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Othmarsingen schweizerdeutsch Otmisinge ˈɔtmɪʓiŋːe ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Lenzburg und liegt im unteren Bunztal knapp drei Kilometer ostlich des Bezirkshauptorts Lenzburg OthmarsingenWappen von OthmarsingenStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk LenzburgwBFS Nr 4205i1f3f4Postleitzahl 5504UN LOCODE CH OTHKoordinaten 658627 250326 47 40115 8 21528 395 Koordinaten 47 24 4 N 8 12 55 O CH1903 658627 250326Hohe 395 m u M Hohenbereich 385 542 m u M 1 Flache 4 72 km 2 Einwohner 3096 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 656 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 26 8 31 Dezember 2022 4 Website www othmarsingen chAnsicht von Othmarsingen Ansicht von OthmarsingenLage der GemeindeKarte von Othmarsingenww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 8 1 Strasse 8 2 Schiene 8 2 1 S Bahn Linien 8 3 Bus 8 4 Ereignisse 9 Bildung 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Ansicht vom Felskopf aus 2019 Das Dorf befindet sich in einer Talmulde beidseits der begradigten Bunz und ist auf drei Seiten von Wald umgeben Es gibt zwei Siedlungsschwerpunkte das Dorfzentrum am Westufer sowie das Gebiet um den Bahnhof An der sudostlichen Gemeindegrenze liegt der Weiler Steinhof Im Osten erhebt sich der Berg ein Auslaufer des Wagenrains der die naturliche Grenze zum Reusstal bildet Nordwestlich des Dorfzentrums fliesst die Bunz durch einen Einschnitt einer flachen Endmorane die gegen Ende der Wurmeiszeit beim Ruckzug des Reussgletschers entstanden ist 5 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 472 Hektaren davon sind 193 Hektaren bewaldet und 126 Hektaren uberbaut 6 Der hochste Punkt befindet sich auf 542 Metern auf dem Berg der tiefste auf 385 Metern an der Bunz Nachbargemeinden sind Brunegg im Norden Magenwil im Nordosten Hagglingen im Osten Dottikon im Sudosten Hendschiken im Suden Lenzburg im Sudwesten und Moriken Wildegg im Westen Geschichte BearbeitenEinzelne Funde weisen auf eine Besiedlung wahrend der Jungsteinzeit und der Bronzezeit hin Wahrend der Romerzeit befand sich knapp jenseits der westlichen Gemeindegrenze eine grossere Siedlung Vicus Lindfeld mit einem grossen Theater Im 5 und 6 Jahrhundert liessen sich die Alamannen nieder Die erste urkundliche Erwahnung von Otewizzingin erfolgte im Jahr 1184 Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Otwizingun und bedeutet bei den Leuten des Otwiz 7 Spatestens 1306 lag das Dorf im Herrschaftsbereich der Habsburger Die niedere Gerichtsbarkeit war zuerst im Besitz der Herren von Rupperswil und gelangte nach deren Aussterben an die Hallwyler Nach der Errichtung einer Kapelle im Jahr 1371 war das Dorf in kirchlichen Belangen fast funfhundert Jahre lang zweigeteilt zwischen den Pfarreien Staufberg spater Lenzburg und Ammerswil nbsp Luftansicht 1954 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau Othmarsingen gehorte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern dem so genannten Berner Aargau Das Dorf lag an der Grenze zu den Freien Amtern und der Grafschaft Baden Nach mehreren Besitzerwechseln ubernahm die Stadt Bern 1484 die niederen Herrschaftsrechte und Othmarsingen wurde Hauptort eines Gerichtsbezirks im Amt Lenzburg 1528 fuhrten die Berner die Reformation ein Wahrend des Bauernkriegs 1653 und des Zweiten Villmergerkriegs 1712 verwusteten durchziehende Truppen das Dorf Ab 1767 verkehrten Postkutschen auf der ausgebauten Heerstrasse Bern Zurich Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein entmachteten die Gnadigen Herren von Bern und riefen die Helvetische Republik aus Othmarsingen gehort seither zum Kanton Aargau Am 6 September 1877 eroffnete die Nationalbahn die Bahnstrecke Zofingen Wettingen mit einem Bahnhof in Othmarsingen Der Konkurs dieser Gesellschaft im darauf folgenden Jahr traf die Gemeinde hart da sie sich finanziell stark engagiert hatte Jahrzehntelang mussten die Schulden abbezahlt werden Am 1 Juni 1882 eroffnete die Aargauische Sudbahn die Strecke Hendschiken Othmarsingen Brugg War das wirtschaftliche Geschehen zunachst von der Landwirtschaft gepragt siedelten sich nach der Jahrhundertwende mehrere Industriebetriebe an 1968 nahm der Armeemotorfahrzeugpark der Schweizer Armee den Betrieb auf Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Reformierte KircheSiehe auch Liste der Kulturguter in Othmarsingen Die Othmarsinger Reformierte Kirche entstand 1675 unter der Aufsicht des Berner Baumeisters Abraham Dunz Das Gebaude besitzt die Form eines langlichen Zwolfecks 1895 wurde an der Nordseite ein Kirchturm angefugt Sehenswert sind das geschnitzte Chorgestuhl die barocke Kanzel und die Glasmalereien an den Fenstern Am rechten Ufer der Bunz steht die um 1550 errichtete alte Muhle ein spatgotischer Giebelbau Am linken Bunzufer steht das Urechhaus ein dreistockiges klassizistisches Wohnhaus erbaut von Carl Ahasver von Sinner Wappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Blau schwarz gefugte weisse Brucke mit rot bedachter weisser Kirche Das Wappen das erstmals 1811 