselbalge gleichfalls toten lassen homidicidum Menschentotung da sie nur ein Klumpen Fleisch massa carnis ohne Seele seien Tischrede 5207 von 1540 Nachdem der Furst von Anhalt seinen Wunsch einen bestimmten Wechselbalg zu ersaufen abgeschlagen hatte riet Luther in derselben Tischrede Nr 5207 fur das Kind in der Kirche ein Vaterunser beten zu lassen 37 Noch aus dem 19 Jahrhundert gibt es Berichte von misshandelten Kindern weil sie als Teufelsbalg angesehen wurden 38 In einem 1472 veroffentlichten kinderheilkundlichen Werk benannte der Arzt Bartholomaus Metlinger die Krankheitssymptome eines Kindes mit einem ubergrossen Kopf fur das man heute die Diagnose Hydrocephalus stellen wurde als Wechselbalg Ein nicht erklarbares und damit verstorend wirkendes Phanomen musste eine ubernaturliche Ursache haben 39 Den ersten medizinischen Erklarungsversuch fur das Phanomen der missgestaltigen Kinder lieferte wenige Jahre zuvor 1455 der Arzt Johannes Hartlieb der in ihnen kein damonisches Wesen sondern einen kranken Mensch erkannte und die korperlichen Symptome als Bolismus oder Latein apetitus caninus bezeichnete hundischer Hunger standiges Hungergefuhl weil die Nahrung unverdaut durch den Korper wandert Mit dieser Auffassung blieb Hartlieb lange Zeit praktisch allein Erst der Chirurg und Anatom Lorenz Heister ausserte 1725 die Meinung dass es sich bei einem Wechselbalg um ein an Rachitis erkranktes Kind handeln konnte Spater wurden weitere Krankheitsbilder genannt die auf die Wechselbalgvorstellungen einen Einfluss gehabt haben konnten darunter Kretinismus und Meningitis 40 Historische Beschreibungen Bearbeiten nbsp Der Wechselbalg von Johann Heinrich Fussli 1780Ab dem 17 Jahrhundert interessierten sich die naturwissenschaftlich orientierten Universitatsgelehrten fur das Phanomen der Wechselbalger nachdem die Naturwissenschaft als eigenstandige Disziplin aus der Philosophie ausgegliedert worden war Ende des 18 Jahrhunderts ging die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Wechselbalgen zuruck An deren Stelle traten die Wolfskinder die vom schwedischen Naturwissenschaftler Carl von Linne 1707 1778 einer besonderen Menschengattung namens Homo sapiens ferus zugeordnet wurden und einige ratselhafte Kaspar Hauser Falle Sie teilten mit den Wechselbalgen gewisse Eigenschaften die sie als gesellschaftliche Aussenseiter charakterisierten fehlendes Sprachvermogen eine Form von Schwachsinn oder nur geringe Anteilnahme ausdruckslose Augen und rastloser Blick unkontrollierte Verhaltensweisen tierische Essgewohnheiten und stereotype Bewegungen 41 M Gottfried Voigt Bearbeiten In Disputationem physicam de infantibus supposititiis Naturwissenschaftliche Untersuchung uber untergeschobene Kinder Wittenberg 1667 fasste M Gottfried Voigt systematisch die damaligen Vorstellungen uber Wechselbalge zusammen Er zahlt zunachst die gangigen Namen auf Fur die deutsche Sprache nennt er Wechselbalge Wechselbutten Fressbutten und ausgetauschte Kinder hinzu kommen ebenfalls im Plural lateinisch cambiones Vertauschte und infantes von non fari die nicht sprechen konnen mit dem Zusatz supposititii weil sie vom Teufel untergeschoben werden Zur Bestatigung ihrer Existenz zitiert Voigt einen Augenzeugenbericht Martin Luthers Der von Wechselbalgen uberzeugte Reformator sah in Dessau