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Die romisch katholische Kirche St Vitus in Loningen ist die Pfarrkirche der Pfarrgemeinde St Vitus im Bistum Munster Offizialatsbezirk Oldenburg Die Gemeinde wurde um 800 n Chr unter Abt Gerbert Castus von der Missionszelle Visbek aus gegrundet und ist eine Urkirche des nordwestlichen sachsischen Lerigaus 1 Diese Kirche wurde zusammen mit dem Kloster cellula Visbek durch Ludwig den Deutschen 855 der Benediktinerabtei Corvey an der Weser geschenkt 2 3 Dem damals errichteten Kirchenbau folgte im 13 Jahrhundert eine mittelalterliche Pfarrkirche 1809 bis 1813 wurde als Ersatz fur diese zu klein gewordene Kirche unter der Leitung des Baumeisters Johan Nepomuk Schmidt die heutige Kirche als weitraumiger klassizistischer Saalbau mit uber 1200 Sitzplatzen errichtet Als katholischer Sakralbau bezieht sie Bautraditionen der protestantischen Predigerkirchen in der die Wortverkundigung im Mittelpunkt steht mit ein Neben einem funktionsbetonten Grundriss ist die Innenausstattung zuruckhaltend und die Kanzel in Altarnahe an der Chorwand untergebracht Turm und Kirchengebaude St Vitus in LoningenKirchengebaude St Vitus in LoningenDer kubische Baukorper des Bauwerks mit einer inneren Breite von 21 50 Metern und einem allseitig abgewalmten Dach war ursprunglich an der ostlichen Chorseite mit einem Glockenturm verbunden der bald nach seiner Errichtung einsturzte und durch mehrere jeweils ebenfalls schnell instabil werdende Holzturme ersetzt wurde bis 1960 der heutige nach Art eines Campanile neben der Kirche freistehende massive 54 Meter hohe Turm fertiggestellt wurde Ein Grossteil der Kirchenausstattung stammt aus der barocken Kirche des 1816 sakularisierten Franziskanerklosters in Vechta Inhaltsverzeichnis 1 Lage und ortliche Gegebenheiten 2 Grundung und Grundungsbau 3 Baugeschichte 4 Baubeschreibung 4 1 Schiff 4 2 Kirchenfenster 4 3 Grundriss 5 Ausstattung 5 1 Hochaltar 5 2 Zelebrationsaltar 5 3 Seitenaltar 5 4 Kanzel 5 5 Taufstein 5 6 Standfigur des heiligen Vitus 5 7 Pieta und Apostelzyklus 5 8 Weitere Ausstattung 6 Orgel 7 Turm und Gelaut 8 Angeschlossene Gebaude 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage und ortliche Gegebenheiten BearbeitenVon alters her setzte sich das Kirchspiel Loningen aus der Wiek Loningen und den umliegenden Bauerschaften zusammen die man in Viertel einteilt Das Glubbiger Viertel bildet mit den Bauerschaften Werwe Evenkamp Duenkamp Lewinghausen Helmighausen Borkhorn Elbergen Augustenfeld und Vehrensande den grossten Teil der Gemeindeflache Das Bunner Viertel besteht aus Alten und Neuenbunnen Hagel Farwick Loninger Brokstreek Bokah und der Bunner Schelmkappe Das Uberhasige Viertel erstreckt sich von Ropke uber Winkum Huckelrieden und Angelbeck bis Ehren Zum Lodberger Viertel zahlen die Kirchengemeinde Benstrup mit Madlage und Steinrieden die Bauerschaften Lodbergen mit Duderstadt Holthausen und Boen sowie Meerdorf und die Loninger Schelmkappe Wachtum ein Dorf im Hummling gehorte bis 1929 kirchlich zu Loningen und wurde zum Lodberger Viertel gezahlt 1974 wurde es auch politisch Teil der Gemeinde Loningen und wird als funftes Viertel bezeichnet Die Wiek und die funf Viertel bilden die Stadtpfarrei Loningen Die Pfarrkirche St Vitus befindet sich in Loningens sudlichem Stadtkern auf dem Kirchplatz Am Gelbrink unweit der Hasepromenade Grundung und Grundungsbau BearbeitenZeitleiste um 800 Missionare grunden eine Gaukirche 819 Erste urkundliche Erwahnung um 1000 Aus der Missionsstation entwickelt sich eine Pfarre 12 Jhd Erster nachweislicher Kirchenbau 1543 Einfuhrung der Reformation 1613 Ruckkehr zum katholischen Bekenntnis 1809 Abbruch der alten Kirche nbsp Die alte Kirche um 1790Nachdem ab 780 n Chr von Karl dem Grossen neun Missionssprengel zur Christianisierung der unterworfenen Sachsen errichtet worden waren wurden um das Jahr 800 von der Missionszelle Visbek aus durch Abt Gerbert Castus den Apostel des Oldenburger Munsterlandes die ersten Kirchengemeinden in der Umgebung gegrundet 4 Zu ihnen zahlte im Hasegau die Gaukirche Loningen 5 Sie wurde auf dem Grund eines sachsischen Edelhofes als Tauf Missionars und Hauptkirche fur den Hasegau errichtet und wird am 1 September 819 in der Abt Gerbert Castus und seiner cellula fiscbechi Missionszelle Visbek Immunitat verleihenden Urkunde Kaiser Ludwigs des Frommen als Kirche in hesiga im Hasegau erwahnt Diese Urkunde wird inzwischen allerdings als Totalfalschung aus dem spaten 10 Jahrhundert angesehen 6 855 wurde die Kirche dem Kloster Corvey an der Weser angeschlossen Schon das Patrozinium weist auf die Abtei von Corvey hin wohin 836 die Reliquien des heiligen Vitus gelangten Seit dieser Zeit ist der heilige Vitus Schutzpatron der Loninger Kirche Der Uberlieferung nach wurde um diese Zeit ein eigenes Kirchengebaude auf dem beschriebenen Grund errichtet nachgewiesen ist das erste Kirchengebaude in Loningen hingegen erst im 13 Jahrhundert 7 1251 wurde die Kirche an das Kloster