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Regenwurm ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur bedeutendsten heimischen Art siehe Gemeiner Regenwurm Die Regenwurmer Lumbricidae sind im Erdboden lebende gegliederte Wurmer aus der Ordnung der Wenigborster Oligochaeta Sie gehoren innerhalb des Stammes der Ringelwurmer Annelida zur Klasse der Gurtelwurmer Clitellata Weltweit waren 2008 etwa 670 Arten der Regenwurmer der Familie Lumbricidae bekannt 1 Zusatzlich wird aber eine unbekannte Anzahl morphologisch nicht unterscheidbarer Kryptospezies vermutet 2 RegenwurmerEin Tauwurm Lumbricus terrestris beim Verlassen seiner WohnrohreSystematikUberstamm Lophotrochozoen Lophotrochozoa Stamm Ringelwurmer Annelida Klasse Gurtelwurmer Clitellata Unterklasse Wenigborster Oligochaeta Ordnung Regenwurmer im weiteren Sinne Crassiclitellata Familie RegenwurmerWissenschaftlicher NameLumbricidaeRafinesque Schmaltz 1815Regenwurm auf lockerem OberbodenIn der Schweiz und in Deutschland leben derzeit 46 Arten 3 in Osterreich 62 4 Nicht alle der in Europa lebenden Arten sind ursprunglich dort heimisch Ihre durchschnittliche Lebenszeit liegt zwischen drei und acht Jahren Der 9 bis 30 Zentimeter lange Tauwurm oder Gemeine Regenwurm Lumbricus terrestris fruher auch als vermis terrae 5 bezeichnet ist neben dem 6 bis 13 Zentimeter langen Kompostwurm Eisenia fetida wohl die bekannteste einheimische Annelidenart Wahrend die Zuordnung in Europa relativ eindeutig ist gibt es in anderen Erdteilen zahlreiche weitere Anneliden anderer Familien die eine vergleichbare Lebensweise besitzen und auch Regenwurmer oder earthworms genannt werden Die gesamte Gruppe ist untereinander verwandt und wohl monophyletisch Sie wird nach einem morphologischen Merkmal dem mehrlagigen Clitellum Crassiclitellata genannt Sie umfasst neben den Lumbriciden die Familien Acanthodrilidae Megascolecidae Octochaetidae Ocnerodrilidae Eudrilidae Hormogastridae Lutodrilidae Ailoscolecidae Sparganophilidae Glossoscolecidae Kynotidae Almidae und Microchaetidae wobei einige dieser Familien in ihrer Abgrenzung und Eigenstandigkeit taxonomisch umstritten sind Wird ein Tier als Regenwurm bezeichnet kann es also ausserhalb Europas auch einer anderen Familie der Crassiclitellata angehoren Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Korperbau 2 1 Segmentierung 2 2 Hautmuskelschlauch 2 3 Verdauungsorgane 2 4 Coelom 2 5 Ausscheidungsorgane 2 6 Fortpflanzungsorgane 2 7 Nervensystem 2 8 Blutgefasssystem 2 9 Familientypische Merkmale der Lumbricidae innerhalb der Crassiclitellata 3 Regeneration nach Verstummelung 3 1 Regenerationsvermogen 3 2 Selbstverstummelung 4 Lebensweise 4 1 Lebensraum 4 2 Ernahrung 4 3 Fortbewegung und Graben 4 4 Fortpflanzung 4 5 Verhalten bei Hitze und Kalte 4 6 Flucht an die Oberflache bei Regen 5 Bedeutung fur die Bodenverbesserung 5 1 Rolle als Destruenten 5 2 Beluftung und Durchmischung der Boden 5 3 Biologischer Gartenbau 6 Fressfeinde 7 Parasiten 8 Gefahrdung und Schutz 9 Wurmzucht Wurmfarm 10 Fangmethoden 10 1 Thielemannsche Oktettmethode 10 2 Formaldehyd 10 3 Senf 10 4 Andere Fangmethoden 11 Systematik 11 1 In Deutschland vorkommende Gattungen und Arten 11 2 Gattungen 12 Verwendung als Bioindikatoren 13 Neozoenproblematik europaischer Regenwurmer in den USA 14 Regenwurmer in der Popularkultur 15 Trivia 16 Literatur 17 Weblinks 18 EinzelnachweiseNameDie Herkunft der Bezeichnung Regenwurm ist umstritten Einer Ansicht zufolge soll er auf den althochdeutschen Begriff Regnwurm zuruckgehen der sich auf das Verhalten der Wurmer beziehe bei starken Regenfallen die unterirdischen Wohnrohren rasch zu verlassen um auf der Erdoberflache dem Wasseranstieg im Oberboden zu entkommen Nach anderer Ansicht ruhrt der deutsche Name von ihrer steten unterirdischen Aktivitat her noch im 16 Jahrhundert soll es die Bezeichnung reger Wurm gegeben haben Auf den eigentlichen Aufenthaltsort des Wurms bezogen sind dagegen beispielsweise die englische Bezeichnung earthworm rainworm ist falsch und existiert nur als Dialektausdruck 6 das turkische yer solucani und der franzosische Begriff ver de terre Erdwurm KorperbauSegmentierung nbsp Borsten vergrossert durch ein MikroskopDer Korper des Regenwurms besteht aus zahlreichen zylindrischen Gliedern Segmenten die aussen an ihren Seiten die kaum aus der Haut hervorragenden Borsten tragen Die Borsten von denen Regenwurmer pro Segment vier Paare besitzen bestehen aus Chitin und Proteinen und konnen mit Hilfe besonderer Muskeln bewegt werden Die Anzahl der Segmente nimmt mit dem Alter des Wurms zu Eine spezielle Wachstumszone in der Nahe des Hinterendes produziert neue Glieder Ausgewachsene Exemplare erreichen um die 160 Segmente Hautmuskelschlauch Nach aussen hin ist der gesamte Korper des Wurms und damit auch jedes seiner Segmente durch einen Hautmuskelschlauch abgegrenzt Auf eine einschichtige Epidermis die einige Drusen und Sinneszellen enthalt und nach aussen von einer kollagenhaltigen Cuticula umgeben ist folgt eine Ringmuskelschicht An diese schliesst wiederum nach innen die dicke Langsmuskelschicht an Die meisten Arten besitzen Hautpigmente So sind zum Beispiel viele Lumbricus Arten mehr oder weniger rot gefarbt Alle Allolobophora Arten besitzen dagegen mehr dunkle Pigmente die die Hautoberflache eher hellgrau oder grau schwarz erscheinen lassen Verdauungsorgane nbsp Eisenia hortensis Prostomium im RasterelektronenmikroskopEine Art Oberlippe auch Kopflappen Prostomium genannt uberwolbt am Kopfende den Mund Die Mundoffnung fuhrt in den Darm der den Regenwurm von vorn bis hinten vollstandig durchzieht Der Darm beginnt mit dem muskulosen Pharynx auf den die Speiserohre Oesophagus mit ihren Kalksackchen sowie ein muskuloser Kropf und Muskelmagen folgen Hier wird ahnlich wie bei Huhnern die pflanzliche Nahrung durch mitaufgenommene kleine Steinchen hier Sandkorner gleichmassig zerrieben Es folgt der lange Mitteldarm der auf der Ruckenseite in seiner gesamten Lange eine Einstulpung Typhlosolis aufweist die die innere Darmoberflache vergrossern hilft Am Hinterende des Wurms befindet sich der After Mit Hilfe kalziumhaltiger Abscheidungen neutralisieren die Wurmer alle aufgenommenen saurehaltigen Bodeninhaltsstoffe und sorgen so auf naturliche Weise fur eine Verbesserung des pH Werts im Oberboden Coelom Zwischen den inneren Organen und dem Hautmuskelschlauch liegt in jedem Segment rechts und links ein mit Flussigkeit ausgefullter