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Ludwig Carl Franz Philipp Leopold zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 15 November 1731 in Siegen 14 Juni 1799 in Kleinheubach war ein deutscher Reichsfurst Furst Ludwig Leopold zu Hohenlohe Bartenstein Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Wirken als Landesherr 4 Regiment Hohenlohe 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenLudwig Leopold entstammte dem alten Hochadelsgeschlecht von Hohenlohe Linie Waldenburg Bartenstein und wurde geboren als Sohn des Wetzlarer Reichskammerrichters und regierenden Fursten Karl Philipp Franz zu Hohenlohe Bartenstein sowie dessen Gattin Sophia Maria Friderica Charlotte von Hessen Homburg Einer seiner Bruder war der spatere Furstbischof von Breslau Joseph Christian Franz zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 1740 1817 Leben Bearbeiten nbsp Epitaph des Fursten Kloster Engelberg Grossheubach nbsp Epitaphinschrift Ludovico Carolo Philipo Leopoldo AB Hohenlohe Waldenburg Bartenstein Principi Patri Optimo Possuerunt Liberi Annorum Aetatis LVIII Regiminis XXXV Obiit Kleinheubach XIV Junii Anno MDCCLXXXXIX Am 6 Mai 1757 vermahlte sich Prinz Ludwig Leopold zu Hohenlohe Bartenstein 1 mit Josepha Friederike Polyxena Alexandrina Grafin von Limburg Stirum 28 Dezember 1738 26 Februar 1798 1 Er wohnte als Erbprinz mit seiner Familie in Schillingsfurst Aus einem Briefwechsel mit seinem Vater von 1762 geht hervor dass er nur unter Druck und finanziellen Zugestandnissen bereit war 1762 nach Bartenstein umzusiedeln Er wurde vom Vater verpflichtet dort mit Baudirektor Andrea Gallasini eng zusammenzuarbeiten und beeinflusste so vor allem die Innenausstattung des Schlosses 2 1763 beim Tod des Vaters wurde er regierender Furst und residierte als einziger Landesherr zeitlebens in Bartenstein Des Fursten verwitwete Mutter lebte bis zu ihrem Tod 1777 auf Schloss Untergroningen wo auch der Sohn Ludwig Leopold nach dem Tod seiner Gattin 1798 seinen Witwersitz nahm In Untergroningen siedelte er planmassig katholische Untertanen an und grundete 1779 eine katholische Volksschule 3 Zur Zeit der franzosischen Revolution fanden viele geflohene franzosische Adelige im Furstentum Hohenlohe Bartenstein Zuflucht Die royalistische Truppe des Prinzen von Conde hatte in Bartenstein ihr Hauptquartier Auch im Schloss Groningen hielten sich zu dieser Zeit viele franzosische Emigranten auf Unter ihnen befand sich der Beichtvater Konig Ludwigs XVI Pater Nicolas Beauregard welcher 1804 dort starb 1792 grundete man zum Kampf gegen die franzosischen Revolutionare das Jagerregiment Hohenlohe Bartenstein 4 Mit seiner Gattin hatte Furst Ludwig Leopold zwei Sohne und funf Tochter Sophia Carolina Josepha Philippina Maria Anna Lucia 1 13 Dezember 1758 20 Januar 1836 in Rom begraben auf dem Campo Santo Teutonico bis 1794 Stiftsdame von Thorn Limburg Maria Anna Elisabetha Josepha 1 20 Marz 1760 11 Juni 1811 Marie Leopoldine Henriette 15 Juli 1761 15 Februar 1807 Josepha Elisabetha Euphemia Rosina 11 Marz 1763 19 Februar 1796 Ludwig Aloys Joachim Franz 18 August 1765 31 Mai 1829 Karl Joseph 12 Dezember 1766 6 Juli 1838 Franziska Luise Henriette Ambrosia 7 Dezember 1770 17 Januar 1812 Nach dem Tod seiner Frau dankte Furst Ludwig Leopold 1798 ab Danach erfolgte die Erbteilung in Hohenlohe Bartenstein und Hohenlohe Jagstberg Der Sohn Ludwig Aloys trat die Nachfolge als regierender Furst zu Hohenlohe Bartenstein an Er war ausserdem osterreichischer Generalleutnant sowie Marschall von Frankreich Der Sohn Karl Joseph wurde Furst zu Hohenlohe Jagstberg Die Tochter Marie Leopoldine Henriette heiratete den regierenden Fursten Dominik Constantin zu