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Die ehemalige Stadt Bartenstein ist seit dem 1 Januar 1973 ein Teilort der Stadt Schrozberg im Landkreis Schwabisch Hall im frankisch gepragten Nordosten Baden Wurttembergs Zur 164 Hektar grossen Gemarkung Bartenstein gehoren noch der Weiler Klopfhof und das Gehoft Wengertshof insgesamt hat Bartenstein 350 Einwohner Stand 31 Dezember 2019 3 BartensteinStadt SchrozbergIn Blau auf schwebendem goldenem Dreiberg zwei aufrechte abgekehrte silberne BartenKoordinaten 49 21 N 9 53 O 49 3555 9 88355 433 Koordinaten 49 21 20 N 9 53 1 OHohe 433 m u NNFlache 1 64 km 1 Einwohner 350 31 Dez 2019 2 Bevolkerungsdichte 213 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1973Eingemeindet nach SchrozbergPostleitzahl 74575Vorwahl 07936Luftaufnahme von Bartenstein 2019 von Osten gesehenLuftaufnahme von Bartenstein 2019 von Osten gesehenBartenstein ist womoglich die kleinste unter den planmassig angelegten Residenzstadten der Barockzeit Trotz Veranderung mancher Burgerhauser ist das Ensemble aus Schloss und Stadtanlage insgesamt sehr gut erhalten Der barocke Gesamteindruck des Ortes blieb unverandert Deshalb wurde der historische Bereich unter Gesamtanlagenschutz gestellt Bartenstein Sudansicht 2020 Aufnahme aus Richtung EttenhausenDas Foto der Sudseite zeigt die weitgehend originale barocke Hauserfront links beginnend mit dem Schloss daran nach Osten anschliessend die Hauser der hochsten Hofbeamten Daruber sind die Baume des Hofgartens zu erkennen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Fruhe Geschichte 2 2 Residenz der Grafen und Fursten von Hohenlohe 2 3 Grafen und Fursten zu Hohenlohe Bartenstein von 1688 bis 1806 2 4 Oberamt und Stadt vor der Mediatisierung 2 5 Wurttembergische Zeit 2 6 Nachkriegszeit 2 7 Gegenwart 3 Barocke Stadtanlage 3 1 Stadttore 3 2 Schloss Bartenstein 3 3 Schlosskirche 3 4 Furstlich Bartensteinische Garten und Parkanlagen 3 4 1 Hofgarten 3 4 2 Obst und Gemusegarten mit furstlicher Domane 3 4 3 Lustgarten 4 Personlichkeiten 5 Einwohnerentwicklung 6 Politik 6 1 Burgermeister und Ortsvorsteher 6 2 Wappen 6 3 Stadtepartnerschaften 7 Kultur und Veranstaltungen 8 Vereinsleben 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 Quellen 13 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt grosstenteils auf einem Sporn fast 80 Hohenmeter uber dem Tal der Ette An der Sudseite Bartensteins fliessen der Katzenbach und aus Nordwesten der Gutbach von rechts der Ette zu Unmittelbar unter dem Sporn befindet sich in eigener Ortsteilgemarkung das Nachbardorf Ettenhausen Zur Bartensteiner Gemarkung gehoren noch der Weiler Klopfhof und der Wengertshof im Gutbachtal sowie ein Teil des jenseits des Katzenbachtaleinschnitts im Suden anschliessenden Hohenruckens vor dem rechten Ette Oberlauf Eselsbach Die Ortsdurchfahrt wird am Schlossplatz zur fast einen Kilometer langen nach Osten fuhrenden Schlossstrasse verlangert sich an der Haltestelle Linde zur Riedbacher Strasse und fuhrt ab dem Ortsausgang als Kreisstrasse K2539 in rund 1 2 Kilometern zur Bundesstrasse B290 Kaiserstrasse welche die Stadte Bad Mergentheim und Crailsheim in Nord Sud Richtung verbindet Geschichte BearbeitenFruhe Geschichte Bearbeiten nbsp Siegel der Ritter von Bartenstein von einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1234 Zugleich alteste bekannte Urkunde dieses Rittergeschlechts nbsp Wappen Bartensteins nbsp Schloss Bartenstein in Hohenlohe Stich aus Meissners Schatzkastlein um 1624Der Name des Ortes geht auf die 1234 urkundlich erwahnten Ritter von Bartenstein zuruck die hier ihren Herrschaftssitz Herrschaft Bartenstein hatten Ihr Wappen waren drei nach links gerichtete Wurfbeile Das nebenstehende Wappen das in Blau auf schwebendem goldenem Dreiberg zwei aufrechte abgekehrte silberne Barten zeigt wurde ab etwa 1880 bis zur Eingemeindung von der Stadt Bartenstein gefuhrt ist aber ein geschichtlicher Irrtum da es auf das erloschene niederadlige Geschlecht von Bartelstein Schloss Bartelstein zuruckgeht In der Zeit von 1302 bis 1334 erhielten die Ritter von Bartenstein mehrere umliegende Ortschaften vom Bischof von Wurzburg als Lehen unter anderem auch die Gerichtsbarkeit von Riedbach Somit ist der Zent Bartenstein mit der dazugehorigen Zentgerichtsbarkeit wohl in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts entstanden Nach dem Aussterben der Ritter von Bartenstein um 1350 ging das Schloss in den Besitz derer von Seldeneck uber Ab 1419 wurden Teile des Besitzes an von Rosenberg zu Rottingen verkauft sie nannten sich dann Rosenberg zu Bartenstein Sie hielten den Besitz bis ca 1440 In der Zeit von 1442 bis 1445 hatten die Horneck von Hornberg Anteile am Schloss Bartenstein Bartenstein war von 1419 bis etwa 1455 Ganerbenburg Ab 1440 kauften die Grafen von Hohenlohe nach und nach die Anteile von Rosenberg Seldeneck und Hornberg auf Um 1455 war Schloss und Amt Bartenstein im alleinigen Besitz von Graf Albrecht von Hohenlohe Residenz der Grafen und Fursten von Hohenlohe Bearbeiten 1688 wurde das Schloss die Residenz der Grafen von Hohenlohe Bartenstein Zu dieser Zeit bestand der Ort nur aus vier Gebauden einer alten Schafscheuer einer neuen Schafscheuer einem Jagerhaus spater Gasthaus zum Grunen Baum und einer Zehntscheuer Dieser Weiler befand sich etwa 1 km ostwarts des Schlosses Bartenstein ist im Gegensatz zu