Hardehausen verkauft das seine Rechte 1275 an Konrad II von Rietberg den Bischof von Osnabruck abtrat Nachdem 1400 der Graf von Tecklenburg als Landesherr abgetreten war wurde Otto IV von Hoya Furstbischof von Munster sein Nachfolger 1495 wurde die Loninger Pfarrkirche als Lonninge parrochia anlasslich der Errichtung der Vikarie St Anna urkundlich erwahnt 7 1543 fuhrte Hermann Bonnus die Reformation ein doch kehrte das Niederstift Munster dem Loningen angehorte 1613 zum katholischen Bekenntnis zuruck 1667 erwarb der Furstbischof von Munster von dem Bistum Osnabruck die kirchliche Oberhoheit uber das Niederstift er war damit zugleich Landesherr und religioser Fuhrer Oberhirte 1803 wurden Teile des Niederstifts Munster die Amter Wildeshausen Vechta und Cloppenburg in das Herzogtum Oldenburg eingegliedert Uber dieses erste nachgewiesene der Uberlieferung nach bereits zweite aus dem 13 Jahrhundert stammende romanische Kirchengebaude vermitteln im Loninger Pfarrarchiv gesammelte Aufzeichnungen ein recht genaues Bild So fasst die Pfarrgemeinde die zeitgenossischen Dokumente zusammen Der einschiffige Sakralbau mit uber quadratischem Grundriss errichtetem stattlichen Westturm hatte annahernd die Lange der heutigen Kirche Der wenige Jahre nach dem Ende des 50jahrigen Kriegs Anm Vermutlich ist der Dreissigjahrige Krieg gemeint erbaute Ostchor mit geradem Abschluss entsprach in der Breite dem Langhaus Ein niedriger Sakristeianbau befand sich an der Chorsudseite mit diesem durch eine Tur unmittelbar neben dem Schildbogengewande verbunden Die vier uber differierenden querrechteckigen Grundrissen kreuzgratgewolbten Langhausjoche sowie die sich lediglich im westlichsten Joch am Gewolbescheitelpunkt orientierende Fensterstellung lassen vermuten dass vom Vorgangerbau nicht nur das Material sondern zumindest auch Teile des aufgehenden Mauerwerks wiederverwandt worden waren Die lichte Hohe des Langhauses und die nachweislich ursprunglich noch kleineren romanischen Rundbogenfenster des Kirchenschiffs belegen dass die Anlage basilikalen Zuschnitt hatte Ob die Ausfuhrung der Seitenschiffe von vornherein unterblieben war oder ob diese noch im Mittelalter wohl kaum erst im Gefolge der Bauaktivitaten des 17 Jahrhunderts wegen Baufalligkeit abgetragen werden mussten ist unsicher Fest steht aber immerhin dass das Baumaterial vor Ort gebrochener Rasenerzstein Anm Gemeint ist Raseneisenstein sowie Feldsteine und der sandige Untergrund immer wieder statische Probleme aufwarfen 8 Auch lag die letzte grossere Baumassnahme bereits mehrere Jahrzehnte zuruck die lediglich aus dem Einbau einer Empore zur Behebung der Platznot bestand Durch Orkane hervorgerufene Schaden an der Aussenseite wurden nur notdurftig beseitigt was ebenfalls zur Baufalligkeit des Gebaudes beitrug Als 1789 Mathias Wolffs als Pastor eingesetzt wurde betrieb er mit Nachdruck die Sanierung des stark baufalligen Gebaudes Er beauftragte Johann Christoph Mang der 1790 einen Umbau und einen Neubauentwurf vorlegte Beide sahen eine dreischiffige Kirche mit Westturm vor und unterschieden sich selbst in den Details nur geringfugig Wahrend dem Umbauentwurf allerdings die weitgehende Beibehaltung der vorhandenen Bausubstanz zugrunde lag bezog das mangsche Neubauprojekt lediglich den einjochigen Chor des 17 Jahrhunderts mit ein Der Neubau sollte geringfugig kurzer ausfallen als das alte Gotteshaus beanspruchte aber mit seinen satteldachgedeckten drei Schiffen fast die doppelte Breite 8 Das Munsteraner Generalvikariat sprach sich grundsatzlich fur einen Neubau aus Unstimmigkeiten und Diskussionen vor Ort verhinderten gleichwohl eine rasche Losung bevor die Gemeinde von tiefgreifenden politischen Veranderungen erfasst wurde Es dauerte bis 1809 dass die alte Loninger Kirche abgebrochen und mit dem Bau eines neuen Gebaudes begonnen wurde Im Rahmen des Friedens von Luneville 1801 und des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 wurde das Furstbistums Munster als grosstes geistliches Territorium des Heiligen Romischen Reiches aufgelost und Preussen zugeschlagen Die Amter Vechta und Cloppenburg zu denen auch Loningen gehorte fielen an das nach der Reformation protestantisch gewordene Herzogtum Oldenburg das nun auch fur den Loninger Kirchenbau zustandig war Bis heute gehort die Pfarrgemeinde St Vitus Loningen zum Offizialatsbezirk Oldenburg im Bistum Munster Die Beamten vor Ort wie Amtsdroste Freiherr von Korff Schmising und der Amtsrentmeister Mulert verloren ihre Entscheidungsbefugnisse ergriffen 1804 dennoch die Initiative als die Baufalligkeit der Pfarrkirche gefahrlich vorangeschritten war und sogar der Turm einzusturzen drohte So brach am 21 Oktober 1804 wahrend einer Messe ein Balken aus einer Empore was zu Panik unter den Besuchern und mehreren Verletzten fuhrte Auch bei spateren Messen einschliesslich Allerheiligen 1804 knirschte und knackte es im Gotteshaus was die Besucher wiederum zu fluchtartigem Verlassen der Kirche veranlasste Nachdem sich am ersten