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Das Schloss Lubowitz polnisch Palac Eichendorffow liegt in Lubowitz in der Landgemeinde Rudnick in der Woiwodschaft Schlesien in Polen Es ist seit Marz 1945 durch Artilleriebeschuss der Roten Armee Brandschaden Vandalismus und Witterung zu einer Wustung mit der Ruine des Herzoglich Ratiborschen Schlosses geworden Schloss LubowitzPalac Eichendorffow Schloss LubowitzPalac Eichendorffow Polen Schloss LubowitzPalac EichendorffowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft SchlesienPowiat RaciborzGmina RudnikGeographische Lage 50 9 N 18 14 O 50 158333333333 18 234166666667 Koordinaten 50 9 30 N 18 14 3 OEinwohner Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Lubowitz 2 2 Im Besitz derer von Eichendorff 1784 1822 2 3 Im Besitz der Herzoge von Ratibor 1852 1945 2 4 Nach Kriegsende 3 Schlossruine 4 Bekannte Bewohner 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Landschaft ist durch den fennoskandischen Eisschild gestaltet worden und ist eine postglaziale hugelige bewaldete Grundmorane die im Einzugsgebiet des Oderflusses liegt Die Umgebung von Lubowitz ist der sudostlichste Teil des Schlesischen Tieflands Im Westen liegt das Oppagebirge im Norden das Oberschlesische Hochland und im Suden die Mahrische Pforte und weiter Mahren Die Schlossruine und die Wustung liegen am linken Ufer der oberen Oder im Sudosten der Woiwodschaft Schlesien Die Entfernung zum Dorf Lubowitz betragt etwa 1 nach Raciborz Mitte 13 und nach Rybnik 30 Kilometer Die Woiwodschaftshauptstadt Katowice ist 84 Kilometer entfernt Geschichte BearbeitenDas Gebiet gehorte seit dem Jahr 1173 zum neu geschaffenen Herzogtum Ratibor Im Jahr 1327 wurde es von Herzog Lestko als ein Lehen der Krone Bohmen unterstellt die ab 1526 die Habsburger innehatten Im Jahr 1532 fiel das Herzogtum Ratibor an die Krone Bohmen zuruck Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Lubowitz im Jahr 1742 mit dem grossten Teil Schlesiens an Preussen Als Folge des Zweiten Weltkriegs kam das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Ratibor im Fruhjahr 1945 zu Polen und der Ort heisst jetzt Lubowice Lubowitz Bearbeiten Der Ortsname wurde erstmals als Kirchenort Albowitz im Jahr 1376 urkundlich erwahnt danach gab es auch die Ortsnamen Lbowic Olbowitz und Elbowitz Im Jahr 1489 verkauften Georg und Johann von Lbowic das Dorf an Waniek Hossek aus Gregorowitz Von 1646 bis 1723 besassen es Adam dann Franz und Edmund Jaroslav Lichnowsky aus Woschczytz Letzterer verkaufte Lubowitz 1723 an Anton Ferdinand Harassowsky von Harras Hans Wilhelm Josef von Harass verkaufte es im Jahr 1756 an Gottlieb Rudolf Gusnar aus Komorno und dieser verausserte es 1765 an Eleonore und Karl von Kloch Von 1784 bis 1822 war Lubowitz rund 38 Jahre im Besitz der Familie Adolph von Eichendorff Im Jahr 1823 ersteigerte es Oberlandesgerichtsrat Wilhelm Zolmer dann kaufte Karl Wichura im Jahr 1839 Lubowitz und verkaufte es an Salomon Meyer von Rothschild Im Jahr 1852 erwarb Viktor Moritz Karl Erbprinz zu Hohenlohe Schillingsfurst seit 1840 Victor I Herzog von Ratibor Lubowitz fur 51 000 Taler Anschliessend blieb der Gutsbezirk Lubowitz rund 93 Jahre im Besitz der Herzoge von Ratibor die in dem sakularisierten Kloster Rauden lebten Bei einer Feuersbrunst im Jahr 1825 wurde der Dorfkern vollig zerstort Das Anwesen mit einer Flache von 1003 Morgen war im Jahr 1873 an den Hauptmann a D Zawadski verpachtet 1 Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1893 erbte es