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Das Kloster Elchingen auch Kloster Oberelchingen ist eine ehemalige Benediktiner Abtei in Oberelchingen in der Diozese Augsburg Es ist der Heiligen Maria sowie St Peter und Paul geweiht Von 1921 bis 2009 war es von Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria besiedelt Territorium im Heiligen Romischen ReichReichsabtei ElchingenWappen KarteTerritorium der Reichsabtei Elchingen bestehend aus zwei Teilen Enklave im Ulmer Stadtgebiet Mitte violett und Exklave an der Donau sudostlich sandfarben Lage im ReichskreisKarte des Schwabischen Reichskreises von Jos Carmine Amsterdam um 1700 Alternativnamen ReichsstiftEntstanden aus landstandiger AbteiHerrschaftsform WahlmonarchieHerrscher Regierung ReichsabtHeutige Region en DE BY DE BWReichstag Reichsfurstenrat 1 Kuriatsstimme auf der Schwabischen PralatenbankReichsmatrikel 2 Gleven 1422 3 Rosser 13 Fusssoldaten und 180 Gulden 1521 3 zu Ross und 13 Fusssoldaten oder 88 Gulden 1663 3 zu Ross und 13 Fusssoldaten oder 88 Gulden zum Kammergericht 90 Gulden 1719 Reichskreis Schwabischer ReichskreisKreistag Kreisstandschaft 6 zu Ross und 26 Fusssoldaten 1532 Hauptstadte Residenzen ElchingenKonfession Religionen romisch katholischSprache n Deutsch LateinischFlache 112 Quadratkilometer um 1800 Einwohner 4 000 4 200 um 1800 Aufgegangen in 1803 Kurfurstentum Bayern 1810 Ulmer Teil zum Konigreich Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Klostergeschichte 2 Reichsabtei Elchingen 2 1 Geschichte 2 2 Administrative Einteilung 2 3 I Oberamt Elchingen 2 4 II Pflegamt Fahlheim 2 5 III Pflegamt Stoffenried 2 6 IV Pflegamt Tomerdingen 3 Liste der Abte und Reichsabte 3 1 Abte 3 2 Reichsabte 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKlostergeschichte Bearbeiten nbsp Die Abtei Elchingen anno 1617 mittelalterlicher Baubestand nbsp Reichsabtei Elchingen 18 Jahrhundert barockisierte Klosteranlage nbsp Der Innenraum der Klosterkirche nbsp Schlachtfeld von Elchingen nordlich der Klosterkirche heuteGegrundet wurde das Kloster vor 1120 im Tal nahe der Donau von Adalbert Graf von Ravenstein bei Steinenkirch im Landkreis Goppingen und von Elchingen um 1121 und seiner Gemahlin Berta von Boll 1 2 Nach einem Brand erfolgte eine Neugrundung des Monasteriums auf dem Berg innerhalb einer mittelalterlichen Burganlage am heutigen Standort Die Stifter der Neugrundung waren Markgraf Konrad von Meissen und dessen Frau Luitgart um 1104 um 1145 die Tochter der Erststifter Berta und Adalbert Eine Stiftungsurkunde existiert nicht mehr Als Weihedatum ist der 15 August 1128 an anderer Stelle das Jahr 1142 genannt Jedenfalls unterstellten Konrad und Luitgard mit einer Urkunde vom 26 Februar 1142 das Kloster Elchingen dem Papst 2 Die Abteikirche eine romanische nach Hirsauer Vorbild errichtete dreischiffige Pfeilerbasilika von 60 Metern Lange blieb trotz Branden 1146 und baulichen Anderungen in ihrem ursprunglichen Kern erhalten Fast das gesamte Mauerwerk stammt noch aus der Grunderzeit 2 Auch der erste Monchskonvent durfte aus Hirsau gekommen sein Am 24 September 1150 tauschte das Kloster St Blasien Guter zu Aralingen und Siggingen gemeint sind Kirchdorf AG Nussbaumen AG und Baden AG mit Besitzungen des Klosters St Blasien im Gebiet bei Elchingen Ochsenbrunnen Balheim Diepertshofen und Libiu Gefertigt wurde die Urkunde in Nawen Langenau im Beisein Konig Konrads III als Vogt des Klosters Elchingen 3 Unter dem Einfluss der Melker Klosterreform erlangte die Benediktinerabtei Elchingen im Spatmittelalter eine Blute Die Abtei war ab 1485 reichsunmittelbar der Abt als Reichspralat im Reichstag des Heiligen Romischen Reichs vertreten Seither gehorte Elchingen als Reichsabtei der Schwabischen Pralatenbank des Reichstages an wo es den zweiten Rang einnahm Dennoch hatte die freie Reichsstadt Ulm ein Aufsichtsrecht uber das Kloster und die Gerichtsbarkeit in den zum Kloster gehorenden Dorfern