ein zwolfjahriges Kind das nichts tat ausser dasitzen und wie er feststellte ein Quantum zu fressen das vier Bauern satt machen wurde Wenn man es anfasste so schrie es bei einem Missgeschick oder Schaden im Haus freute es sich ansonsten weinte es Ein anderes Kind eines Bauern nahe Halberstadt beschrieb Luther als dermassen nimmersatt dass es die Bruste der Mutter und von funf Ammen zugleich ausgesogen und ebenso viel andere Nahrung verschlungen hatte Dem Bauern wurde geraten den Saugling zur weiteren Behandlung in die Nachbarstadt zu bringen Als er mit seinem Kind einen Fluss uberquert ruft von unterhalb der Brucke der Teufel Kiel Kropff worauf der Saugling in einer bislang ungekannten Sprache antwortet und als er vom Bauern ins Wasser gestossen wird mit dem Teufel zusammen verschwindet Voigt fahrt fort mit der Schilderung ahnlicher Falle bis er die Frage der Existenz fur geklart halt Anschliessend wendet er sich in Teil IV der Ursachenforschung zu An erster Stelle nennt er als Verantwortlichen den incubus weil er den Fotus in der Gebarmutter einer Hexe erzeugt diesen durch die Geburt hervorbringen hilft ihn einem anderen Menschen unterschiebt dafur den menschlichen Fotus wegnimmt und zu seinen Dienerinnen bringt Das Wesen entsteht aus dem damonischen Samen und dem Blut der Mutter die Hexe Dienerin des Teufels ist als Verbundete mitbeteiligt und schuldig Der Zweck ist die Tauschung der Menschen sowohl der frommen Menschen deren eigenes Kind er wegtragt als auch der Hexen die meinen ein wirkliches Kind auszutragen Die Erkennungsmerkmale untergeschobener Kinder sind nach Voigt das Aussaugen mehrerer Ammen die ungeheure Gefrassigkeit und unaufhorliches Schreien Auffallig ist ein monstroser Kopf in der Grosse eines erwachsenen Menschen Wechselbalge konnen nicht oder kaum sprechen Sie sind schadenfroh und fuhrt jemand eine fromme Handlung durch so sind sie traurig Mit den Wechselbalgen verwandt sind Elben die als eine Art Wurmer beschrieben werden und homunculi omniscii die ohne Geschlechtsverkehr nur aus dem mannlichen Samen entstanden sind Darauf folgt eine erkenntnistheoretische Erorterung in Frage Antwort Form die ihn zu dem Ergebnis bringt dass untergeschobene Kinder keine Menschen und auch keine Ungeheuer sind weil auch letzteren ein naturlicher Werdeprozess zugrunde liege den Wechselbalgen jedoch nicht 42 Johannes Valentius Merbitzio Bearbeiten nbsp Titelblatt von Biga disputationum physicarum 1678In Biga disputationum physicarum quarum prima de infantibus supposititiis vulgo Wechsel Balgen altera de nymphis germanis Wasser Nixen Naturwissenschaftliche Untersuchungen von untergeschobenen Kindern Wechselbalgen und Nymphen Wassernixen Dresden 1678 beginnt Johannes Valentius Merbitzio die Eigenschaften der incubi und succubi darzustellen und deren jeweiligen Fahigkeiten zu beurteilen Zur Frage ob der Teufel mit Mannern oder Frauen einen Geschlechtsakt vollziehen konne nennt er als Personlichkeiten die dies bejahen den jesuitischen Kardinal Toletus 1532 1596 und den Jesuitenpriester Andreas Schottus 1552 1629 mit ihren Anhangern Zu den Zweiflern zahlte er unter anderem den Arzt und Gegner der Hexenverfolgung Johann Weyer 1515 16 1588 der in De praestigiis daemonum die Wirkungsweisen der Hexen auf naturliche Ursachen zuruckfuhrte den