Victor II Amadeus von Ratibor Sein Sohn Victor III von Ratibor war Besitzer von 1923 bis Marz 1945 Im Besitz derer von Eichendorff 1784 1822 Bearbeiten nbsp Schloss Lubowitz 1788 nbsp Wappen derer von EichendorffNach dem Dreissigjahrigen Krieg kam Hartwig Erdmann von Eichendorff aus Zerbow in das Herzogtum Troppau und erbte im Jahr 1667 die Guter in Deutsch Krawarn und Kauthen bei Troppau Sein Nachfahre in sechster Generation Adolph Rudolph von Eichendorff wurde am 9 Januar 1756 in Deutsch Krawarn geboren Als Elfjahriger verlor er seinen Vater Im Jahr 1777 wurde er volljahrig und diente spater beim Falkenhaynschen Fusilierregiment Im Jahr 1782 verkaufte er die Guter in Deutsch Krawarn die seit uber 155 Jahren der Stammsitz der schlesisch mahrischen Eichendorffs waren an den Oberhofmarschall Anton Schaffgotsch Im Jahr 1783 kaufte er fur 26 000 Taler von dem koniglich preussischen Major Karl Wenzel vom Kloch der 1784 sein Schwiegervater wurde den Ackerbaubetrieb Radoschau bei Kosel Im Jahr 1784 beendete er den Militardienst und heiratete am 23 November die achtzehnjahrige Karoline Freiin von Kloch Tochter des Karl Wenzel von Kloch und seiner Frau Marie Eleonore geborene von Hayn Der Ehe entstammten sieben Kinder davon erreichten lediglich drei das Erwachsenenalter Wilhelm Joseph und die Tochter Luise von Eichendorff als jungstes Kind Am 23 August 1785 erwarb er von seiner Schwiegermutter fur 41 000 Taler das Gut Lubowitz das sie bereits im Jahr 1765 im verwusteten Zustand gekauft hatte Baron Adolph von Eichendorff gehorte zum bohmisch schlesischen Landadel und war Freiherr Feudalherr Gutsherr und Leibherr Das Dorf Lubowitz lag etwa zehn Kilometer nordwestlich von Ratibor am linken Ufer der Oder Sudlich des Dorfes auf einer Anhohe stand das Herrenhaus mit Parkanlage Grasbank Hasengarten und einem Teich Der Gesamtpreis fur Radoschau und Lubowitz in Hohe von 67 000 Taler wurde zu einem Viertel durch Eigenkapital das aus dem Verkauf der Eichendorffschen Guter in Deutsch Krawarn stammte beglichen Als Kapitaldienst waren fur Lubowitz und Radoschau 2500 Taler jahrlich aufzubringen Dazu kam von 1785 bis 1786 die Fortsetzung des aufwendigen Umbaus des Herrenhauses In der ersten Abschatzung vom Oktober 1801 wird im Taxatorenbericht das freiherrliche Gutshaus als ein herrschaftlicher massiv gemauerter Wohnbau mit zwei Etagen in vollkommen gutem Zustand beschrieben Im Erdgeschoss befanden sich sechs Zimmer ein grosser Saal und eine Speisekammer Eine Treppe fuhrte empor zum Obergeschoss mit sieben Zimmern Neben dem Herrenhaus standen ein gemauertes Nebenhaus mit vier Zimmern und einem Gewolbe sowie einem Durchgang zum Hauptgebaude ein gemauertes Waschhaus mit einigen Stuben ein Kuchengebaude genannt Kuchel samt einer Stube fur die Bediensteten sowie eine gemauerte Kutschen und Wagenremise Abseits von dem Herrensitz lag ein grosser Ziergarten mit einem Sommerhaus und am Abhang zur Oder ein grosser Obstgarten Nach den Taxatoren betrug der Wert des Gutes 21 286 Taler damit weit unterhalb des Kaufpreises von 41 000 Taler Bei der Abschatzung im Februar 1817 wurde ein Wert von 31 177 Taler ermittelt noch unter dem Kaufpreis von 1785 2 Im sudlichen Zipfel von Oberschlesien dort wo es allmahlich ins Bohmische und Mahrische ubergeht lag einst das freiherrliche Schloss Lubowitz Ein landlicher Herrensitz des 18 Jahrhunderts schmucklos aber hell und geraumig umgeben von einer Parkanlage mit grunen Laubengangen und einem schattigen Obstgarten dessen sanfte Hange zur Oder