Weihnachtsfeiertag wahrend des Hochamtes Verputz vom Gewolbe loste war auch die Geduld des damaligen Loninger Burgermeisters Nicolaus Anton Bothe erschopft Er instruierte Amtsdrost und Amtsrentmeister Ich ersuche diesen Vorfall gehorigen Ortes zu berichten und zu versorgen dass der verlangte Neue Kirchen Bau wodurch die Menschen nur einzig von ihrem Schrecken befreiet werden konnen gnadigst verstattet werde Baugeschichte BearbeitenZeitleiste 1809 Abriss von Kirchengebaude und turm Grundsteinlegung der neuen Kirche 1813 Chor und Kirchenschiff der neuen Kirche sind fertig gestellt 1826 Der erste 50 Meter hohe Holzturm wird vollendet 1827 Der Turm sturzt ein 11 Dezember 1827 um 1835 Ein freistehender holzerner Glockenturm wird errichtet 1855 Der Glockenturm muss abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden 1884 Erneut muss der Glockenturm durch einen Neubau ersetzt werden 1959 Der heutige Steinturm wird errichtet die Kirche wird restauriert 1992 Kirchenraum und Dach werden renoviert nbsp Chor mit HochaltarAnfang 1809 liess Peter I Herzog von Oldenburg Turm und Kirchengebaude abreissen Rund um den Standort des alten Gebaudes wurden die Fundamente fur eine neue Kirche gegraben und mit Kieseln Feldsteinen der alten Kirche verfullt Am 25 April 1809 legte Baudirektor Clemens August Graf von Korff Schmising Amtsdroste von Cloppenburg und Gutsherr in Duderstadt bei Loningen im Namen des Herzogs den Grundstein der neuen St Vitus Kirche 9 Im Herbst 1813 waren Kirchenschiff und Chor vollendet Der Bauplan stammte von Baumeister Johann Nepomuk Schmidt aus Munster der dem Geist der damaligen Zeit folgend das Gebaude als weitraumige Saalkirche im klassizistischen Stil konzipierte Schmidt hatte zuvor eine Studienreise nach Wien unternommen und unter dem Munsteraner Baumeister Wilhelm Ferdinand Lipper an der St Elisabeth Kirche am Jakobsplatz in Nurnberg gearbeitet Ansonsten blieb sein Werk lokal beschrankt andere grossere Bauvorhaben unter seiner Leitung sind nicht uberliefert Seine Arbeit an der Loninger Pfarrkirche legt den Schluss nahe dass er vom Stil des Berliner Baumeisters David Gilly entscheidend beeinflusst war 8 Schmidts Kostenvoranschlag fur den Neubau belief sich auf 72 000 Taler und uberstieg damit das auf 56 000 Taler geschatzte Vermogen der Loninger Kirchengemeinde betrachtlich 10 Einsparungen durch kostensenkende Neuplanungen wahrend der Bauarbeiten waren deshalb unerlasslich Unter anderem wurde das als Mansarddach geplante Kirchendach als einfaches Satteldach ausgefuhrt Dabei kam es auf der Westseite bedingt durch die Vorsetzung des Daches vor das Hangewerk dem Tragwerk aus einer von Sprengstreben unterstutzten Hangesaule an der ein Spannbalken hangt und der das Kirchenschiffdach tragt zu einem instabilen Abschluss der in der Folge zahlreiche Nachbesserungen erforderte Die Maurer und Verputzarbeiten fuhrte der Maurermeister und Bauunternehmer Fischer aus Hannover aus Loninger Zimmerleute errichteten das Dachwerk Glasermeister Wellmann aus Ankum verglaste die Fenster die Ziegelbrennerei Grote amp Co aus Borkhorn bei Loningen lieferte die glasierten Dachzungen Biberschwanze zur Dacheindeckung 11 Als am 1 Januar 1811 Frankreich die deutsche Nordseekuste annektierte wovon auch das Herzogtum Oldenburg betroffen und Loningen somit plotzlich Teil des napoleonischen Kaiserreich Frankreichs war gingen die Bauarbeiten zunachst planmassig weiter Im August 1811 verlor Baudirektor Korff Schmising von den neuen Machthabern zunachst als Unterprafekt ubernommen seine Stellung weil das Amt Cloppenburg der Unterprafektur Quakenbruck unterstellt wurde und an Korff Schmisings Stelle der bisherige Korff sche Gutssekretar Bitter als franzosischer Maire trat Der Amtsdroste verliess sicherheitshalber seinen Gutssitz in Duderstadt und setzte sich nach Munster ab Ihm folgte kurze Zeit spater Baumeister Schmidt Nach seiner Diatenrechnung war Schmidt letztmals am 23 Oktober 1811 auf der Baustelle 7 Die Bauarbeiten kamen zum Erliegen Langhaus und Dachstuhl sowie Teile der Saaldecke waren zwar fertiggestellt doch das Dach war kaum zur Halfte gedeckt und der Turm hatte noch nicht die Hohe des ersten Obergeschosses erreicht Wollte man nicht das ganze Bauvorhaben gefahrden mussten diese Arbeiten jedoch rasch beendet werden was ohne Bauleitung zu Pfusch und Nachlassigkeiten fuhrte Auch verteuerten sich die Bauarbeiten betrachtlich was die Kirchengemeinde in akute Geldnot brachte Sie musste Teile ihrer Liegenschaften verkaufen um die laufenden Kosten abzudecken nbsp Westportal1813 waren schliesslich das Kirchenschiff und der Chor ausgebaut das Dach eingedeckt und der Turm bis zur Hohe des Kirchendaches hochgezogen Nachdem der Hochaltar die Kanzel und die Orgel mit dem Orgelprospekt von dem aufgehobenen Franziskanerkloster in Vechta erworben worden waren konnte der erste Gottesdienst im neuen Kirchengebaude gefeiert werden Am Turm wurde wegen fehlender Mittel zunachst nicht weitergebaut bald traten am Turmstumpf erste