Geschichtsschreiber Petrus Martyr 1457 1527 den evangelischen Theologen David Chytraus 1530 1600 den Arzt und Universalgelehrten Giambattista della Porta 1535 1615 Franciscus Torreblanca der seine Daemonologia 1623 dem Papst widmete 43 und den italienischen Bischof und Gelehrten Agostino Steuco 1496 97 1548 Merbitzio bekundet nach langlichen Ausfuhrungen abschliessend dass er selbst von einem Teufel uberzeugt ist der mit Erlaubnis und gerechtestem Ermessen Gottes seine Kraft und seine Feindseligkeiten gegen irgendwelche Menschen ausubt 44 Ansonsten glaubt auch er dass der Teufel kein Kind sondern nur einen entseelten Korper hervorbringen kann und untergeschobene Kinder folglich keine Menschen sind 45 Neben den von Merbitzio gelisteten Namen distanzierten sich Erasmus von Rotterdam 1536 und Paracelsus 1493 1541 trotz einer teilweise noch mythischen Denkweise von den Damonenaustreibungen Merbitzio sah wie Voigt im Wechselbalg einen fleischgewordenen Teufel vergleichbar mit Gott der sich in Christus inkarnierte nur dass in diesem Fall nicht der heilige Geist sondern ein Damon die Schwangerschaft ausloste In Luthers Tischrede 4513 46 heisst es dementsprechend dass der Teufel anstelle der leiblichen Kinder der Eltern einen Teufel in die Wiege legt Solche Kinder sollten nach Luthers Ansicht getotet werden Da er von Wechselbalgen stets im Plural sprach scheinen solche teuflische Inkarnationen haufiger vorgekommen zu sein Fur Luther gab es noch andere Teufelsgestalten So stellte er fest dass der Papst ein vermummeter leibhaftiger Teufel ist Die Replik kam vom italienischen Franziskanerpriester Ludovico Maria Sinistrari 1622 1701 der bekundete dass neben anderen Personlichkeiten auch der verdammte Ketzer Martin Luther aus der Vereinigung des Teufels mit einem Menschen ex commixtione hominis cum Daemone hervorgegangen sei 47 Historische Definitionen in Lexika Bearbeiten nbsp Wechselbalg von einem Fahrenden gezeigt Um 1612Nach dem bayerischen Historiker Sigmund von Riezler Geschichte der Hexenprozesse in Bayern 1896 besteht kein direkter Zusammenhang zwischen den heidnischen Geistervorstellungen und dem Hexenglauben der christlichen Zeit 48 Die Vorstellung von teuflischen Wechselbalgen wurde ab dem 11 Jahrhundert von der Kirchenkanzel herab dem Volk nahegebracht und unterscheidet sich damit grundsatzlich vom volkstumlichen Glauben an Elfen und ahnliche Geistwesen aus fruherer Zeit Dennoch definierten Lexika des 18 und 19 Jahrhunderts den Begriff Wechselbalg entgegen seiner historischen Entstehungsgeschichte als germanischen Volksaberglauben Zedlers Universal Lexicon unternimmt in Band 53 Seite 1078 1084 im Jahr 1747 den ausfuhrlichen Versuch mit einer rationalen Beweisfuhrung gegen die offensichtlich immer noch vorherrschende mythische Glaubenswelt anzuschreiben Wechselbalge heissen diejenigen Kinder so die Hexen mit dem Teuffel sollen gezeuget und hernach an anderer von ihnen gestohlener junger Kinder Stelle den ungluckseligen Eltern eingeschoben haben In Peru sollen dergleichen Kinder gefunden werden denen kleine Horner am Kopffe erwachsen und bey den Turcken ist eine gewisse Art Menschen von ihnen Nefesolini genannt die vom Teuffel erzeugt zu seyn geglaubet werden und insgemein Schwarzkunstler sind Die phantastischen Beschreibungen werden samtlich ins Reich