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Mindorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Hilpoltstein im Landkreis Roth Mittelfranken Bayern MindorfStadt HilpoltsteinKoordinaten 49 9 N 11 15 O 49 15038 11 244078 412 Koordinaten 49 9 1 N 11 14 39 OHohe 412 m u NHNEinwohner 145Eingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 91161Vorwahl 09174Kath Filialkirche St StephanKath Filialkirche St StephanEhemalige Seelenkapelle an der KircheEiserne Ture im Vorzeichen der KircheEhemaliges Taufbecken an der Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Katholische Ortskirche St Stephan 4 Personlichkeiten 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Kirchdorf liegt etwa sechs Kilometer sudostlich von Hilpoltstein inmitten von Feldern und Wiesen an der Grenze zwischen dem Mittelfrankischen Becken und dem Vorland der Mittleren Frankenalb 1 Sudwestlich von Mindorf verlauft der Minbach ein Zufluss der Roth einer seiner Quellbache durchfliesst den Ort 2 Die Ortsflur war Anfang des 19 Jahrhunderts 268 Hektar gross 3 Die Gemeindeflur umfasste Anfang des 20 Jahrhunderts circa 360 Hektar 4 Geschichte BearbeitenMindorf entstand auf frankischem Konigsland und wurde erstmals 1281 urkundlich erwahnt 3 5 1390 ist von Gemindorf und dem dortigen Kunghoff Konigshof die Rede Friedrich II von Hilpolt Stein stiftete diesen neben anderen Liegenschaften fur eine Messe an die Pfarrkirche zu Heideck 6 7 1434 erfahrt man aus einem Urbar des Burggrafentums Nurnberg dass Muennedorfe neben Offenbau zu dieser Zeit eine Filiale der Urpfarrei Eysolden war 8 1535 wurde Mindorf nach Jahrsdorf umgepfarrt wo es auch bei der Gegenreformation verblieb 9 Um 1544 gehorten laut einem Nurnberger Salbuch von den 22 Hofen Gutern und Mannschaften Mindorfs vier zur Herrschaft Hilpolt Stein drei zu Allersberg drei weitere waren stauferisch zwei waren markgraflich ansbachisch zwei weitere gehorten dem Nurnberger Veit Breitenstein einer gehorte dem Nurnberger Burger Caspar Nutzel und ein weiterer der Pfarrei Heuberg Alle Obrigkeit hatte die Herrschaft Stein 10 Gegen Ende des Alten Reiches um 1800 bestand Mindorf aus 21 Untertanen Anwesen einer Kirche und zwei Hirtenhausern 16 Hofe warren grundherrlich Eigentum des ehemals pfalz neuburgischen nunmehr kurbaierischen Rentamtes Hilpoltstein Je ein Hof gehorte dem Freiherrn Haller von Hallerstein zu Nurnberg dem ehemals pfalz neuburgischen nunmehr kurbaierischen Kastenamt Hilpoltstein und der Filialkirche Morlach der Stadtpfarrei Hilpoltstein zwei Hofe gehorten den Dr Lorsch schen Relikten und von Harsdorf zu Nurnberg Die hohe Gerichtsbarkeit ubte das Pflegamt zu Hilpoltstein aus Niedergerichtlich unterstand Mindorf dem Landrichteramt Allersberg 11 Im neuen Konigreich Bayern 1806 war Mindorf dem Steuerdistrikt Weinsfeld zugeordnet Mit dem Gemeindeedikt von 1818 bildete Mindorf eine Ruralgemeinde mit dem Heindlhof und dem Zereshof 12 1861 hatte die Gemeinde 146 Einwohner 13 1871 wohnten in der Gemeinde 133 Katholiken und 24 Protestanten man hielt 17 Pferde in Mindorf selber elf 203 Stuck Rindvieh in Mindorf selber 163 95 Schafe und 35 Schweine 14 1904 zahlte man amtlicherseits in der Gemeinde 16 Pferde 205 Stuck Rindvieh 132 Schweine und zwei Ziegen die starke Zunahme der Schweinehaltung innerhalb eines Vierteljahrhunderts ist auch andernorts in der Gegend nachweisbar 4 Am 1 Januar 1972 wurde die Gemeinde Mindorf im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Stadt Hilpoltstein eingegliedert 15 2014 beschloss der Hilpoltsteiner Stadtrat die Mindorfer Hausnummern mittels Bezirken neu zu ordnen 16 Einwohnerentwicklung Bearbeiten nur das Dorf Mindorf nicht die ehemalige Gemeinde 1818 120 24 Feuerstellen Herdstatten Anwesen 23 Familien 17 1836 119 22 Familien 18 1861 121 61 Gebaude einschliesslich der Kirche 13 1871 133 52 Gebaude 14 1900 105 25 Wohngebaude 4 1937 124 123 Katholiken 1 Protestant 19 1950 141 24 Anwesen 12 1961 125 24 Wohngebaude 