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Der Gewohnliche Flohkrebs Gammarus pulex ist ein in Europa und Zentralasien beheimateter Susswasserkrebs welcher zu den Flohkrebsen Amphipoda einer Ordnung der Krebstiere gehort Von Linnaeus wurde er ursprunglich Cancer pulex genannt 1 Er ist Typusart der Gattung Gammarus Ein heute ungultiges Junior Synonym fur den Gewohnlichen Flohkrebs ist Rivulogammarus pulex Fruher wurde er oft auch als Bachflohkrebs bezeichnet heute wird dieser Name meist nur noch fur den ebenfalls in Bachen vorkommenden sehr ahnlichen Flohkrebs Gammarus fossarum verwendet Gewohnlicher FlohkrebsAnsammlung von Gewohnlichen Flohkrebsen Gammarus pulex SystematikUberordnung Ranzenkrebse Peracarida Ordnung Flohkrebse Amphipoda Unterordnung GammarideaFamilie GammaridaeGattung GammarusArt Gewohnlicher FlohkrebsWissenschaftlicher NameGammarus pulex Linnaeus 1758 Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Beschreibung 3 Verbreitung 4 Konkurrenz zu anderen Flohkrebsarten 4 1 Konkurrenz mit Gammarus fossarum 4 2 Konkurrenz mit Gammarus tigrinus 4 3 Konkurrenz mit Dikerogammarus villosus 5 Lebensraum 6 Nahrung 7 Lebenszyklus 8 Einsatz als Bioindikator 9 Einzelnachweise 10 Literatur 11 WeblinksNamensherkunft BearbeitenDer Gattungsname ist vom lateinischen gammarus auch cammarus verwandt mit dem griechischen kammaros kammaros abgeleitet der Meerkrebs oder Hummer bedeutete in den romanischen Sprachen hat das Wort bis heute etwas abgewandelt als Name des Hummers uberlebt Der Artname pulex bedeutet lateinisch Floh 2 Beschreibung BearbeitenDie adulten Mannchen der Gewohnlichen Flohkrebse erreichen eine Lange von 2 1 cm die Weibchen werden hochstens 1 4 cm lang 3 Die Farbung reicht von weisslich gelb uber ocker und grau bis grunlich Der Korper der Gewohnlichen Flohkrebse ist typisch fur Flohkrebse seitlich abgeflacht In Ruhelage ist der Korper fast halbkreisformig bauchseitig eingekrummt Sie bewegen sich kriechend in Seitenlage fort beim Schwimmen aber in normaler Lage mit der Ruckenseite oben Der Korper ist dreigeteilt Das Kopf Brust Stuck ist eine Verschmelzung des Kopfes mit dem ersten Thorakalsegment Dessen Extremitaten die funktional als Mundgliedmassen dienen werden Maxillipeden genannt Der zweite Korperabschnitt wird Peraeon genannt und besteht aus weiteren sieben Thorakalsegmenten an denen die sieben Brustbeinpaare Peraeopoden sitzen Die Huften Coxen der ersten vier Beinpaare sind zu deutlichen abgeflachten Coxalplatten verbreitert durch die das Peraeon in Seitenansicht verbreitert und zweigeteilt wirkt Der Hinterleib besteht aus sechs Segmenten und wird Pleon genannt Die an dessen vorderem Abschnitt dem Pleosom sitzenden Beine werden als Schwimmbeine Pleopoden bezeichnet Die Segmente sind seitlich zu plattenartigen Verbreiterungen herabgezogen die Epimeren genannt werden Der hintere Teil des Pleons wird Urosom genannt An seinen Segmenten setzen drei Paar als Uropoden bezeichnete Spaltbeine an Den Abschluss bildet ein zugespitztes Telson Der Kopf tragt zwei Paar Antennen Die ersten Antennen sind etwa von halber Korperlange sie bestehen aus einem dreisegmentigen Stiel Pedunculus und einer 23 gliedrigen gleichmassig geringelten Geissel Flagellum zusatzlich sitzt dem Pedunculus eine funfgliedrige kurze Nebengeissel auf Die zweiten Antennen Antennulae sind merklich kurzer als die ersten Sie bestehen aus zwei Basisgliedern und einem verlangerten Endteil der dem Endopoditen des krebstypischen Spaltbeins entspricht Er besteht aus drei verlangerten Gliedern und einer 16 gliedrigen Geissel Die Geisselglieder sind beim Mannchen merklich