den ubrigen Hohenloher Residenzen nicht gewachsen sondern eine barocke Stadtanlage die auf dem Reissbrett geplant und in der Zeit von 1720 bis 1770 errichtet wurde Die Gebaude mussten fur die Unterbringung der Untertanen errichtet werden die fur den Umbau des Schlosses die Verwaltung von Grafschaft und Oberamt und die Versorgung des Hofstaates erforderlich waren Die Erhebung in den Reichsfurstenstand fuhrte zur Vergrosserung des Hofstaates Er umfasste vom Hofmarschall uber den Hofmusikus bis zum Kuchenjungen etwa einhundert Bedienstete Fur den Ausbau und die Versorgung von Stadt und Schloss wurden tuchtige katholische Handwerker Beamte und Kaufleute entsprechend ihrer Bedeutung fur den Hof angesiedelt Je hoher ihre Stellung umso naher wohnten sie am Schloss Die hochsten Hofbeamten wie Hofmarschall Mundschenk Tafeldecker und Leibarzt wohnten am Schlossplatz In den sich nach Osten anschliessenden stattlichen Gebauden wohnten Regierungsrate und Hofrate Daran schlossen sich Handwerker an die ein sogenanntes Hofprivileg besassen Dazu gehorten Hofknopfmacher Hofstrumpfstricker Hofperuckenmacher Hofbildhauer Hofseiler etc insgesamt uber 40 Handwerker mit dieser Privilegierung Stadtauswarts jenseits der Stadttore wurden Handwerker angesiedelt die wegen ihrer Geruchsbelastigung oder wegen Larm und Feuer vom Schloss ferngehalten werden sollten wie Schmiede Gerber Ziegler und Hafner Diese Berufsgruppe wohnte vor allem in einfachen einstockigen Hauslein vom Riedbachtor nach Osten In den Anfangen der Residenz wurden hier auch zum Schutz der Stadt Soldaten einquartiert Auf dem Panoramabild sieht man sehr schon die Ausrichtung der Stadtanlage auf das Schloss Unter Furst Ludwig Leopold der hier mit seinem Hofstaat residierte bluhte die junge Stadt auf und brachte den Bewohnern bescheidenen Wohlstand Der beruhmte furstbischoflich fuldaische Hofbaumeister Andrea Gallasini beendete in Bartenstein mit dem Plan fur die barocke Gesamtanlage sein bedeutendes Lebenswerk Nach seinem Tod im Jahr 1766 wurden die abschliessenden Bauarbeiten wie Bau der drei Stadttore Fertigstellung des Schlossplatzes und diverse Baumassnahmen im Hofgarten von seinen Nachfolgern Hofbaumeister Wolfling und Hofbaumeister Ernst uberwacht und zu Ende gebracht Nahezu alle Gebaude die in Bartenstein bis 1770 80 errichtet wurden wurden zunachst von der Hofkammer bezahlt und anschliessend fur Pauschalpreise an die vorgesehenen Nutzer verkauft Die Preise bewegten sich zwischen 200 Gulden und 1000 Gulden je nach Anteilsgrosse Der Hofmarschall verdiente damals pro Jahr 300 Gulden Im Jahr 1792 wurde hier das Jagerregiment Hohenlohe Bartenstein aufgestellt Zusammen mit dem Fusilier Regiment Hohenlohe Schillingsfurst bildeten sie spater das Regiment Hohenlohe das 1831 in der franzosischen Fremdenlegion aufging Zum Furstentum Hohenlohe Bartenstein zahlten um 1800 folgende Amter Bartenstein Herrenzimmern Schnelldorf Sindringen Pfedelbach Mainhardt Dazu kamen Besitzungen in Oberbronn im Elsass Bis 1960 befand sich Schloss Pfedelbach noch im Besitz der Fursten zu Hohenlohe Bartenstein Auf Grund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurden die Fursten von Hohenlohe Bartenstein fur die Wegnahme der Besitzungen im Elsass durch furstbischoflich wurzburgische Besitzungen in der Nahe von Bartenstein entschadigt Grafen und Fursten zu Hohenlohe Bartenstein von 1688 bis 1806 Bearbeiten Hohenlohe Bartenstein entstand 1688 aus einer Waldenburgischen Landesteilung als Grafschaft seit 1743 44 Furstentum mit allen Rechten und Pflichten Das eigenstandige Territorium wurde 1806 in das Konigreich Wurttemberg eingegliedert die Regierungsgewalt des Fursten und das Oberamt Bartenstein aufgelost Die noch verbliebenen Hofrate und Hofbediensteten mussten dem Konig von Wurttemberg den Treueeid leisten Die nachfolgenden Fursten waren ab diesem Zeitpunkt Standesherren Regierungsabfolge und Zeiten Graf Philipp Karl zu Hohenlohe Bartenstein 1688 1729 Furst Karl Philipp Franz zu Hohenlohe Bartenstein 1729 1763 Furst Ludwig Carl Franz Leopold zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 1763 1798 Furst Ludwig Aloysius Furst von Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 1798 1806Oberamt und Stadt vor der Mediatisierung Bearbeiten 1688 ging das Haus Hohenlohe Bartenstein als selbstandiger Teil des Gesamthauses Hohenlohe aus einer Erbteilung der Grafschaft Hohenlohe Waldenburg hervor Zur Grafschaft dem spateren Furstentum gehorten mehrere Oberamter neben Bartenstein z B Pfedelbach und Oberbronn im Elsass Sitz der furstlichen Zentralbehorden Geheimes Kabinett Regierung Hofkammer und Hofkammergericht war Bartenstein Noch im Jahr 1786 wurde eine Hinrichtung unmittelbar an der heutigen B290 vollstreckt Das Oberamt Bartenstein mit den Amtern Bartenstein Groningen der Bereich um Untergroningen Schnelldorf und Mainhardt hatte seinen Sitz in der Residenzstadt Bartenstein Das Amtshaus des Oberamtmanns lag zwischen Gasthaus zum Lowen und dem Wohnhaus von Hofbaudirektor Gallasini Etwa 1763 wurde in Bartenstein der erste Stadtschultheiss ernannt Furst Ludwig Leopold erteilte dem Residenzort damit die Stadtrechte Der erste namentlich bekannte Schultes war der Hofbacker Er hatte seinen Amtssitz wohl noch in der Hofbackerei nahe beim Gasthaus zum Lowen Das Stadtschultheissenamt spater Rathaus war in den folgenden 200 Jahren zentral im