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Die Lichtgeschwindigkeit c displaystyle c c displaystyle c nach lat celeritas Schnelligkeit ist eine fundamentale Naturkonstante Sie tragt diesen Namen weil sie in der Physikgeschichte erstmals als Geschwindigkeit des Lichts im Vakuum in Erscheinung trat Physikalische KonstanteName Lichtgeschwindigkeit VakuumlichtgeschwindigkeitFormelzeichen c c 0 displaystyle c c 0 Grossenart GeschwindigkeitWertSI 299 792 458 m sUnsicherheit rel exakt CGS 2 997 924 58e 10 c m s displaystyle textstyle frac mathrm cm mathrm s Planck Einheiten 1Bezug zu anderen Konstantenc 1 e 0 m 0 displaystyle c frac 1 sqrt varepsilon 0 mu 0 in SI und Planck e 0 displaystyle varepsilon 0 Elektrische Feldkonstantem 0 displaystyle mu 0 Magnetische FeldkonstanteQuellen und AnmerkungenDer Wert dient zur Definition der SI Einheiten Die Lichtgeschwindigkeit spielt eine zentrale Rolle in der speziellen und allgemeinen Relativitatstheorie und stellt einen Zusammenhang zwischen Raum und Zeit her Sie ist die absolute Grenzgeschwindigkeit im Universum kausale Zusammenhange Ursache Wirkung Beziehungen konnen sich nicht schneller ausbreiten Licht und andere elektromagnetischen Wellen breiten sich im Vakuum mit dieser Geschwindigkeit aus ebenso Gravitationswellen Die Geschwindigkeit materieller Korper z B Elementarteilchen mit Masse kann sich bei hoher Energiezufuhr der Lichtgeschwindigkeit nahern sie aber nicht erreichen In einem materiellen Medium wie Luft oder Glas ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts kleiner Wenn es sich nicht aus dem Zusammenhang ergibt wird durch Wortzusatze deutlich gemacht ob die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum oder im Material gemeint ist In beiden Fallen verwendet man das Formelzeichen c displaystyle c zur Unterscheidung wird fur die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum auch c 0 displaystyle c 0 geschrieben Die Lichtgeschwindigkeit ist eine der Konstanten uber die der Meter und andere SI Einheiten definiert sind Inhaltsverzeichnis 1 Wert 2 Physikalischer Hintergrund 3 Geschwindigkeit elektromagnetischer Wellen 3 1 Ausbreitungsgeschwindigkeit im Vakuum 3 2 Ausbreitungsgeschwindigkeit in einem Medium 3 3 Technische Bedeutung 4 Geschwindigkeit der Gravitation 5 Lichtgeschwindigkeit als universelle Grenzgeschwindigkeit 5 1 Materielle Objekte 5 2 Masselose Teilchen 5 3 Kausalitat und Information 5 4 Uberlichtgeschwindigkeit 6 Historische Hintergrunde 6 1 Spekulationen uber Endlichkeit 6 2 Messung der Lichtgeschwindigkeit 6 3 Zur Konstanz der Lichtgeschwindigkeit 6 3 1 Erste Uberlegungen 6 3 2 Michelson Morley Experiment 6 3 3 Unabhangigkeit von der Quelle 6 3 4 Variable Lichtgeschwindigkeit und Konstanz im beobachtbaren Universum 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise und AnmerkungenWert Bearbeiten nbsp Zeitgetreue Darstellung eines Lichtstrahls der von der Erde zum Mond reist Dauer etwa 1 3 SekundenDer Wert der Lichtgeschwindigkeit betragt c 299 792 458 m s 300 000 k m s 1 08 Mrd km h displaystyle begin aligned c amp 299 792 458 text m s amp approx 300 000 mathrm km s 1 08 text Mrd km h end aligned nbsp Der Wert von 299 792 458 m s gilt exakt weil die Masseinheit Meter seit 1983 implizit dadurch definiert ist dass der Lichtgeschwindigkeit dieser Wert zugewiesen wurde 1 Sie ist eine der sieben Konstanten die seit der Reform vom 2019 das Internationale Einheitensystem SI definieren 2 Zuvor war der Meter als Vielfaches der Wellenlange eines bestimmten atomaren Ubergangs definiert gewesen und die Lichtgeschwindigkeit war eine experimentell zu bestimmende Grosse Mit dem messtechnischen Fortschritt konnte aber die Lichtgeschwindigkeit praziser bestimmt werden als diese Wellenlange und damit der Meter selbst Deshalb beschloss man 1983 diese neue Definition des Meters Physikalischer Hintergrund BearbeitenDass es eine universelle Grenzgeschwindigkeit geben muss ergibt sich aus einem fundamentalen Grundprinzip der Physik dem Relativitatsprinzip Die physikalischen Gesetze sind unabhangig vom Bewegungszustand bei gleichformiger Bewegung Die ursprungliche mathematische Beschreibung dieses Prinzips Galilei Transformation Addition von Relativgeschwindigkeiten fuhrt in der Elektrodynamik zu unaufloslichen Widerspruchen und muss durch die Lorentz Transformation ersetzt werden Diese weicht bei hohen Geschwindigkeiten von der einfacheren Galilei Transformation ab und erfordert dass es eine Grenzgeschwindigkeit c gibt die niemals uberschritten werden kann Albert Einstein erkannte dass durch diese Grenzgeschwindigkeit Raum und Zeit untrennbar zur Raumzeit verknupft sind und dass dadurch c die maximale Geschwindigkeit fur kausale Zusammenhange Ursache Wirkung Beziehungen ist Kein Signal keine Information