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Dieser Artikel behandelt das Schloss Burgk in Thuringen es gibt auch ein Schloss Burgk im sachsischen Freital Schloss Burgk an der Saale ist ein Schloss im Saale Orla Kreis im Thuringer Schiefergebirge und Vogtland und beherbergt heute ein Museum furstlicher Wohnkultur Es gehorte von seiner Erbauung im Mittelalter an bis 1945 dem Furstenhaus Reuss Schloss Burgk vom Saaleturm aus gesehenSchloss und Ortschaft Burgk liegen exponiert auf einem Felsplateau oberhalb des Burgker Ortsteils Burgkhammer und der gleichnamigen Talsperre an einer Saaleschleife Es ist neun Kilometer von der A 9 Berlin Munchen entfernt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Raume 3 1 Orgeln 4 Filmkulisse 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Burgk uber der Talsperre BurgkhammerDurch die Vogte von Gera Vorfahren der Reussen wurde schon im Mittelalter an der wehrtechnisch gunstig gelegenen Stelle eine Burg errichtet Nach einer zeitweiligen Verausserung an die Deutschritter kam es wieder zu den Geraer Vogten spater Herren um nach deren Aussterben an die Greizer Reussen zu fallen Innerhalb der Alteren Linie des Hauses Reuss war Burgk von 1596 bis 1640 und von 1668 bis 1697 eine eigene Herrschaft namlich Reuss Burgk mit Burgk als Residenzort Diese Herrschaft umfasste jedoch nur ein kleines Territorium mit wenigen Ortschaften Die Burg wurde 1403 zum Schloss ausgebaut Heinrich II Reuss von Burgk 1575 1639 machte dieses zu seiner Residenz Bemerkenswert ist der von Wallenstein 1632 der Herrschaft ausgestellte Schutzbrief der fur einen betrachtlichen Geldbetrag erworben wurde und die Zerstorung des Schlosses und der Ortschaft in den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges zu verhindern half 1697 wurde das jungere Haus Reuss Burgk von Heinrich XIII Graf Reuss zu Untergreiz 1675 1733 beerbt Fortan diente das Schloss als Jagd und Sommersitz der auf dem Greizer Unterschloss residierenden Grafen Sein Sohn Heinrich III 1733 1768 liess es umfassend modernisieren Der Ostturm wurde abgetragen und die Vorderfront erneuert Die Fenster wurden verbreitert und mit neuen Gewanden versehen Auch der Aborterker und das Sommerhauschen wurden entfernt Da es an einem Garten fehlte liess der Graf den sudlich gelegenen Bergsporn planieren und gestaltete auch den Sophienweg zum Lusthaus Mit dem Park wurde eine Anlage geschaffen die den Charakter des Bauwerks endgultig hin zum Lustschloss bestimmte 1763 erfolgte die Innenausstattung Mit diesen Massnahmen schufen sich die Grafen ein reprasentatives Jagd und Lustschloss 1 nbsp Schloss Burgk vom Tal der Saale aus gesehenNach dem Tode Heinrichs III 1768 fielen Untergreiz und Burgk an Graf Heinrich XI Reuss zu Obergreiz der 1778 in den Reichsfurstenstand erhoben wurde als Furst Reuss alterer Linie Die altere und die jungere Linie verloren durch die Novemberrevolution von 1918 ihre Throne Als die Altere Linie mit Heinrich XXIV 1927 im Mannesstamm erlosch fiel Schloss Burgk an seine Schwester Hermine die seit 1922 mit dem Ex Kaiser Wilhelm II verheiratet war Sie trat das Schloss 1933 an ihre Schwester Ida ab die Ehefrau des Fursten Christoph Martin zu Stolberg Rossla Nach dem Zweiten Weltkrieg kam das Schloss durch Enteignung in staatlichen Besitz Da es bis 1945 im Familienbesitz geblieben war und auch danach der Plunderung entging ist eine reiche Innenausstattung vorhanden die durch Einrichtungsgegenstande und Kunstwerke aus anderen Schlossern erganzt wurde 1952 wurde das Schloss der Offentlichkeit zuganglich gemacht und ein Museum eroffnet das sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem kulturellen Zentrum Ostthuringens und des Vogtlandes entwickelte 1980 ubernahm Lothar Lang dessen Leitung Er organisierte eine rege Ausstellungstatigkeit und baute u a im Zusammenwirken mit der Pirckheimer Gesellschaft eine bedeutende Exlibris Sammlung auf Ausserdem gab er u a die Burgk Tuten mit Original Miniaturgraphik heraus Anlage BearbeitenDas gut erhaltene Schloss hat noch den Charakter einer Burg mit vielen mittelalterlichen Details So ist der ursprungliche Palas noch komplett erhalten ebenso der Bergfried und beide steinernen Brucken die in den inneren Ring bzw zum Palas fuhren Fruher waren beide Brucken Zugbrucken An der ausseren Brucke ist unter dem Amtshaus eine Zolltariftafel ausgestellt 2016 wurde beim Offnen einer barocken Wand eine mittelalterliche Bohlenstube von 1402 gefunden Vor den inneren Schlosstoren fanden Blidensteine ihre Zweitverwendung als Radabweiser Als 1739 das zweite Torhaus abgerissen wurde fand man eine Kammer mit einem Hund Vermutlich wurde dieser dort als Bauopfer Opfergabe etwa 400 Jahre zuvor lebendig eingemauert Heute ist dieser Hund im Eingangsbereich in mumifiziertem Zustand hinter einer Glasscheibe zu sehen Die Schlosskapelle und die Kuche sind gut erhalten Bemerkenswert ist insbesondere der Abzugskamin der Kuche Am westlichen Ende der Anlage steht der Rote Turm mit einer Fachwerkhaube im Stil der Spatrenaissance Der Zugang zum Roten Turm fuhrt uber einen begehbaren und gedeckten Wehrgang von welchem noch drei weitere teilweise ubereinander gelegene Wehrgange abgehen die sich in der Mauer befinden Im Zentrum des Mitte des 18 Jahrhunderts in franzosischer Manier angelegten Parks sudlich des Schlosses befindet sich der als Sophienlust bezeichnete spatbarocke klassizistische Pavillon nbsp Torhaus nbsp Wehranlage mit Rotem Turm nbsp Roter Turm vom Zwinger aus nbsp Torhaus nbsp Mumifizierter Hund nbsp Pavillon Sophienlust nbsp Im Pavillon nbsp Tor von Schloss BurgkRaume BearbeitenIm Rittersaal des Schlosses finden regelmassig Konzerte statt Zudem geben das barocke Prunkzimmer mit Bettalkoven und die teilweise der Chinoiserie des 18 Jahrhunderts verpflichteten Wohnraume im Stil des Rokoko einen Einblick in das Leben deutscher Fursten Eine umfangreiche Waffen und Trophaensammlung im Jagdzimmer verweist auf die Nutzung der Anlage als Jagdschloss Ein besonderes Merkmal der Schlosskapelle ist die 1743 geweihte Orgel von Gottfried Silbermann 2 nbsp Historische Schlosskuche nbsp Rittersaal nbsp Bettalkoven im Prunkzimmer nbsp Detail des Prunkzimmers nbsp JagdzimmerOrgeln Bearbeiten nbsp Silbermann Orgel in der Schlosskapelle nbsp Spielanlage der Orgel nbsp Hiebe Positiv im RittersaalDie Orgel der Schlosskapelle mit einem Prospekt in feingearbeiteten Rocailleformen ist ein weitgehend original erhaltenes Werk von Gottfried Silbermann aus dem Jahr 1743 mit 12 Registern auf einem Manual und Pedal Nach einem verschollenen Bauvertrag bot Silbermann dem Grafen Heinrich III von Reuss den Bau einer Orgel mit 12 Registern einschliesslich Gehause Bildhauerarbeit und Emporenverkleidung fur 600 Taler an Um Platz fur das Instrument zu gewinnen war es erforderlich eine starke Mauer auszubrechen und durch eine schwachere Ziegelmauer zu ersetzen Die Orgel wurde ohne formliche Prufung abgenommen und im Weihegottesdienst am 14 April 1743 erstmals gespielt Bis ins 20 Jahrhundert sind nur Reparaturen nachweisbar Vermutlich 1860 erhielt die Orgel eine gleichstufige Temperatur Im Jahr 1939 wurde durch die Firma Hermann Eule eine Restaurierung vorgenommen und eine Pedalkoppel eingebaut Im Jahr 1956 wurde der Winddruck durch die