und von einer elastischen zarten Haut umgebener Hohlraum die sekundare Leibeshohle Coelom Die abgrenzenden Quer und Langswande in den Segmenten werden als Dissepimente bzw Mesenterien bezeichnet Die eingeschlossene Flussigkeit wirkt fur den wirbellosen Organismus als hydrostatisches Skelett Im Zusammenwirken mit dem Hautmuskelschlauch unterstutzt es den Wurm sowohl beim Bohren im Boden als auch bei der Fortbewegung allgemein z B beim Kriechen an der Bodenoberflache oder in der Wohnrohre Ausscheidungsorgane Die Ausscheidungsorgane beginnen hinten in jedem Coelomsackchen der Segmente mit Ausnahme der ersten drei Glieder und des letzten Segments links und rechts vom Darm mit je einem Wimperntrichter der sogenannten Nephridien Diese gehen im nachsten Coelomsackchen in einen langen in Schleifen gewundenen von Blutgefassen umsponnenen Exkretionskanal uber der sich im Endabschnitt zu einer Harnblase erweitert Der Wimpertrichter saugt Coelomflussigkeit an deren grosster Teil im Exkretionskanal ins Blut transportiert wird bis auf die Abfallstoffe Die Adern dienen gleichzeitig der Versorgung des Ausscheidungsorgans mit Sauerstoff und Nahrstoffen Diese Versorgung der Zellen ist notig weil an den Schleifen des Nephridiums aktive Transportvorgange zur Ausscheidung von Harnsaure Harnstoff Ammonium und Salzen sowie zur Resorption von Wasser Ionen und organischen Verbindungen ablaufen Fortpflanzungsorgane Regenwurmer besitzen als Zwitter sowohl weibliche als auch mannliche Geschlechtsorgane und diese zudem jeweils beidseitig Sie beginnen mit zwei Paar Hoden jeweils vorn im Coelom der Segmente 10 und 11 angeheftet an deren vordere Scheidewande Mesenterien oder Septen Die Hoden sind bei einigen Gattungen in eine Samenkapsel eingeschlossen bei anderen frei Die reifen Spermien werden in einem Vorratsbehalter Vesikel gesammelt der sich als Ausstulpung des hinteren Dissepiments in das folgende Segment erstreckt Die Spermien werden von paarigen Spermienleitern vasa deferentia jeweils mit einem Wimperntrichter einer Offnung mit einem Saum von Zilien die in Richtung des Inneren schlagen aufgefangen diese vereinigen sich beiderseits und munden meist in zwei erkennbaren Offnungen mannliche Poren nach aussen Die mannlichen Genitalporen liegen meist im 13 oder 15 Segment Im Segment 13 liegen entsprechend die weiblichen Organe Eierstocke Die Eier werden von Eileitern ebenfalls mit trichterformiger Offnung ins Coelom des Segments zu porenformigen Offnungen im folgenden 14 Segment geleitet Bei der Paarung werden die Spermien des jeweiligen Partners zunachst in Samentaschen Receptacula seminis aufgenommen deren Anzahl gattungsspezifisch verschieden ist Die Befruchtung erfolgt im durch das Clitellum gebildeten Kokon vgl im Abschnitt Fortpflanzung Nervensystem nbsp Langsschnitt durch das Vorderende Prostomiom bm Bauchmark d Darmlumen mit Nahrungspartikeln ep Epithel lm Langsmuskulatur m Mundoffnung osg oberes Schlundganglion rm Ringmuskel usg unteres SchlundganglionDas Nervensystem ist hoch entwickelt Es ist in das Gehirn oder Oberschlundganglion das Bauchmark und die Segmentalnerven untergliedert Das aus zwei miteinander verwachsenen Cerebralganglien bestehende Gehirn liegt im dritten Segment kurz vor dem Beginn des Pharynx dorsal dem Darm auf Von ihm ziehen zahlreiche Nerven nach vorn in Richtung Prostomium Schlundkonnektive verbinden das Oberschlundganglion auf beiden Seiten des Vorderdarms mit dem zu Beginn des vierten Segments ventral vom Darm gelegenen Unterschlundganglion siehe nebenstehende Abbildung Es folgt der Hauptstrang des Nervensystems der auf der Bauchseite den Wurm vom vierten Kopfsegment bis zum Schwanzsegment durchzieht Er wird daher als Bauchmark bezeichnet In einem Frontalschnitt durch das Bauchmark erkennt man dass es sich evolutionar vom Strickleiternervensystem ableitet Die ursprungliche Organisation des Strickleiternervensystems besteht aus paarigen langs zur Korperachse verlaufenden Konnektiven die durch quer zur Korperachse angeordnete Kommissuren miteinander verbunden sind Konnektive und Kommissuren sind durch Nervenknoten Ganglien die uberwiegend aus den Zellkorpern der Nervenzellen bestehen miteinander verbunden Beim Regenwurm sind diese Elemente alle in einem median verlaufenden unpaaren Nervenstrang vereint In azangefarbten histologischen Praparaten kann man die beiden Faseranteile Kommissuren und Konnektive sowie die Nervenknoten auf geeigneten Schnitten gut differenzieren Pro Segment zweigen vom Bauchmark je drei Paar Segmentalnerven ab Das vordere Paar liegt im kranialen kopfwarts orientierten Abschnitt eines Segments das mittlere und das hintere Paar liegen meist eng benachbart im caudalen schwanzwarts orientierten Bereich eines Segments Diese typische Anordnung erlaubt in den allermeisten Fallen ein histologisches Praparat nach kopfwarts schwanzwarts zu orientieren Nach ihrer Abzweigung vom Bauchmark verlaufen die Segmentalnerven zunachst durch die sekundare Leibeshohle des Regenwurms Coelom und treten dann in den Hautmuskelschlauch ein wo sie sich in einen ventralen und einen dorsalen Ast auftrennen In ihrem weiteren Verlauf zwischen Ring und Langsmuskulatur zweigen fortwahrend feine Fasern ab und innervieren die Muskelzellen sowie die Zellen der Epidermis Die Innervation der Dissepimente also der muskulosen Scheidewande zwischen den Segmenten erfolgt durch die sogenannten Septalnerven die in den Achseln der vorderen Segmentalnerven vom Bauchmark abzweigen Das Darmnervensystem des Regenwurms das man auch stomodaeales System nennt wurde erst relativ spat entdeckt Augen fehlen zwar doch ist der Regenwurm vor allem am Vorder und Hinterende lichtempfindlich In der Epidermis finden sich einzelne Sehzellen Somit ist der Regenwurm zumindest in der Lage hell und dunkel zu unterscheiden 7 Der Regenwurm reagiert sehr sensibel auf Erschutterungen des Bodens Blutgefasssystem Besondere Atmungsorgane besitzt der Regenwurm nicht aber ein vielfach verzweigtes geschlossenes Blutgefasssystem das den uber die Haut aufgenommenen Sauerstoff und die aus dem Darm aufgenommenen Nahrstoffe im ganzen Korper verteilt Es besteht aus einem Ruckengefass das das Blut von hinten nach vorn treibt und einem Bauchgefass In den Segmenten sieben bis elf werden die beiden Hauptblutgefasse durch muskulose und stark kontraktile Schlingen die sogenannten Lateralherzen zwei pro Segment miteinander verbunden In den ubrigen Segmenten gibt es zwischen dem