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Curt Wachsmuth normiert Kurt Wachsmuth 27 April 1837 in Naumburg Saale 8 Juni 1905 in Leipzig war ein deutscher Klassischer Philologe und Althistoriker Curt Wachsmuth in den Imagines Philologorum von Alfred Gudeman 1911 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Curt Wachsmuth 1884 Curt Wachsmuth war der Sohn des Justizrates Julius Wachsmuth 1803 1877 Vorgebildet ab der Landesschule Pforta studierte er seit 1856 in Jena und Bonn Wahrend seines Studiums wurde er 1856 Mitglied der Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller 1 Er ging nach halbjahrigem Aufenthalt in Berlin als Lehrer am Joachimsthalschen Gymnasium im Herbst 1860 mit dem archaologischen Reisestipendium nach Italien fungierte 1861 als Secretaire interprete bei der preussischen Gesandtschaft in Athen habilitierte sich 1862 in Bonn fur Klassische Philologie und Alte Geschichte wurde 1864 ordentlicher Professor in Marburg und dort in seinem letzten Jahr Prorektor 2 1868 in Gottingen und Ostern 1877 in Heidelberg Seit 1886 lehrte Wachsmuth in Leipzig wo er in der Nachfolge des Philologen Ludwig Lange den Lehrstuhl fur Alte Geschichte und Klassische Philologie ubernahm Er war zugleich Leiter des historischen wie auch philologischen Seminars der Leipziger Universitat Sein Nachfolger auf dem althistorischen Lehrstuhl wurde 1906 Ulrich Wilcken Wachsmuth war 1868 69 Rektor der Marburger und 1897 98 Rektor der Leipziger Universitat 3 1884 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 Seit 1891 war er auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Wachsmuths Interesse beschrankte sich nicht nur auf Geschichte oder Philologie So kam es vor dass er wie ubrigens auch Karl Lamprecht naturwissenschaftlichen Vortragen u a des Chemikers Wilhelm Ostwald beiwohnte Dieses ist auch durch ein Foto in Ostwalds 1927 erschienenen Lebenslinien bezeugt auf dem bei einem Vortrag Ostwalds mit Experiment Wachsmuth und Lamprecht unter den Zuhorern zu sehen sind Mit dem ebenfalls in Leipzig lehrenden Althistoriker und Kulturhistoriker Ernst Wilhelm Gottlieb Wachsmuth besteht kein engeres verwandtschaftliches Verhaltnis Wachsmuth war seit 1865 verheiratet mit Marie Luise Henriette Wachsmuth geborene Ritschl der Tochter des Philologen Friedrich Ritschl Mit ihr hatte er einen Sohn den Physiker Richard Wachsmuth 5 Curt Wachsmuths Enkel war der Chirurg Werner Curt Wachsmuth 6 Werk BearbeitenNeben seiner Bedeutung als Philologe hatte Wachsmuth besondere Bedeutung als Althistoriker mit seiner Topographie von Griechenland und insbesondere des antiken Athens Seine Beschreibung Athens darf als ein Meisterstuck fur die Kritik antiker Quellen gelten wenn sie auch unvollendet geblieben ist Sie endet mit der Zeit Justinians I Die Geschichte der Stadt Athens im Mittelalter von Ferdinand Gregorovius schliesst sich unmittelbar an Sind zwar viele von Wachsmuths Schlussfolgerungen durch neuere archaologische Ergebnisse nicht mehr haltbar so bleibt hier doch das Verdienst die relevanten antiken Quellen insbesondere fur die Topographie Athens in einem inhaltlichen Zusammenhang gestellt zu haben Die zeitgenossische archaologische Literatur wurde dabei intensiv herangezogen In Wachsmuths Werk flossen noch die Klassische Philologie und die Alte Geschichte in einem Masse zu einer Einheit zusammen die auch seinen Ruf als Gelehrten ausmachten der fur beide Disziplinen eine Art Wegscheide bedeutet Das machte der Philologe Justus Hermann Lipsius deutlich mit den Worten der letzte Vertreter