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Die Burgruine Liebenstein ist eine ehemalige Hohenburg auf 460 m u NN am Sudwesthang des Thuringer Waldes Sie liegt nordlich oberhalb der Stadt Bad Liebenstein auf dem Schloss bzw Burgberg LiebensteinRuine LiebensteinRuine LiebensteinStaat DeutschlandOrt Bad LiebensteinEntstehungszeit Mittelalter 14 Jahrhundert Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung OrtsadelGeographische Lage 50 49 N 10 22 O 50 8175 10 361944444444 460 Koordinaten 50 49 3 N 10 21 43 OHohenlage 460 m u NNBurg Liebenstein Thuringen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Die Liebensteiner Linie der Herren vom Stein 1 3 Die Liebensteiner Burgruine 2 Historische Ansichten 3 Panoramabild 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Burg Liebenstein befindet sich nur etwa drei Kilometer Luftlinie ostlich der Burg Altenstein auf einem massig steilen Berg uber dem heutigen Kurort Bad Liebenstein Uber ihre Erbauer und deren Motive finden sich in der Literatur divergierende Meinungen Sowohl die Herren von Stein auf Burg Altenstein als auch moglicherweise die Frankensteiner Grafen werden in Erwagung gezogen Im 13 Jahrhundert uberschnitten sich im Gebiet zwischen Eisenach und Breitungen Werra die Machtinteressen der Landgrafen von Thuringen der Grafen von Henneberg des Wurzburger Bistums des Mainzer Erzbistums und der noch mit reichem Grundbesitz vertretenen Kloster Fulda und Hersfeld Dies hatte die Errichtung zahlreicher Burgen und Befestigungen zur Folge die gestorte Machtbalance war ein Grund fur den Ausbruch des Thuringer Erbfolgekrieges 1 Die 1330 erwahnte Burg Neuenburg novum castrum in lapide 1352 auch das nuwe sloz czu dem Steyne bezieht sich auf die beim Altenstein befindliche Burg Markgrafenstein Der dieser Burg unmittelbar benachbarte Altenstein wurde 1360 von Wenzel II vom Stein an den militarisch erfolgreichen Thuringer Landgrafen Balthasar verkauft 2 Die Liebensteiner Linie der Herren vom Stein Bearbeiten nbsp Blick aus sudwestlicher Richtung Februar 2008 Nach der Ubergabe des Altensteins findet man die Ritter vom Stein etwa ab 1386 auf dem Liebenstein 3 sie begrunden damit die Liebensteiner Linie Stein zu Liebenstein Die Erbauung durfte somit in den Zeitraum von 1360 bis 1375 fallen Im Jahr 1406 taucht erstmals der Name Lybinstein auf Als Beleg fur den erneuten Aufstieg der Ritter vom Stein kann die 1393 erfolgte zeitweilige Verpfandung der Vogtei Brotterode vogetye Brungarterode durch Heinrich von Henneberg 1405 an sie gewertet werden Der zum Liebenstein gehorige Burgbezirk kann nicht aus den vormaligen Altensteiner Besitzungen resultieren denn in den Grenzbeschreibungen und Protokollen zum Waldbesitz Brotterodes werden als westliche Nachbarn nur ihre Nachfolger im Altensteiner Amt die Hunde von Wenckheim auf Altenstein genannt 4 Im Bauernkrieg 1525 konnte die Burg Liebenstein gerettet werden da Burgherr Lips von Stein sich den Bauern zum Schein unterwarf und seinen Besitz vor der Zerstorung und Plunderung retten konnte Ein 1567 erwahnter Brand zerstorte Teile der Burg Er entstand bei der Einnahme des Liebensteins durch das Reichsexekutionsheer welches mit der Beilegung der Grumbachschen Handel nach Thuringen in Marsch gesetzt wurde um den Landfrieden