kann schneller ubertragen werden Dies ist die Grundlage seiner speziellen Relativitatstheorie Das Relativitatsprinzip erzwingt dass die maxwellschen Gleichungen der Elektrodynamik genau dieses c als Parameter enthalten und als Konsequenz pflanzen sich elektromagnetische Wellen mit genau dieser Geschwindigkeit fort Ihre Geschwindigkeit hangt dabei nicht von der Geschwindigkeit der Lichtquelle ab und unabhangig vom Bewegungszustand des zu ihrer Messung verwendeten Empfangers wird stets derselbe Wert der Lichtgeschwindigkeit gemessen Massebehaftete Teilchen konnen sich nur mit geringerer Geschwindigkeit v lt c bewegen fur masselose Teilchen hingegen ist c die einzig mogliche Geschwindigkeit Aus der Relativitatstheorie ergibt sich weiterhin dass Energie und Masse uber die Beziehung E0 mc2 verknupft sind Wenn es keine Grenzgeschwindigkeit gabe c konnte es demnach keine Masse geben weil hierfur unendlich viel Energie vonnoten ware In Einsteins Allgemeiner Relativitatstheorie spielt c ebenfalls eine zentrale Rolle Die Wirkung der Gravitation breitet sich mit dieser Geschwindigkeit aus Die Bezeichnung Lichtgeschwindigkeit ist insofern unglucklich gewahlt als sie von der fundamentalen Bedeutung dieser Naturkonstante fur Raum Zeit und Kausalitat ablenkt Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts ist letztlich nur eine der Konsequenzen daraus Uberdies wird als Lichtgeschwindigkeit auch die Geschwindigkeit des Lichts in materiellen Medien bezeichnet die geringer ist als im Vakuum Zur Vermeidung von Missverstandnissen bezeichnet man die Naturkonstante daher auch als Vakuumlichtgeschwindigkeit mit dem Symbol c0 Geschwindigkeit elektromagnetischer Wellen Bearbeiten Hauptartikel Elektromagnetische Welle Ausbreitungsgeschwindigkeit Aus den Maxwell Gleichungen folgt dass elektrische und magnetische Felder schwingen konnen und dabei Energie durch den leeren Raum transportieren Dabei gehorchen die Felder einer Wellengleichung ahnlich der fur mechanische Wellen und fur Wasserwellen Die elektromagnetischen Wellen ubertragen Energie und Information was in technischen Anwendungen beispielsweise fur Radio Radar oder Laser genutzt wird Ausbreitungsgeschwindigkeit im Vakuum Bearbeiten Die Geschwindigkeit von ebenen oder kugelformigen elektromagnetischen Wellen im Vakuum ist den Maxwell Gleichungen zufolge der Kehrwert der Wurzel des Produkts der elektrischen Feldkonstanten e 0 displaystyle varepsilon 0 nbsp und der magnetischen Feldkonstanten m 0 displaystyle mu 0 colon nbsp c 1 e 0 m 0 displaystyle c frac 1 sqrt varepsilon 0 mu 0 nbsp Aus dieser Formel berechnete Maxwell 1865 mit den damals bekannten Werten fur e 0 displaystyle varepsilon 0 nbsp und m 0 displaystyle mu 0 nbsp den Wert von 310 740 km s displaystyle 310 740 text km s nbsp und folgerte 3 Diese Geschwindigkeit ist so nahe an der Lichtgeschwindigkeit sodass wir einen starken Grund zu der Annahme haben dass das Licht selbst einschliesslich Warmestrahlung und anderer Strahlung falls es sie gibt eine elektromagnetische Welle ist Maxwells Annahme ist in allen Beobachtungen an elektromagnetischer Strahlung bestatigt worden Ausbreitungsgeschwindigkeit in einem Medium Bearbeiten In einem Medium werden die beiden Feldkonstanten durch das Material geandert An die Stelle der Feldkonstanten treten die Permittivitat e e 0 e r displaystyle varepsilon varepsilon 0 varepsilon mathrm r nbsp und die magnetische Permeabilitat m m 0 m r displaystyle mu mu 0 mu mathrm r nbsp Hierbei ist der Faktor e r displaystyle varepsilon mathrm r nbsp Permittivitatszahl fruher relative Permittivitat und m r displaystyle mu mathrm r nbsp die Permeabilitatszahl fruher relative Permeabilitat Beide hangen nicht nur von der Art des Stoffes ab sondern unter anderem auch von der Frequenz der wirksamen Felder Die Lichtgeschwindigkeit im Medium ist dementsprechend c Medium 1 e m c e r m r c n displaystyle c text Medium frac 1 sqrt varepsilon mu frac c sqrt varepsilon mathrm r mu mathrm r frac c n nbsp Das Verhaltnis der Lichtgeschwindigkeit in Vakuum zu der in einem Medium ist der frequenzabhangige Brechungsindex n displaystyle n nbsp des Mediums Der Zusammenhang des Brechungsindex mit der Permittivitatszahl und der Permeabilitatszahl heisst auch maxwellsche Relation n c c Medium e r m r displaystyle n frac c c text Medium sqrt varepsilon mathrm r mu mathrm r nbsp In Materie ist n gt 1 displaystyle n gt 1 nbsp das Licht also langsamer als im Vakuum In bodennaher Luft ist die Lichtgeschwindigkeit etwa 0 28 geringer als im Vakuum also ca 299 710 km s n 1 00028 in Wasser betragt sie etwa 225 000 km s 25 geringer n 1 33 und in Glasern mit hohem Brechungsindex bis hinab zu 160 000 km s 47 geringer n 2 14 In manchen Medien wie Bose Einstein Kondensaten oder photonischen Kristallen herrscht