abfielen Das Eichendorffsche Gut Lubowitz verfugte uber ausgedehnte Stallungen Speicher und Wohngebaude fur die zahlreichen Bediensteten vom Herr Verwalter abwarts bis zu den erbuntertanigen Bauern und dem einfachen Hofgesinde Eichendorffs Vater hatte Schloss Lubowitz erst drei Jahre vor Josephs Geburt von seinem Schwiegervater erworben und zum Hauptsitz des Geschlechts gemacht die Gutsherrschaft residierte in ihrem prachtigen grossraumigen Herrenhaus grossspurig Schloss genannt aber naturlich eher praktisch auf das agrarische Interesse hin erbaut Eichendorffs Vater besass in Lubowitz 240 Hektar Land zahlreiche Menschen waren von ihm abhangig Im Dorf Lubowitz lebten 68 Leute d h Haushaltsvorstande mit ihren Familien darunter 25 Gartner d h Kleinbesitzer Veronika Beci Jugend in Schlesien In Joseph von Eichendorff Biographie Artemis amp Winkler Dusseldorf 2007 ISBN 978 3 538 07238 1 S 7 25 Adolph von Eichendorf kaufte und verkaufte Guter weiter Im Jahr 1791 verkaufte er Radoschau das er bereits 1783 gekauft hatte seinem Bruder Rudolph Sieben Jahre spater kaufte er es zuruck Im Jahr 1795 kaufte er das Rittergut Slawikau mit Grzegorzowitz Oderwald Gurek und Summin fur 106 000 Taler und 1791 die Herrschaft Tost Peiskretscham Als er mit dem Verkauf der Herrschaft Tost im Jahr 1797 einen Gewinn von 250 000 Taler erzielte reichte dies nicht aus um die Hypotheken zu bedienen Am 19 Juni 1801 fluchtete Adolph von Eichendorff vor den Glaubigern Seine Reise begann in Breslau fuhrte uber Berlin Hamburg Prag Berlin Dresden Wien und endete nach uber acht Monaten in Schillersdorf Als sich die Ruckzahlung eines Darlehens in Hohe von 20 000 Taler verzogerte erhob die Schwester Sophie von Kaminietz am 9 Juli 1801 Klage beim Gericht in Brieg Alle Guter Adolphs von Eichendorff kamen in die Zwangsverwaltung Als Napoleon uber Preussen 1807 siegte wurde der Vollstreckungsstillstand angeordnet Zum Martinitag 1810 wurden Untertanigkeit und Leibeigenschaft in Preussen abgeschafft Gegen die drohende Zwangsvollstreckung erreichte Adolph von Eichendorff eine Verlangerung des Generalmoratoriums bis 1814 Der Konkurs konnte noch bis zum Jahr 1818 hinausgezogert werden Als Adolph von Eichendorff am 27 April 1818 verstarb behielt Karoline von Eichendorff mit der Tochter Luise das Gut Lubowitz als Witwensitz auf Lebenszeit Die Abschatzung im Jahr 1821 stellte den Wert des Gutes auf 56 867 Taler fest Nach dem Tod der Mutter am 15 April 1822 die in Lubowitz uber vier Jahrzehnte gelebt hatte verliess Luise von Eichendorff Oberschlesien fur immer Das Gut Lubowitz wurde im Jahr 1823 versteigert 3 Wilhelm und der 18 Monate jungere Joseph von Eichendorff wurden von dem Hauslehrer Kaplan Bernhard Heinke im Herrenhaus in Lubowitz unterrichtet Am 5 Oktober 1801 verliessen sie Lubowitz und reisten mit der Mutter und Kaplan Heinke nach Breslau Den ersten Unterricht im katholischen Matthias Gymnasium besuchten sie am 16 Oktober 1801 Damit begann die elfjahrige Ausbildungsphase der beiden in Breslau Halle und Heidelberg die im Fruhjahr 1812 in Wien endete Zwei Wochen Winterferien und zwei Monate Sommerferien verbrachten sie in Lubowitz Als die Universitat in Halle auf Befehl Napoleons im Oktober 1806 geschlossen wurde blieben sie neun Monate in Lubowitz bevor ab Mitte Mai 1807 das weitere Studium in Heidelberg moglich war Als Wilhelm und Joseph nach Lubowitz im Herbst 1817 anreisten traf sich die Familie von Eichendorff zum letzten Mal in Lubowitz Joseph von Eichendorff der Lubowitz bereits 1801 mit 13 