Ort in verschiedenen Gebauden um den Marktplatz untergebracht Wurttembergische Zeit Bearbeiten Nach der Ubernahme der Hohenlohischen Besitzungen durch das Konigreich Wurttemberg im Zuge der Mediatisierung blieben die Stadtrechte Bartensteins 1806 zunachst erhalten die Oberamtsfunktion samt Gerichtsbarkeit ging jedoch verloren Das Amt Bartenstein wurde aufgeteilt und weitgehend dem wurttembergischen Oberamt Gerabronn zugeordnet Ab 1800 fuhrten Aufgabe der Hofhaltung die Ubernahme der Regierungsgeschafte durch Wurttemberg Kriegswirren und Hungersnote zu einem wirtschaftlichen Niedergang Einige Bewohner wanderten wegen der bedruckenden Lage nach Amerika oder England aus Bartenstein verarmte in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts so sehr dass es von 1855 bis 1862 staatlich beaufsichtigt wurde Die Hauser der ehemaligen Hofbeamten wurden nach und nach von Handwerkern ubernommen Durch den Fleiss der Bewohner entwickelte sich die kleine Stadt spater zu einem regionalen Zentrum mit zahlreichen Geschaften Handwerksbetrieben Schulen Gaststatten Altenheim und einem Krankenhaus Wegen der zahlreichen Gewerbetreibenden der Laden des Handwerks der Arzte des Krankenhauses und der Schulen hatte die Stadt fur das unmittelbare Umland weiterhin eine zentrale wirtschaftliche Bedeutung 4 Bei der Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Bartenstein 1938 zum Landkreis Crailsheim Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bartenstein 1945 Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehorte somit zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging Wahrend der Nachkriegszeit hatte Bartenstein wohl die hochste Einwohnerzahl seiner Geschichte Das Statistische Landesamt zahlte im Juni 1946 insgesamt 1 480 Einwohner die Versorgungsbevolkerung inklusive Im Mai 1939 waren es noch 549 Einwohner Bartenstein hatte damit seinerzeit die hochste Bevolkerungsdichte im Landkreis Crailsheim die mit uber 900 Personen je Quadratkilometer mehr als doppelt so gross war wie die der Kreisstadt Crailsheim 5 1956 weilt der damalige erste Bundesprasident Theodor Heuss im Stadtchen 1981 durchwanderte es der funfte Bundesprasident Karl Carstens 6 Noch bis etwa 1960 war in nahezu jedem Haus Bartensteins ein Handwerks oder Gewerbebetrieb ansassig Der Ort war damals noch fur die Versorgung in der gesamten Umgebung von Bedeutung Gegenwart Bearbeiten Am 1 Januar 1973 wurde Bartenstein im Rahmen der Gemeindereform zum Teilort von Schrozberg im Landkreis Schwabisch Hall 7 Der Ort ist seither ruhiger Der historische Ortskern steht als Gesamtanlage unter Denkmalschutz 8 Barocke Stadtanlage Bearbeiten nbsp Riedbachtor fruher Rothenburger Tor genannt erbaut 1767 nach Planen von Gallasini nbsp Marktplatzbrunnen und Schlossstrasse in Bartenstein 2020 rechts im Bild die Hofgartenmauer links die barocken Beamtenhauser Im Hintergrund das FurstenschlossBartenstein ist eine von wenigen erhaltenen rein barocken Kleinresidenzen in Deutschland Die Stadtanlage mit ihren schlichten Barockhausern ist auf das Schloss ausgerichtet Im historischen Stadtkern von Bartenstein der als Gesamtanlage unter Denkmalschutz steht 8 sind zahlreiche Hauser aus dem 18 Jahrhundert auch zwei Stadttore als Symbole der barocken Stadtanlage noch erhalten Am Schlossplatz stehen stattliche Gebaude die mit dem Schloss eine Einheit bilden Dort wohnten die hochsten Hofbeamten wie Hofmarschall und Mundschenk Die vom Schloss aus in ostwartige Richtung verlaufende Schlossstrasse ist auf einer Seite vom Hofgarten begrenzt Gegenuber stehen die stattlichen Hofbeamtenhauser die von Gallasini im Stil des schlichten klassischen franzosischen Barock erbaut wurden Nach etwa 300 Meter knickt die Schlossstrasse leicht ab und das Hofbaumeisterhaus schliesst den Blick vom Schloss aus in die Schlossstrasse nach Osten hin ab Der innere Stadtkern wird noch von zwei erhaltenen Stadttoren begrenzt jenseits schliessen sich einfachere heute noch z T einstockige Handwerkerhauser an Bartenstein prasentierte sich heute noch als Stein gewordenes Abbild des barocken Hofstaates einer hohenlohischen Kleinresidenz und als liebenswertes Stadtchen mit idyllischen Winkeln Hier liess sich der Schriftsteller und Buchner Preistrager Hermann Lenz bei seinen Besuchen inspirieren 1988 bis 1989 wurde der Ort im Rahmen eines Dorfentwicklungsprogrammes neu gestaltet Unter anderem wurde die lange Schlossstrasse neu gestaltet und begrunt zahlreiche Baumchen wurden gepflanzt zwei neue Brunnen und eine neue Strassenbeleuchtung angelegt 6 Ein historischer Rundweg mit 30 Haustafeln erinnert heute an die glanzvolle Epoche des Residenzstadtchens und langst vergessene Schicksale der Bewohner Der Weg verlauft vom Ortseingang die Schlossstrasse entlang durch Riedbach und Gutbachtor vorbei am Hofgarten uber den Schlossplatz bis in die Waldlesgasse Der nebenstehende Plan des denkmalgeschutzten Ortsteils veranschaulicht die Lage der gekennzeichneten Hauser 9 Ein Naturlehrpfad schliesst sich sudlich des Schlossplatzes an der Schlossstaffel an nbsp Bartensteiner HaustafelnStadttore Bearbeiten nbsp Klopfhoftor um 1900 abgebrannt 1945 nach dem Abschuss eines amerikanischen Panzers unmittelbar vor dem TorBartenstein hatte ursprunglich drei Stadttore Sie wurden von Hofbaudirektor Gallasini als reprasentativer Bestandteil der barocken Residenz geplant und vom Hofmaurermeister 