Rucken und dem Bauchgefass keine direkte Verbindung uber Ringgefasse sondern uber Seitengefasse die sich in den Organen und im Hautmuskelschlauch weiter zu Kapillaren verzweigen und dann wieder vereinigen 8 Das Blut selbst ist durch den roten Blutfarbstoff Hamoglobin der im Blutplasma gelost ist rot gefarbt In den Hautkapillaren gibt das Blut Kohlendioxid an die Luft ab und nimmt Sauerstoff auf der an das Hamoglobin gebunden wird sich teilweise aber auch direkt im Wasser des Blutes lost Hautatmung umgekehrt verlauft dieser Gasaustausch in den Kapillaren der inneren Organe Um die Hautatmung zu gewahrleisten muss die Haut feucht bleiben So kann der Regenwurm auch in sauerstoffreichem Wasser uberleben 9 Das Blut enthalt auch farblose Blutkorperchen die Amoebocyten die jedoch meistens den Gefasswanden anliegen Das Hamoglobin des Regenwurms besteht nicht wie das des Menschen aus nur 4 sondern aus 24 Untereinheiten Entsprechend hoch ist die molare Masse von 3 840 000 g mol 1 Familientypische Merkmale der Lumbricidae innerhalb der Crassiclitellata Die Regenwurmer der Familie Lumbricidae haben wie die meisten Crassiclitellata Regenwurmer im weiteren Sinne zylindrische Korper manchmal mit einem abgeflachten Korperende bisweilen auch mit einem viereckigen achteckigen oder trapezoiden Korperquerschnitt Die meisten Lumbriciden besitzen Dorsalporen kleine Offnungen am Rucken in denen das Coelom nach aussen mundet und mit denen Wasser abgegeben oder aufgenommen werden kann Die Lumbriciden haben keinen Kaumagen im Bereich des Oesophagus dafur aber einen Kaumagen im Mitteldarm der 1 bis 2 Segmente zwischen dem 17 und dem 20 Segment einnimmt Davor sitzt ein Kropf in einem einzigen Segment zwischen dem 15 und dem 17 Segment Die Tiere haben in ihrer Vorderdarmwand Kalkdrusen in einigen oder allen Segmenten zwischen dem 10 manchmal auch 9 und dem 15 Segment Die grossen Nephridien sind wohl entwickelt Das Clitellum der Lumbriciden ist meist sattelformig und nimmt 4 bis 32 Segmente zwischen dem 17 und dem 52 Segment ein Es weist zudem in der Regel paarige bandformige oder papillenartige Pubertatsleisten Tubercula pubertatis auf 10 Entsprechend dem Grundbauplan der Crassiclitellata haben die Lumbriciden stets zwei Paar Hoden im 10 und 11 Segment holandrisch dahinter aber nur ein Paar Eierstocke im 13 Segment metagyn von denen die beiden Eileiter zu dem bauchseitig gelegenen Paar weiblicher Geschlechtsoffnungen am 14 Segment fuhren Die Spermienleiter dagegen vereinigen sich von den vier Hoden kommend zu einem Paar kreuzen mehrere Segmente darunter das eierstocktragende und fuhren so zum Paar der mannlichen Geschlechtsoffnungen das sich hinter den weiblichen bauchseitig am 15 Segment selten am 13 oder 14 Segment noch vor dem Clitellum befindet Die paarigen adiverticulaten keine Blindsacke aufweisenden Receptacula seminis sind entweder interparietal oder breiten sich frei ins Coelom aus und munden uber paarige Offnungen in 2 bis 8 Furchen zwischen den Ubergangen vom 5 zum 6 Segment und vom 19 zum 20 Segment nach aussen meist 2 Paar Offnungen in den beiden Furchen zwischen dem 9 und dem 11 Segment Regeneration nach VerstummelungRegenerationsvermogen Regenwurmer verfugen uber ein beachtliches Regenerationsvermogen So ist es den Tieren moglich nach der Durchtrennung ihr Hinterende fast vollstandig wieder auszubilden wobei das Regenerationsvermogen zur Korpermitte hin abnimmt Am Vorderende konnen je nach Art maximal die ersten vier bis acht Segmente und das vor der Mundoffnung gelegene Prostomium abgetrennt werden Diese Segmente werden wieder ersetzt Die Regeneration des im 3 Segment gelegenen Gehirns Oberschlund und Unterschlundganglion wurde beim Regenwurm Dendrobaena veneta syn Eisenia hortensis untersucht Fehlt das Gehirn ist die Bildung der Gameten gehemmt doch wird sie durch Regeneration des Gehirns wieder hergestellt Die Gonaden Hoden im 10 und 11 Segment Eierstocke im 13 Segment konnen nach Verlust jedoch nicht wieder gebildet werden 11 12 Trennt man vorn mehr Segmente ab werden nicht mehr alle regeneriert Bei mehr als 15 entfernten Segmenten ist meist keine Regeneration des Vorderendes mehr moglich Das Regenerat hebt sich durch seine hellere Farbung von der benachbarten Korperpartie deutlich ab Das weit verbreitete Gerucht dass zwei lebende Wurmer entstunden wenn man einen Wurm in der Mitte durchtrennt trifft nicht zu Jedes Korpersegment besitzt die genetische Anlage den After wieder auszubilden nicht aber den Kopf Gelegentlich entsteht bei manchen Arten nach der Durchtrennung aus dem abgeschnittenen Hinterende ein Wurm mit zwei Aftern der dann je nach Anzahl der noch verbliebenen Segmente uber kurz oder lang verhungert 13 Das Vorderende kann nur uberleben wenn die Teilung des Regenwurms hinter dem 40 Segment erfolgt Davor befinden sich lebenswichtige Organe wie die Lateralherzen die fur die Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs erforderlich sind und bei Verlust zum Tode fuhren Auf Grund von Wundinfektionen uberleben in freier Natur eher wenige durchtrennte Regenwurmer 14 Wahrend der Regeneration fallen die Regenwurmer in eine Korperstarre Dies machen sich Maulwurfe zunutze die in die vordersten Segmente beissen um die dann unbeweglichen Regenwurmer in Kammern als Vorrat zu lagern 15 Selbstverstummelung Die Wurmer sind auch in der Lage sich in bestimmten Gefahrensituationen selbst zu verstummeln Autotomie z B wenn sie ein Fressfeind gepackt hat Hierbei schnurt der Wurm am Hinterende eine Reihe von Segmenten ab und uberlasst sie dem Rauber um sich mit dem restlichen Korper durch Flucht in Sicherheit zu bringen LebensweiseLebensraum nbsp Tiefgrundige vertikal angeschnittene RegenwurmrohreDie Regenwurmer lassen sich in drei Gruppen einteilen Epigaische Arten wohnen knapp unterhalb der Bodenoberflache im organisch angereicherten Horizont oberhalb des Mineralbodens Sie leben vorwiegend von Tierausscheidungen und abgestorbenem Pflanzenmaterial Aufgrund des notwendigen UV Schutzes sind sie dunkel gefarbt Anektische oder anozische Formen sind vertikalgrabend und suchen auch tiefere Bodenschichten 2 m und mehr auf Diese Arten fordern die Durchmischung der Mineralerde mit dem Humus Endogaische Vertreter der Regenwurmer leben im oberen Bereich des Mineralbodens Sie sind durchscheinend bleich gefarbt da sie selten an die Oberflache kommen Regenwurmer konnen anoxische Bedingungen ganz ohne Sauerstoff in wassergesattigten Boden nur bis zu