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Schloss Heidecksburg ist das ehemalige Residenzschloss der Fursten von Schwarzburg Rudolstadt im thuringischen Rudolstadt und liegt das Stadtbild beherrschend rund 60 Meter uber dem Altstadtkern Heute sind im Schloss das Thuringer Landesmuseum Heidecksburg und das Thuringer Staatsarchiv Rudolstadt untergebracht Die HeidecksburgUbersichtsplan der Heidecksburg Inhaltsverzeichnis 1 Die mittelalterliche Burg 2 Das Renaissanceschloss 3 Barocker Neubau 4 Weitere Bauphasen 5 Dauerausstellungen 5 1 Waffensammlung 5 2 Rococo en miniature 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDie mittelalterliche Burg BearbeitenVorgangerbau war eine Burg aus dem 13 Jahrhundert die sich in etwa auf dem Gelande des heutigen Schlossgartens befand Sie gehorte den Grafen von Orlamunde wurde 1334 von den Grafen von Schwarzburg erworben und im Thuringischen Grafenkrieg im Marz 1345 zerstort Von diesem Bauwerk sind keine sichtbaren Uberreste mehr vorhanden In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts wurde ein Nachfolgebau errichtet der sich etwa zwischen der heutigen Freilichtbuhne und der Mitte des Schlossplatzes befand Vermutlich stammt der heute in den Marstall integrierte Rundturm von diesem Bauwerk Das Renaissanceschloss Bearbeiten nbsp Renaissanceportal am Nordflugel der grossen Umbauphase von Georg Robin 1571 751570 fand eine Landesteilung der Schwarzburgischen Herrschaften statt und dies ergab den Anlass die alte Burg uber Rudolstadt zu einem Residenzschloss nach den Idealen der Renaissance umzubauen und zu erweitern Die Planung fur die Bauarbeiten an dem Schloss nach den auf Regularitat zielenden Idealen der Vitruvianischen Architekturtheorie ubernahm ab 1571 der in den Niederlanden und wahrscheinlich auch in Italien geschulte Architekt Georg Robin 1 1571 wurden die Plane gezeichnet und Robin leitete bis 1575 die Arbeiten die danach von Christoph Junghans weitergefuhrt wurden Es entstand ein dreiflugeliges Renaissanceschloss das in seinen Ausmassen und der Lage von Turm und Durchfahrt zur Stadt bereits weitgehend der heutigen Anlage entsprach 2 Barocker Neubau Bearbeiten nbsp Das Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt eines der prachtvollsten Barockschlosser in Thuringen 2013 nbsp Innenhof mit Weihnachtsmarkt nbsp Barocker Festsaal der Heidecksburg nbsp Blick von der Heidecksburg auf Rudolstadt 2007 1735 brannte auch dieses Schloss weitgehend aus Lediglich das Wachgebaude das Rippengewolbe im Erdgeschoss des Westflugels das Portal am Nordflugel sowie grosse Teile des Sudflugels mit Toreinfahrt Spiegelkabinett und einigen anderen Raumen blieben verschont und wurden in das neue Bauwerk integriert 1737 begannen die Bauarbeiten fur den Wiederaufbau der neuen barocken Residenz die dem Reprasentationsanspruch des 1710 in den Furstenstand erhobenen Hauses Schwarzburg Rudolstadt Rechnung tragen sollte Der Schlosshof ist rund 150 Meter lang Des Schlosses Sudflugel beruht weitgehend auf der Bausubstanz des Vorgangerbaus Der neue Hauptflugel wurde im Westen des Hofes errichtet Sein Zentrum ist ein prunkvoller Festsaal der heute noch zu besichtigen ist und fur kulturelle Veranstaltungen wie Schlosskonzerte