fur bestimmte Wellenlangen eine sehr grosse Dispersion Licht breitet sich in ihnen deutlich verlangsamt aus 4 So konnte die Forschungsgruppe der danischen Physikerin Lene Hau im Jahr 1999 Licht auf eine Gruppengeschwindigkeit von ungefahr 17 m s bringen 5 nbsp Tscherenkow Licht eines Triga ReaktorsGrenzen zwei durchsichtige Medien aneinander so bewirkt die unterschiedliche Lichtgeschwindigkeit in beiden Medien die Brechung des Lichts an der Grenzflache Da die Lichtgeschwindigkeit im Medium auch von der Wellenlange des Lichtes abhangt wird Licht unterschiedlicher Farbe unterschiedlich gebrochen und weisses Licht spaltet sich in seine unterschiedlichen Farbanteile auf Dieser Effekt lasst sich z B mit Hilfe eines Prismas direkt beobachten In einem Medium konnen Teilchen schneller sein als das Licht im gleichen Medium Wenn sie elektrisch geladen sind wie etwa Elektronen oder Protonen tritt dabei der Tscherenkow Effekt auf Die Teilchen strahlen Licht ab so wie ein uberschallschnelles Flugzeug den Uberschallknall hinter sich her schleppt Dies ist beispielsweise in Schwimmbadreaktoren beobachtbar In ihnen befindet sich Wasser zwischen den Brennelementen Die Betastrahlung der Spaltprodukte besteht aus Elektronen die schneller sind als die Lichtgeschwindigkeit im Wasser Das von ihnen abgegebene Tscherenkow Licht lasst das Wasser blau leuchten Der Tscherenkow Effekt wird in Teilchendetektoren zum Nachweis schneller geladener Teilchen verwendet Technische Bedeutung Bearbeiten Information in Telekommunikationsanlagen breitet sich mit 70 Glasfasern bis 100 Vakuum Weltraum praktisch auch Luft der Lichtgeschwindigkeit aus Dadurch entstehen Verzogerungszeiten die sich nicht vermeiden lassen Entlang der Erdoberflache betragt der maximale Abstand zweier Orte etwa 20 000 km Dies entspricht bei vollen Lichtgeschwindigkeit 67 ms Laufzeit Dies ist die geringstmogliche Verzogerung zwischen Aussendung und Empfang Durch Reflexionen an atmospharischen Schichten legen Funkwellen effektiv eine langere Strecke zuruck was die Verzogerung grosser ausfallen lasst Mikroprozessoren arbeiten heute mit Taktfrequenzen in der Grossenordnung von 1 bis 5 GHz Wahrend eines Taktes legen elektrische Signale in Schaltkreisen mit Low k Dielektrikum zwischen 5 und 20 cm zuruck Beim Entwerfen von Schaltkreisen sind diese Laufzeiten nicht vernachlassigbar Geostationare Satelliten befinden sich 35 786 km uber dem Aquator Um auf Telefon oder Fernsehsignale auf diesem Weg eine Antwort zu erhalten muss das Signal mindestens 144 000 km zuruckgelegt haben vom Sender zum Satelliten dann zum Empfanger anschliessend den gleichen Weg zuruck Diese Laufzeit betragt etwa 480 ms und bedeutet damit eine spurbare Verzogerung Raumsonden befinden sich an ihren Zielorten oft viele Millionen oder sogar Milliarden Kilometer von der Erde entfernt Selbst mit Lichtgeschwindigkeit sind die Funksignale mehrere Minuten bis Stunden zu ihnen unterwegs Die Antwort zuruck zur Erde braucht noch einmal die gleiche Zeit Extraterrestrische Fahrzeuge wie zum Beispiel der Mars Rover Opportunity mussen daher selbsttatig steuern und Gefahren erkennen konnen denn die Bodenstation kann erst Minuten spater auf Beobachtungen und Zwischenfalle reagieren Geschwindigkeit der Gravitation BearbeitenWenn eine Masse ihre Position andert andert sich auch ihre Anziehungskraft an entfernten Orten Bei Beschleunigung von Massen werden Gravitationswellen abgestrahlt Diese Auswirkungen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit c aus Im Gegensatz zu elektromagnetischer Strahlung bleibt diese Ausbreitungsgeschwindigkeit bei Durchqueren von Materie unverandert Nach dem direkten Nachweis von Gravitationswellen konnte diese Voraussage der Allgemeinen Relativitatstheorie mit hoher Prazision bestatigt werden Eine Analyse des Ereignisses GW170817 im Jahr 2017 zeigte dass die relative Abweichung von der Geschwindigkeit elektromagnetischer Strahlung hochstens zwischen 3e 15 und 7e 16 liegen kann 6 Lichtgeschwindigkeit als universelle Grenzgeschwindigkeit BearbeitenDie Lichtgeschwindigkeit ist die absolute Grenzgeschwindigkeit im Universum Materie Strahlung Information und Kausalitat konnen diese Geschwindigkeit nicht uberschreiten Materielle Objekte Bearbeiten nbsp Die Licht geschwindig keit als Grenz geschwindigkeit massiver Teilchen Wenn deren Geschwindigkeit gegen die Licht geschwindigkeit geht wachst die Energie uber alle Grenzen Nach den Gesetzen der speziellen Relativitatstheorie nimmt die totale Energie Ruheenergie plus kinetische Energie E displaystyle E nbsp eines Objekts der Masse m displaystyle m nbsp gemass E v m c 2 g v m c 2 1 v 2 c 2 displaystyle E v mc 2 cdot gamma v frac m c 2 sqrt 1 v 2 c 2 nbsp mit der Geschwindigkeit v displaystyle v nbsp zu Bei geringer Geschwindigkeit