etwa zwei Tage lang uberstehen Sie fehlen deshalb in grundwassergesattigten Boden Auch nasse und dabei saure Moorboden werden nicht besiedelt Typische Regenwurmarten wassergesattigter Boden sind Octolasium tyrtaeum und Proctodrilus antipae 16 Obwohl uberwiegend terrestrisch gibt es auch einige aquatische Regenwurmer die stehende und fliessende Gewasser besiedeln Die einzige in Europa haufige und verbreitete Regenwurmart die aquatisch und in wassergesattigten Boden lebt ist Eiseniella tetraedra 17 Diese Art kommt zum Beispiel verbreitet in der Gewassersohle des Rheins vor 18 Ernahrung nbsp Teilweise in den Boden gezogene Blatter rechts und Ausscheidungen linke Bildmitte von RegenwurmernDie nachtaktiven Regenwurmer sind uberwiegend Substrat und Pflanzenfresser Das heisst sie fullen ihren Darm mit humusreicher Erde und vermodertem Pflanzenmaterial Sie ziehen nachts beispielsweise Keimlinge und Blatter in die Erde um sie dort verrotten zu lassen und spater als Nahrung zu verwerten Um die Blatter festzuhalten konnen Regenwurmer ihr Vorderende knopfartig aufblahen sodass ihr Mund wie von einer Saugscheibe umgeben ist Diese wird an das Blatt oder den Blattstiel gepresst und mit Hilfe des muskulosen Pharynx saugt sich der Wurm so sehr fest dass er in der Lage ist das angesaugte Blatt ruckwarts kriechend in seine Wohnrohre zu ziehen Sekrete aus den Pharynxdrusen fordern den Zersetzungsprozess Die aufgenommene Nahrung wird anschliessend mit Hilfe des Muskelmagens zerrieben und im Mitteldarm verdaut Standig fressen sich die Regenwurmer kreuz und quer durch die Bodenschichten ihres Lebensbereiches Die dabei aufgenommene Erde enthalt Detritus Bestandteile Bakterien Pilzsporen und zahlreiche Einzeller die verdaut und als Nahrung genutzt werden konnen Manche Arten verzehren auch Aas Durch die Beschaffenheit der Erde die der Regenwurm erzeugt wenn er die mitgefressenen Bodenbestandteile wieder ausgeschieden hat werden die fur den Boden nutzlichen Mikroorganismen gefordert und die bodenfeindlichen eingedammt z T sogar vernichtet Fortbewegung und Graben source source source source source source Ring und Langsmuskulatur in Bewegung im Rahmen der FortbewegungMit Hilfe seiner Borsten und der Ring und Langsmuskulatur ist der Regenwurm in der Lage sich sowohl vorwarts als auch ruckwarts kriechend zu bewegen Sind beispielsweise beim Kriechen die Borsten schrag nach hinten gerichtet bewirkt das Zusammenziehen der Ringmuskeln des Vorderendes dass dieses dunner und langer wird Dabei verankern die Borsten die hinteren Segmente im Boden wahrend der vordere Teil sich uber den Boden gleitend nach vorne schiebt Nun folgt eine von vorn nach hinten verlaufende Kontraktion der Langsmuskeln wodurch die Segmente wieder dicker und kurzer werden was den Wurmkorper nach vorne zieht peristaltische Bewegung Beruhrungs und Lichtreize konnen Regenwurmer auch zu sehr raschen Muskelkontraktionen im Sinne einer Fluchtreaktion veranlassen Bei ihren Wanderungen durch die Boden bilden Regenwurmer Rohren In lockerem Bodensubstrat wie zum Beispiel feuchten Waldboden oder Komposterde haben die Tiere beim Durchdringen des Bodens keine Probleme Mineralboden dagegen bieten je nach Kornung Festigkeit und aktuellem Wassergehalt sehr unterschiedliche Widerstande Beim Eindringen in den Oberboden sowie beim Bau neuer unterirdischer Wohnrohren wird das verdunnte Vorderende als Bohrinstrument benutzt Zum Uberwinden des Bodenwiderstandes dient der stabile hydrostatische Druck der Leibeshohlenflussigkeit Meist werden die gebohrten Rohren mit Schleim und Exkrementen der Wurmer ringsherum ausgekleidet und somit fur den raschen Auf und Abstieg stabilisiert Man nennt diese Verfestigung auch Tapete Sie dient auch den Pflanzen als Dunger Fortpflanzung nbsp Kopulation das Clitellum ist bei beiden Wurmern gut sichtbar nbsp Kokons von Lumbricus terrestrisDie Geschlechtsreife die mit ein bis zwei Jahren eintritt zeigt sich durch die Ausbildung des sogenannten Gurtels Clitellum einer gelblichen sattelformigen drusenreichen Verdickung vom 27 bis 35 Segment Die Seitenrander des Clitellums treten als sogenannte Pubertatsleisten Tubercula pubertatis besonders hervor Regenwurmer sind Zwitter und begatten sich wechselseitig Grosse Drusen des Gurtels scheiden bei der Begattung ein Sekret aus mit dem sich jeder Wurm an der Bauchseite des 10 Segmentes des anderen Partners gegenlaufig anheftet Dann scheidet jeder Wurm aus den beiden Spermienleitern eine deutlich sichtbare Spermienportion aus die er durch Hautbewegungen langs zweier Samenrinnen in Richtung seines Gurtels zu den dort befindlichen Samentaschen Receptacula seminis des Partners transportiert Die dort gespeicherten fremden Spermien dienen ein paar Tage spater zur Befruchtung der eigenen Eizellen Bei einigen Regenwurmarten wurde hin und wieder auch Selbstbefruchtung beobachtet Die Eier werden wie auch bei den Blutegeln in Kokons abgelegt Ein Clitellum Sekret dient zur Bildung der Hulle dieses Ei Kokons ein zweites fullt es mit einer Eiweissschicht Dann zieht sich der Wurm ruckwarts aus dem Kokonring in den dabei aus den Eileitermundungen je nach Art ein oder mehrere Eier und aus den Samentaschen Spermien abgegeben werden Die Embryonen ernahren sich von dem Eiweiss von dem sie umgeben sind und machen im Ei nach einer kurzen Trochophora Phase die Metamorphose zum zunachst durchsichtigen Wurm durch Die Entwicklungsdauer der Jungwurmer kann je nach Art und Umgebungstemperatur sehr verschieden sein So schlupft der Kompostwurm Eisenia fetida in seiner relativ warmen Umgebung bereits nach 16 bis 20 Tagen dagegen benotigt Lumbricus terrestris bei einer mittleren Bodentemperatur von etwa 12 C bis zu 135 Tage Verhalten bei Hitze und Kalte Das Temperaturoptimum der meisten Regenwurmarten liegt bei 10 bis 14 C Kompostwurmer 20 25 C Daruber hinaus brauchen sie feuchte Erde Dadurch sind Regenwurmer im Sommer und Winter weniger bis gar nicht aktiv 19 Die Wintermonate Dezember bis Februar verbringen Regenwurmer in Mitteleuropa in 40 bis 80 cm Bodentiefe in einer Art Kaltestarre Haufig finden sich unter warmespeichernden Bodenstrukturen wie Baumstumpfen Steinen oder Komposthaufen ganze Kolonien zusammengerollter Wurmer Unter hohen und dicht geschlossenen Schneedecken ist der Boden gegen Kalte geschutzt und meist nicht gefroren Stellenweise kann man hier Regenwurmer beobachten die selbst im Winter im Bereich des Oberbodens aktiv sind Noch ist unbekannt inwieweit