genutzt wird Ihm ist von jeder Seite eine reprasentative Raumfolge zugeordnet Der Nordflugel war als Verwaltungssitz fur die furstlichen Ministerien vorgesehen und wurde durch mehrere kleinere Wirtschaftsgebaude unter anderem den Marstall erweitert Als letztes grosseres Bauwerk dieser Phase wurde 1744 der 40 Meter hohe Schlossturm errichtet Furst Friedrich Anton wollte nach dem Brand zunachst Matthaus Daniel Poppelmann den Erbauer des Dresdner Zwingers mit der Neuerrichtung beauftragen dieser starb jedoch schon 1736 Baumeister der Anlage wurde schliesslich Poppelmanns Nachfolger als Dresdner Oberlandbaumeister Johann Christoph Knoffel 1686 1752 Die Einflusse des Dresdner Spatbarocks zeigen sich vor allem an der von Knoffel entworfenen Fassade des Westflugels und an der Anordnung der Raume im Hauptflugel Letztere zeigen mit ihrer Aufteilung in zwei Appartements aus Vorzimmer Hauptzimmer Kabinett mit Alkoven und Garderobe deutliche franzosische Einflusse und waren auf die Bequemlichkeit fur ihre Bewohner ausgerichtet Allerdings gingen die Arbeiten nicht so schnell voran wie geplant Grund war vor allem die Arbeitsuberlastung Knoffels der mit dem Anfertigen der Bauplane nicht nachkam Deshalb wurde ihm 1743 die Bauleitung entzogen und an den Landesbaumeister des benachbarten Weimar Gottfried Heinrich Krohne 1703 1756 ubergeben Unter ihm ging der Ausbau schneller voran Zum Zeitpunkt seines Todes 1756 waren die Ausstattungsarbeiten zwar bei weitem nicht beendet er hatte jedoch genaue Plane dazu hinterlassen so dass bis in die 1770er Jahre auf deren Grundlage gearbeitet wurde Der endgultige Fertigstellungstermin wird auf einer Tafel mit 1786 angegeben Allerdings wurde am Nordflugel und im Osten des Sudflugels noch fast bis 1810 gearbeitet Das Schloss hob sich zumindest unter den Residenzen der zahlreichen thuringischen Kleinstaaten dieser Zeit durch seine grosse Prachtentfaltung hervor Diese besteht vor allem aus Krohnes herausragender Dekoration des 12 Meter hohen Festsaals Den ursprunglich strikt rechteckigen Saal Knoffels stattete Krohne mit wellenformig geschwungenen Wanden Ofennischen auf den Schmalseiten abgerundeten Ecken mit Bufettnischen und Logen im oberen Teil aus Dazu kamen reiche Stuckverzierungen an den Wanden und ein Deckenfresko Sudlich des Festsaales wurden ab 1742 die roten Raume gestaltet 1750 folgten Zimmer auf der nordlichen Seite die sich um den Grunen Saal gruppieren und in den 1770er Jahren fertiggestellt wurden Auch diese Raume verfugen uber reichen Schmuck aus Stuck Deckengemalden Wandbildern und Schnitzereien Samtliche Raume des Festsaal Ensembles wurden durch eine Galerie miteinander und mit den beiden Treppenhausern verbunden Der Sudflugel besteht vor allem aus Wohnraumen die aber mehrfach nach personlichen Vorlieben und Moden umdekoriert wurden und deshalb heute ein uneinheitliches Erscheinungsbild bieten Das Schallhaus wurde Ende des 17 Jahrhunderts zunachst als Gartenpavillon auf der unteren der Schlossterrassen errichtet Weitere Bauphasen Bearbeiten nbsp Die Heidecksburg bei Nacht von der Schillerstrasse gesehen nbsp Turm der HeidecksburgBereits kurz nach der Fertigstellung des Innenausbaus begann um 1800 eine neue intensive