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Randow fruher Randau ist der Name eines deutschen Adelsgeschlechts das dem Uradel des Erzstiftes Magdeburg entstammt Namensgebender Stammsitz der sich spater weit verzweigenden Familie war die Burg Randau sudlich von Magdeburg und westlich der alten Elbe die vor dem Jahre 1012 den Hauptstrom des damaligen Grenzflusses bildete Dorf und Gut Randau liegen heute ostlich der Elbe auf dem Elbenauer Werder an dem inzwischen weitgehend ausgetrockneten Elbarm Der Name Randau bedeutet am Rande einer Aue eines Wassers Die Schreibweise variiert im Laufe der Zeit zwischen Randau Randaw und Randow Wappen derer von Randow Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung 1 2 Familienstamme 1 3 Ausdehnung 1 3 1 Zwei Linien 1 3 2 Randows in Brasilien 1 3 3 und Neuseeland 2 Wappen 2 1 Historische Wappenbilder 3 Gutsbesitz 4 Personen 5 Die briefadelige Familie von Randow 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 Siehe auch 9 WeblinksGeschichte BearbeitenUrsprung Bearbeiten Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals 1236 mit Thegenardus de Randowe 1 der wahrscheinlich seinen Rittersitz auf der Burg bzw magdeburgischen Zollveste Randau hatte Die Familie breitete sich zunachst in Anhalt und im Erzbistum Magdeburg sowie in das Bistum Halberstadt aus Dort sind bis etwa 1350 zahlreiche Randows als Ritter Hofbesitzer geistliche Herren oder Nonnen urkundlich erwahnt Die Zerstorung der Stammburg Randau im Jahr 1297 war das Resultat einer langjahrigen Fehde des magdeburgischen Adels mit dem machtigen Erzbischof und Landesherren von Magdeburg Burchard II von Blankenburg Die Sage von der Ahnfrau der alten Burg Randau beschreibt dieses Ereignis sehr anschaulich 2 Reste der Burg sind als Bodendenkmal im Bereich des heutigen Ortes Randau auf dem Gobs erhalten Familienstamme Bearbeiten Im 14 Jahrhundert teilte sich die Familie in drei Stamme Der I und II Stamm treten zuerst mit Arnold von Randow urkundlich 1363 1397 auf Arnold war Vogt zu Plaue und hielt Lehen in Redekin sowie zu Legen Bellin Gross Wulkow und Langhusen alle im spateren Kreis Genthin Der III Stamm trat etwa zur gleichen Zeit mit Hermann von Randow auf der 1382 als Lehnshalter zu Zollchow im heutigen Landkreis Havelland beurkundet ist Ausdehnung Bearbeiten Die ersten beiden Stamme blieben bis in das 17 Jahrhundert im Genthiner Land ansassig und mit einem Ast auch in Hornburg heute Landkreis Wolfenbuttel Sie starben nach dem Dreissigjahrigen Krieg im Mannesstamm aus Nur der III Stamm besteht in zwei Linien bis heute fort Er ubernahm die Lehnsguter der beiden anderen Stamme im damaligen Jerichower Land nbsp Epitaph fur Jobst von Randow von 1552 in der Kirche von LoburgZwei Linien Bearbeiten Im 16 Jahrhundert teilte sich dieser Familienstamm zu der Zeit in Loburg ansassig in die beiden heutigen Linien Ihre Stammvater waren Albrecht 1605 und Caspar 1610 die Sohne des Jobst von Randow Caspars Sohn Hans Caspar ging Anfang des 17 Jahrhunderts als Kammerjunker der Prinzessin Anna Sophie von Anhalt der spateren Herzogin von Brieg nach Schlesien und wurde Stammvater der heutigen sog Schlesischen Linie die sich zuerst in Brieg niederliess dann aber das Gut Bogschutz kaufte wo sie das Schloss Randowhof baute Ein dreifacher Urenkel Albrechts Christian Ernst liess sich gegen Ende des 18 Jahrhunderts in Mecklenburg nieder nachdem sein Vater die alten Stammguter Redekin Bellin Gussow und Zabakuck verkauft hatte Er begrundete so die sog Mecklenburgische Linie der Randows die sich spater nach Pommern und im 19 Jahrhundert auch