verbreitert und auf der Unterseite lang zweireihig beborstet wodurch sie ein burstenartiges Aussehen erhalten Artmerkmal Hinter den Fuhlerpaaren sitzt ein nierenformiges Komplexauge Die Mundwerkzeuge bestehen aus Mandibeln und zwei Paar Maxillen Die Mandibeln bestehen aus einem vergrosserten Grundglied Coxa das ein zangenformiges Beisswerkzeug Molar bildet und einem aus dem Endopoden gebildeten Taster Palpus Die Maxillenpaare bestehen aus jeweils zwei plattenformigen mit langen Borstenreihen besetzten Anhangen und einem Palpus Der Mundraum wird nach hinten von den Maxillipeden abgeschlossen die durch Zusammenwachsen der Coxen als Einheit wirken Die beiden vorderen Peraeopoden Gnathopoden dienen als scherenformige Greifwerkzeuge Die Schere besteht aus einem massiven Grundglied Propodus und einem kleinen fingerformigen Endglied Dactylus das taschenmesserartig gegen das Grundglied eingeklappt wird subchelate Schere Die funf hinteren Paare sind als Schreitbeine ausgebildet An der Basis des zweiten bis sechsten Peraeopoden sitzen innen funf Paar plattenformiger Kiemen Branchiae die zur Aufnahme des Sauerstoffs aus dem Wasser dienen Durch das unaufhorliche Schlagen der Pleopoden werden die Kiemen zusatzlich mit frischem Atemwasser versorgt Am Ende der Beine sitzt jeweils eine kraftige Klaue Gibt das Tier seine halbkreisformige Ruheposition auf und streckt sich bewirkt das Schlagen der Pleopoden einen ruckwarts gerichteten Wasserstrom sie werden so neben ihrer normalen Funktion zusatzlich als Schwimmbeine eingesetzt 4 Die dritten und vierten Peraeopodenpaare unterstutzen die Schwimmbewegung Beim Weibchen sitzen an denselben Beinpaaren die die Kiemen tragen innen funf Paar langer Fortsatze die als Oostegite bezeichnet werden Sie grenzen auf der Bauchseite zwischen den Beinbasen einen teilweise offenen Brutraum Marsupium ab Die Uropoden bestehen wie die meisten ursprunglichen Krebsbeine Spaltbeine aus zwei Asten Bei Gammarus pulex ist der Innenast des dritten Uropoden mehr als halb so lang wie der Aussenast In diesem Merkmal unterscheidet er sich von Gammarus fossarum dessen Innenast am dritten Uropoden nicht die halbe Lange des Aussenasts erreicht Vom Seeflohkrebs Gammarus lacustris unterscheidet sich Gammarus pulex durch die Beborstung am Flagellum der zweiten Antennen der Mannchen Dieses Flagellum ist verdickt auf der Innenseite sitzen zwei Reihen von je acht bis zehn straffen halblangen Borsten die dem Besatz ein burstenartiges Aussehen verleihen Beim Seeflohkrebs ist diese Beborstung nur massig entwickelt Dieser ist ausserdem an den sehr spitz zulaufenden Hinterecken des zweiten Epimers zu erkennen Verbreitung BearbeitenGammarus pulex ist im grossten Teil Europas und im nordlichen Asien sudlich bis in die Turkei ostlich bis China verbreitet Er fehlt in Teilen Sudwesteuropas so in Spanien hier durch Echinogammarus berilloni ersetzt und in Italien sudlich der Alpen 5 hier ersetzt durch den erst kurzlich abgetrennten Gammarus italicus 6 Nach Irland wurde die Art vom Menschen eingeschleppt und verdrangt hier endemische Susswasserpopulationen der verwandten Art Gammarus duebeni 7 Sie kommt selten auch in unterirdischen Gewassern stygobiont vor entsprechende Populationen wurden als eigene Unterart Gammarus pulex cognominis Karaman amp Pinkster 1977 beschrieben Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in Bachen des Tieflands Oberhalb etwa 400 bis 450 m u NN wird er in Deutschland meist von seiner Schwesterart Gammarus fossarum ersetzt 8 2 Er ist dadurch in den Alpenlandern selten So fehlt er z B in Vorarlberg vollstandig 9 In sudlichen Teilen seines Verbreitungsgebiets