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Der Weidensee ist das grosste noch bestehende stehende Gewasser in Schoneiche bei Berlin WeidenseeBlick vom Osten uber den Weidensee am rechten Bildrand der Zuflusskanal von der SenitzGeographische Lage Schoneiche bei Berlin Landkreis Oder Spree Brandenburg DeutschlandZuflusse Jagergraben Rohrsystem von der SenitzUfernaher Ort BerlinDatenKoordinaten 52 28 57 5 N 13 41 18 8 O 52 4826463 13 6885523 Koordinaten 52 28 57 5 N 13 41 18 8 OWeidensee Schoneiche Brandenburg Lange 120 mBreite 50 mVolumen 9000 m Maximale Tiefe 3 mWaldchen um den Weidensee mit dem Pfad zum SeeVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS VOLUMENVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS MAX TIEFE Inhaltsverzeichnis 1 Topographie und Geologie 2 Geschichte 3 Flora und Fauna 4 Literatur 5 WeblinksTopographie und Geologie BearbeitenDer Weidensee liegt am westlichen Ortsrand von Schoneiche an der Strasse nach Munchehofe Er ist nur das grosste von ehemals mehr als einem Dutzend kleinerer Gewasser zwischen beiden Orten von denen heute noch der Grosse Fenn Die Holle die Giebelpfuhle der Pieperpfuhl der Sandpfuhl der Koppelpfuhl Schoneiche der Koppelpfuhl Munchehofe der Kraterpfuhl und der Dorfteich Munchehofe erhalten sind Nicht alle Pfuhle fuhren heute noch Wasser andere hier nicht genannte trockengefallene Pfuhle wurden in den 1970er Jahren von der ortlichen Schoneicher LPG verfullt da diese zwischen den Flachen zum Getreideanbau lagen Der Weidensee befindet sich innerhalb eines kleinen Waldchens Der etwa 120 Meter lange 50 Meter breite und bis zu drei Meter tiefe See hat heute eine Flache von gut einem Hektar fruher war er in etwa dreimal so gross Der See entstand vor etwa 10 000 Jahren als Einbruchkessel eines Toteisblocks der letzten Eiszeit Er hat nahezu keine naturlichen Zuflusse mehr seit der Grundwasserspiegel in der Region in den 1920er Jahren wegen des Wasserwerks Friedrichshagen das den gesteigerten Wasserbedarf Berlins stillen musste massiv abgesunken war Der zweite grossere See des heutigen Ortes der Fichtenauer See ist aus diesem Grund seit 1926 vollig verschwunden Die Wasserversorgung wurde seitdem durch den Jagergraben und ein von der Senitz kommendes unterirdisches Rohrsystem sowie durch Regenwasser das von den umliegenden Ackern in den See lief geleistet Derzeit ist eine jahrliche Wasserzufuhr aus der Senitz von 13 000 m gestattet der See selbst beinhaltet etwa 9000 m Wasser Geschichte Bearbeiten nbsp Eine der von Havenstein gefundenen Urnen im HeimathausAn einem Hang nordlich des Weidensees kamen beim Pflugen immer wieder offensichtlich sehr alte Scherben zutage die in den 1930er Jahren auf grosseres Interesse trafen Durch Untersuchungen von Felix Havenstein wurden etwa 3000 Jahre alte Funde aus der Lausitzer Kultur der Mittleren Bronzezeit gemacht Damit handelt es sich bei dieser Ansiedlung um die altesten bekannten menschlichen Hinterlassenschaften auf dem Gebiet des heutigen Ortes Uber die weitere Nutzung und Geschichte des Sees bis ins 20 Jahrhundert ist kaum etwas bekannt Friedrich Wilhelm Schutze Besitzer von Schoneiche zu dieser Zeit liess 1761 wahrend allgemeiner Umgestaltungsarbeiten im Ort auch am Weidensee viele Baume pflanzen Zu Streitigkeiten kam es als 1929 die Stadt Berlin das ehemalige Rittergut des Ortes erwarb zu dem auch der See gehorte Berlin