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Dieser Artikel behandelt den militarischen Verband Die Stangenwaffe findet man unter Glefe und die Wappenfigur Gleve unter Lilie Heraldik Eine Gleve auch Helm 1 bezeichnete im Heiligen Romischen Reich wahrend des Spatmittelalters die kleinste Einheit der Kavallerie das heisst ein Ritter Glevner mit drei bis vier Mann Gefolge Der Begriff stammt von dem franzosischen glaive das wiederum vom lateinischen gladius abgeleitet ist 2 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Entstehung 3 Siehe auch 4 Literatur Quelle 5 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenEine Gleve im Mittelalter bestand aus einer kleinen Gruppe berittener und unberittener Manner die im Waffenumgang erfahren waren oft Diener eines schwerbewaffneten Ritters des sogenannten Glevners Dabei handelte es sich um den Ritter mit einem Reit und einem Schlachtross einem Knappen und einem Schutzen 3 wobei die Mitgliederzahl der Gleven betrachtlich schwankte Die Gleve stellte keine taktische Formation dar sondern war ein Mittel um die Anzahl waffenfahiger Manner zu ermitteln Entstehung BearbeitenAls das Lehen im Spatmittelalter keine Grundlage fur die Aufstellung einer Militarmacht mehr war zahlte der tatsachliche Besitz Weltliche und geistliche Feudalherren mussten Gleven bereitstellen Die Kurfursten des Heiligen Romischen Reiches wurden am hochsten bewertet sie stellten zwischen vierzig und funfzig Gleven Die Herzoge von Bayern brauchten nur acht Gleven zu stellen wahrend beispielsweise die reiche Freie Stadt Nurnberg dreissig stellen musste Das System der Gleven wurde bereits bei den Stadten eingefuhrt bevor Konig Sigismund es nutzte um ein Reichsheer aufzustellen Konig Sigismund befahl 1426 und 1431 den Dienst fur jeden 20 bzw 25 Mann Militarisch erwies sich die Gleve sowohl den Hussiten als auch den Soldnern unterlegen Gleven waren weder wie die Hussiten von nationalem und religiosem Eifer beflugelt noch hatten sie den finanziellen Anreiz der Soldner 1467 musste das Gleve System abgeschafft werden doch waren andere Hilfsmittel gleichermassen wirkungslos Neben Burgeraufgeboten stellten die Stadte eigene Soldnerheere auf was einige Zeit funktioniert zu haben schien jedoch auch Risiken barg In diesen Soldnerheeren versammelte sich der Abschaum der Gesellschaft die Kampfmoral war selten hoch Da sie von uberall her kamen fehlte ihnen die Erfahrung gemeinsamen Vorgehens Als Konig Sigismund 1426 den Reichstag zu Nurnberg um ein Heer von 6000 Gleven zum Kampf gegen die Hussiten bat entgegneten seine Vasallen einfach es sei unmoglich im Heiligen Romischen Reich ein Heer dieser Grosse aufzustellen Und wenn man es aufstellen konnte liesse es sich in Bohmen von den verfugbaren Mitteln nicht ernahren 3000 bis 4000 Gleven wollten sie stellen wenn die Stadte weitere 1000 beisteuerten Doch die Stadte behaupteten diese Zahl ubersteige ihre Moglichkeiten So marschierte Konig Sigismund mit einem kleineren Heer als erwartet dessen Kampfmoral uberdies zweifelhaft war nach Bohmen auf Aussig an der Elbe zu das dem Konig treu geblieben war und von den Hussiten belagert wurde Schlacht bei Aussig Die Gleven des Reiches glanzten durch ihre Abwesenheit Etwa funf Jahre spater beschloss der Reichstag 8200 Gleven aufzustellen obwohl es noch 1426 als unmoglich gegolten hatte 6000 Gleven aufzustellen Siehe auch BearbeitenLanze Militarischer Verband Literatur Quelle BearbeitenH W Koch Illustrierte Geschichte der Kriegszuge im Mittelalter S 170 171 Bechtermunz Verlag ISBN 3 8289 0321 5Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Georg Liebe Soldat und Waffenhandwerk Leipzig 1899 S 8 Joachim Ehlers Die Ritter S 79 Vgl Georg Liebe Soldat und Waffenhandwerk Leipzig 1899 S 8 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gleve amp oldid 226212264