z B schon im franzosischen Zentralmassiv kann er aber manchmal bis auf uber 1000 Meter Meereshohe vordringen 10 Im Flachland kommen auch entgegen fruheren Vermutungen oft beide Arten nebeneinander vor nicht selten als Mischpopulationen im selben Gewasser 11 Gammarus pulex kommt im Flachland bis in Quellgebiete hinein vor Konkurrenz zu anderen Flohkrebsarten BearbeitenGammarus pulex ist eine euryoke Art die in den meisten fliessenden und stehenden Gewassern leben kann Innerhalb seines Verbreitungsgebiets wird sein tatsachliches Vorkommen durch Konkurrenz mit anderen Flohkrebsarten begrenzt Zu den relativ wenigen einheimischen Arten sind dabei in den letzten Jahren zahlreiche eingeschleppte exotische Arten Neozoen hinzugekommen die die Art aus einigen fruher besiedelten Gewassern verdrangen konnten Konkurrenz mit Gammarus fossarum Bearbeiten Gammarus pulex ist gegenuber Gammarus fossarum konkurrenzuberlegen in Gewassern mit geringerer Stromung kommen beide gemeinsam vor bevorzugt pulex langsamer durchstromte Mikrohabitate Er ist ausserdem weniger empfindlich gegen Sauerstoffdefizite dies spiegelt sich in seinem Indexwert im Saprobiensystem 2 0 gegenuber 1 5 bei fossarum wider Er bevorzugt ausserdem warmere Gewasser 8 12 Fehlt fossarum kann er die meisten der von diesem besiedelten Gewassertypen durchaus erfolgreich selbst besiedeln Konkurrenz mit Gammarus tigrinus Bearbeiten Der nordamerikanische Gammarus tigrinus wurde in Mitteleuropa 1957 durch Dr Wolfgang Schmitz absichtlich als Ersatz in Werra und Weser angesiedelt nachdem pulex dort aufgrund der Salzbelastung durch Abwasser der Kaliindustrie ausgestorben war 13 Er bevorzugt Brackwasserhabitate Inzwischen sind in Europa aber an zahlreichen Stellen oligohaline Populationen neu entstanden die in einigen Gewassern mit geringem Salzgehalt oder sogar in reinem Susswasser Gammarus pulex verdrangen konnen z B in den Niederlanden 14 oder in der Bretagne 15 Gammarus tigrinus kommt nur in warmen meist organisch belasteten Gewassern zur Vorherrschaft In Deutschland wurde eine Verdrangung bisher nicht beobachtet auch wenn vereinzelt Populationen von tigrinus in reinem Susswasser gefunden wurden 16 Konkurrenz mit Dikerogammarus villosus Bearbeiten In Teilen seines Verbreitungsgebiets wird Gammarus pulex heute durch die eingeschleppte neozoische Flohkrebsart Dikerogammarus villosus verdrangt 17 Diese kann die heimische Art nicht nur durch Konkurrenz sondern auch direkt durch rauberische Ernahrung aus von ihm bevorzugten Gewassern verdrangen dies sind vor allem Schifffahrtskanale und grosse Flusse In Bache das Vorzugshabitat von Gammarus pulex scheint Dikerogammarus villosus aber nicht vorzudringen Lebensraum BearbeitenDer Gewohnliche Flohkrebs lebt im Susswasser Er kommt in stehenden Gewassern vor bevorzugt aber eindeutig Fliessgewasser er ist also stromungsliebend rheophil Innerhalb der Fliessgewasser bevorzugt er die Mittel und Unterlaufe von Bachen Meta und Hyporhithral Er kommt untergeordnet noch in Flussoberlaufen Epipotamal vor aber nicht mehr in Mittel oder Unterlaufen 18 19 In den Bachen ist er weit verbreitet und sehr haufig Bei Untersuchungen hessischer Fliessgewasser im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie wurde Gammarus pulex z B in 597 von 1025 insgesamt untersuchten Gewasserabschnitten gefunden er war damit zweithaufigste Art des Makrozoobenthos nach der Eintagsfliege Baetis rhodani 20 In optimalen Gewassern kann die Art Besiedlungsdichten bis 10 000 Individuen pro Quadratmeter erreichen 21 typisch sind aber eher Dichten von einigen Hundert Gammarus pulex ist sehr empfindlich