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Das Herzogtum Oels entstand 1312 durch Teilung des Herzogtums Glogau Herzog Konrad I ubergab es 1329 als ein Lehen an die Krone Bohmen die 1526 an die Habsburger gelangte Das Herzogtum wurde bis 1492 vom Glogauer Zweig der Schlesischen Piasten von 1495 bis 1647 vom Munsterberger Zweig der Herren von Podiebrad regiert 1649 gelangte es durch Heirat an das Haus Wurttemberg von dem es 1792 an die Welfen fiel Nach dem Ersten Schlesischen Krieg gehorte es ab 1742 zu Preussen Residenzort war die gleichnamige Stadt Oels heute Olesnica in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Gebiet des Herzogtums Oels um 1720Inhaltsverzeichnis 1 Unter den Schlesischen Piasten 1312 1492 2 Unter dem Munsterberger Zweig der Herren von Podiebrad 1495 1647 3 Unter den Wurttembergern 1649 1792 4 Unter den Welfen 1792 1884 5 Unter den Hohenzollern 1884 1945 6 Die Herzoge von Oels 6 1 Schlesische Piasten 6 2 Munsterberger Zweig der bohmischen Podiebrad 6 3 Das Haus Wurttemberg Weiltingen 6 4 Das Haus der Welfen Braunschweig Luneburg 7 Literatur 8 WeblinksUnter den Schlesischen Piasten 1312 1492 Bearbeiten nbsp Banner Konrad des Weissen von OelsNach dem Tod des Herzogs Heinrich III von Glogau wurde das Herzogtum Oels fur dessen Sohn Konrad I geschaffen Er wandte sich politisch Bohmen zu und huldigte 1329 dem Konig Johann von Luxemburg Dadurch wurde das Gebiet als ein Lehen der Krone Bohmen unterstellt was 1335 mit dem Vertrag von Trentschin bestatigt wurde 1335 erwarb Konrad I vom Breslauer Bischof Nanker Militsch mit Umgebung und 1339 vom Liegnitzer Herzog Boleslaw III Bernstadt Von seinem Schwager dem Cosel Beuthener Herzog Boleslaus erbte er 1355 das Herzogtum Cosel Um dessen Herzogtum Beuthen wurde ein jahrelanger Erbstreit gefuhrt der erst nach dem Tod Konrads I beigelegt wurde Danach wurde seinem gleichnamigen Sohn Konrad II als mutterliches Erbe 1369 halb Beuthen zugesprochen Ein Jahr spater erwarb Konrad II vom Munsterberger Herzog Bolko III einen Teil von Gleiwitz und 1379 Kanth und Umgebung Wegen Uberschuldung verkaufte ihm 1394 der Glogauer Herzog Heinrich VIII Sperling halb Steinau dessen zweite Halfte 1397 auch an Konrad II gelangte Nach dem Tod des Herzogs Konrad II 1403 erbte dessen einziger Sohn Konrad III den Besitz Er hinterliess 1413 die Sohne Konrad IV Senior 1447 Konrad V Kanthner 1439 Konrad VI Dechant 1427 Konrad VII den alten Weissen und Konrad VIII den Jungen 1444 47 Zunachst ubernahm Konrad IV Senior fur den das Herzogtum Bernstadt ausgegliedert wurde die Vormundschaft uber seine jungeren Bruder Auch nach der 1416 erfolgten formellen Teilung des vaterlichen Erbes verwalteten die funf Bruder ihre Gebiete teilweise gemeinsam Da Konrad IV Senior Konrad VI Dechant und Konrad VIII der Junge jedoch dem geistlichen Stand angehorten ubten die Bruder Konrad VII der alte Weisse und Konrad V Kanthner faktisch die Regentschaft aus und waren deshalb Nutzniesser der ererbten Besitzungen Sie vereinbarten 1437 eine Gesamtbelehnung die vom bohmischen Landesherrn bestatigt wurde Dadurch sollte der Heimfall beim Tod des kinderlosen Herzogs Konrad VII des alten Weissen verhindert werden Zwei Jahre spater starb Konrad V Kanthner der die Sohne Konrad IX den Schwarzen und Konrad X den jungen Weissen hinterliess Die Vormundschaft uber sie ubernahm ihr Onkel Konrad VII der alte Weisse Nachdem der kinderlose Herzog Konrad VII beabsichtigte seine Gebietsanteile an die Herzoge von Sagan zu ubertragen obwohl dieses Vorhaben im Widerspruch zu der 1437 vereinbarten Gesamtbelehnung stand wurde er 1450 von Konrad IX dem Schwarzen und dessen Bruder Konrad X dem jungen Weissen gefangen genommen und zum Rucktritt von der Regierung gezwungen Anschliessend verwalteten die beiden Bruder die