1767 erbaut Die Tore grenzten den inneren Stadtbezirk von der Vorstadt ab hatten keinen Festungscharakter und waren bewohnt In den Rechnungen des Hofmaurermeisters war jedes nach der nachsten grosseren Stadt benannt zu der die uberbaute Strasse fuhrte Das Rothenburger Tor an der Strasse nach Rothenburg ob der Tauber nennt man heute Riedbachtor In ihm war die Arrestzelle untergebracht im Nebenraum wohnte der Amtsdiener Noch Mitte des 20 Jahrhunderts wurden hier Arrestanten eingekerkert Das Rote Tor auch Klopfhoftor genannt fuhrte zum Klopfhof einem einen Kilometer entfernten Weiler Es war das prachtigste Tor und wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstort Auf dem Schlussstein uber dem Torbogen stand in lateinischer Schrift Ludovicus Furst in Bartenstein erbaute mich Das Stettener Tor an der Allee nach Niederstetten heisst heute Gutbachtor Um auswartige Subjecto nach der Polizeistunde von der Innenstadt fernzuhalten wurden die Tore abends geschlossen Reisende die in die Residenz wollten mussten dann in den Gasthausern vor den Toren ubernachten Das waren z B das Wirtshaus zum Kaiser gegenuber dem Friedhof oder das Gasthaus Lamm am Gutbachtor Mit der Fertigstellung der Tore war die barocke Umbauphase von Schloss und Stadtanlage weitgehend abgeschlossen Bis zu diesem Zeitpunkt war nur die Innenstadt mit mittiger Ablaufrinne gepflastert Danach wurde die Schlossstrasse in der Vorstadt gepflastert Einige Jahre spater wurde das Wachtgebaude in der Schlossstrasse neben Gasthaus zum Lowen abgerissen an seiner Stelle errichtete man das Oberamtshaus Ende des Jahres 2003 blieb ein zu hoher Lastwagen im Bogen des Riedbachtores stecken und beschadigte dabei besonders die Westfassade sehr Das historische Gebaude war einsturzgefahrdet und wurde bis Mitte 2004 wiederaufgebaut wobei die Westfassade und der Bogen neu angelegt wurden Schloss Bartenstein Bearbeiten nbsp Schloss Bartenstein nbsp Schloss Bartenstein Barocke Dreiflugelanlage erbaut um 1760Die Herren von Bartenstein hatten auf der Burg im 13 Jahrhundert ihr Herrschaftszentrum nach verschiedenen Besitzerwechseln wurde die Burg Mitte des 15 Jahrhunderts Sitz eines hohenlohischen Amtmannes Wahrend des Bauernkrieges und im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Burg zerstort Auf einem Bergsporn uber der Ette wurden ab 1710 die baufalligen Gebaude zum Schloss fur die Grafen von Hohenlohe Bartenstein umgebaut Eine der ersten bedeutenden Baumassnahmen von Graf Philipp Karl zu Hohenlohe Bartenstein war die Errichtung der katholischen Hofkirche ab 1712 Sein Sohn Karl Philipp Franz zu Hohenlohe Bartenstein Reichskammerrichter in Wetzlar verpflichtete 1760 den 80 jahrigen furstbischoflich fuldaischen Hofbaumeister Gallasini als Baudirektor nach Bartenstein Beim barocken Umbau integrierte Gallasini gekonnt altere Bauelemente und schuf bis 1765 eine eindrucksvolle Dreiflugelanlage Heute zahlt das Bauwerk zu den Paradebeispielen hohenlohischer Barockresidenzen Der vierstockige Mittelbau uberragt in seiner starker gegliederten Ausgestaltung die schlichteren Schlossflugel Das geschnitzte Allianzwappen von Hohenlohe Limburg uber dem Mittelrisalit trug fruher Wappenfarben Es stammt von Furst Ludwig Carl Franz Leopold zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 1731 1799 und seiner Gattin Friederike Polyxena von Limburg Stirum Vom Eingangsbereich aus schwingt sich eine symmetrisch angeordnete doppellaufige Treppenkonstruktion elegant uber zwei Stockwerke zu den Reprasentationsraumen Im ehemaligen Marstall des Sudflugels standen wahrend der Glanzzeit furstlicher Hofhaltung bis zu 80 Pferde Die langen Gange daruber sind mit eindrucksvollen Ahnengalerien ausgestattet Gegenuber im Nordflugel ist die Hofbibliothek untergebracht Sie verbindet den Hauptbau mit der Schlosskirche Einst teilte ein gewaltiges schmiedeeisernes Gitterwerk den inneren und ausseren Schlosshof Dort standen Soldaten Wache Nach franzosischem Vorbild im Sinne eines Place Royale bilden Schloss und Schlossplatz eine Einheit Die westliche Schlossstrasse wurde nach Planen von Gallasini zwischen 1762 und 1767 ab dem Hofbaumeisterhaus linear zum Schloss hingefuhrt und endet am Schlossplatz Auf diese Weise erhielt das barocke Schlossareal eine zusatzliche optische Erweiterung Auf der Skizze der Bartensteiner Haustafeln ist diese Anordnung gut erkennbar Das Schloss ist bewohnt und noch im Besitz der Familie Hohenlohe Bartenstein Schloss und Schlosshof sind nur im Rahmen von Fuhrungen zu besichtigen Im Schloss besteht die Moglichkeit der standesamtlichen Trauung Schlosskirche Bearbeiten nbsp Schloss Bartenstein Hofkirche Orgelprospekt mit barocker FurstenlogeDie Schlosskirche St Philippus wurde im Auftrag des ersten Grafen von Hohenlohe Bartenstein Philipp Karl erbaut und 1716 geweiht Mit der Vollendung des machtigen Kirchturmes war 1728 der Kirchenbau abgeschlossen Als Sinnbild der katholischen Konfession reprasentiert das Gotteshaus seither den katholischen Glauben inmitten eines protestantischen Umfelds Der verantwortliche Baumeister Bernhard Schiesser war ein Schuler Georg Dientzenhofers und wirkte zuvor am barocken Umbau von Kloster Schontal Die Aussenansicht der Kirche hebt sich durch Rundbogenfenster und Lisenen gliederung von der Fassade des Schlosses ab Die harmonische Saalkirche wirkt nach 300 Jahren als stilles barockes