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Oberlunkhofen schweizerdeutsch ˈɔberluŋkˌxɔfe 5 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Bremgarten und liegt im Reusstal OberlunkhofenWappen von OberlunkhofenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk BremgartenBFS Nr 4073i1f3f4Postleitzahl 8917Koordinaten 671257 241594 47 32137 8 38119 400 Koordinaten 47 19 17 N 8 22 52 O CH1903 671257 241594Hohe 400 m u M Hohenbereich 378 578 m u M 1 Flache 3 25 km 2 Einwohner 2096 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 645 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 13 7 31 Dezember 2022 4 Website www oberlunkhofen chAnsicht von Oberlunkhofen Ansicht von OberlunkhofenLage der GemeindeKarte von Oberlunkhofenww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf liegt am westlichen Abhang des Holzbirrlibergs einem sich vom Mutschellen in sudostliche Richtung erstreckenden Hohenzug Der anfanglich noch steile Hang geht gegen Osten in eine abgeflachte Hochebene uber Das Gemeindegebiet hat im Westen einen Anteil an der fruchtbaren Reussebene Die Gemeindegrenze folgt jedoch nicht dem heutigen Flussverlauf sondern zum grossten Teil einem alten heute nicht mehr existierenden Seitenarm Der Fluss verlauft heute rund 100 bis 300 Meter weiter westlich 6 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 325 Hektaren davon sind 80 Hektaren mit Wald bedeckt und 61 Hektaren uberbaut 7 Der hochste Punkt befindet sich auf 580 m u M an der nordostlichsten Ecke des Gemeindegebiets die tiefste Stelle auf 381 m u M in der Reussebene Nachbargemeinden sind Unterlunkhofen im Norden Arni im Osten Jonen im Suden und Rottenschwil im Westen Geschichte Bearbeiten nbsp Badetrakt des romischen Gutshofes OberlunkhofenDie Gegend war schon wahrend der fruhen Eisenzeit besiedelt So fand man Ende des 19 Jahrhunderts im benachbarten Unterlunkhofen eine Nekropole der Hallstattzeit mit 63 Grabhugeln Im Gebiet Schalchmatthau gruben zwei Lehrer 1897 98 den Grundriss eines romischen Gutshofes aus der aus einem mindestens 39 Meter breiten Hauptgebaude mit sieben Raumen und zwei Seitenflugeln sowie einer Scheune bestand siehe dazu Villa Rustica Oberlunkhofen Bewohnt war die Anlage von der Mitte des 1 bis mindestens zum 3 Jahrhundert Unmittelbar angrenzend befanden sich Graber der Alamannen aus dem 7 Jahrhundert 8 Die alteste bekannte Erwahnung von Lunchunft stammt von 853 uberliefert in einer Kopie aus dem 11 Jahrhundert Damals schenkte ein Priester seinen Hof dem neu gegrundeten Kloster St Leodegar in Luzern Spater gehorte der Unterlunkhofen Oberlunkhofen Jonen und Arni Islisberg umfassende Kelnhof dem Kloster Murbach im Elsass Eine inzwischen uberholte Theorie nahm an dass der Ortsname von einem galloromischen Lundacumbeta stamme einem Hochtalchen an der Lunda Lunda konnte eine in der Antike verwendete Namensform fur die Reuss gewesen sein Durch Lautverschiebung sei daraus ein althochdeutsches Lundgumwt und ein mittelhochdeutsches Lunchhof bei den Hofen an der Lunda entstanden 9 10 Eine neue Deutung geht von einem lateinischen Longus Campus bzw romanischen Longocampo langes Feld aus welches sich uber die althochdeutsche Form Lungochampfo zu einem ebenfalls althochdeutschen Lungchumpft wandelte Die Endung chunft bzw kunft der ersten schriftlichen Belege begann jedoch schon Ende des 13 Jahrhunderts einem plausibler klingenden Lunk hofen zu weichen 11 1291 kaufte Rudolf I den Kelnhof auch die Stadt Luzern und 15 weitere Dorfer gelangten fur 2000 Mark Silber in den Besitz der Habsburger Diese Transaktion war eine der Ursachen dass die drei Urkantone die Eidgenossenschaft grundeten Nachdem der Kelnhof verwaltungstechnisch zuerst zum Freiamt Affoltern gehort hatte bildete er zwanzig Jahre spater ein eigenes Amt das so genannte Kelleramt Auf der Muhlegg nordlich des Dorfes befand sich eine vom Meier bewohnte kleine Burg von der allerdings nur Ruinen ubrig geblieben sind 1376 wurde das Dorf verpfandet und wechselte anschliessend mehrmals den Besitzer nbsp Luftansicht 1923 1415 eroberte die Stadt Zurich das Kelleramt und ubernahm von den Habsburgern die hohe Gerichtsbarkeit Die niedere Gerichtsbarkeit war bereits seit 1410 im Besitz der Stadt Bremgarten 1529 wurde die Bevolkerung von Oberlunkhofen reformiert musste aber 1531 nach dem Zweiten Kappelerkrieg wieder zum Katholizismus ubertreten 1797 ein Jahr vor dem Zusammenbruch der alten Herrschaftsverhaltnisse verkaufte Bremgarten seine Rechte an die Dorfgemeinschaften Nach der Eroberung der Schweiz durch die Franzosen und der Ausrufung der Helvetischen Republik im Marz 1798 wurde das Kelleramt aufgelost und es entstanden die vier Gemeinden Ober und Unterlunkhofen Jonen und Arni Islisberg Diese gehorten zunachst zum kurzlebigen Kanton Baden und gelangten 1803 zum Kanton Aargau die Bewohner hatten zunachst allerdings einen Anschluss an Zug oder Zurich bevorzugt Bis weit ins 20 Jahrhundert hinein blieb Oberlunkhofen ein bescheidenes Bauerndorf Der Weinbau der im 19 Jahrhundert noch grosse