der Fabel verwiesen ebenso wie Luthers Ansichten mit den damahligen aberglaubischen Zeiten gerechtfertigt werden Der Artikel stellt klar dass es sich bei den als Wechselbalg bezeichneten Individuen um wurckliche Menschen handele die nur von Natur aus etwas missgestaltig seien und schliesst die Einwirkung des Teufels strikt aus selbst die Verteidiger der Wechselbalge gestehen zu dergleichen Leib sei allein ein gottliches Werk 49 Nach Pierer s Universal Lexikon von 1857 bis 1865 war der Wechselbalg nach dem Glauben des Mittelalters ein Kind welches von einer Hexe u dem Teufel erzeugt u einem naturlichen Kinde bei einer Wochnerin untergeschoben dieses dagegen entfuhrt ist Solche Kinder sollen grosse Kropfe deshalb auch Kielkropfe u Kopfe haben sehr ungestaltet sein ausserordentlich schreien u grunzen im Trinken an der Mutterbrust nicht gesattigt werden konnen ohne gehorigen Verstand bleiben u vor dem 7 nach Anderen vor dem 18 Jahre sterben Prugel u uble Behandlung des W s sollten oft bewirken dass die Hexen ihr Kind wieder nahmen u das wirkliche zuruckbrachten 2 uberhaupt ein missgestaltetes hassliches Kind 50 Pierer s Universal Lexikon lasst die Herkunft des Phanomens unerwahnt Wahrend Herders Conversations Lexikon in funf Banden von 1854 bis 1857 auf einen Eintrag verzichtet widmet das vierbandige Bilder Conversations Lexikon von 1841 dem Wechselbalg einen langeren Abschnitt der folgendermassen beginnt Der mittelalterliche Aberglaube dachte sich darunter das Kind einer Hexe oder ahnlichen fabelhaften Unholdes welches im Umgange mit dem Teufel erzeugt und in unbewachten Augenblicken an die Stelle eines neugeborenen menschlichen Kindes untergeschoben dieses aber dafur entfuhrt worden sein sollte Dicke Kopfe und Bauche sowie Kropfe galten als Kennzeichen der angeblichen Wechselbalge welche viel schreien und grunzen im Saugen an der Brust unersattlich sein nie zu Verstande kommen und fruhzeitig sterben sollten Jede Misgeburt ward vom gemeinen Manne dafur angesehen und im 16 u 17 Jahrh waren noch sehr gebildete Leute von ihrem Vorkommen uberzeugt Explizit wird der Glaube an Wechselbalge dem einfachen Volk zugeordnet wobei unklar bleibt wer mit den gebildeten Leuten gemeint sein konnte Bedauert wird dass der traurige Wahn manchem hasslichen Kinde das Leben gekostet haben mag bevor die ganzliche Unbegrundetheit und Unmoglichkeit Dessen was man unter Wechselbalgen sich dachte von der Aufklarung der Zeit begriffen wurde 51 Im Widerspruch zu den Ausfuhrungen von Voigt und Merbitzio ordnen die uberwiegenden Eintrage in den Lexika aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts den Wechselbalg einseitig dem heidnischen Volksglauben zu In Herders Conversations Lexikon von 1907 heisst es Wechselbalg im germ Volksglauben missgestaltiges Zwergkind das einer Wochnerin statt des eignen von Zwergen unterschoben wird Sp 1431 In Meyers Neues Lexikon VEB Leipzig 1964 Bd 8 S 642 steht unter Auslassung der gesamten Geschichte des europaisch christlichen Mittelalters Wechselbalg im keltischen und germanischen Aberglauben ein missgestaltetes Gespensterkind das von bosen Geistern gegen ein neugeborenes Kind ausgewechselt wurde 52 Aussereuropaische Vorstellungen Bearbeiten nbsp Amulett mit einer Beschworungsformel in Keilschrift zum Schutz vor der sumerischen