Gesamtkunstwerk Den Hochaltar und die gewaltige Furstenloge mit Orgelprospekt fertigte Schreinermeister Matthias Deichelmann aus Kitzingen In seinen Einbauten wiederholen sich architektonische Stilelemente wie Kreissegmente Saulen und Schnitzwerke in Nussbaumholz und verstarken so den Eindruck von stilistischer Einheit Meisterlich band er Haupt Seitenaltare Beichtstuhle und Kanzel in sein Gesamtwerk ein Der Wurzburger Orgelbauer Karl Hiltenbrand konstruierte 1712 eine Orgel mit zehn Registern Sie wurde von einem Instrument abgelost das Johann Anton Ehrlich 1783 in das vorhandene Gehause einbaute Sie wird mit ihren elf Registern heute noch bespielt nachdem sie in den Jahren 1974 und 2001 restauriert wurde Die Inschrift der Orgel Sophia me fecit weist auf die Stifterin Furstin Sophia hin Aufmerksame Betrachter erkennen an den Orgelpfeifen aufgemalte Gesichter Stuckarbeiten gehen auf Daniel Schenk zuruck der zuvor auf Schloss Pommersfelden tatig war Pilaster mit korinthischem Kapitell mit Bandelwerk verbunden strecken die Hohe des Kirchenraumes Die Deckenfresken schuf Lazaro Maria Sanguinetti Sie stellen die Heilige Dreieinigkeit dar Maria Propheten und weitere Bibelgestalten bilden einen sogenannten Heiligenhimmel Turkenarme als Wandleuchter erinnern an die erfolgreich beendeten Turkenkriege der damaligen Zeit Schlichte Kreuzwegstationen schmucken die Wande Die Holzstatuen gehen wohl auf den Hofbildhauer Philipp Hochstein zuruck Originale Kirchenbanke mit geschnitzten Rocaillen runden den harmonischen Gesamteindruck ab Seit der Fertigstellung wurde nichts mehr verandert Die furstliche Schlosskirche ist fur Gottesdienste und Hochzeiten geoffnet und ebenso im Rahmen der Fuhrungen zu besichtigen Furstlich Bartensteinische Garten und Parkanlagen Bearbeiten Zur Zeit der Hochblute der Residenz verfugte Bartenstein uber drei Garten und Parkanlagen In unmittelbarer Schlossnahe ist der reprasentative Hofgarten angelegt gegenuber der Kapplesgasse befand sich hinter der ehemaligen furstlichen Domane als Nutzgarten der Obst und Gemusegarten und zwischen Bartenstein und Riedbach befand sich der Lustpark Hofgarten Bearbeiten nbsp Pavillon im Hofgarten erbaut um 1765 wohl nach Planen von Gallasini 1953 wurde nach Kriegsschaden die Ampel zum Stockwerk erhohtDer Hofgarten liegt zwischen Klopfhofstrasse Schlossstrasse und Kappelesgasse 49 357 9 88 Der Hofgarten wird bereits 1686 in Dokumenten erwahnt denn der ursprungliche Sommergarten des Schlosses sollte in eine Gartenanlage umgewandelt werden In der Nord Sud Ausrichtung hat er eine ursprungliche Ausdehnung von etwa 350 200 m Im Verlauf des weiteren Ausbaus der neu angelegten westlichen Schlossstrasse wurde er um 1760 im Suden verkurzt und mit einer Stutzmauer und Terrassen versehen Zur Barockzeit war der Garten mit zahlreichen Einbauten und Skulpturen ausgestattet die Wege mit Rabatten und Bosketten gesaumt Im Hofgarten befinden sich heute zwei Gebaude der Pavillon und die Orangerie Den Pavillon die sogenannte Pagod liess Furst Ludwig Leopold als das mittlere von drei Lusthausern errichten Sie diente der Hofgesellschaft fur Feste in intimer Runde Das Gebaude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt und 1953 die Ampel zum Stockwerk erhoht 10 Dahinter im englischen Garten befand sich ein kleiner ovaler See der heute zugeschuttet ist Die Orangerie an der Westseite wurde 1914 an Stelle des barocken Vorgangerbaus von 1768 errichtet Von den weiteren fruheren Gebauden im Hofgarten ist nichts mehr vorhanden Ein Theatergebaude in alten Dokumenten Komodienhaus genannt wurde nach Auflosung der Hofhaltung nicht mehr genutzt und zwanzig Jahre nach den letzten glanzvollen Darbietungen im Jahr 1817 auf Abbruch versteigert Die genaue Lage lasst sich heute nicht mehr feststellen denn auf der Urkarte aus dem Jahr 1834 ist der Standort des Theaters nicht mehr eingetragen Im Park befand sich ausserdem auch eine Kegelbahn mit schiefergedecktem Kegelhauschen Der Hofgarten war Schauplatz zahlreicher Feste und Theatervorstellungen unter anderem auch im Winter 1796 Die Zauberflote von Mozart Am Furstenhof waren namhafte Hofkapellmeister angestellt Bekannt sind Ignaz von Beeke um 1785 Franz Christoph Neubauer In der Zeit von 1786 bis 1798 stand mit Johann Evangelist Brandl ein weiterer renommierter Hofkapellmeister der damaligen Zeit in Bartensteiner Diensten Anschliessend wechselte Johann Evangelist Brandl als Hofmusikdirektor nach Bruchsal an den Hof des Furstbischofs von August von Limburg Stirum Bemerkenswert am qualitatvollen Bartensteiner Musikleben war dass die Veranstaltungen neben Berufsmusikern von Mitgliedern des Furstenhauses von Hofangestellten und von Burgern der Residenz verstarkt wurden Der Hofgarten ist fur die Offentlichkeit nicht zuganglich Obst und Gemusegarten mit furstlicher Domane Bearbeiten Ostlich der Kapplesgasse wo heute mitten im Ort eine grosse Wiese brach liegt befand sich bis 1998 die furstliche Domane mit dahinterliegendem Nutzgarten Dieser entstand im 18 Jh mit dem Ausbau der Residenz als furstlicher Gemusegarten im ostlichen Anschluss an das 1998 abgebrannte Hofgut dessen beide im Winkel anstossende grosse Baukorper in Fachwerkkonstruktion die ostliche Raumkante der Kappelesgasse bildeten In einem Plan von 1799 und im historischen Katasterplan von 1834 ist der grosszugige Garten mit rechtwinkligem Wegenetz