jener gelehrten Generation in dem zwei auseinandergehende Studiengebiete das klassisch philologische und das althistorische zu einer Einheit verschmolzen Unter diesem Blickwinkel verdient auch seine Einleitung in das Studium der Alten Geschichte Leipzig 1895 Beachtung Schriften Auswahl BearbeitenDe Timone Phliasio ceterisque sillographis graecis Leipzig 1859 De Cratete Mallota Leipzig 1860 Das alte Griechenland im neuen Bonn 1864 Die Stadt Athen im Altertum 2 Bande Leipzig 1874 1890 Studien zu den griechischen Florilegien Berlin 1882 Ausgaben von Lydus de ostentis und den griechischen Kalendern Leipzig 1863 des Stobaus Berlin 1884 Bande und der Sillographorum graecorum reliquiae Leipzig 1885 Literatur BearbeitenJustus Hermann Lipsius Worte zum Gedachtnis an Curt Wachsmuth In Berichte uber die Verhandlungen der Koniglich Sachsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig philologisch historische Klasse Band 57 1905 S 287 297 Bruno Albin Muller Curt Wachsmuth In Biographisches Jahrbuch fur Altertumskunde 30 Jahrgang 1907 S 167 194 Digitalisat Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 10 S 266 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurt Wachsmuth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Kurt Wachsmuth Quellen und Volltexte Literatur von und uber Curt Wachsmuth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Curt Wachsmuth an der Universitat Leipzig Sommersemester 1886 bis Sommersemester 1905 Curt Wachsmuth im Professorenkatalog der Universitat Leipzig 1 Einzelnachweise Bearbeiten Burschenschaftliche Blatter XIV Jg Berlin 1900 S 281 Auf Wachsmuths Idee von 1866 kam in Marburg die Begrundung der archaologischen Abgusssammlung zustande Rektoratsreden HKM Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 249 Wachsmuth Curt Hessische Biografie Stand 23 Februar 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 16 Marz 2016 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 1293 Inhaber der Lehrstuhle fur Alte Geschichte an der Philipps Universitat Marburg Erster Lehrstuhl Joseph Rubino 1843 1864 Curt Wachsmuth 1864 1869 Heinrich Nissen 1869 1877 Benedikt Niese 1877 1881 Eugen Bormann 1881 1885 Benedikt Niese 1885 1906 Elimar Klebs 1906 1914 Walter Otto 1914 1916 Anton von Premerstein 1916 1935 Fritz Taeger 1935 1960 Christian Habicht 1961 1965 Dietmar Kienast 1965 1972 Robert Malcolm Errington 1973 2004 Zweiter Lehrstuhl Karl Christ 1965 1988 Hans Joachim Drexhage 1994 2014 Sabine Muller seit 2015 Inhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Gottingen Erster Lehrstuhl Johann Matthias Gesner 1734 1761 Christian Gottlob Heyne 1763 1812 Christoph Wilhelm Mitscherlich 1814 1835 Karl Friedrich Hermann 1842 1856 Ernst Curtius 1856 1868 Curt Wachsmuth 1869 1877 Karl Dilthey 1877 1887 Wilhelm Meyer 1887 1889 Friedrich Leo 1889 1914 Richard Reitzenstein 1914 1928 Eduard Fraenkel 1928 1931 Kurt Latte 1931 1935 Hans Drexler 1940 1945 Kurt Latte 1946 1957 Karl Deichgraber 1957 1969 Klaus Nickau 1970 2000 Heinz Gunther Nesselrath seit 2001 Zweiter Lehrstuhl Georg Ludolf Dissen 1813 1837 Ernst von Leutsch 1837 1883 Ulrich von Wilamowitz Moellendorff 1883 1897 Georg Kaibel 1897 1901 Eduard Schwartz 1902 1909 Paul Wendland 1909 1915 Max Pohlenz 1916 1937 Karl Deichgraber 1938 1946 Walter F Otto 1946 1948 Wolf Hartmut Friedrich 1948 1972 Carl Joachim Classen 1973 1993 Siegmar Dopp 1995 2007 Ulrike Egelhaaf Gaiser seit 2008 Dritter Lehrstuhl Ernst Karl Friedrich Wunderlich 1808 1816 Friedrich Gottlieb Welcker 1816 1819 Karl Otfried Muller 