Kindbettdamonin Lamastu die auf der anderen Seite auf einem Esel reitend dargestellt ist Ahnliche Vorstellungen existieren auch ausserhalb Europas Im vorderorientalischen islamischen Volksglauben wird die zu den Dschinn gehorende Kindbettdamonin al Qarina gefurchtet die bei Kindern Durchfalle und Unterleibskrampfe verursacht und sie mit dem Tod bedroht 53 Es gibt mannliche und weibliche Geister die ihre Nachkommen miteinander oder mit menschlichen Partnern zeugen dabei kann ein von einem Geist stammender Wechselbalg der auf Arabisch al mubaddal heisst untergeschoben werden 54 Als mabdul wird ein missgestaltiges Kind bezeichnet Im Sudan soll wegen dieser Gefahr die Mutter in den ersten 40 Lebenstagen ihr Kind niemals unbeaufsichtigt lassen 55 Im Volksglauben Irans verlangt das Kindbettgespenst Al eine Reihe von Abwehrmassnahmen Dieses Wesen wird in Lexika der Safawidenzeit erwahnt etwa im 1651 verfassten Worterbuch Burhan i Qatiʿ 56 Eine aus dem 19 Jahrhundert stammende Handschrift namens Kitab i Kulsum Nane persisch Buch der Frau Kulsum die angeblich als Parodie von einem Mann verfasst worden sein soll gilt ungeachtet ihrer unklaren Urheberschaft als ein aufschlussreiches Werk uber die alten Brauche der Frauen im Haushalt woruber sonst kaum Quellen verfugbar sind Darin werden einige Vorschriften erwahnt die zum Schutz der Schwangeren vor der Al zu beachten sind Es muss etwa ein halb aus der Scheide herausgezogener Sabel vorhanden sein ansonsten droht die Al zu kommen und sich der Leber der Frau zu bemachtigen Der Sabel wird laut dem erwahnten Kitab auch gebraucht um als apotropaische Handlung gegen das Entwenden der Leber an den Seiten des Hauses einen Strich zu ziehen Ausserdem vermogen uber dem Kopf der Wochnerin aufgehangte Zwiebeln durch ihren Geruch die Al fernzuhalten Es gibt Wechselbalg Geschichten wonach die Al nach der Geburt das Baby abholt und ein schlechtes Kind an seiner Stelle zurucklasst Der empfindlichste Korperteil der Al ist ihre aus Lehm bestehende Nase Die Al ist auch unter anderen Namen bekannt in der turkischen Mythologie als Albasti die in rotem Gewand Kindbettfieber bringt und bei den Armeniern heisst sie Alḱ Die im Orient verbreitete Figur fuhrt letztlich auf die sumerische Lamastu zuruck die alteste bekannte Kindbettdamonin 57 Vorstellungen von Kindertausch kommen ferner bei den Chinesen und den Indianern Nordamerikas vor Die Yoruba in Westafrika kennen einen Wechselbalg namens Abiku In Algerien glauben die Berber an Geister die haufig kleine Kinder stehlen bevor sie 40 Tage alt sind und an ihrer Stelle einen Wechselbalg mbaddad zurucklassen 58 In manchen Regionen Zentralindiens konnte ein Kleinkind bevor ihm erstmals der Kopf geschoren oder rituell ein Ohrlappchen gestochen wurde als Bhuta Geist gelten Fur einen solchen durch eine Initiation bewirkten Ubergang vom damonischen zum menschlichen Wesen wurden Kindern auf Bali fruher die Zahne gefeilt Bei einem balinesischen Ritual mit dem ein Wechselbalg vertrieben werden sollte wurde nach einer Beschreibung zu Beginn des 20 Jahrhunderts eine bajang colong genannte menschenahnliche Puppe am Strassenrand weggeworfen wenn das Baby drei Monate alt war Bajang colong hat die Bedeutung von Wechselbalg Etwas Ahnliches wurde unter reregek verstanden die Figur eines schonen