nach England und in die USA ausbreiteten wo noch wenige Nachkommen existieren In Mecklenburg gehorten der Familie die Guter Grammow 3 Kowalz 4 Gemeinde Thelkow und Greese 5 Gemeinde Lubow Randows in Brasilien Bearbeiten Ein Abkommling der schlesischen Randows Adolph wanderte Mitte des 19 Jahrhunderts mit drei Sohnen nach Brasilien aus und begrundete damit einen sehr grossen brasilianischen Familienzweig der heute etwa viermal so viele Namenstrager zahlt wie die europaischen Randows Viele von ihnen fuhren das in Brasilien bedeutungslose Adelspradikat nicht mehr und auch die Schreibweise des Namens hat sich infolge fehlerhafter Aussprache und Analphabetismus teilweise stark verandert Rondow Rondon Vorondom und ahnliches und Neuseeland Bearbeiten Ein neuseelandischer Ast der schlesischen Linie entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als zwei Sohne des Elgar von Randow sich mit ihrer Mutter dort niederliessen Wappen BearbeitenDas Wappen zeigt in Rot einen silbern geranderten roten Schild in der Heraldikersprache auf rotem Grund ein silberner Innenbord Auf dem Helm mit rot silbernen Decken wachsen aus einem rot silbernen Wulst der wiederum mit drei roten Rosen bekront ist drei Straussenfedern rot silber rot zwischen denen zwei jeweils nach aussen wehende rot uber silber geteilte Fahnlein stehen Haufig waren die Fahnchen auch silber uber rot geteilt dargestellt Es besteht eine Wappenverwandtschaft zu den thuringischen von Haldeck eine Stammesverwandtschaft ist nicht bekannt Historische Wappenbilder Bearbeiten nbsp Siegel des Arnold von Randow Urkunde von 1367 nbsp Siegel des Arnold von Randow abgezeichnet nbsp Wappen in Siebmachers Wappenbuch 1605 nbsp Wappen im Kothener Gesellschaftsbuch 1619 nbsp Abbildung im Wappenbuch von Leonhard Dorst 1847Gutsbesitz BearbeitenDie Randows haben im Laufe ihrer Geschichte zahlreiche Guter besessen nbsp Herrenhaus GrammowSachsen Anhalt Jerichower Land Redekin 1397 1763 Legen Bellin 1397 1757 Gross Wulkow 1397 Langhusen Gussow 1763 Neuermark 1482 1601 Zabakuck 1477 1757 Zollchow 1382 1614 Ferchland Schartau Wormlitz Loburg Padegrim Mockern Barleben 1530 1602 Schattberge Ringelsdorf Schesiber MecklenburgWendhof 1788 90 Grabenitz 1788 93 Poppentin 1788 93 Lansen 1793 98 Grammow 1832 1945 Neuhof 1845 Kowalz und Sophienhof bei Tessin bis 1945 Greese bei Wismar bis 1945 PommernKummin Kr Kammin Dolgen Kreis Dramburg Brussendorf und Klein Voldekow Collin 1872 1935 Kr Pyritz Kloxin 1834 1929 Kr Pyritz Gross Machmin Kr Stolp Schlesien nbsp Herrenhaus Randowhof BogschutzNeudorf bei Brieg Polnisch Jagel Bukowine Landkreis Breslau Bogschutz Randowhof und Damnig im Furstentum Oels Kreicke und Weigwitz bei Ohlau Landkreis Breslau Gross und Klein Wilkau Landkreis Namslau Ossen und Polnisch Ellguth Landkreis Oels Klein Peiskerau Landkreis Ohlau Gross und Klein Pohlwitz bei Jauer Krakowahne Landkreis Trebnitz Skotschine 1805 Schreibersdorf bis 1807 Pangau Landkreis Oels Golkowitz Landkreis Kreuzburg O S Nauke und Stronn Landkreis Oels Stuben Landkreis Wohlau Provinz PosenPiechczyn Hansdorf bei Bromberg Personen Bearbeiten nbsp Grabplatte des Domherren Johann von Randow in der Redekin Kapelle des Doms zu MagdeburgAdolf von Randow 1828 1911 Bildhauer Bankier Mitglied des Provinziallandtages der Rheinprovinz Adolph von Randow 1801 1891 preussischer Generalleutnant und Direktor des Grossen Militarwaisenhauses in Potsdam Alfred von Randow 1879 1958 Oberst 1919 Befehlshaber des Detachement von Randow Freikorps im Baltikum Stifter des Deutschritter Kreuzes Anton von Randow 1566 1616 Amtshauptmann