Jahren zu seiner Ausbildung verlassen hatte besuchte nach 1817 seinen Geburtsort nie mehr Auch seine Kinder Hermann Rudolf und Marie Therese waren niemals in Lubowitz Die verwaiste Luise verliess mit 18 Jahren Lubowitz im Jahr 1822 auf immer Im Herbst 1834 reiste Wilhelm von Eichendorff mit Ehefrau von Tirol nach Ratibor und besuchte das Herrenhaus und die Grabstatten in Lubowitz Die Bruder von Eichendorff erbten das Gut Lehn Sedlnitz in Mahrisch Schlesien das ausserhalb des Zugriffs der Glaubiger lag Im Besitz der Herzoge von Ratibor 1852 1945 Bearbeiten nbsp Das Herzoglich Ratiborsche Schloss im Tudorstil in Lubowitz nach dem Umbau in den 1860er JahrenSeit dem Jahr 1852 war Lubowitz im Besitz von drei Generationen der Herzoge von Ratibor In den Jahren von 1858 bis 1862 erfolgte der umfangreiche Umbau des Herrenhauses im Tudorstil einem aus Elementen der Spatgotik und der deutschen und italienischen Renaissance gemischten Baustil von 1530 bis zum Anfang des 17 Jahrhunderts Nach dem Umbau erinnerte wenig an das ehemalige schlichte eichendorffsche Herrenhaus das auch Schloss genannt wurde Auch in Lubowitz stand bis dahin nur ein kleines Gutshaus das nunmehr durch ein stattliches Herrenhaus ersetzt wurde Es liegt ungefahr in der Mitte der sich nach der Oder zu vorwolbenden Anhohe und wendet sich mit den Fronten nach dem Dominium und dem Park Es war ein klar durchgegliederter Bau der schlichte Wurde mit landlicher Behaglichkeit vereinte Er erhob sich nicht selbstherrlich uber seine Umgebung sondern verschmolz mit der Landschaft zu einer naturgemassen Einheit Bereits 1823 ging das Gut in andere Hande uber so dass sich seitdem das Aussehen der Innenraume vielfach gewandelt hat Von der ursprunglichen Ausstattung ist jetzt lediglich nur eine schmiedeeiserne Tur im Keller zu erwahnen die auf der Vorderseite in einem viergeteilten stark verrosteten Schild u a das Wappen der Eichendorffs enthalt Fast unberuhrt seit Eichendorffs Zeiten liegt vor der Sudseite des Schlosses wie ein stimmungsvoller Ausklang des Baukorpers der Schlosspark zu dem eine zungenformig einschneidende Wiese uberleitet Seine naturgegebenen Grenzen sind die abfallende Ost und Sudseite vom Tanzsaal aus ist ihm durch einen breiten Laubengang eine feste Achse gegeben durch die der Park von dem sich westlich anschliessenden Obstgarten getrennt wird Nach Suden offnet er sich und fliesst uber in das als seine Fortsetzung gedachte weit sich ausdehnende Land Die Achsen des Schlosses werden uber den Park hinaus in die Unendlichkeit weitergefuhrt und diese stille traumhafte Insel wird aufgenommen in die Flucht der sich ins Kosmische weitenden Landschaft Unten am Hang flackert der Park noch einmal in zwei kleinen Hugeln auf dem sogenannten Hasengarten 4 Der Baukorper des Herzoglich Ratiborschen Schlosses bestand aus einem deutlich grosseren dreistufigen Hauptgebaude ausgerichtet in der West Ost Achse und einem Nebengebaude das rechtwinklig an der Ecke des ostlichen Flugels angebaut worden war Der etwa zwolf bis 15 Meter hohe Mittelteil des Hauptgebaudes wurde als vorspringender turmartiger Risalit errichtet Dort waren vier Fensterreihen und oberhalb drei Okuli angebracht Die beiden niedrigeren Flugel hatten je zwei Fensterreihen Das Hauptgebaude war mit einem in drei Ebenen gegliederten Flachdach versehen Rund um das verkropfte Dachgesims verlief eine Mauer mit Senkscharten und acht Wehrturmchen an den Dachecken 5 6 Das Nebengebaude war nach der Nord Sud Achse ausgerichtet Es war ein unterkellertes