weiblichen Geistes deren Ruckseite jedoch hohl und die mit Kalk weiss angeschmiert war Sie wurde im dritten Monat nach der Geburt des Kindes ins Wasser geworfen Es bedurfte umfangreicher Zeremonien um das Baby von einem teuflischen in ein menschliches Wesen genauer in ein Mitglied der balinesischen Gesellschaft zu uberfuhren 59 Literarische Verarbeitung BearbeitenIn der Sammlung Deutsche Sagen der Bruder Grimm zwei Bande 1816 und 1818 findet sich als Nummer 88 die Geschichte Wechselkind mit Ruten gestrichen worin getreu der mythische Stoff wiedergegeben wird 60 Joseph Georg Meinert Hrsg Der Wechselbalg In Alte teutsche Volkslieder in der Mundart des Kuhlandchens Perthes und Besser Wien Hamburg 1817 S 179 181 Eine Ballade in Dialogform die keinen germanischen Ursprung sondern Parallelen in ihrer tschechischen Verbreitungsregion hat Bei der ungewohnlichen Geschichte steht das ausgetauschte Kind im Mittelpunkt Der Junge wachst in der Fremde auf und kehrt als Erwachsener in seine Heimat zuruck und findet bei seinen Eltern den Wechselbalg in der Wiege Du liegst mir in meiner Wiegen wo ich hab sollen drinnen liegen Er nimmt den Wechselbalg und wirft ihn hinaus Die Ballade gehort weniger zu den Volksmarchen als vielmehr zu den Predigtgeschichten bei denen der Teufel im Hintergrund steht 61 Karntner Sage Bauer Posch und der Wechselbalg 62 E T A Hoffmanns Marchen Klein Zaches genannt Zinnober Selma Lagerlof Das Wechselbalg In Die schonsten Sagen und Marchen 7 Auflage DTV Munchen 1992 Christine Lavant Das Wechselbalgchen Otto Muller Salzburg 1998 ISBN 3 7013 0983 3 Der Wechselbalg in den Irischen Elfenmarchen von 1826 In von den Brudern Grimm uberlieferten deutschen Sagen kommt ein dem Wechselbalg vielfach entsprechender Kielkropf als ein missgestaltiges wasserkopfiges Kind vor Literatur BearbeitenWalter Bachmann Das unselige Erbe des Christentums Die Wechselbalge Zur Geschichte der Heilpadagogik Giessen 1985 ISBN 3 922346 13 8 Elisabeth Hartmann Die Trollvorstellungen in den Sagen und Marchen der skandinavischen Volker Kohlhammer Stuttgart Berlin 1936 Gisela Piaschewski Der Wechselbalg Ein Beitrag zum Aberglauben der nordeuropaischen Volker Maruschke amp Behrendt Breslau 1935 Gisela Piaschewski Wechselbalg In Hanns Bachtold Staubli Eduard Hoffmann Krayer Hrsg Handworterbuch des deutschen Aberglaubens Band 9 1941 Walter de Gruyter Berlin New York 1987 Sp 835 864 Robert Wildhaber Der Altersvers des Wechselbalges und die ubrigen Altersverse FF Communications No 235 Suomalainen Tiedeakatemia Helsinki 1985Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wechselbalg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Wechselbalg Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Wechselbalg Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Katrin Moeller Der Wechselbalg Magie als konfessionelles Konstrukt Abstract In Historicum net Interdisziplinare Hexenforschung online 4 2012 Heft 1 Sp 8 17 Sagen uber den Wechselbalg sagen atEinzelnachweise Bearbeiten Elisabeth Hartmann 1936 S 8 14 Gisela Piaschewski 1935 S 55 Walter Bachmann 1985 S 164 167 Robert Wildhaber 1985 S 74 f Lutz Rohrich Die Wechselbalg Ballade In Gerhard Heilfurth Hinrich Siuts Hrsg Europaische Kulturverflechtungen im Bereich der volkstumlichen Uberlieferung Festschrift zum 65 Geburtstag