Schaden auf Auch sonst war das Gebaude mangelbehaftet was haufige Reparaturen erforderlich machte Als 1814 wieder Mittel zur Verfugung standen wurde der renommierte Architekt August Reinking mit der provisorischen Fertigstellung des Glockenturms beauftragt Reinking empfahl jedoch wegen der vielen Mangel einen Abriss des gesamten Kirchengebaudes und eine Neuplanung worauf die Gemeinde schon aus finanziellen Grunden nicht eingehen konnte Als Reinking im September 1819 starb ubernahm ab 1824 der Oldenburger Baukondukteur Carl Heinrich Sievogt die Fertigstellung des Turms 8 Auch er wagte nicht den Turm bis zu der von Schmidt geplanten Hohe von 84 Metern hochzuziehen sondern beschrankte sich auf einen viergeschossigen Bau mit Attika und eine Hohe von knapp 50 Metern Am 20 Juli 1826 wurden Turmhelm Kreuz und Hahn aufgerichtet Doch das neue Wahrzeichen von Loningen stand nur kurze Zeit Am 11 Dezember 1827 sturzte der Turm ein forderte eine Tote und zerstorte neben einem Wohnhaus und der nahe gelegenen Knabenschule den Chor der Kirche und Teile der Einrichtung vor allem den Hochaltar 8 Reinking hatte mit seinen Bedenken also recht behalten Gleich nach dem Einsturz verschalte man die schwer beschadigte und nun offene Ostseite der Kirche und setzte ein Walmdach auf Im Kirchenschiff wurde ein provisorischer Altar aus den Trummern des alten Hochaltars geschaffen Der Grundstein zum neuen Chor wurde 1829 gelegt 1832 waren Chor und Aussenwande errichtet Da keine grosseren Mittel vorhanden waren wurde 1835 in der Sudwestecke des Kirchhofes von der Kirche getrennt ein behelfsmassiger freistehender holzerner Glockenturm errichtet der aber bereits 1855 wegen Baufalligkeit durch einen neuen ersetzt werden musste Das Gleiche geschah 1884 erneut es musste wieder ein Holzturm abgerissen und ersetzt werden Der dritte und letzte holzerne Turm wurde 1959 abgerissen und an seiner Stelle ein neuer massiver 54 Meter hoher Turm errichtet der in seiner Architektur an italienische Glockenturme Campanile erinnert Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick in die Kirche nbsp Detail einer Saule nbsp BeichtstuhleNach dem revidierten und reduzierten Bauplan des Baumeisters Schmidt hat das rechteckige Kirchenschiff eine Lange von 48 eine Breite von 24 und eine Hohe von 13 5 Metern Die Ostseite erhielt als Abschluss einen quergestellten Kastenchor von 18 Metern Lange 9 Metern Breite und 13 5 Metern Hohe Daran schloss sich ursprunglich ein 12 mal 12 Meter grosser Turm mit geplanten 84 und letztlich ausgefuhrten 50 Metern an Geschlossen waren Kirchenschiff und Chor ursprunglich mit einem Satteldach mit Hang und Sprengwerk das die in der Mitte gerade Decke mit Hohlkehlen an den Langsseiten trug Das Dach des Kirchenschiffs wurde auf einer 1 85 Meter dicken Fullmauer errichtet Die Mauerstarke des Chores betrug 1 20 Meter Die Mauern im Kircheninneren wurden aus fur die Loninger Gegend typischen Raseneisensteinen hochgezogen die kantig behauen und an der Aussenfassade mit Ziegelsteinen verblendet wurden Der Chor wurde im Innern durch ein Rundmauerwerk als halbrunder Abschluss gestaltet Die Innenfassaden zeigen bis auf das Einfassungsband schmucklose Fenstereinschnitte ebenso schmucklos sind die Wandteile die durch unterschiedliche Mauerstarken wie Vorbauten wirken Die sparsamen Rustizierungen am niedrigen Sockelgeschoss und an den seitlichen Wandabschlussenden sowie das schlichte Simsband das die Segmente der rundbogigen Fenster abtrennt unterstreichen nach Wilhelm Gilly eindringlich und entschieden die Klarheit der Gestaltung des vorstehenden Wandmittelteils auf der West Nord und Sudseite der Kirche dessen nochmals vorstehendes Zentrum von einem Lieblingsmotiv des Klassizismus dem Palladio Motiv eingenommen wird das sich in abgewandelter Form in den Fenstereinschnitten und im Chor wiederholt 12 Nachdem 1827 der Turm eingesturzt war wurden da die Mittel zu einem Wiederaufbau fehlten die beiden Langswande des Kirchenschiffes um die Breite des Chores rund 9 Meter verlangert und der Chorraum im Osten mit einer schmucklosen Wand geschlossen die ein Rundbogenfenster erhielt Im Chorinnern wurde das Rundmauerwerk erneuert und ein Umgang unter einer abgehangten Zwischendecke mit sechs bis zum Tragwerk hoch gehenden aus vier Holzbalken verschraubten Standern geschaffen die mit Bohlen verschalt wurden Auf diese brachte man Kalkputz auf Durch diesen Umgang vor dem Chorrundwerk und den Einbau der tragenden Saulen verkleinerte sich der Chorraum Statt des ursprunglichen Holzgewolbes blieb nur noch Platz fur eine Apsis in Form einer Viertelkugel Daruber wurde das Dach mit einem Walm abgeschlossen 1904 malte der Loninger Kirchenmaler Hermann Baro die Kirche aus Die Farbgestaltung sowie die Bemalung an der Apsiskalotte dem gewolbten Teil der Apsis wurde 1935 36 verandert zugleich erhielten die rundverschalten Stander anstelle des Kalkputzes eine lachsfarbene Stuckmarmorverblendung wie sie bis heute an den Ziersaulen der Beichtstuhle und Altare