Als Ulm zum protestantischen Glauben ubertrat liess es das Kloster und seine Besitzungen aber weitgehend unbehelligt bzw das Kloster trotzte den Einflussen der Reformation Abt Andreas Dirrlin 1541 1547 erlangte als erster Elchinger Klostervorsteher die Pontifikalien Verwustungen waren sowohl im Schmalkaldischen Krieg von 1546 im Markgrafenkrieg von 1552 als auch im Dreissigjahrigen Krieg zu beklagen Seit 1644 gibt es die Wallfahrt zu der im linken Seitenflugel der Klosterkirche stehenden Gnadenmutter Maria von den sieben Schmerzen die im 17 und 18 Jahrhundert uberregionale Bedeutung hatte Die Konventsgebaude errichtete der Baumeister Christian Wiedemann der auch die Abteigebaude des Klosters Wiblingen erbaute Von der alten romanischen Abteikirche St Peter und Paul aus dem Jahr 1142 wurde bei einem Brand 1773 der ostliche Teil ein Raub der Flammen zudem sturzte der Turm ein Der Wiederaufbau der Kirche 1773 bis 1784 unter Abt Robert I Kolb fiel in die Zeit als sich der Baustil anderte So ist der Chor im Stil des Rokoko das Langhaus dagegen fruhklassizistisch ausgestaltet Der Baumeister war Joseph Dossenberger Johann Michael Fischer gestaltete die Altare und die Skulpturen Januarius Zick malte das Altarbild und die Deckenfresken Die Doppelturme konnten nicht mehr vollendet werden da die Reichsabtei und das Benediktinerkloster 1802 im Zuge der Sakularisation aufgelost wurde und an Bayern kam Bis 1840 wurde fast die gesamte Klosteranlage abgebrochen Ausser der Kirche stehen heute nur noch die Klostermauer und das Westtor Martinstor Am 14 Oktober 1805 fand auf den Feldern unmittelbar nordlich der Klosteranlage die Schlacht von Elchingen statt bei der im Rahmen des Dritten Koalitionskrieges die Armeen Frankreichs und Osterreichs aufeinandertrafen Sie war das grosste Gefecht der Schlacht von Ulm welche den Koalitionskrieg praktisch zugunsten Napoleons entschied Am Abend dieses Tages nahm Napoleon in den Gebauden des Klosters Elchingen Quartier 1921 liessen sich auf dem Gelande Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria nieder Wegen Nachwuchsmangels wurde das Kloster 2006 an die polnische Oblatenprovinz ubergeben nbsp Gnadenbild von Oberelchingen Auxiliatrix Elchingensis Kopie der Marienkapelle im Liebfrauenmunster Wolframs Eschenbach Reichsabtei Elchingen BearbeitenGeschichte Bearbeiten siehe oben den Abschnitt Klostergeschichte und rechts die Angaben im Kasten Reichsabtei Elchingen Administrative Einteilung Bearbeiten Die Administrative Einteilung des Territoriums der Reichsabtei Elchingen bis zu seiner Auflosung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses vom 25 Februar 1803 war wie folgt 4 I Oberamt Elchingen Bearbeiten Kloster Elchingen mit Dorf Oberelchingen Pfarrdorf ThalfingenII Pflegamt Fahlheim Bearbeiten Dorf Unterfahlheim Pfarrdorf Fahlheim Oberfahlheim Pfarrdorf Strass Dorf Nersingen Antheil am Dorf Leibi Hof GlassenhardtIII Pflegamt Stoffenried Bearbeiten Pfarrdorf Stoffenried Dorf Hausen Die Riedmuhle Dorf Baldertshofen 3 Solden in Ettlishofen Anteil am Dorf SchneckenhofenIV Pflegamt Tomerdingen Bearbeiten Pfarrdorf Tomerdingen Pfarrdorf Westerstetten Pfarrdorf Dornstadt Weiler Vorderdenkental Weiler Hinterdenkental Der Birkhof bei WesterstettenListe der Abte und Reichsabte BearbeitenAbte Bearbeiten Andreas von Aichaim 1128 1138 Wilhelm 1138 1150 Hermann aus Zwyfalten 1150 1180 Adalbert aus Ursperg 1180 1215 Berthold 1215 1240 Heinrich 1240 Lucke Konrad I von Roth 1326 1340 Hildebrand 1340 1360 Konrad II Klotzer 1360 1385 Ulrich von Liechtenstein 1386 1424 Marx von Roth 1424 1426 Jakob Gossolt 1426 1431 Friedrich Zwirner 1431 1461 1465 Reichsabte Bearbeiten Paul I Kast 1461 1498 Johann I Kirchlin 1498 1519 1521 Hieronymus Herzog 1519 1541 Andreas II Dirlin Dirrlin 1541 1547 1 infulierter Abt Thomas I Clauss 1547 Sylvester Gottfried 1547 1553 1573 Leonhard Mayer 1553 1555 Sebastian Eberlin 1555 1565 1570 Erhard Wassermann 