1819 1840 Friedrich Wilhelm Schneidewin 1842 1856 Hermann Sauppe 1856 1893 Wilhelm Meyer 1895 1917 Gunther Jachmann 1917 1922 Wilhelm Baehrens 1922 1929 Ludolf Malten 1945 1958 Will Richter 1959 1975 Ulrich Schindel 1976 2003 Peter Kuhlmann seit 2004 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Georg August Universitat GottingenInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Heidelberg Erster Lehrstuhl Friedrich Creuzer 1800 1845 Leonhard Spengel 1841 1847 Hermann Kochly 1864 1876 Curt Wachsmuth 1877 1886 Erwin Rohde 1886 1898 Otto Crusius 1898 1903 Albrecht Dieterich 1903 1908 Franz Boll 1908 1924 Otto Regenbogen 1925 1935 Hildebrecht Hommel 1937 1945 Otto Regenbogen 1945 1959 Franz Dirlmeier 1959 1970 Herwig Gorgemanns 1972 1997 Zweiter Lehrstuhl August Boeckh 1807 1811 Heinrich Voss 1809 1822 Johann Christian Felix Bahr 1823 1872 Uvo Holscher 1962 1970 Albrecht Dihle 1974 1989 Glenn W Most 1991 2001 Jonas Grethlein seit 2008 Dritter Lehrstuhl Karl Ludwig Kayser 1863 1872 Otto Ribbeck 1872 1877 Fritz Scholl 1877 1918 Otto Weinreich 1918 1921 Karl Meister 1921 1949 Viktor Poschl 1950 1976 Hubert Petersmann 1981 2001 Gerrit Kloss seit 2003 Vierter Lehrstuhl Michael von Albrecht 1964 1999 Jurgen Paul Schwindt seit 2000 Lehrstuhl fur Papyrologie Dieter Hagedorn 1981 2001 Andrea Jordens seit 2004 Siehe auch Liste der Klassischen Philologen an der Ruprecht Karls Universitat HeidelbergInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Leipzig Erster Lehrstuhl ab 1985 Grazistik Johann Friedrich Christ 1739 1756 Johann August Ernesti 1756 1770 August Wilhelm Ernesti 1770 1801 Gottfried Hermann 1803 1848 Reinhold Klotz 1849 1870 Ludwig Lange 1871 1885 Curt Wachsmuth 1886 1905 Erich Bethe 1906 1931 Jurgen Werner 1985 1996 Kurt Sier 1996 2021 Oliver Schelske seit 2023 Zweiter Lehrstuhl seit 1974 Latinistik Friedrich Wolfgang Reiz 1782 1785 Christian Daniel Beck 1785 1819 Friedrich August Wilhelm Spohn 1819 1824 Christian Daniel Beck 1825 1832 Anton Westermann 1834 1865 Friedrich Ritschl 1865 1876 Otto Ribbeck 1877 1898 Friedrich Marx 1899 1906 Richard Heinze 1906 1929 Friedrich Klingner 1930 1947 Franz Dornseiff 1948 1960 Walter Hofmann 1974 1990 Ekkehard Stark 1992 2001 Marcus Deufert seit 2003 Dritter Lehrstuhl Otto Jahn 1847 1850 Gregor Wilhelm Nitzsch 1852 1861 Georg Curtius 1862 1885 Erwin Rohde 1886 Vierter Lehrstuhl Justus Hermann Lipsius 1877 1914 Bruno Keil 1914 1916 Alfred Korte 1917 1934 Wolfgang Schadewaldt 1934 1941 Karl Reinhardt 1942 1946 Inhaber der Lehrstuhle und Professuren fur Alte Geschichte an der Universitat Leipzig Lehrstuhl Erste Professur Ludwig Lange 1871 1885 Curt Wachsmuth 1886 1905 Ulrich Wilcken 1906 1912 Karl Julius Beloch 1912 1913 Johannes Kromayer 1913 1927 Helmut Berve 1927 1943 Wilhelm Schubart 1946 1952 Rigobert Gunther 1965 1992 Charlotte Schubert 1993 2021 Honorarprofessor fur Papyrologie Reinhold Scholl seit 1993 Professor fur Antike Bildungsgeschichte Ernst Bux 1948 1951 Ausserordentliche Ausserplanmassige Professuren Victor Gardthausen 1877 1921 Eduard Meyer 1885 Conrad Cichorius 1895 1900 Otto Theodor Schulz 1920 1954 Gottfried Hartel 1976 1990 Normdaten Person GND 117077070 lobid OGND AKS LCCN n85044463 VIAF 5699589 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wachsmuth CurtALTERNATIVNAMEN Wachsmuth KurtKURZBESCHREIBUNG deutscher Klassischer Philologe und AlthistorikerGEBURTSDATUM 27 April 1837GEBURTSORT Naumburg Saale STERBEDATUM 8 Juni 1905STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Wachsmuth amp oldid 237659178