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Die romisch katholische denkmalgeschutzte Pfarrkirche St Johannes der Taufer steht in Hilpoltstein eine Stadt im Landkreis Roth Mittelfranken Bayern Das Bauwerk ist unter der Denkmalnummer D 5 76 127 32 als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen Die Pfarrei gehort zum Pfarrverband Hilpoltstein im Dekanat Roth Schwabach des Bistums Eichstatt Sie beherbergte ein vorreformatorisches adeliges Kollegiatstift Kirche St Johannes Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBauwerk Bearbeiten nbsp Innenraum Blick zur Orgel 2021 Die Hilpoltsteiner Pfarrkirche St Johann Baptist ist im Kern spatgotisch Chor und Turmunterbau stammen von 1473 Sie wurde im Barock umgestaltet und 1735 von dem Eichstatter Furstbischof Franz Ludwig Freiherr Schenk von Castell neu geweiht Die Deckenfresken zeigen unter anderem Szenen aus dem Leben von Johannes dem Taufer und wurden von Melchior Puchner gestaltet Die Stuckarbeiten im Langhaus fertigte Jeronimo Andrioli Die Deckenmalerei im Chor stammt von Matthias Zink Das Altarretabel des Hochaltars wurde 1656 gemalt Der nordliche Seitenaltar wurde um 1687 von Christian Handschuher geschaffen Die Kanzel und ihr Schalldeckel wurden 1758 gebaut Eine neue Orgel wurde 2017 von der Schweizer Orgelbaufirma Goll erbaut Sie besitzt 28 Register auf zwei Manualen und Pedal 1 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Hilpoltstein HilpoltsteinGeschichte BearbeitenDas Chorherrenstift fur geistliche Adelssohne wurde 1372 von den Reichsministerialen Hilpolt III von Stein um 1300 zwischen 1376 und 1380 seit 1353 Landeshauptmann von Oberbayern und seinem einzigen Sohn Hilpolt dem Jungeren Hilpolt IV um 1330 herzoglich bayerischer Kammermeister an der Kirche St Johannes der Taufer in opidum de Lapide der Stadt vom Stein 1392 erstmals Hilpoltstein genannt gestiftet Die Stiftung war fur funf Kanoniker Priester bestimmt die gewisse liturgische Verpflichtungen hatten So mussten sie unter anderem jeden Montag eine Heilige Messe fur die Stifter lesen 1379 wurde von den Stiftern eine sechste Kanonikerstelle errichtet 2 Eine weitere Dotation in das Stift brachten 1385 die Erben der Stifter Swiger von Gundelfingen und Hilpolt von Hohenfels mit einem Hof zu Forchheim ein 3 Die Bayernherzoge und Gebruder Stephan Friedrich und Johann bestatigten 1387 diese Stiftung 4 Jeder Chorherr wohnte in einem eigenen Stiftshaus Gilten an Getreide Korn Haber Gersten Dinkel Heller Ol Kase Weihnachtswecken Herbsthuhner und Fastnachtshuhner erhielt das Kanonikerstift aus insgesamt 28 Hofen in Meckenhausen Solar Thundorf Lampersdorf Heuberg Schonbrunn und Wagnersmuhl 5 Nach dem Tod von Hilpolt IV dem letzten des Geschlechts derer von Stein 20 Juli 1385 6 gelangten Stadt und Burg vom Stein uber die zweite Ehefrau Berta von Hilpolt III 1398 und schliesslich Schweiger von Gundelfingen 1386 an die Herzoge Stephan Friedrich und Johann 7 bei der Teilung von 1392 an Herzog Stephan zu Ingolstadt genannt der Kneissl 8 Vorubergehend pfalzgraflicher und markgraflicher Besitz wurde 1429 mit Ludwig dem Gebarteten wieder das Herzogtum Bayern Herr uber Hilpoltstein 1449 ging Hilpoltstein an Heinrich von Landshut uber 9 Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg wurde Hilpoltstein 1505 dem neu gegrundeten Furstentum Pfalz Neuburg zugefugt das in Hilpoltstein ein eigenes Amt errichtete Dieses wurde 1542 zusammen mit denn pfalz neuburgischen Amtern Heideck und Allersberg von dem hoch verschuldeten Pfalzgraf Ottheinrich an die Freie Reichsstadt Nurnberg verpfandet 10 Von Nurnberg aus fuhrte man mit Einwilligung des Pfalzgrafen sogleich die Reformation ein 11 Die Reichsstadt schickte einen protestantischen Pfarrer nach Hilpoltstein und besetzte unter anderem die sechs Chorherrenstellen 12 Die letzten sechs Kanoniker heirateten 1543 die Kanoniker Joh Wireter Joh Albrecht Joh Streng und Jog Laux 1549 wird eine Tochter des Kanonikers Oeffelein bekannt 1567 verehelichte sich der Kanoniker Johann Weber 13 Im Jahr 1578 loste das Pfalzgrafentum seine drei an Nurnberg verpfandeten Amter wieder aus 14 Nach der Ruckkehr des Neuburger Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm zum alten Glauben und der Rekatholisierung der Oberpfalz durch Herzog Maximilian von Bayern 1624 erfolgte im Jahr 1627 durch Jesuiten aus Eichstatt die Wiedereinfuhrung der katholischen Religionsausubung in Hilpoltstein 11 Das Chorherrenstift wurde nicht wiederbelebt drei Chorstiftshauser waren 1620 zugunsten des Residenzneubaues