erhalten blieb Mit ihren Saulenfussen Saulenknaufen Kapitellen und Saulendeckplatten Abaki erweckten sie den Eindruck toskanischer Saulen Bei der grundlegenden Sanierung von 1959 60 unter der Leitung des Hildesheimer Kirchenmalers und Restaurators Josef Bohland wurde dies ruckgangig gemacht Die Saulen erhielten erneut einen schlichtweissen Kalkverputz ihre Verzierungen wurden durch Vergoldung betont Der Chorraum wurde verandert die Innenwande wurden neu verputzt die Fenster unter Beibehaltung der Medaillons erneuert die Chorschranken zur Emporenbrustung umgebaut und die Kirchenbanke ersetzt Gleichzeitig kamen der Hochaltar aus Altenoythe und der Rokoko Seitenaltar neu in die Kirche Eine erneute Renovierung wurde im Sommer 1987 unter Leitung des Architekten Josef Feldwisch Dentrup aus Osnabruck durchgefuhrt Dabei wurden erhebliche Schaden am Dachtragwerk und der Decke festgestellt so dass die Arbeiten weitaus grossere Ausmasse annahmen als ursprunglich geplant Die Arbeiten von 1990 bis 1992 kosteten nahezu sieben Millionen Deutsche Mark Die Dachkonstruktion wurde saniert und die Decke in Anlehnung an ihren ursprunglichen Zustand gestaltet die Fensterkonstruktion und der Putz der Aussen und Innenwande wurden teilweise erneuert Schiff Bearbeiten Die Pfarrkirche St Vitus ist als Saalkirche einschiffig Das Kirchenschiff wird von einem lachsfarben getonten hangenden Spiegelgewolbe von 51 50 Meter Lange und 43 Meter Breite uberspannt das im Bereich des Altarraums von einer in Weiss gehaltenen sechsteiligen Saulengruppe gestutzt wird Wie ublich ist der Chor als Sinnbild der Neuen Sonne bzw der Auferstehung Christi nach Osten ausgerichtet Dort befindet sich auch der Zugang zur Sakristei Zur Westseite erhebt sich die mit zwei Saulen betonte Empore mit Orgel und Orgelprospekt Im Suden Norden und Westen kann das Gebaude durch Portale betreten werden das Westportal ist der Haupteingang Die Ausstattungsstucke der Kirche sind hauptsachlich dem Barock zuzuordnen nur wenige gehoren zu fruheren beziehungsweise spateren Stilepochen Einzig die zwolf an den beiden Langswanden angebrachten monumentalen Apostelfiguren aus Terrakotta und die Pieta in der ersten linken Fensternische wurden fur den heutigen Bau geschaffen die meisten ubrigen Teile der Ausstattung wie Hochaltar Seitenaltar Kanzel und Orgel stammen aus anderen Kirchen Kirchenfenster Bearbeiten Die Bleiglasfenster mit figurlichen Glasmalereien aus der Schopfungsgeschichte in den insgesamt 14 schmalen hohen Rundbogenfensternischen stammen in ihrer ursprunglichen Fassung von dem Kunstler Victor Anton Clemens von der Forst aus der Glasmalerei Werkstatt von der Forst in Munster die unter vielen anderen Werken vorrangig im Munsterland wie der Jacobuskirche in Hamm der St Andreas Kirche in Hullern oder der Heilig Kreuz Kirche in Heek auch Fenster fur die Pfarrkirche St Mauritius in Berlin schuf 1898 wurden die Fenster von dem Glasermeister Wellmann aus Ankum eingefasst und eingebaut Bei der Restaurierung der Kirche von 1959 60 erhielten die Fenster eine neue Einfassung Die noch gut erhaltenen figurlichen Darstellungen blieben bestehen nbsp nbsp Auswahl Kirchenfenster nbsp Grundriss Bearbeiten nbsp Fenster F1 F14 F1 Ecce homo Schmerzensmann F2 Maria mit der Schlange F3 Kronung Mariens F4 hl Wiho F5 hl Ludgerus F6 Tod des hl Josef F7 hl Franziskus F8 Herz Jesu F9 Jesus der Kinderfreund F10 hl Vitus F11 hl Bonifatius F12 Geburt Christi F13 Jesus der gute Hirte F14 Maria mit dem Schwert 1 Pieta 2 Apostel Philippus 3 Apostel Johannes 4 Apostel Matthaus 5 Apostel Judas Thaddaus 6 Apostel Andreas 7 Apostel Jakobus d J 8 Apostel Petrus 9 Apostel Matthias 10 Apostel Bartholomaus 11 Apostel Thomas 12 Apostel Simon d E 13 Apostel Jakobus d A 14 Immerwahrende Hilfe 15 Beichtstuhle 16 hl Vitus 17 Kreuzigungsgruppe 18 Taufstein 19 alter Taufstein 20 hl Ludgerus 21 Seitenaltar 22 Kanzel 23 Zelebrationsaltar 24 Ambo 25 Priestersitz 26 Hochaltar 27 Ewig Licht Ampel 28 hl Josef 29 OrgelAusstattung Bearbeiten nbsp Blick auf den Hochaltar mit Zelebrationsaltar links Seitenaltar rechts Kanzel nbsp Seitenaltar nbsp Kanzel nbsp Alter Taufstein um 1200 Die Ausstattung der Kirche stammt vornehmlich aus der barocken Kirche des 1640 erbauten und 1816 sakularisierten Franziskanerklosters in Vechta in dessen Gebauden sich seit 1941 eine Justizvollzugsanstalt fur Frauen befindet Einzig die monumentalen Apostelfiguren aus Terracotta an den beiden Langswanden der Kirche wurden fur den Bau der St Vitus Kirche geschaffen die meisten ubrigen Teile der Ausstattung insbesondere Hochaltar Seitenaltar Kanzel und Orgel wurden aus anderen Kirchbauten erworben Hochaltar Bearbeiten Im Mittelpunkt des Kirchenraumes steht der spatbarocke Hochaltar aus dem fruhen 18 Jahrhundert Er befand sich ursprunglich in der Pfarrkirche St Vitus in Altenoythe und kam 1970 nach Loningen Ende des 15 Jahrhunderts waren noch vier Altare vorhanden der dem hl Vitus gewidmete Hochaltar der Altar der 1495 errichteten St Anna