www.wikidata.de-de.nina.az
Die katholische Pfarr 1 und Wallfahrtskirche St Peter und Paul in Oberelchingen einem Ortsteil von Elchingen im Landkreis Neu Ulm im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben wurde im 12 Jahrhundert als Kirche des Benediktinerklosters Elchingen errichtet Der im Kern romanische Bau wurde im 17 Jahrhundert barockisiert und in der Mitte des 18 Jahrhunderts im Stil des Rokoko umgestaltet In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts erhielt das Langhaus eine fruhklassizistische Ausstattung Pfarr und Wallfahrtskirche St Peter und PaulAnsicht von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Deckenfresken 4 Orgel 5 Ausstattung 6 Epitaphien 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen des Abtes Robert I Kolb am westlichen ChorbogenNach einem Brand im Jahr 1146 errichteten die Benediktiner fur ihr im fruhen 12 Jahrhundert gegrundetes Kloster eine neue romanische Kirche und weihten sie Zu Ehren Gottes der allerseligsten Jungfrau der Apostelfursten Petrus und Paulus des heiligen Benediktus und seiner Schwester der heiligen Scholastika Im 15 Jahrhundert wurden in der Kirche gotische Masswerkfenster eingebaut und uber der Vierung ein achteckiger Turm errichtet der bei dem Brand von 1773 einsturzte Um 1640 gegen Ende des Dreissigjahrigen Krieges erlebte die Wallfahrt zur Mutter der sieben Schmerzen ihre Blutezeit 1644 grundete Abt Johannes IV die Bruderschaft Zu den sieben Schmerzen Mariens Nachdem die Kirche wahrend des Dreissigjahrigen Krieges grossen Schaden erlitten hatte wurde sie 1666 im Stil des Barock mit ovalen Fenstern wiederhergestellt Bei einer weiteren Renovierung im Jahr 1746 wurde die Kirche unter dem Abt Amandus Schindele im Stil des Rokoko umgestaltet Nach dem grossen Brand von 1773 bei dem Teile der Kirche einsturzten erfolgte unter der Leitung von Joseph Dossenberger der Wiederaufbau im Stil des spaten Rokoko und fruhen Klassizismus Von 1782 bis 1784 wurde das Langhaus umgebaut Unter dem Abt Robert I Kolb dessen Wappen an der Westseite des Chorbogens angebracht ist fanden die Arbeiten ihren Abschluss Nach der Schlacht von Elchingen im Oktober 1805 lagerten napoleonische Truppen in der Kirche die dort ihre Verwundeten versorgten bevor sie nach Austerlitz weitermarschierten Seit der Aufhebung des Klosters im Jahr 1802 dient die Kirche als Pfarr und Wallfahrtskirche Bei dem jahrlich stattfindenden Hohen Umgang fuhrt eine Prozession um die Klostermauern Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die fruhklassizistische Westfassade ist in drei von Pilastern begrenzten Achsen gegliedert Sie wird von einem zweigeschossigen Schweifgiebel mit seitlichen Vasen bekront Das Mittelportal wird von schlichten Pilastern gerahmt und besitzt einen hohen Giebelaufsatz Uber der Apsis erhebt sich ein viereckiger durch Gesimse gegliederter Turm auf dessen Haube eine obeliskartige Spitze thront Innenraum Bearbeiten nbsp MittelschiffDie Kirche ist als dreischiffige Pfeilerbasilika angelegt Das hohe breite Mittelschiff offnet sich in acht Rundbogenarkaden die auf quadratischen Pfeilern mit Pilastervorlagen aufliegen zu den wesentlich niedrigeren und schmaleren Seitenschiffen Haupt und Seitenschiffe werden von abwechselnd hoch und querovalen Flachkuppeln uberspannt die mit grossformatigen Fresken verziert sind Der um sechs