1564 1581 Gallus Keppeler 1581 1602 Thomas II Holl 1602 1619 Johann II Spegelin 1620 1638 Johann III Treu 1639 1657 1662 Anselm Bauser 1657 1685 Meinrad Hummel 1685 1706 Colestin Riederer 1706 1740 Amandus Schindele 1740 1763 1764 Gregor Pfeifer 1763 1766 Robert I Kolb 1766 1793 Paul II Grobl 1793 1801 Robert II Plerch 1801 1803 1810 Personlichkeiten BearbeitenDer schwabische Barockkomponist Sixtus Bachmann war 1766 1771 Schuler des Klosters Elchingen Er trat spater in den Orden der Pramonstratenser ins Kloster Marchtal ein Literatur BearbeitenAnton Aubele Kloster Elchingen Die Benediktinerreichsabtei Elchingen vom Ende des Dreissigjahrigen Krieges bis zur Sakularisation Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 2020 ISBN 978 3 87437 582 5 Bernhard Brenner Das ehemalige Reichsstift Elchingen Oberelchingen In Werner Schiedermair Hrsg Klosterland Bayerisch Schwaben Fink Verlag Lindenberg 2003 ISBN 3 89870 127 1 S 216 219 Albert Dirr Die Reichsabtei Elchingen von der Mitte des 15 bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts Augsburg 1926 zugleich Dissertation Universitat Munchen 1925 Franz Josef Hagel Kloster Elchingen Benno Filser Augsburg 1928 Deutsche Kunstfuhrer Band 18 Anton H Konrad Die Reichsabtei Elchingen Ihr Bild im Wandel der Jahrhunderte Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 1965 Ferdinand Kramer Wissenschaft und Streben nach Wahrer Aufklarung Ein Beitrag zur Aufklarung im ostschwabischen Benediktinerkloster Elchingen In Zeitschrift fur bayerische Landesgeschichte 54 Jg 1991 ISSN 0044 2364 S 269 286 digitale sammlungen de Wolfgang Wust Krieg Krisen und Katastrophen geistlich kommentiert Tagebucher und Korrespondenz aus suddeutschen Klostern und Pfarreien um 1800 In Franz Brendle Anton Schindling Hrsg Geistliche im Krieg Aschendorff Verlag Munster 2009 betr insbes die Abtei Elchingen in Napoleonischer Zeit ISBN 978 3 402 12790 2 S 203 224 Wolfgang Wust Dzienniki ze szwabskich klasztorow i probostw z okresu rewolucji francuskiej Sa moswiadomosc duchowienstwa w czasach kryzysu Tagebucher aus schwabischen Klostern und Pfarreien im Zeitalter der Franzosischen Revolution Klerikale Selbstwahrnehmung in der Krise In Bulletin der Polnischen Historischen Mission 8 Torun 2013 S 143 186 betr insbesondere die Tagebucher Chroniken des Klosters Elchingen ISSN 2083 7755 P L Brunner Hrsg Schicksale des Klosters Elchingen in der Zeit des dreissigjahrigen Krieges 1629 1645 Aus dem Tagebuche des P Johannes Bozenhart books google com Aufsatz von Raiser Die vorige Benedictiner Reichs Abtey Elchingen in Schwaben Teil 1 In Zeitschrift fur Baiern und die angranzenden Lander 2 Jg 1817 Bd 1 S 129 160 books google com Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Elchingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Kloster Elchingen Quellen und Volltexte Ausfuhrlichere Geschichte des Klosters vom Haus der Bayerischen Geschichte PDF 49 kB Pfarrgemeinde OberelchingenEinzelnachweise Bearbeiten Heinz Buhler Zur Geschichte der fruhen Staufer in Walter Ziegler Hrsg Hohenstaufen Veroffentlichungen des Geschichts und Altertumsvereins Goppingen e V 10 Folge 1977 S 1 44 a b c Elmar Theisen Wladyslaw Poddebniak Franz Walter Karl Rosch Oberelchingen Pfarr und Wallfahrtskirche St Peter und Paul Passau 2008 ISBN 978 3 89643 721 1 S 2 6 Martin Gerbert Hist Nigra Silva Band III S 76 Zeitschrift fur Baiern und die angranzenden Lander Band 1 1817 S 286 ff books google com Kloster im Bistum Augsburg Abtei Sankt Stephan Augsburg Erzabtei Sankt Ottilien Kloster Andechs Kloster Roggenburg Kloster Elchingen Franziskanerkloster Fussen Kloster Benediktbeuern Kloster Wessobrunn Kloster Ursberg Kloster Oberschonenfeld Kloster Ottobeuren 48 452355555556 10 088105555556 Koordinaten 48 27 8 5 N 10 5 17 2 O Normdaten Korperschaft GND 4070739 8 lobid OGND AKS VIAF 234594353 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Elchingen amp oldid 236387500