wiederherzustellen Noch bis 1599 reparierte Hermann von Stein an der Burg und empfahl seinen Lehnsherren Casimir die neu entdeckte Heilquelle 1610 in der Folge entstand um diesen Quellort die Siedlung Sauerbrunnen Nach dem Aussterben der Burginhaber von Stein diente der Liebenstein noch bis 1667 als Witwensitz Aller Grundbesitz fiel 1673 mit dem Aussterben der Liebensteiner Linie der Herren von Stein als erledigtes Lehen an Ernst den Frommen 5 Die Liebensteiner Burgruine Bearbeiten Im Zuge der Teilungen der ernestinischen Herzogtumer gelangte die Burg an das Herzogtum Sachsen Meiningen Um 1800 liess Herzog Georg I erste Sanierungsarbeiten an der Ruine vornehmen Die fehlende Zugbrucke wurde durch eine steinerne Bogenbrucke ersetzt Mit den Sehenswurdigkeiten des Altensteiner Parks und der Burgruine Liebenstein bot der florierende Kurort Liebenstein den noch mehrheitlich adeligen Kurgasten ein reichhaltiges Angebot an romantischen Ausflugszielen und Motiven fur Souvenirartikel Ein Beispiel ist der reich illustrierte Reisefuhrer von Rohbock und Koelster Die dargestellten Motive finden sich in handcolorierter Kopie als Albumblatter manche wurden auch wirklichkeitsgetreu coloriert von der herzoglichen Porzellanmanufaktur als Miniaturen auf Teetassen reproduziert 6 Seit 1920 ist die Burgruine im Besitz des Freistaates Thuringen Die Liebensteiner Burggemeinde schuf 1932 einen Aufstieg in der Ruine zur Nutzung als Aussichtsturm Fur die Bewirtschaftung entstand die Blockhutte am Fuss der Ruine Wahrend der DDR Zeit war die Burgruine in Betreuung von Heimatfreunden des Kulturbundes der DDR Regelmassige Fuhrungen fur Kurgaste wurden organisiert und der Ort wurde im Rahmen der begrenzten Moglichkeiten baulich gesichert und gepflegt Ab 1991 ubernahm ein neugegrundeter Verein der Natur und Heimatfreunde Bad Liebenstein das Baudenkmal Seit 1998 ist sie im Eigentum der Stiftung Thuringer Schlosser und Garten Im Zuge der falligen Sanierungsarbeiten wurden Wasser und Stromanschluss zur Burgruine verlegt Seit 2006 finden umfangreiche Sanierungsmassnahmen sowie baubegleitende Ausgrabungen statt 7 Die zwei Ahornbaume Bergahorn vor der Burgruine wurden 1958 als Naturdenkmal ausgewiesen 8 Historische Ansichten Bearbeiten nbsp Ludwig Rohbock Ruine Liebenstein 1862 nbsp Georg Lilie Ansicht von Sudwesten 1905 nbsp Georg Lilie Ansicht vom Zwinger 1906 nbsp Georg Lilie Ansicht aus der Vogelschau 1906 Panoramabild Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Rundblick vom Turm der Burgruine Juni 2006 Literatur BearbeitenLudwig Bechstein Liebenstein und Altenstein Ein Fremdenfuhrer Verlags Comptoir Gotha 1842 Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thuringen 430 Burgen Burgruinen und Burgstatten Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 631 1 S 315 316 Burgruine Liebenstein G Bruckner Historische Skizze von Burg und Bad Liebenstein Bruckner amp Renner Meiningen 1872 Roland Geissler Wanderfuhrer um Bad Liebenstein und den Inselsberg Wanderungen und Radtouren zwischen Bad Salzungen Ruhla Eisenach Trusetal Brotterode und dem Rennsteig Rockstuhl Bad Langensalza 2007 ISBN 978 3 938997 79 6 Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag Kohler Jena 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 174 