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Landerzhofen ist ein Gemeindeteil der Stadt Greding und eine Gemarkung im Landkreis Roth Regierungsbezirk Mittelfranken Bayern LanderzhofenStadt GredingKoordinaten 49 4 N 11 23 O 49 060833333333 11 390277777778 525 Koordinaten 49 3 39 N 11 23 25 OHohe 525 m u NHNFlache 6 13 km Einwohner 219 13 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 36 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1972Postleitzahl 91171Vorwahl 08463Landerzhofen auf der JurahochflacheLanderzhofen auf der JurahochflacheLanderzhofen Fachwerkstadel bei der KircheLanderzhofen Kriegerdenkmal im Friedhofsturm Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung von Landerzhofen nur das Kirchdorf 2 2 Katholische Filialkirche St Thomas 3 Baudenkmaler 4 Vereine 5 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Kirchdorf liegt auf der Hochflache der sudlichen Frankenalb im Naturpark Altmuhltal nordostlich des Gemeindesitzes Greding an der von Greding nach Berching fuhrenden Staatsstrasse 2336 1 Geschichte BearbeitenIm fruhen Mittelalter scheint das Dorf wenigstens in Teilen zum frankischen Reichsgut Greding gehort zu haben Landoltshoven die Hofe des Lantold wird 1289 erstmals urkundlich erwahnt und zwar in einem Rechtsstreit des Bischofs von Eichstatt mit dem Kloster Seligenporten um dessen Dorfbesitz Im Vertrag uber die Hirschberger Erbschaft zwischen Eichstatt und Bayern von 1305 wird der Ort zwar nicht genannt aber von Eichstatt beansprucht dies zeigt der Eichstatter Schiedsspruch von 1306 der das Dorfgericht der Reichslandvogtei Nurnberg zuwies Dieses Recht setzte sich aber nicht durch und fiel wahrscheinlich durch eine Schenkung des Konigs Heinrich im Jahr 1311 mit Greding dem Hochstift zu 2 Fortan unterstand das Dorf der hochgerichtlichen Vogtei des Oberamtes Hirschberg Beilngries 1490 versuchte der Neumarkter Pfalzgraf Otto II die Rechtsverhaltnisse noch einmal zu andern jedoch ohne Erfolg 3 Grundherren im Dorf waren ausser dem Bischof die Herren von Hilpolt Stain noch 1741 die Wolfsteiner zu Sulzburg seit 1289 mit einem halben Hof aus dem Besitz der Herren von Stauf und seit 1403 zusatzlich mit einer Wiese im Brunntal das Kloster Seligenporten das Heiligkreuzkloster der Dominikanerinnen in Regensburg die 1440 gestiftete und mit ehemaligen Wolfsteinschen Gutern ausgestattete Fruhmesse im Dorf ab 1600 der Kaplanei Greding zugeschlagen 4 1644 die Hofmark Erasbach mit einem Feldbesitz sowie mehrere Eigenbesitz Bauern 5 Die Bischofe gaben ihren Besitz zu Lehen an die Emmendorfer und in deren Nachfolge an die Absberger zu Rumburg und an die Schenken von Geyern zu Stossenberg 3 1383 verglich sich die aus dem Geschlecht der Gundelfinger stammende Berta von Stein mit dem Eichstatter Domkapitel wegen des Zehents in Landerzhofen Attenhofen und Herrnsberg 2 Der bischofliche Besitz mehrte sich als Bischof Friedrich IV von Ottingen 1398 von Sweiker Schweiger dem Jungeren von Gundelfingen zwolf Hofstatten und Hofreiten in Landerzhofen aus dem ehemaligen Besitz der Toerringer bzw des Hilpolts II von Stein sowie den grossen und kleinen Zehent von Landerzhofen erwarb 6 Das Hirschberger Salbuch von 1447 verzeichnet 