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Kloster Vessra war ein Pramonstratenser Stift und ist heute eine Gemeinde im Landkreis Hildburghausen im frankisch gepragten Suden von Thuringen Sie gehort der Verwaltungsgemeinschaft Feldstein an Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Themar Wappen Deutschlandkarte Hilfe zu Wappen 50 5 10 65 340 Koordinaten 50 30 N 10 39 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis HildburghausenVerwaltungs gemeinschaft FeldsteinHohe 340 m u NHNFlache 19 78 km2Einwohner 276 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 14 Einwohner je km2Postleitzahl 98660Vorwahl 036873Kfz Kennzeichen HBNGemeindeschlussel 16 0 69 025Adresse der Verbandsverwaltung Mauerstrasse 998660 ThemarBurgermeister Wolfgang Moller FwV Lage der Gemeinde Kloster Vessra im Landkreis HildburghausenKarteFreilandmuseum Kloster VessraDas gleichnamige Pramonstratenserkloster ist das Wahrzeichen des Ortes Heute ist hier das Hennebergische Museum Kloster Vessra ein Freilichtmuseum fur Regionalgeschichte und Volkskunde untergebracht Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Gemeindegliederung 3 Geschichte 4 Gemeinderat 5 Geschichte Klosteranlage und Freilichtmuseum 6 Personlichkeiten 6 1 Sohne und Tochter des Ortes 6 2 Personen mit Bezug zum Ort 7 Siehe auch 8 Filme 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKloster Vessra liegt an der Einmundung der Schleuse in die Werra Gemeindegliederung BearbeitenOrtsteile sind Neuhof im 17 Jahrhundert hervorgegangen aus der Wustung und dem Hof Atlas und Zollbruck Geschichte BearbeitenDie Geschichte des Ortes ist eng verbunden mit dem namengebenden im Jahr 1131 gegrundeten Pramonstratenserkloster das im 16 Jahrhundert sakularisiert wurde um danach als furstliche bzw von 1815 bis 1945 als staatliche Domane Preussens bewirtschaftet zu werden Die 1138 geweihte Stiftskirche diente nach Aufhebung des Klosters als Dorfkirche ab 1815 als Domanenscheune und brannte 1939 aus Verwaltungsmassig gehorte Vessra bis 1815 zum hennebergischen bzw kursachsischen Amt Schleusingen danach bis 1945 zum preussischen Landkreis Schleusingen 2 Die angegliederte Siedlung war stets sehr klein 1790 gab es knapp 150 Einwohner 1910 waren es etwa 250 Der Ort war von der landwirtschaftlichen Nutzung der Domane gepragt Zeitweise war er fur das Gestut der Domane bekannt das zwar schon seit 1677 bestand aber an uberregionaler Bedeutung erst gewann nachdem es 1815 zum koniglich preussischen Hauptgestut Hauptgestut Vessra ausgebaut worden war Letzteres wurde 1840 zugunsten des Hauptgestuts Graditz aufgegeben 3 4 Die Porzellanfabrik und malerei Herda Bofinger amp Co 5 war ab 1893 vor Ort aktiv und beschaftigte neben Formern und Schleifern auch Porzellanmaler Die nach dem Austritt von Hugo Herda im Jahr 1906 in Bofinger amp Co umbenannte Gesellschaft ging 1921 als Porzellanfabrik Kloster Vessra AG in Liquidation 6 1939 richtete die damals mit Sitz in Suhl heute in Ulm eingetragene Waffenfabrik Heinrich Krieghoff ein Nebenwerk in Vessra ein 7 Wahrend des Zweiten Weltkrieges mussten 124 Manner und Frauen Zwangsarbeit leisten davon 98 bei Krieghoff und 22 auf der Domane 8 9 Als nach der Auflosung der Domane 1945 eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG entstanden war wurden im Ort eine Baumschule und eine Schafzuchtanlage betrieben nbsp Gasthaus Goldener Lowe Kloster VessraIm Dezember 2014 kaufte der Neonazi Aktivist Rechtsrock Konzertveranstalter Neonazi Merchandise Unternehmer und NPD Politiker sowie Kreistagsabgeordneter im Landkreis Hildburghausen Tommy Frenck fur 80 000 Euro das Lokal Goldener Lowe und machte daraus einen weit bekannten Neonazi Treffpunkt und Veranstaltungsort Im Juni 2022 trat Frenck bei der Burgermeisterwahl in Kloster Vessra an und erhielt 30 Prozent der Stimmen verlor jedoch die Wahl deutlich gegen den Amtsinhaber Wolfgang Moller 10 11 Gemeinderat BearbeitenDer Gemeinderat in Kloster Vessra besteht aus sechs Ratsmitgliedern Feuerwehrverein Neuhof e V 2 Sitze 35 7 Heimat Z N K 2 Sitze 26 3 Bundnis Zukunft Hildburghausen 1 Sitz 19 9 Freiwillige Feuerwehr Kloster Vessra 1 Sitz 18 2 Stand Kommunalwahl am 26 Mai 2019 12 Geschichte Klosteranlage und Freilichtmuseum Bearbeiten nbsp Ruine der Stiftskirche St Marien des