und unterteilten Binnenflachen dargestellt Neben den fur Reprasentationszwecke angelegten Schloss bzw Hofgarten hat der furstliche Nutzgarten auch nach Verlust seiner ursprunglichen Bestimmung als historische Gartenflache eine grosse Bedeutung fur die Geschichte der Hofhaltung des 18 Jhs in Bartenstein und gehort zum ursprunglichen historischen Nutzungskomplex der Schlossokonomie in der Kappelesgasse Die Flache ist deshalb als erhaltenswerte Grunflache in den Gesamtanlagenschutz eingebunden Der prachtige Hof der sich bis zuletzt in furstlichem Besitz befand brannte am 22 September 1998 vollig nieder Das riesige Feuer breitete sich rasend schnell aus und verursachte einen Schaden von rund einer Million D Mark Der Pachter verlor einige seiner Milchkuhe und auch Nachbargebaude wurden beschadigt 11 8 Lustgarten Bearbeiten nbsp Skizze vom Jungholz mit Tiergarten und Schlossleinsfeld um 1780Zwischen Bartenstein und Riedbach bei der alten Kaiserstrasse heute B 290 49 355 9 899 befand sich der Lustpark mit Tiergarten und einem Jagdschlosslein Bereits 1420 wurde im Gultbuch der Seldeneck das Jungholz als Waldchen aufgefuhrt Im 18 Jahrhundert wurde eine zusammenhangende Anlage aus neu eingerichtetem Tiergarten und Jagd und Lustpark geschaffen Eine Zugbrucke versperrte den Zugang zum Jungholz Dort lagen zwei Seelein mit Inseln in der Mitte Auf der nordlichen Insel befand sich ein Pavillon mit Kegelbahn Er wurde 1832 abgerissen Auf der sudlichen Insel stand ein runder Holzpavillon von dem sternformig Wege und Schneisen abzweigten Sie dienten als Jagdschneisen Einige dieser Wege sind heute noch zu erkennen Gegenuber vom Jungholz befindet sich das Gewann Schlossleinsfeld Im Jahr 1756 liess Furst Carl Philipp hier einen trapezformigen See graben und das gesamte Areal einzaunen Etwas spater entstand oberhalb des Seeleins ein Lustschlosslein mit Schaukeln und verschiedenen Spielgeraten Im umzaunten Bereich wurden Hirschrudel gehalten Das Schlosslein und die Pavillons wurde um 1835 abgebrochen Bis auf die Inseln die beiden Jagdhugel im Tiergarten und den verlandeten Tiergartensee sind heute von der gesamten Anlage nur noch wenige Hinweise auf eine landschaftsgartnerische Gestaltung zu erahnen Personlichkeiten BearbeitenIgnaz von Beecke 23 Oktober 1733 in Wimpfen am Neckar 2 Januar 1803 in Wallerstein deutscher Komponist und Pianist Johann Evangelist Brandl 14 November 1760 in Kloster Rohr bei Regensburg 25 Mai 1837 in Karlsruhe 1784 Hofkapellmeister am Hof des Fursten zu Hohenlohe Bartenstein Fritz Brauns 1911 1992 war von 1948 bis 1972 der letzte Burgermeister von Bartenstein Er erhielt 1983 das Bundesverdienstkreuz fur seine Muhen um die Patenschaft zu den Vertriebenen aus Bartenstein Ostpreussen Andrea Gallasini 30 Dezember 1681 in Lugano 10 Februar 1766 in Bartenstein Hofbaumeister und Baudirektor in Bartenstein Architekt von Schloss und Stadtanlage von Bartenstein in der heutigen Form Hans Hetzel 13 Oktober 1870 in Bartenstein 24 Juni 1949 in Nurnberg Mitglied des Reichstages Wirtschaftspartei Johannes zu Hohenlohe Bartenstein 20 August 1863 auf Schloss Bartenstein 19 August 1921 ebenda war ein deutscher Offizier und Standesherr des Konigreichs Wurttemberg Joseph Christian Franz zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 6 November 1740 21 Januar 1817 war der letzte Furstbischof von Breslau Karl zu Hohenlohe Jagstberg 12 Dezember 1766 6 Juli 1838 Offizier und Reichsfurst Ludwig Aloys zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 18 August 1765 in Bartenstein 31 Mai 1829 in Luneville Marschall und Pair von Frankreich Karl August zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 9 Juni 1788 in Bartenstein 12 August 1844 in Mergentheim wurttembergischer Standesherr und Offizier Jacob Hufner 1875 in Rippberg 9 Februar 1968 in Bartenstein Uhrmacher und Leiter der Koniglichen Bayrischen Orthopadischen Werkstatten konstruierte Armprothesen fur Ferdinand Sauerbruch bekannt durch die Erfindung der sogenannten Hufner Hand eine aktive Greifhand Hufner verhinderte 1945 die Zerstorung Bartensteins durch amerikanische Truppen indem er die weisse Fahne auf dem Schlossturm hisste Johann Baptist von Keller 16 Mai 1774 in Salem 17 Oktober 1845 in Bartenstein erster Bischof von Rottenburg Franz Christoph Neubauer um 1760 moglicherweise in Horin bei Melnik 11 Oktober 1795 in Buckeburg war ein deutscher Komponist und Violinist bohmischer Herkunft Konrad Reiss 23 Dezember 1957 in Bartenstein 6 April 2005 in Sudafrika Vorsitzender der Geschaftsfuhrung des IT Dienstleisters T Systems Jacob von Roeser 3 Juni 1799 in Bad Mergentheim 25 April 1862 in Bartenstein von 1823 bis 1862 Leibarzt der Fursten zu Hohenlohe Bartenstein im Vorderen Orient Behandlung von Pestkranken Reisebucher zahlreiche Auszeichnungen Ludwig zu Hohenlohe Jagstberg 1802 1850 Offizier der Armee des Konigreichs Sardinien Standesherr des Konigreichs Wurttemberg Martin Schwarz 1946 Schweizer Kunstler arbeitet seit 1990 hauptsachlich in seinem Atelier im Schloss Bartenstein Einwohnerentwicklung BearbeitenDie Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Quellen 1834 1840 Zollvereinszahlung im Jagstkreis 12 1847 Beschreibung des Oberamts Gerabronn Gemeinde Bartenstein 13 1852 1970 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg 14 Juni 1946 inkl Versorgungsbevolkerung 5 1972 1999 Stadt Schrozberg