und wie lange die Tiere Kaltegrade uberstehen konnen Mittelfristig droht den im Winter aktiven Wurmern die Gefahr auszutrocknen da eine Durchfeuchtung des Bodens aufgrund der gefrorenen Schneedecke bzw Bodenoberflache nicht stattfindet Manche Arten konnen wahrend der Winterruhe ca 80 ihres ursprunglichen Gewichts einbussen bevor sie sterben Lumbricus terrestris zum Beispiel vollzieht in den relativ milden Gegenden Sudwestdeutschlands Oberrheingraben keine richtige Winterruhe Er erscheint in feuchten frostfreien Nachten stets an der Bodenoberflache um Nahrung aufzunehmen Die im Herbst abgelegten Kokons der geschlechtsreifen Regenwurmer entwickeln sich im frostfreien Boden uber den Winter hinweg weiter Im Fruhjahr schlupfen die Jungwurmer nach Eintritt einer Bodentemperatur von uber 10 C Flucht an die Oberflache bei Regen nbsp Nach Dauerregen an die Oberflache gefluchtete RegenwurmerWeshalb die Regenwurmer bei Regen ihre Wohnrohren verlassen ist noch nicht vollstandig geklart Oft wird angenommen dass die Regenwurmer nicht an die Erdoberflache kriechen weil sie das feuchte Milieu der Niederschlage lieben sondern weil sie bei Regen insbesondere bei langanhaltenden Regenperioden in ihren Gangen im Erdboden ersticken wurden da der im Wasser geloste Sauerstoff nicht ausreicht um den Wurm uber die Hautatmung mit genugend Sauerstoff zu versehen Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten jedoch dass selbst unter anaeroben Bedingungen unter Wasser gehaltene Regenwurmer erst nach 35 Stunden langsam zugrunde gehen Wie sich weiter herausstellte schalten die Wurmer unter diesen extremen Bedingungen auf einen glykolytischen Stoffwechsel ohne Sauerstoffverbrauch um Milchsauregarung Regenwurmer sind imstande Uberschwemmungen mit sauerstoffreichem Wasser bis zu mehrere Monate lang zu uberleben Tatsachlich erreichen sie in oft uberschwemmten Auenbereichen sogar ungewohnlich hohe Siedlungsdichten 20 Eine Studie der Carleton Universitat im kanadischen Ottawa legt hingegen nahe dass Regenwurmer aus Angst vor Maulwurfen an die Oberflache kriechen In Amerika ist es ublich dass Angler Regenwurmer mittels worm grunting Substratschall erzeugt durch einen in den Boden getriebenen Stock und eine vibrierende Metallscheibe aus dem Boden austreiben das Gerausch ahnle dem Grabegerausch der Maulwurfe wichtiger Fressfeinde von Regenwurmern 21 Fallende Regentropfen sollen ahnliche Frequenzen erzeugen was die Wurmer eventuell mit grabenden Maulwurfen verwechseln Eine zweite Studie in Florida erzielte vergleichbare Ergebnisse 22 Ob diese Ergebnisse erzielt an den amerikanischen Diplocardia mississippiensis Diplocardia floridana und Pheretima diffringens Familie Acanthodrilidae allerdings allgemein gultig sind ist unklar Lumbricidae scheinen auf Substratschall nicht in vergleichbarer Weise zu reagieren 23 Bedeutung fur die BodenverbesserungRolle als Destruenten nbsp Regenwurmer sorgen fur Beluftung des Bodens nbsp Bodenbildende Ausscheidungen von franzosischen Regenwurmern aus Darwins Die Bildung der Ackererde durch die Tatigkeit der Wurmer Nach Ansicht von Louis Pasteur holen Regenwurmer auf diese Weise auch die Sporen von Milzbrand Bakterien aus vergrabenen Tierkadavern wieder an die Oberflache Regenwurmer konnen in bestimmten Bereichen einen Anteil von bis zu 90 Prozent der Biomasse der gesamten Bodenfauna ausmachen wobei die Wurmdichte bis zu 2000 Individuen pro Quadratmeter erreichen kann 10 Sie nehmen als Destruenten eine zentrale Stellung beim Abbau organischer Substanzen ein Die lufthaltigen Gange der Regenwurmer sorgen dafur dass aerobe Bakterien mit genugend Sauerstoff versorgt werden und sich abgestorbene Pflanzenteile besser zersetzen Die gezielte Verarbeitung von Kompost Kompostierung durch Regenwurmer Wurmkompost ergibt als Produkt den sogenannten Wurmhumus mit hochkonzentrierten Bestandteilen an pflanzenverfugbaren Nahrstoffen In den Llanos genannten Ebenen in Kolumbien und Venezuela entstanden vor allem durch Ausscheidungen von Regenwurmern der Gattung Andiorrhinus Familie Glossoscolecidae gebildete Quadratkilometer grosse Landschaften aus bis zu funf Meter breiten Erdhugeln genannt Surales 24 Beluftung und Durchmischung der Boden Ihren Kot setzen die Regenwurmer meist oberirdisch in Form von geringelten Kotballchen am Mundungsende ihrer Gange ab Schon 1881 beschrieb Charles Darwin in seinem Buch Die Bildung der Ackererde durch die Tatigkeit der Wurmer die Tatsache dass Regenwurmer bestandig die aus den tieferen Schichten des Bodens stammende Erde durch ihren Darm hindurch an die Erdoberflache befordern und dadurch zur Auflockerung und Beluftung der Boden beitragen 25 Als begleitender Effekt zeigt sich das erleichterte Eindringen von Wasser in tiefere Bodenschichten Dies wiederum fordert das Pflanzenwachstum In den vertikal gebohrten Gangen konnen aber auch Pflanzenwurzeln schneller in die Tiefe wachsen Nach Darwins Berechnung befordern die Regenwurmer in vielen Teilen Englands jahrlich auf einem sechs Hektar grossen Landstuck ein Gewicht von mehr als 25 000 kg Erde an die Oberflache und bewirken dadurch eine ganz erhebliche Durchmischung der Bodenschichten wobei der Untergrund mit Humusstoffen angereichert wird Durch diese Tatigkeit versinken Gegenstande im Boden weil die Ausscheidungen die auf der Oberflache abgelagert werden aus tieferen Bodenschichten stammen Dieser Vorgang wird allgemein als Bioturbation bezeichnet In den Oberboden der Tropen und Subtropen wurden noch wesentlich hohere Umsetzungsraten festgestellt Es liegt nahe dass die Boden des tropischen Regenwaldes hierbei an der Spitze liegen bis zu 280 t pro ha Ebenfalls 1881 hatte aber Louis Pasteur auch darauf hingewiesen dass in den Kotballchen der Regenwurmer Krankheitserreger aus tieferen Erdschichten an die Oberflache gelangen konnen Damals war es ublich an Milzbrand Erregern Bacillus anthracis verstorbene Rinder Schafe und Pferde auf einer Acker oder Wiesenflache zu vergraben In den Kotballchen der Regenwurmer uber diesen Kadavern waren hohe Konzentrationen an Milzbrand Erregern entdeckt worden die nachweisbar von Weidetieren aufgenommen wurden und zu weiteren Infektionen fuhrten 26 Ein Jahr spater erorterte auch Robert Koch diese Form der Infektion in seiner Publikation Uber die Milzbrandimpfung 27 Im Freiland sind die positiven Einflusse von Regenwurmern nicht messbar da man sie von den anderen Umwelteinflussen nicht trennen kann Unter standardisierten Bedingungen