zweistockiges Wohngebaude mit sieben Fenstervertikalen einem Haupteingang mit Treppe und einem Seiteneingang Die Fassade war glatt verputzt Oberhalb am Dach befand sich eine Mauer mit sieben Senkscharten Um 1936 war der Oberamtmann Harhoff Pachter auf Lubowitz Nach dem Jahr 1938 wurden die Innenraume des Schlosses an die Deutsche Eichendorff Stiftung in Oppeln verpachtet Am 26 November 1940 dem 83 Todestag von Joseph von Eichendorff wurde in Anwesenheit des Herzogs Victor III von Ratibor im Festsaal des Schlosses eine Gedenkstatte eroffnet Neben den Gaben des Deutschen Eichendorff Museums in Neisse die dessen Direktor Willibald Kohler uberreichte wurden zwei Bildnisse der Eltern des Dichters gemalt von dem Bildnisrestaurator Lucas Mrzyglod aufgestellt Dazu kam eine Eichendorffbuste aus Bronze des Bildhauers Leopold Hohl Im Festsaal wurden Schautische mit Erstausgaben Faksimiles und Plaketten aufgestellt Am Eingang wurde eine Gedenktafel aus Eisenguss mit der Inschrift Geburtshaus des Dichters Joseph Freiherr von Eichendorff geb 10 3 1788 Lubowitz gest 26 11 1857 Neisse Eichendorff Gedenkstatte ausgebaut 1939 40 angebracht 7 Nach Kriegsende Bearbeiten SCHLOSS LUBOWITZ wo am 10 Marz 1788 Joseph Freiherr von Eichendorff geboren wurde ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriges eine Ruine die mehr und mehr vom Schlosspark uberwuchert wird Eine hier stationierte Batterie hatte das Feuer der Roten Armee auf diesen strategisch wichtigen Punkt gelenkt Josef von Golitschek Schlesien in Farbe Land aus Gottes Hand Adam Kraft Verlag Mannheim 1983 ISBN 3 8083 1078 2 S 148 Als sich die Front naherte richtete eine Einheit der Wehrmacht eine Stellung auf der Anhohe am Schloss ein Beim Bombardement durch die sowjetische Artillerie wurde der Gebaudekomplex vollig zerstort und brannte nieder Die Ruine wurde als herrenlos uber vier Jahrzehnte der Witterung und dem Verfall uberlassen Die alten Baume im Schlosspark wurden in den Jahren 1946 47 abgeholzt Die ehemalige Parkanlage war von Wildwuchs und Unkraut uberwuchert In der Nahe wurde eine Sandgrube eingerichtet Horst Bienek reiste im Mai 1987 nach Schlesien und schrieb uber die Schlossruine Wir stehen erst einmal vor einem Waldstuck Es ist der alte Park der nach Kriegsende abgeholzt wurde und dann wild gewachsen ist und wir mussen uns geradezu durchs Dickicht schlagen Birken sind es vor allem und junge wilde Ahornbaume in deren Blattern das Licht zittert Die Ruine ist tief im Wald versteckt Und auf einmal bricht das alte Gemauer aus dem Grun hervor verwittertes Ziegelwerk nicht sehr hoch der Putz abgeschlagen nur hier und da lasst ein schoner Rundbogen das Fragment eines Gewolbes der Rest eines Torbogens etwas von der alten Pracht ahnen Weiter hinten ragt sogar eine zweistockige Mauer auf mit leeren Fensterhohlen in den Ritzen wuchern Straucher Brombeer Ranken wilder Jasmin Eine grune Eidechse sonnt sich auf der Mauer Die ursprungliche Schlossanlage ist anhand der Mauerfragmente nur noch zu ahnen Nach dem Brand wurde geplundert und die Bauern der Umgebung haben sich hier Ziegel geholt um ihre Hauser zu reparieren Die Schlossallee ist ganz zugewachsen Das ist nicht das melancholische Bild von Werden und Vergehen nicht die bildhafte Romantik einer Ruine sondern die brutale Zerstorung durch den Menschen Merkwurdig hier spurt man noch den Krieg Es ist Mai und es ist kalt Horst Bienek Reise in die Kindheit Wiedersehen mit Schlesien Carl Hanser Verlag Munchen 1988 ISBN 3 446 15288 1 S 175 176 Ein neuer Ansatz