16 vogtbare Landerzhofer Anwesen Der Besitz der Regensburger Dominikanerinnen kam 1585 mit der Erbschaft der Hirnheimer die 1560 die beiden Anwesen gekauft hatten an den Bischof Sie unterstanden nunmehr ebenfalls der Hirschberger Pflege zinsten aber weiterhin dem Kastenamt Jettenhofen Die bischoflichen Adelslehen waren bis 1644 an das Hochstift zuruckgefallen Dem Dreissigjahrigen Krieg fielen einige der Anwesen zum Opfer Ende des 18 Jahrhunderts hatte das bischofliche Pflegamt Hirschberg 18 Haushalte in Landerzhofen unter sich 7 Bis zur Sakularisation 1802 unterstand Landerzhofen zusammen mit dem Nachbarort Attenhofen und funf weiteren Orten der Ehehaft Hirschberg deren Abhaltung mit Landerzhofen Haunstetten und Badanhausen alternierte 8 und bezuglich der Dorf und Gemeindeherrschaft zusammen mit Attenhofen als eine Realgemeinde dem Kastenamt Beilngries des Oberamtes Beilngries Hirschberg Letzteres ubte die Hochgerichtsbarkeit aus 9 Von den 21 Anwesen in Landerzhofen selber Attenhofen bestand aus 16 Anwesen 10 unterstanden grundherrschaftlich 18 kleinere Guter diesem Amt wahrend je ein Anwesen dem Richteramt Greding und dem Kastanmat Sulzburg gehorten das Hirtenhaus war gemeindlich 11 Bei der Sakularisation kam das untere Hochstift zu dem das Oberamt Beilngries Hirschberg und damit auch die Gemeinde Landerzhofen Attenhofen gehorte 1802 an Grossherzog Erzherzog Ferdinand III von Toskana und 1806 an das Konigreich Bayern und dort in das Landgericht Beilngries 1809 wurde aus Landerzhofen Attenhofen und dem ehemals Plankstetter Birkhof der Steuerdistrikt Landerzhofen gebildet ab 1811 Ruralgemeinde 12 1839 erfolgte eine Schulhausbau durch die Gemeinde 1919 wurde der Schuldienst und der Mesnerdienst getrennt die Mesnerwiesen fielen an die Kirchenstiftung zuruck 13 Zum 1 Oktober 1857 wurde die Gemeinde Landerzhofen dem mittelfrankischen Landgericht und Rentamt Greding einverleibt 14 1875 wurden im Dorf Landerzhofen 14 Pferde und 100 Stuck Rindvieh gehalten 15 1900 hatte Landerzhofen als Gemeinde von einer Gesamtflur von 739 Hektar 242 Einwohner und damit einen Einwohner mehr als 25 Jahre zuvor in ihren drei Ortschaften wurden insgesamt 35 Pferde 284 Stuck Rindvieh 192 Schafe 276 Schweine und 20 Ziegen gezahlt 16 1961 wohnten in der Gemeinde 206 Personen davon 106 in Landerzhofen selber 17 Im Zuge der bayerischen Gebietsreform schloss sich Landerzhofen am 1 Januar 1972 der Gemeinde Greding an 18 Einwohnerentwicklung von Landerzhofen nur das Kirchdorf Bearbeiten 1830 115 21 Anwesen 12 1871 127 64 Gebaude 15 1900 108 21 Wohngebaude 16 1937 107 19 1950 128 22 Anwesen 12 1961 106 22 Wohngebaude 17 1987 0 88 23 Wohngebaude 24 Wohnungen 20 2017 198 nbsp Filialkirche St Thomas mit Friedhofsturm nbsp Filialkirche St Thomas Hochaltar nbsp Filialkirche St Thomas Sitzgruppe Begegnung Christi mit Thomas nbsp Filialkirche St Thomas Arma Christi Kreuz an der SudwandKatholische Filialkirche St Thomas Bearbeiten Spatestens seit der Romanik 12 13 Jahrhundert gibt es hier eine Ortskirche St Thomas als Filiale der Urpfarrei St Martin in Greding 1308 fand eine Kirchweihe statt 5 1355 wurde der Kirche ein Ablass an 36 Festen gewahrt 2 1417 erfolgte eine Messstiftung