20 1970 116 21 1987 132 36 Wohngebaude 38 Wohnungen 22 Um 2015 145 43 Hauser 23 Katholische Ortskirche St Stephan BearbeitenAn der Kirche einem bedeutenden Beispiel landlicher Kunst 24 wurde mehrere Jahrhunderte lang gebaut Wohl am altesten ist das Turmuntergeschoss mit den in der heutigen Sakristei 1936 aufgedeckten sehr gut erhaltenen Wandmalereien die Konturmalerei von 1380 90 zeigt Motive aus dem Leben Jesu die Verkundigungsszene und die Marienkronung sowie die vier Evangelistensymbole 1487 wurde der Turm in seine heutige viergeschossige Gestalt gebracht Westlich an den Turm schloss sich das ursprungliche Langhaus an das Turmuntergeschoss war der Chor dieser Kirche Der Turm hat mit einer Mauerdicke von 1 10 bis 1 20 Metern einen festungsartigen Charakter die Kirche war wohl im Mittelalter eine Wehrkirche Das Vorzeichen vor dem Portal an der Nordseite des heutigen 1444 errichteten Kirchenschiffes stammt aus der Barockzeit 1445 wurde der Chor mit einem heute nicht mehr erhaltenen Gewolbe errichtet wie ein Kampferstein hinter dem Altar zeigt im 18 Jahrhundert wurde ein neues Gewolbe gebaut wohl um einen grosseren Altar aufstellen zu konnen Die Jahreszahl 1594 am Turm weist wohl auf eine nicht bekannte Umgestaltung des Kircheninneren hin An der Nordseite des Turmes ist eine heute nicht mehr sinnvoll genutzte Friedhofskapelle angebaut Westlich des Portals befindet sich an der Aussenseite ein ehemaliges Taufbecken aus Burgsandstein Der viersaulige Hochaltar ist ein Spatrokokowerk der Bittner Bruder zweier Schreiner aus dem Nachbardorf Lohen Uber dem Tabernakel steht eine Figur des Kirchenpatrons flankiert von Figuren des hl Aloysius und des hl Stanislaus Koska im Stil der Jesuitenkunst Reste eines kunstvollen Sakramentshauschens aus Sandstein links im Chor stammen aus dem 16 Jahrhundert Die Kanzel und die Seitenaltare sind barock auf dem linken steht eine Figur des Pestheiligen Rochus flankiert von Figuren des hl Lorenz und der hl Barbara beide um 1510 auf dem rechten sieht man ein Holzrelief der Anbetung der Konige das alteste und schonste Stuck der vorhandenen plastischen Darstellungen Die Kirchenbanke haben Stuhlwangen mit Schuppenmustern Die Bretter Decke des Langhauses zeigt eine spatgotische Schablonen Bemalung 25 Den modernen Volksaltar und den Ambo schuf 2008 der Bildhauer Rupert Fieger in Eichstatt aus Solnhofener Jurakalk Der Orgelprospekt stammt von 1850 die Orgel selbst vom Dillinger Orgelbauer Sandtner 26 Die Kirche gilt als Baudenkmal Sie dient auch regelmassig als Konzert Raum Der Kreuzstein bei Mindorf am Ortsrand erinnert daran dass in der Nahe 1646 ein Kaufmannssohn aus Lubeck ermordet wurde der im Johannesfriedhof in Nurnberg beigesetzt ist 27 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Hilpoltstein MindorfPersonlichkeiten BearbeitenHelmut Gerlach Maler Grafiker und Bildhauer 1921 in Ostpreussen 2009 in Mindorf 28 Verkehr BearbeitenMindorf liegt etwa 1 5 km westlich der Autobahn A 9 Die Kreisstrasse RH 5 fuhrt uber die Staatsstrassen St 2391 und St 2238 zur Auffahrt Hilpoltstein AS 56 Es gibt einen Kulturwanderweg Zu betonierten Resten der Mindorf Linie ein Trassenprojekt des Rhein Main Donau Kanals von 1939 29 Literatur BearbeitenFranz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt I Band Eichstatt 1937 II Band Eichstatt 1938 Johann Kaspar Bundschuh Mundorf In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 3 I Ne Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1801 DNB 790364301 OCLC 833753092 Sp 680 Digitalisat Felix Mader Bezirksamt Hilpoltstein Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 3 R Oldenburg Munchen 1929 DNB 831022647 S 233 240 Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mindorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mindorf auf der Website hilpoltstein de Mindorf in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 13 September 2021 Gelaute von St StephanEinzelnachweise Bearbeiten Franz