fand erst nach dem Besuch von Helmut Kohl in der Dritten Polnischen Republik im November 1989 statt 8 Schlossruine Bearbeiten nbsp Ruine des Schlosses Lubowitz 2008 nbsp Zustand der Schlossruine Nebenhaus im Jahr 2008Bei der Begegnung des Bundeskanzlers Helmut Kohl mit dem polnischen Premier Tadeusz Mazowiecki am 14 November 1989 wurde vereinbart die Geburtsstatten von Joseph von Eichendorff in Lubowitz Gerhart Hauptmann in Agnetendorf und Helmuth James Graf von Moltke in Kreisau auszubauen Im Jahr 1989 wurde in Lubowitz auf Initiative der deutschen Minderheit der Eichendorff Verein gegrundet Das Ziel des Vereins war Objekte Dokumente und Andenken die in Verbindung mit Joseph von Eichendorff stehen zu betreuen Durch den ehrenamtlichen Einsatz und mit mehrmonatigem Zeitaufwand wurden die Trummer und der Bauschutt an der Ruine nach etwa 44 Jahren entfernt und das Gelande der ehemaligen Eichendorffschen Parkanlage als Rasenflache instand gesetzt Auf dem Lubowitzer Friedhof wurden die Eichendorffschen Grabstatten in Ordnung gebracht Anschliessend erwarb der Verein angrenzende Grundstucke mit einer Flache von 3 5 Hektar die vormals im Besitz von Adolph von Eichendorff waren An der Fassade des ehemaligen Nebengebaudes wurde eine Replik mit dem Rechtsprofil von Joseph von Eichendorff und oberhalb der Turoffnung der Schriftzug Keinen Dichter noch liess seine Heimat los ein Zitat aus Eichendorffs Roman Dichter und ihre Gesellen angebracht Im Jahr 1999 wurde das Oberschlesische Eichendorff Kultur und Begegnungszentrum OEKB gegrundet das den gesamten Gelandekomplex samt der Ruine vom Eichendorff Verein ubernahm Bei der Eroffnung des Kulturzentrums des OEKB am 12 Juli 2000 nahm der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung Jochen Welt teil Thomas Gottschalk dessen Eltern in Schlesien geboren wurden nahm bei der Veranstaltung am 12 Juli 2000 teil hielt eine Ansprache und ubergab eine Spende 9 Im Haupthaus des OEKB befinden sich zwei Konferenzsale und 24 Gastezimmer mit 54 Betten In dem Schulungsgebaude sind drei Schulungsraume und ein Computerraum eingerichtet In Lubowitz wurde in einem Haus in der Strasse Zamkowa die Gedenkstatte des Dichters Joseph Freiherr von Eichendorff Lubowitz Izba pamieci poety barona von Eichendorffa Lubowice eingerichtet Zum Anlass des 222 Geburtstags von Joseph von Eichendorff im Marz 2010 reisten Ute und Georg Michael Freiherr von Eichendorff Graf Strachwitz 1940 in Hunern bei Ohlau Niederschlesien von Nordrhein Westfalen in Lubowitz an 10 11 Seit vielen Jahren wirbt das Oberschlesische Eichendorff Kultur und Begegnungszentrum in Lubowitz fur den Wiederaufbau des Schlosses Mit dem Aufsatz Ein Denkmal sollte nicht erfunden werden Die Ruine in Lubowitz ist die des Herzoglich Ratiborschen Schlosses nicht die von Eichendorffs Geburtshaus stellte Franz Heiduk den Wiederaufbau eines Objektes im Tudorstil in Frage 12 Eine Alternative ware die Ruine im jetzigen Zustand als ein Mahnmal des Krieges wie in Berlin und Hiroshima zu belassen Die bisherigen Initiativen beziehen sich auf die Geburtsstatte von Joseph von Eichendorff allein Sein alterer Bruder Wilhelm schrieb rund 40 Dichtungen darunter Kanzonen Romanzen und Sonette nieder Seit 1813 war er kaiserlich koniglicher Kreiskommissar in Oberitalien Kreishauptmann in Trient und Gubernialrat in Cisleithanien Die jungste Schwester Luise war uber Jahrzehnte hinweg eine vertraute Brieffreundin von Adalbert Stifter Bekannte Bewohner BearbeitenJoseph von Eichendorff 1788 1857 deutscher