Bedeutung hatte ist seit 1950 ganzlich verschwunden Zwischen 1870 und 1960 sank die Einwohnerzahl um fast einen Viertel Dann setzte jedoch aufgrund der Nahe zur Stadt Zurich eine rege Bautatigkeit ein und die Einwohnerzahl stieg bis heute auf mehr als das Vierfache Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Oberlunkhofen nbsp Pfarrhaus und Pfarrkirche St LeodegarDie Geschichte der katholischen Pfarrkirche St Leodegar reicht mindestens bis 1185 zuruck dem Jahr ihrer ersten urkundlichen Erwahnung 1515 wurde die Kirche neu gebaut nach etwas mehr als eineinhalb Jahrhunderten aber wieder abgerissen wobei der aus dem Mittelalter stammende Kirchturm erhalten blieb Das heute bestehende barocke Gebaude entstand 1684 85 Wegen Platzmangels gab die Kirchgemeinde 1777 eine Verlangerung des Kirchenschiffs in Auftrag 12 Wappen BearbeitenDie Blasonierung lautet Geteilt von Gelb mit schreitendem rot bewehrtem und gezungtem schwarzen Lowen und von Rot mit zwei gekreuzten weissen Schlusseln Der Lowe weist auf das Kloster St Leodegar in Luzern hin das im Mittelalter Besitzer des Kelnhofs war Die Schlussel sind das Zeichen des Kelleramts Das Wappen war erstmals 1811 auf dem Gemeindesiegel zu sehen zeigte jedoch nur die Schlussel auf rotem Grund Um Verwechslungen mit dem Wappen der Gemeinde Untersiggenthal zu vermeiden wurde 1964 zusatzlich der Lowe eingesetzt 13 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 14 Jahr 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 490 438 463 413 401 532 723 1075 1443 1924 2079Am 31 Dezember 2022 lebten 2096 Menschen in Oberlunkhofen der Auslanderanteil betrug 13 7 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 43 1 als romisch katholisch und 22 1 als reformiert 34 8 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 15 93 6 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an je 1 5 Albanisch und Englisch sowie 0 7 Franzosisch 16 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Bremgarten zustandig Oberlunkhofen gehort zum Friedensrichterkreis VII Bremgarten 17 Wirtschaft BearbeitenIn Oberlunkhofen gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 420 Arbeitsplatze davon 10 in der Landwirtschaft 23 in der Industrie und 67 im Dienstleistungssektor 18 Die meisten Erwerbstatigen sind Wegpendler und arbeiten entweder in der Region Bremgarten oder in der Agglomeration von Zurich Verkehr BearbeitenDurch das Dorf verlauft die Kantonsstrasse 262 von Bremgarten in Richtung Affoltern am Albis Ebenso zweigt hier die Kantonsstrasse 406 nach Birmensdorf ab wo sich eine Anschlussstelle der Autobahn A4 befindet Die Anbindung an das Netz des offentlichen Verkehrs erfolgt durch drei Postautolinien Diese fuhren von Bremgarten nach Jonen sowie vom Bahnhof Zurich Wiedikon nach Affoltern bzw nach Muri An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Birmensdorf uber Oberlunkhofen nach Obfelden Bildung BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber einen Kindergarten und eine Primarschule Die Realschule und die Sekundarschule konnen in Jonen besucht werden die Bezirksschule in Bremgarten Das nachstgelegene Gymnasium ist die Kantonsschule Wohlen Literatur BearbeitenAnton Wohler Oberlunkhofen In Historisches Lexikon der Schweiz Peter Felder Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band IV Bezirk Bremgarten Birkhauser Verlag Basel 1967 ISBN 3 906131 07 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberlunkhofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde OberlunkhofenEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Andres Kristol Oberlunkhofen In Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 Landeskarte der Schweiz Blatt 1110 und 1111 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 14 Mai 2019 Martin Hartmann Hans Weber Die Romer im Aargau Verlag Sauerlander Aarau 1985 ISBN 3 7941 2539 8 S 191 192 Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 441 444 Andres Kristol Oberlunkhofen In Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 Daniel Gut Longus Campus und die Romania Submersa im Reusstal In Beitrage zur Namenforschung NF 47 2012 S 163 189 Felder Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Band IV Bezirk Bremgarten S 330 341 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 237 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 14 Mai 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 14 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 14 Mai 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 20 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 14 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Politische Gemeinden im Bezirk Bremgarten Arni Berikon Bremgarten Buttikon Dottikon Eggenwil Fischbach Goslikon Hagglingen Islisberg Jonen Niederwil Oberlunkhofen Oberwil Lieli Rudolfstetten Friedlisberg Sarmenstorf Tagerig Uezwil Unterlunkhofen Villmergen Widen Wohlen ZufikonEhemalige Gemeinde Anglikon Arni Islisberg Hermetschwil Staffeln Hilfikon Lieli 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