Bauphase Einzelne kleinere Raume wurden nach den Vorstellungen des Klassizismus neu gestaltet Im Schlossgarten entstanden ein Horentempel kunstliche Ruinen und Saulenstumpfe Ausserdem wurde der Sudflugel nach Osten erweitert Nach 1918 und dem Regierungsverzicht des Fursten Gunther Victor diente das Schloss als Standort fur mehrere Museen die sich 1950 zum Staatlichen Museum Heidecksburg zusammenschlossen 1940 war wegen der Umbaumassnahmen am Schloss Schwarzburg die dortige Waffensammlung auf das Schloss Heidecksburg gebracht worden Sie erlitt 1945 erhebliche Einbussen In den 1950er Jahren wurde zunachst das Dach des Schlosses erneuert und 1956 die Decken im West und Nordflugel gesichert 1966 erhielt der Schlossturm ein neues Kupferdach 1971 wurde das Spiegelkabinett im Sudflugel restauriert das noch aus dem Vorgangerschloss stammt Seit 1994 wurden umfangreiche Sanierungsmassnahmen durch die Stiftung Thuringer Schlosser und Garten realisiert die seit dieser Zeit Eigentumer des Schlosses ist So wurde der Schlosshof neu gepflastert die Galerieraume instand gesetzt und im Sudflugel wurden moderne Verwaltungsraume eingerichtet sowie in mehreren Teilabschnitten das Schlossdach erneuert Heute beherbergt das Schloss das Thuringer Landesmuseum Heidecksburg und das Staatsarchiv Rudolstadt Daruber hinaus ist es Sitz der Stiftung Thuringer Schlosser und Garten Die Prunkraume konnen in Fuhrungen besichtigt und z T Festsaal Gruner Saal Porzellangalerie Schlosshof mittlere Terrasse auch fur Veranstaltungen angemietet werden Von 1967 bis zu seinem Ableben 1997 hatte der Bildhauer Alfred Priebe im Schloss seine Wohnung und sein Atelier 3 Dauerausstellungen BearbeitenWaffensammlung Bearbeiten Das Thuringer Landesmuseum Heidecksburg besitzt eine umfangreiche Waffensammlung mit rund 4000 Exponaten aus der Zeit des 15 bis 19 Jahrhunderts Ein Teil dieser Sammlung wurde bis 2012 im spatgotischen Gewolbesaal der Rudolstadter Heidecksburg ausgestellt Die Bestande wurden danach im Rahmen eines Projektes von Bund Land Thuringen Landkreis Saalfeld Rudolstadt und dem Landesmuseum Heidecksburg restauriert und wissenschaftlich aufgearbeitet Nach Abschluss dieser Arbeiten und der Restaurierung des originalen Zeughausgebaudes des Schlosses Schwarzburg wird die Waffensammlung seit Mai 2018 wieder dort ausgestellt 4 5 Rococo en miniature Bearbeiten nbsp Rudolf von Schwatzburg eine Figur aus der Miniaturenwelt Rococo en miniature Hauptartikel Rococo en miniature Die Ausstellung Rococo en miniature Die Schlosser der gepriesenen Insel prasentiert das Lebenswerk von Gerhard Batz und Manfred Kiedorf das beide im Laufe von uber 50 Jahren gemeinsam geschaffen haben Gezeigt wird die Fantasiewelt der Konigreiche Pelarien und Dyonien Diese besteht aus mehreren Miniaturschlossern Massstab 1 50 im Stil des Rokoko mit hunderten Bewohnern und Einrichtungsgegenstanden Die Schau befindet sich seit 2007 in der ehemaligen furstlichen Hofkuche der Heidecksburg Literatur BearbeitenAlfred Koch Schloss Heidecksburg Wegweiser durch die Fest und Wohnraume Staatliche Museen Heidecksburg Rudolstadt 1969 Alfred Koch Red Schloss Heidecksburg Wegweiser zu den Sammlungen im Schloss und in den Museumsaussenstellen 3 erweiterte