Klosters VessraDas ehemalige Pramonstratenserkloster Vessra liegt am Ortsrand unweit der Mundung der Schleuse in die Werra In dem von einer Mauer umgebenen etwa sechs Hektar grossen Klosterhof ragt die Ruine der Klosterkirche St Marien auf dem bedeutendsten romanischen Baudenkmal im Gebiet zwischen Rhon Grabfeld und Rennsteig Um die Klosterruine gruppieren sich weitere Gebaude der ehemaligen Klosteranlage wie die Torkapelle die Klausur und ein Rest des Kreuzgangs Die 1131 erfolgte Grundung des Doppelklosters des Pramonstratenserordens 13 geht auf den Hennebergischen Grafen Gotebold II 1144 und seine Ehefrau Liutgard zuruck 1138 wurde die Stiftskirche durch Otto von Bamberg geweiht Drei Jahre spater erhielt das Kloster die papstliche Bestatigung Jahrhundertelang war Vessra das Hauskloster und mit der Henneberger Kapelle bis 1566 die Grablege 14 der Grafen von Henneberg etwa von Berthold von Henneberg und Wilhelm III von Henneberg der in diesem Gebiet bis 1583 herrschenden Dynastie Landesherr Johann Friedrich von Sachsen sakularisierte das Kloster im Zuge der Reformation im Jahr 1533 mit Ausnahme der Stiftskirche die fortan als Dorfkirche diente Die Grafen von Henneberg wandelten die Klosteranlage in den Jahren von 1543 1544 bis 1573 dem Todesjahr des letzten Abtes von Vessra in eine landesherrliche Domane um Die neue Bestimmung fuhrte im Laufe der Zeit zu dem teilweisen Verfall der Gebaude Das koniglich preussische Hauptgestut Vessra missbrauchte ab 1815 das Kirchenschiff jahrelang als Scheune 1939 machte ein Grossfeuer die Kirche zur Ruine Die Grabkapelle der Grafen von Henneberg wird nun als Dorfkirche genutzt Heute erkennt man noch das grossartige Gotteshaus von Vessra 15 Nach uber 400 jahriger Nutzung als landesherrliche spater staatliche Domane und ab 1953 als Sitz einer LPG bekam Kloster Vessra 1975 mit dem Einzug des Agrarhistorischen Museums des Bezirkes Suhl wieder eine kulturelle Funktion Seit 1990 beherbergt die ehemalige Klosteranlage das Hennebergische Museum Kloster Vessra in dem sich die Gebaude der Kloster und Domanenzeit mit den dorthin umgesetzten landlichen Wohn Wirtschafts und Kommunalbauten zu einem Freilichtmuseum verbinden 16 Dazu gehort auch das umgesetzte Dorfbrauhaus aus Wolfmannshausen mit der vollfunktionsfahigen Brauanlage die mehrmals im Jahr in Betrieb genommen wird 17 nbsp Ruine der Klosterkirche nbsp Bibrasche Kapelle nbsp Totenhofkapelle nbsp Altes Bauernhaus von 1716 im Hennebergischen Museum Kloster Vessra nbsp Alte Wassermuhle teilweise um 1600 im Hennebergischen Museum Kloster VessraPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Johann Friedrich Trier 1652 1709 sachsischer Hof und Justizienrat Bibliothekar und Bergbauunternehmer August Wilhelm Ammon 1812 1895 Maler Willi Konig 1884 1955 Meteorologe und HochschullehrerPersonen mit Bezug zum Ort Bearbeiten Eberwin von Rodach 1349 Protonotar von Markgraf Ludwig von Brandenburg uberliess Schenkungen dem Kloster Georg Gottlieb Ammon 1773 1839 Pferdezuchter und Autor gestorben in Vessra Gunther Wolfing 1940 2019 Direktor des Hennebergisches Museum im Kloster Vessra Uta Bretschneider 1985 Kulturwissenschaftlerin Direktorin des Hennebergisches Museum im Kloster Vessra Tommy Frenk 1987 Neonazi und Gastronom im Goldenen Lowen Siehe auch BearbeitenHenneberger Land Liste der Kulturdenkmale im Landkreis HildburghausenFilme BearbeitenKloster Vessra Begegnung mit der Vergangenheit Dokumentarfilm Regie Robert Sauerbrey Deutschland 2012 18 Literatur Bearbeiten chronologisch geordnet Gunther Wolfing Die Sakularisation des Klosters Vessra In Jahrbuch fur Regionalgeschichte Band 10 Franz Steiner Verlag Stuttgart 1983 ISSN 1860 8248 S 115 135 Siegmar Banz Gunther Wolfing Museumsfuhrer Hennebergisches Museum Kloster Vessra Museum fur regionale Geschichte und Volkskunde 2 verbesserte Auflage Hennebergisches Museum Kloster Vessra Kloster Vessra 1993 DNB 957773315 Gunther Wolfing Henneberg durch Land und Zeit Veroffentlichungen des Hennebergischen Museums Kloster Vessra Band 4 Hildburghausen 1994 DNB 1205162925 Siegmar Banz 1975 1995 20 Jahre Museumsarbeit in Kloster Vessra In Jahrbuch des Hennebergisch Frankischen Geschichtsvereins Band 10 Kloster Vessra Meiningen Munnerstadt 1995 ISSN 0940 8940 S 235 248 Gunter Garenfeld