Stufen erhohte zweijochige Chor hat die gleiche Breite wie das Mittelschiff Das westliche Joch ist seitlich ausgebaucht Das ostliche Joch ist quadratisch und mundet in eine halbrunde Apsis Beide Joche besitzen flache mit Fresken verzierte Pendentivkuppeln Im Westen schliesst sich eine weit vorspringende Empore mit geschwungener Brustung an Deckenfresken Bearbeiten nbsp Fresko im Hauptschiff mit der Darstellung der HeimsuchungDie Deckenfresken schuf der Trierer Hofmaler Januarius Zick in den Jahren 1782 83 Das Chorfresko ist mit der Jahreszahl 1783 bezeichnet und stellt die Geburt Marias dar In den Zwickeln verkorpern allegorische Figuren in Grisaillemalerei die vier Erdteile Die Fresken des Hauptschiffs haben die Himmelfahrt Marias die Verkundigung die Prasentation des Jesuskindes im Tempel und die Heimsuchung Marias zum Thema Die Grisaillen der Zwickel stellen Apostel und Mariensymbole dar Auf den Fresken des nordlichen Seitenschiffes sind die Kreuzigung Kreuzabnahme und Grablegung Christi dargestellt Die Fresken des sudlichen Seitenschiffes geben Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt von Nursia wieder Das Fresko an der Unterseite der Orgelempore erinnert an den Markgrafen Konrad von Meissen und dessen Gemahlin Luitgart die dem Abt Andreas von Aichhaim die Stiftungsurkunde und den Bauplan uberreichen Sie verlegten das Kloster das von Graf Albert von Rauenstein oder Ravenstein dem Vater Luitgarts in den Ulmer Donauauen gegrundet worden war auf ihre uber dem Ort Elchingen gelegene Burg 2 Ein auf dem Tisch liegendes Dokument weist ein Chronogramm auf das sich vermutlich auf das Datum der ersten Kirchenweihe bezieht DICabant DIe XV aVgVstI Sie weihten am 15 August 1128 Orgel Bearbeiten nbsp OrgelemporeDie grosse Orgel wurde 1910 von der Orgelbaufirma G F Steinmeyer amp Co eingebaut und in den Jahren 1987 1988 generaluberholt Der prachtige Orgelprospekt wird Johann Michael Fischer zugeschrieben und entstand um 1785 Er wird von zwei Posaunenengeln bekront Das Instrument hat 27 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind pneumatisch 3 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 8 3 Gedeckt 8 4 Seraphonflote 8 5 Quintaton 8 6 Viola da Gamba 8 7 Dolce 8 8 Octav 4 9 Rohrflote 4 10 Octav 2 11 Mixtur IV 2 2 3 12 Trompete 8 II Schwellwerk C g313 Geigenprinzipal 8 14 Tibia 8 15 Lieblich Gedeckt 8 16 Salicional 8 17 Aeoline 8 18 Vox coelestis 8 19 Traversflote 4 20 Seraphon Fugara 4 Calcant Pedal C d121 Subbass 16 22 Bourdonbass 16 23 Contrabass 16 24 Quintbass 10 2 3 25 Posaune 16 26 Octavbass 8 27 Violoncello 8 Koppeln Normalkoppeln II I I P II P Suboktavkoppel II I Superoktavkoppel II IIAusstattung Bearbeiten nbsp KanzelDer Hochaltar wurde 1774 von Johann Michael Fischer nach Entwurfen von Joseph Dossenberger ausgefuhrt Sechs korinthische Saulen umrahmen das von Januarius Zick 1785 geschaffene Altarbild das Maria entsprechend der Offenbarung des Johannes mit dem Mond unter den Fussen und einem Kranz von zwolf Sternen um das Haupt darstellt Auch das Motiv des Gotteslammes auf dem Buch mit sieben Siegeln im Hintergrund ist der Offenbarung entnommen Die uberlebensgrossen Figuren stellen den Ordenspatron den heiligen Benedikt von Nursia innen links dessen Schwester die heilige Scholastika innen rechts die Schutzpatrone der Kirche die Apostel Petrus aussen links