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Sarmenstorf schweizerdeutsch ˈsɑːrmiʃˌdɔrf 5 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau im unteren Freiamt Sie gehort zum Bezirk Bremgarten SarmenstorfWappen von SarmenstorfStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk BremgartenBFS Nr 4076i1f3f4Postleitzahl 5614Koordinaten 661397 240249 47 31026 8 25059 539 Koordinaten 47 18 37 N 8 15 2 O CH1903 661397 240249Hohe 539 m u M Hohenbereich 497 707 m u M 1 Flache 8 30 km 2 Einwohner 3066 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 369 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 15 1 31 Dezember 2022 4 Website www sarmenstorf chAnsicht von Sudosten Ansicht von SudostenLage der GemeindeKarte von Sarmenstorfww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf liegt auf einem flachen Sattel zwischen dem Bunztal und dem Seetal rund zwei Kilometer ostlich des Hallwilersees Es befindet sich zwischen den Auslaufern von Lindenberg im Sudosten und Rietenberg im Nordwesten Das Gemeindegebiet wird in Richtung Norden durch den Erusbach entwassert der bei Dottikon in die Bunz mundet Es gibt kein eigentliches Dorfzentrum Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Chilenwinkel Froschenwinkel Oberdorf und Vorstatt die in den letzten Jahrzehnten zusammengewachsen sind Wahrend Froschenwinkel und Vorstatt auf der Hochebene liegen befinden sich das Oberdorf und Chilenwinkel leicht erhoht auf einem Hugelkamm Dieser steigt sanft in Richtung Sudosten zum Niesenberg an einem Auslaufer des Lindenbergs 6 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 830 Hektaren davon sind 243 Hektaren mit Wald bedeckt und 112 Hektaren uberbaut 7 Der hochste Punkt befindet sich auf 702 m u M am Niesenberg der tiefste auf 504 m u M am Erusbach Nachbargemeinden sind Villmergen im Norden Buttikon im Nordosten Uezwil im Osten Kallern im Sudosten Bettwil und Fahrwangen im Suden sowie Meisterschwanden und Seengen im Westen Geschichte BearbeitenBedeutende Funde weisen darauf hin dass das Sarmenstorfer Gemeindegebiet bereits wahrend der Jungsteinzeit besiedelt war 1926 27 wurden in der Nekropole von Sarmenstorf im Zigiholz mehrere Grabhugel aus der Zeit um 2200 v Chr untersucht Diese Graber waren wahrend der Bronzezeit um 1400 v Chr nochmals fur Bestattungen verwendet worden Ostlich des Dorfes wurde 1927 die Romervilla Murimooshau aus romischer Zeit ausgegraben und untersucht 8 nbsp Luftansicht 1959 Die Besiedlung durch die Alamannen ist durch ein Graberfeld im Gebiet Buel belegt Die erste urkundliche Erwahnung von Sarmarsdorf erfolgte im Jahr 1173 Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Saramannesthorf und bedeutet Dorf des Saraman 5 Das Dorf war bis 1173 im Besitz der Grafen von Lenzburg danach des Stifts Beromunster Weitere bedeutende Grundbesitzer jener Zeit waren die Kloster Einsiedeln Sankt Blasien und Sackingen Die Habsburger ubernahmen 1306 die Landesherrschaft und damit auch die hohe Gerichtsbarkeit 1415 eroberten die Luzerner die Dorfer Buttikon Hilfikon Sarmenstorf Uezwil und Villmergen Doch 1425 mussten sie das Gebiet an den gemeinsamen Besitz der Eidgenossen zuruckgeben Sarmenstorf war nun Hauptort des gleichnamigen Amtes in den Freien Amtern einer gemeinen Herrschaft Die niedere Gerichtsbarkeit uber die Vogtei Sarmenstorf wechselte mehrmals ihren Besitzer von den Herren von Kussnacht uber die Herren von Eschenz das Kloster Hermetschwil die Herren von Hilfikon bis hin zur Familie von Roll aus Solothurn Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus Sarmenstorf war funf Jahre lang Distriktshauptort im kurzlebigen Kanton Baden Seit 1803 gehort die Gemeinde zum Kanton Aargau Im 19 Jahrhundert hielt langsam die Industrie Einzug so wurde 1835 in Sarmenstorf die erste Buchdruckerei des Freiamts eroffnet Im selben Jahr eroffnete Elise Ruepp ein privates Tochterinstitut das auch Lehrerinnen ausbildete Am 18 Dezember 1916 erhielt das Dorf einen Anschluss ans Eisenbahnnetz als die Wohlen Meisterschwanden Bahn ihren Betrieb aufnahm Die Bahnlinie musste allerdings am 31 Mai 1997 stillgelegt werden Bis etwa 1980 stagnierte die Bevolkerungszahl seither stieg sie jedoch um mehr als die Halfte an Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Sarmenstorf nbsp Heiligkreuzkirche nbsp WendelinskapelleDie Geschichte der katholischen Pfarrkirche Heiligkreuz reicht bis ins fruhe Mittelalter zuruck So kamen 1986 bei archaologischen Grabungen die Uberreste eines karolingischen Kirchengebaudes aus der Zeit um 800 zum Vorschein 9 Ein 1622 errichteter Neubau verwendete teilweise dessen Fundamente Das heutige Gebaude entstand zwischen 1778 und 1786 An die Nordseite der Pfarrkirche wurde 1780 eine Beinhauskapelle angebaut das benachbarte Pfarrhaus stammt von 1744 45 10 Die Innenausstattung der Pfarrkirche ist zum grossten Teil im damals vorherrschenden Rokoko Stil gehalten Hauptaugenmerk ist ein von zwei Figuren flankiertes Epitaph Die Figuren stellen zwei angelsachsische Pilger dar die laut einer Sage im nahen Weiler Buelisacher Gemeinde Waltenschwil ermordet wurden und anschliessend mit ihren abgeschlagenen Kopfen nach Sarmenstorf wanderten Ihre Gebeine liegen im Opferaltar begraben 11 Am