wird vergleichsweise wenig Energie fur weitere Beschleunigung benotigt aber bei Geschwindigkeiten die einen nennenswerten Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit ausmachen relativistische Geschwindigkeit wird der Lorentzfaktor g 1 1 v 2 c 2 textstyle gamma 1 sqrt 1 v 2 c 2 nbsp sehr gross es sind sehr hohe Energien zur weiteren Beschleunigung erforderlich Das Objekt kann sich der Lichtgeschwindigkeit beliebig nahern wird sie aber auch mit noch so hohem Energieaufwand niemals ganz erreichen Masselose Teilchen Bearbeiten Teilchen ohne Masse Photonen Gluonen bewegen sich immer genau mit Lichtgeschwindigkeit Fur Objekte mit oder ohne Masse ist die Lichtgeschwindigkeit also eine Grenze die nicht uberschritten werden kann Kausalitat und Information Bearbeiten Die Lichtgeschwindigkeit ist der Skalenfaktor bei der Verbindung von Raum und Zeit Gegeben seien zwei Ereignisse A und B jeweils an einem Ort s displaystyle s nbsp zu einer Zeit t displaystyle t nbsp Dann ist entscheidend wie sich der raumliche Abstand D s displaystyle Delta s nbsp zum mit c displaystyle c nbsp skalierten zeitlichen Abstand c D t displaystyle c Delta t nbsp verhalt Die Werte von D s displaystyle Delta s nbsp und c D t displaystyle c Delta t nbsp konnen zwar je nach gewahltem Inertialsystem System eines Beobachters unterschiedlich sein alle Beobachter sind sich aber immer daruber einig welcher der drei folgenden Falle vorliegt D s lt c D t textstyle Delta s lt c Delta t quad nbsp der Punkt B ist von A mit Unterlichtgeschwindigkeit erreichbar D s c D t textstyle Delta s c Delta t quad nbsp der Punkt B ist von A nur mit Lichtgeschwindigkeit erreichbar D s gt c D t textstyle Delta s gt c Delta t quad nbsp der Punkt B ware von A nur mit Uberlichtgeschwindigkeit erreichbar In den beiden ersten Fallen und nur in diesen ist die zeitliche Reihenfolge von A und B eindeutig bestimmt unabhangig vom Intertialsystem Anders ist es im dritten Fall Hier hangt es vom Inertialsystem des Beobachters ab ob A fur ihn fruher oder spater eintritt als B Relativitat der Gleichzeitigkeit Daher kann es in diesem Fall keinen kausalen Zusammenhang zwischen A und B geben Uberlichtgeschwindigkeit Bearbeiten Hauptartikel Uberlichtgeschwindigkeit In Physik und Astronomie treten in einigen Fallen Geschwindigkeiten gt c auf Dabei handelt es sich aber nicht um echte Uberlichtgeschwindigkeit im Sinne von Informationsubertragung Extrem weit entfernte astronomische Objekte entfernen sich mit Uberlichtgeschwindigkeit von unserer Galaxis Der Grund hierfur ist aber keine uberlichtschnelle Bewegung im Raum sondern die Expansion des Raums Manche kosmische Jets scheinen Geschwindigkeiten gt c zu haben Dies ist aber ein geometrischer Effekt der Beobachtung aufgrund unterschiedlich langer Lichtlaufzeit Die Phasen oder Gruppengeschwindigkeit elektromagnetischer Wellen kann in manchen Fallen gt c sein entscheidend fur Informationsubertragung und Kausalitat ist aber die Signalgeschwindigkeit Beim quantenmechanischen Tunneleffekt wird die Barriere mit Uberlichtgeschwindigkeit durchdrungen superluminares Tunneln Aber auch hier ist keine uberlichtschnelle Informationsubertragung moglich Die Gleichungen der speziellen Relativitatstheorie konnten auch von Teilchen erfullt werden die sich stets schneller als mit Lichtgeschwindigkeit bewegen so genannten Tachyonen Diese sind aber rein hypothetisch es gibt keine experimentellen Hinweise auf ihre Existenz Historische Hintergrunde BearbeitenSpekulationen uber Endlichkeit Bearbeiten Historisch vermutete Hohe der Lichtgeschwindigkeit Jahr etwa Forscher Lichtgeschwindigkeit450 v Chr Empedokles endlich350 v Chr Aristoteles unendlich100 Heron von Alexandria unendlich1000 Avicenna Alhazen endlich1350 Sayana endlich1600 Johannes Kepler unendlich1620 Rene Descartes unendlich1620 Galileo Galilei endlichDie Frage ob das Licht sich unendlich schnell oder mit endlicher Geschwindigkeit ausbreitet war bereits in der Philosophie der Antike von Interesse Licht legt einen Kilometer in nur drei Mikrosekunden zuruck Mit den Beobachtungsmoglichkeiten der Antike und bis zum Mittelalter ist somit unweigerlich ein Lichtstrahl in dem Moment seines Entstehens scheinbar gleichzeitig bereits an seinem Ziel Trotzdem glaubte bereits Empedokles um 450 v Chr Licht sei etwas das sich in Bewegung befinde und daher Zeit brauche um Entfernungen zuruckzulegen Aristoteles meinte dagegen Licht komme von der blossen Anwesenheit von Objekten her sei aber nicht in Bewegung Er fuhrte an dass die Geschwindigkeit andernfalls so enorm gross sein musse dass sie jenseits der menschlichen Vorstellungskraft liege Eine altertumliche Vorstellung vom Sehen ging davon aus dass Sehstrahlen vom Auge emittiert werden Ein Objekt sollte demnach dann zu sehen sein wenn