wollte den bis dahin nie eingeschrankten Zugang zum See und dem umliegenden Wald Fasanierie wegen der vielen hier lebenden Fasane fur die Bewohner Schoneiches verhindern 1936 konnten der Schoneicher Burgermeister Ernst Schulze und Felix Havenstein den Berliner Provinz Beauftragten fur Naturschutz Hans Hedicke nach Schoneiche holen um ihm den See zu zeigen Ergebnis der Aktion war dass der See und seine Umgebung zum 7 November 1938 vom Landrat des Kreises Niederbarnim zum 13 offiziellen Naturschutzgebiet Berlins ernannt wurde Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war der See mit seinem Wald ein beliebtes Ziel von Naturbeobachtern und Ort der Erholung Nach dem Krieg wurden 1948 an der zum See fuhrenden Strasse Neubauernhauser errichtet die den Zugang zum See einschrankten jedoch nicht verhinderten Nachdem in den 1960er Jahren auf der ehemaligen Allee vom Schloss zum See Stallkomplexe der LPG errichtet wurden wurden dabei auch unwissentlich und unbeabsichtigt die Rohre die Wasser von der Senitz zum See brachten zum Teil zerstort Ergebnis war dass der Weidensee bis Ende der 1970er Jahre vollig trocken gefallen war Zudem dachte die LPG daran den Kessel des Sees als Gullebehalter zu nutzen In den 1960er Jahren wurde der See gern von Anglern genutzt und gehorte zu den offiziellen Seen des Deutschen Anglerverbandes DAV 1982 begann das ortliche Naturschutzaktiv damit die Rettung des Sees zu betreiben Der Antrag zum Betreten des Gelandes der LPG wurde schliesslich 1983 vom Kreistierarzt genehmigt Das Naturschutzaktiv schaffte es mit Hilfe vieler Schoneicher Burger durch technische Hilfe der LPG die ihre Fehler bei der Zuschuttung anderer kleinerer Tumpel wieder gut machen wollte sowie der GPG Flora innerhalb von drei Jahren die Rohrleitungen auf dem Gelande der LPG zu reinigen und zu reparieren und den Weidensee zu saubern Finanziell unterstutzte die Gemeinde das Projekt Auch der Jagergraben wurde in diesem Zuge gereinigt und wieder instand gesetzt Im April 1985 konnte der See wieder mit Wasser gefullt werden nbsp Hinweistafel des Schoneicher NaturschutzaktivsBinnen kurzester Zeit wurde er wieder als Lebensraum von verschiedenen Tierarten angenommen Probleme gab es danach in zweierlei Hinsicht Zum einen wollten die Angler nun das von ihnen zuvor schon aufgegebene Gewasser zuruckhaben an dessen Wiederherstellung sie sich weigerten mitzuwirken Nach einem Einspruch an die Gesellschaft fur Umwelt und Naturschutz im Kulturbund der DDR dem sowohl die Angler des DAV wie auch die Naturschutzer der Ortsgruppe Schoneiche angehorten verzichteten die Angler in der Folgezeit auf ihre Anspruche Problematisch wurde zum anderen die Anerkennung als Naturschutzgebiet die zustandige Bezirksbehorde in Frankfurt Oder konnte die alten Unterlagen zur Naturschutzstellung nicht finden obwohl sie selbst in einer Publikation im Jahr 1961 auf diese eingegangen war Da der See auch von den Schoneichern schnell als Erholungsort angenommen wurde wurde ein Lehrpfad um den See eingerichtet Nach der Wende gab es nochmals Probleme mit dem Weidensee die ihn in seiner Existenz bedrohten Bei der Bodenreform wurde der Grund auf dem sich der See befand einer Neubauernfamilie zugewiesen die diesen Grund und Boden nach der Wende wieder zugesprochen bekam Der Neueigentumerin konnte man zunachst ausreden das Land um den See zu reinigen da dabei viele Brut und