abgebrochen worden Ein weiteres Haus Nr 55 war dem Pfarrer zur Wohnung gegeben worden es blieb bis 1665 Pfarrhaus 15 Das funfte Chorstiftshaus Haus Nr 193 wurde Predigerhaus das sechste Haus Nr 194 Organistenhaus Ein siebtes Chorstiftshaus Haus Nr 172 war ab 1682 Kaplanhaus fur die Kooperatoren die vorher im Pfarrhof wohnten 11 Die Einkunfte des ehemaligen Stiftes mit Haus Nr 179 hatte das Stift ein eigenes Kastenhaus 16 wurden dem Stift St Peter in Neuburg an der Donau einverleibt und gingen 1811 an das bayerische Staatsvermogen uber Bis 1793 wurde stiftsbriefmassig ein von diesen Einkunften finanzierter Jahrtag am Montag nach St Willibald gehalten 4 1926 ubernahm die Kirchenverwaltung Hilpoltstein vom Staat das Chorstifts und Predigerhaus Nr 194 mit Baulast ohne Entgelt um es an den Chorregenten und Organisten zu vermieten 17 Literatur BearbeitenFranz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt I Band Eichstatt 1937 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Deutscher Kunstverlag Munchen 1999 S 461 462 Johann Baptist Gotz Das Pfarrbuch des Stephan May in Hilpoltstein vom Jahre 1511 Ein Beitrag zum Verstandnis der kirchlichen Verhaltnisse Deutschlands am Vorabende der Reformation Munster 1926 Felix Mader Bezirksamt Hilpoltstein Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 3 R Oldenburg Munchen 1929 DNB 831022647 S 155 170 Franz Sales Romstock Die Stifte und Kloster der Diozese Eichstatt bis zum Jahre 1806 In Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstatt 30 1915 Eichstatt 1916 S 54 Carl Siegert Geschichte der Herrschaft Burg und Stadt Hilpoltstein ihrer Herrscher und Bewohner In Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 1861 Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannes der Taufer Hilpoltstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Pfarrgemeinde St Johannes der Taufer Hilpoltstein Basisdaten und Geschichte Hilpoltstein Seelenheil fur die Stifter in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte Informationen zur Orgel und geschichte auf Organ indexEinzelnachweise Bearbeiten Hilpoltstein St Johannes der Taufer Orgelbau Goll Luzern Abgerufen am 8 Marz 2021 Buchner Eichstatt Bd I S 501 Wiessner S 71 72 Romstock S 54 a b Siegert S 152 Franz Xaver Buchner Die vorreformatorischen Benefizien des Bistums Eichstatt In Sammelblatt des Histor Vereins Eichstatt 24 1909 S 21 43 insbesondere S 42 Wiessner S 78 Siegert S 162 Siegert S 166 167 Wiessner S 73 74 Siegert S 181 Siegert S 201 a b c Buchner Eichstatt Bd I S 503 Siegert S 202 203 Franz Xaver Buchner Die vorreformatorischen Benefizien des Bistums Eichstatt In Sammelblatt des Histor Vereins Eichstatt 23 1908 S 39 60 insbesondere S 60 Siegert S 289 Siegert S 205 235 Siegert S 239 Buchner Eichstatt Bd I S 506 Kirchengebaude im Romisch Katholischen Dekanat Roth Schwabach Abenberg St Jakobus Aberzhausen St Martin Allersberg Allerheiligen Maria Himmelfahrt Altenfelden St Vitus Buchenbach Herz Jesu Clarsbach Maria Konigin Eckersmuhlen St Elisabeth Euerwang St Martin Eysolden Heilig Kreuz Georgensgmund St Wunibald Goggelsbuch St Georg Grafenberg St Bartholomaus Greding St Jakobus St Magdalena St Martin Grosshabersdorf St Walburga Grosshobing St Johannes Grossweingarten St Michael Hagsbronn St Agidius Hausen St Peter und Paul Hausern St Leonhard Heideck St Johannes Unsere Liebe Frau Heimbach St Pauli Bekehrung Herrnsberg St Pankratius Heuberg St Walburga Hilpoltstein St Johannes Hofstetten Maria Verkundigung Jahrsdorf Maria Geburt Kraftsbuch St Andreas Landerzhofen St Thomas Laibstadt Maria Himmelfahrt Liebenstadt St Michael Linden Maria Hilf Lohen St Johannes Evangelist Meckenhausen St Martin Mettendorf St Johannes der Taufer Mindorf St Stephan Morlach St Hippolyt Obermassing Maria Himmelfahrt Obersteinbach ob Gmund Christkonig Ohlangen St Gregor Osterberg St Stephanus Rednitzhembach Heilig Kreuz Rockenhofen St Agidius Rosstal Christkonig Rottenbach Maria Konigin St Ulrich Roth Maria Aufnahme in den Himmel Schutzendorf St Wolfgang Schwabach St Sebald St Peter und Paul Schwanstetten Heiligste Dreifaltigkeit Sindersdorf St Walburga Spalt St Emmeram St Nikolaus Thalmassing St Peter und Paul Theilenberg St Wenzeslaus Untermassing St Leodegar Wasserzell St Stephanus Weinsfeld St Michael Wendelstein St Nikolaus Zell St Walburga 49 1894 11 1928 Koordinaten 49 11 21 8 N 11 11 34 1 O Normdaten Geografikum GND 4296342 4 lobid OGND AKS VIAF 238488930 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannes der Taufer Hilpoltstein amp oldid 237452854