Tichy Geographische Landesaufnahme Die naturraumlichen Einheiten auf Blatt 163 Nurnberg Bundesanstalt fur Landeskunde Bad Godesberg 1973 Online Karte PDF 4 MB Mindorf im BayernAtlas a b Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 S 35 Digitalisat a b c K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 1220 Digitalisat Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 S 175 Digitalisat Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 S 46 Digitalisat Anm 139 Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 S 107 Digitalisat Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 S 157 Digitalisat Buchner I S 537 II S 834 Carl Siegert Geschichte der Herrschaft Burg und Stadt Hilpoltstein ihrer Herrscher und Bewohner In Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 1861 S 225 Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 S 226 Digitalisat a b Wolfgang Wiessner Hilpoltstein Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Hrsg Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 24 Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1978 ISBN 3 7696 9908 4 S 255 Digitalisat a b Joseph Heyberger Chr Schmitt v Wachter Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon In K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Bavaria Landes und Volkskunde des Konigreichs Bayern Band 5 Literarisch artistische Anstalt der J G Cotta schen Buchhandlung Munchen 1867 OCLC 457951812 Sp 714 urn nbn de bvb 12 bsb10374496 4 Digitalisat a b Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 890 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 483 Hilpoltsteiner Kurier vom 11 Juli 2014 Alphabetisches Verzeichniss aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften mit Angabe a der Steuer Distrikte b Gerichts Bezirke c Rentamter in welchen sie liegen dann mehrerer anderer statistischen Notizen Ansbach 1818 OCLC 1071656043 S 59 Digitalisat Th D Popp Matrikel des Bissthumes Eichstatt Eichstatt Ph Bronner 1836 S 91 Buchner I S 538 Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 797 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Heft 335 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1973 DNB 740801384 OCLC 220710116 S 166 Digitalisat Bayerisches Landesamt fur Statistik und Datenverarbeitung Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Heft 450 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen November 1991 DNB 94240937X OCLC 231287364 S 348 Digitalisat Website hilpoltstein de Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken 2 durchgesehene und erganzte Auflage Munchen Deutscher Kunstverlag 1999 S 627 Wehrkirche schutzt ihre Geheimnisse In Hilpoltsteiner Kurier vom 2 Februar 2013 Hans Georg Heydler Die Kirche von Mindorf ein Zeugnis landlicher Handwerkskunst In Heimatkundliche Streifzuge Schriftenreihe des Landkreises Roth Heft 17 1998 S 54 59 Gemeinsam unterwegs Kirchen und Pfarreien im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach Schwabach Roth o J 2000 S 112 f Website bistum eichstaett de Memento des Originals vom 3 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bistum eichstaett de Feldkreuze im Blick In Hilpoltsteiner Kurier vom 26 April 2011 und vom 28 November 2013 Gerlach Werke in der Scheune In Hilpoltsteiner Kurier vom 3 Juni 2015 1 Gemeindeteile der Stadt Hilpoltstein Altenhofen Auhof Auholz Aumuhle Bischofsholz Eibach Federhof Fuchsmuhle Grauwinkl Hagenbuch Hausern Heindlhof Heuberg Hilpoltstein Hofstetten Holzi Jahrsdorf Karm Kauerlach Knabenmuhle Lay Lochmuhle bei Heuberg Lochmuhle bei Oberrodel Loffelhof Losmuhle Marquardsholz Meckenhausen Meilenbach Mindorf Minettenheim Morlach Oberrodel Patersholz Paulusmuhle Pierheim Riedersdorf Rothenmuhle Schweizermuhle Seitzenmuhle Sindersdorf Solar Stephansmuhle Tandl Unterrodel Weiherhaus Weihersmuhle Weinsfeld Zell Zereshof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mindorf amp oldid 232133445 Katholische Ortskirche St Stephan