Bruno Schiers Otto Schwartz Gottingen 1967 S 177 185 hier S 182 Norbert Reiter Mythologie der Alten Slaven In Hans Wilhelm Haussig Jonas Balys Hrsg Gotter und Mythen im Alten Europa Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Band 2 Klett Cotta Stuttgart 1973 ISBN 3 12 909820 8 S 187 Wilhelm Grimm Jacob Grimm Deutsche Sagen Hamburg 2014 S 134 f Bernd Gliwa Daiva Seskauskaite Die litauischen mythischen Wesen Laime und Laume und die fruhe Ontogenese des Menschen In Studia mythologica slavica 6 2003 S 267 286 hier S 273 278 f Gisela Piaschewski 1941 Sp 835 f Walter Bachmann 1985 S 164f Robert Wildhaber 1985 S 10 Gisela Piaschewski 1941 Sp 837 Gisela Piaschewski 1941 Sp 839 f Friedrich Sieber Natursagen der sachsischen Oberlausitz und ihrer Nachbargebiete Verlag der Ostsachsen Druckerei Lobau 1931 S 65 zitiert nach Katharina Elle 2008 S 238 Katharina Elle Fremde Wesen Menschen mit Behinderung in den Oberlausitzer Volkssagen In Susanne Hose Hrsg Minderheiten und Mehrheiten in der Erzahlkultur Domowina Verlag Bautzen 2008 S 229 243 hier S 231 f Ludwig Erk Franz Magnus Bohme Hrsg Deutscher Liederhort Band 1 Breitkopf und Hartel Leipzig 1893 Nr 12 S 34 Robert Wildhaber 1985 S 19 Elisabeth Hartmann 1936 S 79 Robert Wildhaber 1985 S 14 21 Robert Wildhaber 1985 S 46 48 61 65 Gisela Piaschewski 1941 Sp 858 f Edward Schroder Arthur Hubner Hrsg Zeitschrift fur deutsches Altertum und deutsche Literatur Band 73 74 Weidmannsche Buchhandlung Berlin 1936 37 S 201 Paul Piper Hrsg Die Schriften Notkers und seiner Schule Band 2 Akademische Verlagsbuchhandlung von J C B Mohr Freiburg Tubingen 1883 S 55 Zeile 28 bei Internet Archive Gisela Piaschewski 1935 S 12 Walter Bachmann 1985 S 184 Walter Bachmann 1985 S 181 a b C F Goodey A History of Intelligence and Intellectual Disability The Shaping of Psychology in Early Modern Europe Ashgate Publishing Farnham 2011 S 264 Joseph Hansen Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenverfolgung im Mittelalter Carl Georgi Bonn 1901 S 69 Bachmann S 170 175 Bernhard Lang Zwischenwesen In Hubert Cancik Burkhard Gladigow Hrsg Handbuch religionswissenschaftlicher Grundbegriffe Band 5 W Kohlhammer Stuttgart 2001 S 431 Wilhelm Gottlieb Soldan Heinrich Heppe Max Bauer Geschichte der Hexenprozesse Muller Munchen 1911 Band 1 S 151 159 Gareth Medway Lure of the Sinister The Unnatural History of Satanism NYU Press 2001 S 309 ISBN 978 0 8147 5645 4 C F Goodey 2011 S 269 271 Walter Bachmann 1985 S 178 f Rudolf Virchow Uber den Cretinismus namentlich in Franken und uber pathologische Schadelformen Vortrag gehalten in der Physikalisch Medizinischen Gesellschaft in Wurzburg am 26 Mai und 21 Juni 1851 In Gesammelte Abhandlungen zur wissenschaftlichen Medicin Meidinger Sohn Frankfurt 1856 S 953 Erasmus Francisci Der Hollische Proteus oder Tausendkunstige Versteller Kapitel LXXXIX Der Kielkropff oder Wechselbalg online bei Zeno org Rudolf Virchow Gesammelte Abhandlungen zur wissenschaftlichen Medicin Meidinger Sohn Frankfurt 1856 S 948 auch abgebildet in Kretinismus In Meyers Grosses Konversationslexikon Band 11 Leipzig 1907 S 641 643 Nils Petersen Geistigbehinderte Menschen im Gefuge von Gesellschaft Diakonie und Kirche Heidelberger Studien zur Praktischen Theologie Lit Munster 2003 S 59 ISBN 3 8258 6645 9 Eckhard Rohrmann Mythen