diese Lichtstrahlen aus dem Auge darauf trafen Aufbauend auf dieser Vorstellung befurwortete auch Heron von Alexandria die aristotelische Theorie Er fuhrte an dass die Lichtgeschwindigkeit unendlich gross sein musse da man selbst die weit entfernten Sterne sofort sehen kann sobald man die Augen offnet In der orientalischen Welt war dagegen auch die Idee einer endlichen Lichtgeschwindigkeit verbreitet Insbesondere folgten die persischen Philosophen und Wissenschaftler Avicenna und Alhazen beide um das Jahr 1000 dieser Idee blieben damit aber gegenuber der Anhangerschaft der aristotelischen Theorie in der Minderheit Zu Beginn des 17 Jahrhunderts glaubte der Astronom Johannes Kepler dass die Lichtgeschwindigkeit zumindest im Vakuum unendlich sei da der leere Raum fur Licht kein Hindernis darstelle Hier scheint schon die Idee auf dass die Geschwindigkeit eines Lichtstrahls vom durchquerten Medium abhangig sein konnte Francis Bacon argumentierte dass das Licht nicht notwendigerweise unendlich schnell sein musse sondern vielleicht nur schneller als wahrnehmbar Rene Descartes ging von einer unendlich grossen Lichtgeschwindigkeit aus Sonne Mond und Erde liegen wahrend einer Sonnenfinsternis in einer Linie Descartes argumentierte dass diese Himmelskorper fur einen Beobachter zu diesem Zeitpunkt scheinbar nicht in Reihe stunden wenn die Lichtgeschwindigkeit endlich sei Da ein solcher Effekt nie beobachtet wurde sah er sich in seiner Annahme bestatigt Descartes glaubte derart stark an eine unendlich grosse Lichtgeschwindigkeit dass er uberzeugt war sein Weltbild wurde zusammenbrechen wenn sie endlich ware Dem standen um das Jahr 1700 die Theorien von Isaac Newton und Christiaan Huygens mit endlicher Lichtgeschwindigkeit gegenuber Newton sah Licht als einen Strom von Teilchen an wahrend Huygens Licht als eine Welle deutete Beide konnten das Brechungsgesetz erklaren indem sie die Lichtgeschwindigkeit proportional Newton bzw umgekehrt proportional Huygens zum Brechungsindex ansetzten Newtons Vorstellung galt als widerlegt seitdem im 19 Jahrhundert Interferenz und Beugung beobachtet und die Geschwindigkeit in Medien gemessen werden konnten Da es zu Huygens Zeit die erste Messung der Lichtgeschwindigkeit gab die seiner Meinung nach viel zu hoch war als dass Korper mit Masse diese erreichen konnten schlug er mit dem Ather ein elastisches weder sicht noch messbares Hintergrundmedium vor das die Ausbreitung von Wellen gestatte ahnlich dem Schall in der Luft Messung der Lichtgeschwindigkeit Bearbeiten nbsp Versuchsaufbau des Experiments von Fizeau nbsp Versuchsaufbau des Experiments von FoucaultGalileo Galilei versuchte um 1600 als Erster die Geschwindigkeit des Lichts mit wissenschaftlichen Methoden zu messen indem er sich und einen Gehilfen mit je einer Signallaterne auf zwei Hugel mit bekannter Entfernung postierte Der Gehilfe sollte Galileis Signal unverzuglich zuruckgeben Mit einer vergleichbaren Methode hatte er bereits erfolgreich die Schallgeschwindigkeit bestimmt Zu seinem Erstaunen verblieb nach Abzug der Reaktionszeit des Gehilfen keine wiederholbar messbare Zeit Dies anderte sich auch nicht als die Distanz bis auf maximal mogliche Sichtweite der Laternen erhoht wurde Isaac Beeckman schlug 1629 eine abgewandelte Version des Versuchs vor bei der das Licht von einem Spiegel reflektiert werden sollte Descartes kritisierte solche Experimente als uberflussig da bereits exaktere Beobachtungen mit Hilfe von Sonnenfinsternissen durchgefuhrt worden seien und ein negatives Ergebnis geliefert hatten Dennoch wiederholte die Accademia del Cimento das Experiment Dabei standen die Lampen etwa eine Meile voneinander entfernt Wieder konnte keine Verzogerung beobachtet werden Das schien Descartes Annahme einer unendlich schnellen Ausbreitung des Lichts zu bestatigen Galilei und Robert Hooke deuteten das Ergebnis dagegen so dass die Lichtgeschwindigkeit so hoch sei dass sie mit diesem Experiment nicht bestimmt werden konnte Der erste Nachweis dass die Lichtgeschwindigkeit endlich ist gelang dem danischen Astronomen Ole Romer im Jahr 1676 Er fand jahreszeitlich schwankende Laufzeiten fur Taktsignale vom Jupiter Eintritt des Jupitermonds Io in Jupiters Schatten wahrend diesseitig die Erdrotation als stabile Zeitreferenz diente Er gab fur den Erdbahndurchmesser eine Laufzeit des Lichtes von 22 min an Der richtige Wert ist kurzer 16 min 38 s Da Romer den Durchmesser der Erdbahn nicht kannte hat er fur die Geschwindigkeit des Lichtes keinen Wert angegeben Dies tat zwei Jahre spater Christiaan Huygens Er bezog die Laufzeitangabe von Romer auf den von Cassini 1673 zufallig fast richtig angegebenen Durchmesser der Bahn der Erde um die Sonne siehe Sonnenparallaxe fur die schrittweise Verbesserung dieses Wertes und kam auf eine