Jahrbuch 6 2019 Stadt Schrozberg Mitteilungsblatt 15 Politik BearbeitenBurgermeister und Ortsvorsteher Bearbeiten Burgermeister von Bartenstein Fritz Brauns 1948 bis zur Eingemeindung 1972 6 Anschliessend siehe Burgermeister der Stadt SchrozbergOrtsvorsteher von Bartenstein Fritz Kinzy 1972 1977 6 Fritz Hofmann 1977 1984 6 Friedrich Jackelsberger 1984 1989 6 Rose Marie Nauber 1989 2019 16 Johannes Strecker seit 2019 17 Wappen Bearbeiten Die Blasonierung des Wappens lautet In Blau auf schwebendem goldenem Dreiberg zwei aufrechte abgekehrte silberne Barten Stadtepartnerschaften Bearbeiten Polen nbsp Bartoszyce Bartenstein Ostpreussen In Bartenstein fand im Jahr 1952 auf Wirken des damaligen Burgermeisters Brauns ein Heimattreffen der Vertriebenen aus dem ostpreussischen Bartenstein heute Bartoszyce in Polen mit uber 1200 Besuchern statt Historische Beziehungen der beiden namensgleichen Stadte sind nicht bekannt jedoch ahneln sich die beiden Stadtwappen Bei diesem Heimattreffen ubernahm das wurttembergische Bartenstein feierlich die Patenschaft fur den ostpreussischen Namensvetter Damit begrundeten die beiden Orte die alteste Ostpreussen Patenschaft in Baden Wurttemberg In den folgenden Jahren wurde diese Freundschaft immer wieder mit gegenseitigen gut besuchten Heimattreffen bekraftigt Seit 1953 steht in Bartenstein kurz nach dem Gutbacher Tor zum Gedenken ein Ostlandkreuz ein 16 Meter hohes Holzkreuz In den nachfolgenden Jubilaumsjahren folgten Gedenksteine und Informationstafeln 1956 lauft die MS Bartenstein der Norddeutschen Lloyd Bremen vom Stapel Bilder beider Stadte schmucken die Innenraume des Schiffs 1983 erhalt der ehemalige Burgermeister Brauns fur seine Muhen das Bundesverdienstkreuz 6 nbsp Abbildung der Patenschafts Urkunde Bartenstein Wurtt zu Bartenstein Ostpr als Informationstafel beim Ostlandkreuz DenkmalKultur und Veranstaltungen BearbeitenZur Zeit der Fursten von Hohenlohe Bartenstein waren das Schloss und der Hofgarten das Kulturzentrum Bartensteins unter anderem fand im Winter 1796 in einem eigens dafur errichteten Theater im Hofgarten eine Auffuhrung der Oper Die Zauberflote von Wolfgang Amadeus Mozart statt Diese erste Auffuhrung der Mozart schen Oper in Hohenlohe war in zweierlei Hinsicht spektakular Die Zauberflote ist eines der letzten Werke Mozarts und wurde kurz vor seinem Tod 1791 in einem Wiener Theater uraufgefuhrt In den folgenden Jahren kam es in vielen grosseren Stadten Deutschlands und Osterreichs zu Erstauffuhrungen Setzt man Bartenstein in Relation zu diesen Auffuhrungsorten Wien Prag Budapest Leipzig usw dann war das kleine Stadtchen das kaum uber 1000 Einwohner hatte doch sehr nahe am musikalischen Zeitgeschehen Erstaunlich war die Bartensteiner Auffuhrung der Zauberflote aber noch in einer anderen Hinsicht Die europaischen Hofe und die grossen Stadte die die Oper schon bald auffuhrten verfugten alle uber professionelle Orchester mit Berufsmusikern In Bartenstein aber agierten Laien Erbprinz Ludwig Aloys sang und spielte den Tamino sein Bruder Prinz Karl Joseph der spatere Furst von Hohenlohe Jagstberg den Sarastro und Hofrat von Godin den Papageno Andere Gesangs wie Instrumentalpartien wurden von Dienern und Burgern aus Bartenstein ubernommen Neben der Zauberflote wurden auch weitere Opern in Bartenstein aufgefuhrt 18 In der Nachkriegszeit war die Ochsenscheuer hinter dem Gasthaus zum Ochsen in der Schlossstrasse das neue Bartensteiner Kulturzentrum Dort fanden zahlreiche Feste und Tanzveranstaltungen statt Rund 140 Gaste und eine Buhne fanden im grossen Saal im Keller der Scheune Platz Auch ein Kino fand wochentlich statt 1961 endete die Ara der Ochsenscheuer als zentraler Treffpunkt mit dem Hallenneubau 2007 wurde das Fachwerk und Backsteingebaude abgerissen 19 Von 1971 bis 1990 befand sich im Schloss das von Furst Ferdinand zu Hohenlohe Bartenstein betriebene Militarmuseum 6 1972 wurde der Kunstkreis Bartensteiner Kreis e V gegrundet Die erste Ausstellung fand 1973 auf Schloss Bartenstein statt 20 Heute arbeiten verschiedene Kunstler im Schloss darunter Martin Schwarz Heute ist Bartenstein fur seinen Ostermarkt mit Floh und Trodelmarkt an Ostermontag uberregional sehr bekannt Der Flohmarkt der erstmals 1992 stattfand 6 gehort mittlerweile zu den grossten der Region und lockt einmal jahrlich viele tausend Besucher in die Bartensteiner Altstadt Uberwiegend wird mit Antiquitaten und Trodel gehandelt wahrend die lokalen Vereine bewirten Am Vortag findet jedes Jahr ein Oldtimertreffen statt 21 nbsp Gut besuchter Bartensteiner Ostermarkt Blick vom Torbogen in Richtung zum Marktplatz Ostermontag 2015Vereinsleben BearbeitenBartenstein verfugt schon lange und bis heute uber ein sehr aktives Vereinsleben Aktuell zahlt der kleine Ort acht Vereine Die Ortsgemeinschaft Bartenstein den 1878 gegrundeten Turn und Sportverein TSV Bartenstein mit eigener Sportanlage am Jungholz den Kleintierzuchtverein Bartenstein Z430 die Sangergemeinschaft Bartenstein Ettenhausen den Schwabischen Albverein Ortsgruppe Bartenstein den Angelsportverein Bartenstein Ettenhausen den VDK Bartenstein und den Jugendverein Club Bartenstein e V 22 Die Abteilung Schrozberg West der freiwilligen Feuerwehr Schrozberg hat ihren Standort in Bartenstein und fasst seit 2022 die ehemals eigenstandigen Abteilungen Bartenstein Ettenhausen und Riedbach zusammen 23 24 Die