Dichterjurist der Spatromantik preussischer Staatsbeamter Luise von Eichendorff 1804 1883 Schwester der Dichterjuristen Joseph und Wilhelm von Eichendorff Wilhelm von Eichendorff 1786 1849 deutscher Dichterjurist osterreichischer Staatsbeamter k k Literatur BearbeitenVeronika Beci Jugend in Schlesien In Joseph von Eichendorff Biographie Artemis amp Winkler Dusseldorf 2007 ISBN 978 3 538 07238 1 S 7 25 Horst Bienek Reise in die Kindheit Wiedersehen mit Schlesien Carl Hanser Verlag Munchen 1988 ISBN 3 446 15288 1 S 175 176 Izabella Gawlin Dieter Schulze Reinhold Vetter Schlesien Deutsche und polnische Kulturtraditionen in einer europaischen Grenzregion DuMont Buchverlag Koln 1999 ISBN 3 7701 4418 X S 223 Josef von Golitschek Schlesien in Farbe Land aus Gottes Hand Adam Kraft Verlag Mannheim 1983 ISBN 3 8083 1078 2 S 148 Gunther Schiwy Eichendorff Der Dichter in seiner Zeit C H Beck Verlag Munchen 2000 ISBN 3 406 46673 7 S 361 Franz Heiduk Karl Schodrok Lubowitz In Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 304 305 Augustin Weltzel Geschichte des edlen und freiherrlichen Geschlechts von Eichendorff Ratibor 1876 S 19 25 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Lubowitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiederaufbau des Eichendorff Schlosses in Lubowitz Faktum Wunschvorstellung Befurchtung PDF 51 kB Dem Erbe verpflichtet derwesten deEinzelnachweise Bearbeiten Guteradressbuch Schlesien 1873 Ratibor In GenWiki Abgerufen am 19 September 2014 Georg Hyckel Arbeit in Lubowitz In Aurora Ein romantischer Almanach PDF Nicht mehr online verfugbar Deutsche Eichendorff Stiftung 1933 S 17 20 archiviert vom Original am 13 April 2014 abgerufen am 28 September 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni regensburg de Gunther Schiwy Eichendorff Der Dichter in seiner Zeit C H Beck Verlag Munchen 2000 ISBN 3 406 46673 7 S 361 Dr H Rode An der Geburtsstatte Josephs von Eichendorff In Aurora Ein romantischer Almanach 8 1938 PDF Nicht mehr online verfugbar Deutsche Eichendorff Stiftung S 5 9 archiviert vom Original am 6 Oktober 2014 abgerufen am 18 September 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni regensburg de Martin Pawlik 3 D Virtuelle Rekonstruktion 2007 abgerufen am 30 September 2014 Martin Pawlik Virtuelle Rekonstruktion Schloss Lubowitz Abgerufen am 30 September 2014 Karl Schodrok Zur Weihe der Eichendorff Gedenkstatte in Lubowitz In Aurora Ein romantischer Almanach 10 1941 PDF Nicht mehr online verfugbar Deutsche Eichendorff Stiftung 1941 S 59 63 archiviert vom Original am 6 Oktober 2014 abgerufen am 29 September 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www uni regensburg de Nora Sobich Lubowitzer Jubelperioden PDF Frankfurter Rundschau 1 Marz 1997 abgerufen am 30 September 2014 Die teuerste Ansprache meines Lebens Kulturpolitische Korrespondenz 20 September 2000 abgerufen am 18 September 2014 Potomek Josepha von Eichendorffa odwiedzil Lubowice Gmina Rudnik 31 Marz 2010 abgerufen am 29 September 2014 polnisch Pawel Newerla Kim sa dzis potomkowie Eichendorffa 2010 abgerufen am 28 September 2014 polnisch Franz Heiduk Ein Denkmal sollte nicht erfunden werden Die Ruine in Lubowitz ist die des Herzoglich Ratiborschen Schlosses nicht die von Eichendorffs Geburtshaus Deutsche Kultur im ostlichen Europa OKR 31 Marz 2008 abgerufen am 28 September 2014 Normdaten Geografikum GND 4290638 6 lobid OGND AKS VIAF 240023813 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Lubowitz amp oldid 233399885