Oelser Besitzungen bis zum Tod Konrads VII im Jahre 1452 gemeinsam Bei der anschliessenden Teilung erhielt Konrad IX die Stadt Oels sowie die oberschlesischen Gebiete von Beuthen und Cosel wahrend sein Bruder Konrad X das Herzogtum Oels ohne die Stadt Oels sowie das Gebiet von Steinau und Wohlau erhielt 1459 huldigten die Bruder dem bohmischen Konig Georg von Podiebrad Nach dem Einfall des ungarischen Konigs Matthias Corvinus in Schlesien huldigten sie 1469 diesem Nach dem Tod des Herzogs Konrad IX 1471 erbte sein Bruder Konrad X dessen Besitz Um einer Enteignung durch den Gegenkonig Matthias Corvinus zuvorzukommen verkaufte er seinen gesamten oberschlesischen Besitz dem Munsterberger Herzog Heinrich d A Dieser gab Hultschin und Krawarn sofort an seinen altesten Bruder Bocek weiter 1474 gelang es Matthias sich auch in Mittelschlesien festzusetzen indem er in den Oelser Stadten Wohlau und Militsch die Eventualhuldigung entgegennahm Gleichzeitig verbriefte er der Kurfurstin Margaretha von Sachsen die versprochene Anwartschaft auf die Lander von Konrads X Onkel Konrad VII des alten Weissen Daraufhin beabsichtigte der verschuldete Konrad X die noch in seinem Besitz befindlichen Gebiete von Oels direkt an Margarethas Sohne Albrecht und Ernst zu verkaufen Die Verhandlungen verhinderte Konig Matthias dadurch dass er Konrads Schulden und als Gegenleistung Konrads Lander ubernahm Konrad der sich verpflichten musste nichts mehr zu veraussern versprach er eine lebenslange Nutzniessung seiner Lander Nachdem Konrad X jedoch 1489 ohne konigliche Genehmigung die Stadt Steinau besetzte ubertrug Matthias Corvinus Konrads X Gebiete seinem Sohn Johann Corvinus starb aber nur ein Jahr spater Nachfolgend erhielt Konrad X vom bohmischen Landesherrn Vladislav II das Herzogtum Oels wieder zuruck Mit seinem Tod 1492 erlosch die Oelser Linie des Glogauer Zweigs der Schlesischen Piasten Seine Besitzungen fielen als erledigtes Lehen an die Krone Bohmen heim 1492 94 wurden die Freien Standesherrschaften Militsch Wartenberg und Trachenberg aus dem Oelser Gebiet ausgegliedert Unter dem Munsterberger Zweig der Herren von Podiebrad 1495 1647 Bearbeiten nbsp Schloss Oels1492 kam es zwischen dem bohmischen Konig Vladislav II und dem Herzog von Munsterberg und Grafen von Glatz Heinrich d A einem Sohn Georg von Podiebrads zu Streitigkeiten um die bohmischen Herrschaften Podiebrad und Kostomlat Diese beanspruchte der Konig nach dem Tod von Heinrichs gleichnamigem Bruder Heinrich d J fur sich obwohl sie testamentarisch fur Heinrich d A bestimmt waren 1495 musste Heinrich auf Podiebrad verzichten und erhielt mit einem am 28 April 1495 in Bautzen abgeschlossenen Vertrag der auch fur Heinrichs Sohne galt zum Ausgleich das Herzogtum Oels als erbliches Lehen Nach Heinrichs Tod 1498 regierten dessen Sohne Albrecht I 1511 Georg I 1501 und Karl I gemeinsam Der Letztere regierte nach dem Tod seiner Bruder ab 1511 bis 1536 allein Mit Karls Enkel Herzog Karl Friedrich I erlosch 1647 der Munsterberger Zweig der Herren von Podiebrad Unter den Wurttembergern 1649 1792 Bearbeiten nbsp Schloss Oels Innenhof1649 gelangte das Herzogtum an den Schwiegersohn des letzten Oelser Podiebrad Herzog Silvius Nimrod von Wurttemberg Weiltingen der dafur die mahrische Herrschaft Jaispitz an Kaiser Ferdinand III der zugleich Konig von Bohmen war abtreten musste Nimrod erhielt allerdings nicht die volle Souveranitat sondern mit Vertrag vom 16 Januar 1649 lediglich die Belehnung als Mediatfurstentum Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel 1742 die Lehnsherrschaft uber das Herzogtum an Preussen Nachfolgend verloren die Fursten jede politische Bedeutung und waren fortan lediglich noch Grundbesitzer 1744 ubergab der Wurttemberger Karl Friedrich II Oels an seinen Neffen Karl