und Paulus aussen rechts dar Das Auszugsbild mit der Darstellung des Erzengels Michael wird Joseph Wannemacher zugeschrieben Auf dem Gebalk des Chores sitzen die vier abendlandischen Kirchenvater mit ihren Attributen der heilige Augustinus Gregor der Grosse der heilige Ambrosius mit Bienenstock und Buch und der heilige Hieronymus Die Marienstatue im Chor wird um 1635 datiert und ist eine Arbeit von Christoph Rodt Maria tragt eine Krone auf dem Haupt und halt ein Zepter Auf ihrem Arm sitzt das Jesuskind mit der Weltkugel in der Hand Das monumentale Kruzifix uber dem Zelebrationsaltar wurde 1785 von Johann Michael Fischer geschaffen Die beiden Assistenzfiguren Maria und Johannes die seitlich am linken und rechten Pfeiler stehen stammen aus der Zeit um 1690 1700 Die aufwandig verzierte Kanzel aus der Zeit um 1785 wird einem Entwurf von Joseph Dossenberger zugeschrieben Die Skulpturen wie auch die Figur des Salvator Mundi auf dem Schalldeckel schuf Johann Michael Fischer Aus der gleichen Zeit wie die Kanzel stammt auch das auf der gegenuberliegenden Seite stehende Taufbecken und die lebensgrossen Stuckfiguren der Taufe Jesu die Johann Michael Fischer zugeschrieben werden Im nordlichen Seitenschiff befindet sich der Gnadenaltar mit dem Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes einer ursprunglich wohl gotischen im 17 und 18 Jahrhundert uberarbeiteten in ein kostbares Gewand gehullten Marienfigur die auf dem Halbmond steht und deren Herz von sieben Schwertern durchbohrt wird Engel die Szepter Lilie und Krone halten umrahmen die Figur Seitlich stehen die beiden Propheten Jesaja und Jeremia Epitaphien Bearbeiten nbsp Epitaph von Wilhelm Guss von Gussenburg zu Glott 1531 In einer Rundbogennische des nordlichen Seitenschiffes befindet sich das Sandsteinepitaph des letzten Abtes Robert IIl Plersch der 1810 starb Das Epitaph des 1541 verstorbenen Abtes Hieronymus Hertzog eine rote Sandsteinplatte ist mit einem eingravierten Relief des Toten versehen Auch die Grabplatte des Abtes Thomas Holl der 1619 starb ist mit einem Relief verziert Ein Epitaph aus Rotmarmor erinnert an den Priester Petrus Kastler der um 1485 starb Das Epitaph fur Wilhelm Guss von Gussenburg zu Glott Hauptmann des Schwabischen Bundes und Vogt des Klosters der 1531 starb ist mit dem Relief einer Marienkronung verziert Auf dem Rotmarmorepitaph des 1638 gestorbenen Abtes Johannes Spegelin ist der Verstorbene in Ganzfigur und Ornat dargestellt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearb Bruno Bushart Georg Paula 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 792 797 Elmar Theisen Wladyslaw Poddebniak Franz Walter Karl Rosch Oberelchingen Pfarr und Wallfahrtskirche St Peter und Paul Peda Kunstfuhrer Nr 721 2008 Kunstverlag Peda Passau 2008 ISBN 978 3 89643 721 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Peter und Paul Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Klosterkirche Oberelchingen Katholisches Pfarramt St Peter und Paul OberelchingenEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg Kloster in Bayern Elchingen PDF 49 kB Haus der Bayerischen Geschichte Informationen zur Orgel48 452355555556 10 088105555556 Koordinaten 48 27 8 5 N 10 5 17 2 O Normdaten Geografikum GND 4260920 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Peter und Paul Oberelchingen amp oldid 216928582