gegen anthropogene Gewasserversauerung Bereits moderat saure Gewasser mit pH Werten von 6 0 fuhren zu erheblich ansteigender Mortalitat und verminderten Wachstumsraten Der Effekt wurde durch hohe Huminstoffgehalte etwas gemildert aber nicht aufgehoben 22 Die Art ist deshalb in kalkhaltigen Gewassern haufiger sie fehlt in von Natur aus sauren Gewassern wie z B Moorgewassern Nahrung BearbeitenAls wesentliche Nahrungsbasis der Art gilt gewohnlich ins Wasser gefallenes Falllaub von Laubbaumen Die Tiere konnen die Blattspreiten der toten Blatter aufbeissen und so das Gewebe aufschliessen dieser Ernahrungstyp wird in der Limnologie als shredder bezeichnet 19 18 Gammariden wie der Gewohnliche Flohkrebs sind meist die dominanten und okologisch wichtigsten shredder Arten der mitteleuropaischen Fliessgewasser Aus Nahrungswahlversuchen und Freilandbeobachtungen ist bekannt dass die Laubarten fur Gammarus pulex nicht von gleicher Nahrungsqualitat sind Steife feste Blatter mit hohem Tannin oder Lignin Gehalt werden weniger gern gefressen Bevorzugte Laubarten sind Erle Pappel und Weiden weniger gern wird Buchenlaub befressen am wenigsten als Nahrung geeignet sind Eichenlaub und Nadeln von Nadelbaumarten Teilweise zersetzte Blatter mit hoher Biomasse von Pilzen werden eindeutig bevorzugt Weder Bakterien noch Pilzsporen werden in nennenswertem Umfang verdaut Die Tiere bevorzugen zusammengespulte Packen von Blattern in Bachen als Aufenthaltsraum 23 Im Spatsommer vor dem neuen Laubfall konnen sie die Blattbiomasse so weit aufbrauchen dass das Populationswachstum durch Nahrungsmangel begrenzt wird Obwohl in der limnologischen Forschung die Rolle der Gammariden als shredder stark betont wird ist Gammarus pulex in Wirklichkeit omnivor 24 Die Tiere konnen Algen und organische Uberzuge den Biofilm von Steinen abweiden und auch hohere Wasserpflanzen Makrophyten anbeissen Daneben sind sie Rauber wenn sich Gelegenheiten bieten d h bei nicht zu schnellen und nicht zu hart gepanzerten Beutetieren z B Eintagsfliegen oder Muckenlarven Auch Aas wie z B tote Fische wird gern angenommen Sie sind hier wohl im Wesentlichen Opportunisten die jede sich bietende Nahrungsquelle ausnutzen Sie erbeuten aber durchaus auch dann Eintagsfliegenlarven wenn ihnen genugend qualitativ hochwertige Blattnahrung zur Verfugung steht 25 Eine gern angenommene Nahrungsquelle der Art sind andere Flohkrebse sowohl verwandter wie auch der eigenen Art Sie ist also teilweise kannibalisch Neben kleinen Jungtieren konnen aber nur frisch gehautete noch nicht ausgehartete Tiere uberwaltigt werden Genauso angenommen werden Wasserasseln die Gammarus pulex dadurch aus von ihm bevorzugten Gewassern verdrangen kann Lebenszyklus BearbeitenDie Geschlechterfindung von Gammarus pulex beruht auf Pheromonen die vom Weibchen abgegeben und vom Mannchen mit seinen Antennen wahrgenommen werden 26 Moglicherweise besitzt das Hautungshormon Ecdyson Pheromonfunktion Weibliche Individuen von Gammarus pulex konnen nur unmittelbar nach einer Hautung befruchtet werden und Eier legen Um die Befruchtung zu sichern klammern sich die grosseren Mannchen mit ihren scherenartigen ersten Gnathopoden am Rucken des Weibchens fest und warten dessen Hautung ab Dabei kommt es gelegentlich zu Fehlpaarungen mit fossarum Die zweiten Gnathopoden sind fur das Festhalten bedeutungslos haben aber eine wichtige Funktion bei der Paarung selbst 27 Die Paare bleiben langere Zeit bis hin zu Wochen vereint und sind fast genauso mobil wie Einzeltiere wobei der Grossenunterschied dabei von Vorteil ist 28 Uberraschenderweise scheint die Paarbildung nicht nur auf Konkurrenz