im Labor hingegen sind die Auswirkungen ihrer Tatigkeiten auf die Bodenverbesserung belegbar Biologischer Gartenbau Fur den biologischen Gartenbau sind Regenwurmer von zentraler Bedeutung Regenwurmer gelten als wichtigste Erzeuger von Dauerhumus gleichbedeutend mit den Ausscheidungen des Regenwurms einer stabilen Bodenstruktur ideal fur das Pflanzenwachstum und mit vielen fur die Pflanzen verfugbaren Nahrstoffen Daher ist auch die Pflege des Bodens in Form von Abdecken oder oberflachliches Hacken gegen Austrocknung Mulchen und Einbringen von Kompost eine Vergunstigung der Lebensbedingungen fur das Bodenleben Edaphon und somit fur die Regenwurmer Der Komposthaufen im biologischen Gartenbau stellt sozusagen die Verdauungstatigkeit des Regenwurms im grossen Stil nach Hier finden sich vor allem der Kompostwurm und der Rote Waldregenwurm sehr haufig ein ebenso wie unter ausgebrachtem Mulchmaterial Die Reife des Kompostes lasst sich dadurch feststellen dass der Haufen zusammengesunken ist und die Regenwurmer diesen verlassen haben Die Nahrstoffanreicherung durch die Regenwurmer wird indirekt durch organische Dungung erzeugt und auf Kunstdunger wird explizit verzichtet Da die Grabetatigkeit der Regenwurmer den Boden ausreichend lockert ist im biologischen Garten bei richtiger Bodenpflege ein Umgraben im Gegensatz zur konventionellen Anbaumethoden nicht mehr erforderlich FressfeindeRegenwurmer dienen zahlreichen Vogelarten als Nahrungsquelle Meist sind es Stare Drosseln und Krahen im Norden auch vermehrt Mowen und Austernfischer die den Wurmern gezielt nachstellen Weitere naturliche Feinde sind Marder Maulwurfe Igel Spitzmause Erdkroten Frosche Feuersalamander Hundertfusser Ameisen Laufkafer und Landplanarien Auch Fuchse und Dachse ernahren sich gern von Regenwurmern nbsp Rotkehlchen mit Regenwurm nbsp Kaskadenfrosch Amolops sinensis beim Verzehr eines Regenwurms nbsp Laufkafer Carabus auratus beim Fang eines Regenwurmes nbsp Schwarzer Moderkafer attackiert einen RegenwurmMaulwurfe beissen den Regenwurmern haufig ins Vorderende um sie am Wegkriechen zu hindern Die auf diese Art und Weise fluchtunfahig gewordenen aber noch lebensfahigen Wurmer werden anschliessend an einem sicheren Platz unter der Erde als Nahrungsvorrat deponiert zum Beispiel fur die Wintermonate ParasitenIn Regenwurmern leben zahlreiche parasitierende Organismen Neben verschiedenen zum Teil symbiotisch lebenden Bakterien Ciliaten und Flagellaten finden sich besonders haufig Gregarinen Sporozoen und Fadenwurmer Nematoden Befallen werden vor allem die Leibeshohle sowie die Samenblase Die meisten Parasiten sind harmloser Natur einige aber ubertragen als Zwischenwirte schwere Krankheiten zum Beispiel die Lungenwurmkrankheit bei Schweinen und Huhnern durch Metastrongylus Arten Hin und wieder werden auch Larven von Bandwurmern Eucestoda in Regenwurmern nachgewiesen Gelegentlich parasitieren auch Larven der Goldfliege Lucilia sericata in Regenwurmern Sie halten sich bevorzugt im vorderen Bereich des Regenwurms drittes und viertes Segment auf und fuhren nach einiger Zeit zum Tod ihres Wirts Gefahrdung und Schutz nbsp Regenwurm im BodenprofilSiehe auch Mikroplastik Boden Sedimente etc Uber die Gefahrdung einzelner Regenwurmarten ist vergleichsweise wenig bekannt weil in den meisten Regionen die Fauna schlecht bekannt ist Selbst fur das faunistisch gut erforschte Deutschland liegt erst seit 2013 eine Rote Liste vor die im Rahmen einer Projektarbeit am Senckenberg Museum fur Naturkunde Gorlitz erstellt wurde Von den 47 hier etablierten Arten gelten 14 Arten als extrem selten 2 Arten sind im Bestand gefahrdet 28 Zahlreiche gefahrdete endemische Arten mit kleinem Verbreitungsgebiet sind von der Balkanhalbinsel bekannt 29 Global betrachtet ist neben der ackerbaulichen Nutzung von fruheren Waldern die Einschleppung exotischer Arten mit Verdrangung der lokalen Fauna einer der wesentlichen Gefahrdungsfaktoren Besonders bedroht ist etwa die artenreiche Fauna der karibischen Inseln 30 Dichte und Haufigkeit von Regenwurmern hangen von Bodenfaktoren und Landbewirtschaftung ab Regenwurmer sind selten oder fehlen ganz in sandigen Boden mit niedrigem pH Wert Ausserdem hangt ihr Vorkommen von der Pflanzenstreu ab Unter Nadelwald leben deshalb weniger Regenwurmer als unter Laubwald besonders selten sind sie in Eucalyptus Forsten Aufgrund des Einflusses auf die Bodenstruktur und die Streuzersetzung wird in landwirtschaftlichen Boden meist eine hohe Regenwurmdichte angestrebt Extrem vermindert wird ihre Dichte allerdings durch Pflugen worunter besonders die grossen Arten spezifisch leiden Wahrend organische Dungung z B Kompostgaben gunstig sind vermindert Ausbringen von Gulle ihre Siedlungsdichte Auch von vielen Pestiziden sind negative Auswirkungen nachgewiesen insbesondere Fungizide und Insektizide Fur Herbizide mit dem Wirkstoff Glyphosat konnte ein 2016 erschienener Review feststellen dass sich Glyphosat meistens nur geringfugig und temporar auf die Bodenfunktion auswirkt aber bei manchen Regenwurmarten einen Effekt zeigt 31 Die Autoren sehen weiteren Forschungsbedarf auf den Einfluss Glyphosats auf Regenwurmer in komplexen Okosystemen Wurmzucht WurmfarmDie meisten Regenwurmarten konnen relativ einfach in Gefangenschaft gehalten und entsprechend gut vermehrt werden Auf diese Weise werden Regenwurmer vielerorts in sogenannten Wurmfarmen in grossem Stil gezuchtet und kommerziell genutzt Vielfache Verwendung finden die Wurmer als Futtertiere im Zoofachhandel oder als Koder fur den Angler Zuchtansatze und Zubehor zur Wurmzucht konnen von darauf spezialisierten Unternehmen im Internet bestellt und auf dem Postweg zugeschickt werden Seit einiger Zeit werden Wurmkulturen auch fur die Bodenverbesserung und fur die Kompostwirtschaft eingesetzt Am besten eignen sich hierfur Arten die bereits von Natur aus hohe Umsetzungs und Reproduktionsraten aufweisen z B Eisenia fetida Neuerdings werden auch tropische Regenwurmarten in geheizten Anlagen kultiviert z B Eudrilus eugeniae aus Westafrika Solche Arten sollten allerdings nur in geschlossenen Bereichen Gewachshausern Laboreinheiten gezuchtet werden Ins Freiland ausgebracht werden sollten sie wegen der Neozoenproblematik jedoch nicht Auch fur den Hobbygartner und den Halter von Terrarientieren z B Schildkroten Frosch und Schwanzlurche kann sich die Zucht von Regenwurmern in sogenannten Wurmkisten lohnen Diese speziellen Behaltnisse eignen sich