durch Georg und Katharina von Landerzhofen 4 1440 bestatigte Bischof Albrecht die Stiftung einer Fruhmesse durch die Bewohner von Landerzhofen und Attenhofen Bis 1495 besassen die Wolfsteiner das Prasentationsrecht auf die Fruhmesse dann vertauschten sie es mit Bischof Wilhelm von Reichenau gegen Rechte in Ebenried 5 1600 wurde das Widum zur Kaplanei in Greding gegeben 7 Fur 1602 erfahrt man dass das reparaturbedurftige Haus des Fruhmessers an einen Taglohner vermietet wurde und der Fruhmesser nunmehr zugleich der in Greding wohnende Provisor der Spitalkirche zum Hl Grab St Magdalena in Greding ist 21 1680 brannte der Kirchturm durch Blitzschlag ab das Obergeschoss wurde daraufhin erneuert 1700 wurde er der Strasse von Greding nach Landerzhofen eine Wegkapelle Kronung Mariens errichtet 22 Die in der Region ubliche Chorturmkirche wurde 1702 von Johann Baptist Camesino nach Westen auf 17 6 Meter erweitert und 1708 eine neue Sakristei angebaut 23 Ein ungewohnliches Aussehen malerische Baugruppe Mader Geschichte S 207 hat die Kirche dadurch erhalten dass an der Sudseite des Langhauses zwischen einem spatgotischen zweigeschossigen Friedhofsturm mit Treppengiebeln und Satteldach ein Treppenhaus zur Empore angebaut wurde so dass sich eine nach Suden verbreitere ausser einem Hochkreuz schmucklose Westfassade ergibt Die Friedhofsmauer der Wehrkirche ist nicht mehr in ihrer ursprunglichen Hohe erhalten und hat im Westen der barocken Erweiterung der Kirche Platz machen mussen 24 Im Chorturm mit Spitzhelm steht unter dem barocken Kreuzgewolbe ein zweisauliger Hochaltar vom Beginn des 18 Jahrhunderts dessen Altarblatt 1790 von Sebastian Prem in Greding gemalt wurde Im gleichen Jahr erhielt die Kirche eine Weissdecke Die ebenfalls zweisauligen Seitenaltare sind klassizistisch mit Rokoko Nachklangen und zeigen ebenfalls Bilder von Sebastian Prem Die barocke Kanzel vom Ende des 17 Jahrhunderts weist alte Evangelistenbilder auf Von der Ausstattung ist insbesondere eine Holzfigurengruppe Begegnung Christi mit Thomas von 1330 bis 1350 zu erwahnen eine sehr seltene ikonographisch interessante Darstellung mit Sitzfiguren Mader Kunstdenkmaler S 218 eine Nachbildung des Eichstatter Bildhauers Wieland Graf befindet sich in der Pfarrkirche von Moning Weiterhin birgt die Kirche eine Madonna eine hl Margareta und einen hl Sebastian alle spatgotisch um 1510 1520 ein Kruzifix mit der Schmerzensmutter um 1720 und einen St Wendelin klassizistisch fruhes 19 Jahrhundert 1923 kam eine Orgel der Firma Steinmayer in Oettingen in die Kirche Vom Gelaute sind zwei jeweils mit einem Fries geschmuckte Glocken beachtenswert eine von 1706 von Wolfgang Wilhelm Schelchshorn eine von 1801 von Joseph Stapf in Eichstatt gegossen 25 Die Olberggruppe in einer Kapelle an der sudlichen Aussenwand des Langhauses zeigt holzgeschnitzte Figuren aus dem Ende des 15 Jahrhunderts darunter befindet sich ein Karner Landerzhofen gehort seit deren Grundung zur Urpfarrei Greding Baudenkmaler BearbeitenAusser der Kirche gelten als Baudenkmaler eine Wegkapelle und eine Fachwerkscheune von 1874 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Greding LanderzhofenVereine BearbeitenFreiwillige Feuerwehr