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Die Martinskirche ist eine Gottesackerkirche und ehemalige Pfarrkirche in Greding Sie ist das alteste und bedeutendste Bauwerk der Stadt Das denkmalgeschutzte und mit dem Kennzeichen der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten versehene Gotteshaus ist der grosste romanische Bau im ehemaligen Hochstift Eichstatt Heute gehort er zum Dekanat Roth Schwabach im Bistum Eichstatt Er steht im Nordwesten auf einer Anhohe am Fusse des Kalvarienbergs umgeben von einem Gottesacker Dieser war bis in die 1950er Jahre der einzige Friedhof der Stadt Dann wurde etwas nordlich der Friedhof II und dann der Friedhof III gebaut Der Friedhof ist von einer Mauer umgeben die teilweise auch Teil der Stadtmauer ist Sie durfte aufgrund der Lage und der engen Verbindung zur Stadtmauer Kern oder Ausgangspunkt der spatmittelalterlichen Stadtbefestigung gewesen sein Das Patrozinium der heilige Martin deutet auf eine frankische Grundung hin wahrend die benachbarte Michaelskapelle ein bayerisches Patrozinium ist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Glocken 3 Orgel 4 Michaelskapelle und Karner 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Innenraum Blick gegen den ChorAus dem 11 Jahrhundert stammen die untersten funf Geschosse des Turmes In der Fruhgotik wurde der Turm um ein Stockwerk erhoht Die Ahnlichkeit des Turms mit dem des Doms zu Eichstatt ist augenfallig Zum Turm gehorte eine kleinere einschiffige Kirche 1 Die anderen Gebaudeteile der romanischen Basilika wurden Mitte des 12 Jahrhunderts erbaut Die Kirchweihe erfolgte 1185 2 durch Bischof Otto 1182 1196 1406 fertigte man in Rom einen von acht Kardinalen unterzeichneten Ablassbrief aus 1588 wurden die Seitenwande bemalt Zuvor wurden der Turm um ein Stockwerk und die Seitenschiffe erhoht und grosse Fenster im sudlichen Seitenschiff eingebaut In den Heiligenrechnungen des Amtes Greding finden sich regelmassig Ausgaben fur die weitere Ausgestaltung der Kirche im fruhen 18 Jahrhundert 1703 wurden der Kreuzaltar abgebrochen und acht Stuhle fur die Ratsverwandten und die Geistlichen gefertigt Philipp Detter malte ein Skabell am Hochaltar am Kreuzaltar ein Gewolk und ein doppeltes Antependium Schreiner Wolf Eckerle machte 1712 ein Schild fur das Kruzifix und vier Zieraten 1715 reparierte Cocordius Hartmann aus Eichstatt die Uhr und Andreas Stadlmeyer aus Greding schnitzte zwei Altarleuchter welche von Philipp Detter in Silber und Gold gefasst wurden 1717 fertigte Seidl einen Beichtstuhl 1 Bis in das 18 Jahrhundert durfte St Martin Pfarrkirche der Urpfarrei Greding gewesen sein Danach wurde sie in mehreren Stufen von der ehemaligen Filialkirche St Jakobus abgelost In der Sakularisation wurde die Kirche an einen Bauern verkauft der sie als Stall und Scheune nutzte Die Wand wurde mit Kalk getuncht und die Kanzel entfernt 1826 war sie wieder in kirchlichem Besitz da hier wieder eine Renovierung stattfand Zwischen 1903 und 1914 legten die Maler Albrecht und Friedrich Pfleiderer die Gemalde unter der Kalkschicht wieder frei Beschreibung BearbeitenSt Martin ist als dreischiffige romanische Hallenkirche mit drei Apsiden am im Osten gelegenen Chor angelegt eine fur die Region typische Bauform Sie hat keine Sakristei Hierfur wird das Erdgeschoss des Turmes im Westen verwendet Das Langhaus hat vier Arkaden Fruher hatte die Kirche eine Westempore welche durch ein Fenster erhellt wurde nbsp Hauptapsis nbsp Sankt Martin teilt den Mantel Aus dem 15 JahrhundertDes Weiteren sind einige Gemalde Fresken und Wandbemalungen sehenswert Die Bemalung in der Apsis stammt aus dem 12 Jahrhundert und zeigt Christus auf einem Regenbogen thronend in einer