von Alvensleben Dreileben und Wanzleben Arnold von Randow urkdl 1363 bis 1397 Vasall und Vogt des Erzbischofs von Magdeburg Bar von Randow 1931 2017 Bratschist Intendant des Siegerland Orchesters Abteilungsleiter WDR Elgar von Randow 1904 1977 Diplomat Fritz von Randow 1908 1995 Dr iur Berufsoffizier Major Gero von Randow 1953 Publizist Autor und Redakteur der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit Hans von Randow 1572 halberstadtischer Amtshauptmann zu Hornburg und Zilly Heinrich von Randow 1561 1621 Hofjunker Hauptmann der Landsknechte weltlicher Richter und Vogt des Domkapitels zu Magdeburg Heinrich von Randow 1797 1853 preussischer Offizier Kommandeur des 5 Ulanen Regiments Heinz von Randow 1890 1942 Generalleutnant und Kommandeur der 21 Panzerdivision Hermann von Randow 1847 1911 koniglich preussischer Generalleutnant z D Schriftsteller Jobst von Randow 1506 1551 Letzter gemeinsamer Vorfahr aller heute lebenden Familienmitglieder Johann von Randow 1526 1572 Domherr zu Magdeburg Jost Andreas von Randow 1580 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft Mattheus von Randow 1512 Kantor Senior und Prior des Pramonstratenserklosters der Burg Brandenburg Matthias von Randow 1959 Hauptgeschaftsfuhrer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL Thomas von Randow 1921 2009 Mathematiker und Wissenschaftsjournalist Viktor von Randow 1856 1939 preussischer Generalleutnant nbsp nbsp Grabstein des briefadeligen Heinrich von Randow Friedhof Dusseldorf Golzheim Die briefadelige Familie von Randow BearbeitenNicht zu den uradeligen Randows zahlte eine im 19 Jahrhundert ebenfalls in Schlesien Gross Wilkawe Kreis Trebnitz beguterte briefadelige Familie von Randow Sie erhielt ihren Adel 1804 in Form einer gnadenweisen Adelserneuerung und bestatigung nachdem ihr Stifter der Koniglich Preussische Landrat des Kreises Wielun in Sudpreussen Karl Benjamin Randow seine Zugehorigkeit zu einer angeblichen dritten Linie des alten magdeburgischen Geschlechts von Randow wahrscheinlich gemacht hatte Sie durfte daher auch dasselbe Wappen wie die uradeligen Randows fuhren allerdings mit einem goldenen Rand Die Familie ist inzwischen im Mannesstamme erloschen Einzelnachweise Bearbeiten Kopial des Klosters Unser lieben Frauen zu Magdeburg 9 und 10 Die Sage von der Ahnfrau der alten Burg Randau Gutshauser de Grammow bei Bad Sulze Gutshauser de Kowalz bei Tessin Gutshauser de Greese bei Wismar Literatur BearbeitenJahrbuch des Deutschen Adels Band 3 1899 Verlag von W T Bruer S 312 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch A 1900 und folgende Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Alter Adel und Briefadel 1920 Briefadelige Randows Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Band III 1957 XII 1973 XIX 1987 und XXVIII 2005 Gesamtreihe Bde 15 55 92 und 138 ISBN 3 7980 0838 8 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XI Band 122 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2000 ISSN 0435 2408 Olof von Randow Die Randows eine Familiengeschichte in Deutsches Familienarchiv Band 135 136 Neustadt Aisch 2001 ISBN 3 7686 5182 7 Degener VerlagSiehe auch BearbeitenListe deutscher AdelsgeschlechterWeblinks BearbeitenInternetseiten der Familie Wappen des Geschlechts Randow in Johann Siebmachers Wappenbuch Eintrag uber Randow in Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Eintrag uber Randow in Neues preussisches AdelslexiconNormdaten Person GND 123402824 lobid OGND AKS VIAF 32903242 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Randow Adelsgeschlecht amp oldid 234741227