und Realitaten des Anders Seins Gesellschaftliche Konstruktionen seit der fruhen Neuzeit Springer VS Wiesbaden 2011 S 69 71 ISBN 978 3531168258 Irina Metzler Responses to Physical Impairment in Medieval Europe Between Magic and Medicine In Robert Jutte Hrsg Medizin Gesellschaft und Geschichte Jahrbuch des Instituts fur Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung Band 18 Berichtsjahr 1999 Franz Steiner Stuttgart 2000 S 9 36 hier S 25 Gisela Piaschewski 1941 Sp 862 f Walter Bachmann 1985 S 218 Walter Bachmann 1985 S 29 46 Emmy Rosenfeld Friedrich Spee von Langenfeld Eine Stimme in der Wuste Walter de Gruyter amp Co Berlin 1958 Quellen und Forschungen zur Sprach und Kulturgeschichte der germanischen Volker Neue Folge 2 S 273 Anm 10 Walter Bachmann 1985 S 115 Walter Bachmann 1985 S 103 115 Weimarer Ausgabe Tischrede 4513 aus dem Jahr 1539 Eckhard Rohrmann Mythen und Realitaten des Anders Seins Gesellschaftliche Konstruktionen seit der fruhen Neuzeit Springer VS Wiesbaden 2011 S 66 ISBN 978 3531168258 Man darf nicht ubersehen dass die Gelehrsamkeit nachtraglich wohl in analogen oder verwandten Zugen Beruhrung zwischen heidnischem Wahn und spaterem Hexenglauben entdecken mag ohne dass deshalb innerer Zusammenhang zwischen beiden herrscht In Sigmund von Riezler Geschichte der Hexenprozesse in Bayern J G Cotta Stuttgart 1896 S 23 zit nach Walter Bachmann 1985 S 184 Walter Bachmann 1985 S 187 197 Stichwort Wechselbalg In Pierer s Universal Lexikon der Vergangenheit und Gegenwart Altenburg 1864 Bd 18 S 956 Stichwort Wechselbalg In Bilder Conversations Lexikon fur das deutsche Volk Leipzig 1837 1841 Bd 4 S 675 Walter Bachmann 1985 S 162 f Peter W Schienerl Eisen als Kampfmittel gegen Damonen Manifestationen des Glaubens an seine magische Kraft im islamischen Amulettwesen In Anthropos Band 75 Heft 3 4 1980 S 486 522 hier S 494 Joseph Henninger Geisterglaube bei den vorislamischen Arabern 1963 In Ders Arabica sacra Aufsatze zur Religionsgeschichte Arabiens und seiner Randgebiete Universitatsverlag Freiburg Schweiz 1981 S 118 169 hier S 126 Ahmad Al Safi Beliefs in supernatural beings aalsafi tripod com 2001 Moḥammad Dabirsiaqi Borhan e qaṭeʿ In Encyclopaedia Iranica 1989 Wilhelm Eilers Die Al ein persisches Kindbettgespenst Bayerische Akademie der Wissenschaften Philosophisch historische Klasse Sitzungsberichte Jahrgang 1979 Heft 7 Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Munchen 1979 S 9f 46 59 Werner Vycichl Die Mythologie der Berber In Hans Wilhelm Haussig Jonas Balys Hrsg Gotter und Mythen im Alten Europa Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Band 2 Klett Cotta Stuttgart 1973 ISBN 3 12 909820 8 S 692 J Hooykaas The changeling in Balinese folklore and religion In KITLV Bijdragen tot de Taal Land en Volkenkunde 116 No 4 Leiden 1960 S 424 436 hier S 425 Bruder Grimm Wechselkind mit Ruten gestrichen In Deutsche Sagen 1816 online bei Projekt Gutenberg Lutz Rohrich Gesammelte Schriften zur Volkslied und Volksballadenforschung Volksliedstudien Band 2 Waxmann Munster u a 2002 S 50 f Eine von sieben Sagen vom Wechselbalg In Wilhelm Kuehs Die Saligen Sagen aus Karnten Band 1 Verlag Hermagoras Klagenfurt 2006 ISBN 3 7086 0059 2 S 258 262 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wechselbalg amp oldid 236958994