Vikarie und zwei weitere Altare Uberliefert ist dass bei bischoflichen Visitationen von 1651 und 1654 die Anzahl von vier Altaren bemangelt wurde woraufhin zwei Altare entfernt und in den Gutskapellen ihrer Stifter aufgestellt wurden 7 Der ursprungliche Hochaltar wurde 1827 durch den Einsturz des erst kurz vorher vollendeten ersten Turms weitgehend zerstort und nach notdurftiger Wiederherstellung 1876 durch den heutigen Altar ersetzt Erhalten haben sich noch einige Goldschmiedearbeiten darunter ein um 1600 geschaffener Kelch und eine Sonnenmonstranz des Osnabrucker Goldschmiedes Heinrich Theodor Hartmann von 1708 Zelebrationsaltar Bearbeiten Zelebrationsaltar Ambo und Priestersitz schuf 1992 der Bildhauer Ernst Rasche aus Mulheim an der Ruhr Sie sind aus weissem franzosischen Jurakalkstein gehauen und passen sich in Form und Farbe der ubrigen Ausstattung an In den Altar ist zur Kirchenschiffseite hin in einem Reliquiar eine Kreuzreliquie eingelassen die der Patriarch von Venedig 1873 dem Rompilger Wilhelm Purk aus Angelbeck bei Loningen heute eingemeindet mit der Verpflichtung zur Weitergabe an die St Vitus Kirche in Loningen schenkte 7 Auf der zum Hochaltar gelegenen Seite ist eine Reliquie des heiligen Vitus sichtbar deren Echtheit 1938 der damalige Munsteraner Bischof Clemens August Graf von Galen bestatigte 1992 wurden beide Reliquien bei der Einsetzung in den Zelebrationsaltar erneut durch den Munsteraner Weihbischof Wilhelm Toste in einer Urkunde uber die Kirchen und Altarkonsekration anerkannt und bestatigt 13 Seitenaltar Bearbeiten Der Seitenaltar an der Nordwand auf der linken Seite des Chors ist ein Marienaltar aus der Gegend des Ammersees Anfang der 1960er Jahre wurden zwei als Pendants gearbeitete Altare im Kunsthandel angeboten mit der Auflage sie in verschiedenen Kirchen aufzustellen Einer der Altare gelangte in die katholische Pfarrkirche in Hopsten wo er als Hochaltar verwendet wird der zweite blieb im Generalvikariat in Munster bis er 1970 in Loningen aufgestellt wurde 13 Der verhaltnismassig einfach aufgebaute Altar ist vermutlich in der Mitte des 18 Jahrhunderts entstanden Sein barocker Aufbau zeigt zwischen Saulen ein Gemalde mit der Darstellung Mariens Der Altar wird von einem Strahlennimbus bekront in dem der Heilige Geist in Gestalt einer Taube sichtbar ist Kanzel Bearbeiten Die barocke Kanzel auf der gegenuberliegenden Seite stammt aus der Franziskanerkirche in Vechta In den Frontfeldern des Kanzelkorbes stehen die vier Evangelisten mit ihren Attributen Matthaus mit Mensch Markus mit Lowe Lukas mit Stier und Johannes mit Adler Unter dem Schalldeckel schwebt wiederum der Heilige Geist in Gestalt einer Taube Bekront wird die Kanzel mit einer Christusfigur als Guter Hirte An der Frontseite ist das Wappen der Stifter Dorgeloh und Voss zu Enniger angebracht Uber die Stiftung wurde 1887 in der Lokalzeitung berichtet Friedrich von Dorgeloh vom Gut Bretberg bei Lohne verheiratet seit 1668 mit seiner Nichte Maria Catharina Voss vom Gut Bakum korrekt Gut Enniger 14 liess 1695 zu Munster eine neue Kanzel machen fur 165 Rhtl die er der Klosterkirche zu Vechta schenkte Vechtaer Zeitung vom 25 Marz 1887 Taufstein Bearbeiten Der neue achteckige Taufstein kam 1970 in die Kirche nachdem der alte Taufstein verschollen war Er hat die Form eines flachen Kelches Seinen Bronze Deckel der mit einer silbernen Patina uberzogen ist zieren eingelassene Wellenlinien die fliessendes Wasser symbolisieren In die Zwischenfelder sind weisse Schmucksteine eingesetzt In jungster Zeit konnte der ursprungliche gegen 1200 entstandene romanische Taufstein der vorubergehend in Privatbesitz war zuruckgeholt werden Er steht nun im Mittelgang der Kirche und ist der alteste sakrale Einrichtungsgegenstand Der Taufstein ist in Pokal beziehungsweise Becherform aus eierschalenfarbenem Sandstein des Typs Bentheim Gildehaus gefertigt und ist zusammen mit dem mehrfach unterlegten mittlerweile aus Holz bestehenden Sockel insgesamt 90 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern Der obere und der untere Rand der Kuppa des Beckenrands sind mit aus dem Stein herausgearbeiteten dicken Zierkordeln umlegt ansonsten ist der Stein schlicht und unverziert Vor der Reformation wurde der Taufling mit dem ganzen Korper ins Taufwasser getaucht was ein grosses Becken erforderte Ab Anfang des 13 Jahrhunderts wurden in Norddeutschland viele Taufbecken aus dem weichen und formbaren Bentheimer Sandstein angefertigt Bei diesen stilistisch eng miteinander verwandten Taufsteinen spricht man vom Bentheimer Typ Standfigur des heiligen Vitus Bearbeiten nbsp Hl Vitus Patron der KircheUber dem Nordportal steht eine Standfigur des heiligen Vitus des Patrons der Kirche Sie ist aus Eichenholz geschnitzt und stand schon im alten Kirchengebaude Zugeschrieben wird sie wie der Altenoyther Altar der Werkstatt des Bildhauers Georg Dollart datiert um 1700 Pieta und Apostelzyklus Bearbeiten nbsp PietaVom Westportal aus gesehen steht die Pieta in der