u a auch fur die Aufstellung auf Balkonen und Terrassen Immer wieder tauchen in der Presse Berichte auf dass Regenwurmer fur den menschlichen Verzehr gezuchtet und angeboten werden z B als Fleischklosschen sog Wormburger oder frisch frittiert Aufgrund der generell starken Parasitierung der Wurmer ist hier aber Vorsicht geboten s w o Parasiten FangmethodenThielemannsche Oktettmethode Die Thielemannsche Oktettmethode 32 ist eine in der Wissenschaft inzwischen anerkannte Anwendung zum Fang von Regenwurmern mittels elektrischen Stroms Das Verfahren nach dem Biologen Ullrich Thielemann wird haufig im Rahmen von Untersuchungen zur standardisierten Bestandserfassung der Regenwurmfauna spezieller Standorte angewandt Auch im Zuge des Biomonitorings ist es eine weit verbreitete Nachweismethode Hierbei stosst man acht Elektroden mit einem Abstand von etwa 50 cm zueinander kreisformig in den Oberboden Je nach Leitfahigkeit des anstehenden Bodens werden zerhackte Gleichspannungsimpulse von 50 bis 250 Volt an die Elektroden fur die Dauer von etwa 20 Minuten angelegt Binnen weniger Minuten werden die im elektrischen Feld angesiedelten Regenwurmer aus dem Boden getrieben wobei die grosseren Exemplare meistens zuerst an die Oberflache kriechen Formaldehyd Eine andere und auch ublichere Methode fur die Gewinnung von Regenwurmern aus dem Erdreich ist die Anwendung von Formaldehyd Zur Gewinnung der Tiere werden 50 ml 37 prozentiges Formalin auf 10 Liter Leitungswasser vermengt und die so erzeugte Formalinmischung auf etwa 1 2 m Rasen oder Bodenflache verteilt Die so gewonnenen Tiere werden nach dem Auflesen zur Abschleimung ca 10 bis 15 Minuten in sauberes Leitungswasser gelegt Fur die Bestimmung der Tiere z B unter einem Binokular werden sie nach einer Erholungspause von etwa zwei Stunden mit CO2 Gas betaubt Danach werden die Wurmer auf ein vorbereitetes Zuchtsubstrat gelegt wo sie sich nach funf bis zehn Minuten eingraben Aufgrund der potentiellen Auswirkungen des Formalins auf andere Bodenorganismen ist diese Methode nicht zu empfehlen Senf Als Alternative zum giftigen und umweltschadlichen Formaldehyd wird seit Anfang der 1990er Jahre auch Senf als zudem kostengunstigeres Austreibungsmittel empfohlen Bei dieser Methode werden zunachst 60 g Senfmehl in einen halben Liter Wasser gegeben Nach einer Stunde Wartezeit und grundlicher Durchmischung wird die Suspension in 9 5 Liter Wasser gegeben Ebenso kann Fertigsenf verwendet werden der leichter zu handhaben ist da er direkt in das Wasser eingeruhrt werden kann jedoch ist hier die Austreibungswirkung im Hinblick auf bestimmte Regenwurmarten namentlich der Gattungen Aporrectodea und Allolobophora geringer 33 Andere Fangmethoden In bestimmten Regionen Kanadas der USA und Englands werden Regenwurmer in grossem Masse mit Vibrationen gejagt Die Methoden nennen sich worm grunting worm charming und worm fiddling 34 35 Hauptartikel WurmgrunzenSystematikDie Familie Lumbricidae gehort in eine Klade der Gurtelwurmer Clitellata die nach einem morphologischen Merkmal dem mehrlagigen Clitellum als Crassiclitellata bezeichnet wird Die Crassiclitellata entsprechen den Regenwurmern oder engl earthworms im weiteren Sinne Sie sind fast weltweit verbreitet wahrend Lumbricidae selbst nur holarktisch in Europa Teilen Westasiens und Nordamerika vorkommen Nach phylogenomischen Daten sind sowohl die Crassiclitellata wie auch die Lumbricidae monophyletisch 36 Die Analyse der Verwandtschaftsverhaltnisse war jahrzehntelang durch die morphologische Einformigkeit der Tiere ihr hohes evolutives Alter verbunden mit hoher Evolutionsgeschwindigkeit in einigen Teilgruppen behindert worden wodurch zahlreiche fruhere systematische und taxonomische Hypothesen spater widerlegt wurden So erwiesen sich etliche Gattungen als polyphyletische nach einem Merkmal zusammengefugte Verlegenheits Taxa sind also keine evolutiven Einheiten 37 38 Dies betrifft mindestens die Gattungen Allolobophora Aporrectodea Cataladrilus Cernosvitovia Dendrobaena Helodrilus und Octodrilus moglicherweise auch weitere Innerhalb der Crassiclitellata wird eine Uberfamilie Lumbricoidea unterschieden die in revidierter Fassung 36 die Familien Lumbricidae Hormogastridae unter Einschluss der monotypischen Ailoscolecidae 39 Criodrilidae und Lutodrilidae umfasst Am engsten verwandt und vermutlich Schwestergruppen sind die Familien Criodrilidae und Hormogastridae Die Criodrilidae sind eine kleine Familie mit nur einer oder zwei Gattungen und vermutlich nur drei Arten mit palaarktischer Verbreitung von der europaischen Mittelmeerregion und Nordafrika bis Japan 40 Die Hormogastridae umfassen vier Gattungen mit knapp 30 Arten die an besonders trockene Boden adaptiert sind und leben im westlichen Mittelmeerraum 39 Den genetischen Daten zufolge 38 entstand die Familie Lumbricidae schon in der Kreide Die am fruhesten abgespaltenen Arten leben im westlichen Mittelmeerraum und auf den Inseln Sardinien und Korsika so dass eine Entstehung der Familie in Europa wahrscheinlich erscheint wo sie auch heute ihren Verbreitungsschwerpunkt besitzt Die nordamerikanischen Arten hatten den Kontinent noch vor der Spaltung des Urkontinents Laurasia besiedelt Die altesten Arten besitzen alle eine endogaische Lebensweise innerhalb des Erdbodens Die epigaischen in der Streuschicht lebenden und die anozischen zwischen den Strata wechselnden Arten waren demnach junger und von diesen abgeleitet Regenwurmer sind mit anderen als Wurmer bezeichneten Tieren nicht naher verwandt Der Begriff der Wurmer kennzeichnet heute nur noch einen bestimmten Habitus aber keine systematische Einheit In Deutschland vorkommende Gattungen und Arten In Deutschland wurden insgesamt 47 41 Regenwurmarten aus 15 Gattungen nachgewiesen wobei mit dem Badischen Riesenregenwurm Lumbricus badensis nur eine endemische Art besteht Die Anzahl der Arten nimmt von Norden nach Suden zu 14 Arten kommen ausschliesslich im Suden vor 42 In der Familie der Regenwurmer werden aktuell uber 670 Arten in uber 40 Gattungen anerkannt Sie werden in okologische Gruppen eingeteilt und umfassen nach der taxonomischen Einteilung der zuvor zitierten auf Deutschland beschrankten Untersuchung folgende Gattungen und Arten Gruppe der endogaischen Regenwurmer wohnen in der oberen Mineralschicht des Bodens in horizontalen Gangen Gattung Allolobophora nbsp Allolobophora chloroticaKleiner Ackerwurm Gartenwurm Allolobophora chlorotica Gattung Aporrectodea