Liebenstein Bad Liebenstein Friedrich Mosengeil Das Bad Liebenstein und seine Umgebungen Ettingsche Buchhandlung Gotha 1815 archive org Friedrich Mosengeil Liebenstein und die neuen Arkadier Naturgemalde und Erzahlung Mit 7 Ansichten 2 sehr vermehrte Auflage Wilmanns Frankfurt am Main 1826 Hans Patze Peter Aufgebauer Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 9 Thuringen Kroners Taschenausgabe Band 313 2 verbesserte und erganzte Auflage Kroner Stuttgart 1989 ISBN 3 520 31302 2 S 244 246 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Liebenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgruine Bad Liebenstein Malerische Landmarke In Stiftung Thuringer Schlosser und Garten Abgerufen am 2 November 2021 Christine Seige Burgruine Liebenstein Memento vom 25 Juli 2016 im Internet Archive Web Auftritt des Natur und Heimatfreunde e V Bad LiebensteinEinzelnachweise Bearbeiten Werner Magdefrau Rainer Lammerhirt Dana Lammerhirt Thuringer Burgen und Wehranlagen im Mittelalter Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2001 ISBN 3 934748 43 0 S 184 G Voss Amtsgerichtsbezirke Salzungen und Wasungen Bau und Kunst Denkmaler Thuringens 2 Herzogthum Sachsen Meiningen Band 1 Kreis Meiningen 2 Abtheilung Heft 35 Fischer Jena 1909 S 81 86 1 Kopialbuch Archivalien Signatur 430 Bestandssignatur 4 91 2030 Datierung 1318 1614 Archivportal Thuringen Staatsarchiv Meinungen P Kurbis Zur Forstgeschichte des Brotteroder Centwaldes im Thuringer Wald In Mitteilungen aus Forstwirtschaft und Forstwissenschaft 13 Jg 1942 ZDB ID 208258 5 S 352 376 Manfred Salzmann Hrsg Zwischen Ruhla Bad Liebenstein und Schmalkalden Werte unserer Heimat Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten Ruhla und Schmalkalden Band 48 Akademie Verlag Berlin 1989 ISBN 3 05 000378 2 S 81 90 Kapitel Bad Liebenstein Ludwig Rohbock Das Konigreich Sachsen Thuringen und Anhalt Dargestellt in malerischen Original Ansichten ihrer interessantesten Gegenden Stadte Badeorte Kirchen Burgen und sonstigen ausgezeichneten Baudenkmaler alter und neuer Zeit Nach der Natur aufgenommen In Stahl gestochen von den ausgezeichnetsten Kunstlern unserer Zeit Mit historisch topographischem Text Lange Darmstadt 1862 Natur und Heimatfreunde Bad Liebenstein e V Hrsg Bad Liebenstein und die Sehenswurdigkeiten in der Umgebung der Burgruine Faltblatt Bad Liebenstein 2010 S 12 Biedermann Naturdenkmale im Wartburgkreis Landratsamt Wartburgkreis 2014 S 60Objekte der Stiftung Thuringer Schlosser und Garten Bastille Brandenburg Burg Ehrenstein Burg Gleichen Burg Henneberg Burg Liebenstein Ilm Kreis Burg Liebenstein Wartburgkreis Burg Ranis Dornburger Schlosser Kirms Krackow Haus Kloster Georgenthal Kloster Gollingen Kloster Mildenfurth Kloster Paulinzella Kloster Vessra Obere Sachsenburg Oberschloss Kranichfeld Peterskloster Erfurt Runneburg Schloss und Park Altenstein Schloss Bertholdsburg Schloss Friedenstein Schloss Heidecksburg Schloss Molsdorf Schloss Schwarzburg Schloss Sondershausen Schloss Wilhelmsburg Schloss Wilhelmsthal Sommerpalais Greiz Untere Sachsenburg Veste Heldburg Wasserburg Kapellendorf Normdaten Geografikum GND 7512624 2 lobid OGND AKS LCCN sh89004809 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Liebenstein Wartburgkreis amp oldid 238690347