Lichtgeschwindigkeit von 213 000 km s James Bradley fand 1728 eine andere astronomische Methode indem er die Schwankungen der Sternpositionen um einen Winkel von 20 wahrend des Umlaufs der Erde um die Sonne Aberration bestimmte Seine Messungen waren der Versuch die Parallaxe von Fixsternen zu beobachten um damit deren Entfernungen zu bestimmen Daraus berechnete Bradley dass das Licht 10 210 displaystyle 10 210 nbsp mal schneller als die Erde bei ihrem Umlauf ist Messfehler 2 Seine Messung veroffentlicht im Jahr 1729 wurde damals als weiterer Beweis fur eine endliche Lichtgeschwindigkeit und gleichzeitig fur das kopernikanische Weltsystem angesehen Fur die Berechnung der Lichtgeschwindigkeit benotigte er jedoch ebenfalls den Erdbahnradius Die erste irdische Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit gelang Armand Fizeau mit der Zahnradmethode Er sandte 1849 Licht durch ein rotierendes Zahnrad auf einen mehrere Kilometer entfernten Spiegel der es wieder zuruck durch das Zahnrad reflektierte Je nachdem wie schnell sich das Zahnrad dreht fallt das reflektierte Licht das auf dem Hinweg eine Lucke des Zahnrads passiert hat entweder auf einen Zahn oder es gelangt wieder durch eine Lucke und nur dann sieht man es Fizeau kam damals auf einen um 5 zu grossen Wert Leon Foucault verbesserte 1850 die Methode weiter indem er mit der Drehspiegelmethode die Messstrecken deutlich verkurzte Damit konnte er erstmals die Materialabhangigkeit der Lichtgeschwindigkeit nachweisen Licht breitet sich in anderen Medien langsamer aus als in Luft Im Experiment fallt Licht auf einen rotierenden Spiegel Von diesem wird es auf einen festen Spiegel abgelenkt wo es zuruck auf den rotierenden Spiegel reflektiert wird Da sich der Drehspiegel aber inzwischen weiter gedreht hat wird der Lichtstrahl nun nicht mehr auf den Ausgangspunkt reflektiert Durch Messung der Verschiebung des Punktes ist es bei bekannter Drehfrequenz und bekannten Abstanden moglich die Lichtgeschwindigkeit zu bestimmen Foucault veroffentlichte sein Ergebnis 1862 und gab c displaystyle c nbsp zu 298 000 displaystyle 298 000 nbsp Kilometer pro Sekunde an Simon Newcomb und Albert A Michelson bauten wiederum auf Foucaults Apparatur auf und verbesserten das Prinzip nochmals 1926 benutzte Michelson in Kalifornien ebenfalls rotierende Prismenspiegel um einen Lichtstrahl vom Mount Wilson zum Mount San Antonio und zuruckzuschicken Er erhielt 299 796 km s displaystyle 299 796 text km s nbsp nur 12 ppm uber dem heutigen Wert In den 1940er Jahren wurden neue Methoden zur Messung der Lichtgeschwindigkeit entwickelt Es wurde nun nicht mehr die Zeit gemessen die das Licht fur eine gegebene Strecke benotigte sondern man mass zugleich Frequenz n displaystyle nu nbsp und Wellenlange l displaystyle lambda nbsp elektromagnetischer Strahlung und ermittelte die Lichtgeschwindigkeit gemass c l n textstyle c lambda cdot nu nbsp In den 1970er Jahren wurden die Messungen so prazise dass sie die Reproduzierbarkeit der Masseinheit Meter damals definiert uber eine spezielle optische Wellenlange ubertrafen Daher beschloss man 1983 den Meter uber die Lichtgeschwindigkeit und die Definition der Sekunde zu definieren 1 Messung der Lichtgeschwindigkeit ist seitdem gleichbedeutend mit Realisierung des Meters Historische Werte fur die Lichtgeschwindigkeit Jahr Forscher Methode Lichtgeschwindigkeit in km setwa 1620 Galileo Galilei Zeitverzogerung der Beobachtung von Laternen die mit der Hand abgedeckt wurden Mindestens mehrere km s1676 78 Ole Romer Christiaan Huygens Zeitverzogerung bei astronomischen Beobachtungen 213 000 displaystyle 213 000 nbsp 1728 James Bradley Aberration 301 000 displaystyle 301 000 nbsp etwa 1775 Venus Transit 1769 285 000 displaystyle 285 000 nbsp 1834 Charles Wheatstone Drehspiegelmethode zur Messung der Geschwindigkeit von elektrischem Strom 402 336 displaystyle 402 336 nbsp 1849 Armand Fizeau Zahnradmethode 315 000 displaystyle 315 000 nbsp 1851 Leon Foucault Drehspiegelmethode 298 000 500 displaystyle 298 000 pm 500 nbsp 1865 James Clerk Maxwell Maxwellgleichungen 310 740 displaystyle 310 740 nbsp 1875 Alfred Cornu Drehspiegelmethode 299 990 displaystyle 299 990 nbsp 1879 Albert A Michelson Drehspiegelmethode 299 910 50 displaystyle 299 910 pm 50 nbsp 1888 Heinrich Hertz Frequenz und Wellenlangenmessung von stehenden Radiowellen 300 000 displaystyle 300 000 nbsp 1926 Albert A Michelson Drehspiegelmethode 299 796 4 displaystyle 299 796 pm 4 nbsp 1947 Louis Essen Albert Gordon Smith Elektrischer Hohlraumresonator 299 792 3 displaystyle 299 792 pm 3 nbsp 1958 Keith Froome Interferometer 299 792 5 0 1 displaystyle 299 792 5 pm 0 1 nbsp 1973 Boulder Gruppe am NBS Lasermessung 299 792 457 4 0 001 displaystyle 299 792 4574 pm 0 001 nbsp 1983 Definition