der Mannchen zu beruhen sondern konnte sogar fur die Weibchen vorteilhaft sein 29 Fur die eigentliche Kopulation lasst das Mannchen los schwimmt zur Bauchseite des Weibchens und gibt hier seine Spermien ab 26 Die Befruchtung erfolgt extern Das Weibchen legt seine Eier nicht frei ab sondern in die Bruttasche Marsupium an seiner Bauchseite in der es sie anschliessend mit sich herumtragt Die Eier sind bei der Ablage von einer gallertartigen Hulle umgeben die sich nach und nach auflost Die Grosse eines Eigeleges ist von der Korpergrosse des Weibchens abhangig damit auch indirekt von dessen Alter da die Tiere ihr Leben lang wachsen und altere Weibchen dadurch grosser sind Sie betragt normalerweise 15 bis maximal etwa 30 Eier bei sehr kleinen Weibchen erste Brut nur 6 bis 7 30 Pro Jahr sind drei Reproduktionszyklen mit jeweils einem Eigelege moglich 31 Diese hohe Zahl wird aber nicht immer erreicht im turkischen Fluss Yesilirmak gibt es z B im Wesentlichen nur eine Periode im Fruhjahr in der Junge abgegeben werden 32 Gewohnliche Flohkrebse konnen ein Lebensalter von zwei Jahren erreichen 33 und in dieser Zeit funf bis sechs Bruten erzeugen die meisten Tiere werden aber nicht alter als etwa ein Jahr Die Jungtiere schlupfen nach etwa 20 bis 23 Tagen aus dem Ei und sind dann etwa 1 6 bis 1 8 mm lang 26 Das Weibchen tragt die Jungtiere danach noch etwa zwei Tage bei niedrigen Wassertemperaturen etwas langer mit sich herum ehe es sie in das freie Wasser entlasst Die Tiere werden abhangig von der Wassertemperatur nach 11 bei 20 C bis 52 bei 5 C Wochen geschlechtsreif 31 Sie konnen sich je nach Jahreszeit ihres Schlupfs noch im selben Jahr oder erst im darauffolgenden Jahr erstmals fortpflanzen Die Fortpflanzungsperiode der Art ist recht ausgedehnt Eiertragende Weibchen konnen fast ganzjahrig beobachtet werden Die Fortpflanzung ist aber meist auf das Sommerhalbjahr beschrankt zwischen Oktober November bis Marz werden keine Eier gelegt Dies gilt auch in sudlichen Teilen des Verbreitungsgebiets wie in Anatolien 32 Eiertragende Weibchen treten dann nur ausnahmsweise auf bzw diese halten die Eier bis zum Fruhjahr Paare werden nicht gebildet In dieser Zeit werden die Oostegite der Bruttasche bei Hautungen etwas zuruckgebildet und verlieren ihren langen Fransensaum Individuen von Gammarus pulex machen wahrend ihres Lebens zahlreiche Hautungen durch Die Hautungsphasen folgen in Tagen bis wenigen Wochen aufeinander so dass es nicht moglich ist die Stadien anhand von Grossenklassen auseinanderzuhalten Die Tiere hauten sich ihr Leben lang auch wahrend der Geschlechtsreife weiter Die bei der Hautung abgestossene Kutikula enthalt Kalkeinlagerungen wodurch diese Art einen hohen Calciumbedarf fur ihre Entwicklung hat Einsatz als Bioindikator BearbeitenGammarus pulex werden als Bioindikatoren fur die Trinkwassergute eingesetzt Im Zwischenpumpwerk Kleistpark der Berliner Wasserbetriebe werden die Tiere in kleinen Kammern gehalten und von Sensoren uberwacht Bei Verhaltensanderungen wird ein Alarm ausgelost Sie ersetzen damit die bis 2015 eingesetzten Moderlieschen 34 Einzelnachweise Bearbeiten Carl von Linne Systema Naturae 10 Auflage Band 1 Stockholm 1758 S 1055 a b Thomas Ols Eggers amp Andreas Martens 2001 Bestimmungsschlussel der Susswasser Amphipoda Crustacea Deutschlands Laueterbornia 42 1 68 S Pinkster Redescription of Gammarus pulex Linnaeus 1758 based on neotype material Amphipoda Crustaceana 18 2 S 177 186 1970 doi 10 1163 156854070X00798 Erik Dahl 1977 The Amphipod Functional Model and Its Bearing upon Systematics and 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