www.wikidata.de-de.nina.az
Obfelden schweizerdeutsch Obfalde ist eine politische Gemeinde im Bezirk Affoltern alter Knonauer Amt pop Soiliamt des Kantons Zurich in der Schweiz Die Gemeinde besteht aus den Weilern Unterlunnern Oberlunnern Wolsen Toussen und Bickwil sowie dem nach der Abspaltung von Ottenbach entstandenen Chilenfeld schweizerdeutsch Underlunnere Oberlunnere Wolse Tousse Bickwiil Chilefald ObfeldenWappen von ObfeldenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Zurich Zurich ZH Bezirk AffolternBFS Nr 0010i1f3f4Postleitzahl 8912Koordinaten 674586 235275 47 264165 8 424171 430 Koordinaten 47 15 51 N 8 25 27 O CH1903 674586 235275Hohe 430 m u M Hohenbereich 383 520 m u M 1 Flache 7 54 km 2 Einwohner 5787 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 592 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 21 5 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasident Stephan Hinners parteilos Website www obfelden chDie Kirche in Obfelden vom Friedhof aus gesehen Die Kirche in Obfelden vom Friedhof aus gesehenLage der GemeindeKarte von Obfeldenww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Politik 5 Wappen 6 Sehenswurdigkeiten 7 Verkehr 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftbild 1947 von Werner Werner FriedliObfelden gehort zum Knonauer Amt und liegt an der Reuss welche die Kantonsgrenze zum Kanton Aargau bildet Die Gemeinde grenzt im Suden zudem an den Kanton Zug Die Luftdistanz zu Zurich betragt etwa 14 Kilometer nach Zug etwa 13 Kilometer Nachbargemeinden sind Ottenbach Affoltern am Albis Mettmenstetten Maschwanden Hunenberg Merenschwand Geschichte BearbeitenErste Siedlungen auf Obfelder Gebiet lassen sich bis in die Steinzeit zuruckverfolgen Funde lassen auf eine neolithische Siedlung schliessen Bronzene Armspangen aus dem 7 Jahrhundert v Chr weisen auf eine keltische Besiedlung hin Zur Zeit der Romer befand sich unterhalb des heutigen Weilers Unterlunnern ein kleiner Vicus mit Zentralbauten und vermutlich mit Hafenanlagen an der Reuss Der Siedlungsname Lunnern vielleicht von keltisch lateinisch Londinaria zeugt noch heute vom kulturellen Kontakt zwischen romanisch sprechenden Bevolkerungsteilen und den sich ab dem 7 Jh n Chr ansiedelnden Alamannen 5 6 Ausgrabungen fanden bisher nur in Form von Stichproben statt Schon 1741 wurde jedoch der Goldschatz von Unterlunnern entdeckt Der vom Ende des 3 Jahrhunderts nach Christus stammende Hortfund befindet sich im Schweizerischen Landesmuseum in Zurich 7 Vom 7 bis 11 Jahrhundert entstanden auf dem heutigen Gemeindegebiet funf Weiler 5 Die ans antike Lunnern anknupfenden Unterlunnern und Oberlunnern sowie etwas weiter von der Reuss entfernt Toussen eventuell von althochdeutsch Dunines Tunines heim Heim Dorf des Duni Tuni erstmals belegt 1325 als Tunsen 8 Wolsen moglicherweise von althochdeutsch ze Wolines hovun bei den Hofen des Woli erwahnt 1281 als Woloshoven und 1311 als Wolunsun 9 und Bickwil wohl von althochdeutsch Biccin wilari Weiler des Bicco um 1150 als Biggwile belegt 10 Kirchlich gehorten die Weiler seit dem Ausgang des Hochmittelalters zu Ottenbach Gerichtlich waren sie dem Maschwander Amt und im Fall des oberen Teils von Toussen und des unteren Teils Unterlunnerns dem Freiamt Affoltern unterstellt und fielen mit diesen Gebieten 1406 bzw 1415 an die Stadt Zurich In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts waren sie direkt vom Alten Zurichkrieg betroffen im dritten Jahrzehnt des 16 Jahrhunderts als Teil der 1507 als neue Verwaltungseinheit geschaffenen Landvogtei Knonau in die Ereignisse rund um die zurcherische Reformation involviert Erstmals nannte 1640 der damalige Ottenbacher Pfarrer Hans Kaspar Muller die funf Weiler summarisch gmeinden ob dem feld 11 1651 schrieb derselbe Pfarrer in einem Brief an die Zurcher Obrigkeit Die obern Gemeinden aber dringen ernstlich