Mandorla als Weltenherrscher mit Reichsapfel in der linken Hand und mit der Rechten segnend In den vier Kreisen links und rechts sind Adler Mensch Lowe und Stier als Zeichen fur die vier Evangelisten dargestellt Der spatgotische Hochaltar stammt aus dem Jahr 1480 Er zeigt den Gekreuzigten an dessen Kreuz Maria Magdalena kniet und darunter die Grablegung Beweinungrelief mit Maria Magdalena Joseph von Arimathaa Nikodemus einer weiteren Frau Maria die Mutter Jesu und Johannes Die beiden Letzteren wurden als Rokokoskulpturen um 1780 neben das Kreuz gestellt Rechts neben dem Hauptaltar steht eine spatgotische Marienfigur mit Jesuskind aus dem Jahr 1510 Diese stand zuvor in St Jakobus An der Sudseite sind Gemalde der Heimsuchung Mariens von Christophorus 1370 Dorothea und dem heiligen Martin Auf der Nordseite ist die Verkundigung dargestellt Glocken Bearbeiten Im Turm hangen funf Glocken Bruderschaftsglocke 1696 von Johann Schelchshorn 1634 1701 in Neuburg gegossen Sie ist mit einem Fries und Reliefs verziert und hat einen Durchmesser von 1268 mm Sie wiegt 1200 kg und hat den Schlagton es1 2 Marienglocke Die Mittagsglocke hat die Umschrift AVE MARIA GRACIA PLENA DOMINUS TECUM zwischen vier Reifen Die Glocke hat einen Durchmesser von 930 933 mm und stammt aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts Vieles deutet darauf hin dass der Meister welche die Feuerglocke der Lorenzkirche geschaffen hat Hermann Kessler auch diese Glocke gegossen hat Sie wiegt 525 kg und hat den Schlagton b1 2 Marienglocke Die Vesperglocke wurde 1722 von Matthias Stapf in Eichstatt gegossen Sie kam nach dem Zweiten Weltkrieg zerstort nach Greding zuruck Als von zwei Glockengiessern und der Firma Lachenmeyer eine Reparatur abgelehnt wurde versuchte sich ein Gredinger Schlosser die Glocke zu schweissen 1948 wurde die Glocke vom Denkmalamt zum Umguss freigegeben 1950 fand durch Karl Czunochowsky aus Erding ein Neuguss in Bronze statt da die Glocke zerstort war Sie ist ebenfalls mit Fries und Reliefs verziert hat einen Durchmesser von 720 mm und wiegt 220 kg Der Schlagton ist c 1 In der Flanke steht AVE MARIA und auf der Gegenseite GEGOSSEN von KARL CZUDNOCHOWSKY ERDING Glocke IV Die Kindsleichglocke hat keine Inschrift oder Schmuck Sie stammt aus dem Mittelalter um das Jahr 1300 hat einen Durchmesser von 475 mm ist auf den Ton c 1 gestimmt und wiegt circa 70 kg Sie wird mittlerweile nur noch im Gesamtgelaut zu Neujahr gelautet Fruher wurde sie zum Tode eines Kindes gelautet Sterbeglocke Christian Viktor Herold aus Nurnberg stellte die Glocke 1754 her Sie ist mit Rankenfries verziert und hat einen Durchmesser von 372 mm Sie hangt in der linken sudlichen Schalloffnung hat den Schlagton d 2 und wiegt circa 40 kg In der Flanke steht geschrieben MARIA MAGDALENA BEYRIN GESTIFFT Auf der Schulter steht GOSS MICH CHRISTIAN VICTOR HEROLD NURNBERG 1754 Die Glocke wurde nach einem Model von Leonhard Low aus dem 17 Jahrhundert gegossen Ausser der ersten Glocke wurden alle Glocken am 12 Mai 1942 im Zinnwerk Wilhelmsburg abgeliefert Am 8 Mai wurde das Gelaut auf Schallplatte aufgenommen Die dritte Glocke wurde beim Transport zerstort 3 4 5 Orgel Bearbeiten nbsp Kirchraum mit Blick zur OrgelDie Martinskirche verfugt uber eine Orgel von Orgelbau Sandtner Ihr Bau wurde anlasslich des 900 Jahr Jubilaums der Stadt Greding veranlasst da die ehemalige Orgel seit 40 Jahren defekt war Die Orgel wurde am 29 September 1991 durch den jetzigen Domkapellmeister Christian Heiss eingeweiht Sie hat zwei Manuale ein Pedal und 18 Register mit 1004 Pfeifen 6 7 I Hauptwerk C g3Principal 8 Copel 8 Octave 4 Nazard 2 2 3 Waldflote 2 Terz 1 3 5 Mixtur IV 2 Trompete 8 Tremulant II Brustwerk C g3Rohrflote 8 