Landerzhofen Attenhofen FSV Landerzhofen Attenhofen Katholische Landjugend Bewegung Landerzhofen AttenhofenVerkehr BearbeitenDie Staatsstrasse 2336 fuhrt nach Greding bzw nach Litterzhofen Eine Gemeindeverbindungsstrasse fuhrt nach Attenhofen Literatur BearbeitenFranz Xaver Buchner Das Bistum Eichstatt I Band Eichstatt 1937 Johann Kaspar Bundschuh Landertshofen In Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Band 3 I Ne Verlag der Stettinischen Buchhandlung Ulm 1801 DNB 790364301 OCLC 833753092 Sp 261 Digitalisat Gerhard Hirschmann Eichstatt Beilngries Eichstatt Greding Historischer Atlas von Bayern Teil Franken I 6 Komm fur Bayerische Landesgeschichte Munchen 1959 DNB 452034655 Digitalisat Georg Paul Honn Lantershofen In Lexicon Topographicum des Frankischen Craises Johann Georg Lochner Frankfurt und Leipzig 1747 OCLC 257558613 S 209 Digitalisat Felix Mader Bezirksamt Hilpoltstein Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 3 R Oldenburg Munchen 1929 DNB 831022647 S 216 220 Felix Mader Geschichte des Schlosses und Oberamtes Hirschberg Eichstatt Bronner amp Daentler 1940 S 205 207 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Landerzhofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landerzhofen auf der Website greding de Landerzhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 15 September 2021 Foto eines Jurastadels in LanderzhofenEinzelnachweise Bearbeiten Landerzhofen im BayernAtlas a b c Buchner I S 393 a b Mader Geschichte S 205 a b Buchner I S 394 a b c Mader Geschichte S 207 Hirschmann S 29 Buchner I S 393 a b Mader Geschichte S 206 Hirschmann S 50 Hirschmann S 121 Hirschmann S 90 Hirschmann S 121 Johann Kaspar Bundschuh Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Franken Bd 3 Sp 261 a b c Hirschmann S 228 Buchner I S 399 Hirschmann S 182 228 a b Kgl Statistisches Bureau in Munchen Bearb Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Koenigreichs Bayern Munchen 1876 Spalte 1163 a b Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister Munchen 1904 Sp 1224 a b Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Munchen 1964 Spalte 796 Wilhelm Volkert Hrsg Handbuch der bayerischen Amter Gemeinden und Gerichte 1799 1980 C H Beck Munchen 1983 ISBN 3 406 09669 7 S 482 Buchner I S 400 Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand 25 Mai 1987 Munchen 1991 S 347 Buchner I S 394 396 Buchner I S 396 Gemeinsam unterwegs Kirchen und Pfarreien im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach Schwabach Roth o J 2000 S 71 Buchner I S 396 Mader Kunstdenkmaler S 220 Buchner I S 398 402 Gemeindeteile der Stadt Greding Attenhofen Birkhof Bleimerschloss Buganderl Keller Distelmuhle Esselberg Euerwang Grafenberg Greding Grosshobing Gunzenhofen Hausen Heimbach Herrnsberg Hofberg Kaising Kleinnottersdorf Kraftsbuch Landerzhofen Linden Mettendorf Obermassing Osterberg Rockenhofen Rotheneichmuhle Schutzendorf Steinmuhle Untermassing Viehhausen Wildbad WirthsmuhleSonstige Wohnplatze Achmuhle Grabkapelle Hintermuhle Lanzmuhle Mittelmuhle Petermuhle Vordermuhle Ziegelhof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landerzhofen amp oldid 227148324 Katholische Filialkirche St Thomas