ersten linken Fensternische Die Terrakottafigur stammt vermutlich von dem Kolner Bildhauer Peter Josef Imhoff 1768 1844 Auch der Zyklus der zwolf Apostel wird Imhoff zugeschrieben Die Apostelfiguren sind uberlebensgross und deutlich den bronzenen Apostelfiguren des Peter Vischer 1460 1529 am Sebaldusgrab in der Nurnberger Sebalduskirche nachempfunden Die Figur des Volkerapostels Paulus ist beim Loninger Apostelzyklus durch die des Apostels Matthias ersetzt 1836 transportierte der Fuhrmann Anton Fette Piete den Apostelzyklus auf zwei Wagen von Koln nach Loningen und benutzte die Figuren zum Schmuggel indem er in den Hohlraumen der Figuren heiss begehrte Nadeln aus Aachen versteckte und unentdeckt durch die zahlreichen Zollschranken schleuste 13 Weitere Ausstattung Bearbeiten In die mittleren Seitennischen wurden 1970 vier Beichtstuhle eingebaut und an die ubrige Einrichtung stilistisch angepasst In der ersten Fensternische rechts gegenuber der Pieta hangt das Bild der Immerwahrenden Hilfe Neben dem Seitenaltar hangt eine Figur des Liudger hl Ludgerus des ersten Bischofs von Munster Sie stammt noch aus der alten Kirche und nimmt Bezug auf das Bistum und die Missionstatigkeit des Heiligen Der heilige Josef mit dem Jesukind hangt rechts von der Kanzel die Statue Marias mit dem Jesukind steht derzeit links von der Kanzel Uber dem Sudportal ist eine farbig gefasste Kreuzigungsgruppe als Kalvarienberg angebracht die an die typischen Triumphkreuzgruppen norddeutscher Kirchen erinnert Die vier kleeblattartigen Enden des Kreuzes tragen die Evangelistensymbole Die Gruppe wurde 1878 von dem Munsteraner Kunstler Evertz fur den 1970 abgebrochenen Hochaltar geschaffen Orgel Bearbeiten nbsp OrgelemporeDie Westwand der Kirche wird von der Orgelemporenbrustung mit Orgelprospekt eingenommen Das Orgelgehause von 1768 stammt aus der Franziskanerkirche in Vechta die Orgel von Johann Gottlieb Muller aus Osnabruck der sie in den Jahren 1766 bis 1770 baute Uber die ursprungliche Klosterorgel die 1813 aus der Klosterkirche der Franziskaner in Vechta nach Loningen kam ist bei Willoh zu lesen Im Jahre 1766 den 14 Juni kam im Beisein und mit Genehmigung des Guardians Eletherius Christoph Adrian Brickweede und des Exprovinzials Audomarus Rieken zwischen dem Rentmeister Driber der die saecularia Anm die weltlichen Geschafte des Klosters besorgte und einem gewissen Orgelbauer Muller aus Osnabruck ein Kontrakt zustande Muller hatte nichts als die eigentliche Orgelarbeit Pfeifen Windladen usw zu besorgen Bekostigung Materialien Handlangerdienste Fuhren alle Tischlerarbeiten am Orgelprospekt usw ubernahm das Kloster Muller erhielt fur seine Arbeit 1000 Thaler dafur musste er auch noch die alte Orgel auf Chor setzen weil wie im Kontrakt steht der Chorgesang nicht fuglich ohne Orgel abgehalten werden konnte 1770 war die neue Orgel fertig 15 1921 wurde hinter dem Orgelprospekt eine neue Orgel aufgestellt die 1970 durch ein Instrument der Orgelbauwerkstatt Alfred Fuhrer aus Wilhelmshaven ersetzt wurde Die Orgel mit pneumatischer Traktur und einem freistehenden Spieltisch umfasst 37 Register mit 2740 Pfeifen die auf drei Manualwerke und das Pedal verteilt sind und von denen 160 im Prospekt klingen Die langste misst 5 Meter und die kurzeste 20 Zentimeter Dazu gehoren acht Zungenchore Die Orgel ist 15 Meter breit und 7 Meter hoch und zahlt zu den grossten und klangreinsten Orgeln des Oldenburger Landes 16 Die Werke des ersten und dritten Manuals sind in der unteren Etage uber dem Spielschrank eingebaut Es sind also zwei Brustwerke Das erste Manualwerk befindet sich rechts das dritte links 2022 erfolgte eine Generaluberholung durch Rudolf von Beckerath Orgelbau Die Disposition der Fuhrer Orgel von 1970 lautet wie folgt 17 I Brustwerk C g3Gedackt 8 Praestant 4 Blockflote 4 Flachflote 2 Terzflote 1 3 5 Kornett III 2 2 3 Scharff V 1 Dulcian 16 Franz Trompete 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Copel 16 Prinzipal 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Terz 3 1 5 Quinte 2 2 3 Superoktave 2 Grossmixtur VI VIII 1 1 3 Fagott 16 Trompete 8 III Oberwerk C g3Quintaton 8 Nachthorn 4 Prinzipal 2 Quinte 1 1 3 Zimbel III 1 3 Krummhorn 8 Trompete 4 Tremulant Pedal C f1Prinzipal 16 Subbass 16 Oktavbass 8 Gamba 8 Oktave 4 Quintade 4 Weitpfeife 2 Rauschbass V 5 1 3 Posaune 16 Zink 8 Koppeln I II III II I P II P III PTurm und Gelaut Bearbeiten nbsp Der heutige Turm auf seinem 12 Meter hohen wuchtigen UnterbauBis 1824 blieb der ursprungliche Kirchturm halbfertig stehen Statische Bedenken und Schaden am Turmstumpf liessen es selbst als Mittel fur den Weiterbau zur Verfugung standen nicht ratsam erscheinen ihn bis zu der von Schmidt geplanten Hohe von 85 Metern hochzuziehen Mehrere Baumeister begutachteten den schadhaften Turmstumpf ehe man sich nach Beseitigung der festgestellten Schaden zu einer deutlich geringeren Hohe von 50 Metern entschloss Am 20 Juli 1826 war der Turm fertiggestellt sturzte aber am 11 Dezember 1827 ein Da