Hohlflote 4 Principal 2 Quinte 1 1 3 Vox humana 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Octavbass 8 Gedeckt 8 Octave 4 Fagott 16 Normalkoppeln II I I P II PMichaelskapelle und Karner BearbeitenNeben der Martinskirche befindet sich die Michaelskapelle Im Untergeschoss ist ein Ossarium der sogenannte Karner eingerichtet der die Gebeine von etwa 2500 Verstorbenen enthalt Es ist einer von drei erhaltenen Karnern Chammunster hat 5000 Gebeine in Bayern Der Bau stammt vermutlich aus dem 12 Jahrhundert Als sicher kann gelten dass er 1525 bestand da in diesem Jahr eine Stiftung errichtet wurde Das Beinhaus wurde im 14 Jahrhundert angelegt als der Friedhof zu klein wurde Diese Sitte wurde bis in das 18 Jahrhundert beibehalten Die Kapelle war den heiligen Maryern Sebastian Chrispin Chrispinianus dem heiligen Erzengel Michael und allen Heiligen geweiht Kirchweih wurde am Sonntag nach dem Gedenktag des heiligen Simon und Judas gefeiert nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp St Martin Panoramama Blick September 2013Literatur BearbeitenFelix Mader Bezirksamt Hilpoltstein Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 3 R Oldenburg Munchen 1929 DNB 831022647 S 81 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Martin Greding Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Pfarrverbands GredingEinzelnachweise Bearbeiten a b Basilika St Martin in Greding im Naturpark Altmuhltal auf personenschiffahrt de Ernst Baumgartl Geschichte der Stadt Greding Band 2 Greding 1990 S 2 Romanische Basilika St Martin Greding Abgerufen am 28 Juli 2018 Greding Martinskirche Abgerufen am 3 Februar 2019 Armin Reisch Die Glocken der Alten Pfarrkirche St Martin zu Greding Abgerufen am 21 Juni 2020 Greding Sandtner Orgel in der Martinskirche vor 25 Jahren eingebaut Renommierte Konzertreihe entstanden In donaukurier de donaukurier de abgerufen am 28 Juli 2018 Informationen zur Orgel auf organindex de Abgerufen am 8 Marz 2021 Kirchengebaude im Romisch Katholischen Dekanat Roth Schwabach Abenberg St Jakobus Aberzhausen St Martin Allersberg Allerheiligen Maria Himmelfahrt Altenfelden St Vitus Buchenbach Herz Jesu Clarsbach Maria Konigin Eckersmuhlen St Elisabeth Euerwang St Martin Eysolden Heilig Kreuz Georgensgmund St Wunibald Goggelsbuch St Georg Grafenberg St Bartholomaus Greding St Jakobus St Magdalena St Martin Grosshabersdorf St Walburga Grosshobing St Johannes Grossweingarten St Michael Hagsbronn St Agidius Hausen St Peter und Paul Hausern St Leonhard Heideck St Johannes Unsere Liebe Frau Heimbach St Pauli Bekehrung Herrnsberg St Pankratius Heuberg St Walburga Hilpoltstein St Johannes Hofstetten Maria Verkundigung Jahrsdorf Maria Geburt Kraftsbuch St Andreas Landerzhofen St Thomas Laibstadt Maria Himmelfahrt Liebenstadt St Michael Linden Maria Hilf Lohen St Johannes Evangelist Meckenhausen St Martin Mettendorf St Johannes der Taufer Mindorf St Stephan Morlach St Hippolyt Obermassing Maria Himmelfahrt Obersteinbach ob Gmund Christkonig Ohlangen St Gregor Osterberg St Stephanus Rednitzhembach Heilig Kreuz Rockenhofen St Agidius Rosstal Christkonig Rottenbach Maria Konigin St Ulrich Roth Maria Aufnahme in den Himmel Schutzendorf St Wolfgang Schwabach St Sebald St Peter und Paul Schwanstetten Heiligste Dreifaltigkeit Sindersdorf St Walburga Spalt St Emmeram St Nikolaus Thalmassing St Peter und Paul Theilenberg St Wenzeslaus Untermassing St Leodegar Wasserzell St Stephanus Weinsfeld St Michael Wendelstein St Nikolaus Zell St Walburga 49 048 11 352 Koordinaten 49 2 52 8 N 11 21 7 2 O Normdaten Geografikum GND 7745749 3 lobid OGND AKS VIAF 236630309 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinskirche Greding amp oldid 237538151