nordostlichen Dorfrand steht an der Strasse nach Buttikon die 1650 erbaute Wendelinskapelle Sie wurde um einen Findling errichtet der als vorchristliche Opferstatte gedeutet wird und enthalt die Gebeine des Katakombenheiligen Firmanus Im Dorfkern sind mehrere Hauser aus dem fruhen 19 Jahrhundert erhalten geblieben 10 Der Heidenhubelstein im Sudosten des Dorfes ist einer der grossten Findlinge des Kantons Wappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Rot zwei gekreuzte gelbe Pilgerstabe Die Pilgerstabe erschienen erstmals 1734 auf einem Dokument des Klosters Muri Sie erinnern an die Sage der zwei ermordeten angelsachsischen Pilger Bis 1905 erschienen die Stabe auf blauem Feld uber einem grunen Dreiberg seither freischwebend in Rot 12 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 13 Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 1240 1212 1338 1398 1379 1491 1431 1708 2146 2480 2913Am 31 Dezember 2022 lebten 3066 Menschen in Sarmenstorf der Auslanderanteil betrug 15 1 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 51 3 als romisch katholisch und 20 3 als reformiert 28 4 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 14 93 8 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 2 2 Italienisch je 0 7 Spanisch und Serbokroatisch sowie je 0 6 Albanisch und Englisch 15 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Bremgarten zustandig Sarmenstorf gehort zum Friedensrichterkreis VI Wohlen 16 Wirtschaft BearbeitenIn Sarmenstorf gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 680 Arbeitsplatze davon 8 in der Landwirtschaft 34 in der Industrie und 58 im Dienstleistungssektor 17 Viele Erwerbstatige sind Wegpendler und arbeiten in den umliegenden Gemeinden vor allem in Villmergen und Wohlen Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof Sarmenstorf in 1997Sarmenstorf liegt an der vielbefahrenen Kantonsstrasse 298 zwischen Wohlen und dem Seetal Nebenstrassen fuhren nach Seengen und Buttikon Der nachstgelegene Autobahnanschluss A1 befindet sich rund 15 Fahrminuten entfernt bei Lenzburg Vom Bahnhof Wohlen nach Meisterschwanden verkehrt eine Buslinie der Gesellschaft Limmat Bus die 1997 die Wohlen Meisterschwanden Bahn abgelost hat Das ehemalige Bahntrassee wurde in einen Radweg umgewandelt An Wochenenden verkehren Nachtbusse von Dietikon uber Wohlen nach Sarmenstorf sowie von Lenzburg uber Meisterschwanden nach Sarmenstorf Bildung BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber drei Kindergarten und ein Schulhaus in dem die Primarschule unterrichtet wird Die Sekundarschule und die Realschule werden zusammen mit der Gemeinde Meisterschwanden gefuhrt die Bezirksschule kann in Seengen besucht werden Das nachstgelegene Gymnasium ist die Kantonsschule Wohlen Personlichkeiten BearbeitenKaspar Koch 1742 1805 Priester und Revolutionar Alois Vock 1785 1857 Domdekan des Bistums Basel Padagoge und Historiker Elise Ruepp 1790 1873 Pionierin der Frauen und Lehrerinnenbildung Jakob Ruepp 1792 1857 Jurist Politiker Hauserzieher Augustin Keller 1805 1883 Politiker und Mitbegrunder der Christkatholischen Kirche Xaver Stalder 1868 1936 Regierungsrat Hans Furrer 1935 2023 Gemeindeammann 1978 1988 Ehrenburger von Sarmenstorf 18 Werner Stutz 1962 RadrennfahrerLiteratur BearbeitenAnton Wohler Sarmenstorf In Historisches Lexikon der Schweiz Peter Felder Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band IV Bezirk Bremgarten Birkhauser Verlag Basel 1967 ISBN 3 906131 07 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sarmenstorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde SarmenstorfEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 211 213 Landeskarte der Schweiz Blatt 1110 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 15 Mai 2019 Der romische Gutshof Murimooshau PDF Kantonsarchaologie Aargau archiviert vom Original am 7 Marz 2011 abgerufen am 16 Januar 2010 Geschichtliches Gemeinde Sarmenstorf abgerufen am 24 Juni 2009 a b Peter Felder Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band IV Bezirk Bremgarten Birkhauser Verlag Basel 1967 ISBN 3 906131 07 6 S 351 376 Angelsachsen und Dorfname Gemeinde Sarmenstorf abgerufen am 24 Juni 2009 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 263 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 15 Mai 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 15 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 15 Mai 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 20 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 15 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Er hinterlasst Erinnerungen an unzahlige Feste und einen bedeutenden Gemeindebau Zum Tod von Hans Furrer alt Gemeindeammann von Sarmenstorf In Aargauer Zeitung 9 Oktober 2023 Politische Gemeinden im Bezirk Bremgarten Arni Berikon Bremgarten Buttikon Dottikon Eggenwil Fischbach Goslikon Hagglingen Islisberg Jonen Niederwil Oberlunkhofen Oberwil Lieli Rudolfstetten Friedlisberg Sarmenstorf Tagerig Uezwil Unterlunkhofen Villmergen Widen Wohlen ZufikonEhemalige Gemeinde Anglikon Arni Islisberg Hermetschwil Staffeln Hilfikon Lieli NesselnbachKanton Aargau Bezirke des 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