der CGPM Festlegung der Lichtgeschwindigkeit durch Neudefinition des Meters 299 792 458 displaystyle 299 792 458 nbsp Zur Konstanz der Lichtgeschwindigkeit Bearbeiten Erste Uberlegungen Bearbeiten James Bradley konnte mit seinen Untersuchungen zur Aberration von 1728 nicht nur die Lichtgeschwindigkeit selbst bestimmen sondern auch erstmals Aussagen uber ihre Konstanz treffen Er beobachtete dass die Aberration fur alle Sterne in der gleichen Blickrichtung wahrend eines Jahres in identischer Weise variiert Daraus schloss er dass die Geschwindigkeit mit der Sternenlicht auf der Erde eintrifft im Rahmen seiner Messgenauigkeit von etwa einem Prozent fur alle Sterne gleich ist Um zu klaren ob diese Eintreffgeschwindigkeit davon abhangt ob sich die Erde auf ihrem Weg um die Sonne auf einen Stern zu oder von ihm weg bewegt reichte diese Messgenauigkeit allerdings nicht aus Diese Frage untersuchte zuerst Francois Arago 1810 anhand der Messung des Ablenkwinkels von Sternenlicht in einem Glasprisma Nach der damals akzeptierten Korpuskulartheorie des Lichtes erwartete er eine Veranderung dieses Winkels in einer messbaren Grossenordnung da sich die Geschwindigkeit des einfallenden Sternenlichts zu der Geschwindigkeit der Erde auf ihrem Weg um die Sonne addieren sollte Es zeigten sich jedoch im Jahresverlauf keine messbaren Schwankungen des Ablenkwinkels Arago erklarte dieses Ergebnis mit der These dass Sternenlicht ein Gemisch aus verschiedenen Geschwindigkeiten sei wahrend das menschliche Auge daraus nur eine einzige wahrnehmen konne Aus heutiger Sicht kann seine Messung jedoch als erster experimenteller Nachweis der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit betrachtet werden Mit dem Aufkommen der Vorstellung von Licht als Wellenphanomen formulierte Augustin Fresnel 1818 eine andere Interpretation des Arago Experiments Danach schloss die Analogie zwischen mechanischen Wellen und Lichtwellen die Vorstellung ein dass sich Lichtwellen in einem gewissen Medium ausbreiten mussen dem sogenannten Ather so wie sich auch Wasserwellen im Wasser ausbreiten Der Ather sollte dabei den Bezugspunkt fur ein bevorzugtes Inertialsystem darstellen Fresnel erklarte das Ergebnis von Arago durch die Annahme dass dieser Ather im Inneren von Materie teilweise mitgefuhrt werde in diesem Fall im verwendeten Prisma Dabei wurde der Grad der Mitfuhrung in geeigneter Weise vom Brechungsindex abhangen Michelson Morley Experiment Bearbeiten nbsp Schematischer Aufbau des Michelson Morley Experiments Hauptartikel Michelson Morley Experiment und Geschichte der speziellen Relativitatstheorie 1887 fuhrten Albert A Michelson und Edward W Morley ein bedeutsames Experiment zur Bestimmung der Geschwindigkeit der Erde relativ zu diesem angenommenen Ather durch Dazu wurde die Abhangigkeit der Lichtlaufzeiten vom Bewegungszustand des Athers untersucht Das Experiment ergab wider Erwarten stets die gleichen Laufzeiten Auch Wiederholungen des Experiments zu verschiedenen Phasen des Erdumlaufs um die Sonne fuhrten stets zu dem gleichen Ergebnis Eine Erklarung anhand einer weitraumigen Athermitfuhrung durch die Erde als Ganzes scheiterte daran dass es in diesem Fall keine Aberration bei Sternen senkrecht zur Bewegungsrichtung der Erde gabe Eine mit der maxwellschen Elektrodynamik vertragliche Losung wurde mit der von George FitzGerald und Hendrik Lorentz vorgeschlagenen Langenkontraktion erreicht Lorentz und Henri Poincare entwickelten diese Hypothese durch Einfuhrung der Zeitdilatation weiter wobei sie dies jedoch mit der Annahme eines hypothetischen Athers kombinierten dessen Bewegungszustand prinzipiell nicht ermittelbar gewesen ware Das bedeutet dass in dieser Theorie die Lichtgeschwindigkeit real nur im Athersystem konstant ist unabhangig von der Bewegung der Quelle und des Beobachters Das heisst unter anderem dass die maxwellschen Gleichungen nur im Athersystem die gewohnte Form annehmen sollten Dies wurde von Lorentz und Poincare jedoch durch die Einfuhrung der Lorentz Transformation so berucksichtigt dass die scheinbare Lichtgeschwindigkeit auch in allen anderen Bezugssystemen konstant ist und somit jeder von sich behaupten kann im Ather zu ruhen Die Lorentz Transformation wurde also nur als mathematische Konstruktion interpretiert wahrend Einstein 1905 auf ihrer Grundlage alle bisherigen Vorstellungen uber die Struktur der Raumzeit revolutionieren sollte siehe unten Poincare stellte noch 1904 fest das Hauptmerkmal der lorentzschen Theorie sei die Unuberschreitbarkeit der Lichtgeschwindigkeit fur alle Beobachter unabhangig von ihrem Bewegungszustand relativ zum Ather siehe lorentzsche Athertheorie Das bedeutet auch fur Poincare existierte der Ather Jedoch war eine Theorie in der das Athersystem zwar als existent angenommen wurde