Lowenstein Wertheim Rochefort 1762 1814 mit dem sie auf Schloss Lowenstein in Kleinheubach lebte Hier verstarb Ludwig Leopold zu Hohenlohe Bartenstein am 14 Juni 1799 nachdem er zuvor einen Unfall erlitten hatte und mit dem Wagen gesturzt war Man setzte ihn in der Grablege der Fursten zu Lowenstein im Franziskanerkloster Engelberg bei Dort ist noch heute in der Klosterkirche sein Marmorepitaph vorhanden Ludwig Leopold zu Hohenlohe Bartenstein war einer der wenigen deutschen Reichsfursten die sich nachhaltig fur die franzosischen Emigranten einsetzten und den Kampf gegen die Revolution aktiv unterstutzten Sein Enkel war der hochdekorierte bayerische Generalleutnant Konstantin zu Lowenstein Wertheim Rosenberg 1786 1844 Wirken als Landesherr Bearbeiten nbsp Furst Ludwig Leopold zu Hohenlohe Bartenstein Gemalde um 1780 im Hintergrund Schloss BartensteinWahrend seiner Regierungszeit entwickelte sich Bartenstein im nordostlichen Hohenlohe zu einem kulturellen politischen und wirtschaftlichen Zentrum Er veranlasste den Umbau von Schloss und Stadtanlage zur Barockresidenz Der Hofstaat musste erweitert werden Um zusatzlichen Wohnraum zu schaffen liess er den Hofgarten im Suden verkurzen Dort entstand die westliche Schlossstrasse mit den stattlichen Wohnhausern fur die hochsten Hofbeamten Er erteilte auch um 1763 seiner Residenz das Stadtrecht Ludwig Leopold zu Hohenlohe Bartenstein war ein Forderer der Kunste Als Musikliebhaber unterhielt er eine eigene Hofkapelle Am Furstenhof arbeiteten namhafte Hofkapellmeister wie etwa Ignaz von Beecke Franz Christoph Neubauer und Johann Evangelist Brandl der spater als Hofmusikdirektor des Speyerer Furstbischofs August von Limburg Stirum nach Bruchsal wechselte 5 Aus zahlreichen Dokumenten des Hohenlohe Zentralarchivs in Neuenstein insbesondere den Oberamtsrechnungen ist zu entnehmen dass wochentlich zwei Konzerte die Zuhorer erfreuten Die Bartensteiner Musikdarbietungen wurden nicht nur von Berufsmusikern bestritten Neben Angehorigen des Furstenhauses wurden auch Mitglieder des Hofstaates und besonders geeignete Burger der Residenz eingebunden Bei der Auffuhrung der Zauberflote spielte Erbprinz Ludwig Alois die Rolle des Tamino die Tochter eines Kammerdieners ubernahm die Rolle der Pamina ein Hofrat ubernahm die Rolle des Papageno Nach den Memoiren von Prinzessin Sophia die ebenfalls im Hohenlohe Zentralarchiv aufbewahrt sind hatten die musikalischen Darbietungen eine hohe Qualitat Das Kommodienhaus aus der Zeit um 1765 in dem die Theaterauffuhrungen stattfanden wurde 1817 auf Abbruch versteigert Die Stadt wurde bis 1780 baulich erweitert Die Einwohnerzahl wuchs auf uber 1000 steuerpflichtige Burger an Zwei Wochenmarkte wurden abgehalten und einmal pro Jahr ein Markt Muswiese genannt an dem uber 100 Gewerbetreibende teilnahmen Die gute wirtschaftliche Lage der Burger war vorrangig durch die Orientierung auf den Hofstaat und die daraus resultierenden Geldstrome begrundet Im Grunde war Bartenstein weitgehend eine Binnenwirtschaft Der Furst war stets bemuht die Versorgungslage seiner Untertanen mit Nahrungsmitteln zu verbessern bzw sicherzustellen So uberliess er 29 Burgern einen furstlichen Weinberg mit der Auflage dort Kartoffeln Grundbirn anzubauen Im Jahr 1766 litt das Land unter extremer Trockenheit In den bartensteinischen Wassermuhlen konnte kein Getreide mehr gemahlen werden Deshalb liess er im hochgelegenen furstlichen Lustgarten ausserhalb des Ortes eine Windmuhle errichten um so die Versorgung der Bevolkerung mit Mehl zu sichern 6 Nach Auflosung der Hofhaltung im Jahr 1798 begann in der Residenz der wirtschaftliche Abschwung Regiment Hohenlohe Bearbeiten nbsp Ludwig Alois zu Hohenlohe