Christian Erdmann Nach dessen Tod 1792 wurde sein Schwiegersohn Friedrich August Herzog zu Braunschweig Luneburg und Furst von Braunschweig Wolfenbuttel mit Oels belehnt Damit kam Oels an einen Zweig der Familie der Welfen Unter den Welfen 1792 1884 BearbeitenNachdem Friedrich August kinderlos gestorben war fiel Oels an dessen Neffen den Fursten Friedrich Wilhelm von Braunschweig Luneburg Als Folge der 1807 durchgefuhrten preussischen Verwaltungsreform war der Herzog von Oels nur noch Titularherzog Im Jahr 1809 beteiligte sich der Herzog an der Erhebung der Schwarzen Schar Nach deren Niederschlagung floh er nach England 1813 erhielt er die Herrschaft uber Braunschweig zuruck die ihm durch den Einfall Napoleons genommen worden war Von nun an blieb Oels 70 Jahre lang in Personalunion mit dem Herzogtum Braunschweig Unter den Hohenzollern 1884 1945 BearbeitenAls 1884 Herzog Wilhelm von Braunschweig ohne legitime Leibeserben starb wurde das Herzogtum Oels aufgelost Den Privatbesitz vermachte Wilhelm testamentarisch seinem Neffen dem damaligen sachsischen Konig Konig Albert I das Lehen fiel an Preussen zuruck und war nachfolgend ein Thronlehen dessen Besitzer der jeweilige preussische Kronprinz war Besitzer des herzoglichen Schlosses und der Grundherrschaft Oels war bis zur Enteignung 1945 der letzte deutsche Kronprinz Wilhelm von Preussen 1882 1951 Die Herzoge von Oels BearbeitenSchlesische Piasten Bearbeiten 1320 1366 Konrad I 1366 1403 Konrad II 1403 1412 Konrad III 1412 1450 zeitweise gemeinsam Konrad IV Senior 1447 Konrad V Kanthner 1439 Konrad VI Dechant 1427 Konrad VII der alte Weisse 1452 und Konrad VIII der Junge 1444 47 1450 1471 Konrad IX der Schwarze 1471 1492 Konrad X der junge Weisse Munsterberger Zweig der bohmischen Podiebrad Bearbeiten 1495 1498 Heinrich I 1498 1502 Georg I 1498 1511 Albrecht I und 1498 1536 Karl I 1536 1542 gemeinsam Joachim Heinrich II Johann und Georg II von Munsterberg Oels Munsterberg 1542 an Herzog Friedrich II von Liegnitz 1542 1565 Johann von Munsterberg Oels 1565 1617 Karl II 1617 1647 Karl Friedrich I Das Haus Wurttemberg Weiltingen Bearbeiten 1649 1664 Silvius I Nimrod Schwiegersohn Karl Friedrichs I 1664 1668 Karl Ferdinand 1669 Sohn Silvius Nimrods in Oels und Bernstadt 1668 1697 Silvius II Friedrich 1697 Sohn Silvius Nimrods 1697 1704 Christian Ulrich I Sohn Silvius Nimrods in Oels und Juliusburg 1668 1697 in Bernstadt Julius Siegmund 1684 Sohn Silvius Nimrods 1668 1684 in Juliusburg Karl 1745 Sohn Julius Siegmunds 1684 1697 in Juliusburg 1697 1745 in Bernstadt 1704 1744 Karl Friedrich II 1761 Sohn Christian Ulrichs I in Oels und Juliusburg Christian Ulrich II Sohn Christian Ulrichs I 1704 1734 in Wilhelminenort 1744 1792 Karl Christian Erdmann 1792 Sohn Christian Ulrichs II in Oels und Juliusburg 1744 1792 in Wilhelminenort 1745 1792 in BernstadtDas Haus der Welfen Braunschweig Luneburg Bearbeiten 1792 1805 Friedrich August I 1805 1815 Friedrich Wilhelm I 1815 1824 gemeinsam Karl IV in Braunschweig II und Wilhelm 1824 1884 Wilhelm1884 Auflosung des HerzogtumsLiteratur BearbeitenJohann Sinapius d J Olsnographia Beschreibung des Oelsnitzer Furstentums Leipzig und Frankfurt 1707 2 Bande Hugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 Norbert Conrads Hrsg Schlesien Berlin 1994 ISBN 3 88680 216 7 Rudolf Zacek Dejiny Slezska v datech Praha 2004 ISBN 80 7277 172 8 S 434 436 Martin Sandera Jindrich I Minsterberksky Prvni hrabe Kladsky a jeho majetkova zakladna In Kladsky sbornik 6 2004 S 14Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogtum Oels Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fursten von Munsterberg OelsNormdaten Geografikum GND 4215879 5 lobid OGND AKS VIAF 239063551 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Oels amp oldid 229733523