auf dem Gemeindesiegel erschien nimmt Bezug auf eine von 1675 bis 1895 bestehende Kapelle die Teil einer Brucke uber die Bunz war Ab 1915 wurden die Kirche und der Bruckenbogen auf dem Wappen perspektivistisch gezeichnet was jedoch den heraldischen Regeln widerspricht 2002 erfolgte die Ruckkehr zur alteren korrekten Version 8 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 9 Jahr 1764 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 531 1134 903 1079 1173 1362 1787 1707 1844 2117 2391 3037Am 31 Dezember 2022 lebten 3096 Menschen in Othmarsingen der Auslanderanteil betrug 26 8 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 28 4 als reformiert und 27 0 als romisch katholisch 44 6 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 10 84 4 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an je 2 1 Italienisch und Turkisch 1 8 Albanisch 1 6 Serbokroatisch sowie je 0 7 Englisch Franzosisch und Portugiesisch 11 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Lenzburg zustandig Othmarsingen gehort zum Friedensrichterkreis XI Lenzburg 12 Wirtschaft BearbeitenIn Othmarsingen gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 1300 Arbeitsplatze davon 2 in der Landwirtschaft 26 in der Industrie und 72 im Dienstleistungsbereich 13 Bekannt ist der Armeemotorfahrzeugpark Othmarsingen der zu einem Logistikzentrum der Schweizer Armee ausgebaut wurde Ein weiterer wichtiger Arbeitgeber ist das Susswaren und Pharmaunternehmen Disch AG Die meisten Erwerbstatigen sind Wegpendler und arbeiten in den grosseren Gemeinden der Umgebung oder in der Agglomeration Zurich Verkehr Bearbeiten nbsp Othmarsingen aus dem fahrenden ZugOthmarsingen besitzt ausgezeichnete Verkehrsverbindungen Strasse Bearbeiten Nordostlich des Dorfzentrums kreuzen sich die Kantonsstrasse 280 Wohlen Brugg und die Kantonsstrasse 279 Lenzburg Baden In der Nahe dieser Kreuzung befindet sich der Anschluss Magenwil der Autobahn A1 der Anschluss Lenzburg liegt westlich des Dorfes Der Anschluss Brugg der A3 ist sechs Kilometer entfernt Schiene Bearbeiten nbsp BahnhofBeim SBB Bahnhof Othmarsingen kreuzen sich zwei bedeutende Eisenbahnstrecken die Ost West Hauptlinie und die Strecke Bahnhof Basel SBB Brugg Arth Goldau die vor allem fur den Guterverkehr von Bedeutung ist Hier halten die Linie S11 der S Bahn Zurich Aarau Zurich HB Winterthur sowie Regionalzuge nach Brugg Baden und Wohlen Muri S Bahn Linien Bearbeiten S 11 Aarau Lenzburg Dietikon Zurich HB Stettbach Winterthur Seuzach Sennhof Kyburg Wila S 23 Langenthal Olten Aarau Lenzburg Brugg Baden S 25 Brugg Othmarsingen Wohlen Muri S 42 Zurich HB Dietikon Wohlen Muri Bus Bearbeiten Eine Buslinie der Gesellschaft Regionalbus Lenzburg fuhrt zum Bahnhof Lenzburg An Wochenenden verkehren eine Nacht S Bahn Winterthur Zurich HB Baden Lenzburg Aarau und ein Nachtbus von Lenzburg uber Moriken und Magenwil nach Othmarsingen Ereignisse Bearbeiten Am 18 Juli 1982 ereignete sich in der Nahe des Bahnhofs der schwere Eisenbahnunfall von Othmarsingen als ein Guterzug mit einem von Dortmund nach Rimini fahrenden Nachtschnellzug zusammenstiess Dabei wurden sechs Personen getotet und rund hundert verletzt Bildung BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber vier Kindergarten und zwei Schulhauser in denen die Primarschule unterrichtet wird Des Weiteren befindet sich in Othmarsingen das Heilpadagogische Zentrum fur Werkstufe und Berufsvorbereitung HZWB Samtliche Typen der Oberstufe Realschule Sekundarschule Bezirksschule konnen in Lenzburg besucht werden Die nachstgelegenen Gymnasien sind die Alte Kantonsschule Aarau die Neue Kantonsschule Aarau und die Kantonsschule Wohlen Personlichkeiten BearbeitenHans Dubs 1923 2005 Bundesrichter Sophie Haemmerli Marti 1868 1942 MundartdichterinLiteratur BearbeitenFelix Muller Othmarsingen In Historisches Lexikon der Schweiz Michael Stettler Emil Maurer Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band II Die Bezirke Lenzburg Brugg Wiese Verlag Basel 1953 DNB 750561750 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Othmarsingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde OthmarsingenEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Landeskarte der Schweiz Blatt 1090 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 21 Mai 2019 Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 339 341 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 246 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 21 Mai 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 21 Mai 2019 Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 21 Mai 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 20 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 21 Mai 2019 Politische Gemeinden im Bezirk Lenzburg Ammerswil Boniswil Brunegg Dintikon Egliswil Fahrwangen Hallwil Hendschiken Holderbank Hunzenschwil Lenzburg Meisterschwanden Moriken Wildegg Niederlenz Othmarsingen Rupperswil Schafisheim Seengen Seon StaufenEhemalige Gemeinden Alliswil Retterswil TennwilKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Othmarsingen amp oldid 233083155