Bartenstein als franzosischer Marschall Stich um 1830Die Regimenter Hohenlohe Bartenstein und Hohenlohe Schillingsfurst waren Keimzellen des Regiments Hohenlohe das 1831 in der franzosischen Fremdenlegion aufging Im Jahr 1792 wurden sie aufgestellt 1794 zusammengelegt Nach 1805 stand das Infanterie Regiment Hohenlohe Bartenstein in russischen Diensten es hiess dann Infanterie Regiment Michael Grossfurst von Russland Nr 26 Nach mehreren Namenswechseln trug es 1831 bei der Auflosung wieder seinen ursprunglichen Namen 7 Im Jahr 1789 brach die Franzosische Revolution aus Zahlreiche Royalisten Emigranten aus Frankreich an ihrer Spitze die Bruder Ludwigs XVI kamen in den folgenden Jahren nach Deutschland Ihr Versuch eine Armee aufzustellen um in Frankreich wieder die alte Ordnung herzustellen unterstutzten die Fursten zu Hohenlohe Schillingsfurst und Ludwig Carl Franz Leopold zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein 1792 stellten sie zwei Regimenter auf die den Bourbonen im Kampf gegen die Revolution helfen sollten Furst Ludwig Aloys zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein wurde Befehlshaber der Jager Chasseurs a Pied und Prinz Karl Joseph zu Hohenlohe Bartenstein wurde Befehlshaber der Fusiliere Zusatzlich wurden ehemalige in franzosischen Diensten gestandene Offiziere eingestellt Die hohenlohischen Soldner kamen vorwiegend aus den Gegenden um Pfedelbach Bartenstein und Schillingsfurst Zwar lief die Rekrutierung schleppend doch am Ende kamen rund 900 Mann zusammen die der Armee des Prinzen Ludwig Joseph von Bourbon Conde unterstellt wurden Literatur BearbeitenFritz Kempt Pfedelbach 1037 1987 Aus Geschichte und Gegenwart Forschungen aus Wurttembergisch Franken Bd 30 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1987 ISBN 3799576304 S Weblinks BearbeitenPDF Dokument zur Burg und Schlossgeschichte Groningen Genealogische Webseite zum Fursten Familienstammbaum Netzwerk rund um Bartenstein mit Informationen uber die Historie der ResidenzEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Nach anderer Quelle ohne Franz Ludw ig Carl Phil ipp Leopold Erbpr g 15 Nov 731 kais Rittmeister In Johann Christoph Gatterer Fortgesetzter Wappen Calender auf das Jahr 1764 oder jahrliches Handbuch der neuesten Genealogie und Heraldik worinnen aller jezigen Europaischen Potentaten Stammtafeln und Wappen mit einer richtigen Beschreibung und einem Abrisse der Heraldik oder Wappenkunde enthalten sind Kapitel CXLVI Stammtafel des Fursten von Hohenlohe Bartenstein Verlag der Raspischen Handlung Nurnberg 1764 S 109 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Anne und Claus Reimann Bartenstein wie es fruher war Niederstetten 2009 S 18 ff Website uber Abtsgemund Untergroningen Website zur Historie von Hohenlohe Bartenstein Memento vom 6 April 2013 im Internet Archive Webseite zur Hofmusik im Hause Hohenlohe Kirchenbuch Ettenhausen Eintrag von 1766 Etienne Alexandre Bardin Nicolas Charles Oudinot Dictionnaire de l armee de terre ou Recherches historiques sur l art et les usages militaires des anciens et des modernes Bd 5 Guerre D Alger Marine Perrotin Paris 1849 S 3169 Normdaten Person GND 116954450 lobid OGND AKS VIAF 40143202 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hohenlohe Waldenburg Bartenstein Ludwig Leopold zuALTERNATIVNAMEN Hohenlohe Waldenburg Bartenstein Ludwig Carl Franz Philipp Leopold Furst zu vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Reichsfurst und KunstmazenGEBURTSDATUM 15 November 1731GEBURTSORT SiegenSTERBEDATUM 14 Juni 1799STERBEORT Kleinheubach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Carl Franz Leopold zu Hohenlohe Waldenburg Bartenstein amp oldid 239296813