auch zu dieser Zeit keine ausreichenden Mittel zur Verfugung standen wurde der Turm nicht wieder aufgebaut sondern man beschrankte sich auf eine Verschalung der durch den Einsturz schwer beschadigten und geoffneten Ostseite des Kirchengebaudes Im Kirchenschiff wurde ein provisorischer Altar aus den Trummern des alten Hochaltars aus der Vechtaer Franziskanerkirche aufgebaut 1835 errichtete man in der Sudwestecke des Kirchhofes getrennt von der Kirche einen behelfsmassigen freistehenden holzernen Glockenturm der wegen Baufalligkeit 1855 durch einen zweiten und 1884 durch einen dritten ersetzt werden musste Die Errichtung des heutigen massiven 54 Meter hohen Turms an der gleichen Stelle begann 1959 Das wuchtige Fundament setzt sich oberirdisch bis zu einer Hohe von 12 Metern fort Es endet in einem Umgang und ist mit Sandsteinquadern eingefasst Uber diesem quadratischen Unterbau erhebt sich der verklinkerte Turmaufbau Die Turmwande werden durch schmale rechteckige Fensteroffnungen unterbrochen die Schalloffnungen sind als Kreuze gestaltet An der Nordost und Sudwestseite sind jeweils zwei Uhren mit goldfarbenen Zifferblattern uber Eck angebracht Die Spitze des vierseitigen mit Kupferplatten gedeckten Daches lauft in einer Kreuzblume aus In seiner Architektur und Positionierung erinnert er an die Glockenturme in Italien Campanile Der erste Glockenturm der St Vitus Kirche wurde 1501 mit einer von dem Osnabrucker Glockengiesser Johannes Friso oder Freese geschaffenen Glocke ausgestattet die noch vorhanden ist Das heutige Gelaut der St Vitus Kirche besteht aus sechs Glocken Glocke Name Gewicht Durchmesser Nominal Gussjahr Giesser1 Christkonig 2033 kg 1490 mm d1 1948 Junker Brilon2 Marien 1445 kg 1320 mm e1 1948 Junker Brilon3 Vitus 1016 kg 1170 mm fis1 1948 Junker Brilon4 Antonius 473 kg 940 mm a1 1960 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher5 Josef 320 kg 820 mm h1 1960 Petit amp Gebr Edelbrock Gescher6 Denkmalglocke 400 kg 880 mm h1 1501 Johannes Fresco7 Denkmalglocke Uhrenglocke 25 kg 330 mm a2 1711 Amstelodami Amsterdam Angeschlossene Gebaude BearbeitenNeben der Kirche steht das nach Ernst Henn benannte Pfarrheim Literatur BearbeitenAlfred Benken Andreas Lechtape Loningen Katholische Pfarrkirche St Vitus Schnell amp Steiner 2007 ISBN 3 7954 5849 8 Wilhelm Gilly Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land Isensee 1992 ISBN 3 89442 126 6 Margaretha Jansen Loningen in Vergangenheit und Gegenwart Schmucker 1998 ISBN 3 9804494 8 3 Wilhelm Kohl Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 2 Die Diozese Germania Sacra NF 37 2 de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017514 2 Anton Kramer Loninger Chronik in Bildern Band 1 ISBN 3 9806575 5 8 Band 2 ISBN 3 9806575 6 6 Karl Willoh Geschichte der kath Pfarreien im Herzogtum Oldenburg Bd III Commissions Verlag v J P Bachem Koln 1900 Manfred Balzer Abt Castus von Visbek Aufsatz In Nordmunsterland Forschungen und Funde 8 2021 S 7 63 insbes S 41 44 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Vitus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Gemeinde St VitusEinzelnachweise Bearbeiten Werner Rosener Das Kloster Corvey und die Christianisierung im westlichen Sachsen In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Jg 87 2015 S 7 32 hier S 20 Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Artikel Gerbert PDF 7 7 MB Oldenburg Isensee 1992 S 232 Theo Kolzer Corvey Reichsgut und konstruierte Missionszentren in Archiv fur Diplomatik Band 65 2019 S 1 14 hier S 6 Michael Bonte Abt Gerbert Castus Ein Missionar aus zweiter Reihe Kirchensite ehemalige Online Zeitung des Bistums Munster 29 Oktober 2004 Memento vom 3 Mai 2015 im Internet Archive Abgerufen aus dem Webarchiv am 3 Oktober 2017 Offizialatsbezirk Oldenburg Memento des Originals vom 15 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www offizialatsbezirk oldenburg de Abgerufen am 11 Oktober 2013 Theo Kolzer Die Urkunden Ludwigs des Frommen fur Halberstadt BM2 535 und Visbek BM2 702 ein folgenschweres Missverstandnis in Archiv fur Diplomatik 58 2012 S 103 123 hier S 119 121 a b c d e Lagerbuch der Vikarie in Loningen Pfarrarchiv Loningen a b c d e Baugeschichte der katholischen Pfarrkirche St Vitus Benken Lechtape S 27 Benken Lechtape S 4 Benken Lechtape S 5 6 Gilly S 164 a b c Geschichte amp Kunst der katholischen Pfarrkirche St Vitus In diesem Zeitungsbericht wurde die Familie Voss zu Enniger mit der Familie Voss aus dem nahe liegenden Bakum verwechselt Diese fuhrt aber ein anderes Wappen mit einem laufenden Fuchs im Wappen Vergleiche Voss zu Enniger mit Voss II Spiessen 1901 03 S 55 Willoh S 282f Benken Lechtape S 24 Orgel in Loningen abgerufen am 1 August 2022 nbsp Dieser Artikel wurde am 8 August 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 52 732728 7 759325 Koordinaten 52 43 57 8 N 7 45 33 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Vitus Loningen amp oldid 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