aber unentdeckbar blieb sehr unbefriedigend Eine Losung des Dilemmas fand Einstein 1905 mit der Speziellen Relativitatstheorie indem er die konventionellen Vorstellungen von Raum und Zeit aufgab und durch das Relativitatsprinzip und die Lichtkonstanz als Ausgangspunkte bzw Postulate seiner Theorie ersetzte Diese Losung war formal identisch mit der Theorie von H A Lorentz jedoch kam sie wie bei einer Emissionstheorie ganz ohne Ather aus Die Lichtkonstanz entnahm er dem lorentzschen Ather wie er 1910 ausfuhrte wobei er im Gegensatz zu Poincare und Lorentz erklarte dass gerade wegen der Gleichberechtigung der Bezugssysteme und damit der Unentdeckbarkeit des Athers der Atherbegriff uberhaupt sinnlos sei 7 1912 fasste er dies so zusammen 8 Es ist allgemein bekannt dass auf das Relativitatsprinzip allein eine Theorie der Transformationsgesetze von Raum und Zeit nicht gegrundet werden kann Es hangt dies bekanntlich mit der Relativitat der Begriffe Gleichzeitigkeit und Gestalt bewegter Korper zusammen Um diese Lucke auszufullen fuhrte ich das der H A Lorentzschen Theorie des ruhenden Lichtathers entlehnte Prinzip der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ein das ebenso wie das Relativitatsprinzip eine physikalische Voraussetzung enthalt die nur durch die einschlagigen Erfahrungen gerechtfertigt erschien Versuche von Fizeau Rowland usw Die Unabhangigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit des gleichformig bewegten Beobachters ist also Grundlage der Relativitatstheorie Diese Theorie ist seit Jahrzehnten aufgrund vieler sehr genauer Experimente allgemein akzeptiert Unabhangigkeit von der Quelle Bearbeiten Mit dem Michelson Morley Experiment wurde zwar die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit fur einen mit der Lichtquelle mitbewegten Beobachter bestatigt jedoch keineswegs fur einen nicht mit der Quelle mitbewegten Beobachter Denn das Experiment kann auch mit einer Emissionstheorie erklart werden wonach die Lichtgeschwindigkeit in allen Bezugssystemen lediglich konstant relativ zur Emissionsquelle ist das heisst in Systemen wo sich die Quelle mit v bewegt wurde sich das Licht folglich mit c v ausbreiten Auch Albert Einstein zog vor 1905 eine solche Hypothese kurz in Betracht 9 was auch der Grund war dass er in seinen Schriften das MM Experiment zwar immer als Bestatigung des Relativitatsprinzips aber nicht als Bestatigung der Lichtkonstanz verwendete 10 Jedoch wurde eine Emissionstheorie eine vollige Reformulierung der Elektrodynamik erfordern wogegen der grosse Erfolg von Maxwells Theorie sprach Die Emissionstheorie wurde auch experimentell widerlegt Beispielsweise mussten die von der Erde aus beobachteten Bahnen von Doppelsternen bei unterschiedlichen Lichtgeschwindigkeiten verzerrt ausfallen was jedoch nicht beobachtet wurde Beim Zerfall von sich mit annahernd c displaystyle c nbsp bewegenden p0 Mesonen hatten die dabei entstehenden Photonen die Geschwindigkeit der Mesonen ubernehmen und sich annahernd mit doppelter Lichtgeschwindigkeit bewegen sollen was jedoch nicht der Fall war Auch der Sagnac Effekt demonstriert die Unabhangigkeit der Lichtgeschwindigkeit von der Bewegung der Quelle Alle diese Experimente finden ihre Erklarung in der Speziellen Relativitatstheorie die u a aussagt Licht uberholt nicht Licht Variable Lichtgeschwindigkeit und Konstanz im beobachtbaren Universum Bearbeiten Obwohl die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit experimentell nachgewiesen wurde gibt es bis jetzt keine ausreichend uberzeugende Erklarung fur ihre Konstanz und ihren speziellen Wert Die Schleifenquantengravitation behauptet dass die Geschwindigkeit des einzelnen Photons nicht als Konstante definiert werden kann sondern dass ihr Wert von der Photonfrequenz abhangt 11 Es gibt Theorien dass die Lichtgeschwindigkeit sich mit dem Alter des Universums andert und dass sie im fruhen Universum nicht konstant war Albrecht und Magueijo 12 zeigen dass die kosmologischen Evolutionsgleichungen zusammen mit einer variablen Lichtgeschwindigkeit die Probleme des Horizonts der Flachheit und der kosmologischen Konstante losen konnen Die Annahme einer Raumzeit mit drei Raum und zwei Zeitdimensionen gibt eine naturliche Erklarung fur die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit im beobachtbaren Universum und auch dafur dass die Lichtgeschwindigkeit im fruhen Universum variierte 13 Siehe auch BearbeitenEinweg Lichtgeschwindigkeit Scharnhorst EffektLiteratur BearbeitenOriginalarbeiten Ole Romer Demonstration touchant le mouvement de la lumiere In Journal des Scavans de Boccard Paris 1676 PDF Engl Version Memento vom 21 Dezember 2008 im Internet Archive Edmund Halley Monsieur Cassini his New 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239507395