syn Allolobophora Grauwurm Kleiner Wiesenwurm Aporrectodea caliginosa Syn Nicodrilus caliginosus Aporrectodea cupulifera Aporrectodea georgii Aporrectodea handlirschi Aporrectodea icterica Aporrectodea jassyensis Aporrectodea limicola Grosser Wiesenwurm Aporrectodea longa syn Allolobophora longa syn Nicodrilus longus Schleimwurm Aporrectodea rosea Aporrectodea thaleriGattung Helodrilus Helodrilus oculatusGattung Murchieona Murchieona minuscula Murchieona muldaliGattung Octodrilus Octodrilus argoviensis in Gewassern vorkommend Octodrilus transpadanusGattung Octolasion Blaulicher Regenwurm Octolasion cyaneum Octolasion tyrtaeumGattung Proctodrilus Proctodrilus antipae Proctodrilus tuberculatusGruppe der anecischen Regenwurmer wohnen in oberen bis drei Meter tiefen Bodenschichten in vertikalen Gangen Gattung Aporrectodea Aporrectodea longaGattung Fitzingeria Fitzingeria platyuraGattung Lumbricus Badischer Riesenregenwurm Lumbricus badensis im Sudschwarzwald endemische Art Lumbricus friendi Lumbricus polyphemus Gemeiner Regenwurm Tauwurm Lumbricus terrestris Gruppe der epigaischen Regenwurmer wohnen in organischer Auflage uber dem Boden Gattung Allolobophoridella Allolobophoridella eiseniGattung Aporrectodea Aporrectodea handlirschi Aporrectodea smaragdina im AlpenraumGattung Dendrobaena Dendrobaena attemsi Dendrobaena auriculata Dendrobaena hortensis Kulturfolger Dendrobaena illyrica Stubbenwurm Dendrobaena octaedra Dendrobaena pygmaea Dendrobaena veydovskyi Dendrobaena veneta Kulturfolger Gattung Dendrodrilus Kocherwurm Dendrodrilus rubidus Syn Dendrobaena rubida Gattung Eisenia Eisenia andrei Kulturfolger Eisenia fetida Kompostwurm Mistwurm Eisenia hortensis Eisenia lucensGattung Eiseniella Eiseniella tetraedraGattung Lumbricus Lumbricus baicalensis Brauner Laubfresser Lumbricus castaneus Lumbricus festivus Lumbricus meliboeus Roter Waldregenwurm roter Laubfresser Lumbricus rubellus Gattung Satchellius Satchellius mammalisGattungen Zur Familie Lumbricidae gehoren folgende Gattungen Allolobophora Allolobophoridella Aporrectodea Cernosvitovia Dendrobaena Dendrodrilus Eisenia Eiseniona Eophila Ethnodrilus Eumenescolex Fitzingeria Helodrilus Iberoscolex Kritodrilus Lumbricus Microeophila Murchieona Nicodrilus Norealidys Octodriloides Octodrilus Octolasion Orodrilus Perelia Postandrilus Proctodrilus Prosellodrilus Satchellius ScherothecaVerwendung als BioindikatorenRegenwurmer finden auch in der Bioindikation Anwendung Sie akkumulieren im Boden Schwermetalle derart dass deren Aufnahme der Schwermetalle mit den entsprechenden Bodengehalten korreliert 43 Das Monitoring von Regenwurmern dient vor allem zum Nachweis schleichender Bodenveranderungen 44 Da Regenwurmer am Beginn einer Nahrungskette stehen kommt ihnen aus okologischer Sicht eine grosse Bedeutung zu 43 Fur das Biomonitoring mit Regenwurmern wird aus einer Flache von ungefahr einem halben Quadratmeter eine statistisch ausreichend grosse Anzahl von Regenwurmern eingesammelt Die Probenahme ist jahrlich zum gleichen Zeitpunkt zu wiederholen 45 Neozoenproblematik europaischer Regenwurmer in den USAIm Nordosten der Vereinigten Staaten wirkt sich das Ernahrungsverhalten vermutlich als Angelkoder eingeschleppter europaischer Regenwurmarten stellenweise negativ auf das Bodenokosystem der Laubwalder aus Da dort seit der letzten Eiszeit keine Regenwurmer verbreitet waren haben sich die Laubwalder darauf eingestellt dass sich dichte Laubschichten auf dem Boden bilden die im Winter als Isolierung dienen und kleinere Pflanzen sowie Baumschosslinge vor Frost schutzen Wo aber Regenwurmer zum Beispiel der Tauwurm und der Rote Waldregenwurm diese Schicht zersetzen sind Boden und Unterwuchs dem strengen Frost des nordamerikanischen Winters ausgesetzt Dies kann dort heimische Arten sowie die Waldverjungung bedrohen 46 47 48 nbsp Briefmarke der Faroer InselnRegenwurmer in der PopularkulturEin Regenwurm ist der unkonventionelle Videospiel Protagonist Earthworm Jim ein schiessfreudiger Superheld der auch seine eigene Zeichentrick Reihe erhielt In der Zeichentrickserie Die Biene Maja tritt ein Regenwurm mit Namen Max auf Andere Videospiele in denen Regenwurmer die Hauptrollen spielen sind die der Worms Reihe TriviaAm 15 Februar jeden Jahres ist in Deutschland Tag des Regenwurms der wahrscheinlich im Jahre 2005 ins Leben gerufen wurde Dabei geht es um den Schutz des Tieres aber auch darum auf seine okologische Bedeutung aufmerksam zu machen 49 LiteraturJosef Breidenbach Normalanatomie und histologie des LumbricidenLumbricus terrestrisL Dissertation 2002 Online Walter Buch Der Regenwurm im Garten Ulmer Stuttgart 1986 ISBN 3 8001 6276 8 Charles Darwin Die Bildung der Ackererde durch die Thatigkeit der Wurmer 1882 Nachdruck Die Bildung der Ackererde durch die Tatigkeit der Wurmer Marz Verlag Berlin Schlechtenwegen 1983 ISBN 3 88880 017 X Otto Graff Die Regenwurmer Deutschlands Ein Bilderatlas fur Bauern Gartner Forstwirte und Bodenkundler Verl M u H Schaper Hannover 1953 Schriftenreihe der Forschungsanstalt fur Landwirtschaft Braunschweig Volkenrode 7 Ulrich Kutschera John Malcolm Charles Darwin s observations on the behaviour of earthworms and the evolutionary history of a giant endemic species from Germany Lumbricus badensis Oligochaeta Lumbricidae In Applied and Environmental Soil Science 2 2010 S 1 11 doi 10 1155 2010 823047 Open Access Article Werner Peters Volker Walldorf Der Regenwurm Lumbricus terrestris L Heidelberg 1986 ISBN 3 494 01124 9 Helen R P Phillips Carlos A Guerra Marie L C Bartz et al Global distribution of earthworm diversity In Science Band 366 Nr 6464 2019 S 480 485 doi 10 1126 science aax4851 John E Satchell Earthworm Ecology Chapman and Hall London 1983 ISBN 0 412 24310 5 Reginald William Sims 1981 A classification and the distribution of earthworms suborder Lumbricina Haplotaxida Oligochaeta Bulletin of the British Museum Natural History Zoology Series 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Carolin Foste Tag des Regenwurms Warum ist der Bodenbewohner wichtig In Die Zeit 15 Februar 2022 abgerufen am 17 Februar 2023 Wirbelloses Tier des Jahres in Deutschland Kellerassel 2001 Bachflohkrebs 2002 Steinkriecher 2003 Regenwurm 2004 Blutegel 2005 Gerandeter Saftkugler 2006 Zecke 2007 nbsp Dieser Artikel wurde am 21 August 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4049005 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regenwurmer amp oldid 236088820