Freiwillige Feuerwehr ist als Institution der Gemeinde kein Verein hat aber ein aktives Vereinsleben im Ort Siehe auch BearbeitenDenkmalpflegerischer Werteplan Gesamtanlage Bartenstein Liste der Kulturdenkmale in SchrozbergLiteratur BearbeitenGemeinde Bartenstein In Ludwig Fromm Hrsg Beschreibung des Oberamts Gerabronn Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 24 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1847 S 110 120 Volltext Wikisource Pia Wust Schloss Bartenstein und die Schlossbautatigkeit der Grafen und Fursten von Hohenlohe im 18 Jahrhundert Diss Osnabruck 2002 A und C Reimann Bartenstein wie es fruher war von Handwerkern Hofraten und Lakaien Niederstetten 2009 Ulrich Feldhahn Schlosserreise Baden Wurttemberg Michael Imhof Verlag Petersberg 2005 ISBN 3 935590 63 6 Ulrike Plate Der Hofgarten in Bartenstein Schauplatz furstlicher Feste In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 35 Jg 2006 Heft 3 S 144 146 PDF Sabine Weyrauch Schloss Bartenstein In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 29 Jg 2000 Heft 4 S 245 248 PDF Protokoll der ausserordentlichen Reichsdeputation zu Regensburg 1803 Bd 2 S 841 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bartenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karte von Bartenstein und seiner Gemarkung auf Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise Karte von Bartenstein und Umgebung auf Geoportal Baden Wurttemberg Hinweise www schrozberg de Offizielle Website der Stadt Schrozberg ort bartenstein de Offizielle Website des Ortes Bartenstein www schloss bartenstein de Offizielle Website von Schloss BartensteinQuellen BearbeitenHohenlohe Zentralarchiv Neuenstein Kirchenbucher Vermessungsamt Crailsheim Archiv SchrozbergEinzelnachweise Bearbeiten Website Stadt Schrozberg Teilort Bartenstein Stadt Schrozberg 14 Februar 2020 abgerufen am 14 Februar 2020 Mitteilungsblatt Stadt Schrozberg 7 Februar 2020 abgerufen am 14 Februar 2020 Gemarkungsgliederung nach Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band IV Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 005708 1 S 524 532 Gemarkungsflache und Bevolkerungszahl nach Der Landkreis Schwabisch Hall Band 2 Thorbecke Ostfildern 2005 ISBN 3 7995 1366 3 Baden Wurttemberg Das Land in seinen Kreisen S 272 Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein Bestand BA 30 a b Wurttembergisches und Badisches statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Verzeichnis der Gemeinden in Wurttemberg Baden Stuttgart Karlsruhe September 1946 a b c d e f g h i j Kirschstein Gamber Birgit 750 Jahre Schrozberg Hrsg Stadt Schrozberg 1999 2 Auflage Band 15 Frankische Nachrichten Schrozberg 1999 ISBN 3 00 004713 1 S 642 691 1 abgerufen am 15 Februar 2020 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 448 a b c Denkmalpflegerische Werteplane zu den Gesamtanlagen Kirchberg Jagst Langenburg Schrozberg Bartenstein Kreis Schwabisch Hall und Weikersheim Main Tauber Kreis Offizielle Ubergabe der Werteplane am 28 und 29 Januar 2009 in den Rathausern der Stadte Memento vom 11 August 2009 im Internet Archive Pressemitteilung des Regierungsprasidiums Stuttgart vom 26 Januar 2009 abgerufen am 1 Februar 2009 Bartensteiner Haustafeln Bartenstein Abgerufen am 13 August 2020 deutsch Ulrike Plate Der Hofgarten in Bartenstein Schauplatz furstlicher Feste In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Heft 3 2006 S 144 146 Erwin Zoll Furstliche Domane niedergebrannt In Hohenloher Tagblatt Sudwest Presse Bartenstein 24 September 1998 bartenstein net Auszug aus der CD Volkszahlungen in Wurttemberg 1834 bis 1925 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Anfrage D J vom 22 September 2020 Beschreibung des Oberamts Gerabronn Kapitel B 4 Wikisource Abgerufen am 25 Juni 2020 LeoGraph Bevolkerungsentwicklung Bartenstein Abgerufen am 14 Februar 2020 Mitteilungsblatt Stadt Schrozberg 7 Februar 2020 abgerufen am 14 Februar 2020 Eva Zeller Stadt Schrozberg Verabschiedungen und Ehrungen im Gemeinde und Ortschaftsrat Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 21 Januar 2021 abgerufen am 14 Februar 2020 deutsch Stadt Schrozberg Johannes Strecker Abgerufen am 14 Februar 2020 Landesarchiv Baden Wurttemberg Das klinget so herrlich das klinget so schon Die erste Auffuhrung der Zauberflote in Hohenlohe 1796 Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 16 Februar 2020 abgerufen am 16 Februar 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landesarchiv bw de Roland Schulz Einst die Seele des Ortes Fur Jugendliche war der Saal der Knallpunkt weit und breit Hrsg Sudwest Presse Hohenloher Tagblatt 22 Februar 2007 Willkommen bei den Kunstschaffenden vom Bartensteiner Kreis Chronik Abgerufen am 16 Februar 2020 Sudwest Presse Online Dienste GmbH Ostermarkte in Bartenstein und Langenburg Nicht mehr online verfugbar 22 April 2014 archiviert vom Original am 16 Februar 2020 abgerufen am 16 Februar 2020 Stadt Schrozberg Vereine Abgerufen am 6 Mai 2020 Helmut Huttner Dennis Jackelsberger Neues Loschgruppenfahrzeug LF10 fur die Feuerwehr Stadt Schrozberg 6 Februar 2023 abgerufen am 7 Februar 2023 Helmut Huttner Feuerwehr trifft sich zur Jahreshauptversammlung Abgerufen am 6 Mai 2020 Normdaten Geografikum GND 4410177 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartenstein Schrozberg amp oldid 239427829