Auflage Staatliche Museen Heidecksburg Rudolstadt 1983 Alfred Koch Rudolstadt Schloss Heidecksburg Baudenkmale 71 E A Seemann Leipzig 1990 ISBN 3 3630 0454 0 Jeanette Lauterbach Hrsg Schloss Heidecksburg Die Sammlungen Thuringer Landesmuseum Heidecksburg Rudolstadt 2004 ISBN 3 9100 1357 0 Schloss Heidecksburg Rudolstadt Amtlicher Fuhrer der Stiftung Thuringer Schlosser und Garten verfasst von Heiko Lass Helmut Eberhard Paulus Gunther Thimm und Lutz Unbehaun unter Mitarbeit von Georg Habermehl Berlin Munchen 2013 ISBN 978 3 4220 3112 8 Lutz Unbehaun Hrsg Schloss Heidecksburg Die Residenz der Grafen und Fursten von Schwarzburg Rudolstadt von den Anfangen bis zur Gegenwart Rudolstadt 2016 ISBN 978 3 9100 1392 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heidecksburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Residenzschlosses Heidecksburg Schloss Heidecksburg In ThueringerSchloesser de Website zur Ausstellung Rococo en miniature Die Schlosser der gepriesenen InselEinzelnachweise Bearbeiten Max Hermann von Freeden Zum Leben und Werk des Baumeisters Georg Robin in Zeitschrift fur Kunstgeschichte 11 Band Heft 1 2 1943 1944 S 29 Lutz Unbehaun Das Residenzschloss als Symbol landesherrlicher Macht Die Baugeschichte von 1570 bis 1735 In Lutz Unbehaun Hrsg Schloss Heidecksburg Die Residenz der Grafen und Fursten von Schwarzburg Rudolstadt von den Anfangen bis zur Gegenwart Rudolstadt 2016 S 111 165 Stadt Rudolstadt Schillers heimliche Geliebte Kulturstiftung des Bundes Restaurierung der Waffensammlung Schwarzburger Zeughaus Memento des Originals vom 12 November 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kulturstiftung des bundes de abgerufen am 11 November 2016 Feierliche Eroffnung des Zeughauses auf Schloss Schwarzburg Forderverein Schloss Schwarzburg e V abgerufen am 5 Juli 2018 Objekte der Stiftung Thuringer Schlosser und Garten Bastille Brandenburg Burg Ehrenstein Burg Gleichen Burg Henneberg Burg Liebenstein Ilm Kreis Burg Liebenstein Wartburgkreis Burg Ranis Dornburger Schlosser Kirms Krackow Haus Kloster Georgenthal Kloster Gollingen Kloster Mildenfurth Kloster Paulinzella Kloster Vessra Obere Sachsenburg Oberschloss Kranichfeld Peterskloster Erfurt Runneburg Schloss und Park Altenstein Schloss Bertholdsburg Schloss Friedenstein Schloss Heidecksburg Schloss Molsdorf Schloss Schwarzburg Schloss Sondershausen Schloss Wilhelmsburg Schloss Wilhelmsthal Sommerpalais Greiz Untere Sachsenburg Veste Heldburg Wasserburg KapellendorfBurgen und Schlosser im Saaletal Schloss Bernburg Schloss Biendorf Schloss Burgk Burg Camburg Schloss Cumbach Dornburger Schlosser Schloss Eichicht Schloss Friedeburg Burg Giebichenstein Burg Gleissberg Kunitzburg Schloss Goseck Heidecksburg Schloss Hirschberg Hoher Schwarm Schloss Kaulsdorf Leuchtenburg Lobdeburg Schloss Merseburg Moritzburg Schloss Neu Augustusburg Kemenate Orlamunde Rudelsburg Burg Saaleck Schloss Saalfeld Burg Schonburg Schloss Weissenburg Burg Wettin Kemenate Ziegenruck 50 723333333333 11 338888888889 Koordinaten 50 43 24 N 11 20 20 O Normdaten Geografikum GND 4105067 8 lobid OGND AKS LCCN n95110069 VIAF 138537194 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidecksburg amp oldid 234058273