Nistmoglichkeiten fur Vogel und andere Tiere verloren gegangen waren Infolge des nun auch fur die vormalige DDR geltenden Fischereigesetzes war der See da grosser als ein halber Hektar als Fischereigewasser zu betrachten Man einigte sich mit der Unteren Fischereibehorde darauf einmal im Jahr Grossfische abzufischen und den See das restliche Jahr uber in Ruhe zu lassen Nachdem die Rohrleitungen von der Senitz 1999 verstopft waren wurden sie ab 2000 gereinigt und zum Teil erneuert 1998 verpachtete die Besitzerin den See an einen Fischereibetrieb dessen Plan hier eine Intensivfischaufzucht aufzubauen wegen des unpassenden Untergrundes scheiterte was fur die okologischen Bedingungen vor Ort ein Gluck war Im April 2003 bekam das Naturschutzaktiv von Schoneiche die Mitteilung dass nachdem endlich alle notigen Unterlagen vorlagen die erneute Unterschutzstellung des Sees perfekt war Seit Juli 2007 ist das Naturschutzaktiv offiziell fur den Erhalt des Weidensees zustandig Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Graureiher auf dem WeidenseeUm den Weidensee wachsen heute 22 verschiedene Baumarten darunter Roteichen Stieleichen Pappeln Robinien Feldulmen Winterlinden Rosskastanien Bruch Weiden Grauweiden Flatterulmen Gemeine Eschen Rotbuchen Bergulmen Spitzahorne Weissdorne Holunder und Faulbaume Hinzu kommen Efeu Wilder Schnittlauch Grosse Brennnesseln Breitwegerich und Sternmieren Im Wasser findet sich Pfeilkraut Gemeiner Wasserdarm und Wasserschwertlilien Von uberregionaler Bedeutung ist der See als Brutplatz fur Amphibien und Reptilien Teichfrosch Grasfrosch Moorfrosch Teichmolch Kammmolche Knoblauchkrote Erdkrote Zauneidechse und Ringelnatter leben hier Wegen der hier betriebenen Zucht von Fasanen hiess der Wald um den See lange Zeit Fasanerie doch gibt es diese Vogel am Weidensee heute nicht mehr Blassralle Stockente und Nachtigall bruten schon lange am See der Zwergtaucher tat es noch bei der Artenzahlung 1995 brutet aber heute nicht mehr dort Dafur sind seit der Zahlung 1995 diverse weitere Brutvogelarten hinzugekommen Star Amsel Zaunkonig Ringeltaube Haussperling Buchfink Grunfink Gartenbaumlaufer Rotkehlchen und Hausrotschwanz Bei weiteren Arten ist nicht klar ob sie am Weidensee bruten oder nur Nahrungsgaste sind Eisvogel Pirol Gartengrasmucke Fitislaubsanger Kohlmeise Blaumeise Sumpfmeise Kleiber und Buntspecht Reine Nahrungsgaste sind der Weissstorch Graureiher aus der Woltersdorfer Kolonie Mausebussard Sperber Eichelhaher Grunspecht und Nebelkrahe In einem Pressebericht aus dem Jahr 1940 wird von einer noch reicheren Vogelzahl berichtet darunter Leinfinken Rotdrosseln Wacholderdrosseln Bindenschwanzmeise Weisskopfschwanzmeise Haubenmeise Erlenzeisig Girlitz Goldammer und Haubenlerche An den Ufern sowie im umgebenden Wald halten sich zudem haufig Wildschweine Rehe und Wildkaninchen auf Literatur BearbeitenWolfgang Cajar Wanderrouten in und um Schoneiche bei Berlin Lebensart Strausberg 1996 S 15 16 Wolfgang Cajar Gewasser in und um Schoneiche bei Berlin Individuell Schoneiche 2006 Schoneicher Hefte Heft 3 ISBN 978 3 935552 16 5 S 5 6 Wolfgang Cajar Geschichte n um den Weidensee Individuell Hennickendorf 2012 ISBN 978 3 935552 42 4 Schoneicher Hefte Heft 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weidensee Schoneiche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weidensee Schoneiche amp oldid 222779181