darauf dass man ihnen auch eine Schul ob dem Felde lassen solle 12 Ab Mitte des 17 Jahrhunderts fuhrten Wirtschaftskrisen und Bevolkerungswachstum dazu dass sich zahlreiche Bewohner des Knonauer Amts zur Auswanderung gezwungen sahen Aus Obfelden sind zwischen 1650 und 1750 die Namen von knapp 350 ins Ausland ausgewanderten Personen uberliefert von denen etwa ein Drittel ins Elsass und der Rest ins Herzogtum Zweibrucken in die Kurpfalz nach Brandenburg oder ins amerikanische Pennsylvania zog 13 Am 15 Februar 1847 trennten sich die funf Zivilgemeinden ob dem Felde von Ottenbach und grundeten die neue Einheitsgemeinde Obfelden Entscheidend an dieser Abspaltung beteiligt war der Baumwoll und Seidenfabrikant Rudolf Stehli Hausheer 1816 1884 14 der sich in dieser Sache 1846 mit einem Brief an Alfred Escher richtete 15 Der spatere liberale Nationalrat und Eisenbahnforderer hatte 1837 in Oberlunnern eine Baumwollweberei gegrundet und diese 1840 in eine Seidenweberei die spatere Stehli Seiden umgewandelt Dies war der Beginn der Industrialisierung des Dorfes Im Jahr der Gemeindegrundung fand auf dem Gemeindegebiet im Rahmen des Sonderbundskriegs am 12 November 1847 das Gefecht von Lunnern statt in dessen Verlauf die Sonderbundstruppen vergeblich uber die Reuss auf Zurcher Gebiet zu gelangen versuchten 1847 lieferte der Kirchenbauarchitekt Ferdinand Stadler die Plane fur eine Kirche im Dorf deren Bau zu einem guten Teil vom Seidenpatron Stehli Hausheer finanziert wurde Im Umfeld von Kirche und Pfarrhaus entstand in den folgenden Jahrzehnten der Weiler Chilenfeld in welchem auch der Landsitz der Fabrikherren Familie die sogenannte Villa Stehli 1877 die neuen Schulgebaude Sekundarschulhaus 1885 Turnhalle 1892 Primarschulhaus 1897 sowie das Gemeindehaus 1929 zu stehen kamen Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung 16 Jahr 1634 1668 1799 1850 1900 1950 2000 2005 2010 2015 2020 2022Einwohner 311 562 789 896 1335 1517 4772 4355 4682 5007 5778 5779Politik BearbeitenGemeindeprasident ist Stephan Hinners parteilos Stand 2023 17 Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wahleranteile SVP 33 72 SP 14 64 glp 14 56 FDP 11 51 Grune 8 55 CVP 6 39 EVP 5 32 EDU 2 16 BDP 1 84 und andere 8 1 30 18 Die Wahleranteile bei der Nationalratswahl 2023 SVP 37 56 3 84 SP 15 25 0 61 glp 12 21 2 35 Die Mitte 9 94 1 70 FDP 9 04 2 47 Grune 6 85 1 69 EVP 3 87 1 46 EDU 1 84 0 32 Aufrecht Zurich 1 46 PfL Pflegeliste 0 77 andere 11 1 98 19 Wappen BearbeitenBlasonierung In Blau ein durch ein goldenes Band mit frei flatternden Enden zusammengehaltenes Bundel von funf goldenen Ahren die mit sechs goldenen Blattern abwechselnDie Ahren symbolisieren die funf Weiler Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Obfelden In Obfelden gibt es zwei Kirchen die reformierte Kirche aus dem Jahr 1847 und die romisch katholische Kirche St Antonius von 1965 Verkehr BearbeitenDie Gemeinde ist durch drei Buslinien erschlossen 212 Affoltern a A Bahnhof Obfelden Unterlunnern via Dorfstrasse215 Affoltern a A Bahnhof Ottenbach Birmensdorf ZH Zurich Bahnhof Wiedikon via Obfelden Bickwil217 Affoltern a A Bahnhof Obfelden Muri AG Bahnhof via DorfstrasseSeit dem 13 November 2009 besitzt die Gemeinde einen gemeinsamen Autobahnanschluss mit Affoltern am Albis 2020 wurde mit den Bauarbeiten des Autobahnzubringers Obfelden Ottenbach begonnen der Anfang Juni 2023 dem Verkehr ubergeben wurde Er entlastet Obfelden und Ottenbach vom Durchgangsverkehr 20 Personlichkeiten BearbeitenAndreas Gut belegt 1557 1589 Verfasser der an die Zurcher Obrigkeit gerichteten Schrift Teuffern supplication inn der herschaft Knonow 21 22 Veronika Gut 1705 1737 als Kindsmorderin hingerichtet ihre Aussagen fuhrten zur Entlassung und Inhaftierung des Ottenbacher Pfarrers 23 Rudolf Stehli Hausheer 1816 1884 Industrieller und Nationalrat FDP 14 Paul Gysler 1893 