gleiche Firma von 100 oder 90 mmWS auf 85 mmWS gesenkt Bei einer weiteren Restaurierung im Jahr 1982 durch Eule wurden weitere Reparaturen sowie Nachintonationen durchgefuhrt und eine modifizierte Silbermann Sorge Temperatur gelegt Die Disposition lautet 3 4 Manual CD c3Principal 8 Gedackt 8 Quintaden 8 Octava 4 Rohr Flothe 4 Nassat 3 Octava 2 Qvinta 1 1 2 Sufflet 1 Sesqvialtera 4 5 ab c1 1 3 5 Mixtur III Pedal CD c1Sub Bass 16 Nebenregister Tremulant CalcantenglockeAnmerkungen Tonhohe gegenwartig Chorton a1 463 Hz Stimmung modifizierte Silbermann Sorge Temperatur unter Berucksichtigung der vorgefundenen Pfeifenlangen Winddruck 84 mmWSDes Weiteren befindet sich im Rittersaal ein funfregistriges Positiv des Schleizer Orgelbauers Johann Tobias Hube spater Hiebe von 1722 Ein zwischenzeitlich zugebautes Pedalwerk wurde anlasslich der Restaurierung 1974 wieder entfernt 5 Filmkulisse BearbeitenDas Schloss diente und dient zahlreichen Film und Fernsehproduktionen als Kulisse Bisher waren dies z B 1968 Im Himmel ist doch Jahrmarkt DEFA 1969 Du bist min Ein deutsches Tagebuch DEFA Dokfilm 1970 Die Mutprobe DFF 1973 75 Das Wasserschloss 3 Teil des Fernsehfilms Das unsichtbare Visier DDR Fernsehen 1975 Til Eulenspiegel DEFA 1980 81 Retter Racher und Rapiere DDR Fernsehen zur Geschichte des vogtlandischen Volkshelden Georg Kresse 2005 Abenteuer Mittelalter Leben im 15 Jahrhundert MDR 2006 Galileo Pro 7 2013 Die goldene Gans Marchenfilm ZDF Literatur BearbeitenHagen Enke Das Schloss in Burgk In Roswitha Jacobsen Hendrik Baringhausen Hrsg Residenz Schlosser in Thuringen Kulturhistorische Portraits Bucha bei Jena 1998 S 245 253 Hagen Enke Vergessene Residenzen Die Schlosser in Lobenstein und Burgk In Jahrbuch des Museums Reichenfels Hohenleuben Heft 44 159 Jahresbericht des Vogtlandischen Altertumsforschenden Vereins zu Hohenleuben e V Hohenleuben 2000 S 35 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Burgk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Museums Schloss Burgk Abenteuer Mittelalter Memento vom 6 Dezember 2006 im Internet Archive Doku Drama vierteilige Sendereihe des MDR Erstausstrahlung 12 Dezember 2005 dokumentiert den typischen Arbeitsalltag im Jahr 1419 auf Schloss Burgk unter moglichst authentischen Bedingungen archiviert Einzelnachweise Bearbeiten Heiko Lass Jagd und Lustschlosser des 17 und 18 Jahrhunderts in Thuringen Michael Imhof Verlag 2006 ISBN 3 86568 092 5 S 285 287 Orgelportrat auf der Webseite der Gottfried Silbermann Gesellschaft abgerufen am 9 April 2013 Frank Harald Gress Michael Lange Die Orgeln Gottfried Silbermanns Veroffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde Band 177 2 Auflage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 50 4 S 114 Informationen zur Silbermann Orgel auf Organ index Abgerufen am 13 Februar 2023 Informationen zum Hiebe Positiv auf Organ index Abgerufen am 14 Februar 2023 Burgen und Schlosser im Saaletal Schloss Bernburg Schloss Biendorf Schloss Burgk Burg Camburg Schloss Cumbach Dornburger Schlosser Schloss Eichicht Schloss Friedeburg Burg Giebichenstein Burg Gleissberg Kunitzburg Schloss Goseck Heidecksburg Schloss Hirschberg Hoher Schwarm Schloss Kaulsdorf Leuchtenburg Lobdeburg Schloss Merseburg Moritzburg Schloss Neu Augustusburg Kemenate Orlamunde Rudelsburg Burg Saaleck Schloss Saalfeld Burg Schonburg Schloss Weissenburg Burg Wettin Kemenate Ziegenruck 50 553611111111 11 715555555556 Koordinaten 50 33 13 N 11 42 56 O Normdaten Geografikum GND 4496763 9 lobid OGND AKS LCCN sh94007912 VIAF 247823427 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Burgk amp oldid 237262715