Die Klosterkirche zu Vessra Entwurf fur eine Uberdachung Verlag Ausbildung und Wissen Bad Homburg Leipzig 1996 DNB 954687159 Doris Hackel Der Klostergarten in Vessra Eine Rekonstruktion nach Quellen der mittelalterlichen Gartenkultur Sonderveroffentlichung des Hennebergisch Frankischen Geschichtsvereins Nr 10 Hennebergisches Museum Kloster Vessra Kloster Vessra 1997 DNB 957773927 Gunther Wolfing 25 Jahre Hennebergisches Museum Kloster Vessra 1975 2000 Festschrift Veroffentlichungen des Hennebergischen Museums Kloster Vessra Band 12 Kloster Vessra 2000 19 Gunther Wolfing Ernst Badstubner Hrsg Amtlicher Fuhrer Kloster Vessra Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2003 ISBN 3 422 03094 8 Gunther Wolfing Das ehemalige Pramonstratenserkloster Kloster Vessra Kleine Kunstfuhrer Band 2586 Schnell und Steiner Regensburg 2005 ISBN 978 3 7954 6537 7 Hennebergisches Museum Kloster Vessra Hrsg Tagungsband Kolloquium zu den neuesten Forschungsergebnissen im Kloster Vessra auf den Gebieten der Archaologie Bauforschung und Denkmalpflege Klausur und Kreuzgang Hennebergisches Museum Kloster Vessra Kloster Vessra 2012 DNB 1030393354 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Vessra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Vessra In Verwaltungsgemeinschaft Feldstein de Offizielle Website des Hennebergischen Museums Kloster Vessra Kloster Vessra In ThueringerSchloesser de Hennebergisches Museum Kloster Vessra In Thueringen info Bilddokumentation des Hennebergischen Museums Kloster Vessra In Thuringer Landschaften de Literatur zum Kloster Vessra im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur zum Hennebergischen Museum Kloster Vessra im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Michael Rademacher Landkreis Schleusingen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Nach anderen Quellen erfolgte die Auflosung des Hauptgestuts Vessra nicht im Jahr 1840 sondern 1843 Carl Brauer Vessra in Die Gestute des In und Auslandes G Schonfeld s Verlagsbuchhandlung Dresden 1901 S 19ff online Adressbuch der keramischen Industrie Muller 1906 S 74 Tonindustrie Zeitung und Keramische Rundschau Bd 45 Teil 1 1921 S 167 und Bd 30 1906 S 1757 John Walter A concise dictionary of Guns amp Gunmakers Archiving Industry PDF englisch Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Reihe Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thuringen Erfurt 2003 ISBN 3 88864 343 0 S 134 Renate Oschlies Schuler erforschten die Geschichte der Zwangsarbeiter in ihrer Heimatstadt Erst wurden sie gelobt dann ignoriert Getroffen in Suhl Berliner Zeitung vom 12 Juli 2000 online Tommy Frenck bei Burgermeisterwahl 30 Prozent fur den Neonazi von Konrad Litschko taz 13 Juni 2022 Kommunalwahl in Thuringen Rechtsextremer Kandidat Tommy Frenck verliert Burgermeisterwahl Der Spiegel online 12 Juni 2022 Thuringer Landesamt fur Statistik Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 109 114 Die Grafen von Henneberg als Lehensherren in beiden Leinach und ihr Hauskloster Vessra das ebenfalls Besitz in beiden Leinach hatte hier S 110 Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart 1999 S 111 Werner Herrmann Dorfkirchen in Thuringen Verlagshaus Thuringen 1992 ISBN 3 86087 014 9 S 57 Hennebergisches Museum Kloster Vessra In Thueringen info Abgerufen am 12 April 2023 Bierbrauen im Kloster Vessra Kloster Vessra Begegnung mit der Vergangenheit bei crew united abgerufen am 17 Mai 2020 Festschrift zum 25 jahrigen Museumsjubilaum In Website des Hennebergischen Museums Kloster Vessra Abgerufen am 5 Marz 2021 Objekte der Stiftung Thuringer Schlosser und Garten Bastille Brandenburg Burg Ehrenstein Burg Gleichen Burg Henneberg Burg Liebenstein Ilm Kreis Burg Liebenstein Wartburgkreis Burg Ranis Dornburger Schlosser Kirms Krackow Haus Kloster Georgenthal Kloster Gollingen Kloster Mildenfurth Kloster Paulinzella Kloster Vessra Obere Sachsenburg Oberschloss Kranichfeld Peterskloster Erfurt Runneburg Schloss und Park Altenstein Schloss Bertholdsburg Schloss Friedenstein Schloss Heidecksburg Schloss Molsdorf Schloss Schwarzburg Schloss Sondershausen Schloss Wilhelmsburg Schloss Wilhelmsthal Sommerpalais Greiz Untere Sachsenburg Veste Heldburg Wasserburg 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