1966 Politiker BGB Idy Hegnauer 1909 2006 Krankenschwester und FriedensaktivistinLiteratur BearbeitenHermann Fietz Die Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Band I Die Bezirke Affoltern und Andelfingen Obfelden Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 7 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1938 DNB 365803030 S 130 132 Digitalisat Johann David Esslinger Denkschrift zur Feier des 25 jahrigen Bestandes der Kirchgemeinde und Kirche Obfelden Im Auftrag der Gemeindebehorden verfasst 1873 Obfelden Gedenkschrift zum 50 jahrigen Bestand der Gemeinde Zurich 1897 bekannt als Altes Obfelderbuch Paul Klaui et al Geschichte der Gemeinde Obfelden Festschrift zum hundertjahrigen Bestehen Herausgegeben vom Gemeindeverein Obfelden Affoltern am Albis 1947 Stefanie Martin Kilcher Heidi Amrein Beat Horisberger Der romische Goldschmuck aus Lunnern ZH Ein Hortfund des 3 Jahrhunderts und seine Geschichte Chronos Verlag Zurich 2008 ISBN 978 3 0340 0908 9 24 Daniel Gut Lunnern Londons Zwilling im Reusstal Eine sprach und kulturgeschichtliche Verortung von Siedlungsnamen BoD Norderstedt 2010 ISBN 978 3 8370 8758 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Obfelden Sammlung von Bildern Offizielle Website der Gemeinde Obfelden Statistische Daten der Gemeinde Obfelden Linkkatalog zum Thema Obfelden bei curlie org ehemals DMOZ Philipp Meier Vergraben verloren und wiederentdeckt In Neue Zurcher Zeitung 20 November 2008 Martin Illi Obfelden In Historisches Lexikon der Schweiz Website des Dorf Magazins Impuls ObfeldenEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Daniel Gut Lunnern Londons Zwilling im Reusstal Eine sprach und kulturgeschichtliche Verortung von Siedlungsnamen BoD Norderstedt 2010 ISBN 978 3 8370 8758 1 Unterlunnern auf ortsnamen ch Norbert Raabe Vergessene Schatze aus der Romerzeit In Tages Anzeiger 5 November 2008 abgerufen am 6 November 2008 Toussen auf ortsnamen ch Wolsen auf ortsnamen ch Bickwil auf ortsnamen ch Bevolkerungsverzeichnisse Ottenbach Staatsarchiv Zurich E II 700 29 Obfelden Gedenkschrift zum 50 jahrigen Bestand der Gemeinde Zurich 1797 S 232 Hans Ulrich Pfister Die Auswanderung aus dem Knonauer Amt 1648 1750 Hans Rohr Zurich 1987 ISBN 3 85865 085 4 S 296 300 a b Susanne Peter Kubli Rudolf Stehli In Historisches Lexikon der Schweiz Rudolf Stehli Hausheer an Alfred Escher Lunnern Montag 30 November 1846 Abgerufen am 12 September 2023 Quellen 1634 1799 HLS 1850 1960 Eidgenossische Volkszahlungen danach Gemeindeportrats Obfelden Bevolkerung Personen Statistisches Amt des Kantons Zurich 1962 2022 Gemeinderat Website der Gemeinde Obfelden Nationalratswahl 2019 Kanton Zurich abgerufen am 8 September 2023 Nationalratswahl 2023 Kanton Zurich 25 Oktober 2023 Obfelden Ottenbach Kanton Zurich Juli 2023 abgerufen am 8 Januar 2021 Strassenprojekt Urs B Leu Die Zurcher Taufer zur Bullingerzeit In Emidio Campi Hrsg Heinrich Bullinger Life Thought Influence Zurich 2007 S 262 ff Christian Scheidegger Taufergemeinden hutterische Missionare und schwenckfeldische Nonkonformisten bis 1600 In Urs B Leu Christian Scheidegger Hrsg Die Zurcher Taufer 1525 1700 Zurich 2007 S 125 f und 152 f Bernhard Schneider Ottenbachs Bevolkerung im Wandel der Zeit Ottenbach 1986 S 129 135 Stefanie Martin Kilcher Heidi Amrein Beat Horisberger Der romische Goldschmuck aus Lunnern ZH Ein Hortfund des 3 Jahrhunderts und seine Geschichte Chronos Verlag Politische Gemeinden im Bezirk Affoltern Aeugst am Albis Affoltern am Albis Bonstetten Hausen am Albis Hedingen Kappel am Albis Knonau Maschwanden Mettmenstetten Obfelden Ottenbach Rifferswil Stallikon Wettswil am AlbisKanton Zurich Bezirke des Kantons Zurich Gemeinden des Kantons Zurich Normdaten Geografikum GND 4535802 3 lobid OGND AKS VIAF 243182371 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Obfelden amp oldid 239185108